Zugerbieter 20200915

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P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 35, Jahrgang 114

Dienstag, 15. September 2020

Eine Lokalausgabe der Zuger Presse

UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR BAAR UND ALLENWINDEN

19. SEPTEMBER 2020 17 BIS 24 UHR

AMTLICHES PUBLIKATIONSORGAN DER GEMEINDE BAAR

Wenn es zu bunt wird, muss man Farbe bekennen.

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Vorschau

Die Corona-Maske wird zum Kunstwerk Nach den vielen Absagen erblüht nun das Kunstleben im Herbst. Die achte Zuger Kunstnacht am kommenden Samstag integriert Corona in ihr breites Programm.

Programm Ein vielfältiges Programm ausserhalb der gewohnten Öffnungszeiten gibt Künstlern, Besuchern und Veranstaltern die Gelegenheit, aufeinander zuzugehen, ins Gespräch zu kommen und sich besser kennen zu lernen. In Baar sind vier Veranstalter dabei:

Franz Lustenberger

«Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass im öffentlichen Verkehr Maskenpflicht besteht», so die häufige Durchsage in Bahn, Bus und Schiff. Also nimmt man die Wegwerfmaske aus der Tasche und gibt zugleich einen Teil der Individualität, nämlich die Gesichtsmimik, auf. Das muss nicht sein, haben sich der Baarer Künstler Elso Schiavo und seine Kollegin Sandra Schawalder aus Eggenwil (AG) gedacht. Ihr Angebot: «Wer Lust hat, kann mit uns Gesichtsschutzmasken künstlerisch gestalten.»

250 Schutzmasken können bemalt werden Eine Herausforderung, denn die Maske soll auch im Alltag getragen werden können. Welche Maske eignet sich, welche Farben können benutzt werden? Elso Schiavo und Anne-Marie Arrigoni Schiavo haben Lösungen gefunden. Es sind Posca-Stifte, die auf dem Stoff gut gleiten. Die Bemalung «darf die Schutzfunktion nicht beeinträchtigen». Für die Kunstnacht stehen 250 dreilagige Masken des Typs 2 zum Bemalen bereit. Jeder Veranstalter hat ein Schutzkonzept Vier Museen, sechs Galerien, drei Kulturhäuser und drei Kunstprojekte in Zug, Baar und Cham öffnen ihre Türen am Samstag, 19. September, bis Anzeige

● Galerie Billing Bild: Die Ausstellung im alten Spinnerei-Gebäude wird umrahmt von zwei Konzerten und einer Stand-up-Comedy von Andaleeb Lilley and Friends. Dazu liest Dieter Zwicky aus seinem neusten Werk «Los Alamos» vor – gemäss Rezension der «Neuen Zürcher Zeitung» ein «grandioser Kurzroman über die kleine Stadt, in der die ersten nuklearen Sprengköpfe gebaut wurden».

Elso Schiavo hat Corona-Masken bemalt. An der Zuger Kunstnacht können die Besucherinnen und Besucher ihre Maske selber gestalten. Mitternacht. Corona stellte das Organisationsteam vor grosse Herausforderungen. «Es gilt der Abstand von 1,5 Metern, sonst sind Masken vorgesehen», sagt Gert Billing, einer der Organisatoren. Woran er festhalten will, ist der Verzicht auf eine Anmeldung. Aber: «Vielleicht gibt es an einzelnen Orten dann halt kleine Wartezeiten.» Jeder Veranstalter gestaltet sein eigenes Programm, «das zu ihm passt», sagt Gert Billing. Das können Lesungen, Musik, Comedy-Auftritte, Videos, Begegnungen mit Künstlerinnen und Künstlern, kulinarische Genüsse oder

Inhalt Forum Baar

2, 4 3, 6, 7

Zum Gedenken

4

Aus dem Rathaus

5

Impressum

7

Schauplatz

9, 10

Sport

11

Kultur

13

Fit for Life

15–22

Das läuft in der Region

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Rätsel

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spezielle Führungen sein. «Wir sehen die Kunstnacht auch als Dank an unser treues Publikum.» Alle Veranstaltungen seien daher kostenlos. Es gehe aber auch darum, das Interesse für Kunst zu wecken: «Wir freuen uns einfach auf neugierige Menschen.»

Das Museum im Sonnenberg ist neu dabei Was ist besonders in diesem Jahr? Organisator Gert Billing hebt zwei Orte hervor. Zum einen das Atelier 63 an der Hofstrasse in Zug, das im Rahmen der Kunstnacht sein 10-jähriges Bestehen feiert.

Gezeigt wird ein vielschichtiger Querschnitt aus dem Schaffen ehemaliger und aktueller Künstlerinnen. Dazu gehört seit einiger Zeit auch die Baarerin Brigitte Moser. Zum Zweiten weist er auf den Sonnenberg hin, wo ein ganz besonderes Museum zu Hause ist. Das Museum dokumentiert die Geschichte der Blindenpädagogik, «vor und nach der Erfindung der Blindenschrift durch Louis Braille im Jahr 1825», wie Sr. Boriska Winiger, die das Museum nach ihrer Pensionierung 2008 neu aufgebaut hat, erklärt. Sie habe sich gedacht, wenn schon die

Bild: Franz Lustenberger

Stadtzuger Museen an der Kunstnacht mitmachen, dann könne das auch das Museum in Baar. Neben Führungen durch die Ausstellung sprechen auch zwei Sehbehinderte über ihre Integration ins Berufsleben. Zudem können Sehende erleben, was es heisst, die Welt um sich herum zu ertasten. «Tauchen Sie für eine Viertelstunde ein in eine Welt ohne Licht.Vielleicht geht Ihnen dabei ein Licht auf.» Das ist die Zielsetzung der ganzen Kunstnacht – die Entdeckung neuer Bilder und Töne während ein paar Stunden.

Karten

Arten

Garten

Parteien sind für die Schulbauprojekte

Der Beschluss ist weiter vertagt

«Arepa» isst man mit und zu allem

Die Parteien SP, CVP, FDP, SVP und ALG lassen sich in die Karten blicken und stellen ihre Parolen für den ersten Teil der Gemeindeversammlung vom 16. September vor. Die Parteien unterstützen die Pläne des Gemeinderats für die weitere Entwicklung der Schulhäuser weitergehend.

Es gibt die verschiedensten Arten von Rechtsformen. Welche künftig für den Verein Frohes Alter passend ist, wurde lange überlegt. Es soll eine gemeinnützige Aktiengesellschaft werden. Doch an der Vereinsversammlung kam alles anders. Auch die Jahresrechnung wurde nicht genehmigt.

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● Schwesternhaus: Die Ausstellung «Elf Biografien über vier Jahrhunderte» stellt Persönlichkeiten vor, deren Wirken für Baar prägend war. Dazu geben Kunstschaffende einen Einblick in ihre Ateliers. ● Kunstkiosk: Bettina Costa zeigt ihre surrealen Collagen auf kleinstem Raum. Musikalisch umrahmt wird die Nacht im Robert-Fellmann-Park von der Zuger Band Thin &Crispy. ● Museum Sonnenberg: Das Museum gibt einen Einblick in die Welt der Blinden und Sehbehinderten (siehe Hauptartikel). fra Mehr Informationen und der genaue Zeitplan zu allen Veranstaltungen unter: www.zugerkunstnacht.ch

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Mirjam Boss schreibt in ihrem dritten Brief aus Venezuela übers Essen. Viele Venezolaner nutzen ihren Garten und andere freie Flächen, um Lebensmittel anzubauen. Die Regierung verteilt «CLAP-Boxen» zur Unterstützung. Jedoch nur an Mitglieder der Regierungspartei. Seite 4

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Redaktion: «Zugerbieter», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion-zugerbieter@chmedia.ch, www.zugerbieter.ch. Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerbieter@chmedia.ch. Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 55, kkczeitschriften@chmedia.ch


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FORUM

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. September 2020 · Nr. 35

Parolen

Parteien stimmen den Schulbauprojekten zu Am 16. September steht die erste Gemeindeversammlung dieses Jahres an. Die Parteien haben dazu ihre Parolen gefasst. In vielen Punkten sind sie sich mit dem Baarer Gemeinderat einig. Am 7. September 2020 trafen sich die Mitglieder der FDP Baar zur Parteiversammlung. Die Traktanden gaben nur wenig zu diskutieren, sodass die entsprechenden Parolen auch zügig gefasst werden konnten. Das Protokoll der Gemeindeversammlung vom 12. Dezember 2019 sowie die Rechnung 2019 (beziehungsweise die entsprechenden Anträge betreffend Genehmigung, Entlastung und Ertragsverbuchung) wurden einstimmig

«Die Gemeinde Baar benötigt dringend weitere Hallenräumlichkeiten.» Alexandra Müller, FDP Baar (Traktandum 3 mit einer Enthaltung) genehmigt. Die FDP Baar würde es indes begrüssen, wenn inskünftig in der Rechnung betreffend zusätzlicher Abschreibungen des Verwaltungsvermögens der Vorjahre mehr Transparenz geschaffen wird. Die Projektierungskredite aller drei Bauprojekte (Erweiterung Schule Sternmatt 1, Bau Dreifachturnhalle Schule Sternmatt 2 und Rückbau und Neubau Schule Wiesental) sind ebenfalls einstimmig angenommen worden. Es besteht in der Gemeinde Baar ausgewiesener Schulraum- und Turnhallenbedarf, weshalb die entsprechenden Räumlichkeiten zeitnah geschaffen werden müssen. So spricht sich die FDP Baar für die Genehmigung des Projektierungskredits der Schule Sternmatt 1 sowie für die Erhöhung des Projektierungskredits für die Realisierung zusätzlicher Parkplätze und Lagerräume aus.Auch das Projekt zum Bau einer Dreifachturnhalle bei der Schule Sternmatt 2 wird von der FDP Baar unterstützt. Die Gemeinde Baar benötigt dringend weitere Hallenräumlichkeiten, um dem steigenden Nutzungsbedürfnis gerecht zu werden. Das ge-

plante Bauprojekt schafft diese Räumlichkeiten und gewährleistet, dass der Hallenbetrieb in der bestehenden Turnhalle unverändert fortgesetzt werden kann. Zudem gliedert sich die neue Dreifachturnhalle in ihrer besonderen architektonischen Ausgestaltung gut in die Umgebung ein. Auch das Bauprojekt Schule Wiesental stösst in der FDP Baar auf Zuspruch, besteht doch seit Jahren aus schulraumplanerischer und bautechnischer Sicht erheblicher Handlungsbedarf. Zu diskutieren gab indes die Unterzugshöhe,welche offensichtlich noch optimiert werden muss, sodass trotz der statischen Holzkonstruktion eine angenehme und den heutigen Standards entsprechende Raumhöhe geschaffen werden kann. Der Gemeinderat hat dies in der Projektierung entsprechend zu berücksichtigen. Es ist der FDP Baar bezüglich aller drei Bauprojekte indes ein Anliegen, dass die Projektierungs- und Baukosten möglichst tief gehalten werden – dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Baukosten gesamthaft auf rund 150 Millionen Franken geschätzt werden. Generell stellt eine Realisierung derart grosser Projekte eine enorme Belastung für den Finanzhaushalt der Gemeinde Baar dar, welcher aufgrund der guten Finanzlage derzeit zwar standgehalten werden kann. Die FDP Baar würde es jedoch begrüssen, wenn entsprechende Evaluierungen und Planungen künftig frühzeitig an die Hand genommen werden würden, sodass Projekte im Sinne einer nachhaltigen und krisenresistenten Finanzplanung gestaffelt realisiert werden können. Alexandra Müller, FDP Baar

Kritisch gegenüber den Parkplätzen im Sternmatt 1 Einmal mehr schliesst die Rechnung der Gemeinde Baar viel besser ab, als dies budgetiert wurde. Nach einem Ertragsüberschuss von 29,7 Millionen im Jahr 2018, bleiben auch im letzten Jahr 21,2 Millionen in der Gemeindekasse. Wer in diesem Moment an Steuersenkungen denke, sollte sich vor Augen führen, dass Baar bereits schweizweit die tiefsten Steuern hat und vor einem Investitionsstau steht. Allein schon an den beiden Herbstgemeindeversammlungen werden voraussichtlich Zahlungen von 8,8 Millionen für Projektierungskredite ausgelöst. Nachfolgende Baukre-

dite (Sternmatt 1, Sternmatt 2, Wiesental) von rund 175 Millionen, Unterhaltskosten und Abschreibungen folgen. Projekte können jedoch nur umgesetzt werden, wenn die Gemeinde über genügend Personal verfügt. Die zusätzlich geschaffenen Stellen in diesem Jahr stimmen die SP Baar zuversichtlich, dass die angestau-

«Gerade jetzt müssen wir unsere Verantwortung wahrnehmen.» Alois Gössi, SP Baar ten Projekte zeitnah angepackt werden können. Die SP Baar wird den Anträgen des Gemeinderats bezüglich zusätzlichen Abschreibungen und Einlage in die Freie Reserve unterstützen. Die Unterstützung zusätzlicher Projekte im In- und Ausland sollte unserer Ansicht nach auf 500 000 Franken erhöht werden. Gerade in der Corona-Krise müssen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen; und Gebiete unterstützen, in welchen unsere Steuereinnahmen generiert werden. Die Projektierungskredite (Erweiterung der Schule Sternmatt 1, Neubau der Dreifachturnhalle Sternmatt 2, Neubau Schule Wiesental) unterstützt die SP Baar. Sämtliche Projekte weisen eine hohe Qualität aus und stimmen uns zuversichtlich. Einzig die Schaffung des 2. Untergeschosses (UG) mit zusätzlichen 61 Parkplätzen im Schulhaus Sternmatt 1 wird kritisiert. Wir erwarten vom Gemeinderat, dass er genau aufzeigt, welche Mehrkosten die Parkplätze im 2. UG letztlich auslösen werden und welche oberirdischen Parkplätze im Zentrum im Gegenzug verschwinden. Alois Gössi, Kantonsrat, SP Baar

Die CVP Baar demonstriert Einigkeit Die Mitglieder der CVP Baar sagen Ja zur Teilrevision des Zonenplans und der Bauordnung Unterfeld Süd. Ebenso unterstützt die Partei alle Anträge des Gemeinderats an der Gemeindeversammlung. Die 32 Mitglieder der CVP Baar waren sich an der Parteiversammlung vom 3. September im Restaurant Sport-Inn einig: Die Parolen für die Urnenabstimmung vom

27. September sowie für die Gemeindeversammlung vom 16. September wurden alle einstimmig oder mit lediglich einer bis zwei Enthaltungen oder Gegenstimmen gefasst. Zwei Gegenstimmen gab es bei der Parolenfassung zur Teilrevision der Bauordnung und des Zonenplans Unterfeld Süd. Die grosse Mehrheit unterstützt die Planung, über die am 27. September an der Urne abgestimmt wird. Einstimmig fielen die Entscheide bei den drei grossen Bauprojekten, über die im 1. Teil der Gemeindeversammlung am 16. September entschieden wird: Die CVP-Mitglieder sagen Ja zu den Projektierungskrediten für die Schule Sternmatt 1, für die Dreifachturnhalle Sternmatt 2 sowie für den Neubau der Schule Wiesental. Ebenso unterstützt die CVP Baar den Zusatzkredit für die Planung eines zweiten Untergeschosses in der Schule Sternmatt 1. In der Diskussion

«Der Gemeinderat wird aufgefordert, die Finanzen im Blick zu haben.» Olivia Bühlmann, CVP Baar wurde der Gemeinderat aber mehrfach aufgefordert, die Finanzen im Blick zu haben. Unbestritten war bei den CVP-Mitgliedern auch die Abnahme der Jahresrechnung 2019. Auch hier wurde die JaParole einstimmig beschlossen. Olivia Bühlmann, Präsidentin CVP Baar

Mehr Solidarität und weniger Parkplätze Die Alternative – die Grünen Baar (ALG Baar) hat sich an ihrer Mitgliederversammlung intensiv mit den Geschäften der Gemeindeversammlung (1. Teil) vom 16. September auseinandergesetzt. Sie nimmt den grossen Überschuss von 21,3 Millionen Franken in der Rechnung 2019 zur Kenntnis und empfiehlt die Rechnung zur Genehmigung. Der vorgeschlagenen Verbuchung des Überschusses stimmt die ALG zu – mit einer gewichtigen Ausnahme: Die Alternative – die Grünen beurteilt die Unterstützung zusätzlicher Hilfsprojekte mit 200 000 Franken als «mickrig». Zum Vergleich: Die Katholische

Kirchgemeinde mit einem deutlich tieferen Überschuss will ebenfalls 200 000 Franken sprechen. Die ALG Baar wird daher den Antrag stellen, diese Unterstützung auf 500 000 Franken festzusetzen. Seit Be-

«Eine gute Bildung braucht gute und zeitgemässe Schulgebäude.» André Guntern, Alternative – die Grünen Baar ginn der Covid-Krise sprechen alle von Solidarität. Für die ALG Baar sind dies nicht leere Worte, sondern es müssen nun solidarische Taten folgen. Aus diesem Grund sagt die ALG Baar auch Ja zum Antrag, die Familienergänzende Kinderbetreuung mit einem Betrag von 220 000 Franken zu unterstützen. Eine gute Bildung braucht gute und zeitgemässe Schulgebäude, auch mit Blick auf die zukünftige Schulentwicklung. Die ALG denkt etwa an Tagesschulen mit den entsprechend notwendigen Räumlichkeiten für Lernen, Spielen, Verpflegung und Aufenthalt. Die ALG empfiehlt die drei Projektierungskredite für die Schulen Sternmatt 1 (Erweiterung), Sternmatt 2 (Dreifachturnhalle) und Wiesental (Neubau) zur Annahme. Sie lehnt aber den Zusatzantrag zur Erstellung weiterer 61 Parkplätze in einem zweiten Untergeschoss – ohne entsprechende Reduktion oberirdischer Parkplätze – klar ab. Wie der Gemeinderat in seiner Botschaft richtig schreibt, sind die Schulen Sternmatt 1 und 2 mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erschlossen. Eine Verdoppelung, respektive Verdreifachung der Anzahl öffentlicher Parkplätze im Zentrum widerspricht sowohl den Zielen eines attraktiven Zentrums für alle Baarerinnen und Baarer wie auch dem Klimaschutz. Das Eidgenössische Schwingfest in Zug hat bewiesen, dass es für Grossveranstaltungen keine Parkplätze auf Vorrat braucht. André Guntern, Präsident Alternative – die Grünen Baar

Hilfsprojekte konsequent im Inland unterstützen Anlässlich der Mitgliederversammlung vom 8. September 2020 hat die SVP Baar ihre Parolen zu den Traktanden

der Gemeindeversammlung vom 16. September gefasst. Dazu trafen sich die SVP-Mitglieder im Restaurant Ebel. Die SVP Baar ist erfreut über den guten Rechnungsabschluss und die nachhaltig höheren Steuereinnahmen. Um Gewerbe und Bürger gerade auch in Zeiten der Corona-Krise Entlastung und Planungssicherheit geben zu können, erwartet die SVP vom Gemeinderat, dass er an der Budgetgemeinde vom kommenden Dezember dem Souverän eine Beibehaltung des heutigen Steuerniveaus vorschlägt und wiederum einen Steuerrabatt von 4 Prozent gewährt. Steuersenkungen und -rabatte sind per se ein probates Mittel, um negativen wirtschaftlichen Entwicklungen entgegenzuwirken. So kann das Geld schneller wieder in den Wirtschaftskreislauf fliessen und die drohende Rezession bekämpft werden. Entlasten statt belasten, lautet deshalb der Leitsatz der SVP. Nicht einverstanden erklärt sich die SVP mit dem vom Gemeinderat beantragten Betrag von 200 000 Franken für die Unterstützung von Hilfsprojekten im In- und Ausland. Wenn schon Hilfsprojekte unterstützt werden, soll dies konsequent im Inland erfol-

«Die SVP Baar ist erfreut über die nachhaltig höheren Steuereinnahmen.» Michael Riboni, SVP Baar gen. Die Corona-Krise hat nämlich auch in der Schweiz zahlreiche Menschen in finanzielle Notsituationen gestürzt. Eine weitere Aufstockung der Auslandhilfe lehnt die SVP ab. Bei den übrigen Traktanden folgt die SVP weitgehend den Anträgen des Gemeinderates. Bei den Bauprojekten Wiesental, Sternmatt 1 und Sternmatt 2 erwartet die SVP, dass in der weiteren Projektierung das Wesentliche vom Wünschbaren getrennt wird und Einsparungen geprüft werden. Ein diesbezüglicher Antrag der RGPK, bei der Projektierung der Schule Wiesental ein Kostendach von 96 Millionen Franken festzusetzen, wird von der SVP unterstützt. Michael Riboni, Kantonsrat, SVP Baar

Leserbrief

Trotz vielen Verbesserungen sind zum neuen Quartier noch Fragen offen Am 27. September steht die Urnenabstimmung zum Unterfeld Süd an. Dazu hat unsere Redaktion eine Lesermeinung erreicht. Das Unterfeld Süd ist eine rechtlich gültige eingezonte Bauzone. Die Besitzer haben einen Anspruch, dieses Bauland überbauen zu können. Die Frage ist nur, wie dies passiert: mit einem Bebauungsplan, was

für die Besitzer gewisseVorteile bringt, andererseits aber auch mit Auflagen der Gemeinde Baar verbunden ist, oder gemäss der bestehenden Bauordnung. Mit der bestehenden Bauordnung könnte weniger Bauvolumen realisiert werden, aber dafür wäre wahrscheinlich ein Flickwerk und keine Abstimmung der verschiedenen Gebäude untereinander zu erwarten. Grundsätzlich wurde das Problem schon vor Jahrzehnten mit überdimensionier-

ten Einzonungen durch die bürgerliche Mehrheit im Kantonsrat geschaffen.

