P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 24, Jahrgang 114
Dienstag, 16. Juni 2020
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Gysi AG
Nicht nur Büchsen sind aus Blech gemacht Industrielle Metallverarbeitung mitten in Baar? Ja, das gibt es seit 120 Jahren – und mit der festen Absicht, dass es weiterhin dabeibleibt.
Aus der Geschichte
Claudia Schneider
Diversifikation ist ein viel zitiertes Schlagwort in der Strategie moderner Unternehmen. Die Gysi AG setzt seit ihrer Gründung vor 120 Jahren auf eine grosse Vielfalt an Angeboten: Gewächshäuser, elektronische Steuerungen, Profilpresswerke, Heizungen, Leitplanken für Strassen und weiteres waren und sind teils noch heute Standbeine des urbaarerischen Unternehmens mit Sitz an der Zugerstrasse 30. Die Werkhallen auf dem Gelände, teils gross wie ein Hallenbad, überraschen und beeindrucken. Es riecht nach Metall, es liegen Kolosse bereit zur Auslieferung, beispielsweise eine Art Stossdämpfer für Züge im Auftrag von Stadler Rail.
Strategische Partnerschaft der Gysi AG mit der Riguzzi-Gruppe Durch die Werkhallen führt Hermann Wenger (Bild). Der Inhaber und Geschäftsführer der Gysi AG arbeitete 1986 bis 2014 für das Unternehmen. Dann machte er sich selbstständig im Bereich Leitplanken. Es gehe dabei um eine vollautomatische Strassenweiche, um auf Autobahnen den Verkehrsfluss zu lenken. «Nach Patent und ersten Projekten kontaktierte ich meine ehemaligen Chefs von Gysi», blickt Wenger zurück. 2018 übernahm er die Gysi AG. Die Gründerfamilie Anzeige
Als Leitplanken-Gysi wurde das Baarer Unternehmen schweizweit bekannt. Im Sortiment sind aber noch zahlreiche weitere Produkte. unterstütze weiterhin die selten gewordene Industrie auf dem Platz Baar. «Wir sind mit unseren rund 60 Mitarbeitern fast schon ein Exot und kämpfen jeden Tag mit Herzblut für unsere Kunden», so Wenger. Ihm gegenüber sitzt im Sitzungszimmer Andreas Riguzzi (Bild), CEO der Ostschweizer RiguzziGruppe. «Mein Vater gründete das Unternehmen 1980, als Bub verdiente ich dort mein Sackgeld. Als ich ins Unternehmen kam, waren wir zu fünft, heute haben wir über 50 Mitarbeitende. Mich faszinieren insbesondere die Möglichkeiten der Maschinen- und der Automatisierungstechnik.» Riguzzi wie Wenger setzen auf Blech. Wobei der Ausdruck
Inhalt Innovative Fachleute Baar
2 3, 4
Zum Gedenken
4
Aus dem Rathaus
5
Schauplatz
7
Impressum
7
Kultur
8
Das läuft in der Region
9
Rätsel
10
Blech nicht für ein spezifisches Metall, sondern für dessen Form in flach gepressten Platten steht. Verarbeitet werden vorwiegend Stahl, Chromstahl und Aluminium. «Es ist schön, was sich aus Blech alles stabil und dennoch leicht gestalten lässt», meint Riguzzi. Durch eine strategische Partnerschaft mit der Riguzzi-Gruppe schlägt die Gysi AG aktuell ein neues Kapitel auf. Riguzzi ist dabei spezialisiert auf das Feine, Gysi auf das Grobe, zusammen können sie die ganze Spannbreite an Produktionsmöglichkeiten anbieten. Damit kommen sie auch dem Wunsch der Kundschaft entgegen, möglichst viel aus einer Hand zu beziehen.
Grosser Investitionsbedarf für bald wieder veraltete Maschinen Am Ende der grossen Werkhalle fällt der Blick auf das computergesteuerte, in Schub-
laden sortierte Hochregal-Blechlager – eine Anlage mit einem Anschaffungswert von 3 Millionen Franken, ohne Inhalt. Davor steht eine Maschine, die mit Laser die vorprogrammierten Löcher ins Blech schneidet. Sie ist zehn Jahre alt und somit veraltet. «Es ist ein Geschäft mit hohem Investitionsbedarf», meint Wenger trocken. Die Kosten für eine Grossmaschine bewegen sich im siebenstelligen Bereich.
