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E i n ze l fa l l k ö n n e n d i e A n ford e r u n ge n rec h t a n s pr u c h s

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P r iv a t e P ar kp l ä t ze Auflagen für Plätze können happig sein

In den vergangenen Jahren wurde immer wieder über gemeindliche Parkplätze diskutiert. Aber auch private geben immer mal wieder Anlass zu Diskussionen: Zwei Beispiele.

Claudia Schneider

«Meine Frau und ich kauften 2009 ein Mehrfamilienhaus mit Nebengebäude in der Landwirtschaftszone», erzählt Wer-

«Wir leben 4 Kilometer vom Kirchturm entfernt, und sind alle auf ein Fahrzeug angewiesen.»

Werner Blaser, Liegenschaftenbesitzer

ner Blaser. 2002 wurde für die Parzelle eine Umnutzungsbewilligung erlassen; sie wurde somit aus dem bäuerlichen Bodenrecht genommen.

Neun Jahre nach dem Kauf, am 22. März 2018, war das Nebengebäude total abgebrannt. Zuvor wurde das Nebengebäude als Garage,

Sitzt man bei Rolf Aschwanden in der Stube, könnte man stundenlang seinen Erlebnissen über unzählige Fotopirschgänge zuhören. Sein Lieblingsmotiv waren Vögel.

Rolf Aschwanden ist 90-jährig und erzählt aus seiner JuInwilerstrasse, wo er nach seinen Aussagen eine gute, wenn auch strenge Jugendzeit verbrachte, arbeitete er nach einer nen Werkstätten und betrieb später an der Leihgasse ein eigenes Geschäft für Möbelrestaurierungen.

Seinem Hobby blieb er über viele Jahrzehnte treu

Zu seinen Hobbys gehörte das Fotografieren vor allem von beobachtete er oft mit der Kare, solange sie noch da sind. Viele fehlen allerdings schon aufwendiger als heute: «Die FilWerkstatt und Lager genutzt. «Jetzt verhindert das Amt für Raum und Verkehr den Wiederaufbau, weil die Parzelle nicht mehr für die Landwirtschaft genutzt wird», nimmt Werner Blaser zur Kenntnis. In der Folge verlange das Amt eine Begrünung der Fläche. «Wenn das endgültig ist, habe ich jahrelang Gebäudeversicherungsprämie für einen Neupreis des Gebäudes bezahlt, obwohl man weiss, dass es nie wieder erstellt werden kann», so das ernüchternde Fazit des Besitzers.

Parkplätze statt ein Gebäude, leichter gesagt als getan

Werner Blaser möchte zumindest Parkplätze anstelle des abgebrannten Gebäudes erstellen. In Blasers Wohnhaus leben drei Familien. Muss das Gelände gegenüber dem Wohnhaus begrünt werden, stehen dafür inklusive Besucherparkplätze gerade mal drei Parkplätze zur Verfügung. «Wir leben in Büessikon, 4 Kilometer vom Kirchturm entfernt, und sind alle auf ein Fahrzeug angewiesen», so der Besitzer der Parzelle.

Als Pech für ihn erweist sich nun der Kauf der Nachbarparzelle 2009. Die Liegenschaften darauf sind an Unternehmen vermietet. Allerdings wurde auf der Nachbarparzelle im me waren teuer, und Resultate sah man erst, wenn man die entwickelten Dias abholen konnte.» Rolf Aschwanden in Wäldern, Kiesgruben und an Tümpeln in der näheren und der weiteren Umgebung. Dafür schleppte er jeweils eine umfangreiche Ausrüstung mit, stellte Tarnzelte und Lichtschranken auf, den Fotoapparat schussbereit auf zeigten. Um seine Sujets anzulocken, brachte er hie und da gel auch an den richtigen Ort Lauf der Zeit einiges ohne Baubewilligung erstellt, beispielsweise ein Vordach. Auch für einen Sitzplatz, direkt gegenüber dem Wohnhaus an der Privatstrasse, gibt es keine Bewilligung. Dieser Platz stehe zu weit weg vom Haus, so das Urteil der Fachleute. All so was müsse jetzt entfernt werden, um möglicherweise doch noch den Weg frei machen zu können für die benötigten Parkplätze. Als störend empfindet Blaser, dass seine zwei Parzellen in der Beurteilung vom kantonalen Amt für Raum und Verkehr als Einheit betrachtet werden. «Der Bauernverband sagt dagegen, die zwei Parzellen müssten separat beurteilt werden, da sie ja auch separat verkauft werden können. Er verlange nicht, dass die Situation vor dem Brand wiederhergestellt werde, sondern einfach eine Lösung für drei zusätzliche Parkplätze, meint Werner Blaser. Immerhin: Die Gespräche seien konstruktiv.

