Zugerbieter 20190522

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P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 20, Jahrgang 114

Mittwoch, 22. Mai 2019

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Gedenken

Zum 100. Geburtstag des «ragazzo di Baar» ihm auch die aus dem Tessin und aus Italien immigrierten jungen Frauen, die in der Spinnerei an der Lorze arbei­ teten und im Mädchenheim von Schwestern betreut wur­ den, wie auch die Boccia spie­ lenden Italiener. Später sollte Max Huber die Italianità im Bereich der Gra­ fik massgeblich prägen (siehe Reiseseite 11). Über sein Ver­ hältnis zu den Eltern ist wenig bekannt. Dass der Vater Max Huber nach der Matura einen einjährigen Lehrgang an der Kunstgewerbeschule Zürich finanzierte, deutet aber auf Anerkennung des Talents sei­ nes Sohnes hin. Danach fand dieser eine Grafiker­Lehrstel­ le im Werbebüro Althaus in Zürich. Nach der Lehre arbei­ tet Max Huber für die «Zür­ cher Illustrierte».

Der Baarer Max Huber gehörte zu den Grafik­ designern, die nach dem Zweiten Weltkrieg ein neues Bild Italiens schufen. Claudia Schneider

«‹Da haben die in Mailand einen Sender, der bringt den ganzen Tag Jazz›, strahlt Max Huber in seiner Freude ver­ breitenden, augenzwinkern­ den Art, in der ich ihn von sei­ ner Baarer Zeit in Erinnerung habe.» Diese Zeilen schrieb Roman Treichler in seinem Porträt über den Baarer Kunst­ schaffenden im Baarer Heimat­ buch von 1989/1990. Roman Treichler hatte den Grafik­ designer an seinem damaligen Wohnort in Sagno hoch über dem Breggiatal bei Chiasso besucht. Und berichtete, dass im Gespräch über gemeinsame Erinnerungen an Baar natür­ lich sogleich der Name Geny Hotz gefallen sei.

Erste avantgardistische Prägung in der «Zentrale» Von 1938 bis 1948 hatte sich die «Jeunesse dorée de Baar les Bains» regelmässig im Gra­ fikatelier von Geny Hotz ge­ troffen. Der kleine Raum im ehemaligen Restaurant Kreuz an der Rathausstrasse wurde unter dem Namen «Zentrale» legendär. Bekanntlich wurde dort unter anderem die Basis für die Baarer Fasnacht ge­ schaffen. Roman Treichler und gelegentlich auch Max Huber zählten zu den gut ein Dutzend junger Männer, die in der «Zen­ trale» Ideen gegen «Spiess­ bürger aller Schattierungen» entwickelten. Max Hubers Kreativität hat­ te sich bereits in seiner Schul­ zeit gezeigt. «Seine Aufsätze schmückt er mit farbig gestal­ teten Titeln, wie jenen über die

Inhalt Parteienforum

2

Baar

3

Zum Gedenken

4

Sport

4

Forum

4, 10

Aus dem Rathaus

5

Schauplatz

7

Kultur

9

Impressum

10

Reisen

11

Region

13

Das läuft in der Region

15

Das läuft in Baar

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La Rinascente ist der Name eines Mailänder Kaufhauses, für das der Grafiker Max Huber die Initialen und zahlreiche andere Grafiken entwickelte. Die Gestaltung der Lettern L und R sind typisch für Hubers Stil. Archivbild: Ugo Mulas Baarer Chilbi. Das Gebäude des Schulhauses erfasst er exakt in einem Linoleumschnitt. Über Zug und die Voralpenlandschaft des Zugerlandes malt er ein Panoramabild, das jedem Wer­ beprospekt gut angestanden hätte.» Mit diesen Worten wür­ digten die Ausstellungsmacher von DNS­Transport Zug das frühe Talent. DNS­Transport (Ueli Kleeb, Caroline Lötscher, Karl Kobelt) hatte 2009 in Zu­ sammenarbeit mit dem Kunst­

haus Zug, dem Museum für Gestaltung Zürich und Leven­ tina Turismo Airolo eine Aus­ stellung über Max Huber zu­ sammengestellt, die in einem mobilen Container zu sehen war und unter anderem Halt auf dem Bahnhofplatz Baar machte.

