Zugerbieter 20201207

Page 1

P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 47, Jahrgang 114

Montag, 7. Dezember 2020

Eine Lokalausgabe der Zuger Presse

Gerne planen und realisieren wir Ihre Traumküche Rufen sie uns an

UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR BAAR UND ALLENWINDEN

AMTLICHES PUBLIKATIONSORGAN DER GEMEINDE BAAR

PERFEKT - BIS INS DETAIL

facebook.com/ zugerpresse

Cham | 041 747 40 50 | kilian-kuechen.ch

GROSSE KÜCHENAUSSTELLUNG | ATTRAKTIVE PREISE | GERÄTEAUSTAUSCH Tel. 041 766 14 44 | Langgasse 51 | 6340 Baar | www.metzger-kuechenbau.ch

Wintersport

Als man in Baar noch Ski fahren konnte «Schnee war gestern – in den Voralpen» heisst die neue Ausstellung im Museum Burg Zug. Sie lebt von Beiträgen und Erinnerungen der Besucher.

Die Ausstellung

Claudia Schneider

Als Kind wartete ich stets aufgeregt darauf, dass der erste Schnee fällt. Wenn sich das Abendrot am Himmel besonders imposant präsentierte und meine Mutter erklärte, dass das Christkind Weihnachtsguetzli backe, fiel früher oder später auch die weisse Pracht. So viel, dass sich die Kinder aus Blickensdorf in jeder freien Minute mit Schlitten oder mit Ski oberhalb der Lorze auf dem kleinen Abhang trafen, der zur Landwirtschaft der Familie Murer gehörte. Höchst unangenehm in Erinnerung bleibt der «Kuhnagel». Finger und Zehen tauten öfters erst zu Hause am Heizkörper auf.

Der Gips am Bein wurde bemalt und vollgekritzelt In der ersten Primarschulklasse zählte ich schon zu den Grossen und war mit Ski unterwegs. Ich fuhr jeweils ab der Hälfte des Hügels los. Doch dann traf ich einen Jungen aus dem Kindergarten, der stets von ganz oben lossauste. Also versuchte ich es auch. Einmal ging alles gut. Im «Tännlischritt» den Hügel hochgekrabbelt, stellte ich mich erneut der Herausforderung: Allerdings konnte ich noch keine «Bögli» fahren, sauste schnurstracks geradeaus – und landete, unten angekommen, mit Wucht im Tiefschnee. Ich

Museumsdirektor Marco Sigg (links) und Kurator Christoph Tschanz inmitten der Ausstellung, zu der die Zuger Bevölkerung viel beigesteuert hat. Sie hat ihre Fotoalben geöffnet, alte Skis aus den Kellern geholt und die Erinnerungen mit der Öffentlichkeit geteilt. Bild: Christian H. Hildebrand verbrachte daraufhin schier endlos erscheinende Zeit im Spital mit einem Gips am Bein, auf dem sich allerlei Zeichnungen ansammelten. Solche, hoffentlich vorwiegend unfallfreie Erinnerungen an den Baarer Wintersport haben viele Baarerinnen und Baarer. Einige folgten dem Aufruf des Museums Burg Zug. Denn das Museum suchte Erinnerungen, Geschichten, Fotos, Filme, Ski, Schlitten, Schlittschuhe und Snowboards für seine aktuelle Ausstellung (siehe blaue Spalte). «Das Echo war immens», erzählt Kurator Christoph Tschanz. Beispielsweise hat Ruth Uttinger aus

Baar zwei Fundstücke ans Museum übergeben. «Einerseits ‹Fassdugeli›, so heissen die einzelnen Bretter von Holzfässern, aber so nannte man damals auch die Ski für Kleinkinder, die Franz Carl Weber verkaufte.» Ruth Uttinger ging als Kind zur Skischule Baar. «Wir fuhren jeweils zum kleinen Skilift auf dem Lindenberg bei Menzingen, auch auf den Zugerberg.» Ausserdem wurde auf dem Hang, wo heute die Kantonsschule steht, Ski gefahren. Ebenfalls aus dem Fundus ihrer Mutter übergab Ruth Uttinger dem Museum kleine Lederschlittschuhe von ihrem

Bruder. «Unser Vater präparierte damals für uns Kinder ein eigenes Eisfeld im Garten. Es war etwas holprig und taute schnell wieder auf, aber den Moment konnten wir total geniessen.»

