Zugerbieter 20200414

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P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 15, Jahrgang 114

Dienstag, 14. April 2020

Eine Lokalausgabe der Zuger Presse

UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR BAAR UND ALLENWINDEN

Mehr als gut drucken: unser nachhaltiger Umgang mit Ressourcen.

C H A M / B A A R / R O T K R E U Z

AMTLICHES PUBLIKATIONSORGAN DER GEMEINDE BAAR

?

Wenn es zu bunt wird, muss man Farbe bekennen.

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Josef Imbach

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E L E K T R O / T E L E M AT I K / A U TO M AT I O N / S I C H E R H E I T

Corona-Krise

Leerer Stubenwagen und volle Pesto-Gläser Die Corona-Krise hat unseren Alltag tief greifend verändert. Ein freier Mitarbeiter erzählt, wie er und seine Familie damit umgehen.

Zuhause sein Nach Lust und Laune Lesen Der empfohlene Aufenthalt in den eigenen vier Wänden schafft Raum und Zeit zum Lesen. Die Bibliothek Baar bietet einen Hauslieferdienst für Bücher und DVDs an; die bestellten Artikel werden zweimal pro Woche, sicher verpackt, bis vor die Haustüre gebracht. Es können maximal zehn Medien aufs Mal ausgeliehen werden.

Franz Lustenberger

«Wie goht’s?» – «Guet, ond Dier?» – «Dinere Familie au?» – Besch gsond?». So beginnt heute ein Gespräch, vom Trottoir hinauf zum Balkon, von der einen auf die andere Strassenseite. Vor der CoronaZeit waren es oft Floskeln. Was interessierte es den Anderen wirklich, wenn es mir gut ging. Heute spüre ich ein echtes Interesse an meinem Wohlergehen. Diese Anteilnahme tut uns Menschen gut, sehr gut sogar.

Stubenwagen steht leer im Wohnzimmer, Enkel fehlen Die einschneidendste Massnahme für uns als Grosseltern ist das Quasi-Kontaktverbot mit den Enkelkindern. Skype, Telefon oder ein Blick auf zwei Meter Abstand können den echten Kontakt nicht ersetzen. Das sagen nicht nur viele Grosseltern, das sagen auch viele Enkelkinder. Verstehen Sie mich richtig – ich definiere mein Leben nach der offiziellen Pensionierung nicht als «Dasein als Grossvater». Und trotzdem vermisse ich meinen Enkel Adam und meine Enkelin Seraina sehr. Der Stubenwagen, in dem Seraina jeweils bei uns gelegen ist und in dem sie mit ihren Spielsachen gut verweilen kann, steht nun einsam und verlassen in der Wohnung. Er ist unser ganz persönlicher Gegenstand, der für die Corona-Krise steht. Andere Einschränkungen empfinde ich als weniger einAnzeige

In diesem Stubenwagen liegt sonst die Enkelin von Franz Lustenberger. Seit dem Quasi-Kontaktverbot bleibt er leer. schneidend. Einkaufen zum Beispiel ist kein grosses Thema, da wir auf die Unterstützung unserer erwachsenen Kinder zählen können.

Wer mit dem Velo einkauft, kauft auch nicht Unmengen In der Gemeinde Baar bieten Kleinbetriebe und Restaurants Abholservice und Lieferdienste an. Es gibt absolut keinen Grund, im Shopping-Center scheinbar endlos in einer Reihe zu warten, bis man das Geschäft eines Grossverteilers betreten darf. Im Gegenteil: Hofläden und andere kleine Geschäfte bieten gleich um die Ecke hochwertige Produkte an, in denen

Inhalt Innovative Fachleute Baar

2 3, 4

Impressum

4

Zum Gedenken

4

Aus dem Rathaus

5

Sport

7

Rätsel

8

auch die jüngere Generation – mit einem Spaziergang verbunden – einfach einkaufen kann. Einkaufen zu Fuss oder mit dem Velo hat noch einen weiteren «Vorteil». Man kauft nicht mehr so viel auf einmal ein. Die Aktionen, die riesigen Mengen verlieren ihren Reiz. Nahrungsmittel aus der Umgebung werden viel stärker wertgeschätzt, der Kampf gegen «Food Waste» ist bei vielen Menschen angekommen. Auch einfache Menus finden wieder den Weg in die Küche. Es kann zum «z’Nacht» auch wieder einmal «Fotzelschnitte mit Öpfelschnitzli» sein, natürlich mit Zucker und Zimt. Da kommen Erin-

nerungen an die eigene Kindheit auf.

