Zugerbieter 20200519

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P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 20, Jahrgang 114

Dienstag, 19. Mai 2020

Eine Lokalausgabe der Zuger Presse

UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR BAAR UND ALLENWINDEN

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Satus Baar

Mit dem Rhönrad in die Zukunft gerollt und Ernst Hug im Gespräch – etwas Wehmut schwingt mit. Aber «wir müssen uns den Realitäten stellen». Riegenturnen ist kaum mehr gefragt, der Faustball praktisch verschwunden, der Handball hat sich vom Grossfeld zuerst aufs Kleinfeld und dann in die Halle verlagert. Die Handballer gründeten gar einen eigenen Verein. Und die Unihockeyaner, zuerst im Satus integriert, machten sich selbstständig. «Der Verein stand um die Jahrhundertwende vor der Auflösung», schaut Beata Staub zurück. Doch dann lancierte der damalige Vereinspräsident Ruedi Hug die Rhönrad-Idee – und rettete damit den Verein vor dem Untergang.

Er ist einer der ältesten Sportvereine in der Gemeinde, der Arbeiter Turnverein – später Satus. Das Fest zum 100-jährigen Bestehen ist auf den Herbst verschoben. Franz Lustenberger

Das Rhönrad, ein eindrückliches Turngerät, in das sich die Athleten hineinbegeben, ist viel jünger als der 100-jährige Baarer Sportverein. Doch mit dem Rhönrad ist der Verein auch jung geblieben. 38 junge Frauen und Mädchen machen heute den sportlich aktiven Teil des Satus Baar aus. Carmen Staub ist eine von ihnen; seit über zehn Jahren turnt sie mit dem grossen Rad: «Das Neue und Aussergewöhnliche hat mich damals gereizt.» Die Kombination von Beweglichkeit, Kraft und Körperspannung sei die Herausforderung. Und es brauche auch etwas Mut.

Schulsport vermittelt immer wieder neue Vereinsmitglieder Dank dem Baarer Schulsport finden viele Kinder und Jugendliche den Weg zum Rhönrad und damit zum Satus. Vorstandsmitglied Beata Staub hält fest: «Wir haben eine Warteliste.» Derzeit teilen sich die Rhönrad-Turnerinnen und die Kunstradfahrerinnen die Turnhalle Dorfmatt für ihre Trainings. Carmen Staub verweist auf die dortige Infrastruktur: «Der Parkettboden ist für das Rhönradturnen ideal, für das Spiraleturnen sogar ein Muss.» Man sei der Gemeinde dafür dankbar. Die Bereitstellung der Infrastruktur für die Sportvereine war nicht immer so selbstverständlich gegeben. Ein Blick in die Vereinschronik zeigt: Im Jahre 1939 musste der ATV Anzeige

Sie haben Erfolg mit ihrem grossen Sportgerät (im Uhrzeigersinn): Katharina Müller, Mia Defuns, Moana Gasser (im Rad) und Fadrina Küng mit ihrem Rhönrad am Chlauscup 2019. Bild: Archiv Satus Baar 2700 Franken an den Turnhallenanbau beim Schulhaus Inwilerstrasse (Dorfmatt) bezahlen. Zur Finanzierung damals organisierte der Verein eine Tombola.

Vom reinen Turnbetrieb zum vielfältigen Spielbetrieb In den Anfängen des Vereins wurde im klassischen

Inhalt Forum Baar

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Impressum

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Zum Gedenken

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Aus dem Rathaus

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Schauplatz

5, 7

Sinne Leichtathletik betrieben und geturnt, an den Geräten oder in Riegen auf einem grossen Feld. Schon früh aber kamen auch andere Disziplinen dazu, wie Faustball oder Handball. Ernst Hug, über 60 Jahre lang dabei, erinnert sich an Handballmatches auf dem Rasen: Bei den Turnieren auf der Sternmattwiese habe man

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www.satus-baar.ch

Empfänger

Adressat

Antenne

Wie weiter mit der Nachbarschaftshilfe?