Wo die Baarer Kinder zur Schule gehen, ist noch nicht klar Der Baarer Souverän hat im Jahre 2017 bei einer ersten Abstimmung den vorgelegten Bebauungsplan abgelehnt. Der damalige Bebauungsplan wurde als zu wuchtig empfunden, die landschaftlichen Qualitäten und städtebaulichen Strukturen wurden zu wenig berück-

sichtigt. Der nun vorliegende überarbeitete Bebauungsplan wurde in einem gemeinsamen Prozess zwischen den Beteiligten komplett neu aufgegleist und ausgearbeitet. Die Forderungen der Gegnerschaft für mehr Wohnanteil, mehr preisgünstige Wohnungen sowie eine bessere Strukturierung des Projekts wurden aufgenommen. Mit diesem Zonenplan wird quasi nur die «Hülle» wie Ausmasse, Festlegung der Erschliessung und Plätze fest-

gelegt. Die Umsetzung der einzelnen Bauten muss, sofern diese Gebietsplanung Unterfeld vom Baarer Souverän bewilligt wird, anschliessend noch an der Gemeindeversammlung bewilligt werden, bevor überhaupt gebaut werden kann. Trotz all diesen Änderungen oder Vorzügen gegenüber dem ersten Projekt gibt es diverse offene Punkte, die im Moment noch nicht beantwortbar sind: Werden die Gebäude so nachhaltig erstellt,

wie es die Implenia AG (als grösster Besitzer) aktuell verspricht? Wie kann das immer noch wuchtige Bauprojekt an den Verkehr erschlossen werden? Kommt die Gemeinde Baar zu einer langfristigen Lösung für die «Beschulung» der Schüler und Schülerinnen aus dem Unterfeld Süd? Aus diesen Gründen kann die SP-Baar keine Empfehlung abgeben und beschliesst Stimmfreigabe. Alois Gössi, SP-Kantonsrat für die SP Baar


BAAR

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. September 2020 · Nr. 35

Abfall

Güselsünder sollen gebüsst werden Fremdstoffe im Grüngut erschweren und verteuern die Verwertung zu Kompost. Dagegen gehtman nun mit künstlicher Intelligenz vor. Die vom Zweckverband der Zuger Einwohnergemeinden zur Bewirtschaftung von Abfällen (Zeba) in den Gemeinden wöchentlich gesammelten Grünabfälle werden in die Kompostier- und Vergäranlage Allmig in Baar geliefert. Dort wird das angelieferte Grüngut aufwendig von Kunststoffen und anderen Fremdstoffen befreit, bevor daraus Biogas für die Stromerzeugung und Kompost produziert wird. «Trotzdem können viele kleine Kunststoffteile nicht entfernt werden und gelangen mit dem Kompost und Dünger in die Böden, wo sie bis zu mehreren hundert Jahren verbleiben», beschreibt Geschäftsführerin Heidi Oswald das Problem in einer Mitteilung. Der Fremdstoffanteil im Grüngut habe in den letzten Jahren stark zugenommen. Das Bundesamt für Umwelt schätzt, dass in der Schweiz jährlich mehr als 800 Tonnen Kunststoffe durch verunreinigten Kompost in die Böden gelangen.

Software mit zunehmender Einsatzdauer immer präziser Der Zeba-Verwaltungsrat hat beschlossen, die noch neue Technologie des Grüngutscannings auf ausgewählten Grüngutsammeltouren im Kanton Zug zu testen. DerVersuch wird voraussichtlich bis Ende Jahr durchgeführt und ausgewertet. Auf dem Grüngutsammelfahrzeug ist eine Spezialkamera installiert und mit einer Software mit künstlicher Intelligenz (KI) verbunden. Sobald der Inhalt des Grüngutcontainers in das Sammelfahrzeug geleert ist, wird das Grüngut fotografiert. Anschliessend werden die Bilder ausgewertet. Die mit KI eingesetzte Software ist darauf trainiert, Grünabfälle von Fremdstoffen zu unterscheiden. Dabei wird die Software mit zunehmender Einsatzdauer immer präziser. «Das Ziel des Grüngutscannings ist es, den Fremdstoffanteil im Grüngut zu reduzieren, die Bevölkerung zu sensibilisieren und die Verursacher zu identifizieren und kontaktieren», so Oswald. Da das System die genauen Koordinaten des Fahrzeuges und den Zeitpunkt der Entleerung abspeichert, können die mit dem Scanning ermittelten Daten direkt als Beweismittel genutzt werden. ar

Verein Frohes Alter

Beschluss ist weiter vertagt Es sah aus, als wäre die Zustimmung zur Gründung einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft reine Formsache. Doch dann kam alles anders.

Daniel Huber, Präsident Verein Frohes Alter

2020 erfolgen. «Angedacht war, dass die Gemeinde mit ihren Häusern Hauptaktionärin wird und der Verein mit seinem Vermögen Minderheitsaktionärin», erklärt Daniel Huber, seit Sommer 2019 VFA-Präsident. Die Gemeinde äusserte dann den Wunsch, Alleinaktionärin der gAG zu werden, und liess ein Gutachten erstellen, welches besagt, dass das Eigenkapital aus dem Betrieb der Altersheime ohne Bedingungen in die gAG einfliessen müsse.

Gemeindeversammlung: Mittwoch, 16. September, 19.30 Uhr, Waldmannhalle. Rechnung 2019, Schule Sternmatt 1, Schule Sternmatt 2, Schule Wiesental: Projektierungskredite.

Samschtig-Märt: Samstag, 19. September, 9.30 bis 11.30 Uhr, Rathus-Schüür-Platz. Mit Konzert mit der Feldmusik Baar.

Im Zusammenhang mit dem sistierten Neubau des Altersheims Bahnmatt wurde deutlich, dass nicht nur die Wohnformen im Alter zu überdenken sind. Es gab auch die Einsicht, dass ein Verein als Trägerschaft für die Altersheime Baar nicht mehr zeitgemäss ist. Andere Institutionen wie beispielsweise die Zuwebe kamen zum selben Schluss. Der Zuwebe ist es innerhalb von zwei Jahren gelungen, die Rechtsform von einem Verein zu einer Stiftung zu ändern.

«Wir konnten also nur über die gAG informieren, aber nicht abstimmen.»

Nicht verpassen

Donschtig-Träff: Donnerstag, 17. September, 9 Uhr, Schulhaus Sennweid. Mit dem Kolumnisten-Ehepaar Schreiber-Schneider.

Claudia Schneider

Der VFA sollte mehr Gewicht in der neuen Rechtsform erhalten Der Verein Frohes Alter (VFA) als Trägerschaft und die Einwohnergemeinde als Besitzerin der Häuser Bahnmatt und Martinspark beauftragten 2017 Experten, die passende juristische Form für die Zukunft zu finden. Es soll eine gemeinnützige Aktiengesellschaft (gAG) werden. Diese Rechtsform bewährt sich beispielsweise für das Zuger Kantonsspital. An der Versammlung im Sommer 2019 gab der VFA grünes Licht, diesen Weg weiter zu beschreiten. Die Gründung sollte im ersten Halbjahr

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Zuger Kunstnacht: Samstag, 19. September, in diversen Galerien und Lokalitäten. Details siehe Front. Mit kleinem Budget gesund leben: Dienstag, 22. September, 14 bis 16.30 Uhr, Gemeindesaal. Veranstaltung im Rahmen des Projektes «Gesund altern in Baar». Baar und ich: Dienstag, 22. September, 16 bis 19 Uhr, Schwesternhaus, Leihgasse 9a. Elf Biografien aus vier Jahrhunderten.

Das Altersheim Bahnmatt war Auslöser, sich Gedanken über die rechtliche Form der Trägerschaft für die Altersheime Baar zu machen. Bild: Daniel Frischherz «Ein Gegengutachten besagt aber klar, dass das Vermögen dem VFA gehört», erläutert Iris Siegel, Vorstandsmitglied des VFA.Gemeindepräsident Walter Lipp meint dazu: «Das Geld gehört weder dem VFA noch der Gemeinde, sondern muss im Kreislauf bleiben zum Betreiben der Altersheime.» In der Folge kam die Idee auf, dieses Eigenkapital mit einer klar definierten Zweckbestimmung in die gAG einzubringen. Zudem soll der Verein im Verwaltungsrat (VR) der gAG vertreten sein. Das Konzept wurde intensiv mit allen Beteiligten besprochen. Der Vorstand des VFA sprach sich schliesslich grossmehrheitlich für diese Lösung aus.

Vereinsversammlungen sind relativ einfach manipulierbar Dann kam der Lockdown. Es gab Überlegungen, die mehr als 500 Vereinsmitglieder schriftlich um ihre Meinung zu bitten. «Als Lockerungen bekanntgegeben wurden, entschieden wir uns doch für eine Versammlung, weil sie Gelegenheit zum persönlichen Austausch bietet», sagt der Vereinspräsident auf Nachfrage unserer Zeitung.

Und weiter: «An der Versammlung staunten wir über zahlreiche neue Vereinsmitglieder, viele Junge und Leute ausserhalb von Baar, sogar von ausserhalb des Kantons waren anwesend.» Überraschend, da nicht vorangemeldet, stellte ein Herr aus dem Publikum den Antrag, aus formellen Gründen nicht auf das Traktandum Gründung der gAG einzutreten. Es zeigte sich, dass er mit den neuen Vereinsmitgliedern zusammen eine Mehrheit im Raum stellte. «Wir konnten also nur über die gAG informieren, aber nicht abstimmen», blickt Huber zurück. Auch wurde die Jahresrechnung der Altersheime nicht genehmigt, weil darin eine bedingte Rückzahlungsverpflichtung erwähnt wurde, welche der Gemeinderat formuliert hatte. Iris Siegel argumentiert: «Der Verein soll das Personal, das Know-how und sein Vermögen in die gAG einbringen ohne eine entsprechende Stimmrechtsbeteiligung. Mit seinen vielen Mitgliedern vertritt er die vorwiegend ältere Baarer Bevölkerung.» Es bestehe ein gewisses Misstrauen, die weiteren Geschicke einer

Einzelaktionärin zu überlassen. «Es gibt viele private Investoren, die sehr aktiv in diesen Markt eintreten wollen, da möchten wir etwas vorsorgen.» Vereinspräsident Daniel Huber, designierter Verwaltungsratspräsident der gAG, sei beruflich in einem Sektor tätig, der ebensolche Investitionen anstrebe.

Der Gemeinderat ist weiterhin an baldiger Lösung interessiert Walter Lipp bekundet weiterhin grosses Interesse an einer guten Überführung in die neue Rechtsform. «Es gilt nun, die Emotionen zu glätten.» Laut Daniel Huber ist dies auch der explizite Wunsch des VFA-Vorstandes. Die Mitglieder sollen transparent und umfassend über die konkrete Umsetzung informiert werden. Iris Siegel pflichtet bei: «Es besteht grosses Interesse, eine gute Lösung für Baar zu finden.» Die langjährig bestehende Leistungsvereinbarung zwischen dem 50-jährigen VFA und der Gemeinde kann übrigens beidseitig innerhalb eines Jahres gekündigt werden. Eine Lösung, die derzeit aber keine Seite anzustreben scheint.

Feuerwehr Die Feuerwehr Baar leistete folgende Einsätze: Freitag, 4. September, 14.59, Rathausstrasse. Es wurde eine Rauchentwicklung aus einem Abfalleimer neben der Bibliothek gemeldet. Der Brand konnte noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr von einem Gemeindemitarbeiter gelöscht werden. Freitag, 4. September, 21.02 Uhr, Neugasse. Der Rettungsdienst forderte Unterstützung an, um einen Patienten vom 2. Stock mit dem Hubretter zum Rettungswagen zu transportieren. Samstag, 5. September, 20.01 Uhr, Leihgasse. Neun Jugendliche mussten aus einem steckengebliebenen Lift im Schwesternhaus befreit werden. Sonntag, 6. September, 15.41 Uhr, Unterfeldweg. Der Pikettoffizier wurde aufgeboten, weil sich bei einer Baustelle eine Rohrverbindung einer Grundwasserabsenkungsinstallation zu lösen drohte. Die Verbindung wurde wieder korrekt angeschlossen. pd

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FORUM

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. September 2020 · Nr. 35

Brief aus Südamerika

«Arepa» isst man mit allem und zu allem Viele Venezolaner, die im Moment knapp bei Kasse sind, nutzen jede freie Fläche, um Lebensmittel anzubauen. Froh sind sie auch über die sogenannte «CLAP-Box» . Mirjam Boss

An den Strassenrändern, im Hinterhof und zwischen den Häusern schiessen Maispflanzen in die Höhe und Kürbispflanzen winden sich um Hausecken. Dabei kommt die subventionierte «CLAP-Box» von der Regierung ganz gelegen. Im heutigen Brief dreht sich also alles ums Essen. Seit ich im März hier angekommen bin, hat die lokale Währung (BOV, Bolivares) viel an Wert verloren und die Preise steigen trotz Preiskappen bei einigen Grundlebensmitteln weiter an. Im Jahr 2019 betrug die Inflation 19 000 Prozent, 2020 wird sie auf 15 000 Prozent geschätzt. Die Hyperinflation, die seit einigen Jahren herrscht, nimmt kein Ende und die Löhne können nicht mithalten. Während die Quarantäne also weiterhin nach einem wöchentlichen «On/off-System» andauert, nutzen viele die momentane Regenzeit und den fruchtbaren Boden, um ihren

Der Inhalt der CLAP-Box, die im August verteilt wurde.

Mirjam Boss zeigt stolz einen Kürbis aus dem eigenen Garten. Speiseplan mit selbst angepflanzten Früchten und Gemüse zu erweitern. Auch wir haben hier im Garten fleissig gearbeitet. Neben einem beachtlichen Maisfeld gedeiht vor allem der Kürbis sehr gut.

Zahnpasta, Thunfisch und Öl sind begehrte Produkte Alle paar Monate kommt eine Box mit von der Regierung gesponserten Lebensmitteln. Die CLAP-Behörde verteilt Grundnahrungsmittel zu einem stark subventionierten

Preis. Dieses Programm wurde 2016 von Präsident Maduro ins Leben gerufen, und von Anfang an kritisiert, denn die CLAP-Box bekommt nur, wer sich als Mitglied der Regierungspartei registriert hat. Der Behörde wurde mehrmals Korruption vorgeworfen und 2018 kritisierte die UNO, dass dem Programm die nötige Kontrolle fehle und es als Instrument politischer Propaganda und sozialer Kontrolle eingesetzt werde. Für 300 000 BOV, umgerechnet weniger als 1 Dollar,

Bild: pd

haben wir im August je zwei Kilo Maismehl, Zucker und Pasta sowie vier Kilo Reis bekommen. Gerüchten zufolge sieht die Ausbeute in Caracas oder anderen, zentraleren Regionen jedoch anders aus. Begehrte Objekte wie Zahnpasta, Thunfisch oder Öl verschwinden auf dem Weg in die Provinz aus den Kisten.

Mangos und Avocados wachsen an Bäumen am Strassenrand Hier gibt es kein Znünibrot, sondern Arepa. Arepa gibt es

auch zum Frühstück, zum Mittagessen und Abendessen. Aus Maismehl mit Wasser angemischt, ist es eine Art handtellergrosses Fladenbrot, das nach Belieben gefüllt wird. Beliebt sind: Mayonnaise, Käse, Spiegelei, Tomaten, Aufschnitt – kurzum, alles geht. Es ist das venezolanische Essen. Zudem ist es billig und füllt – heutzutage zwei wichtige Kriterien in der Menüplanung. Hier in Mérida ist das Wetter eher kühl und wir essen also auch viel Kartoffeln, Reis, Bohnen oder Linsen. Fleisch und Fisch gibt es eher selten. Je nach Region und Saison gibt es auch Mangos oder Avocados in Hülle und Fülle, die Bäume am Strassenrand sind voll beladen und fül-

Bild: Mirjam Boss

len die Mägen vieler Menschen. Das Essen ist hier also etwas anders, die Rösti am 1. August ist aber trotzdem gut angekommen. Benzin gibt es auf dem Schwarzmarkt übrigens inzwischen für 3 anstatt 1 Dollar, wir bleiben also meistens zu Hause.

Brief aus Südamerika Die Baarerin Mirjam Boss, 28, reiste von September bis Dezember 2019 per Segelboot von Gibraltar via die Kapverden in die Karibik – und weiter nach Südamerika. Seit dem 15. März sitzt sie in Venezuela fest. red

Leserbrief

Die zweite gewerbefeindliche Auswirkung Die Tarife für Parkplätze legt der Gemeinderat fest. Diese Praxis will die SVP Baar ändern. Dazu erreichte unsere Redaktion ein Leserbrief. Kommt nach Corona schon die zweite gewerbefeindliche Auswirkung in diesem Jahr? Was haben eine Metzgerei an

der Dorfstrasse, ein Coiffeursalon nahe der Bank und ein in der Region verwurzeltes Dorfcafé gemeinsam? Sie allesamt würden unter der vom Gemeinderat vorgestellten Gebührenerhöhung in der Kernzone leiden. Die Bürgerinnen und Bürger, die in den letzten Monaten nach Kurzarbeit bezahlt worden sind, leiden genauso wie die Unternehmen. Die Betrie-

be, welche während des Lockdowns auf Anweisung des Bundes schliessen mussten oder sonstige Umsatzeinbussen erlitten, sind weiterhin auf die Kundschaft und das daraus resultierende Dorfleben angewiesen. Auf der anderen Seite steht der Baarer Gemeinderat mit einem erneuten erfolgreichen Rechnungsabschluss (Geschäftsjahr 2019) mit einem

Überschuss im zweistelligen Millionenbereich. Ausgerechnet dieser will die Gebührenerhöhung durchsetzen. Zur Unterstützung des ansässigen Gewerbes sowie der Baarerinnen und Baarer unterzeichne ich die Petition der SVP Baar und stelle mich gegen die gewerbefeindliche Gebührenerhöhung. Hans Küng, Kantonsrat, SVP Baar

Zum Gedenken

In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von unserem geschätzten Parteikollegen und lieben Freund

Georg Heinrich Stucky (6. 10. 1930 – 29. 8. 2020)

Todesfall Baar 9. September Veronika Anna Rottensteiner, geboren am 4. November 1941, wohnhaft gewesen am Sonnenweg 17. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.

Mit Georg Stucky verlieren wir einen überaus geschätzten und verdienten Politiker und Kollegen. Seine Weitsicht sowie das politische Gespür zeichneten ihn stets aus. Georg Stucky genoss in der Politik, wie auch beim Volk grossen Respekt und Anerkennung. Als Regierungsrat (1975 – 1990), wie auch als Nationalrat (1979 – 1999), hat er für unseren Kanton Zug, wie auch für unser Land viel getan und erreicht. Wir nehmen Abschied von einer grossen Persönlichkeit, von einem wichtigen Förderer sowie von einem lieben Freund aus unseren Reihen. Die kirchliche Abdankungsfeier im engsten Familienkreis fand bereits statt. Den Hinterbliebenen wünschen wir in diesen schweren Stunden viel Kraft und Mut und sprechen der ganzen Familie unser herzlichstes Beileid aus. FDP.Die Liberalen Baar Michael Arnold, Präsident

Donatoren FDP. Die Liberalen Baar Albert Blattmann, Präsident

Bild: Rolf Schweiger

Kommentarlos

Diese undatierte Zeichnung fertigte Rolf Schweiger auf einem Notizblatt der Firma Edi Doswald Werbeagentur an. csc In dieser Serie publizieren wir Zeichnungen, die Rolf Schweiger während 35 Jahren als Politiker und Verwaltungsrat geschaffen hat.


AUS DEM RATHAUS

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. September 2020 · Nr. 35

Baugespanne

Feuerwehrübungen

Im Erdgeschoss, Rathausstrasse 6, Baar, liegen folgende Baupläne zur Einsicht auf: Hotz Obermühle AG, Bahnmatt 27, 6340 Baar, Luft-Wasser-Wärmepumpe im Turbinenhaus Assek.Nr. 216h auf GS Nr. 378, Obermühle, Einsprachefrist bis 30. September 2020. Einsprachen sind gemäss § 45 des kantonalen Planungs- und Baugesetzes mit Antrag und Begründung beim Gemeinderat Baar einzureichen. Partners Group Property AG, Zugerstrasse 57, 6341 Baar, Neubau Erschliessungsstrasse Unterfeld Nord/Süd sowie Ringstrasse im Unterfeld Nord auf GS Nrn. 1300, 1301, 1302, 3832, 3390, 4186, 4428, 4397, 4398 und 4399, Unterfeld, Einsprachefrist bis 23. September 2020. Alexander und Inna Gehrt, Michelsmatt 17, 6340 Baar, Projektverfasser Architekten Horcher GmbH, Dufourstrasse 13, 6003 Luzern, Abbruch Gebäude Assek.Nr. 1367a sowie Neubau Einfamilienhaus mit Einstellhalle und Aussenpool auf GS Nr. 2284, Aberenrain 26, Einsprachefrist bis 23. September 2020. Die Profile sind erstellt. Einsprachen sind gemäss § 45 des kantonalen Planungs- und Baugesetzes mit Antrag und Begründung beim Gemeinderat Baar einzureichen.

Reklamegesuch Bäckerei Nussbaumer AG, Hinterbergstrasse 15, 6330 Cham, Reklametafel auf GS Nr. 378, Langgasse, Einsprachefrist bis 23. September 2020. Die Profile sind erstellt. Einsprachen sind gemäss § 45 des kantonalen Planungsund Baugesetzes mit Antrag und Begründung beim Gemeinderat Baar einzureichen. Einwohnergemeinde Präsidiales / Kultur www.baar.ch

Baar ist eine attraktive, innovative Zuger Gemeinde mit rund 25 000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Unser Notariatsteam sucht per sofort oder nach Vereinbarung Verstärkung in einem 50- bis 70%-Pensum.