Prägende Erinnerungen an Fabrikarbeitende aus Italien Aufgewachsen ist der am 5. Juni 1919 in Baar geborene

Grafikdesigner mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Walter und den Eltern an der Inwilerstrasse 17. Sein Vater führte seine Störbrennerei mit Ross und Wagen zu den umliegenden Bauern und brannte in deren Auftrag Kirsch. Dem Heimatbuch er­ zählte Max Huber, dass er als Sohn von Protestanten an der katholischen Schule in die Minderheitenklasse versetzt wurde. Unvergessen waren

Vom Militär nach Mailand, wo die Karriere durchstartete Während Hitler­Sympathi­ santen demonstrierend durch Zürichs Strassen zogen, kam der junge Max Huber mit der Formenwelt des von den Nazis aufgelösten Bauhauses und mit den Ideen seines grossen Vorbilds Max Bill in Kontakt. Das Interesse an Grafik und Design verband Huber und Bill. Sie blieben jahrzehntelang in Kontakt. 1939 wurde Max Huber zum Militärdienst eingezogen und als Artilleriebeobachter ein­ gesetzt. 1940 brach der Anti­ faschist jedoch nach Mailand auf, wo seine Karriere zuneh­ mend in Fahrt kam. Anlässlich seines 100. Ge­ burtstages wird der Baarer Kunstkiosk Max Huber im September eine Ausstellung widmen. Zu sehen sein wer­ den unter anderem grafische Werke von Max Huber aus der Bildersammlung der Einwoh­ nergemeinde Baar.

Führerschein

Kinderheim

Meilenstein

Tischlein

Wie steht es um die Parkplatzsituation?

Sekundarschule war zu teuer

Sie haben drei Meistertitel geholt

Ein Zeichen der Solidarität setzen

Wer die Fahrprüfung bestanden hat und den Führerschein hat, der entscheidet sich schnell fürs Auto statt für den ÖV. Und wer mit dem Auto unterwegs ist, braucht auch Parkplätze. Im Parteienforum sind die Meinungen der Parteien zur Parkplatzbewirtschaftung in Baar zu lesen. Seite 2

Mit diesem Beitrag endet die Serie zu den Erinnerungen eines Zöglings der Waisenanstalt Baar. Im dreiteiligen Bericht von Edwin Kohlbrunner handelt der letzte Abschnitt von seiner Schulentlassung. In die Sekundarschule durfte er nicht, und so wurde er zum Bauern verdingt. Seite 3

Fünf Baarer Kunstradfahrerinnen haben einen Meilenstein geschafft: Sie haben sich den Schweizer-MeisterTitel erkämpft. Die 1er-Juniorin Alessa Hotz ging schon als klare Favoritin an den Start. Eine von zwei Baarer 4-er-Gruppen setzte sich ebenfalls gegen die starke Konkurrenz durch. Seite 4

Die Karriere 1940 findet Max Huber Arbeit im angesehenen Grafikstudio von Antonio Boggeri in Mailand. Nach einem Jahr kehrt er aufgrund der schwierigen politischen Situation in die Schweiz zurück. Max Bill holt ihn in die Allianz-Gruppe, den Verband der modernen Schweizer Künstler. Im Oktober 1945 kehrt er nach Mailand zurück und verwirklicht mit Albe Steiner das grafische Projekt für die 8. Triennale 1947. In diesem Zusammenhang lernt er Giulio Einaudi kennen, der ihn mit der Betreuung der gesamten Grafik seines Verlagshauses beauftragt. Im gleichen Jahr entwirft er die grafische Aufmachung und den kleinen Katalog für die Ausstellung für abstrakte und konkrete Kunst im Palazzo Reale in Mailand. 1949 tritt er, ebenfalls in Mailand, der Bewegung für Konkrete Kunst bei. Ab den 50er-Jahren hebt er sich auf dem Grafiksektor hervor. Etwa mit dem neuen Logotyp für Kaufhäuser und eine Supermarktkette sowie die Showrooms von Omega und Flos in Mailand. 1951 ist er zudem Art Director der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt RAI. Es beginnt auch die intensive Zusammenarbeit mit den Architekten und Designern Achille und Pier Giacomo Castiglioni. Huber wird weltweit vielfach ausgezeichnet, so 1954 mit dem italienischen DesignPreis «Compasso d’Oro». Wichtig ist zudem seine kontinuierliche Lehrtätigkeit in Mailand und 1978 bis 1984 in Lugano. Max Huber stirbt am 16. November 1992. pd

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Bei der Aktion «Tag der guten Tat» macht auch «Tischlein deck dich» mit und fordert die Baarer auf, einwandfreie, noch haltbare Lebensmittel zu Gunsten von Armutsbetroffenen zu spenden. Gesucht werden Produkte, die ungekühlt aufbewahrt werden, wie Reis, Nudeln oder Konserven. Seite 7

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Redaktion: «Zugerbieter», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion@zugerbieter.ch, www.zugerbieter.ch. Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate@zugerbieter.ch. Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 97, abo_zugerpresse@chmedia.ch


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