P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 38, Jahrgang 114
Dienstag, 6. Oktober 2020
Eine Lokalausgabe der Zuger Presse
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Freiwilligenarbeit
Wegen Corona fehlen vor allem die Senioren Nach der Pensionierung erfüllen viele Frauen und Männer als Freiwillige wichtige Aufgaben in der Gesellschaft. Doch mit der Corona-Krise sind Seniorinnen und Senioren zurückhaltend geworden.
Nachbarschaftshilfe
Franz Lustenberger
Sie reden immer wieder von «unserem Laden», wenn Sibylla und Hans Asper, zwei freiwillig Mitarbeitende, über ihre Tätigkeit im Caritas-Markt beim Baarer Bahnhof Auskunft geben. Seit über fünf Jahren engagieren sich die beiden im Laden, in dem Menschen in schwierigen finanziellen Verhältnissen vergünstigt Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs einkaufen können. Die Erfahrung, «wenn ein Kunde den Fünfer dreimal umdreht und dann etwas kauft», habe ihn beeindruckt, sagt Hans Asper. Dieser Kontakt mit den rund hundert Kunden pro Tag ist beiden sehr wichtig. «Der Laden soll auch schön aussehen», sagt Sibylla Asper, ein Laden sei schon immer ihr «Kindheitstraum» gewesen. «Ohne Freiwillige wäre der Caritas-Laden unmöglich zu betreiben», betont Marktleiterin Sonja Köchli. Neben ihr gehört noch ein Lernender (EBA) zum festen Mitarbeiterstamm. Dazu brauche es noch einen oder zwei Freiwillige, die in Halbtages- oder Ganztagesschichten eingeteilt werden. Derzeit fehlen rund zehn Freiwillige, die regelmässig kommen können. «Wegen Corona haben einzelne Freiwillige im Pensionsalter mit der Arbeit im Laden aufgehört», bedauert Sonja Köchli, wobei sie für diesen Entscheid durchaus Anzeige
Zu den Aufgaben von Hans und Sibylla Asper gehört unter anderem, die Regale im Caritas-Markt immer wieder neu aufzufüllen. Verständnis hat. Der CaritasMarkt ist auch nicht die einzige Institution mit diesem Problem.
Beim Fahrdienst Tixi fehlen ebenfalls Freiwillige Martin Suter, der Baarer Geschäftsführer von Tixi Zug, dem Fahrdienst für mobilitätsbeeinträchtigte Menschen im Kanton Zug, bestätigt: «Corona hat den Mangel an Freiwilligen noch beschleunigt.» Zwar sei nach dem Lockdown ein grosser Teil der freiwilligen Fahrer wieder zurückgekehrt, «wir suchen aber weiter nach neuen Freiwilligen». Martin Suter kommt noch auf eine weitere Auswirkung der Corona-Krise zu sprechen: «Uns fehlen Veranstaltungen wie Stierenmarkt
Inhalt Baar
2, 3
und Zuger Messe, an denen wir üblicherweise Personen direkt ansprechen und sie für eine Aufgabe begeistern können.» Dass sich Leute einfach so von sich aus melden, um Einsätze zu leisten, sei die Ausnahme.
Das Rote Kreuz hat sich auf neue Wege begeben Dass aktuell der direkte Kontakt, um neue Freiwillige zu gewinnen, oftmals fehlt, stellt auch das Schweizerische Rote Kreuz Zug fest. Die Institution mit Sitz in Baar hat deshalb beschlossen, neue Wege zu gehen. Sie setzt in diesen Wochen auf «Haustür»-Werbung. Im Namen des Roten Kreuzes gehen Studentinnen und Studenten in Baar von Haustür zu Haustür, um Mitglieder anzu-
werben – «um beliebte und wichtige Dienstleistungen wie Fahrdienst, Entlastungsdienst für pflegende Angehörige oder Besuchs- und Begleitdienst weiterhin anbieten zu können», wie der Kantonalverband in einer Medienmitteilung schreibt.