Notarin/Notar Unser Notariat ist zuständig für öffentliche Beurkundungen in Zivilsachen. In einem kleinen Team wirken Sie als Urkundsperson. Sie beurkunden selbstständig Rechtsgeschäfte im Bereich Sachenrecht, Ehe- und Erbrecht sowie im Gesellschaftsrecht. Ihr Profil – Notariatspatent, Anwaltspatent, gleichwertiges Beurkundungspatent oder Beurkundungsbefugnis – Berufserfahrung im Notariats- und Grundbuchbereich – Sehr gute Kenntnisse im Vertragsrecht – Selbstständige, effiziente und exakte Arbeitsweise – Kundenfreundlichkeit, repräsentatives Auftreten – Gute IT-Anwenderkenntnisse Unser Angebot – Umfassende Verantwortung im Notariatsbereich – Interessante, abwechslungsreiche Arbeit – Gutes Arbeitsumfeld in einem engagierten Team – Moderne Infrastruktur und attraktive Anstellungsbedingungen mit guten Sozialleistungen Weitere Auskünfte zur Stelle erteilt Ihnen gerne Nadja Bopp, Notarin, T 041 769 01 16. Ihre vollständige Bewerbung mit Foto senden Sie bitte an die Einwohnergemeinde Baar, Personaldienst, Postfach, 6341 Baar, oder an katica.brdar@baar.ch. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Einwohnergemeinde

Aufgebot zu Übungen: Donnerstag 17.09.2020 Montag 21.09.2020 Mittwoch 23.09.2020 Freitag 25.09.2020 Samstag 26.09.2020 Samstag 26.09.2020 Samstag 26.09.2020 Dienstag 29.09.02020

Der Gemeinderat hat am 11. August 2020 den Einfachen Bebauungsplan SUVA-Areal Baarermatt erlassen. Gemäss § 39a i.V.m. § 38 Abs. 4 PBG sind rechtskräftige Beschlüsse von der zuständigen Behörde zur Orientierung der Öffentlichkeit zu publizieren. Einwohnergemeinde Gesund altern in Baar

Wir laden alle 65-Jährigen und Älteren herzlich zur 26. Veranstaltung «Gesund altern in Baar» ein. Diesmal zum Thema

Mit kleinem Budget gesund leben Dienstag, 22. September 2020 14.00 bis 16.00 Uhr, im Gemeindesaal Baar An dieser Veranstaltung erfahren Sie, wie und wo man von Vergünstigungen profitieren und somit das eigene Budget optimieren kann. Der Alltag lässt sich auch mit wenig Geld abwechslungsreich gestalten, wenn Sie die Kniffe und Tricks kennen. Kommen Sie vorbei und lassen Sie sich informieren und beraten. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Im Anschluss an die Veranstaltung offerieren wir Ihnen gerne ein Zvieri. Selbstverständlich halten wir uns an die aktuellen Covid-19-Schutzmassnahmen. Christine Rhein

19:00 Uhr 19:30 Uhr 19:30 Uhr 19:30 Uhr 08:00 Uhr 08:00 Uhr 08:00 Uhr 19:30 Uhr

Atemschutz Gruppe 3 Löschzug Blickensdorf Führungsunterstützung Löschzug Pikett Verkehrsdienst Elektrodienst Sanität Löschzug Dorf

Einwohnergemeinde Sicherheit / Werkdienst

Schutzkonzept für die Gemeindeversammlung Der Gemeinderat hat für die Gemeindeversammlung vom 16. September (1. Teil) und vom 1. Oktober (2. Teil) ein Schutzkonzept erlassen. Dieses kann auf der Gemeindewebsite heruntergeladen werden. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger werden gebeten, folgende Schutzmassnahmen einzuhalten: – Treffen Sie frühzeitig in der Waldmannhalle ein. – Reisen Sie alleine oder in kleinen Gruppen an. Halten Sie den Mindestabstand von 1,5 Metern immer ein, vermeiden Sie Menschenansammlungen. – Folgen Sie den Anweisungen der Angehörigen der Feuerwehr Baar, die Sie zu den Eingängen der Waldmannhalle geleiten. – Begeben Sie sich beim Betreten der Waldmannhalle unverzüglich zu einem freien Sitzplatz und bleiben Sie dort sitzen. – Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, die sich zu einem der Geschäfte äussern möchten, nehmen bitte möglichst nahe beim Rednerpult Platz. – Nehmen Sie Jacke/Tasche/Schirm zu Ihrem Sitzplatz mit. Es gibt keine Garderobe. – Sobald Sie Ihren Sitzplatz für den Gang zum Rednerpult oder einen Toilettenbesuch verlassen, müssen Sie eine Schutzmaske tragen. Auf jedem Sitzplatz liegt eine kostenlose Schutzmaske bereit. – Nutzen Sie die bereitstehenden Desinfektionsmittel. – Befolgen Sie die Anweisungen des Gemeinderats sowie der Verwaltungsangestellten. – Bleiben Sie zu Hause, wenn Sie sich krank fühlen. – Verlassen Sie die Waldmannhalle nach der Versammlung gemäss den Anweisungen des Gemeinderats. Die Halle wird Reihe für Reihe von hinten nach vorne geräumt. – Entsorgen Sie Ihre Schutzmaske in den dafür vorgesehenen Abfallfässern. Die Stühle in der Waldmannhalle werden in einem Abstand von 1,5 Metern aufgestellt. Diese dürfen nicht umplatziert werden. Sollten die bereitgestellten Stühle nicht reichen, wird die Tribüne geöffnet. So haben 600 Personen mit genügend Abstand Platz. Sind diese Sitzplätze belegt und kann der Mindestabstand nicht mehr eingehalten werden, ruft der Gemeinderat eine Maskenpflicht aus. Schutzmasken liegen bei jedem Platz bereit. Bei jedem Stuhl steht eine Flasche Mineralwasser, da auf eine Pause und einen Apéro verzichtet wird. Die Türen zur Halle und zu den WC-Anlagen bleiben während der Versammlung geöffnet, damit niemand die Türfallen berühren muss. Das Rednerpult und die WC-Anlagen werden regelmässig desinfiziert. Der Gemeinderat freut sich, zahlreiche engagierte Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an der Gemeindeversammlung begrüssen zu dürfen, und bittet alle, die Schutzmassnahmen einzuhalten. Einwohnergemeinde

Beschluss des Gemeinderats vom 11. August 2020 betreffend Einfacher Bebauungsplan SUVA-Areal Baarermatt

Berty Zeiter Sozialvorsteherin Einwohnergemeinde Baar

Aktuell

Entschuldigungen sind bis spätestens zum Beginn der Übung an den Verantwortlichen zu richten. Im Weiteren gilt die entsprechende Weisung des Kommandos.

Planung / Bau

Projektleiterin GAZ Pro Senectute Kanton Zug

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Präsidiales / Kultur www.baar.ch

Baar ist eine wachsende, attraktive Zuger Gemeinde mit 25 000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Wir suchen per Dezember 2020 oder nach Vereinbarung eine kompetente, führungsstarke Persönlichkeit.

Vizegemeindeschreiber/in und Abteilungsleiter/in Arbeitspensum 100%

Als Vizegemeindeschreiber/in arbeiten Sie sehr eng mit der Gemeindeschreiberin zusammen und unterstützen sie in der Erfüllung ihrer Aufgaben. Sie sind Mitglied der Geschäftsleitung und leiten diverse Projekte. Als Abteilungsleiter/in Präsidiales / Kultur führen Sie 6 Dienststellen mit rund 30 Mitarbeitenden in personeller, organisatorischer und finanzieller Hinsicht und entwickeln diese weiter. Dabei arbeiten Sie direkt mit dem Gemeindepräsidenten zusammen. Unsere Suche richtet sich an Personen mit höherem Ausbildungsabschluss in Betriebswirtschaft oder Rechtswissenschaften und einer hohen Affinität / Know-how im jeweils anderen Fachbereich. Sie verfügen über mehrjährige Führungserfahrung, hohe Sozialkompetenz, Organisationstalent, Eigeninitiative und Belastbarkeit. Sie arbeiten lösungsorientiert und kommunizieren sowohl mündlich wie auch schriftlich gekonnt und kompetent. Erfahrung in der Arbeit in einem politischen Umfeld ist von Vorteil. Es erwarten Sie eine anspruchsvolle, sehr breite und abwechslungsreiche Kaderposition mit spannenden Aufgaben und Gestaltungsmöglichkeiten sowie ein kollegiales, engagiertes und dynamisches Umfeld. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Ihre vollständigen Unterlagen mit Foto senden Sie bis 30. September 2020 an: Einwohnergemeinde Baar, Personaldienst, Postfach, 6341 Baar, oder ueli.matter@baar.ch. Für weitere Informationen zu dieser Stelle wenden Sie sich bitte an Frau Andrea Bertolosi, Gemeindeschreiberin, Tel. 041 769 01 10.

Absage Mitwirkungsanlass Hopp-la vom Mittwoch, 23. September 2020 Entgegen der Information in der Gemeindeversammlungsvorlage für den 1. Oktober 2020 wird der öffentliche Mitwirkungsanlass für das Hopp-la-Projekt zur Gestaltung des Platzes vor dem Schwesternhaus mit einem Wasserspiel nicht durchgeführt. Wegen der steigenden Corona-Fallzahlen muss der Anlass abgesagt werden. Es ist uns ein Anliegen, dass die Baarer Bevölkerung trotzdem in die weitere Planung einbezogen wird. Die Bevölkerung ist eingeladen, Anregungen und Ideen zur 3. Etappe in einer Online-Befragung einzubringen. Die Projektverantwortlichen freuen sich über eine rege Beteiligung. Der Link zur Teilnahme ist vom 2. bis zum 31. Oktober 2020 auf www.baar.ch/hopplabaar/ aufgeschaltet. Interpellation betreffend Einführung von Tempo-30-Zonen in der Gemeinde Baar Am 7. September 2020 hat die FDP. Die Liberalen Baar eine Interpellation betreffend Einführung von Tempo-30Zonen in der Gemeinde Baar eingereicht. Es werden darin fünf Fragen zur Planung, Umsetzung und zum Konzept von Tempo-30-Zonen in Baar gestellt. Die Beantwortung der Interpellation erfolgt an der Gemeindeversammlung vom 9. Dezember 2020. Herzliche Gratulation Am 18. September darf Tanja Rogenmoser, Leiterin Rechnungswesen, auf 20 Dienstjahre bei der Einwohnergemeinde Baar zurückblicken. Der Gemeinderat und die gesamte Verwaltung gratulieren Tanja Rogenmoser zu ihrem Dienstjubiläum und danken ihr für ihren Einsatz und ihr langjähriges Engagement. Wir freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit. Papiersammlung Am Mittwoch, 16. September 2020, findet am Morgen die Altpapiersammlung der Baarer Schulen statt. Wir danken Ihnen, wenn Sie den Sammlern möglichst viel gebündeltes Altpapier zur Verfügung stellen. Bitte stellen Sie dieses am Entsorgungstag bis 7.00 Uhr bereit. Alkoholabgabe im Gasthaus Baarbürgli Der Gemeinderat erteilt Yannick Neuschwander, Affolternstrasse 31b, Ottenbach, die Bewilligung für die Alkoholabgabe im Gasthaus Baarbürgli, Marktgasse 14, Baar. Änderung in der Planungskommission Per Ende August 2020 hat Renato Iten seinen Rücktritt aus der Planungskommission mitgeteilt. An seine Stelle wählt der Gemeinderat Michelle Debrot als Nachfolgerin per 1. September 2020 für den Rest der Amtsdauer 2019/2022. Der Gemeinderat bedankt sich bei Renato Iten für die zuverlässige und geschätzte Mitarbeit in der Planungskommission und wünscht Michelle Debrot viel Freude an der neuen Tätigkeit. Baubewilligungen Geschwister Herrmann, c/o Felix Herrmann, Bürglistrasse 4, Zürich: Fotovoltaikanlage auf dem Gebäude Assek. Nr. 2127a auf GS Nr. 321, Büelstrasse 25a-f. Hans Dittli, Feldbergstrasse 7, Allenwinden: Neubau Carport auf GS Nr. 1254, Feldbergstrasse 7, Allenwinden. www.baar.ch / T 041 769 01 11 15. September 2020 Be/sn


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BAAR

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. September 2020 · Nr. 35

Walterswil

Zivilschutz bringt Wanderweg in Schuss Der Wanderweg vom Utigenhof in Walterswil hinauf in den Neuheimer Meiacher war in einem schlechten Zustand. Nun ist der sichere Aufstieg wieder gewährleistet. Dominique Schauber

Wer zwischen dem 7. und 11. September vom Utigenhof in Walterswil zu Fuss hinauf in den Neuheimer Meiacher wollte, stand vor einem Verbotsschild, sah orange gewandete Zivilschützer und hörte

«Es ist ein nachhaltiges Projekt für unsere Gemeinde, aber auch für den Zivilschutz.» Zari Dzaferi, Gemeinderat

urchigen Obwaldner Dialekt. Fünf Tage lang absolvierten je sechs Rekruten des Zuger und des Obwaldner Zivilschutzes den zweiten Teil ihres Grundkurses auf dem kurzen, aber steilen Wanderweg. Wie fast überall rund um die Baarburg und den Josefsgütsch ist auch dieser Hang rutschig. Der Wanderweg hat deshalb in den letzten Jahren arg gelitten und war in einem schlechten Zustand. «Das letzte Mal wurde der

Wanderweg-Abschnitt vor 15 Jahren instandgestellt und totalsaniert. Inzwischen waren die Holztritte und Absturzsicherungen verfault und teilweise durch Sturmschäden beschädigt worden», weiss Gemeinderat Zari Dzaferi, Abteilungsvorstand Sicherheit/ Werkdienst. Das Notwendigste sei zwischendurch geflickt worden, der Sturm Burglind im Jahr 2018 und immer wieder starke Regenfälle haben dem Weg aber zugesetzt. «Um einen solchen Wanderweg mit Treppen total zu sanieren, ist viel Manpower und spezielles Werkzeug erforderlich», so der Gemeinderat. Hier kommt der Zivilschutz mit der PionierTruppe zum Einsatz. «Umfangreiche Sanierungen, die der Werkhof nicht selber erledigen kann, werden weitsichtig geplant und nach Möglichkeit mit dem Zivilschutz umgesetzt», erklärt Dzaferi.

Win-win-Situation für Gemeinde und Zivilschutz Innerhalb einer Woche haben die zwölf Zivilschützer in Ausbildung zusammen mit drei Vorgesetzten den Weg auf Vordermann gebracht und grosse Mengen an Kies und Holz, das von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurde, verbaut. Stufe für Stufe schlängelt sich der Weg nun elegant den Wald hinauf. Oben beim Meiacher auf Neuheimer Boden befindet sich eine Grillstelle – ein schöner, aber nicht ganz so bekannter Platz. «Der Weg ist eine ideale Abkürzung von

Die Zivilschützer bereiten Tritte und Wasserrinnen vor. Diese werden danach verschraubt, damit die Treppe länger hält und das Wasser «geordnet» fliesst. Neuheim Richtung Sihlbrugg oder Walterswil und die Grillstelle ist super für Familien», stellte Zari Dzaferi fest. Er stattete zusammen mit Edy Zumbach, Leiter Werkdienst, am Donnerstag, 10. September, den Zivilschützern aus Zug und Obwalden einen Besuch ab. Die beiden kamen nicht mit

leeren Händen: Als Dank für den Einsatz zugunsten des Baarer Naherholungsgebiets spendierte die Gemeinde einen Znüni. «Die Gemeinde Baar dankt dem Zivilschutz aus Zug und Obwalden für die geleistete Arbeit», betont Zari Dzaferi. «Es ist ein nachhaltiges Projekt für unsere Ge-

Abstimmung nur über die mittlere Parzelle

meinde, aber auch für den Zivilschutz.» Das bestätigt Oliver Füllemann, Kommandant der Zivilschutzorganisation des Kantons Zug: «Es ist eine Win-win-Situation. Wir können für einen Ernstfall trainieren, unsere Logistik und Abläufe testen und gleichzeitig etwas Gutes für die Allge-

Bild: pd

meinheit tun.» Für die Truppe sei es motivierend, am Ende des Einsatzes ein fertiges Werk zu sehen. Für nächstes Jahr sind bereits zwei weitere Wanderwegsanierungen – unter anderem in der Nähe der Wildenburg – zusammen mit dem Zivilschutz in Vorbereitung.

Baar

Das Corona-Testcenter hat nun länger geöffnet

Aufgrund der hohen Auslastung passt das Zuger Kantonsspital die Öffnungszeiten seines Testcenters an. Personen ohne Krankheitssymptome müssen den Test selbst berappen. Ab sofort kann man sich täglich (auch am Wochenende und an Feiertagen) von 8 bis 18 Uhr ohne Voranmeldung testen lassen. Das Corona-«Walk-in»-Testcenter ist seit dem 1. Juli in Betrieb. Es befindet sich vor dem Zuger Kantonsspital in Baar im weissen Zelt zwischen dem Parkhaus und der Anlieferrampe.

Um allfällige Wartezeiten kurz zu halten, empfiehlt es sich, das Testcenter möglichst nicht zu Randzeiten aufzusuchen. Mitzubringen sind die Krankenversicherungskarte sowie, wenn möglich, das im Voraus ausgefüllte Formular, welches auf der Website unter www. zgks.ch/testcenter verfügbar ist. Personen ohne Krankheitssymptome müssen die Kosten von 170 Franken selber übernehmen und vor Ort bezahlen (bar oder mit EC-/Kreditkarte). Der Test erfolgt als Nasen-Rachen-Abstrich (keine Antikörpertestung) und wird anschliessend für den Virennachweis ins Labor gesandt. Das Testresultat steht in der Regel innert 48 Stunden zur Verfügung. ar

Bild: Creafactory/Flying Camera

Auf diesem Foto kann man sehen, wo die unterschiedlichen Baulinien im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan Unterfeld verlaufen. Das Maisfeld um den Bauernhof zeigt genau die Lage des Gebiets Unterfeld Süd, über das am 27. Septem-

ber in Baar abgestimmt wird. Die Parzelle nördlich wird von Partners Group bebaut und ist nicht Gegenstand der Abstimmung. Die südliche Parzelle gehört der Korporation Zug. Auch über dieses Areal wird nicht abgestimmt. fh

Das Testcenter befindet sich vor dem Kantonsspital in Baar zwischen dem Parkhaus und der Anlieferungsrampe. Bild: pd


BAAR

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. September 2020 · Nr. 35

Wasserreservoir

Ein Zeitzeuge der Industriegeschichte Im Rahmen der Europäischen Denkmaltage wurde Einblick in eine imposante Unterwelt gewährt. Sie entstand zur Zeit der Spinnerei an der Lorze. Séverine Huwyler

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher fanden sich am vergangenen Samstag auf der Oberallmig für eine Expedition in den Untergrund ein. Die Führungen durchs Wasserreservoir der Spinnerei Baar

«Da Trinkwasser nicht zu lange liegen sollte, wurde das Reservoir für die heutige Nutzung schlicht zu gross.»

Mit dem Baumaterial hatte man noch wenig Erfahrung Das imposante Bauwerk aus dem Jahr 1890 weist ein Fassungsvermögen von 5000 Kubikmetern auf, ist 39 Meter

Strassenmusik auf der Bühne Von aussen betrachtet (Foto links) käme man kaum auf die Idee, dass man durch den unscheinbaren Eingang in einen Untergrund der Oberallmig kommt, wo sich eine riesige Halle als ehemaliger Wasserspeicher befindet. Bilder Séverine Huwyler lang, 32 Meter breit, 4,8 Meter hoch und befindet sich unter der Erde. Abgesehen von einem kleinen kapellenähnlichen Haus deutet von aussen nichts darauf hin, dass sich im Untergrund der Oberallmig eine solch mächtige Halle versteckt.Von der Struktur her erinnert das Wasserreservoire an eine antike Zisterne. «Die Gewölbe wurden aber vor allem aus Sicherheitsgründen gebaut, da man mit dem Betonbau zu jener Zeit noch nicht so vertraut war», erläuterte Nadja König. «Das Wasserreservoir

der Spinnerei Baar ist eine sehr frühe Form des Betonbaus und liefert daher wichtige Erkenntnisse über die industrielle Bauweise im 19. Jahrhundert.»

Wasser für die schnell wachsende Bevölkerung Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Baar ein kleines, von der Landwirtschaft geprägtes Dorf. Mit der Inbetriebnahme der Spinnerei an der Lorze änderte sich dies Schlag auf Schlag. Neue Arbeitskräfte zogen nach Baar, weshalb bald

die Arbeiterhäuser am Lorzendamm entstanden. Zudem stieg die Nachfrage nach zusätzlicher Wasserkraft. Dank dem im Jahr 1890 fertiggestellten Wasserreservoir auf der Oberallmig konnte dieses Verlangen gedeckt werden. Auch die Arbeiterhäuser wurden durch das Wasserreservoir mit Trinkwasser versorgt. Noch bis zum Jahr 2004 war das Reservoir in Betrieb. «Da Trinkwasser nicht zu lange liegen sollte, wurde das Reservoir für die heutige Nutzung schlicht zu gross», begründete

Nadja König die Stilllegung. Um das eindrückliche Baudenkmal der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde im vergangenen Jahr ein neuer Zugangstunnel gebaut. Dass das Interesse der Bevölkerung da ist, zeigte sich an diesem Wochenende. Während die ersten Besucher mit vielen neuen Eindrücken und staunenden Kindern im Gepäck die grosse Halle verliessen, warteten draussen schon gespannt die nächsten. Alte Bauwerke zu erhalten, lohnt sich allemal.

