Zugerbieter 20200211

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P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 6, Jahrgang 114

Dienstag, 11. Februar 2020

Eine Lokalausgabe der Zuger Presse

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Friedhöfe

Wenn ein Ort der Trauer verschwindet In den kommenden Wochen werden Gräber aufgehoben. Dies geschieht jedes Jahr nach Plan. Und doch ist es ein besonderer Moment.

Grabfelder

Claudia Schneider

Auf den Friedhöfen in Baar und Allenwinden stehen seit dem November 2019 Informationstafeln, die darauf hinweisen, dass Gräber aus dem Jahr 1999 in den nächsten Wochen aufgehoben werden. Vor 20 Jahren waren Bestattungen in individuellen Gräbern noch viel häufiger als heute. «Insgesamt werden 26 Urnengräber und 20 Gräber von Erdbestattungen aufgelöst», erzählt Alois Koch, Leiter Friedhöfe Baar.

Die Grabsteine können von Angehörigen abgeholt werden Zusammen mit Sonja Zeberg-Langenegger, der zuständigen Gemeinderätin, schlendert Alois Koch zum Grabfeld der Erdbestattungen. Die Vorsteherin Liegenschaften/Sport gesteht, dass sie selten zum Friedhof kommt, obwohl ihre Mutter dort begraben ist. «Es gibt andere Orte, an denen ich mich ihr näher fühle. Zudem gibt es im Alltag immer wieder Situationen, welche mich bewusst an sie erinnern und an sie denken lassen.» Unter anderem stellt sich für die Angehörigen die Frage, was mit dem Grabstein geschehen wird. «Manche Familien lassen den Grabstein abholen», weiss Alois Koch. Aber die grosse Mehrheit der Angehörigen nimmt jeweils nur eine Kleinigkeit mit – etwa eine Laterne, die auf dem Grab stand, oder eine Pflanze, die das Grab zierte. Selten holt der Steinmetz, der den Grabstein geschaffen hatte, sein Werk wieder ab. Die

Inhalt Innovative Fachleute Baar

2 3, 9

Impressum

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Zum Gedenken

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Aus dem Rathaus

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Forum

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Das läuft in der Region

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Rätsel

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Gemeinderätin Sonja Zeberg-Langenegger und Alois Koch, Leiter Friedhöfe Baar, besprechen die anstehende Aufhebung einer Grabreihe. meisten Steine werden entsorgt, das heisst von einem spezialisierten Unternehmen abgeholt.

Was in der Erde war, bleibt auch weiterhin dort Wenn die Gräber aufgehoben werden, ist das ein Vorgehen, das nur an der Oberfläche geschieht. Was unter der Erde liegt, bleibt dort, wo es ist. Neue Gräber auf frischem Grund werden 1,30 Meter tief gegraben. Vorläufig bietet der Friedhof Baar ausreichend Platz für neue Gräber. Bis also eine ehemalige Grabreihe neu genutzt wird, verstreichen in der Regel 40 Jahre. Bis dahin ist längst nicht mehr ersichtlich, wo sich die ehemaligen Gräber befanden. Es wird dann weni-

ger tief gegraben, so dass die zweite Reihe der Bestatteten über die erste zu liegen kommt. Erstmals werden dieses Jahr auch drei beschriftete Steinplatten von Gemeinschaftsgräbern verschwinden. Diese heute sehr oft gewählte Art der Bestattung war vor 20 Jahren noch eher selten. Verschwinden werden zudem einige individuelle Steinplatten in den Urnennischen.

Cham organisiert eine ökumenische Andacht Nur etwa 10 Prozent der Angehörigen von Verstorbenen, deren Grab aufgelöst wird, treten mit der Friedhofsverwaltung in Kontakt. Es handelt sich also weitgehend um einen anonymen Vorgang. In Cham,

wo demnächst ebenfalls wieder die 20-jährigen Gräber aufgehoben werden, gibt es für die Angehörigen eine ökumenische Andacht. Dieser Anlass wurde auf Anregung der Friedhofskommission erstmals im Februar 2018 in Zusammenarbeit mit Vertretern der örtlichen Kirche organisiert. Der katholische Pfarrer zu Cham, Thomas Rey, erklärt: «Die Grabaufhebung ist ein emotionaler Moment. Ein Moment des Abschieds, denn der Ort der Trauer geht ein Stück weit verloren.» Dennoch waren er und die Initianten der Andacht überrascht, dass zum ersten Anlass dieser Art um die 200 Personen kamen. «Es waren auch Leute da, die jemanden verloren hatten und deren