Es gibt Referenz an andere Viren, die es zu bekämpfen galt Viele Leserinnen und Leser des «Zugerbieter» haben Jahrgang 1945 oder später. Sie haben wie ich den Zweiten Weltkrieg nicht erlebt, kennen ihn nur aus Büchern, Filmen und Erzählungen der älteren Generation. Mir ist kürzlich beim Aufräumen des Büchergestells ein Bildband über das Holocaust-Museum Yad Vashem in Jerusalem in die Hände gekommen. Millionen Menschen wurden damals Opfer des Virus «Rassismus». Im Gegensatz dazu trifft das Coronavirus

Bild: Anna Lustenberger

uns alle, ganz willkürlich. Der Kampf gegen jeglichen Virus ist wichtig. Immerhin sind wir diesmal nicht im Krieg gegeneinander. Die Menschen versuchen friedlich, das Beste aus der Situation zu machen. Unter anderem habe ich noch nie so viele Leute gesehen, die aktuell Bärlauch sammeln. Auch ich gehöre dazu, im Bärlauch-Paradies Lorze oder im nahen Sihltal. Wenn dereinst die Corona-Krise ausgestanden ist, bleibt als Erinnerung das selbstgemachte Bärlauch-Pesto. Neben dem leeren Stubenwagen der zweite Gegenstand in Erinnerung an Corona.

schwärmen

rühmen

loben

Hüsser + Palkoska AG: Innovative Fachleute

«Es geht stets darum, Qualität zu bieten»

«Stimmung ist trotz allem gut»

Ins Schwärmen kommen Sepp Kälin und Jan-Andrea Christen, wenn sie über Volvo reden. Sicherheit, Innovation und Nachhaltigkeit seien bei Volvo seit langem Programm. Die beiden Automobilfachleute übernahmen 2019 die Volvo-Garage Hüsser + Palkoska AG. Sie führen das etablierte Geschäft mit frischem Wind weiter. Seite 2

Rolf Longhi rühmt seinen Arbeitgeber, denn er fühlte sich in den 42 Jahren, die er für die Gemeinde Baar arbeitete, stets unterstützt und gefördert. Nun geht Longhi in den Ruhestand. In seine Fussstapfen tritt Christof Gerig. Er ist dankbar, die Leitung einer «ausserordentlich gut funktionierenden Abteilung» übernehmen zu dürfen. Seite 3

Seit Anfang März hat das Coronavirus auch die Altersheime Baar im Griff. Es gelten viele Einschränkungen. Johannes Kleiner, Geschäftsführer der Altersheime Baar, ist voll des Lobes für die Bewohnenden. Denn sie würden sehr gelassen und besonnen mit der ganzen Situation umgehen und zeigten grosses Verständnis. Seite 4

Baarer Heimatbuch ist eine Fundgrube Neben dem Angebot der Bibliothek lohnt sich auch ein Blick ins eigene Büchergestell oder in die CD-Sammlung. Es finden sich ganz sicher musikalische und literarische Raritäten oder auch Bestseller, die man gerne noch einmal liest oder hört. Bücher über ferne Länder, weil man derzeit nicht hinreisen kann, oder Musik aus der letzten Feriendestination. Besonders erwähnenswert sind Bücher über Geschichten und Themen aus der nahen Umgebung. Alle zwei Jahre gibt der Verein Heimatbuch ein Buch über Baar mit einem speziellen Fokus heraus. Eine wahre Fundgrube für Unbekanntes. Ein guter Tipp kommt auch aus der Bibliothek: Fragen Sie beim nächsten Telefongespräch die Person am anderen Ende der Leitung nach einem spannenden Buch und erzählen von der eigenen Lektüre. Büchertausch im privaten Rahmen ist eine gute Möglichkeit; der Tausch öffnet auch Räume für den Austausch über das Gelesene. fra

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Redaktion: «Zugerbieter», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion-zugerbieter@chmedia.ch, www.zugerbieter.ch. Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerbieter@chmedia.ch. Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 55, kkczeitschriften@chmedia.ch


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