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P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 11, Jahrgang 114

Dienstag, 17. März 2020

Eine Lokalausgabe der Zuger Presse

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DIE KÖNNEN DAS.

luzernerzeitung.ch

Schwesternhaus

Die Ausstellung ist auf Herbst verschoben Für Freitag war die Vernissage der Ausstellung «Baar und ich – elf Biografien aus vier Jahrhunderten» angesagt. Das Coronavirus löste die Absage aus.

Coronavirus

Claudia Schneider

Am Freitag gegen 16 Uhr machten die aktuellen Beschlüsse des Bundes im Kampf gegen das Coronavirus die Runde. Für 18.30 Uhr war die Vernissage der gemeindlichen Ausstellung im Schwesternhaus angesagt. Die Organisatoren annullierten den Anlass kurzfristig in Absprache mit dem Gemeinderat. So sassen zum Zeitpunkt der Ausstellungseröffnung nur knapp ein Dutzend Menschen um einen grossen Tisch im Parterre des Schwesternhauses. Auf dem Tisch standen Teller mit süssen Krapfen. Sandra Roth, Leiterin der gemeindlichen Restauration, sagt: «Für die Krapfen vom Beck kam die Absage zu spät.» Die Lieferung von Fleisch und Getränken konnte sie noch stoppen: «Die Lieferanten zeigten sich verständnisvoll.»

nur eine einer Frau gewidmet ist? Zumal drei der porträtierten Männer Zeitgenossen sind und zwei davon seit vielen Jahren nicht in Baar leben.

Im Ausstellungsraum entbrennt eine Diskussion Einige der Anwesenden begeben sich dennoch zur Ausstellung im Dachstock: Manuela Heller (Tänzerin und Mitglied der Kulturkommission Baar), Schmuckkünstlerin Brigitte Moser, die Kunstschaffende Sam Heller. Dazu gesellen sich Fabienne Mathis (Kulturbeauftragte der Gemeinde Baar), Gemeindearchivar Philippe Bart und Kurator Adrian Scherrer. Wie diese drei Organisatoren der Ausstellung eintreten, ist im Dachstock bereits eine Diskussion im Gange: Wie kommt es, dass von den elf Biografien aus vier Jahrhunderten

Baarer Archive äufnen sich durch Schenkungen und Ankäufe Auslöser für die Ausstellung war 2018 die Schenkung eines Teilnachlasses von Max Schumacher (1920–1951). Dieser wohnte im ehemaligen Gasthaus Krone, war ein begabter, aber letztlich gescheiterter Literat, der zusammen mit Eugen Hotz in den späten 1940er-Jahren die Entstehung respektive Neukonzeption der Baarer Räbefasnacht prägte. Daraus entstand die Idee, in Fortsetzung der bisherigen gemeindlichen Ausstellungen im Schwesternhaus eine weitere über Menschen zu konzipieren, die in den Gemeinde-

Inhalt Parteienforum Baar

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Diskutierten inhaltlich über die nun verschobene Ausstellung (von links): Kurator Adrian Scherrer, Schmuckkünstlerin Brigitte Moser, Gemeindearchivar Philippe Bart, Tänzerin Manuela Heller, Kunstschaffende Sam Heller und Kulturbeauftragte Fabienne Mathis (sitzend). Bild: Claudia Schneider archiven fassbare Spuren hinterlassen haben. Derart entstand bereits 2017 die Ausstellung über Eugen Hotz und 2018 die Ausstellung über den Künstler Alex Stocker. Philippe Bart betont, dass er das gemeindliche Archiv verwalte und einfüge, was an Schenkungen geboten werde, aber keinen Auftrag habe, das Archiv aktiv zu ergänzen.

Was archiviert wird, ist Spiegel für die Baarer Gesellschaft Die Baarer Kulturpreisträgerin Brigitte Moser fragt, ob es denn eines ihrer Werke in den Archiven gebe. Die Antwort: «Ja, was Kleines dürfte vorhanden sein.» (Das Landesmuseum ist in Besitz eines stattlichen Objekts der Baarer Schmuckkünstlerin.) Auf die Frage nach Archivmaterial über Annemarie Huber-Hotz – auf Bundes-

ebene die bis anhin einflussreichste aus und mit Baar stets verbundene Person – antwortet Kurator Adrian Scherrer, dass Unterlagen über sie wohl eher in gemeindeübergeordneten Archiven liegen würden. Die Ausstellungsmacher betonen, dass aufgrund des Archivmaterials ausschlaggebend für die Zusammenstellung war, dass sich die Porträtierten in ihrem Tun mit Baar befassten oder befassen. So ist eines der Porträts Michael Stecher (1902–1982) gewidmet. Einem Postbeamten, der durchaus gekonnt in der Freizeit Baarer Wahrzeichen zeichnete. Die Frage, ob es im Archiv denn keine der ausserordentlich talentierten Wiedergaben von Baarer Markenzeichen gebe, die Claire Zeberg schafft, kann die Kulturbeauftragte Fabienne Mathis spontan nicht beant-

