P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 14, Jahrgang 114
Dienstag, 7. April 2020
Eine Lokalausgabe der Zuger Presse
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Schulen Baar
Alle Beteiligten zeigen grosses Engagement Die Umstellung auf Fernunterricht ist den Umständen entsprechend gut gelungen. Dauert die Schulschliessung an, tun sich aber weitere Problemfelder auf. Claudia Schneider
Rektor Urban Bossard begegnete vergangene Woche im Dorf zufällig der Kindergartenlehrperson Lea Jauch. Sie war unterwegs mit einem Leiterwagen, gefüllt mit Spielund Bastelsachen, die sie ihren Schützlingen von Tür zu Tür brachte. Der Rektor äussert sich gerührt über das grosse Engagement aller Lehrpersonen. Peter Waser, Schulleiter Oberstufe, und Uschy Staub, Schulleiterin Primarschule, pflichten ihm bei: «Es ist beeindruckend, mit wie viel Kreativität und gutem Willen die herausfordernde Situation angepackt wird.»
Am Montag vor der Schliessung starteten die Vorbereitungen Am 16. März erfolgte die Umstellung auf Fernunterricht. Knapp eine Woche zuvor war eine eventuelle Schliessung der Schulen das zentrale Thema an der Schulleitersitzung in Baar. «Unser wichtigstes Ziel war es, zu jenem Zeitpunkt sicherzustellen, dass wir mit allen Schülerinnen und Schülern in Kontakt bleiben können», so der Rektor. «Wir testeten deshalb, wie jede und jeder Einzelne erreichbar ist», ergänzt Peter Waser. Das habe vieles erleichtert, als der Lockdown kam. Besonders hilfreich sei, dass Baar gut gerüstet ist bezüglich der technischen Infrastruktur. In den Familien gibt es hingegen grosse UnterAnzeige
schiede bezüglich der vorhandenen technischen Hilfsmittel. Viele haben keinen Drucker. «Und wenn die Eltern Homeoffice und die Kinder am Computer Aufgaben machen sollen, ist das auch nicht einfach», so Uschy Staub. Für einmal sind die Schulen Baar froh, dass so ziemlich jedes Kind über ein Mobiltelefon verfügt. Vieles lässt sich über das ansonsten im Unterricht wenig geschätzte Gerät kommunizieren. Die Schulen Baar leihen bei Bedarf auch Laptops an Familien aus, da sie in den Klassen derzeit nicht benötigt werden. Wer vorübergehend einen benötige, könne sich melden.
Es gibt Videokonferenzen und Online-Aufgaben Notwendiges Lernmaterial konnten die Kinder nach der Schliessung in kleinen Gruppen von den Schulen abholen. Nach der Eingewöhnungsphase haben sich die Lehrpersonen so organisiert, dass sie für die Klassen – in kleine Gruppen gegliedert – Sprechstunden eingerichtet haben, um konkrete Hilfestellungen bei der Lösung von Aufgaben bieten zu können. Auch im Sport werden konkrete Aufgaben gestellt. Uschy Staub lobt, dass viele Verlage für Schulmaterial dieses aktuell in digitaler Form freigeben. Das sei sehr hilfreich. «Allerdings muss dieses Material von den Lehrpersonen gefiltert und zusammengestellt werden, um einigermassen einen Anschluss an die aktuellen Themen im Unterricht zu gewährleisten.» Wie an vielen anderen Schulen wird in Baar mit dem Programm Microsoft365 Teams gearbeitet. In der Anwendung wurden die Lehrpersonen am Freitag vor dem Entscheid zur Schul-
Inhalt Forum
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Schauplatz
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Baar
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Zum Gedenken
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Impressum
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Aus dem Rathaus
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Kultur
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Rätsel
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schliessung geschult. Schulleiter und Lehrpersonen tauschen sich regelmässig per Videokonferenz oder in der Schule aus. Wichtiges Thema dabei sei auch, wie es den Lehrpersonen in der aktuellen Situation ergeht.