Schützenswerte Denkmäler

Zum Duschen ging es einst in den Keller des Hauses Was einst «modernen Anforderungen» genügte, würde heute wohl eher als aussergewöhnliche Immobilie angepriesen werden. 1928/29 erbaute der Architekt Theo Hochstrasser die Reiheneinfamilienhäuser an der Ringstrasse 3–15. Er fand damals genügend Platz vor, denn auf dem Areal westlich der Bahnlinie gab es Anfang des 20. Jahrhunderts nur einzelne Häuser und Villen an der Neugasse. 1923–34 sowie in den 1940er-Jahren wurde das

Die Serie Wir stellen Objekte aus dem Inventar der schützenswerten Denkmäler vor, das vom kantonalen Amt für Denkmalpflege und Archäologie für die Gemeinde Baar erstellt wurde. Das Inventar beinhaltet Bauten, die einen wissenschaftlichen, kulturellen oder heimatkundlichen Wert haben, aber nicht rechtsverbindlich geschützt sind. red

IMPRESSUM Zugerbieter – Unabhängige Wochenzeitung für Baar und Allenwinden, 115. Jahrgang Baarerstrasse 27, 6300 Zug Telefon 041 725 44 11 www.zugerbieter.ch redaktion-zugerbieter@chmedia.ch HERAUSGEBERIN CH Regionalmedien AG, Beteiligungen der CH Media AG auf www.chmedia.ch REDAKTION: Chefredaktor: Florian Hofer (fh), Redaktionsleitung: Claudia Schneider (csc), Redaktion: Alina Rütti (ar) Freie Mitarbeit: Ernst Bürge (eb), Damian Hess (dh), Hansruedi Hürlimann (hh), Séverine Huwyler (sh), Franz Lustenberger (fra), Martin Mühlebach (mü), Monica Pfändler-Maggi (mm), Lukas Schärer (lus), Peter Theiler (th), Marcus Weiss (mwe), Pressedienst (pd), Christian H Hildebrand (Foto). VERTRIEB: Telefon 058 200 55 97, kkczeitschriften@chmedia.ch INSERATEANNAHME: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerbieter@chmedia.ch SCHWERPUNKTHEMA: «Fit for Life» ist eine Zusammenarbeit mit : Fit for Life – Das Schweizer Magazin für Fitness, Lauf- und Ausdauersport DRUCK: DZZ Druckzentrum Zürich AG. Der Zugerbieter erscheint als Lokalausgabe der Zuger Presse und als offizielles Publikationsorgan der Gemeinde Baar jeden Dienstag in einer Auflage von zirka 12 267 Exemplaren. EINE PUBLIKATION VON

Gratis-Eintritte

Nadja König, Amt für Denkmalpflege und Archäologie Zug durch Walter W. Andermatt, Korporationspräsident der Korporation Baar Dorf, und Nadja König, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug, standen unter dem Motto «Weiterbauen, transformieren, modernisieren». Die Schaulustigen wurden in rund 50-minütigen Führungen in die Geschichte und Bautechnik des Reservoirs eingeführt. Manch einer kam dabei ins Staunen.

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Quartier zwischen Albisstrasse und Mühlegasse mit Chalets, Einfamilien- und Doppelhäusern überbaut. Jene von Architekt Hochstrasser benötigten einen Landanteil von 80 bis 100 Quadratmeter für ein Mittelhaus und 150 bis 180 Quadratmeter für ein Eckhaus. Er baute die kleinen, kostengünstigen Häuschen im Stile des Traditionalismus, liess aber bei der Gestaltung der Eingangsseiten auch moderne Bauweisen mit einfliessen. Als Mieterschaft für die Reihenhäuser hatte er Arbeiter vorgesehen. Diese durften sich tauf ein Zuhause freuen, welches damals alle «modernen Anforderungen in bautechnischer, hygienischer, moralischer, architektonischer und sozialer Hinsicht» erfüllte.

Im Keller wurden Wäsche und Bewohner sauber Die hübschen Reiheneinfamilienhäuser sind noch heute alle mit schmalen Gärten versehen. Auf deren Rückseite befinden sich unter flachen Vordächern die Hauseingänge, die innerhalb der Zeile nebeneinanderliegen und mittels einer kleinen Wand voneinander getrennt werden. Insgesamt stehen an der Ringstras-

Unsere Zeitung verschenkt zwei Tickets für den Auftritt von Les trois Suisses, am Donnerstag, 1. Oktober, 20.30 Uhr, Schulhaus Sennweid. Um teilzunehmen, senden Sie bis Freitag, 18. September, 12 Uhr, ein E-Mail mit dem Betreff «Les trois Suisses» mit Ihrem Namen, Ihrer Telefonnummer und Adresse an redaktion-zugerbieter@chmedia. ch. Wir wünschen allen viel Glück bei der Teilnahme. red

«Endlich erwachsen» am Donschtig-Träff

Unsere Zeitung verschenkt zwei Tickets für Donnerstag, 17. September, 9 Uhr, im Schulhaus Sennweid. Mit dem Kolumnisten-Ehepaar Schreiber-Schneider. Um teilzunehmen, senden Sie bis am Mittwoch, 16. September, 12 Uhr, ein E-Mail mit dem Betreff «Schreiber-Schneider» mit Ihrem Namen, Ihrer Telefonnummer und Adresse an redaktion-zugerbieter@ chmedia.ch. Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Glück bei der Teilnahme an dieser Aktion. red

Gratulation Alles Gute zum 90. Geburtstag

Die Fenster an der verputzten Front sind mit verschiedenfarbigen Klappläden versehen und ziehen sich bandartig über die ganze Länge und prägen dadurch das Ortsbild. Bild: Amt für Denkmalpflege und Archäologie se sieben solcher Einheiten, jede besteht aus zwei Teilen und ist zwei Stockwerke gross. Auf der Strassenseite hat jedes Haus pro Geschoss jeweils ein grosses und ein kleines Fenster, das grössere ist geteilt in einen breiten und einen schmalen Flügel. An der rückwärtigen Eingangsseite sind die EG-Fenster dreiteilig, die OG-Fenster zweiteilig. Aus heutiger Sicht ist der Innen-

baus doch eher speziell gedacht. Denn im EG befanden sich die Küche mit Essraum, das Wohnzimmer und eine Toilette. Ein grosses und ein kleines Schlafzimmer sowie einen Wasseranschluss mit Ausgussbecken gab es im 1. Stock, und ein weiteres Zimmer befand sich im Dachgeschoss. Im Keller waren das Badezimmer sowie die Waschküche mit Waschherd und Kupferkessel.

Nicht nur, aber auch deshalb sind die Reihenhäuser von Architekt Hochstrasser wichtige Vertreter der aufkommenden Siedlungsarchitektur und gehören stilistisch dem Heimatstil an, zeigen aber auch Einflüsse der Moderne. Laut Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug sind sie von architekturgeschichtlicher und typologischer Bedeutung.

Am kommenden Samstag, 19. September, darf Primo Egli seinen 90. Geburtstag feiern. Er erfreut sich bester Gesundheit, ist seit 60 Jahren glücklich verheiratet, hat vier Kinder und lebt seit Anfang der 60er-Jahre in Baar. Die Familie Egli gratuliert und wünscht dem Jubilar zum runden Geburtstag von Herzen alles Gute. dom

Kurzum Mittagstisch findet nicht mehr statt

Das Angebot «einfacher Mittagstisch» im reformierten Kirchgemeindehaus wird aufgrund der Corona-Krise bis Ende Jahr ausgesetzt. ar


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SCHAUPLATZ

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. September 2020 · Nr. 35

Zuger Kantonsspital

Sehr stolz auf die Nachwuchsfachkräfte Kürzlich konnten sieben Pflegefachfrauen HF ihren Abschluss feiern. Fünf bleiben dem Kantonsspital erhalten. Aufgrund des Coronavirus konnte die Feier nur im kleinen Rahmen und ohne Angehörige stattfinden. Maggie Rindlisbacher, Gesamtleiterin Pflege/Therapien, liess es sich jedoch nicht nehmen, den Absolventinnen im Anschluss an die letzte Ausbildungsstunde für ihren grossen Einsatz während der 3-jährigen Ausbildungszeit zu danken. Auch der Spitaldirektor Matthias

Winistörfer würdigte die Leistungen der frisch diplomierten Pflegefachfrauen und überreichte Vera Imbaumgarten, Sereina Inderbitzin, Flavia Hahn, Michèle Gugerli, Joëlle Kürzi, Joana Almeida Martins und Ilona Walter einen Blumenstrauss. Cornelia Andermatt ist bereits seit 14 Jahren für die praktische Ausbildung der Pflegefachfrauen im Zuger Kantonsspital verantwortlich. Sie ist immer wieder von Neuem stolz auf «ihre» Nachwuchsfachkräfte und freut sich, dass fünf Absolventinnen ihr Fachwissen weiterhin im Zuger Kantonsspital einsetzen. ar

Café Speck

Frische Gipfeli gibt es jetzt auch sonntags Das Café und die Confiserie an der Dorfstrasse 23 öffnen nun auch am siebten Tag der Woche ihre Türen für die hungrige Kundschaft. «Viele Baarer sind an uns herangetreten mit dem Wunsch, dass wir auch am Sonntag unseren Laden und das Café öffnen», erzählt Walter Speck von der Confiserie Café Speck. Nun hat das Lokal an der Dorfstrasse 23 auch sonntags von 8 bis 12.15 Uhr geöffnet. «Wir hoffen, dass dies nun auch

wirklich Anklang findet», so Speck weiter. Vor vier Jahren hat die Confiserie Speck in Baar die Confiserie Fürst übernommen. Nachdem sich die Umbaupläne am traditionsreichen Standort im Grosshaus an der Dorfstrasse nicht hatten umsetzen lassen, beschlossen die Gebrüder Walter und Peter Speck, ihre Idee eines Cafés an einem neuen Standort neben der Metzgerei Rogenmoser zu realisieren. Dafür verlegte der Innenausstatter Radler Raum+Design eigens seine Geschäftsräume innerhalb des Gebäudes. Das Café wurde im Juni 2019 eröffnet. ar

«Baarbürgli»

Neue Wirte sind gefunden Es tut sich was in der letzten Spelunke im Dorf. Im Gasthaus an der Marktgasse kehrt im Oktober wieder Leben ein. Alina Rütti

Ins Rauschen des Strassenlärms mischt sich das Sirren eines Akkuschraubers. Ein Handwerker huscht im Gastraum umher, zu sehen ist er durch die neue Tür, welche vom Innern auf den Aussenplatz führt. In einigen Wochen wird das Servicepersonal dort

«Wir haben einige Ideen, wir wollen unsere Gäste aber erst einmal kennenlernen.» Yannick Neuschwander, Wirt «Baarbürgli» hindurch die Getränke in die Gartenbeiz bringen können. Aber noch ist das «Baarbürgli» eine Baustelle. «Es wird gerade ein neues Buffet mitsamt Geräten eingebaut. Auch werden die Wände gestrichen», erklärt Mitbesitzer des Hauses, Kurt Uster. Aber ein Speiselokal wird es nicht geben. Davon gebe es in Baar genug, so Uster.

«Bürgli» bleibt Beiz mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis Wird also alles neu im «Bürgli», der letzten Spelunke im Dorf – im Volksmund auch «Räuberhöhle» genannt? Dort, wo so manche Nacht durchzecht wurde, Allianzen geschmiedet und gebrochen und wahrscheinlich mehr politi-

Noch ist das «Baarbürgli» eine Baustelle, aber nicht mehr lange. Denn am 1. Oktober eröffnen René ( links) und Yannick Neuschwander die Beiz wieder. Bild: pd sche Entscheide gefasst wurden als an einer Gemeinderatssitzung. «Ja, wir kennen die Geschichten», schmunzelt René Neuschwander und fügt an: «Wir haben aber das alte ‹Bürgli› nicht gekannt, wir gehen also etwas unbelastet an die Sache heran.» Noch etwas fügt er an: «Wir belassen ganz viel beim Alten, es bleibt eine Beiz mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.» Yannick Neuschwander ergänzt: «Dennoch haben wir einige Ideen. Wir wollen unsere Gäste aber erst kennenlernen.» Die beiden neuen Wirte hat Kurt Us-

ter durch sein Netzwerk gefunden, obwohl die Pacht auch im Amtsblatt ausgeschrieben wurde.

Die Beiz wird jeweils von 16 bis 2 Uhr geöffnet sein Neuschwanders wissen, wovon sie sprechen, und sie wissen, wie man im wörtlichen Sinne die Gäste bei der Stange hält. René Neuschwander betreibt seit 20 Jahren das «Break» in Affoltern am Albis. Eine Bar, in der man «eis go zieh» geht und in der sich Leute zum Billard-oder Dartspielen treffen. Yannick Neu-

schwander wirkt auch bereits seit zehn Jahren im Unternehmen mit. Noch läuft die Renovation im Innern des «Bürgli». Am 10. Oktober ab 14 Uhr wird die Eröffnung gefeiert mit Baarer Bier, Fleisch vom Grill und Musik. Ansonsten hat die Beiz Montag bis Samstag ab 16 Uhr bis 2 Uhr geöffnet. Reichlich Zeit also, um einen Jass zu klopfen, zu politisieren oder einfach zu plaudern. Die beiden neuen Wirte aus Affoltern freuen sich jedenfalls riesig, die Baarer Gäste mit dem hiesig gebrauten Hopfentee zu versorgen.

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Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. September 2020 · Nr. 35

SCHAUPLATZ

Interview

Lange Geschichte der Schweizer Demokratie Die Schweizer Demokratie wird hochgerühmt. Doch wie hat sie sich eigentlich entwickelt? Dieser Frage geht der frühere Zuger Stadt-, Kantons- und Bundesparlamentarier Josef Lang nach.

Das Buch Ist die Ansicht, die Schweiz sei ein Musterland der Demokratie, ein Mythos oder stimmt das wirklich? Dieser Frage geht der frühere Zuger Parlamentarier Josef Lang in einem Buch mit dem Titel «Demokratie in der Schweiz» nach. Er beleuchtet die hochkomplexen Vorgänge, die zur heutigen Form der Volkssouveränität führten, macht aber auch deutlich, dass es durchaus Defizite gab und gibt. fh

Florian Hofer

Josef Lang, Sie entführen den Leser und die Leserin in eine komplexe Welt der Demokratiegeschichte. Mit Gegensätzen zwischen Stadt und Land, den Sprachregionen, den Konfessionen, den politischen Strömungen und sagen, die Schweiz sei zwischen 1874 und 1906, als Finnland das Frauenstimmrecht eingeführt hat, die progressivste Republik Europas gewesen. Wo steht die Schweiz Ihrer Ansicht nach heute? Ist das immer noch so kompliziert? Die Schweizer Demokratie

Demokratie in der Schweiz – Geschichte und Gegenwart, 2020. Von Josef Lang, Hier und Jetzt Verlag, Baden, 335 Seiten, ca. 39 Franken.

«Die Demokratie und die Volksrechte, die wir heute haben, wurden von sozialen Bewegungen erkämpft.» hat grosse Stärken, vor allem was die Partizipation betrifft. Die Bürgerinnen und Bürger können nicht nur wählen, sie können auch abstimmen. Eine grosse Schwäche, die Ausgrenzung der Frauen, wird zu einer Stärke. Erstmals seit 1971 haben 2019 mindestens unter den Jungen mehr Frauen als Männer an den Wahlen teilgenommen. Die grösste Schwäche liegt im Umstand, dass ein Viertel der Bevölkerung kein Wahl- und Stimmrecht hat. Eine weitere Schwäche ist die mangelnde Finanztransparenz bei den Wahlen und Abstimmungen. Die Schweiz bleibt – vor allem wegen ihrer Vielfalt – politisch ein kompliziertes Land. Ich hoffe, das bleibt so.

Ein roter Faden, der sich durch das Buch zieht, ist die «Frauenfrage». Was ist schon geschafft, was fehlt noch in Sachen Gleichstellung? Die Schweiz war – abgesehen von Liechtenstein – das letzte Land Europas, das den Frauen das Stimm- und Wahlrecht gewährte. Im Jahr, als sie das Frauenstimmrecht eingeführt hatte, war die weibliche Berufstätigkeit auf dem tiefsten Punkt seit 1880. Unter den Schweizerinnen betrug sie weniger als einen Viertel. Heute sind 80 Prozent der Frauen erwerbstätig. Und auch in der Politik machten sie vor allem letztes Jahr einen grossen Sprung nach vorn. Zudem ist seit 1988 nicht mehr der Mann das Familienhaupt. Am kleinsten war der Fortschritt in der Privatwirtschaft. Es gibt hier immer noch zu grosse Lohnunterschiede und in den Führungen und Verwaltungsräten ist der Frauenanteil sehr tief geblieben. Auch innerhalb der Familien lösen sich die traditionellen Rollenbilder nur langsam auf. Auch deshalb braucht es einen starken Ausbau der ausserfamiliären Kin-

Zur Person

Hat sich intensiv mit der Geschichte der Demokratie in der Schweiz auseinandergesetzt: Der Historiker und frühere Zuger Parlamentarier Josef Lang, der heute in Bern lebt. Bild: Christian H. Hildebrand derbetreuung und einen Vaterschaftsurlaub.

Im letzten Abschnitt Ihres Buches listen Sie zehn Herausforderungen für die Zukunft der Schweizer Demokratie auf. So ist das Ständemehr aus Ihrer Sicht nicht mehr zeitgemäss. Das wird nicht jeder gerne hören. Das Ständemehr, das den Volkswillen relativiert, wurde 1848 als Kompromiss zwischen der alten Eidgenossenschaft und der neuen Schweiz beschlossen. Als 1874 das Referendumsrecht eingeführt wurde, gab es eine heftige Diskussion über das Ständemehr bei Gesetzesänderungen. Vor allem die Konservativen betonten, dass es nicht einsichtig sei, warum bei Gesetzen nicht dasselbe gelten soll wie bei der Verfassung. Die Abstimmung im Nationalrat endete mit einem Patt: 52 zu 52. Der Präsident, ein Berner Demokrat, gab den Stichentscheid für das einfache Volksmehr. Die Argumente, die 1874 vor allem von Linksfreisinnigen gegen das Ständemehr vorgebracht wurden, gelten heute viel mehr. Der Anteil an Kantonsbürgern unter den Stimmberechtigten beträgt schweizweit nur noch ein gutes Drittel. Die Bindung an den Kanton ist heute viel kleiner, als sie 1874 gewesen ist. Das Ständemehr ist nicht mehr legitimiert, das Volksmehr auszuhebeln. Wie beispielsweise 1994, als 53 Prozent der Bürgerinnen und

Bürger, aber nur zehn Stände für die erleichterte Einbürgerung stimmten. Zug hatte übrigens Ja gestimmt.

Das ist ja auch nur ein Punkt. Interessant scheint mir auch die Frage, wie die Schweiz auf die globalen Herausforderungen reagieren kann. So scheinen demokratische Systeme weltweit immer mehr unter Druck zu geraten. Sehen Sie auch in der Schweiz solche Tendenzen, beziehungsweise wo sehen Sie die grössten Feinde der Demokratie? Global gesehen heissen die beiden Hauptgefahren für die Demokratie Globalisierung und Autoritarismus. Jener verbindet sich meistens mit Nationalismus. Dieser macht Konzerne mächtiger als Staaten. Die erste Gefahr, für die Namen wie Trump, Bolsonaro, Orban, Erdogan, Putin oder China stehen, sehe ich für die Schweiz weniger. Die Zivilgesellschaft hat durch die Klima- und Frauenbewegungen eine Stärkung erfahren. Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger bleibt skeptisch gegenüber starken Männern. Die Volksrechte bleiben eine wichtige Bremse gegen behördliche Machtansprüche. Eine grosse Herausforderung in der Schweiz ist die Macht der Konzerne. Heute wissen wir, dass eine Crypto-Firma unsere Aussenpolitik wohl stärker beeinflusst hat als das zuständige Organ der Demokratie, das Eidgenössische Departement für Äusseres. Eine Gefahr bildet

auch das riesige Vermögensgefälle. Heute besitzt das reichste Prozent fast die Hälfte allerVermögen. Kann die Demokratie den Citoyennes und Citoyens gehören, wenn der Grossteil der Schweiz wenigen Bourgeois gehört?

In der zweiten Ausgabe kommen Sie auf Corona zu sprechen. Was halten Sie vom Notrecht und wie sehen Sie dessen Auswirkungen? Zuerst möchte ich etwas Positives betonen: Es spricht für die humane und demokratische Reife der Gesellschaft, dass Vorschläge wie «Herdenimmunität» und «Durchseuchung» chancenlos geblieben sind. Die meisten Massnahmen des Bundesrats waren angebracht. Den grössten Fehler beging das Bundesparlament, als es die Frühlingssession ohne gemeinsame Beratung abgebrochen hat. Allerdings passierte etwas, was bereits bei den Vollmachten-Regimes im Ersten und Zweiten Weltkrieg passiert war. Das politische Vakuum, das durch Notrecht entsteht, wurde durch die Wirtschaftsverbände gefüllt. So haben diese einen Bundesratsbeschluss, der Risikogruppen erlaubte, der Arbeit fern zu bleiben, wieder rückgängig gemacht. Die Corona-Krise hat in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Wichtigkeit des Care-Bereichs, die Kranken-, Alten- und Kinderbetreuung, gestärkt. Das passt sowohl zur Klima-Bewegung, der Sorge um die Umwelt, und die Frau-

enbewegung. Die Mehrheit der Beschäftigten im Gesundheitswesen, in den Altersheimen und an den Schulen sind Frauen.