25 Jahre lang war das Parkieren kein Problem

Als konstruktiv empfand auch eine Erbengemeinschaft die Gespräche mit den Behörden. Die Erbengemeinschaft besitzt in Baar-Inwil einen Streifen Land, der in der Baubewilligung für die benachbarte Siedlung vor gut einem Viergesellte». So entstand mit der Zeit eine umfangreiche Diasammlung. Sie enthält AufnahWald- und Steinkäuzen, dazu von Fröschen, Kröten und Molchen. Und zu jedem Bild kann der Fotograf eine eigene Geschichte erzählen.

Ein ganz besonderes Erlebnis hatte Rolf Aschwanden zusammen mit einem Kollegen mit einem Waldkauz. In ihrem Fotoklub hatte man zuvor über Ein Klubmitglied wies darauf hin, dies sei das gefährlichste

Obschon der Kiesstreifen rückgebaut und der Boden frisch bepflanzt wurden, nutzten gelegentlich Handwerker die kleine Ausweichstelle weiterhin als Parkplatz für ihre Znünipause. Bild: Claudia Schneider

teljahrhundert als sogenannter Einrichtungsplatz vermerkt war. In den Jahren danach standen gelegentlich FahrzeuBild: Rolf Aschwanden Tier im Wald. Wenn man den Hut und Brille anziehen. «Doch ich und mein Kumpel ignorierten den Ratschlag», so der Senior. Also zogen sie eines Abends los in den Höllwald, um bei einem Nistkasten Brut und Altvogel im Bild festzuhalten. Sie richteten sich ein, und es wurde stockdunkel. Plötzlich spürte Rolf Aschwanden, wie «Ich dachte: Seit wann können denn Hasen fliegen?» Doch dann schrie sein Kollege, dass ihm ein Vogel das Auge kaputtgemacht habe. «Wir hatten dummerweise nicht mal eine Taschenlampe dabei.» Doch im Lichtschein eines Zündholzes sah Rolf Aschwanden, dass ein Auge seines Kollegen schwer beiden ihre Sachen zusammen und fuhren schleunigst nach Hause. Im Badezimmer stellten sie fest, dass das Auge arg lädiert war. Rasch ging es zum Hausarzt, und weiter beim Augenarzt wurde eine sofortige Operation angeordnet. Doch scharfen Krallen des Kauzes ge auf dem schmalen Kiesstreifen. Drei Plätze waren in den letzten Jahren fix vermietet. Ab und zu wurde der Kiesstreifen hatten den Sehnerv zu schwer der der Ratschlag vom Fotoklub ein, dass man sich bei solchen Gelegenheiten unbedingt

Dieser Abend hatte Rolf Aschwanden schwer auf den Magen geschlagen. Doch am nächsten Tag suchte er nochmals den Nistkasten im Wald munter aus dem Kasten heraus, und der alte Kauz sass friedlich und harmlos in kurzer Entferdarauf hin, dass dies ein gefährlicher Vogel sein kann.

Durch sein Hobby eignete er sich auch einiges Wissen an

Geld für Aufnahmen seiner auch von Gästen oder Handwerkern genutzt. Zumal die benachbarte Siedlung mit 30 Wohnungen gerade mal über zwei Besucherparkplätze verfügt. Die geparkten Fahrzeuge weckten jedoch vor rund zwei Jahren das Missfallen eines Anwohners. Worauf sich zeigte, dass für diesen Landstreifen nie eine Baubewilligung für die Nutzung als Parkplätze erteilt wurde. Im Gespräch mit den zuständigen Fachleuten der Gemeinde Baar wurde in der Folge besprochen, was zu machen wäre, um die Parkplätze nachträglich zu legitimieren.