Komfortables Fahrgefühl auf der «Zuger Geiss» Martin Zumbach aus Baar hat in seinem Estrich gestöbert und dem Museum eine «Zuger Geiss» übergeben. Das ist ein Schlitten mit «Hörnern». «So einen gab es auf dem Hof auf dem Zugerberg bei meiner Frau. Doch der Schlitten war kaputt», erinnert sich Zumbach. Als gelernter Möbel-

schreiner beschloss er, selber in seiner Werkstatt einen neuen zu bauen. Etwa eine Woche habe er dafür gebraucht. «Da wurde nichts geleimt, sondern zusammengesteckt und geschraubt», erklärt der Fachmann. Die Metallkufen habe er nur selten gewachst. «Das Zuger Modell ist etwas höher, breiter und angenehmer als der Davoser Schlitten. Meine Frau hatte so Freude an dem Schlitten, manchmal sind wir auch zusammen darauf gefahren», erinnert sich Martin Zumbach gern. Beispielsweise auf der Oberallmig. Inzwischen werde der Schlitten jedoch nicht mehr gebraucht.

Irgendwie wird es gefühlt kälter mit jeder Stufe, die man hinunter steigt in den Ausstellungsraum des Museums Burg Zug. Das Gefühl wird auch erzeugt, weil auf der Leinwand am Treppenende ein Schwarz-Weiss-Film flimmert, der die weisse Pracht zeigt – in unglaublichen Mengen. Es laufen Filmausschnitte, die vom Direktor des Hotels Bellevue Rigi-Kaltbad, Alois Dahinden, in den 1930er- und 1940erJahren gedreht wurden. «Mit dem Film sind wir schon mitten im Thema», erzählt Ausstellungskurator Christoph Tschanz. Als er sich vor rund einem Jahr an die neue Sonderausstellung machte, war für ihn schnell klar, dass es um die Last, die Lust und den Frust rund um den Schnee gehen soll. Bereits um 1907 brachte die Zugerbergbahn die Leute fürs Skifahren auf den Zugerberg. 1933 gab es vom Zugerberg einen Pistenplan, 1965 den ersten Zuger Skilift auf dem Raten. Heute existieren noch die Lifte auf dem Zugerberg und Raten, jener in Menzingen und im Nollen in Unterägeri. «Diese Lifte wurden schon immer von Enthusiasten geführt, waren und sind wenig gewinnbringend. Sie sind aber unglaublich wichtig. Denn dort lernt man Skifahren», erzählt Tschanz. In den 1960er-und 1970er-Jahren entwickelte sich die Schweiz zur Skination, auch im Kanton Zug. ar Ausstellung «Schnee war gestern – in den Voralpen», Museum Burg Zug, Kirchenstrasse 11, Zug, bis 5. April 2021. www.burgzug.ch

Anzeige

LAURA BIAGIOTT TTI

ZUG, GOTTHARDSTRASSE 3 OTTOS.CH

GIORGIO ARMANI

NAOMI CAMPBELL

Laura Tender Femme EdT 75 ml

Femme EdT 50 ml

Code Homme EdT 75 ml

64.9096.

Konkurrenzpreis

90

SONNTAGSVERKAUF IN ZUG

39.

90

Konkurrenzpreis 74.90

22.9039.

Konkurrenzpreis

Auch online erhältlich. erhältliich.

ottos.ch ottos.ch

95

Auch online erhältlich. erhältliich.

ottos.ch ottos.ch

Auch online erhältlich. erhältliich.

R 13.12.|10-17 UH

ottos.ch ottos.ch

Redaktion: «Zugerbieter», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion-zugerbieter@chmedia.ch, www.zugerbieter.ch. Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerbieter@chmedia.ch. Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 86, kkczeitschriften@chmedia.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Zugerbieter 20201207 by Zuger Presse - Zugerbieter - Issuu