Sie sagen in einem anderen Kapitel der SVP den Sturz in die relative Bedeutungslosigkeit voraus. Ist das eher politisches Wunschdenken oder können Sie das begründen? Die SVP hat letztes Jahr die politische Dominanz verloren. Die Corona-Krise hat die SVP-Krise verstärkt. Bedeutungslos wird sie deswegen nicht.Aber sie kann nicht mehr die Agenda bestimmen. Sowohl der Nationalismus als auch der Neoliberalismus haben an Glaubwürdigkeit verloren. Der Klimawandel und die Pandemie kennen keine Grenzen. Beide lassen sich nur in Kooperation mit anderen Ländern lösen. Zudem hat das Virus gezeigt, wie wichtig ein funktionierender Service public ist. Wer wagt noch zu behaupten, der Markt sei dem Staat überlegen? Sie haben nun lange gearbeitet für das Buch. Was ist für Sie selbst die wichtigste Erkenntnis aus diesem Prozess? Die Demokratie und die Volksrechte, die wir heute haben, wurden von sozialen Bewegungen erkämpft. Wenn diese fehlen, stellen sich schnell autoritäre Verhältnisse ein. Das passierte im Kalten Krieg zwischen 1948 und 1968. Die Demokratie lebt von der Auseinandersetzung.

Josef Lang ist 1954 in eine Freiämter Bauernfamilie geboren. Ab 1973: Matura Kanti Zug, Studium der Geschichte, Philosophie und Literatur, 1981: Doktorat an der Uni Zürich (Dissertation über die Basken unter Franco). 1982 bis 2017: Allgemeinbildender Lehrer an Baugewerblicher Berufsschule Zürich. Gleichzeitig als Historiker tätig. 1982 bis 1994: Grosser Gemeinderat Zug, 1994 bis 2004: Kantonsrat Zug, 2003 bis 2011: Nationalrat für die Alternative – die Grünen Zug. 2012: Umzug nach Bern. Vorletztes Buch (gemeinsam mit Pirmin Meier): Kulturkampf. Die Schweiz des 19. Jahrhunderts im Spiegel von heute (Hier und Jetzt Verlag 2016). Publikationen über Zug: Georg Joseph Sidler (1782– 1861). Bundesprophet im eigenen Zugerland in 23 Lebensgeschichten. Der Kanton Zug zwischen 1798 und 1850 (Balmer Verlag, 1998). Die Zuger Wallfahrten nach Einsiedeln – Spiegel der religiösen Entwicklung in Zug erkunden. Bildessays und historische Beiträge zu 16 Schauplätzen (Balmer Verlag 2002). Sakrales und Profanes aus dem Zugerland. Beiträge zur Religionsund Kulturgeschichte, (Bann Verlag 2007). fh

Haben Sie schon Pläne für ein neues Buch? Pläne nicht, aber Ideen. So würde ich gerne ein Buch schreiben über die Weltkirche zwischen 1918 und 1945. Den Titel habe ich schon: Katholizismus am Abgrund. Es wäre gleichzeitig eine Laudatio auf das letzte Konzil, dessen Bedeutung heute arg unterschätzt wird. Aber in den nächsten Monaten bin ich ausgefüllt mit Beiträgen für Sammelbände.


SPORT

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. September 2020 · Nr. 35

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Ringen

Christian Zemp in der obersten Kampfklasse

Erster Auftritt der 6er-Mannschaft mit Stefanie Moos, Elena Fischer, Saskia Grob, Vanessa Hotz, Carole Ledergerber und Flavia Schürmann.

Bild: Ziska Schopfer

Kunstrad

In die neue Saison gestartet Ob die Elite wieder ihr Können zeigen kann, stand lange auf der Kippe. Jetzt, da ein erster Wettkampf stattfand, ist klar, die Baarer sind in Topform. Am vergangenen Samstag starteten die Kunstradfahrerinnen in die Elitesaison. Gleich in drei Disziplinen mischte der Baarer Verein mit. Das baar-luzernische 4er-Juniorinnenteam mit Flavia Schürmann, Carole Ledergerber, Chiara Villiger und Karina

Keller nutzte diesen Wettkampf als Ersatzabschluss anstelle der geplatzten Europameisterschaft. Sie starteten stark, patzten jedoch gegen Ende. Insgesamt konnten sie zufrieden und mit 159 Punkten von der Fläche gehen. Das 4er-Eliteteam zeigte ebenfalls seine neue Kür. Elena Fischer, Vanessa Hotz, Saskia Grob und Stefanie Moos mussten dem Druck des Weltmeisterdresses standhalten. In der ersten Kür gab es noch einige Patzer, dennoch reichte die Punktzahl klar für den Finaleinzug. Dort setzen sie den

Feinschliff und erreichten mit 218 Punkten eine ihrer besten Leistungen.

Es gab auch eine besonders herausfordernde Premiere Intensiviert wurde der Wettkampf durch den erstmaligen Start in der 6er-Mannschaftsdisziplin. Dies verlangte zusätzliche mentale und körperliche Ausdauer von Flavia, Carole, Elena, Vanessa, Saskia und Stefanie. Die Premiere glückte mit einer starken ersten Kür und konnte im Finale noch etwas gesteigert werden. Ebenfalls in Baar trainiert die

1er-Fahrerin Saskia Schäffler. Die Schweizer Meisterin startet für den Dürntner Verein. In einer guten ersten Kür gewann sie Selbstvertrauen für das Finale. Dort konnte sie ihre persönliche Bestleistung übertreffen und 151 Punkte erzielen. In der disziplinübergreifenden Schlussrangierung platzierten sich die vier Elitefahrerinnen auf dem zweiten Platz hinter dem amtierenden Weltmeister der 1er-Herren. Saskia Schäffler erreichte den guten fünften Rang, gleich dahinter platzierte sich das 6er-Team. Stefanie Moos

Die Schweizer Ringer begannen ihre Ligasaison zwar dezimiert, aber sehnsüchtig von Athleten und Ringkampffreunden erwartet. Im Vorfeld bestimmten die Vereine selbst über eine Teilnahme 2020. Vor Ort war die Swiss Wrestling Winforce Premium League mit vier Clubs sowie eine Cup-Runde, ebenfalls mit vier Teams, in der 1. Liga (3. Stärkeklasse). Die Challenge League (ehemals Nationalliga B) fällt durch die Corona-Situation komplett aus.

Baarer Athlet braucht die Wettkampfpraxis Der Baarer Nationalkaderringer Christian Zemp entschied sich für eine Teilnahme an der Meisterschaftsrunde, weil er den Kampf auf der Matte für hoffentlich zukünftige internationale Einsätze braucht. Der 20-Jährige wechselte deshalb zur Ringerstaffel Freiamt. Die Aargauer nahmen den Athleten gerne und setzten ihn in beiden bisher ausgetragenen Mannschaftskämpfen erfolg-

reich ein. Im Auswärtskampf gegen die Ringerriege Einsiedeln (24 zu 12 für die Freiämter) legte Zemp in der Kategorie bis 86 Kilogramm im griechisch-römischen Stil Mathias Käser vom Team aus dem Klosterdorf auf beide Schultern. Zum eigenen Heimkampf gegen Mitanwärter Ringerstaffel Kriessern (Endergebnis 26 zu 9) auf den Finalplatz kletterte der Mittelgewichtler in das Schwergewicht. Hier traf er auf den gleichaltrigen Noel Hutter. Zemp überraschte den Rheintaler mit der Kampferöffnung durch einen schnellen Angriff zur Hüfte und punktete sofort in der Bodenlage weiter. Ein komfortabler Vorsprung entstand. Nach der Kampfpause brauchte Christian Zemp nur noch wenige Sekunden, um seinen 15-zu-0-Überlegenheitssieg im Schwergewicht zu sichern. Am kommenden Wochenende geht es dann auswärts zum Dauerrivalen Lions Willisau. Ob und wie Zemp zum Einsatz kommen wird, ist noch ein Geheimnis der Teamleitung. Man kann gespannt sein. Gerhard Remus

Veloclub

Anspruchsvolles Rennen im Deinikonerwald geehrt, alle Jugendlichen durften ein wohlverdientes Geschenk als Rennbelohnung in Empfang nehmen. Es war ein toller Anlass mit vielen glücklichen und zufriedenen Kindern.Vielen Dank der Korporation Deinikon für die Durchführungsermöglichung dieses Anlasses und danke auch sämtlichen anwesenden Vereinshelfenden.

Der Nachwuchs hat sich in den letzten Wochen auf das MTB-Clubrennen vorbereitet. Als es endlich an den Start ging, war die Freude riesig. Pünktlich um 10 Uhr am Samstag, 5. September, erfolgte der Start für die zahlreich eingeschriebenen Kids und Jugendlichen des Veloclubs BaarZug durch den Präsidenten Ivo Hunn im Gebiet Büni in Baar. Je nach Kategorie war der Rundkurs (2 Kilometer und 70 Höhenmeter) bei schönstem Velowetter ein- oder mehrmals zu befahren. Gleich nach dem Start ging es in den Deinikonerwald hinein, wo der anspruchsvolle und abwechslungsreiche Parcours den

Gleich nach dem Start ging es in den Deinikonerwald in Baar, wo die Kinder und Jugendlichen einen Rundkurs fahren mussten. Bild: pd jungen Fahrern einiges abverlangte. Auf der zu befahrenden Cross-Country-Runde mit knackigen Anstiegen, technischen Passagen, Hindernissen, Singletrails und rassigen Abfahrten

konnten alle ihr vielseitiges MTB-Können unter Beweis stellen. Nach Rennschluss wurden die Siegerinnen und Sieger der Kategorien Cross U11, Rock U13, Mega U15 und Hard U17

Neue Clubmitglieder sind immer willkommen Weitere detaillierte Informationen zum Veloclub Baar-Zug sind zu finden unter www. vcbaar-zug.ch. Neue Mitfahrende in den einzelnen betreuten Sportgruppen (Kids, Jugend, Erwachsene/MTB oder Rennvelo) oder neue Mitglieder sind jederzeit willkommen. Reto Maissen

GKMAF Kampfkunstschule

Die Herausforderung mit Bravour gepackt Ende August fand die grosse Gurtprüfung doch noch statt, obwohl sich durch die Schliessung des Trainingsbetriebs wegen Corona alles verzögert hat. Bei Trainingsbeginn nach der langen Pause waren die Schülerinnen und Schüler trotz Onlinetrainingsangebot sehr verunsichert und wussten nicht recht, was sie in Zukunft erwartet, es machte sich gar eine Gleichgültigkeit breit. Gerade in schweren Zeiten ist es aber wichtig, ein Ziel zu haben, und die Kampfkunst lehrt, damit umzugehen. Durch die Ferienzeit konnten die

Schülerinnen und Schüler verpasste Trainingsstunden im Dojo nachholen. Eine Gurtprüfung bedeutet für die jungen Kampfkünstler nicht nur, eine Stufe weiterzukommen, sondern dabei ist auch der Weg wichtig – wie kann das Ziel schliesslich erreicht werden? In der Prüfungsvorbereitung lernen sie, wie konzentriertes und fokussiertes Arbeiten geht. Der Aufwand in den Ferien hat sich gelohnt, denn trotz aller Schwierigkeiten haben alle Prüflinge den Test bestanden, dies ist keine Selbstverständlichkeit. An den Gurtprüfungen im August nahmen auch Erwachsene teil. Auch für sie war es

Ackshe Ramachandran (von links), Shalin Spottke, Lara Nussbaumer und Alaya Mladenova-Boquete bei der Gurtprüfung. Bild: Andreas Busslinger wichtig, die Prüfung im Samurai und Kung-Fu zu bestehen. Denn jetzt können sie sich wie-

der auf neue Aufgaben im Training an der Kampfkunstschule freuen. Nadia Busslinger

Mit viel Teamgeist wollen die Baarer Jungs gegen Floorball Uri gewinnen.

Bild: pd

White Indians

Ein Heimspiel steht an

Der Start in die Saison ist geglückt. Am 19. September spielen die Indianer gegen Floorball Uri. Die Unihockeysaison 2020/ 2021 ist für das 2.-Liga-Team der White Indians wieder gestartet. Nach einer intensiven Saisonvorbereitung mit vielen Testspielen konnte das erste Pflichtspiel im Cup gegen den 4.-Ligisten Ruswil bereits klar mit 12:3 gewonnen werden. Am Samstag, 19. September, steht nun das erste Heimmeisterschaftsspiel gegen Floorball Uri auf dem Programm.

Zuversichtlich für einen Platz im Tabellenmittelfeld Wie die Indianer haben auch die Urner eine starke Juniorenabteilung und entsprechend können immer wieder eigene junge Talente ins Fanion-Team eingebaut werden. Technisches Können, aber auch Kampfkraft und Teamgeist zeichnen das Team aus der Urschweiz aus. Wie gut die Urner Unihockey spielen können, haben sie vergangene Woche im Cup gegen den NLB-Ligisten aus Eggiwil bewiesen. Nur sehr knapp schrammten sie da an einer

Sensation vorbei. Aber die Baarer Jungs müssen sich nicht verstecken. Der Indians-Teamgeist und Einsatzwille gepaart mit einer guten Mischung zwischen erfahrenen Spielern und jungen Wilden sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison. Zudem schaffte es Neutrainer von Reding, der Mannschaft in der Vorbereitung ein neues Spielsystem mit auf den Weg zu geben. Die Zuversicht ist gross, dass sich das Team in dieser Saison im Tabellenmittelfeld etablieren kann.

Hoffen auf Unterstützung von vielen Zuschauern Die Zuschauer erwartet also sicher ein spannendes 2.-Liga-Unihockeyspiel. Die Indianer würden sich freuen, wenn viele Zuschauer zur Unterstützung kommen würden. Anpfiff in der Waldmannhalle ist um 19.30 Uhr. Ein Schutzkonzept (inklusive Maskenpflicht) und die Öffnung der grossen Tribüne sorgen dafür, dass die Vorschriften eingehalten werden können. Es wird auch für Speis und Trank gesorgt sein. André Diethelm Samstag, 19. September, 19.30 Uhr, Waldmannhalle. Es gilt eine Maskenpflicht.


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KULTUR

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. September 2020 · Nr. 35

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Neuuniformierung

Jeder Kilometer liess die Kasse klingeln Die Feldmusik Allenwinden marschierte und musizierte am vergangenen Samstag durch ihr Dorf. Das Korps trotzte Hitze, Wespen und steilen Wegstrecken. Peter Theiler

«Angespannt, aufgeregt und kribbelig», mit diesen Adjektiven beschrieb OK-Präsidentin Yvonne Schmid ihren Gefühlszustand, als sie am Samstagmorgen die Musikanten der Feldmusik begrüsste. Diese hatten Grosses vor, denn es galt, möglichst viele Kilometer zu marschieren. Die Musikanten hatten es von vornherein geschafft, für jeden Kilometer insgesamt 1000 Franken von Sponsoren zu sammeln. Pünktlich um 9 Uhr fiel der Startschuss für die erste von zwei Gruppen, welche sich auf

vier verschiedenen Routen abwechselten.Auf der Wegstrecke wurden die Musiker von Zuschauern angefeuert.

Grandiose Musik, begleitet von grandioser Unterstützung Bei der Kreuzung zum Feldberg hatte sich eine muntere Gruppe junger Männer stationiert, welche nicht nur die Feldmusik, sondern auch sich selber feierte. «Wir treffen uns alle einmal jährlich. Dass wir dabei einen Anlass wie diesen unterstützen können, ist grossartig», erklärte Urs Affentranger. «Solange die Musiker unterwegs sind, werden wir hier ausharren», fügte der Allenwindner hinzu. Die Gruppe hielt tatsächlich Wort. Ebenfalls gut vorbereitet begleitete Silke Röbig die musikalischen Marathonläufer auf der Wegstrecke. Aus einem Laubrechen und vielen kleinen Engeln hatte sie eine Art Standarte hergestellt. «Das ist eine

goldene ‹Stimmungsgabel›», erklärte die Neuägerin ihr gelungenes Werk. «Mein Patenkind ist bei der Feldmusik dabei. Darum ist es für uns eine Ehrensache, hier anwesend zu sein», freut sich Ursi Rütti-

«Dass wir einen Anlass wie diesen unterstützen können, ist grossartig.» Urs Affentranger, Zuschauer und Sponsor mann. «Ich habe grosse Achtung vor der Leistung der Musikanten, die eine gute, aber anstrengende Idee hatten, um Geld für die neue Uniform zu sammeln», fügt ihr Ehemann Markus Rüttimann hinzu. Nach einem langen Tag absolvierten die Musikanten die letzte Run-

Eine Gruppe junger Männer feuert die Feldmusik an.

Bild: Peter Theiler

de durchs Dorf. Sie schafften 28 Kilometer, das steht für rund 12 neue Uniformen. Das ist mehr, als das OK des Anlasses erwartet hatte. «Ich bin froh, dass es trotz der Hitze keine medizinischen Zwischenfälle gab. Einzig drei harmlose Wespenstiche mussten wir verzeichnen», erklärte die überaus zufriedene OK-Präsidentin. «Wir haben innerhalb der Feldmusik einen sehr guten Zusammenhalt. Das hat sich auch heute wieder bestätigt. Ich bin immer beeindruckt, wie Alt und Jung sich gegenseitig hilft», lobte Erich Theiler, ein langjähriges Mitglied der Feldmusik. «Ich bin sicher, dass uns die Leistung, welche wir heute alle zusammen gezeigt haben, noch mehr zusammenschweisst», fügte Klarinettist Hans Küng hinzu. Die Neuuniformierung und die Fahnenweihe werden am 10. und 11. September 2021 stattfinden.

Lesung

Mundart humorvoll auf den Kopf gestellt Judith Stadlin stellte ihr neues Buch vor. Ihre Lesung war ein Feuerwerk an Sprachwitz und Komik aus der Alltagskultur.

Judith Stadlin spielte mit Worten – und mit Farben.

Bild: Lukas Schärer

Ein wenig merkwürdig war es am vergangenen Donnerstag schon, einer Lesung maskiert und mit einem Stuhl Abstand zum Gegenüber zu lauschen. Judith Stadlin, die auch Teil des Kabarettduos Satz & Pfeffer ist, las aus ihrem aktuellen Buch «Häschtääg zunderobsi». Dies ausnahmsweise nicht in der Rathus-Schüür, sondern in der

Aula Sennweid, wo der Sicherheitsabstand eingehalten werden konnte. Die Corona-Massnahmen vermochten die gute Stimmung nicht zu «bodigen».

Dialektwörter klangen wie Fremdsprachen Stadlin startete mit dem Sezieren des Berner-Mundart-Rocks – und outete sich als Liebhaberin des Berndeutschen. Es sei ein «gmögiger» Dialekt. Die Autorin bekannte, dass sie lediglich das Zugerische könne, doch dafür war ihr narratives Jonglieren mit dem beinahe als erotisch stilisierten Bündnerischen und dem

Walliserdeutschen sowie der leicht blasierten Züri-Schnurre «schüüli» komisch. Begleitet wurde die Lesung durch kurze Clips, die ihr gewagtes, knallbuntes Outfit visuell spiegelten. Stadlin las auch über sprachliche Missverständnisse und Dialektrassismus. «Häschtääg» übersetzte sie zur Frage an die Frauen mit: «Häsch Tääg?» Und es ging um die Crux mit der Religion.Weiter gab es eine «Wortduschi» – wie es die Autorin nannte. Eine unüberschaubare Menge an Mundartwörtern prasselte auf das Publikum ein. Kultur lebt von der Auseinandersetzung mit dem Publikum

Bibliothek

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Donnerstag, 24. September, 20.30 Uhr, Schulhaus Sennweid

Vera Kaa präsentiert ihr neustes Werk VORSCHAU DO. 1. OKTOBER 2020 Schulhaus Sennweid – Les Trois Suisses

VAGABUND 20.30 UHR

Jetzt stehen sie da, die zwei Strassenmusiker, nicht mehr am Bordstein, sondern auf der Bühne in Baar. Diese ungewohnte Situation zwingt die beiden zu hochstaplerischen Ausschweifungen. Sie schwadronieren über ihr abenteuerliches Strassenmusikerleben, geben haarsträubende Geschichten zum Besten, komponieren ad hoc, graben uralte Songs aus ihrem Repertoire aus und spielen sich um Hemd und Kragen. Unterhaltung erster Güte: witzig und hochmusikalisch. Eintritt: CHF 35.–/Ermässigt: CHF 25.– Abo

VORVERKAUF Tickets online: www.rathus-schüür.ch Kontakt Gemeindebüro Baar: info.rhs@baar.ch | 041 769 01 11

macht Kultur

Vera Kaa präsentiert ein Best-of aus vier Jahrzehnten Bühnenerfahrung.

und einer performativen Aktualität. Doch Corona hat Künstlerinnen und Künstler in Existenznot gedrängt, was sich für Stadlin demotivierend auswirkte: «Ich hätte die Zeit nutzen sollen, zu schreiben. Richtig motiviert war ich nicht, da ich mit meinem Buch nach draussen gehen möchte.» Für das Buch hat die Autorin eine weitere Ebene erschaffen. Mittels QR-Codes werden die Lesenden per Smartphone direkt zu den einzelnen Clips dirigiert. Jene können auch auf dem Youtube-Kanal des Zytglogge-Verlags gefunden werden. Potz tuusig! Lukas Schärer

Bild: pd

Vera Kaas raue Bluesstimme und die glockenklare Inbrunst alter Schweizer Volkslieder. Gepaart mit eigenen Kompositionen, welche die Wehmut der Berge, der Täler, der Liebe, des Abschieds besingen. Im Zusammenspiel mit Musikern, die einen filigranen Teppich aus Klängen weben, welche forttragen in den hintersten Winkel der Seele. Diese Worte beschreiben, wo Vera Kaa nach all den Jahren musikalisch angelangt ist. «In diesen Alpenklängen, die mich schon als Kind im Schoss meiner Familie fasziniert haben, finde ich die Essenz meiner musikalischen Heimat.» Vera Kaa fühlt sich aufgehoben in diesen Klängen, die immer wieder neu aus ihrem Innersten kommen. Eine Hommage an Menschen, die sich ihren Freuden und Leiden stellen und die Melancholie als ein Andenken des Lebens betrachten. Wir dürfen also gespannt und freudig eine neue Dimension in Vera Kaas musikalischem Schaffen erleben, im Zusammenspiel mit Musikern, die ihrer Stimme immer wieder neu, auf einzigartige Weise begegnen. pd

«Mode aus Leinen» von Ralf Frenzel Auf der Suche nach stilvollen Outfits für heisse Bürotage, den Urlaub oder ein spätsommerliches Fest? Dann sind Sie hier genau richtig. Der Stoff Leinen eignet sich aufgrund seiner leichten Textur perfekt für sommerliche Kleidung. Sowohl Nähneulinge als auch fortgeschrittene Nähfans werden unter den 15 Modellen in den Grössen 34–48 fündig: Ob Maxirock, Hose, Oberteil oder Kleid, von elegant und schlicht bis zu lässig-sportlich – für jeden Geschmack ist etwas dabei. pd 92 Seiten, Christophorus-Verlag, 2020. In der Bibliothek zur Ansicht vorhanden. Ausleihbar in einer Woche.


