Zugerbieter 202001014

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P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 2, Jahrgang 114

Dienstag, 14. Januar 2020

Eine Lokalausgabe der Zuger Presse

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Marlise Wälti Zert. dipl. Hypnosetherapeutin NGH/VSH

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Ausstellung

Heilmittel zwischen Aberglaube und Wissen schränkte. Er litt an Morbus Bechterew, einer rheumatischen Erkrankung, die heute noch unheilbar ist. Die spannende, jedoch textlastige Ausstellung zeigt auch, dass schon Operationen in der Steinzeit durchgeführt wurden. «Wie tiefgreifend die medizinischen Kenntnisse gewesen sein müssen, zeigen eindrücklich die Trepanationen, also die operativen Öffnungen der Schädeldecke», erzählt Dorothea Hintermann weiter. Zahlreiche Beispiele im jungsteinzeitlichen Europa belegen, dass die Patienten diese Behandlung häufig überlebten. Man verstand es offenbar, grosse Schmerzen zu lindern und Infektionen zu bekämpfen. «Welche Leiden mit Trepanationen behandelt wurden, ist bis heute rätselhaft», sagt die Museumsmitarbeiterin.

Wie gesund waren unsere Vorfahren? Die aktuelle Sonderausstellung im Museum für Urgeschichte(n) hat Antworten. Auch dank viele Baarer Funde. Alina Rütti

Rund 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden zwischen Januar und August an Heuschnupfen und meiden deshalb die Nähe zu Blütenpflanzen. Ob auch die Menschen aus der Steinzeit unter den Pollen litten, ist nicht bekannt. «Durch die Funde wissen wir aber, welche Pflanzenarten es nach der Eiszeit gegeben hat», erklärt Dorothea Hintermann, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums für Urgeschichte(n) in Zug. «Weil man auch Pollen und Pflanzen in Behausungen gefunden hat, dürfen wir davon ausgehen, dass die Menschen schon in der Jungsteinzeit über eine profunde Kenntnis der Natur verfügten und ihr Wissen über die Heilwirkung von Pflanzen von Generation zu Generation überlieferten und vermehrten.» Erst die Römer und Griechen haben aufgeschrieben, welches Kraut für etwas oder gegen etwas gewachsen ist. Die Pflanzenheilkunde erlebte dann im Mittelalter eine neue Blüte. In den Klöstern las man die antiken Schriften und beschäftigte sich mit den Erkenntnissen der hoch entwickelten arabischen Medizin. In den Klostergärten wurden Pflanzen mit Heilwirkung gezüchtet und deren Wirkung bei der Pflege von Kranken und Verletzten erprobt.

Beschreibungen der Exponate auch in englischer Sprache Welche Arzneien verwendet wurden und an welchen Krankheiten die Menschen lit-

Inhalt Forum

2, 11

Baar

3

Zum Gedenken

4

Schauplatz

4

Aus dem Rathaus

5

75 Jahre Fröschenzunft Ebel

6, 7

Kultur

9

Impressum

11

Das läuft in der Region

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Rätsel

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Dorothea Hintermann, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums für Urgeschichte(n), blickt durch ein Binokular auf Pollen. Die Besucher der neuen Ausstellung können es ihr gleichtun. Bild: Alina Rütti ten, veranschaulicht die neue Sonderausstellung «Gesundheit – 7000 Jahre Heilkunst» im Museum für Urgeschichte(n) an der Hofstrasse in Zug. Gezeigt wird sie bis am 17. Mai 2020. Zum ersten Mal gibt es Beschreibungen zu den Exponaten auch in englischer Sprache. Erstellt hat die Ausstellung die Kantonsarchäologie Luzern, sie wurde mit Zu-

ger Funden ergänzt. Einiges des Gezeigten stammt aus den frühmittelalterlichen Gräbern aus der Früebergstrasse in Baar. Wie der Unterkiefer einer 60- bis 66-jährigen Frau. Alle Zähne waren schon zu Lebzeiten ausgefallen, der Knochen hatte sich durch Entzündungen zurückgebildet. Die Frau konnte nicht mehr kauen und war auf weiche Kost angewiesen.