Die Baukosten hätten sich kaum je gerechnet

Der Auftrag lautete, das Stück Land zu gestalten –unter anderem mit Bäumen, allenfalls mit einem Trottoir und weiteren Elementen. Die Besitzerin des Landstreifens liess also Kostenvoranschläge für diverse Varianten einer Neugestaltung machen. Um die Kosten für die Neugestaltung decken zu können, hätten jedoch sämtliche neu geschaffenen Parkplätze zu einem marktunüblich hohen Preis dauerhaft vermietet werden müssen. In der Folge entschied die Erbengemeinschaft, das Land rückzubauen und die Parkplätze verschwinden zu

M e i n L i e b l i n g s t i e r Ein Fotoshooting von Waldkäuzen im Höllwald war folgenschwer

gend, als wäre sie gestern gewesen. Aufgewachsen an der Schreinerlehre in verschiede-

Vögeln, aber auch Amphibien mera: «Ich fotografiere die Tiejetzt.» Die Fotografie war früher

Die Serie

S pora d i s c h s t e l le n B a a re r i n n e n u n d B a a re r i h r L i e bl i n g s t i e r vor. D a s kan n e i n H a u s t i e r o d e r a u c h e i n f re i l eb e n d e s s e i n . H a b e n a u c h S i e e i n e n b e s on d e re n B ez u g z u e i n e m b e s t i m m t e n T i e r? D a n n kon ta kt i e re n S i e b i t t e u n s e re Red a kt i on p e r M a i l i n fo @z u ge r b i e t e r. c h o d e r Tel efon 0 41 7 2 5 4 4 1 1 . red

Rolf Aschwanden erzählt von seinen Fotoexkursionen.

Bild: Ernst Bürge

Viele Stunden verbrachte ein Stativ geschraubt. Dann hiess es warten und nochmals warten, bis sich die Tiere auch Mäuse mit, «damit sich der Vomen von verschiedenen Eulen,

Ein Fotoshooting hatte schwere Folgen

diesen Raubvogel diskutiert. Ein Waldkauz mit seiner Beute.

fotografieren wolle, müsse man etwas an ihm vorbeihuschte. verletzt war. Sofort packten die das Auge war verloren, die verletzt. «Da erst fiel uns wieschützen soll.»

auf. Der Jungvogel schaute nung auf einem Ast. Nichts wies

Natürlich wandte der Hobbyfotograf nicht nur viel Zeit und lassen. Lieblingstiere auf. Er interessierte sich auch für deren Lebensweisen. Über den Waldkauz weiss der Senior, dass dieser etwa die Grösse eines Mäusebussards hat – mit einer Flügelspannweite von 90 Zentimetern bis über einen Meter. Ausgebrütet werden drei bis fünf Eier von März bis August. Die Jungen verlassen nach vier Wochen das Nest, sind aber noch flugunfähig. «Deshalb landen sie am Boden und klettern dann auf Sträucher», erzählt Rolf Aschwanden. Der Waldkauz verfüge über vielseitige Jagdmethoden, ab Ansitz, mit Lauern oder aus dem Flug holt er seine Beute, vor allem Kleinsäuger, Vögel und Amphibien.Wenn es dumm läuft, ausnahmsweise auch ein Auge.

Ernst Bürge

Die Initiative fordert weltweit einzigartige Sonderregeln exklusiv für die Schweiz. Das schadet dem Wirtschaftsstandort Zug und bringt den Ländern, denen die Initianten helfen wollen nichts. Im Gegenteil.

