P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 11, Jahrgang 116
Dienstag, 16. März 2021
Eine Lokalausgabe der Zuger Presse
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Coronavirus gemeinsam stoppen.
Corona-Krise
Was Baarer Kulturschaffenden jetzt fehlt Das Gastgewerbe ist in aller Munde; aber auch die Kultur ist von Corona stark betroffen. Die Baarer Kulturschaffenden gehen ganz unterschiedlich mit der Situation um.
Nachgefragt Wie hilft die Gemeinde der Kultur? Fabienne Mathis, Kulturbeauftragte der Gemeinde, beantwortet Fragen zur Unterstützung der Kultur in Baar:
Kommen Kulturschaffende in der Corona-Krise auf die Gemeinde zu? Erste Anlaufstelle ist das kantonale Amt für Kultur. Die Einwohnergemeinde Baar würde erst nach einer darüber erfolgten Prüfung über eine weitere Unterstützung entscheiden.
Franz Lustenberger
«Ich habe am 6. März 2020 mein letztes Konzert gegeben», sagt die Musikerin Doris Affentranger. Galerist Gert Billing bilanziert: «Wir haben zwei Ausstellungen abgesagt oder verschoben.» Tanzpädagogin Manuela Heller erklärt: «Mit dem Lockdown wurde mir buchstäblich der Grund zum Tanzen unter den Füssen weggezogen.» Und dem Fotografen Christian Herbert Hildebrand fehlen die Events: «Auch meine Lehrtätigkeit für Fotokurse war plötzlich unterbunden – bis heute.» Maria Greco (Bild), die Kultur schafft und organisiert, erwähnt neben den Einbussen «die Entschleunigung, die Möglichkeit des Runterfahrens» als einzigen positiven Punkt.
Nicht alle haben um Finanzhilfe nachgesucht Die Frage nach der finanziellen Unterstützung wird von den befragten Kulturschaffenden ganz unterschiedlich beantwortet. So hat Maria Greco ein Gesuch für Unterstützung beim Kanton gestellt. Entschädigungen seien nach dem ersten Lockdown «sehr schnell» ausbezahlt worden. Jetzt im zweiten Lockdown sei es etwas schwieriger gewesen, gerade für Freischaffende. Diesen Anzeige
Gert Billing hat keine finanzielle Unterstützung erhalten, da Galerien nicht zu den Kulturinstitutionen gehören. Bild: pd
Doris Affentranger kann keine Ausfallentschädigung mehr geltend machen. Da gar keine Konzerte stattfinden, können auch keine ausfallen. Archivbild: Zari Dzaferi
Eindruck bestätigt Doris Affentranger; sie müsse Konzertabsagen belegen können.Aber: «Wie kann ich das, wenn ich seit einem Jahr keine neuen Anfragen für Konzerte mehr habe?» Geplante Konzerte wurden sogar jetzt schon bis Ende 2021 abgesagt. Andere haben keine Hilfe erhalten wie Gert Billig: Galerien gehörten nicht zu den Kulturinstitutionen und hätten entsprechend kein Anrecht. Auch Christian Herbert Hildebrand (Bild) fiel beim ersten Lockdown «durch die
gung. Aldo Caviezel, Leiter Amt für Kultur, dazu: «Ob das Geld reichen wird, dazu kann noch keine exakte Prognose gestellt werden, doch es könnte knapp werden.» Christian Herbert Hildebrand hat in diesem Zusammenhang einen Wunsch: «Schön wäre ein Art von treuhänderischer Stelle, welche uns Kleinen beim zusätzlichen administrativen Aufwand hilft und uns berät.» Eine ganz besondere Reaktion auf die aktuelle Krise hat sich der Landtwing-Verlag in Allenwinden einfallen lassen, «F.ck you Corona» heisst ein kleines Lesebuch von verschiedensten Autoren, «vom Virologen bis zur Krankenpflegerin, vom Philosophen
Inhalt Baar
2, 3, 4
Zum Gedenken
4
Impressum
4
Aus dem Rathaus
5
Kultur
7
Forum
9
Wirtschaft
11
Rätsel
12
Maschen»; er und seine Partnerin aus der bildenden Kunst erhielten weder Kurzarbeit- noch Selbstständigenentschädigung. Brigitte Moser (Bild) hat im Pensioniertenstatus keinen Anspruch auf Entschädigung und lebt vom Ersparten.
4,2 Millionen Franken sind im Kulturtopf des Kantons Bis Ende 2021 stehen im Kanton insgesamt 4,2 Millionen Franken für CoronaUnterstützungsmassnahmen im Kulturbereich zur Verfü-
bis zur Putzfrau, vom Professor bis zum Poeten.»
Nötig ist eine baldige Perspektive In einem Punkt sind sich alle befragten Kulturschaffenden einig. Doris Affentranger sagt es so: «Wir brauchen irgendwann Planungssicherheit und eine Perspektive.» Damit Kultur in seiner ganzen Breite wieder real erlebt werden könne. «Das freie Betrachten eines Werkes in einer Ausstellung kann durch virtuelle Präsentationen nicht ersetzt werden», ergänzt Gert Billing. Und Manuela Heller erklärt, irgendwann möchte man wieder auftreten können: «Ich möchte einfach wieder Kultur erleben.»
Wechsel
Ersetzen
Tauschen
Präsidentenwechsel bei der SP Baar
Gäuggel erhält neuen Standort
Eine Schau von vielfältigen Objekten
Zari Dzaferi tritt nach acht Jahren als Baarer SP-Parteipräsident ab. Auch räumt er nach zehn Jahren seinen Platz im Kantonsrat. Der Vorstand der Baarer Sozialdemokraten nominierte Ronahi Yener als Nachfolgerin. Die 21-jährige HSG-Studentin beerbt auch gleich den Sitz von Zari Dzaferi im Kantonsrat.
Im Rahmen des Generationenbewegungsprojekts «Hopp-la», wird beim Schulhaus Marktgasse ein Wasserspiel installiert, welches einerseits Bewegung verlangt und andererseits zum Verweilen einlädt. Der dortige Brunnen wird damit ersetzt. Der Gäuggel jedoch findet einen neuen Platz.
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Welche Unterstützung bietet die Gemeinde an? Unsere regulären Instrumente zur Kulturförderung via Gesuchseingaben laufen ungeachtet der aktuellen Situation weiter; es gehen fortlaufend Gesuche ein, derzeit vor allem für Publikationen oder TonträgerProduktionen. Kulturvereine werden ungeachtet einer reduzierten Aktivität im gewohnten Ausmass unterstützt. Was geschieht mit dem Budget «Kultur»? Der Kulturkredit umfasst die Förderung von lokalem Schaffen via Werkankäufe sowie die Unterstützung von lokalen Projekten oder Projekten mit Ortsbezug. Die direkte Unterstützung von Veranstaltungen macht dabei nur einen kleinen Teil aus. Die Kulturkommission zeigt sich so flexibel wie möglich; wir beantworten Gesuche gerne auch unter Berücksichtigung der Dringlichkeit einer finanziellen Unterstützung. fra
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Die Telefonkabine beim Bahnhof ist nun eine Kunstkabine. Gegenstände aus der Bevölkerung haben durch das Projekt ihre Funktion getauscht. So steht der Teddybär im blau-weissen Hemd nicht mehr für ein Kuscheltier, sondern für Kunst. Oder eben für das, was der Betrachter darunter versteht.
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JAHRE
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