Eine weitere Schwierigkeit bereitet die Kontinuität Für den Mangel an Menschen, die sich regelmässig in der Freiwilligenarbeit engagieren wollen, gibt noch einen weiteren Grund: Seniorinnen und Senioren wollen die Zeit nach der Pensionierung verständlicherweise für vielerlei Aktivitäten nutzen und flexibel einteilen. «Einzelne Freiwillige machen ihren Einsatz zum Bei-
Bild: Franz Lustenberger
spiel vom Wetter abhängig», konstatiert Martin Suter. Weil sie bei schönem Wetter lieber wandern gehen. Estefania Garcia Jung, Fachstellenleiterin Benevol, macht eine ähnliche Erfahrung: «Institutionen mit klar definierten Fahrschichten, fixen Ladenöffnungszeiten oder einem festen Einsatzplan haben es etwas schwieriger.» Zurück im Caritas-Markt beweisen Sibylla und Hans Asper, dass dies nicht für alle gilt: «Wir denken noch lange nicht ans Aufhören. Der direkte Kontakt mit Menschen, die eher auf der Schattenseite des Lebens stehen, ist für uns eine wertvolle Bereicherung.» Gerade für Armutsbetroffene sei jeder soziale Kontakt wichtig.
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Zukunft
Auskunft
Herkunft
Ausstellung regt die Fantasie an
Nicht allzu grün, aber etwas grüner
«Wichtig ist, dass die Bilder berühren»
Zum Gedenken
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Impressum
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Forum
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Aus dem Rathaus
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Kultur
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Region
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Das läuft in der Region
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Eine Schulklasse nahm an einem Workshop teil. Thema war die Ausstellung «Baar und ich». Unter anderem wurden die Kinder aufgefordert, für sich selber ein Zukunftsszenario zu entwickeln. Mehrere Kinder wollen berühmt werden, um später auch Teil einer solchen Ausstellung zu sein.
Rätsel
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Der Gemeinderat gab in der Vorlage zum zweiten Teil der Gemeindeversammlung ausführlich Auskunft zu den Traktanden. So blieb den Parteien viel Zeit für ihre Stellungnahmen und Vorschläge. Angenommen hat der Souverän dennoch alle Vorschläge, wie sie der Gemeinderat präsentierte. Seite 3
Die CVP Baar stiess 2015 die Etablierung einer institutionalisierten Nachbarschaftshilfe an. Der Gemeinderat hat bisher nichts entschieden, aber im Sommer die Strategie Wohnen im Alter in Baar verabschiedet. «Die Nachbarschaftshilfe ist ein substanzieller Aspekt, damit ältere Menschen möglichst lange zu Hause leben können», sagt Sozialvorsteherin Berty Zeiter. Während des Corona-Lockdowns konnte festgestellt werden, dass sehr viel guter Wille zu helfen vorhanden ist, sofern die Leute Zeit dafür haben. «Als sich das Leben normalisierte, waren die Kapazitäten aber nicht mehr da», stellt Zeiter fest. Speziell für längerfristige verbindliche Engagements fehle vielen die Zeit. «Spontan und kurzfristig sind aber viele bereit, einen freiwilligen Einsatz zu leisten. Während des Lockdowns durften die Gemeinden auf die Kiss-Infrastruktur zurückgreifen. Diese basiert auf einer Tandembildung und schafft persönliche Beziehungen. Dies hat sich bewährt», so das Fazit der Gemeinderätin. Viele Serviceleistungen sind gegen Bezahlung schon heute erhältlich. Auftrag der Gemeinde sei es, dafür zu sorgen, dass solche Angebote für alle zugänglich sind. Berty Zeiter: «Sonst lässt sich die Strategie Wohnen im Alter nicht umsetzen.» Um diesem Ziel näherzukommen, wird nun eine Steuerungsgruppe eingesetzt. 2021 sollen die Entscheidungsgrundlagen für das weitere Vorgehen vorliegen. csc
Andrea Roder hat in Baar ein riesiges Wandbild geschaffen. Zahlreiche «Krafttiere» zieren das bunte Werk. Über deren Herkunft sagt die Autodidaktin, dass sie intuitiv ohne Plan und Skizze entstehen. Das Wandbild soll Praxisbesucher inspirieren und interaktiv-therapeutisch genutzt werden. Seite 7
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