Karl Kobelt Stadtpräsident, FDP Zug

I M P R E SS U M

Zugerbieter – Unabhängige Wochenzeitung für Baar und Allenwinden, 115. Jahrgang Baarerstrasse 27, 6300 Zug Telefon 041 725 44 11 www.zugerbieter.ch redaktion-zugerbieter@chmedia.ch

HERAUSGEBERIN

CH Regionalmedien AG, Beteiligungen der CH Media AG auf www.chmedia.ch REDAKTION: Chefredaktor: Florian Hofer (fh), Redaktionsleitung: Claudia Schneider (csc), Redaktion: Alina Rütti (ar) Freie Mitarbeit: Ernst Bürge (eb), Damian Hess (dh), Hansruedi Hürlimann (hh), Séverine Huwyler (sh), Franz Lustenberger (fra), Martin Mühlebach (mü), Monica Pfändler-Maggi (mm), Lukas Schärer (lus), Peter Theiler (th), Marcus Weiss (mwe), Pressedienst (pd), Christian H Hildebrand (Foto). VERTRIEB: Telefon 058 200 55 86, kkczeitschriften@chmedia.ch INSERATEANNAHME: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerbieter@chmedia.ch DRUCK: DZZ Druckzentrum Zürich AG. Der Zugerbieter erscheint als Lokalausgabe der Zuger Presse und als offizielles Publikationsorgan der Gemeinde Baar jeden Dienstag in einer Auflage von zirka 12 267 Exemplaren.

EINE PUBLIKATION VON

A b s t i m m u n g Meinung im Inserat sei eine persönliche

Die Vereinigung der Katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug teilt mit, sie gebe keine Stellungnahme zur Konzernverantwortungs-Initiative ab. Das Präsidium betont, dass es sich bei den erschienenen Inseraten des VKKZ-Präsidenten Karl Huwyler («Zugerbieter» vom 27. Oktober) um seine persönliche Meinung handle. Dass bei persönlichen Abstimmungsinseraten jeweils Funktionen aufgeführt werden, entspreche der gängigen Praxis. Dies hat aber in diesem Fall zu unglücklichen Missverständnissen geführt. Im Präsidium der VKKZ wurde deshalb entschieden, dass bei allfälligen zukünftigen Publikationen auf die Funktionsbezeichnung zu verzichten sei. pd

B u d ge t 2 0 2 1 Urnenabstimmung ist nicht erlaubt

Die Alternative – die Grünen Baar (ALG) hat den Gemeinderat gebeten, aufgrund der coronabedingt sehr niedrigen Teilnehmerzahl an den Gemeindeversammlungen, einen Weg zur Erhöhung der Stimmbeteiligung zu finden (siehe Leserbrief im «Zugerbieter» vom 3. November).

In seiner Antwort bestätigt der Gemeinderat die Möglichkeit, «Geschäfte von grosser Tragweite einer Urnenabstimmung zu unterziehen». Bezüglich Genehmigung des Budgets müsse jedoch auf das übergeordnete Gemeindegesetz (GG) verwiesen werden. «Gemäss GG 566 lit. 3 muss unter anderem das Budget vom Souverän an der Gemeindeversammlung genehmigt werden. Eine Unterbreitung an der Urne ist nicht erlaubt», schreibt der Gemeinderat in seiner Antwort an die ALG. csc

Todesfall

B a a r 2 . N ovem b e r 2 0 2 0 G e rt r u d W ü e s t, g eb oren a m 2 7. J u l i 1 9 2 9, woh n h a ft g ewes e n a n d e r L a n d h a u s s t ra s s e 1 9. D i e A b d a n ku n g s ow i e d i e B ei s e t z u n g f i n d e n i m e n g s t e n Fam i l i e n krei s s ta t t.

B r i e f a u s S ü d a m e r i ka Gedankenfetzen aus dem Tagebuch

Im heutigen Brief teile ich einige meiner Überlegungen rund ums Reisen, die Unsicherheit in Corona-Zeiten und über das Glück, einen Schweizer Pass zu besitzen.

Mirjam Boss

Ende September letzten Jahres habe ich mich auf den Weg nach Gibraltar gemacht, um von dort aus per Segelboot in die Karibik zu reisen. Drei Monate später und um viele Erfahrungen reicher bin ich auch tatsächlich auf dem Inselstaat Barbados angekommen und habe von dort aus meine Rucksackreise nach Südamerika in Angriff genommen. Ich war vorher noch nie auf einem Segelboot, und so wurde die Atlantiküberquerung zu einer besonderen Herausforderung, die mir viel Selbstvertrauen geschenkt hat.