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FC Baar 1– Zug 94 II

3. Liga – Meisterschaft 2020/2021 Hauptsponsor:

Brauerei Baar AG, Baar

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Matchballspender: Real Wines, www.realwines.ch, Paul Liversedge Restaurant Hotel GUGGITAL, Zug Moody Monday Chronicles, Phil McCrack Corona: Bitte beachten Sie die generelle Maskenpflicht auf dem Lättich für Zuschauer über 12 Jahren. Unseren Sponsoren und Matchballspendern danken wir herzlich für die Unterstützung. Der FC Baar freut sich auf Ihren Besuch im Lättich.

Die beste Musik.

NEWS AUS DER REGION mit Sara Wicki 18 Uhr, stündlich wiederholt

Zentralschwiiz


«Medikament» Sport

Sanft bringt am meisten

Seniorensport ist out

Die positiven Wirkungen regelmässigen Sporttreibens sind derart vielseitig, dass man viel dafür bezahlen müsste, wenn Sport ein Medikament wäre. Seite 100

Das Herz-Kreislauf-System fordern, den Bewegungsapparat schonen, lautet die Devise beim Sporttreiben im Alter. Die «gesündesten» Sportarten im Vergleich. Seite 103

Immer häufiger werden Sportangebote nicht nach Alter definiert, sondern nach Leistungsniveaus. So mischen sich 80-Jährige schnell mit wesentlich jüngeren. Seite 104

Generation Fit for Life

Mobil wie nie zuvor: Eine neue Generation Senioren hat ab dem Pensionsalter noch zwei und mehr bewegte Jahre vor sich.

Bild: iStock

Lust auf lebenslanges Bewegen Schwerpunktthema des Magazins Fit for Life vom 15. September 2020


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FIT FOR LIFE

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. September 2020 · Nr. 35

Sport hält jung

Auch mit zunehmendem Alter fit bleiben Sportliche Seniorinnen und Senioren rennen Marathons, schaffen ultralange Velorennen, schwimmen durch den Ärmelkanal oder springen von Brücken. Damit die Gesundheit das auch langfristig mitmacht, muss man sich im Alter ausgiebig mit seinem Körper beschäftigen. Andreas Gonseth

Die Leistungen scheinen unglaublich. 70-jährige Männer rennen 42,195 Kilometer unter drei Stunden, gleichaltrige Frauen finishen den Ironman Hawaii oder erklimmen den Mount Everest. Vorbei die Zeiten, wo sich rüstige Rentner ausschliesslich als Spaziergänger betätigten oder im Seniorenturnen auf dem Gummiball sitzend sanft die Arme kreisten. Sportliche und bestandene Menschen von heute scheinen keine Limiten zu kennen, die Altersgrenzen verwischen. Achtzigjährige sind sportlich unterwegs wie früher 50-Jährige, und fitte 60-Jährige behaupten mit einem Schmunzeln, sie seien seit 20 Jahren 40. Tatsächlich ist vernünftig betriebener Sport das wirksamste Anti-Aging-Medikament der Gegenwart.

Die Diskrepanz wird immer grösser Doch ganz so simpel ist es nicht. Denn parallel zu den neuen Höhenflügen der fitten Alten klafft der sportliche Gap in der westlichen Konsumwelt immer weiter auseinander. Alles wird bequemer, alles wird einfacher. Auto, öV, Rolltreppe

und Lift: Ein durchschnittlicher Schweizer Arbeitnehmer muss sich von der Haustür bis zu seinem Bürotisch kaum mehr bewegen, die vorwiegende Position in der Arbeitswelt ist sitzend und auch sonst nimmt die Alltagsaktivität stetig ab. Wer heute nicht aktiv aus Lust, Motivation und Erkenntnis Sport treibt oder einen körperlich anstrengenden Beruf ausübt, mutiert bereits im frühen Erwachsenenalter automatisch zum Couch Potato – und setzt rasch beträchtlich Gewicht an. Neben den fitten Senioren wächst daher eine Generation betagter Menschen heran, die zwar deutlich älter wird als früher, der aber Unselbstständigkeit droht, wenn sie im Alter nicht aktiv an ihrer Gesundheit arbeitet. Die höhere Lebenserwartung ist nur bedingt auf eine deutlich verbesserte Fitness der Schweizer Bevölkerung zurückzuführen, sondern in erster Linie auf die medizinischen Fortschritte in der Behandlung von Krankheiten und Pflege der Menschen.

Wer nichts tut, verkümmert Der biologische Alterungsprozess des Menschen hat sich trotz deutlich längerer Lebenserwartung grundsätzlich nicht verändert. Obwohl sich fitte 50-Jährige selbst nur sehr ungern als Senioren bezeichnen, baut der Mensch physisch im Laufe des Lebens kontinuierlich und deutlich ab, und dies bereits ab 30 Jahren. Inaktive verfügen mit 70 Jahren über nur noch knapp die Hälfte ihrer einstigen maximalen Leistungsfähigkeit. Wer nicht aktiv etwas dagegen tut, verliert im Alter nicht nur ein Stück Lebensqualität, sondern auch Mobilität und auf lange

Sicht die Selbstständigkeit. Alles für viele alte Menschen entscheidende Voraussetzungen, um noch motiviert im Leben zu stehen. Der Hauptgrund, warum betagte Menschen im Alter in ein Heim müssen, sind oft keine Krankheiten, sondern körperliche Einschränkungen. Viele können ihr Leben nicht mehr alleine meistern, geraten bei jedem Schritt ausser Atem, können die Schuhe nicht mehr selber binden, die Einkaufstasche nicht mehr tragen oder brechen sich bei einem Sturz den Oberschenkelhals oder andere Knochen. Oder nüchtern formuliert: Es fehlt an Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Schnelligkeit und Koordination. Entsprechend sollte mit zunehmendem Alter das sportliche Tun exakt auf diese menschlichen Konditionsfaktoren hin ausgerichtet sein. Infrastrukturelle wie auch finanzielle Möglichkeiten dazu hat die heutige Generation Senioren genügend.

Zuerst schwinden die Muskeln Am drastischsten zeigt sich der körperliche Abbau bei der Kraft. Schon ab dem 20. Lebensjahr verliert der Mensch Muskulatur. Bis zum 45. Lebensjahr beträgt der Kraftabfall rund 5 Prozent pro Lebensjahrzehnt. Danach tritt ein beschleunigter Verlust um rund 10 Prozent pro Lebensdekade ein. So schwinden bis zum 80. Lebensjahr bis zu 50 Prozent der Kraft. Wann und in welchem Ausmass die Muskulatur abnimmt, ist von Person zu Person unterschiedlich. Neben genetischen Faktoren spielt Sport eine entscheidende Rolle. Mit gezieltem Muskeltraining können ältere Menschen das Niveau

von wenig Trainierten halten, die dreissig Jahre jünger sind. Und selbst bei Neunzigjährigen konnte mit gezieltem Training ein Kraftanstieg von 170 Prozent nachgewiesen werden. Wie relativ Jahresringe sein können, zeigt auch ein Blick auf die Rangliste des dies-jährigen Engadin Skimarathon. Die ersten hundert Männer der 60- bis 65-Jährigen waren schneller als 60 Prozent der 40- bis 45-Jährigen! Und die ersten 30 Frauen der 55- bis 60-Jährigen liessen 70 Prozent der Teilnehmerinnen in der Kategorie 40 bis 45 hinter sich.

Eine gute Ausdauer ist lange möglich Die Beispiele zeigen: Der Verlust der Ausdauer ist im Alter weniger drastisch als derjenige der Kraft, wenn man sportlich dagegenwirkt. Es gibt 40-jährige Ausdauer-sportler, die immer noch Weltklasse sind. Und 60-Jährige erreichen bei Lauf-, Rad- und Langlaufevents Platzierungen in den ersten 5 Prozent der OverallRangliste oder leisten Strapazen, die früher nur Jungen möglich schienen. Ab etwa 65 setzt aber auch bei den Superfitten ein deutlicher Leistungsknick ein, selbst wenn die absoluten Leistungen weiter erstaunen. Prädestiniert für die Ausdauer sind sanfte Sportarten wie Radfahren, Langlaufen oder auch Schwimmen und Wandern. Durch lebenslanges Ausdauertraining wird das Herz-Kreislauf-System derart gestärkt, dass Marathonlaufen oder Ironman auch für Achtzig- oder gar Neunzigjährige kein Ding der Unmöglichkeit sind – wenn der Bewegungsapparat mitmacht. Ohne Sport nimmt auch die Ausdauerleistung im Alter

massiv ab, rund 15 Prozent pro Dekade.Was im Alter (leider) automatisch deutlich zunimmt, sind Seh-, Hör-, Gleichgewichts- und Gangstörungen. Die Leistungsfähigkeit und auf lange Sicht erwünschte Selbstständigkeit des Menschen ist neben Kraft und Ausdauer daher noch mit drei weiteren Konditionsfaktoren verknüpft, die regelmässig gefördert werden müssen: Beweglichkeit, Koordination und Schnelligkeit bzw. Schnellkraft. Ein super Herz nützt irgendwann wenig, wenn man sich nicht mehr zu seinen Füssen bücken kann, an den Stufen im Tram scheitert oder bei einem Stolpern keine reaktionsschnellen Ausfallschritte mehr möglich sind, um einen Sturz zu verhindern. Eine effektive Sturzprophylaxe für ältere Menschen beinhaltet gezieltes Krafttraining an Geräten oder mit dem eigenen Körpergewicht, vielseitiges Gleichge-

zwar alle irgendwann körperliche Abstriche in Kauf nehmen, doch gerade Arthrose ist enorm stark von genetischen Faktoren abhängig und kann bei den einen schon mit 50, bei anderen praktisch gar nicht auftreten.

Sportaktivität verändert sich Was für alle gilt: Aufgrund des körperlichen Abbaus verändert sich die Zusammensetzung der sportlichen Aktivität je nach Alter. Wo 50- bis 60-Jährige ihre sportlichen Ambitionen und Bedürfnisse oft noch voll und ohne Beschwerden nach Lust und Laune ausleben können, nehmen mit zunehmenden Jahren die körperlichen Einschränkungen zu. Begleitenden und präventiven Massnahmen kommt daher immer mehr Bedeutung zu, damit der Körper im Schuss bleibt. Ein 90-Jähriger muss weit mehr ins Krafttraining, in die Beweglichkeit und in die Sturzprophylaxe investieren als ein 60-Jähriger. Aus einem erst vorwiegend lustorientierten Sporttreiben wird so zwangsläufig ein zunehmend vernunftorientiertes Handeln. Der Wohlfühlbereich wird wichtiger, das maximale Limit unbedeutender. In diesem Alterungsprozess ist die mentale Auseinandersetzung wichtig. Älter werden bedeutet gerade für Sportler, dass sie eine Veränderung der Erwartungshaltung und der sportlichen Ambitionen hinnehmen müssen. Doch der Aufwand lohnt sich definitiv. Die positive Wirkung des Sports auf den menschlichen Körper und das Wohlbefinden ist längst bewiesen. Dies gilt im Alter erst recht. Starke Muskeln schützen die Gelenke und geben Stabilität.

Ein super Herz nützt wenig, wenn man sich nicht mehr zu seinen Füssen bücken kann. wichts- und Koordinationstraining teils auf instabilen Unterlagen und spezifisches Schnellkrafttraining vor allem für die Beine. Aufgrund der grossen individuellen Fitnessunterschiede unter Gleichaltrigen ist es enorm schwierig, altersspezifische Trainingstipps zu geben. Auch Abnützungs- und Verschleisserscheinungen an Gelenken haben keine fixe Programmierung. Im Alter müssen

20 Jahre 40: Die Unterschiede zwischen Sportlerinnen und Nichtsportlern sind frappant Ausgeschöpftes Leistungspotenzial in Prozent mit Sport

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Die Leistungsunterschiede zwischen Nichtsportlern und Sportlern sind frappant. Die aktuelle Lebenserwartung bei der Geburt liegt bei Schweizer Männern bei 81,4 Jahren, bei Frauen bei 85,4 Jahren und ist damit so hoch wie nie zuvor. Regelmässiges Sporttreiben erhöht die Leistungsfähigkeit und damit meist auch die Lebensqualität eines Menschen massiv und kann dafür sorgen, dass die Selbstständigkeit bis ins hohe Alter gewährt bleibt. Die beiden nebenstehenden Grafiken sollen aufzeigen, wie und wann die einzelnen Konditionsfaktoren im Laufe eines Lebens je nach Aktivität ausgebildet sind. Die obere Grafik jedes einzelnen Faktors entspricht der prozentualen Ausschöpfung des individuellen Leistungspotenzials, wenn ein Leben lang Sport betrieben wird und die einzelnen Faktoren gezielt trainiert werden. Die untere Grafik entspricht der Leistungsfähigkeit eines Menschen, der ein Leben ohne Sport führt und keine körperlich anstrengende Arbeit verrichtet. Wie auf den Darstellungen gut sichtbar ist, verbessert Sport die physische Fitness vor allem im Er-

wachsenenalter deutlich und langfristig, der Unterschied zu einem Leben ohne Sport beträgt bis 30 Prozent. Die Verlaufskurven haben allerdings keinen Anspruch auf Gültigkeit. Es sind geschätzte Erfahrungswerte und kein Abbild wissenschaftlicher Daten, da die Datenlage sehr gering ist und der reale Verlauf bei einem Menschen von vielen individuellen Faktoren abhängig ist. Wichtig zu wissen: Der Kurvenverlauf des jeweiligen Konditionsfaktors kann in jedem Alter durch die Aufnahme eines sportlichen Trainings noch deutlich nach oben verschoben werden. Geschlechtsspezifisch zu beachten ist, dass bei Frauen die Kraftabnahme im Alter ausgeprägter ist als bei den Männern. Zudem nimmt bei den Frauen mit der Menopause die Anfälligkeit auf Osteoporose zu, wodurch das sportliche Training umso wichtiger wird.

Die 5 Konditionsfaktoren ● ● ● ● ●

Kraft Ausdauer Beweglichkeit Koordination Schnelligkeit


Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. September 2020 · Nr. 35

FIT FOR LIFE

Aktiv und sanft: Ausdauersportarten wie Gehen, Laufen, Schwimmen oder Radfahren sind prädestiniert für ältere Menschen.

Sport erhöht die Knochendichte und vermindert dadurch das Risiko von Brüchen bei Stürzen. Körperliche Aktivität wirkt sich auch positiv auf die Hormone aus und erleichtert die Gewichtskontrolle, die im Alter ohne körperliche Aktivität immer schwieriger wird. Und schlanke Menschen wiederum haben weniger Probleme mit den Gelenken. Ausdauersport verringert zudem indirekt zahlreiche Risikofaktoren, die für Herzinfarkte verantwortlich sind. Ein 70-jähriger Sportler kann belastbarer und gesünder sein als ein 50-jähriger Trainingsanfänger. Und mit Sport beginnen und profitieren kann man noch im hohen Alter.

Erhalt der Lebensqualität durch Sport Einer, der sich seit Jahren mit dem Seniorensport befasst, ist Lukas Zahner vom Institut für Sport und Sportwissenschaften der Uni Basel. Die Auswirkung sportlicher Aktivität kann man laut Zahner nicht hoch genug einschätzen: «Die positiven Effekte des Trainings sorgen dafür, dass Menschen noch im hohen Alter normal am Leben teilnehmen, das Haus verlassen und sozial partizipieren können. Dadurch erleben sie eine völlig andere Lebensqualität als Senioren, die nichts für ihren Körper tun. Die Autonomie im Alter ist neben dem kognitiven Zustand primär von der physischen Leistungsfähigkeit, insbesondere der Beinkraft abhängig.» Die Senioren von heute seien aber nicht per se sportlicher als früher, gibt Zahner zu bedenken: «Es gibt zwei Lager: Die einen betreiben keinen Sport, kaufen sich dafür Pillen, Supplemente oder Salben und versuchen so ihre Gesundheit positiv zu beeinflussen. Und die anderen haben Sport fix in

ihren Tagesablauf eingebettet und trainieren bewusst und diszipliniert nach dem Motto ‹Exercise is Medicine›.» Heute wisse man viel mehr über die positiven Auswirkungen des Sporttreibens als früher und wie man die Gesundheit damit positiv beeinflussen kann, sagt Zahner, der selbst einen Ratgeber für Senioren verfasst hat. «Der Sportkult hat in unserer Gesellschaft allgemein zugenommen und wird jetzt auch ins Alter getragen.» Dies bestätigt der Sportmediziner Walter Kistler. «Die Senioren von heute sind sportlicher. Das liegt zum einen daran, dass die Leute im Alter weniger verbraucht sind als früher, als viele im Beruf körperlich sehr aktiv waren. Und zum anderen kommt heute eine Generation ins Seniorenalter, die seit der Jugend Sport treibt und das als selbstverständlich betrachtet.» Walter Kistler, Chefarzt Innere Medizin am Spital Davos, hat eine Gruppe Senioren auf einer Mountainbikereise in den Sinai begleitet: «Ich war beein-

Dies könne im Extremfall dazu führen, dass beispielsweise nach einem Gelenkersatz ambitionierte Betroffene wie vorher Sport treiben, obwohl sie zurückstecken sollten. «Der Alterungsprozess generell ist für viele Menschen nicht ganz

einfach», so Kistler, «da sind Vernunft und gesunder Menschenverstand gefragt.»

Zahlreiche Kursangebote für Senioren Und wie haben sich die gängigen Seniorensport-Kursan-

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gebote an die veränderten Sportgewohnheiten heutiger Senioren angepasst? Eine pauschale Antwort dazu gebe es nicht, so Lukas Zahner, zu unterschiedlich seien die kantonalen Angebote: «Bei uns organisiert Pro Senectute beider

Basel regelmässig Fortbildungen, bei denen die neusten Erkenntnisse miteinbezogen werden. Also wie man beispielsweise altersgerechte Sturzprophylaxe betreibt oder ob und welchen Stellenwert hochintensives Training bei älteren Menschen hat. Es gibt aber auch Kantone und Angebote, die alles noch gleich machen wie früher.» Walter Kistler findet es wichtig, dass sich auch die Sportvereine an die Entwicklung der letzten Jahre anpassen und Angebote und Trainingsgruppen speziell auf die Bedürfnisse von Senioren ausrichten. «Für sportliche Senioren ist das normale Altersturnen oft zu sanft und zu wenig fordernd. Sie treiben zwar gerne in der Gruppe Sport, möchten dabei aber auf ihrem Leistungsniveau gefordert werden.» Ob alleine, geführt oder in der Gruppe: Gerade für ältere Menschen gilt der Slogan, der nicht nur Sportlern bekannt ist, ganz speziell: Just do it!

Lesetipp

Heute weiss man viel mehr über die positiven Auswirkungen des Sporttreibens als früher. druckt von der Fitness der Teilnehmer. Die meisten waren vom biologischen Alter betrachtet rund zehn bis fünfzehn Jahre jünger, als sie tatsächlich waren.» Die neue Sportlichkeit hat laut Kistler nicht nur Vorteile: «Sich an Sport gewohnte ältere Menschen haben manchmal Mühe, aufkommende Einschränkungen zu akzeptieren.»

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• Taschenbuch «Kräftig altern – Lebensqualität und Selbständigkeit dank Muskeltraining». L. Zahner & R. Steiner. • Fachbuch «Kräftig altern – Die positiven Effekte von Muskeltraining in der 3. Lebensphase. Handbuch für Fachpersonen». L. Zahner & R. Steiner.

Auch Beweglichkeit ist wichtig und muss regelmässig geübt werden.

Die Ratgeber sind zu bestellen unter www.kraeftig-altern.ch. Bezugsquelle DVD: Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit, Birsstrasse 320 B, 4052 Basel, Telefon: +41 (0)61 207 47 57 Bild: iStock


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Vielseitigkeit und Geselligkeit beim Sporttreiben ist im Alter speziell wichtig.

