Zugerbieter 20190130

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P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 4, Jahrgang 114

R AT H A U S POST Sonderse

Eine Lokalausgabe der Zuger Presse

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Mittwoch, 30. Januar 2019

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Zwingli

Baar litt im Grenzgebiet des Bürgerkriegs Baar gab es einige) verzichtet werde und solche allenfalls bestraft würden. Auch werde die reformatorische Predigt in den fünf Orten entgegen der Abmachung nicht erlaubt. Zwingli missbilligte auch, dass die Innerschweizer Oberschicht vom lukrativen Geschäft mit den Söldnern, die sich vor allem auf den Schlachtfeldern Norditaliens verdingten, nicht ablassen wollte. Er drängte den Rat von Zürich erfolglos, die Reformation in der Innerschweiz mit Feuer und Schwert zu verbreiten. Zusammen mit Bern verhängte Zürich jedoch eine Lebensmittelsperre. Vor allem aus Angst vor einer Hungersnot erklärten die Altgläubigen nun den Krieg. Gegen 7000 Innerschweizer marschierten Richtung Zürich und trafen am 11. Oktober 1531 auf keine 2000 Zürcher. Zwingli wurde gefangen genommen. Es heisst, er sei verhöhnt worden, indem man ihm anbot, eine Beichte abzulegen, bevor er getötet, viergeteilt und verbrannt wurde.

Treffen verschiedene Glaubensrichtungen aufeinander, kommt es leider immer wieder zu Konflikten. So befand sich auch Baar mehrfach mitten im Brennpunkt. Claudia Schneider Cissé

Vor 500 Jahren nahm die Schweizer Reformation ihren Anfang. Das Wirken des grossen Zürcher Reformators Huldrych Zwingli, 1484 in Wildhaus geboren und am 11. Oktober 1531 im Zweiten Kappeler Krieg gestorben, ist derzeit in den Schweizer Kinos präsent. Die Kunde seiner Lehre kam auch im Zugerland an. Eine wesentliche Rolle dabei spielte das Kloster Kappel am Albis. Im 14. und 15. Jahrhunderts besass das 1185 gegründete Kloster zahlreiche Rechte und Güter in Baar und trug wesentlich zur Entwicklung des Orts bei. Im 15. Jahrhundert übernahm die Stadt Zürich zunehmend die Schirmherrschaft über das Kloster, und mit Heinrich Bullinger (1504–1575) wirkte ab 1523 ein weiterer wichtiger Reformator in Kappel, nur wenige 100 Meter von der Baarer Kantons- und Gemeindegrenze entfernt.

Diplomatie und Suppe, statt Krieg und Zerstörung 1525 setzte Wolfgang Joner, der damalige Abt des Klosters Kappel, ein klares Zeichen, als er Bilder aus seiner Kirche ausräumen liess, den Chorgesang verbot und die letzte Messe feiern liess. Im folgenden Jahr gelang es den Baarer Kirchgenossen, von Kappel sämtliche Rechte und Einkünfte der Kirche St.Martin Baar abzukaufen und damit unabhängig zu werden. Die Urkun-

Die Radierung aus dem 18. Jahrhundert zeigt Huldrych Zwingli zu Pferd, umgeben von Kriegsleuten anlässlich der Schlacht bei Kappel am Albis 1531. Bild: Johann Martin Usteri (1763–1827 ) und Johann Rudolf Schellenberg (1740–1806) de von 1526 ist das älteste Dokument, das im Archiv der Einwohnergemeinde Baar aufbewahrt wird.

Glaubenskrieg forderte Opfer auf beiden Seiten Die Konfrontation zwischen den beiden Glaubensrichtungen schaukelte sich indes auf. Hans Aebli, Landammann von Glarus, verhinderte eine Eskalation, als er am 10. Juni 1529

Inhalt

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Baar

Kantonales Jugendsportlager Tenero 2019 Online-Anmeldung ab 1.2.19, 12 Uhr www.zg.ch/sport «Jugendsportlager»

2,3

Gedenken

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Rathauspost

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Aus dem Rathaus

5

Impressum

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Forum

7

Kultur

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Unterägeri

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Das läuft in der Region

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Das läuft in Baar

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zu Verhandlungen aufrief, während die verfeindeten Truppen im Grenzgebiet zwischen Baar und Kappel aufeinandertrafen. Die legendenhafte Überlieferung besagt, dass schliesslich gemeinsam Suppe gegessen statt gemordet wurde. Südlich von Ebertswil lädt der legendäre Milchsuppenstein mit seiner Feuerstelle bis heute zu Versöhnungsmahlzeiten ein.