Während zwei Monaten in Kolumbien habe ich Spanisch gelernt und mit dem Klettern begonnen. Reisen ist irgendwie immer wie leben auf der Überholspur. In nur einem Jahr habe ich gefühlt mehr gelernt als in den letzten fünf Jahren zusammen.

Die Corona-Krise und das Reisen als Privileg

Dann kam Corona und hat mir, wie so vielen anderen, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Zukunft war schon immer ungewiss, wir hatten nur die Illusion, dass wir sie kontrollieren und planen D i re kt ve rt r i e b

Pirmin und Claudia Landolt betreiben seit 2007 den Hof Unterau in Baar. Den dazugehörigen Hofladen betreibt die Bäuerin mit viel Herzblut.

Zur Ruhe kommt Claudia Landolt nur dank der Unterund in der Produktion von April bis Oktober unterstützen. «Meine persönlichen Auszeiten sind mir sehr wichtig, um können und Mutter von drei sehr lebendigen, heranwachsenden Kindern zu sein», erklärt die Bäuerin.Während des Interviews, welches wir vor Landolt stets für jeden Besucher des nahen Hofladens ein paar freundliche Worte übrig.

Wegen Corona besonders gefragt

Es sind nicht wenige Kunden, die an diesem Montag vom vielseitigen Angebot in den Auslagen im etwa 20 Quadratmeter grossen Verkaufsraum Gebrauch machen. «Während des Lockdowns im Frühling standen die Kunden schlangen vor dem Laden, sodass wir Mühe hatten, die Nachfrage zu decken», erinnert sich Landolt. «Vor allem könnten. Die Pandemie zerstört Auf ihrer Reise nach Südamerika wurde Mirjam Bossard zur Kapitänin eines Segelboots.

Bild: pd

jetzt diese Illusion, und diese gefühlt «neue» Unsicherheit ist für viele nicht einfach zu bewältigen. Ich hätte zum Beispiel nicht gedacht, dass ich so viel Zeit meiner Südamerikareise an einem einzigen Ort verbringen würde, geschweige denn in Venezuela. Ich bin aber trotz allem dankbar, dass ich dieses Land kennenlernen darf und konnte trotz der Quarantäne ein bisschen herumreisen. Vor allem habe ich hier aber wieder einmal gelernt, wie Familien verbanden den Einkauf mit einer Hofbesichtigung, um die erzwungene, Bäuerin. Von all diesen Leuten frequentieren mittlerweile nur noch ein halbes Dutzend Kunden gelegentlich den Hofladen. «Wir sind froh auf langjährige, treue Stammkunden zählen zu dürfen. Diese konnten mitverfolgen, wie sich das Angebot des Hofladens in den vergangenen Jahren kontinuierlich rants in der Umgebung dürfen wir regelmässig beliefern», freut sich Landolt.

Ein breites Sortiment dank saisonaler Aushilfen

Rund 7000 Erdbeerstöcke stehen auf dem Feld und sind ein wichtiges Standbein des Hofs Unterau. Daneben umfasst das Angebot des Ladens Hühnereier, Kirschen, Most, Kräutersalz, Sirup, Zwetschgen, Äpfel, Milch, Konfitüre und seit kurzem auch Kalbfleischprodukte – alles aus stellung dieser Produkte ist sehr aufwendig, und ohne saisonale Unterstützung durch Angestellte könnten wir diese Arbeit nicht bewältigen», erklärt Landolt. «Daneben ist uns Pirmins Vater nach wie vor eine grosse Stütze auf dem Hof», führt sie weiter aus. Sein Wissen um die Landwirtschaft glücklich wir uns schätzen können, in der Schweiz zu Hause zu sein. Wir können unseren Pass ganz einfach beantragen und dieser öffnet uns in fast allen Ländern problemlos Tür und Tor. Diesen Luxus geniessen noch lange nicht alle.