«Die Früeberg-Funde sind für uns Archäologen wahnsinnig spannend und haben uns viel über den Gesundheitszustand der Bevölkerung erzählt», schwärmt Hintermann. So hat man festgestellt, dass viele unter Arthrose litten. Ein Exponat zeigt die Wirbelsäule eines 30- bis 40-jährigen Mannes, die stark verknöchert ist, was seine Beweglichkeit empfindlich ein-

Einst glaubte man, dass Tabak das Herz stärke Ein Teil der Ausstellung ist dem Glauben an die Heilkraft von Arzneien, Kräutern und Pflanzen gewidmet. Bis ins 17. Jahrhundert war man davon überzeugt, das Tabak das Herz stärke, gegen Müdigkeit und Geschwüre helfe und Epidemien eindämme. Gegen allerlei Krankheiten nutzte man auch sogenannte Schabmadonnen aus Ton. Dem Ton wurde Reliquienstaub beigemischt und daraus wurden Figürchen geschaffen. Vom abgeschabten Tonpulver, das übers Essen gestreut wurde, versprach man sich eine heilende Wirkung für Mensch und Tier. Solche Schabmadonnen aus dem 17. und 18. Jahrhundert wurden beispielsweise im Restaurant Adler in Allenwinden bei dessen Restaurierung vor rund zehn Jahren gefunden.

Mimik

Maske

Gesicht

Visage

Wechsel im Zeichen der Kontinuität

In Inwil jubilieren bald die Frösche

Hinter jedem Bild eine Geschichte

Es werden viele Helfer gesucht

Die Mimik des abgetretenen und diejenige des neuen Kommandanten der Feuerwehr Baar haben eines gemeinsam: Sie drücken grosse Freude über die örtliche Feuerwehr aus. Die Baarer Bevölkerung darf auf eine intakte Organisation mit motivierten Frauen und Männern zählen. Seite 3

Die Inwiler organisierten nach dem Zweiten Weltkrieg den ersten Fasnachtsumzug in Baar. In den vergangenen 75 Jahren liess die Zunft insgesamt sechs verschiedene Froschmasken erstellen. Gerühmt werden auch die erstklassigen Fasnachtswagen der Zunft.

Die Baarerin Madeleine Binzegger zeigt in der Schrinerhalle vierzig Bilder. Viele zeigen ein Gesicht. «Hinter meinen Bildern verstecken sich Geschichten», sagt die Künstlerin über ihre farbenfrohen Werke. Die Vernissage zu dieser Ausstellung ist am 17. Januar.

Seite 6, 7

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Früeberg-Funde Beim Bau von Wohnhäusern an der Früebergstrasse wurde im Jahr 2000 ein frühmittelalterliches Gräberfeld aus dem 7. Jahrhundert nach Christus entdeckt. Die Kantonsarchäologie hat während der Rettungsgrabung über 200 Skelette und zahlreiche Einzelfunde ausgegraben. Die frühmittelalterlichen Gräberfelder bieten ein enormes wissenschaftliches Studienmaterial, welches aus Skeletten und Grabbeigaben besteht. Den Männern wurden die Schwerter in Stoff eingepackt und mit ins Grab gegeben. Die Frauen wurden mit ihren Glasperlenketten bestattet. Die Ketten sind farbrhythmisch und -symmetrisch aufgebaut. Zudem ist die Anzahl von Perlenreihen pro Kette ein Anhaltspunkt für die soziale Stellung der jeweiligen Frau. Viele der Funde sind auch in der Dauerausstellung des Museums für Urgeschichte in Zug zu sehen. Die genaue Untersuchung der Skelettknochen ergab, dass die frühmittelalterlichen Baarerinnen und Baarer verhältnismässig gute Lebensumstände geniessen konnten. Trotzdem betrug das durchschnittliche Sterbealter bei Männern 43, bei Frauen 38 Jahre. Ein Viertel der Neugeborenen verstarb bereits im ersten Lebensjahr. In der Regel wurden die Toten auf dem Rücken liegend mit dem Kopf gegen Westen beigesetzt. Die Hände lagen dabei neben oder auf dem Körper. Eine einzige Frau wurde auf dem Bauch bestattet, ihr Kopf zeigte gegen Osten, ihre Beine waren überkreuzt und die Hände auf dem Rücken zusammen gebunden. ar

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Im Juni werden rund 3000 Sportlerinnen und Sportler in Zug erwartet. Für den Grossanlass werden noch Leute gesucht, die anpacken. Sieht man die motivierten Visagen der Leute im Organisationskomitee, ist ein tolles Sportfest schon jetzt garantiert.

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