Bild: Claudia Schneider

Gräber bereits zu einem früheren Zeitpunkt aufgehoben worden waren», sagt Thomas Rey. Auf die Frage, was Alois Koch und Sonja Zeberg-Langenegger von der Andacht in Cham halten, erklärt der Friedhofsleiter: «Im Seetal, wo ich lebe, ist es normal, dass die katholischen Familien zur Jahrzeit zusammenkommen und ihrer Verstorbenen gedenken.» Ihm persönlich sei dies wichtiger. Die Pfarrei St.Martin organisiert für ihre Verstorbenen auch regelmässig Gedächtnisse. Doch auf dem Friedhof Baar ruhen auch Gläubige anderer Religionen. Sonja ZebergLangenegger meint: «Wir nehmen das Thema auf und besprechen es innerhalb unserer Friedhofskommission.»

Streit

Pleite

Seite

Zweite

Was nicht wahr ist, war gut erfunden

Der Lohn kommt in die Staatskasse

Gut «besaitet» ins neue Vereinsjahr

Auf dem Weg mit vier Paar Schuhen

Es heisst, in der Diskussion über Frauen auf dem Fasnachtsthron käme es gelegentlich zum Streit zwischen den drei Baarer Fasnachtsgesellschaften. An der Inthronisation des Faschallministers herrschte jedoch Friede, Freude, Eierkuchen zwischen den diesjährigen Amtsträgern. Seite 3

Auch ohne die Beiträge der Baarer Regierungsräte ist die Gefahr einer Pleite der Zuger Staatskasse gering. Dennoch ist es zu begrüssen, dass der Regierungsrat jedes Jahr publiziert, welche Nebenämter die Amtsträger ausführen und dass sie dafür erhaltene Honorare nicht behalten. Seite 3

Gemeinsam üben und dann unter der Leitung von Pavel Pozdnyakov an Konzerten auftreten, ist nur eine Seite des Vereinslebens, welche zum Zusammenhalt im Mandolinenorchester beiträgt. Geschätzt werden auch der freundliche Umgang miteinander und das Gesellige. Seite 7

Pro Jahr finden in Baar rund 140 Beerdigungen statt, davon etwa 10 Erdbestattungen. Erdbestatten lassen sich vorwiegend Menschen, die ursprünglich aus einem südlichen Land Europas stammen oder dem Islam angehören. Die grosse Mehrheit wünscht heute eine Urnenbestattung. Wie für Erdbestattungen kann auch für Urnenbestattungen ein individuelles Grab gewählt werden. 1970 wurden für die Urnenbestattungen zudem die Urnennischen geschaffen. Die Verstorbenen erhalten in den Urnennischen eine individuelle Gedenktafel. 1983 entstand dann als erstes Gemeinschaftsgrab der Rosenhügel; später kamen zwei weitere hinzu. 2017 hat der Friedhof im Umkreis des Holzkreuzes eine Neugestaltung mit ganzjährig blühenden Pflanzen und Sitzgelegenheiten erhalten. Im sogenannten Friedwald können Friedhofsangestellte auf Wunsch die Asche von Verstorbenen auf der dafür vorgesehenen Fläche ausstreuen. 2019 liess die Gemeinde auch das Kindergrabfeld komplett neu gestalten. Im Büro der Friedhofsverwaltung sind die Namen der Verstorbenen nach Anordnung auf den Gräberfeldern auf grossen Tafeln verzeichnet. Es kam schon vor, dass sich Besucher aus den Vereinigten Staaten für ihre Vorfahren interessierten und man ihnen auf dem Friedhof Baar zeigen konnte, wo die Vorfahren einst beerdigt wurden. csc

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Im August war die Baarerin Rosanna Brusadelli zum zweiten Teil ihres Pilgerwegs aufgebrochen. Auf dem Weg bis in die Altstadt von Jerusalem gab es einige Hürden zu überwinden. Und viel von der Gastfreundschaft der Menschen vor Ort zu lernen. Seite 9

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