P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 43, Jahrgang 114
Mittwoch, 13. November 2019
NACHHALTIG – FAIR – GUT
Eine Lokalausgabe der Zuger Presse ThomasAeschi Nationalrat
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UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR BAAR UND ALLENWINDEN
AMTLICHES PUBLIKATIONSORGAN DER GEMEINDE BAAR
«Ja zum Denkschutzgesetz, damit Schützenswertes geschützt und erhalten bleibt.»
abt-holzbau.ch
claro-Weltladen Baar Leihgasse 1a I 6340 Baar
www.clarobaar.ch
Verdichtung
«Jedes Quartier muss analysiert werden» Leben mehr Menschen auf derselben Fläche, muss dichter gebaut werden. Mit der Orts planungsrevision wird festgelegt, wie sich diese Verdichtung gestalten soll.
Ortsplanung
Claudia Schneider
Aktuell sind in Baar rund 25 000 Menschen zu Hause, und es gibt über 23 000 Arbeitsplätze. Ein Ende des Wachstums ist nicht abzusehen. Laut kantonalem Richtplan wird Baar im Jahr 2040 rund 30 000 Einwohner zählen. Auch die Zahl der Beschäftigten dürfte in einem ähnlichen Ausmass zunehmen.
Verschiedenste Aspekte und Interessen berücksichtigen Gleichzeitig fordert das 2012 festgelegte Raumplanungsgesetz des Bundes, dass keine neue Einzonungen vorgenommen werden. Helen Bisang, die Leiterin der gemeindlichen Dienststelle Siedlungs- und Verkehrsplanung, erklärt: «Mit der Ausarbeitung des Raumkonzepts Schweiz wurden erstmals auch Ansprüche an die Qualität der städtebaulichen und freiräumlichen Entwicklung formuliert.» Um diese zu erfüllen, müssen bei der Planung neben baulichen Aspekten auch ökonomische, soziale und ökologische Faktoren berücksichtigt werden. «Diese verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen, ist die grösste Herausforderung der aktuell in Bearbeitung stehenden Ortsplanungsrevision», erklärt Sandro Lang, Leiter der Abteilung Planung / Bau. Lange waren kommunale Entwick-
Baar verändert sich rasant, im Bild beispielsweise die Marktgasse 2012 und heute. Die Gemeinde ist gefordert, stärker zu verdichten, was aber nicht auf Kosten der Lebensqualität geschehen soll. Dies erfordert einen sorgfältigen Umgang mit identitätsstiftenden Gebäuden und Quartieren. Bilder: Archivfoto Josef Schneider, Claudia Schneider lungen und Bauen vor allem von Partikularinteressen geprägt: das Renditeobjekt, das Einfamilienhaus im Grünen, das Einkaufszentrum ausserhalb vom Ortszentrum.«Gegenwärtig findet in der Bevölkerung vielerorts ein Umdenken statt», stellt Helen Bisang fest. Bei Planungen braucht es künftig nicht nur den Blick auf das einzelne Grundstück. «Es ist eine Herausforderung, darüber hinaus zu denken und die verschiedenen Abhängigkeiten zu klären.»
Raumplanung soll Grundlage für hohe Lebensqualität bieten Die staatlich verordnete Verdichtung soll nicht durch eine
generelle Steigerung der Ausnutzungsziffer erreicht, sondern gebietsbezogen analysiert werden. Auch kann es darum gehen, die Bau- und Freiraumstruktur von historisch gewachsenen Quartieren zu erhalten. «Wo die bestehende Struktur wertvoll ist, beispielsweise die Anordnung der Häuser, die Art der Gärten oder Strassenräume, kann dies für die Quartierbevölkerung Heimat bedeuten», argumentiert die Siedlungs- und Verkehrsplanerin. «Es geht darum, zu bewahren, wo Qualität vorhanden ist, und darauf aufzubauen», so Sandro Lang. Innenentwicklung könne auf Brachen oder unternutzten
Flächen erfolgen, sei es durch Ersatzneubauten oder aber durch Anbauten oder Aufstockungen bestehender Baukörper, zum Beispiel in Kombination mit einer energetischen Sanierung, betont Helen Bisang. «So können identitätsstiftende Bauten unter Beibehaltung der charakteristischen Elemente die Basis für Neues schaffen.» Beispiele für Orte, wo dies bereits in vorbildlicher Weise gelingt, seien Winterthur, Langenthal oder Sempach. Wichtig ist den beiden Fachleuten auch eine aktive Bodenpolitik der Gemeinde. Denn ist sie Grundeigentümerin einer Parzelle, kann sie mitreden, wie sich das Gebiet wei-
terentwickeln soll. Das gelte insbesondere für Gebiete mit grossem Potenzial und entsprechend hohem Handlungsund Koordinationsbedarf.
Bevölkerung soll sich weiter an der Entwicklung beteiligen Am 10. Dezember lädt der Gemeinderat die Bevölkerung zu einem Informationsanlass über den aktuellen Stand der Ortsplanungsrevision ein. Geplant sind auch weitere Workshops und Mitwirkungsverfahren. «Partizipation ist sehr wichtig, um die vielen verschiedenen Interessen zu bündeln und eine hohe Legitimation für die revidierte Ortsplanung zu erzielen», so Sandro Lang.
Die aktuelle Ortsplanung stammt aus dem Jahr 2005. Bund und Kanton verlangen, dass sie rund alle 15 Jahre überarbeitet wird. Deshalb wurden im vergangenen Jahr bereits Workshops mit Interessierten aus der Bevölkerung, eine Online-Umfrage und eine Studie zur Zentrumsentwicklung durchgeführt. Aufgrund dessen hat der Gemeinderat 5 x 5 Leitsätze festgelegt. Diese Zielformulierungen geben vor, in welche Richtung sich die Gemeinde Baar in den kommenden Jahren weiterentwickeln soll. Sie bilden auch die Basis für die räumliche Entwicklungsstrategie. Diese deckt alle Themenbereiche ab, also Siedlung, Landschaft, innere Freiräume und Verkehrsführung. Gleichzeitig gilt es, ein kommunales Gesamtverkehrskonzept zu entwickeln. Auf der Entwicklungsstrategie und dem Gesamtverkehrskonzept wird schliesslich die Richtplanung basieren, die behördenverbindlich ist. In einem nächsten Schritt geht es «um die Wurst», die Nutzungsplanung. Diese besteht aus dem Rahmennutzungsplan, das heisst der Bauordnung und dem Zonenplan sowie der Sondernutzungsplanung und den Sonderbauvorschriften, welche den Zonenplan überlagern. So kompliziert sich die Angelegenheit anhört, so komplex gestaltet sich tatsächlich die Ausarbeitung der Ortsplanungsrevison. csc
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