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Das Training im Alter unterscheidet sich je nach Sportart

Was tun, wenn es knirscht und knackst? Irgendwann spüren auch die Fittesten ihre Jahresringe und nicht alles geht körperlich mehr so, wie man sich das wünschen würde. Was es beim Sporttreiben im Alter zu beachten gilt. Andreas Gonseth

Sport wird in unserer zunehmend unbewegten Gesellschaft langfristig eine entscheidende Rolle einnehmen, wie die Menschen altern. Wichtig ist, eine gute Balance zu finden mit Sportarten, die Spass und Abwechslung bieten, bei denen aber die Belastung auf den Bewegungsapparat und die Verletzungsgefahr nicht zu hoch sind. Eishockey, Stabhochsprung oder Trampolinspringen eignen sich für ältere Menschen sicher weniger als sanfte Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Langlauf. Einseitigkeit sollte möglichst vermieden werden und es gilt: Je polysportiver man sich bewegt, desto besser. Das ist nicht immer ganz einfach: Ältere Menschen haben oft Schwierigkeiten mit den Gelenken. Stop-and-GoSportarten sollten daher eher zurückhaltend betrieben werden. Auch das Körpergewicht spielt eine wesentliche Rolle. Je weniger Kilo jemand auf die Waage bringt, desto weniger werden die Knie- und Hüftgelenke belastet. Übergewicht erhöht das Arthroserisiko deutlich. Vor allem für aktive Senioren, die regelmässig und

gezielt trainieren, ist es zunehmend wichtig, dass sie die nötigen Erholungszeiten einhalten und die abnehmende Leistungsfähigkeit nicht mit Überehrgeiz zu kompensieren versuchen. Für Sportler empfiehlt sich das Prinzip 3:1, also drei Tage Training mit einem Tag Erholung. Gelegenheitssportler oder alte Menschen können auch 2:1-Blöcke (zwei Tage Training und ein Tag Erholung) oder 1:1-Blöcke (immer ein Tag Training und ein Tag Ruhe) befolgen, um auf der sicheren Seite zu sein. Das müssen Senioren beachten:

Stabiles Muskelkorsett als Fundament Ein stabiles Muskelkorsett sorgt für Halt und Sicherheit. Zudem hilft Kraft bei der Vorbeugung von Osteoporose, denn regelmässiges Krafttraining erhöht die Knochendichte. Ältere Leute und solche, die lange kein Krafttraining mehr betrieben haben, sollten sich von einem Profi beraten lassen. Dieser kann besondere Bedürfnisse berücksichtigen, wenn spezielle Voraussetzungen wie Stoffwechselerkrankungen, Gelenkprobleme (künstliche Gelenke) oder Bluthochdruck vorliegen. Am einfachsten ist der Gang ins Fitnesscenter. Gewusst wie sind aber auch selbstständige Übungen mit freien Gewichten oder dem eigenen Körpergewicht möglich, zum Beispiel im Rahmen eines Vitaparcours. Spezielle Studios nur für Senioren gibt es in der Schweiz kaum, geführte Trainings spe-

ziell für ältere Kunden hingegen werden von zahlreichen Fitnesscentern angeboten. Für viele ist das Training unter Gleichgesinnten und Gleichaltrigen motivierend. Senioren können sowohl ein Maximalkrafttraining absolvieren wie auch ein Zirkeltraining mit mehreren Stationen, an denen abwechselnd unterschiedliche Muskelgruppen gekräftigt werden. Ideal sind Übungen, welche Bewegung und Stabilität kombiniert ansprechen, einen vollen Bewegungsumfang zulassen und neben der Kraft auch Koordination und Beweglichkeit schulen. Ein rein maschinengestütztes Krafttraining ist für Einsteiger zwar eine gute und sichere Möglichkeit, mit Kraft-training zu beginnen, vernachlässigt aber in der Regel koordinative Aspekte. Komplexe Freihantelübungen können – eine kompetente Anleitung vorausgesetzt – auch von älteren Menschen problemlos erlernt werden. Beim Krafttraining für Senioren besonders zu beachten: Genügend Eiweisse mit der Ernährung einnehmen. Der tägliche Protein bedarf beträgt 1,5 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht, die Einnahme erfolgt bei Senioren idealerweise in Portionen von rund 30 Gramm zeitnah nach dem sportlichen Training.

Koordinationstraining als Prävention vor Stürzen Die Koordination nimmt im Alter aus vielerlei Gründen ab: Gelenkprobleme erschweren das Gehen, dazu kommen Seh-

und/oder Hörbeeinträchtigungen, und auch das Gleichgewicht nimmt ab. Für eine möglichst lange Selbstständigkeit ist es wichtig, dem Koordinationstraining zunehmend erhöhte Beachtung zu schenken. Balanceübungen auf instabilen Unterlagen, Spaziergänge im Gelände mit oder auch ohne Stöcke, Koordinations- und Hüpfübungen und allgemein ein vielseitiges Sporttreiben ermöglichen eine gute Koordination und Sicherheit bis ins hohe Alter. Auch Outdoor-Sportarten im Freien wie Jogging, Biken, Trekken, Langlauf, InlineSkating, Wandern oder Schwimmen fördern Gleichgewicht und Koordination.

Das Herz hat keine Augen Regelmässiger Ausdauersport nimmt bei der Gesundheitsförderung generell und speziell im Alter einen entscheidenden Stellenwert ein. Ein leistungsfähiges HerzKreislauf-System sorgt für Mobilität und einen grossen Bewegungsradius. Das Herz hat keine Augen, ihm ist es egal, ob es zu Fuss, auf dem Bike oder im Wasser gefordert wird. Ideal sind mehrstündige Aktivitäten im gemässigten Pulsbereich. Fitte Senioren können ihre Ausdauerleistungsfähigkeit bis ins hohe Alter hochhalten. Ab und zu darf das Herz im Alter durchaus auch maximal gefordert werden, wenn man es mit dem Ehrgeiz nicht übertreibt. Ebenfalls bestens geeignet ist das Training auf Ma-

schinen wie Rudergerät, Stepper, Crosstrainer, Laufband oder Velo-Ergometer. Je vielseitiger man trainiert, desto kleiner ist die Gefahr von muskulären Dysbalancen.

Schnelligkeit wird im Alter unwichtiger Schnelligkeit ist der Jugend – und den Genen – vorbehalten. Im Alter sind die Muskelfasern nicht mehr so schnell, Schnelligkeit und Schnellkraft nehmen im Laufe eines Lebens von Natur aus rasant ab. Der Verlust der Schnelligkeit kann aber mit Training zumindest teilweise verzögert werden. Dazu nötig sind kurze Zwischensprints und/oder kurze Intervalle, bei denen das Tempo kurzfristig maximal gesteigert und wieder verlangsamt wird. Bei Sportarten wie Radfahren oder Schwimmen

ist das sanft machbar, beim Laufen beispielsweise muss man etwas vorsichtiger an die Sache herangehen (vgl. Artikel rechts). Auch Hüpf- und spezielle Beinübungen (Seilspringen, schnelle Ausfallschritte nach vorne, hinten und seitlich) erhalten einen gewissen Grad an Schnellkraft und bringen Sicherheit auf den Beinen mit sich.

Auch Beweglichkeit lässt sich trainieren Yoga-Gurus mit weissen Bärten beweisen, dass die Beweglichkeit bis ins hohe Alter erhalten werden kann – wenn sie regelmässig gefördert wird. Dazu eignen sich zahlreiche Fitness-, Dehn- und Übungsformen in der Gruppe oder alleine Zuhause – man muss es nur tun!

Alter schützt vor Leistung nicht: Seniorin beim Ironman Switzerland.

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Wie trainieren? Das gilt es zu beachten!

Mässig, aber regelmässig Nicht alle Sportarten eignen sich für Senioren gleichermassen. Ausdauersport hat viele Vorteile. Was Sie in den einzelnen Sportarten beachten sollten. Andreas Gonseth

Für gesunde Seniorinnen und Senioren mit einem funktionierenden Bewegungsapparat sind selbst längere Strecken unbedenklich. Lauftraining besitzt unter den Ausdauersportarten dennoch eine besondere Stellung, denn obwohl Laufen die perfekte Sportart zur Förderung des Herz-Kreislauf-Systems ist, stellt die erhöhte Belastung des Bewegungsapparats eine Gefahr für Überlastungen dar. Daher gilt: Je älter man wird, desto mehr lauffreie Tage sollte man in den Trainingsalltag einbauen und zwischendurch auf andere Sportarten ausweichen. Der bekannte amerikanische Buchautor und Running-Guru Jeff Galloway empfiehlt begeisterten Läufern im Alter die folgende Kombination von Trainings-/ Ruhetagen: • 36 bis 45 Jahre: nicht mehr als vier Lauftrainings pro Woche • 46 bis 59 Jahre: jeden zweiten Tag laufen ist genug • 60 bis 69 Jahre: maximal drei Lauftrainings wöchentlich • 70 bis 79 Jahre: zwei Lauftrainings und ein langer Walk • 80 Jahre und älter: ein langer Lauf, ein kürzerer Lauf und ein langer Walk. Viele ältere Läufer machen gute Erfahrungen, wenn sie eher leicht bergauf laufen oder die Laufstrecken durch mehrere Gehpausen unterbrechen. So kann ein bestimmter Kilometerumfang beibehalten wer-den, ohne dass die Ausdauer darunter leidet. Alte Hasen schwören darauf, das Tagespensum in zwei bis drei Teilstücke aufzuteilen, auch das kann funktionieren. Aber Achtung für alle Langstreckenläufer mit einem Wettkampfziel vor Augen: Der lange Lauf (Longjog) darf nicht aufgeteilt werden, sonst geht die Trainingswirkung verloren. Ganz schnelle Trainingseinheiten und Intervallformen sollten im Seniorenalter – wenn überhaupt – nur sehr, sehr dosiert angewendet werden, denn das Verletzungsrisiko erhöht sich mit zunehmen-dem Tempo deutlich. Wer Wettkämpfe bestreitet, weiss allerdings um die Wichtigkeit von schnellen Läufen. Es gilt daher abzuwägen. Wer ab und zu schnell laufen will, sollte danach genügend Erholungszeit einrechnen und mit regelmässigem Krafttraining dafür sorgen, dass die Fussund Beinmuskulatur gut auftrainiert ist. Zu den ganz schnellen Läufen gibt es zudem sanftere Alternativen: Frequenzdrills und Steigerungsläufe sowie Fahrtspiele im extensiven Bereich. Wer nicht auf Wiederholungsläufe auf der Bahn verzichten will, weil er das von früher ge-

Stark im Aufschwung: Aktivferien mit dem Bike.

wohnt ist, sollte zwischen den Belastungen unbedingt längere Gehpausen einlegen – und nicht bis an die Grenze belasten.

Supersportart Langlauf Langlaufen ist der Seniorensport schlechthin. Die schonende und sanfte Bewegung beansprucht den ganzen Körper und trainiert sowohl Herz-Kreislauf-System wie die Skelettmuskulatur in perfekter Weise. Je nach Präferenz kann zwischen Skating und Klassisch gewählt werden, ideal ist eine Kombination der beiden Stile. Wichtig im Alter: Möglichst oft auch an der Technik arbeiten und Abfahrten üben, damit die Sturzgefahr vermindert werden kann. Tipp: Im Klassisch-Stil einfaches Material ohne grosse Wachserei bevorzugen, moderne Fellski eignen sich dafür bestens. Sicher Radfahren muss man üben Eine der beliebtesten Sportarten für Senioren überhaupt – und dies zu Recht. Radfahren können alle, auch solche, deren BMI etwas über die Norm hinausschiesst. Radfahren ist prädestiniert für lange Einheiten ohne grosse Belastungsspitzen. In den Abfahrten kann man sich immer wieder erholen und der Bewegungsapparat wird kaum belastet.Wie bei allen rasanten Sportarten ist beim Radfahren die Sturzgefahr zu beachten, daher regelmässig auch das richtige Schalten, Bremsen sowie Abfahren üben und mög-

lichst dem Verkehr ausweichen. Als muskulärer Ausgleich zudem unbedingt die Beinmuskulatur dehnen und den Rückenund Schulterbereich kräftigen, um Dysbalancen vorzubeugen.

Inline-Skating mit Abbremsen als Hemmschwelle Wenn nur das Bremsen nicht wäre! Die Schwierigkeit beim Bremsen ist wohl der Hauptgrund, warum Inline-Skating den ganz grossen Durchbruch als Massensportart nie geschafft hat. Denn sonst gehört die sanfte Bewegungsform zu den Gesundheitssportarten schlechthin – so lange man eben nicht hinfällt. Regelmässige Gleichgewichts- und Bremsübungen auf einem Pausenplatz (unbedingt mit Helm und Schutzmontur) oder einer verkehrslosen Strasse bringen Sicherheit auf den kleinen Rollen. Immer mehr fahren mit «Rückenwind» Sportliche Senioren sieht man auf dem Rennrad deutlich häufiger als auf dem Mountainbike. Dies einerseits, weil beim Mountainbiken die Sturzgefahr grösser ist, andererseits aber auch, weil die Sportart in den Achtzigerjahren entstanden ist und jetzt erst die erste Generation begeisterter Biker ins Seniorenalter kommt. In Zukunft werden sich – nicht zuletzt auch wegen des E-Bikes – sicher zunehmend ältere Semester auf den Mountainbikesattel schwingen. Das Bike bietet sich ideal auch für erlebnisreiche Ferien an, entsprechend viele Angebote werden in der ganzen Welt

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angeboten. Auch beim Biken gilt: regelmässig Technik und Geschicklichkeit üben und bei

Schwimmen ist ideal. Und wer lieber den Kopf über Wasser hält, kann mit Aqua-Fit und Deep Water Running die Fitness trainieren. heiklen Stellen sicherheitshalber absteigen, um Stürze zu vermeiden.

Schwimmen: Gesund, aber nicht ganz einfach Der ideale Gesundheitssport, wenn man frühzeitig die Schwimmtechnik erlernt hat und das Element Wasser nicht abschreckend wirkt. Als Trainingsform für Senioren definitiv immer zu empfehlen. Und wer lieber den Kopf über Wasser hält, kann mit Aqua-Fit und Deep Water Running die Fitness trainieren. Gerade für Läufer bietet Aqua-Fit eine sanfte und bewegungsverwandte Alternative zum Laufen an Land. Rudern gut auch Zuhause möglich Rudern hat in der Schweiz Tradition und ist eine ideale

Sportart im Alter, auf freien Gewässern allerdings etwas mit Aufwand und Erfahrung verbunden. Wers bequemer haben will, kann einfach zu Hause auf dem Rudergerät trainieren.

Wandern boomt in der Schweiz Wandern gehört zu den Schweizer Freizeitbeschäftigungen und bietet im Alter

eine gute Gelegenheit, den Kreislauf zu beanspruchen und gleichzeitig den Bewegungsapparat zu schonen. Bei Gelenkproblemen empfiehlt sich das Bergaufwandern zu einer Gondelbahn, damit man bergab die Schwerkraft umgehen kann. Ebenfalls hilfreich: Klappstöcke mitnehmen, die bei Bergabpassagen zur Entlastung eingesetzt werden können.

Übertriebener Ehrgeiz kann schaden Sonderfall Wettkampf: Wettkämpfe können und dürfen auch für ältere Sportler und Sportlerinnen das Salz in der Suppe sein. Sich miteinander messen ist für viele attraktiv und wichtig fürs Selbstwertgefühl. Doch nicht wenige Seniorensportler – öfter Männer als Frauen – überfordern sich, da im Ausdauersport mit Ehrgeiz, Wille und Überwindungskraft noch lange Leistungen wie früher im Bereich des Möglichen liegen – oder zumindest zu liegen scheinen. Ältere Sportler sollten sich bewusst sein, dass das Herzinfarktrisiko durch die Anzahl Lebensjahre grundsätzlich bereits erhöht ist im Vergleich zu jungen Jahren. Und punktuell stellt der sportliche Wettkampf ein zusätzliches Risiko dar, vor allem dann, wenn übertriebener Ehrgeiz dazu führt, dass die Leistungsgrenzen überschritten werden. Gesunde Senioren dürfen zwar problemlos Wettkämpfe be-

streiten, sollten aber darauf achten, dass sie immer noch eine Sicherheitsmarge besitzen und sich nicht komplett am oder über dem Limit bewegen. Auch das Ignorieren von Schmerzen bzw. eine Schmerzmitteleinnahme sind nicht harmlos. Schmerzen sind immer ein Alarmsignal und es ist grundsätzlich nicht sinnvoll, Schmerzen mit Medikamenten zu unterdrücken, auch nicht präventiv. Dazu haben die meisten Schmerzmittel Nebenwirkungen – in Kombination mit maximaler Belastung und extremen Witterungsverhältnissen (Hitze) kann das eine gefährliche Mischung darstellen. Trotz der mahnenden Worte gilt: Ein gesundes Herz lässt sich nicht so leicht überlasten und langfristig überwiegen die positiven Auswirkungen des Sporttreibens die kurzfristigen allfälligen Gefahren eines Wettkampfs bei weitem.


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Aktive Seniorinnen und Senioren definieren sich nicht über das Alter

Die Freiheiten der Generation fit

Auch im Alter gilt: Spass muss es machen!

Für ältere Menschen gibt es heute unzählige Möglichkeiten, sich in Form zu halten oder Sport zu treiben – von Einstiegsangeboten bis zu Wettkampfformaten. Robert Peterhans

Wenn man als älter werdender Mensch auf die Suche nach passenden Sportmöglichkeiten geht, fällt einem zunächst der Buchstabe Ü ins Auge. Ü60 und Ü70 Wander- oder Turngruppen bilden hierzulande das traditionelle Grundangebot für Sport im Alter. Der Schweizerische Turnverband ist mit seinen 3000 angeschlossenen Vereinen ein

besonders aktiver Anbieter in diesem Segment. Beim grössten Schweizer Sportverband freut man sich darüber, dass die Mitglieder immer länger aktiv bleiben. An Stelle von Altersbereichen will man beim STV darum künftig vermehrt von Leistungsniveaus sprechen. Derzeit gibt es beim STV einen Bereich 55 + für Mitglieder im Alter von 55 Jahren bis zum Ende der sportlichen Aktivität. Unter dem Namen «Fit und gesund» unterstützt der STV seine Seniorengruppen mit breit gefassten Ausbildungsmöglichkeiten für die Leiter. Zur Auswahl stehen über 80 Kurse aus Themen wie «Fitness», «Mentale Gesundheit», «Laufsport» sowie «Gymnastik und Tanz».

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«Turnen ist eine Sportart fürs ganze Leben», sagt Alexander Schneiter, Ressortchef Gesundheit & Bewegung beim Schweizerischen Turnverband. Rund 50 000 der insgesamt über 380 000 STV-Mitglieder sind älter als 55 Jahre. Fürs Mitmachen ist nicht mehr durchwegs ein Vereinsbeitritt erforderlich. So können heute an neueren Programmen wie Winterfit auch Nichtmitglieder teilnehmen.

Neue Begrifflichkeiten Das Aufweichen und langsame Verschwinden der Bezeichnung Seniorensport entspricht der aktuellen Sportförderung des Bundes. Beim Bundesamt für Sport BASPO hat man den

Begriff Seniorensport nämlich vor rund zehn Jahren gestrichen und durch das Programm Erwachsenensport Schweiz esa ersetzt. Mit esa sollen alle Altersstufen ab 20 Jahren gefördert werden. Ziel ist das lebenslange Sporttreiben. Schwerpunkt des esa-Programms ist die Ausbildung von Leitern, etwa in den Bereichen Laufen, Nordic Walking, Tanzen und Wandern. Unter den 37 Partnerorganisationen, die ihre Leiter nach den Kriterien von Erwachsenensport Schweiz ausbilden, ist Pro Senectute die grösste.

Pro Senectute mit Fokus Gesundheitsförderung Die 1917 gegründete Stiftung für das Alter führt seit

mehr als dreissig Jahren auch eine Fachstelle «Alter und Sport». Diese ist heute unter anderem für den Bereich «Sport und Bewegung» zuständig. 2018 besuchten schweizweit rund 115 000 Menschen einen Sport- oder Bewegungskurs der Pro Senectute. Die populäre Organisation erfüllt mit diesen Angeboten einen Auftrag des Bundesamts für Sozialversicherungen, insbesonders ältere Menschen in schwierigen Lebensverhältnissen anzusprechen. Der Fokus liegt auf der Gesundheitsförderung. Die Kurspalette ist dennoch breit. Sie reicht von Stand Up Paddling und E-Mountainbike bis hin zu Bewegungsangeboten für Menschen, die Zuhause

mit ihrem Coach Gymnastik machen, da sie nicht mehr in der Lage sind, allein das Haus zu verlassen. PhilLife nennt Personal Coach Philip Schmid sein Trainingskonzept, das er seit Anfang 2019 in seinem Fitnessstudio für die Generation Ü60 anbietet. Die Inhalte hat der ehemalige Ironman in Zusammenarbeit mit einem befreundeten Physiotherapeuten entwickelt. Als Testperson stand ihm seine Mutter Maria Schmid zur Seite. Zu den grossen, national tätigen Anbietern von Sport für alle gehört die Migros mit ihren mehr als 130 Fitnessanlagen und 50 Klubschulen. Einzelne Regionen führen in ihren Fitnessanlagen und Klubschulen


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noch Ü60-Kurse, doch der Trend läuft in eine andere Richtung. Denn viele Teilnehmende wollen nicht übers Alter angesprochen werden, das Fitnesslevel ist entscheidender als das Alter. Die Steuerung erfolgt vielmehr über Titel wie «Gymnastik», «Rückentraining oder «Zumba Gold» und über die Trainingszeiten wie «Pilates am Morgen». So sind während den Bürozeiten mehr ältere Menschen in den Kursen, als zu Randzeiten und am Wochenende. Senioren sind sehr fleissig und regelmässig beim Training anzutreffen. Und sie trainieren auch gerne mit jüngeren.