Der Adler wacht am Ausgang über das, was ein und aus geht Die Gysi AG profitiert als geschätzter Arbeitgeber von jahrzehntelang treuen Mitarbeitenden, die sich in der Nutzung älterer Maschinen bestens auskennen. Ein Know-how, das langsam verloren geht. «Will man in der Schweiz erfolgreich herstellen, braucht man einen hohen Automatisierungsgrad in
Bilder: pd
Anbetracht der Lohnkosten», sind sich Wenger und Riguzzi einig. Sie wollen das Personal durch ihre Zusammenarbeit aber keinesfalls reduzieren. Es gebe allerdings eine Verschiebung zu sehr anspruchsvollen und zu sehr einfachen Arbeiten. Das Zwischenfeld nehme ab. Auf die Frage, wie Hermann Wenger seine Übernahme 2018 heute sieht, antwortet der Gysi-Chef: «Man muss mental schon sehr stark sein, darf sich von Schwierigkeiten nicht entmutigen oder überrollen lassen.» Bevor er am Ausgang seinen Besuch entlässt, verweist er auf einen imposanten Adler, der unter der Decke gleich abzuheben scheint – die Arbeit eines der Gysi-Gründer. «Schlosserei, das war mal etwas komplett anderes», sagt Hermann Wenger. Die Flügel zum Fliegen wollen Wenger und Riguzzi gemeinsam stärken.
kochen
braten
brodeln
Rinderknecht AG Küchenmanufaktur
Lättich endlich eröffnet für Gäste
Übernahmeversuch ist Geschichte
In den vergangenen Wochen haben viele viel öfter als üblich zu Hause gekocht. Dabei fiel dem einen und anderen auf, dass die Küche mal wieder eine Auffrischung brauchen könnte. Ein Baarer Unternehmen verkauft nicht nur Küchen, sondern produziert Bestandteile dafür auch in der eigenen Manufaktur. Seite 2
Einen kurzen Moment lang den Körper rekelnd in der Sonne braten, während eine Wurst auf dem Grill brutzelt, danach zur Erfrischung ins Schwimmbecken tauchen – all das ist, sofern das Wetter mitmacht, wieder möglich. Wenn auch unter Voraussetzungen, die an das Personal im Lättich besonders hohe Ansprüche stellen. Seite 3
Vier Jahre lang brodelte es zwischen Sika, der Erbenfamilie Burkard und Saint-Gobain. Nun hat der französische Konzern nach einer Sperrfrist von zwei Jahren seinen Aktienanteil an Sika verkauft. Und dabei gut verdient. Der Wert der Sika wurde von den Nachfahren der Gründer gründlich unterschätzt. Seite 7
August und Eugen Gysi übernahmen 1900 einen Handwerksbetrieb in einem Hinterhaus an der Dorfstrasse und bedienten mit Kunstschlosserarbeiten, Kochherden, Tresoren, Zäunen, Akten- und Speiseaufzügen sowie mit einem Angebot an bäuerlichen Bedarfsartikeln im «Laden» die überregionale Kundschaft. 1910 kamen Gewächshäuser dazu. Der zäh errungene Erfolg erforderte 1921 den Bau einer neuen Werkstätte an der Zugerstrasse. Der Laden an der Dorfstrasse konnte gleichzeitig sein Angebot erweitern. Immer wieder waren Krisen zu bewältigen. Vor Ausbruch des 2. Weltkrieges traten die Söhne der Gründer mit Tatendrang ins Unternehmen ein. Nach Kriegsende wurden Maschinen und Einrichtungen angeschafft, neue Betriebszweige erschlossen und ausgebaut. Der Personalbestand entwickelte sich in den späten 1950er-Jahren auf bis zu 200 Mitarbeiter. In den 1970er-Jahren expandierte die dritte Generation in alle Richtungen. Aufgrund von Wohnungsmangel baute die Gebr. Gysi AG Wohnliegenschaften für Mitarbeiter. 1981 wurde die Gysi-Betimag Beteiligungs- und Immobilien AG gegründet, die sämtliche Liegenschaften des Unternehmens übernahm. Die Gebr. Gysi AG arbeitet seither selbstständig weiter und ist Mieterin bei der Gysi-Betimag AG. Als sich kein weiterer Generationenwechsel abzeichnete, wurde die Gebr. Gysi AG 2009 erstmals verkauft, 2018 übernahm sie Hermann Wenger. csc
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