Die Verhandlungen zwischen Reformierten und Katholiken führten am 26. Juni 1529 zum Abschluss des Ersten Kappeler Landfriedens. Doch dieser war nicht von Dauer. Zürich machte geltend, dass sich Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug nicht an die Abmachungen des Ersten Kappeler Landfriedens hielten. Etwa, dass auf Beleidigungen von Reformierten (auch in

Diplomatische Bemühungen um Frieden scheiterten Vermittlungsversuche aus dem In- und Ausland fruchteten nicht. Am 20. Oktober sammelte sich ein neu formiertes Heer der Reformierten nördlich von Baar. Ein Teil des Heers zog in Richtung Süden und schlug am Gubel ein Lager auf. In der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober wurden die Reformierten von einem kleinen Heer der katholischen Orte, wohl verstärkt mit Einheimischen Bauern aus dem Zuger Berggebiet, überfallen, niedergemetzelt und in die Flucht geschlagen. Ende Oktober 1531 erklärten sich die Kriegsparteien erneut zu Friedensverhandlungen bereit.

Schnecke

Strecke

Ecke

Inthronisation von Astrid I. im Ebel

Verabschiedungen und Neueintritte

Phänomenaler Drummer zu Besuch

Der offizielle Amtsantritt der Fröschenzunftmeisterin gestaltete sich sympathisch und amüsant. In der voll besetzten Rainhalde wurde am Samstag unter anderem bekannt, dass die Regentin einst eine spezielle Beziehung zu Schnecken pflegte. Auch kamen Hardrockfans auf ihre Kosten. Seite 3

Sie sind schon manche Strecke zusammen gelaufen: die Mitglieder der Naturfreunde Baar. Kürzlich hielten sie ihre Generalversammlung ab. Es wurden Ämter neu verteilt, Neumitglieder aufgenommen und Mitglieder geehrt. Es konnte auf ein erfolgreiches Wanderjahr zurückgeblickt werden. Seite 7

Krieg und Frieden Auf Drängen Berns zog sich die reformierte Hauptstreitmacht, die in Blickensdorf lagerte, am 3. November 1531 zurück bis nach Bremgarten. Wenige Tage später machten sich die Katholiken zu einem Plünderungszug im Züribiet auf und drohten mit weiteren Plünderungen, sollten ihre Bedingungen für einen erneuten Frieden nicht akzeptiert werden. Unter Druck entschloss sich Zürich zum Nachgeben und setzte die Friedensverhandlungen ohne seine Alliierten fort. Am 16. November 1531 trafen sich Gesandte beider Seiten in Deinikon und schlossen den Zweiten Kappeler Landfrieden. Daran erinnern das 1931 errichtete Gedenkkreuz in Deinikon und die 1919 erbaute Kapelle St. Antonius im Deubüel. Dennoch blieb Baar durch seine exponierte Grenzlage nicht vor weiteren Kriegen verschont. Die katholische Seite nutzte Baar als Aufmarschgebiet. So sammelten sich auch im Ersten Villmergerkrieg 1656 die katholischen Truppen am Rand der Baarer Ebene. Im Zweiten Villmergerkrieg 1712 lagerten in Baar gegen 3000 Kämpfer. Wie schon in den Reformationskriegen von 1529 und 1531 gab es 1656 und 1712 auch Tote unter der Zivilbevölkerung an der Baarer Nordgrenze. Höfe wurden abgefackelt, Landwirtschaftsland zerstört und Vieh und Vorräte geplündert. So lösten die Kriege zwischen den Glaubensrichtungen in der Baarer Bevölkerung auch immer wieder grosse Not aus. csc

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