Alter ist kein Ausschlussfaktor mehr Wer Zeit seines Lebens Sport treibt, möchte mit dem Älterwerden im gewohnten Umfeld sportlich aktiv bleiben. Und die Chancen stehen gut. Gerade im Ausdauerbereich sind ältere Sportler längst zu einem vertrauten Bild geworden. Im Training wie im Wettkampf. So kann etwa die vermeintliche Überalterung in Lauf- oder Radvereinen auch positiv gesehen werden. Das Alter allein ist kein Ausschlussfaktor mehr. Und dies gilt für das ganze Spektrum vom Einsteiger bis zum erfahrenen Wettkampftyp. Nur für die Gesundheit mache man es nicht, sagt Andreas Wälti (68). Der frühere Bauingenieur ETH begann nach dem Studium mit dem Laufen und ist bis heute dran geblieben. Wettkämpfe waren dabei

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immer eine wichtige Motivation. «Nicht als Müssen» wie Wälti betont, «es gehört einfach dazu.» Er trainiert oft alleine, macht aber auch regelmässig in einer Laufgruppe mit. Dort ist er meist der älteste Teilnehmer, aber nie der langsamste. «Die Jungen respektieren die Alten und die Alten respektieren die Jungen», umschreibt Wälti den Sportsgeist in der Gruppe.

Sport ohne Verpflichtungen im Trend Ohne Verpflichtungen Sport zu treiben und zwischendurch dennoch seine Passion mit Gleichgesinnten zu teilen, ist quer durch die Generationen eine reizvolle Option. Es existieren unzählige E-Mail Verteiler von unabhängigen Hobbysportlern, die sich verabreden, um sich gemeinsam fit zu halten. Dazu kommen viele Gruppen, die über die Sozialen Medien kommunizieren. Wie etwa die WhatsApp Runners Schaffhausen. Anfang 2014 als Trainingsalternative zu leistungsorientierten Vereinen von zehn Läufern gegründet, treffen sich heute über den bekannten Chat-Dienst bis zu 40 Läufer aus der Region Schaffhausen – und dies vom Schüler bis zum Rentner. Mitinitiant Andreas Jordan (46): Fitte Ältere Läufer dienen als Vorbilder und spornen einen an, dranzubleiben. Swiss Masters Running Separate Klubs für wettkampforientierte LifetimeSportler gibt es hierzulande

Höhenflüge sind immer möglich: Altersgrenzen verschwinden zunehmend!

kaum. Eine Ausnahme bildet Swiss Masters Runing smrun, mit über 1100 Mitgliedern der grösste Laufverein in der Schweiz. Die Geschichte seines Namens steht für die Entwicklung des Seniorensports. 1973 als Laufvereinigung Schweizer Veteranen gegründet, erfolgte zehn Jahre später

die Umbenennung in Senioren Laufverein Schweiz. 2007 gab man sich nochmals einen Ruck und taufte den Verein auf Swiss Masters Running um. Mitglied werden kann man ab 35 Jahren. Smrun leistet bis heute Pionierarbeit, in dem man sich für altersgerechte Kategorien bei Wett-

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kämpfen einsetzt. Auch darum sind Volksläufe, bei denen lediglich zwei Altersklassen angeboten werden – eine für Läufer bis 35 und eine zweite für Läufer ab 35 – heute selten geworden. Herzstück des Vereinstätigkeit bei smrun ist der jährliche Masters Laufcup, bei dem

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jeweils 18 Läufe aus dem schweizweiten Angebot für die Jahreswertung ausgewählt werden. Die Wertung erfolgt ab dem 35. Lebensjahr in Fünfjahresschritten bis aktuell M/W 80. Die Serie ist beliebt, 2018 haben rund 200 smrun Mitglieder im Alter von 60 daran teilgenommen!


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Der altersbedingte Leistungsabfall im Sport beginnt schon früh

Mit 35 Jahren ist der Zenit erreicht Die wissenschaftliche Forschung zeigt unmissverständlich: Die Leistungsfähigkeit nimmt schon im jungen Alter ab. Wie gehen aktive und ehemalige Schweizer Ausdauersportler mit dem Thema «älter werden» um? Regina Senften

In Ausdauersportarten können auch 38-Jährige Spitzenleistungen vollbringen, wie Triathlet Ruedi Wild beweist. Bild: FIT for LIFE

Im Ausdauersport ist es immer wieder erstaunlich, wie leistungsfähig Athletinnen und Athleten sind, die älter als 40 Jahre alt sind. Dass herausragende Ausdauerleistungen auf höchstem Niveau «durchaus möglich» sind, bestätigt Saskia Gehrig. Die Sportwissenschaftlerin hat sich während ihrer Dissertation in Humanphysiologie mit Alterungsprozessen im Skelettmuskel beschäftigt. «Wissenschaftlich ist es heute erwiesen, dass die Muskelfaserverteilung und damit der Anteil an Muskelfasern vom Typ 1, welche vor allem bei Ausdauerleistungen mit begrenztem Kraftaufwand aktiv sind, von trainierten Sportlern im Alter erhalten bleibt.» Der Peak der Leistungsfähigkeit im Ausdauersport kön-

ne «bis ins Alter von rund 35 Jahren aufrechterhalten werden», erklärt Gehrig. «Danach folgt zwischen 50 und 60 Jahren ein moderater Leistungsabfall, der daraufhin stärker ausfällt. Die Abnahme der maximalen Sauerstoffaufnahme im Alter scheint dabei der Schlüsselmechanismus zu sein, welcher mit der Einbusse der Leistungsfähigkeit korreliert.

Längere Erholung Die Faktoren, die zu dieser Sauerstoffabnahme führen, sind allerdings noch nicht vollständig geklärt. Es scheint, dass eine Reduktion des maximalen Schlagvolumens, aber auch eine Reduktion der maximalen Herzfrequenz sowie der arterio-venösen Sauerstoffdifferenz eine Rolle spielen. Zusätzlich kann auch ein Zusammenhang mit abnehmenden Trainingsintensitäten und Trainingsumfängen mit fortschreitendem Alter festgestellt werden.» Interessanterweise nehmen austrainierte Spitzensportler diesen Leistungsabbau recht unterschiedlich wahr. Ruedi Wild (38) etwa, der als Triathlet von der olympischen auf die Langdistanz gewechselt ist,

merkt derzeit noch kaum ein Nachlassen seiner Leistungsfähigkeit. «Ich spüre vor allem, dass die Erholungsphase länger dauert und ich hoch intensive Belastungen nicht mehr so gut toleriere.» Ähnliches stellte auch Marathonläufer Viktor Röthlin fest, der seine aktive Karriere mit 40 Jahren beendete: «Ich brauchte länger, um mich von harten Trainings zu erholen. Und alles tat etwas länger weh als noch ein paar Jahre davor.» Die 23-fache OL-Weltmeisterin Simone Niggli-Luder (42), welche im Alter von 35 Jahren vom Spitzensport zurückgetreten war, heute aber nach wie vor Wettkämpfe bestreitet und selbst bei der Elite noch aufs Podest läuft, beobachtet: «Meine Leistungsfähigkeit hat in den letzten Jahren langsam abgenommen. Vor allem die Regenerationsfähigkeit und die Schnelligkeit, während die Ausdauerfähigkeit noch immer recht gut ist; trotz reduzierten Trainingsumfangs.» Inwiefern dieser Abbau dem Alter oder der Tatsache geschuldet ist, dass die OL-Läuferin «praktisch gar keine spezifischen Schnelligkeitstrainings wie Intervalle oder Hügelläufe» macht, lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen. Wissen-

schaftlerin Saskia Gehrig meint dazu: «Pro Dekade nimmt die Leistungsfähigkeit bei Ausdauerathleten um rund 7 bis 14 Prozent ab. Um dem entgegenzuwirken, muss die Trainingsintensität und das Trainingsvolumen möglichst beibe- halten werden.»

Familie, Job, Motivation Das gelingt nicht allen Athleten gleich gut. Irgendwann nehmen die Familie und neue berufliche Verpflichtungen einen höheren Stellenwert ein als der Sport. Die siebenfache «Miss Gigathlon» Nina Brenn (40) sagt: «Nicht die Leistungsfähigkeit hat nachgelassen, sondern mein ‹Biss›, in jeder freien Minute noch ein Training reinzuschieben.» Zeitgleich verspürte die Mutter eines Sohnes auch den Wunsch, «beruflich Karriere zu machen». Mountainbike-Legende Thomas Frischknecht realisierte eine zunehmende Diskrepanz zwischen Wollen und Können: «Am Ende meiner Karriere wusste ich im Kopf zwar, was ich alles kann. Aber meine Beine lieferten das nicht mehr.» Plötzlich ging es darum, «dem Körper acht zu geben und die Gesundheit in

den Vordergrund zu stellen», so Frischi. Sein Rezept: «Täglich Sport treiben und aktiv bleiben!»

Ernährung und Krafttraining Ergänzende Tipps, dem Alter möglichst lange entgegen wirken zu können, kennt Saskia Gehrig: «Ernährung und Krafttraining dienen dem Erhalt der Leistungsfähigkeit und der Verletzungsprophylaxe.» Gerade älteren Sportlern sei eine

Spitzensportler nehmen den Leistungsabbau recht unterschiedlich wahr. hohe und regelmässige Proteinaufnahme empfohlen. «Vier bis fünf Mal täglich rund 30 bis 40 Gramm hochwertiges Protein», rät die Expertin. «Verbunden mit regelmässigem Krafttraining kann die Muskelmasse im Idealfall bis ins Alter von 60 Jahren aufrechterhalten werden. Danach – so zwischen 60 und 70 Jahren – folgt gemäss dem momentanen Stand der Wissenschaft ein verstärkter Leistungsabfall.»

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EVENTS

Kloster Kappel

Hagios-Lieder als Konzert erleben

Veranstaltungskalender

LESUNG EINE ROTE FEDER

Mittwoch, 16. September, 19.30 bis 22 Uhr in der Bibliothek Menzingen. Roy Gerber stellt sein Buch vor. Er hat sich in den USA als erfolgreicher Unternehmer etabliert. Dann trifft er Faith, ein kleines Mädchen, das ihm ein Versprechen abnimmt und damit sein Leben auf den Kopf stellt. Sie schenkt ihm eine rote Feder, die zum Symbol seines Versprechens im Einsatz für sexuell missbrauchte Kinder wird. Die Platzzahl ist beschränkt. Bitte melden Sie sich unbedingt an: bibliothek@schule.menzingen.ch oder 041 757 21 80. Der Eintritt ist frei.

LESUNG PROMI-DONSCHTIG-TRÄFF

Am 17. September, 9 Uhr, Schulhaus Sennweid Baar. Sybil Schreiber und Steven Schneider sind seit mehr als 19 Jahren die meistgelesenen Kolumnisten der Schweiz und begeistern ihre riesige Fangemeinde mit spritzigen, witzigen und spontanen Auftritten. In ihrem siebten Leseprogramm balancieren die grosse Deutsche und der kleine Italoschweizer einmal mehr genial banal zwischen Liebeskitsch und Beziehungsklischees – wie immer mit viel Selbstironie.

GESPRÄCH THEOS OFFEN-BAR

Am Samstag, 17. Oktober, 19 bis 21 Uhr, Bauhütte, St. Oswald, Kirchenstrasse 9 in Zug (Beschilderung folgen). «Theos Offen-Bar» will ein Dialograum sein für offene, nährende Gespräche über Gott und die Welt. In geschütztem Rahmen mit Kaminfeuergespräch-Charakter soll es um Begegnung unter Menschen gehen, ums Kennenlernen und ums Lernen überhaupt. Der Anlass steht allen Interessierten offen, unabhängig von Konfession und Religion.

Im Pavillon am See schlemmen die Gäste nach dem Kinobesuch.

FILME «FILME-FÜR-DIE-ERDE-FESTIVAL»

An der Zuger Seepromenade findet vom 17. bis 24. September ein besonderes Festival statt. Es ist ganz dem Genuss gewidmet.

Am Freitag, 18. September, in der Pädagogischen Hochschule in Zug. Um 17.30 bis 19 Uhr läuft im Rahmen des «Filme-für-die-Erde-Festival» «My Octopus Teacher» in englischer Sprache und um 19.30 bis 21.45 Uhr «The Story of Plastic», ebenfalls in Englisch. Kostenlose Tickets erhältlich unter www.festival.filmefuerdieerde.org

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DAS LÄUFT IN DER REGION

Bild: Daniel Vayman

Genuss-Film-Festival

Vom Sessel an den Tisch Eigentlich findet das Genuss-Film-Festival (GFF) jeweils im Mai statt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde es in den Herbst verschoben. «Es freut uns sehr, dass wir alle bereits für den Frühling verpflichteten Spitzenköchinnen und Spitzenköche sowie alle weiteren Akteure auch im September dabei haben», sagt Matthias Luchsinger, Gesamtleiter des Festivals, begeistert und erzählt weiter: «Wie jedes

Jahr bieten wir eine attraktive Auswahl von rund 15 Kochakteuren und Sterneköchen und acht filmischen Leckerbissen.» Denn bevor die Gäste im Pavillon am See an den Tisch gebeten werden, laufen im Kino Seehof ausgewählte Filme, die sich ebenfalls um das Thema Genuss und Kulinarik drehen.

Zuger Fotografen werden wieder ausgezeichnet Erneut ist das GFF in Zug auch Schauplatz für die bedeutende Fotoausstellung «Photo Schweiz». Im Gasthaus Rathauskeller wird ein fotografischer Showcase zum Thema «Essen, Trinken, Genuss» mit fünf lokalen Fotoschaffen-

den stattfinden – mit dabei sind Samir Benkhachan, Nora Dal Cero, Claudia Linsi, Evgeny Nuzhaev und Ladina Schillig.

Der Koch-Award geht an Heinz Witschi Grosse Strahlkraft haben mittlerweile die Awards erreicht, die während des GFF in Zug verliehen werden. So wählt das Publikum während des Festivals die Gewinnerin oder den Gewinner des «Genuss-Foto-Awards» aus – einen jener Fotoschaffenden, die ihre Werke im Rahmen der «Photo Schweiz» ausstellen. Auch der «Zuger Fotograf des Jahres» wird am Festival für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Der «Genuss-Film-Award» geht an

eine Persönlichkeit aus den Bereichen Film, Literatur oder Medien, die eine persönliche oder professionelle Verbindung zum Thema Genuss hat. Während diese Persönlichkeit noch ein streng gehütetes Geheimnis der Veranstalter ist, steht bereits fest, wer den «Genuss-Koch-Award» erhält und wer mit dem erstmals verliehenen «Genuss-Wein-Award» geadelt wird: Heinz Witschi wird für seine herausragenden 55 Jahre als Spitzenkoch ausgezeichnet und Luigi Zanini sen. für seine Verdienste als Weinhändler und Winzer im Tessin. ar

Aufgrund der grossen Resonanz findet ein weiteres Mal in der Klosterkirche ein Hagios-Liederabend statt. Das Mitsingen ist allerdings nicht möglich. Der Komponist der Hagios-Gesänge Helge Burggrabe wird mit dem Pianisten Christof Fankhauser und einem Vokalquartett eine konzertante Fassung vortragen. Dabei werden Texte von Franz von Assisi, Bruder Klaus und Franz-Xaver Jans-Scheidegger als Gebetsvertonungen zu hören sein, die weitergeführt werden mit Musik zwischen Klassik und Improvisation für Flöte und Klavier.Teils besinnlich und meditativ, teils auch lebendig und verspielt greift die Musik Gebetsaussagen auf und lässt sie in musikalischen Bildern weiterklingen. Ein Konzertabend, der von kontemplativer Stille, Instrumentalmusik bis zu mehrstimmigem Gesang reicht. Der Hagios-Liederabend findet statt am Samstag, 19. September, von 20 bis 22 Uhr in der Klosterkirche Kappel (Einlass ab 19 Uhr). Der Eintritt ist frei (Kollekte), es ist keine Anmeldung möglich, die Plätze sind beschränkt. Die Kirche ist ungeheizt; bitte entsprechende Kleidung mitnehmen. ar Anzeige

« Zur Wahrung der Schweizer Neutralität, Eigenständigkeit und Sicherheit brauchen wir auch nach 2030 eine voll funktionsfähige Armee mit modernen Systemen. Deshalb ein klares JA für die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge. » Danilo Schwerzmann

Tickets und detailliertes Programm unter: www.genussfilm.ch

Präsident der Offiziersgesellschaft des Kantons Zug

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Experten der Hegglin Group AG informieren zum Immobilienverkauf.

Bild: pd

Der Klimawandel ist Thema der Tagung zum eidgenössischen Bettag.

Bild: pd

Bitte reservieren Sie Ihr Wunschdatum bis Donnerstagmittag vor dem gewünschten Dienstags-Publikationstermin im Internet. S PREMIUM EVENT

Tagung

Infoanlass

Am besten verkaufen Klimawandel und wir

M

öchten Sie den richtigen Zeitpunkt, um Ihre Immobilie zu verkaufen, nicht verpassen? Dann besuchen Sie unseren Vortrag am Mittwoch, 16. September, von 18 bis 19.30 Uhr im Zugorama der V-Zug an der Baarerstrasse 124 in Zug, und lassen Sie sich von unseren Experten

beraten. Im Vortrag informieren wir Sie, worauf es beim Immobilienverkauf ankommt, um den bestmöglichen Verkaufspreis zu erzielen, Besichtigungen und Verhandlungen zu minimieren, Abwicklungsprobleme zu vermeiden und den richtigen Makler zu finden. Die Teilnahme ist kostenfrei. pd

D

er Klimawandel und wir: Was ist Sache? Was können wir tun? Was ist unsere Verantwortung in Kirche, Politik und Wirtschaft? Die Tagung zum eidgenössischen Bettag findet am Sonntag, 20. September, von 13.30 bis 16.30 Uhr im Kloster Kappel am Albis statt. Es diskutie-

ren Klimaforscher Andreas Fischlin, Pfarrerin Esther Straub, Charles Höhn von der Energieregion Knonauer Amt, Kantonsrätin Hannah Pfalzgraf (aktiv in der Klimajugend) und Unternehmer Marcel Strebel. Die Teilnahme am Anlass ist kostenlos (Kollekte). ar

Fotograf Corrado Filipponi

reiste ein Jahr durch die nordischen

Länder.

Der EVZ spielt am 1. Februar

in Rapperswil. In Zug gibt’s

Public Viewin g

Multivi sion

Weites Skandinavien

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Bild: PD

Fier Fotograf Corrado das lipponi präsentiert grenzenlose SkandinaFebruar, vien am Sonntag, 3. in um 16 Uhr im Lorzensaal ln, Cham. Mit den Färöer-Inse NorweDänemark, Schweden, doFinnland und Åland gen, kumentiert er die Schönheit vielNordeuropas. Für diese

ein Public Viewing.

Wird Zug Cupsieger?

Bild: df

Die Familie Blum reiste mit

Kamelen durch Australien.

Bild: PD

Multivi sion

Abenteuer Australien

einem Plani- Kamelen und ach ihren Kanada-Re sechs MonaAn drei Barund wagen. Es folgen - der Eintritt ist frei. Ort und sen wollten Markus s ist die alles entscheiden te Vorbereitung vor Eisfläche, die Ho- Stationen auf der Sabrina Blum mit ihren eine dreimonatige Tour durch seitige Reportage verbrachte mit Tepde Partie des Swiss Ice in den zwi- mit einem Holzboden und an zwei Töchtern zu einem weiteer mehr als ein Jahr ende Wüstenlandckey Cup: der Final wird, Diese nteuer auf- beeindruck Jona pich abgedeckt svortrag nordischen Ländern. Sta- ren Pferde-Abe schaften. Multivision schen den SC RapperswilEssensständen im Doch weil die Jüngste Februar, Impressionen mit bildschönen Lakers und dem EV Zug am zwei am Donnerstag, 7. können Hunger brechen. bekommt, ie packenden dionumgang sowie 14.45 Pferdeallerg Lorzensaal in Aufnahmen 3. Februar, um werden. Eine eine Der 19.30 Uhr im in seiner Sonntag unter na und Durst gestillt eine neue Idee her. Geschichten zeigt er Cham. Weitere Infos das musikali- muss Uhr. In der Bossard-Are für ist Ausin Multivision Live-Band Outback das nd das unterhaltsamen a.ch. pd gramm be- Plan: wird auf Grossleinwa n – mit www.explor Die Tür- sche Rahmenpro tralien zu durchquere mit Film und Fotos. pd Spiel live übertragen. pd Uhr, sorgt. öffnung erfolgt um 13.30

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24 Sudoku leicht

Sudoku mittel

5 Unterschiede

RÄTSEL

Zuger Presse · Zugerbieter · Dienstag, 15. September 2020 · Nr. 35

Füllen Sie die Felder so aus, dass in jeder horizontalen und vertikalen Reihe, aber auch in jedem der neun Quadrate, die Zahlen von 1 bis 9 stehen. Jede Zahl darf in jeder Reihe sowie in jedem Quadrat nur einmal vorkommen.

Schiffe suchen

Die Zahl am Ende jeder Zeile oder Spalte sagt Ihnen, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind, wobei kein Schiff ein anderes berührt - weder waagrecht noch senkrecht noch diagonal. Jedes Schiff ist von Wasser umgeben, soweit es nicht den Rand des Spielfeldes berührt. Suchen Sie: 4 x Ruderboot, 3 x Kutter, 2 x Yachten und 1 x Frachter.

Suchen Sie die 5 Unterschiede. Die Unterschiede können auch nur farblich sein.

Kreuzworträtsel mit Gewinnspiel

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