Lea Jauch arbeitet im Kindergarten Grund und bringt jedem Kindergartenkind ein Paket mit Bastel- oder Spielsachen nach Hause, abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse. Bild: Urban Bossard
Die Alltagsstruktur der Schulen fehlt zunehmend Positiv überrascht sind die Verantwortlichen über spontane Rückmeldungen von Kindern und Jugendlichen. «Wir erhalten Videos, die zeigen, wie Schüler Fitness machen oder Aufgaben lösen oder mitteilen, dass sie die Schule vermissen», erzählt Urban Bossard. «Die Schüler sind begierig auf Inputs», stellt Peter Waser fest. «Vielen fehlt der soziale Kontakt, die Gruppendynamik, der gewohnte Alltag.» Aktuell angesagt ist die Schulschliessung bis zum 19. April. Sollte sie länger andauern, sehen die Verantwortlichen zusätzliche Herausforderungen auf sie zukommen. «Kinder in bildungsfernen Familien können zu Hause weniger unterstützt werden als andere, dadurch erweitern sich die Unterschiede im Lernniveau», gibt Uschy Staub zu bedenken. Insbesondere auf der Stufe Kindergarten gebe es bereits im normalen Alltag grosse Unterschiede. «Das müssen wir im Auge behalten», sagt Urban Bossard. Peter Waser macht sich insbesondere Gedanken über jene Jugendlichen, die bisher für den Sommer noch keine Lehrstelle gefunden haben. Zumal derzeit die Lehrmeister nicht an die Schüler rankommen und schnuppern in vielen Betrieben nicht möglich ist. «Sollte diese Situation andauern, werden wir schulintern ein «Vermittlungsbüro» organisieren und gezielt auf Betriebe zugehen», erklärt Peter Waser.
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Mit dem Fernunterricht können die Schulen eine gewisse Tagesstruktur für die Kinder gewährleisten. Diese fällt in den Frühlingsferien ebenso weg wie Ausflüge oder Aufenthalte an Ferienorten. Baarer Unternehmen haben deshalb eine Aktion lanciert, bei der die Kinder fantasievoll ans Werk gehen können. Seite 2
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Notbetreuung Uschy Staub, aktuell unter anderem zuständig für die Notbetreuung, sorgte dafür, dass am Montag, 16. März, in allen Schulhäusern Lehrpersonen und Räumlichkeiten für Schülerinnen und Schüler bereitstanden. Auch ein Notmittagstisch war organisiert. Aber keines der insgesamt 2171 Baarer Schulkinder stand auf der Matte. Es gab jedoch Anmeldungen per Formular, das auf der Homepage der Schulen Baar aufgeschaltet ist. Seit Mittwoch, 18. März, werden elf bis vierzehn Schülerinnen und Schüler der Kindergarten- und Primarstufe von 7 bis 18 Uhr betreut. Das Angebot ist offen für den Nachwuchs von Eltern, die in systemrelevanten Berufen tätig sind. Feststellen lässt sich, dass derzeit auch die Kitas wenig Kinder betreuen. Wobei nun wieder eine leichte Zunahme zu verzeichnen ist. Sollte die Schulschliessung länger als bis zu den Frühjahrsferien andauern, geht Urban Bossard, Rektor Schulen Baar, davon aus, dass es vermehrt Anmeldungen geben wird, weil die aktuelle Situation für manche Familie psychisch und physisch auch Probleme schafft. «Für uns steht das Wohlergehen der Kinder im Vordergrund; wer Schwierigkeiten hat mit der Betreuung, soll sich bitte melden. Wir haben grossen Respekt vor dem, was die Eltern zurzeit leisten», so Urban Bossard. Angedacht wird auch, allenfalls Unterricht in Kleinstgruppen zu starten für Kinder, die mit dem Fernunterricht nicht klarkommen. csc
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