worten. Doch sie sagt: «Die Ausstellung darf durchaus auch Anstoss zur Diskussion sein, ob eine Ausstellung über Baar prägende Persönlichkeiten in einigen Jahren nicht geschlechterausgeglichener sein sollte beziehungsweise sein muss.» Sie verweist auf das Booklet zur Ausstellung, das einen silbern glänzenden Umschlag hat. «Die Ausstellung soll anregen, sich und Baar zu reflektieren.» Es wird Herbst, bis die Bevölkerung Gelegenheit dazu erhält. Lohnen wird sich der Besuch der Ausstellung nicht nur, weil sie erstklassig präsentiert wird. Sie wirft auch diskussionswürdige Fragen auf zur Wahrnehmung der Frauen in Baar und ihrem Schaffen für die Gemeinde und darüber hinaus. Vielleicht wäre an der Zeit, die gemeindlichen Archive zu ergänzen.

parkieren

sistieren

grillieren

kooperieren

Schaden höhere Gebühren im Dorf?

Pfarreiheim: Wieder zurück auf Feld eins

Satirische Hiebe in Zeiten des Corona

Wie werden die Kinder geschult?

Zum Gedenken

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Sport

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Aus dem Rathaus

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Impressum

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Sport

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Kultur

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Schauplatz

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Der Gemeinderat überarbeitet zurzeit das Parkraumkonzept. Vor allem die künftigen Kosten werden von den Baarer Parteien diskutiert. Einig ist man sich weitgehend, dass die Parkplätze gewerbefreundlich sein sollen. Was das heisst, wird unterschiedlich interpretiert.

Das läuft in der Region

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Rätsel

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Geplant war, jetzt im März mit den Bauarbeiten für die Sanierung beziehungsweise Erneuerung des Pfarreiheims St. Martin zu starten. Doch jetzt ist alles wieder ganz anders. Weil sich gezeigt hat, dass die bisherigen Pläne zu hohe Kosten verursachen würden. Seite 3

Am Donnerstag blieb die Rathus-Schüür halb leer. Das lag nicht an Pasta del Amore. Wer das Programm sah, amüsierte sich bestens. Doch für die nächste Zeit sind die meisten Veranstaltungen abgesagt. Als Ersatz wird wohl eher die Kunst des Grillierens zelebriert. Seite 9

Der Entscheid des Bundesrats hat auch für Baar Folgen. Die Volksbühne war entschlossen, ihre Aufführungen durchzuziehen – am Freitag erfolgte die Absage. Abgesagt ist auch die Sommerkleiderbörse. Das Qualiturnier für den «Donschtig-Jass» ist auf den 2. Juni verschoben. Kleinere Anlässe wie die Ausstellung von Sam Heller in der LuFràn Goldschmiede werden durchgeführt. Wer den Besuch eines Anlasses vorsieht, muss sich aktuell informieren. Wie Sandra Roth, Leiterin der gemeindlichen Restauration, ergeht es derzeit vielen Organisatoren von Anlässen: Sie müssen Bestellungen stornieren. Einer der Betroffenen, Christian Roggenmoser von der gleichnamigen Metzgerei, sagt: «Es ist so, dass Anlässe, die in den nächsten Wochen stattfinden würden, ersatzlos gestrichen sind.» Er stellt aber auch fest, dass seine Metzgereien in der Krise mehr Kunden begrüssen dürfen, «weil sich die Leute weniger auswärts verpflegen, vermehrt selber kochen und sich gern in einem kleineren Geschäft mit Ware eindecken». Er hofft, dass sich dadurch die Cateringabsagen kompensieren lassen. Die aktuelle Krise bringt auch Gewinner hervor. So hat ein Politiker seinen Beitrag für das Parteienforum erst auf Anmahnung geschickt – mit der verständlichen Begründung, dass sein Unternehmen derzeit überrannt werde von Anfragen für IT-Lösungen für Arbeiten im Homeoffice. csc

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Seit Montag bleiben die Schulzimmer leer. Die Kinder sollen dennoch lernen. Um diese Situation bewältigen zu können, müssen Lehrpersonen, Eltern und vor allem die Schülerinnen und Schüler in bisher ungewohnter Weise miteinander kooperieren. Seite 10

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Redaktion: «Zugerbieter», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion-zugerbieter@chmedia.ch, www.zugerbieter.ch. Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerbieter@chmedia.ch. Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 86, kkczeitschriften@chmedia.ch


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