Hier in Venezuela zum Beispiel ist es im Moment fast unmöglich, einen Pass zu erhalten. Das Passbüro hat seit März geschlossen. Es werden weder Visa noch Pässe ausgestellt gibt Pirmin Landolt nicht nur an die interessierten Besucher seines Betriebes weiter, sondern er bildet einen Lernenden im zweiten Lehrjahr zum angehenden Landwirt auf dem Milchwirtschaftsbetrieb aus.

Die Initiative gefährdet die Breite des Sortiments

Die Vielfalt der angebauten Pflanzen auf dem rund 19 Hektare grossen Hof sehen die jungen Landwirte allerdings durch die anstehende Volksabstimoder verlängert. Bereits 2018, als die soziale und politische Krise sich immer mehr zuspitzte, musste die Bevölkerung stundenlang anstehen, um überhaupt einen Termin beim Passbüro zu erhalten, und meistens wurde ohne Bestechung oder den richtigen Kontakt nichts aus dem Vorhaben. Zudem haben sich die Visumsbedingungen für Venezolaner auch im benachbarten Ausland stetig verschärft. So benötigen sie heute ein Visum, um in die meisten Länder SüdUrne mit ‹Ja› stimmt, sind wir gezwungen, auf sämtliche eh schon sehr dosiert eingesetzten Pilzund Schädlingsbekämpfungsdie Vielseitigkeit auf unserem Hof nicht mehr in diesem Rahmen möglich wäre», ist sich die Landolt sicher. Familie Landolt am Herzen: «Eines unserer anstehenden Projekte ist der Umbau unseres Hühnerstalls auf den neuesten technischen Standard, welcher aktuell 380 Legehennen beherbergt.» Für die Zukunft wünscht amerikas reisen zu können. Ein solches zu erhalten beinhaltet meistens nicht nur eine Reise nach Caracas zur entsprechenden Botschaft, sondern auch erhöhte Ausgaben, die sich viele nicht leisten können.

Mit viel Hoffnung, aber ohne gültige Papiere

Über vier Millionen Venezolaner haben das Land in den letzten Jahren bereits verlassen müssen. Die wirtschaftliche Krise machte es für viele unmöglich, weiter ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ohne gültige Papiere sahen sich viele gezwungen, auf illegalem Weg auszuwandern, und leben als undokumentierte Migranten im Ausland, was sie zusätzlichen Risiken aussetzt.

Als Reisende aus privilegierten Ländern wie der Schweiz haben wir also grosses Glück und damit geht meiner Meinung nach auch Verantwortung einher. Bewusstes und vor allem nachhaltiges Reisen ist heute wichtiger denn je, und wenn wir nach der Pandemie unsere wiedererlangte Freiheit geniessen, sollten wir nicht vergessen, dass viele diesen Luxus nicht haben.

Brief aus Südamerika

Die Baarerin Mirjam B oss, 28, reiste von September bis Dezember 2019 per Segelboot von Gibraltar via die Kapverden in die Karibik –und weiter nach Südamerika . S e i t d e m 1 5 . M ä r z s i t z t s i e i n

Vom bäuerlichen Hofladen frisch zum Endverbraucher

stützung von Helferinnen, welche sie im Haushalt, Hofladen meine Arbeit bewältigen zu dem Bauernhaus führen, hat

wortwörtlich in langen Warteübermässig vorhandene Freizeit zu gestalten», vermutet die vergrössert hat. Auch Restau-

eigener Produktion. «Die HerFreuen sich schon auf ihre nächsten Gäste: Claudia und Pirmin Landolt vom Hof Unterau.

Bild: Peter Theiler

mung zur Trinkwasser-Initiative gefährdet. «Falls das Volk an der mittel zu verzichten, wodurch

Aber auch das Tierwohl liegt

Ven e z u e l a fes t. red sich die Bäuerin weiterhin einen grossen Kundenstamm, welcher das frische, saisonale Angebot des bedienten Hofladens zu schätzen weiss und Interesse für die Belange der Landwirtschaft zeigt.

Peter Theiler

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