Einladend zum Ausruhen im Wald

Das Moratorium gilt weiterhin

2015 regte die CVP Baar an, sich mit der Nachbarschaftshilfe zu befassen. Im Zuge der Corona-Krise wurde diese zwischen Empfänger und Anbieter von Hilfsleistungen für alle Zuger Gemeinden in Cham koordiniert. Die Baarer Parteien diskutieren über das Thema. Seite 2

Rätsel

um den glitschigen Rasen gewusst und «deshalb Stollenschuhe angezogen. Das war unser Heimvorteil.» Oder Roland Bart erinnert sich an ein Handballspiel in Brunnen, wo man vorher noch den Asphaltplatz vom Schnee befreien musste. «Vieles hat sich rasant verändert», sagen Roland Bart

In einer gefragten Nische bestens angekommen Mit dem Rhönradturnen bietet der Satus Baar nach wie vor eine im Kanton einmalige Sportart an. Die Turnerinnen und die Leiterinnen sind motiviert. Carmen Staub: «Wir bekennen uns zu einer leistungsorientierten Haltung.Aber auch jene, die sich nur einmal wöchentlich sportlich betätigen wollen, sind bei uns willkommen.» Man spürt es im Gespräch mit den Vereinsmitgliedern; die Absage von Meisterschaften und anderen Wettkämpfen wegen der Corona-Krise schmerzt sie. Der Wettkampfgeist ist aber nicht der einzige Wert, der den Sportlerinnen vermittelt wird. Ebenso wichtig seien Teamgeist und Fairness. Der Satus Baar sei nicht nur ein Turnverein, sondern «eine zweite Familie», wie es Ernst Hug ausdrückt. Und damit schliesst sich der Kreis zu den Gründervätern vor 100 Jahren.

«Bitte mehr Bänkli im Schönbüelwald», lautete die höfliche Aufforderung einer Spaziergängerin. Adressat dieses Wunsches war der Werkhof. Also setzte sich Werkhofleiter Edy Zumbach dafür ein, dass dieses Anliegen umgesetzt werden konnte. Seite 3

Aus der Geschichte Das Ende des Ersten Weltkrieges, der Generalstreik in der Schweiz, die Spanische Grippe – ein paar wenige Stichworte genügen, um die Dramatik der Zeit um 1920 in Erinnerung zu rufen. Die Menschen suchten Orientierung: Es entstanden Vereine, beeinflusst durch soziale, politische und religiöse Gesinnungen, auch im aufkommenden Sportbereich. Man turnte «eidgenössisch» (liberal), «katholisch» (konservativ) oder als «Arbeiter» (sozialdemokratisch). Verbandsfeste waren Meilensteine der Arbeiterbewegung. Die Arbeiterturner aus Baar marschierten jeweils auch am 1.-Mai-Umzug in Zug mit. Man hatte aber auch keine Berührungsängste zum Schweizer Brauchtum – 1923 fand in Baar das erste Ostschweizer Arbeiter-Schwingfest statt, und 1926 gründeten die sozialdemokratischen Sänger gar eine Jodlersektion. Diese traditionellen Bindungen haben sich ab den 1960er- und 70er-Jahren zunehmend gelöst. Nicht mehr Herkunft und Gesinnung standen im Vordergrund, sondern mehr die Freude an der sportlichen Betätigung. Im Projekt «Satus 2000+1» wird diese Einstellung folgendermassen ausgedrückt: «Der Mensch tritt nicht dem Verein bei, um bei traditionellen Angeboten mitzumachen, sondern der Verein bietet Aktivitäten an, die das Mitglied machen will.» Das für den Satus Baar überaus erfolgreiche Projekt «Rhönrad» liegt ganz auf dieser Linie. fra

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Derzeit gibt es in Unterägeri starken Widerstand aus der Bevölkerung gegen den Bau von 5G-Antennen. Gemeinderat Jost Arnold gibt Auskunft, wie die Situation in Baar aussieht. Der Gemeinderat will an seiner bisherigen Haltung weiterhin festhalten. Seite 4

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Redaktion: «Zugerbieter», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion-zugerbieter@chmedia.ch, www.zugerbieter.ch. Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerbieter@chmedia.ch. Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 55, kkczeitschriften@chmedia.ch


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