P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 21, Jahrgang 116
Dienstag, 25. Mai 2021
Eine Lokalausgabe der Zuger Presse
Wir retten Ihre
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JAHRE UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR BAAR UND ALLENWINDEN
AMTLICHES PUBLIKATIONSORGAN DER GEMEINDE BAAR
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Jubiläum
Gedruckter Lesestoff ist nach wie vor gefragt Ein Leben mit ausschliesslich virtuellen Kontakten macht nicht glücklich. Deshalb blüht auch die Baarer Bibliothek zu ihrem 50-Jahr-Jubiläum regelrecht auf; Bücher und der persönliche Austausch sind gefragter denn je. Marcus Weiss
Es ist eine bunte Mischung aus Jung und Alt, von verschiedener Herkunft und aus allen möglichen Berufsgruppen, die in der Bibliothek Baar anzutreffen ist. Vor 50 Jahren gegründet, zeichnet die Bibliothek heute mehr denn je ihre Doppelrolle als Wissensplattform ebenso wie als Treffpunkt aller literarisch Interessierten aus. So repräsentieren auch die Kundinnen und Kunden, die sich für ein Gespräch mit unserer Zeitung zur Verfügung gestellt haben, jene faszinierende Vielfalt. «Ich mag dicke Bücher, vor allem aus der Sparte Fantasy», erklärt etwa Mara Pirnog, die seit rund drei Jahren regelmässig in der Bibliothek anzutreffen ist. Die Sechstklässlerin schätzt es sehr, beim Lesen einen Ausgleich zum Schulalltag und zur allgemeinen Hektik zu finden und mit Hilfe der Bücher in fremde Welten eintauchen zu können. «Ich suche immer vor den Ferien ein besonders spannendes Buch aus und freue mich dann auf die Lektüre», berichtet die bald 13-Jährige. Tatsächlich habe sie durch die Pandemie-Zeit noch mehr Zugang zur Welt der Literatur gefunden, und auch ihr 10-jähriger Bruder sei von ihrer Begeisterung angesteckt worden. «Er hat mein Lieblingsbuch innert kürzester Zeit
Inhalt Baar
3
Rathauspost
4
Aus dem Rathaus
5
Impressum
6
Forum / Schauplatz
6
Kultur
7
Reisen
9
Das läuft in der Region
13
Rätsel
14
durchgelesen, sein Interesse daran hat mich wirklich gefreut.»
Auch tagesaktueller Lesestoff steht zur Verfügung Erst vor sechs oder sieben Wochen hat Harald Pieper die Baarer Bibliothek für sich entdeckt. «Ich habe erfahren, dass man hier auch aktuelle Zeitungen und Zeitschriften lesen kann, und das ist für mich eine tolle Sache, schliesslich kann man ja nicht alles abonnieren», meint der 60-Jährige schmunzelnd. Eine Bekannte habe ihm den Tipp gegeben, und nun sei er an den Vormittagen jeweils Stammgast. «Die Bibliothek ist fantastisch, ich schätze die schöne, ruhige Atmosphäre und natürlich die breite Auswahl an Literatur», ergänzt Pieper, der in diesem Jahr in den Vorruhestand getreten ist und nun plötzlich viel mehr Zeit zum Lesen hat. «Politik und Zeitgeschehen verfolge ich mit grossem Interesse, aber während meines intensiven Berufslebens hat mein Tagesablauf mir selten die Chance gelassen, in Ruhe etwas zu lesen.» Bevor Harald Pieper, der durch seinen Beruf 2006 in Baar gelandet ist, in seine Heimat an der deutschen Ostseeküste zurückkehrt, wird er das Angebot der hiesigen Bibliothek noch voll auskosten. Ein Stammgast der ersten Stunde ist der 92-jährige Alex Nyfeler. «Ich habe mein ganzes Leben lang immer gerne gelesen, mein spezielles Interesse gilt der spirituellen Literatur sowie Biografien», erzählt Nyfeler, der seit 1965 in Baar ansässig ist. 50 Bücher habe er dieses Jahr schon ausgeliehen, und dies sei auch die Jahre zuvor nicht anders gewesen. «Ich bin schon Kunde, seit es diese Bibliothek gibt», erklärt der pensionierte Elektroingenieur
Zur Geschichte
Mara Pirnog (von links), Harald Pieper, Irene Weibel (Bibliotheksleiterin), Rosita Besmer, Alex Nyfeler, Deborah Jung (stellvertretende Bibliotheksleiterin) verbindet die Liebe zum gedruckten Wort und der Bibliothek. Bild: Marcus Weiss und Yogalehrer mit einem verschmitzten Lächeln. Selbstverständlich habe er während seines Berufslebens aber leider auch nicht die Zeit gefunden, ganze Stapel von Büchern zu verschlingen, so wie dies heute der Fall sei.
Das Angebot wird in der Coronazeit besonders geschätzt Seit bereits 18 Jahren ist Rosita Besmer Kundin, die zwei Jahrzehnte ihres Lebens in Mexiko verbracht hatte. «Bei mir ist es ebenfalls so, dass die Leidenschaft für das Lesen ganz früh begann, mein Vater ist schon ein grosser Fan von Büchern gewesen und hat mich immer in Bibliotheken mitgenommen», blickt die 74-Jährige
zurück. Die ehemalige Säuglingsschwester, die in Baar auch einen Kinderhort betrieben hat, ist des Lobes voll über den Service der Bibliothek Baar in der Coronazeit. «Es ist wunderbar, dass wir in der schwierigen Lockdown-Phase diese Bibliothek benutzen konnten, das war ein unglaublicher Service, der mir in gewissem Sinne schon fast das Leben gerettet hat», meint Besmer mit sichtlicher Emotion. Dass mit Hilfe des Personals vom Schwimmbad Lättich sogar noch ein Lieferdienst eingerichtet worden sei, setze dem Ganzen die Krone auf. Deborah Jung, stellvertretende Leiterin der Bibliothek Baar, bestätigt, dass man laufend
daran ist, die Dienstleistungen auszubauen. «Die digitalen Angebote der Bibliothek Zug gelten nun auch für die Kundschaft unserer Bibliothek, man kann sich bei uns registrieren lassen», so ein Beispiel. Für die gelernte Buchhändlerin ist es grossartig, bei der Arbeit mitzuerleben, wie die Kinder grösser werden und sich dabei ihr Lesegeschmack entwickelt. Diesen Eindruck teilt auch Bibliotheksleiterin Irene Weibel, deren grosses Ziel die stetige Weiterentwicklung der Dienstleistungen und gleichzeitig die Bewahrung der Bibliothek als ein Ort des Austausches ist. Weitere Infos, auch zu den Jubiläumsveranstaltungen: www.bibliothek-baar.ch
Arbeitsraum
Kulturraum
Kunstraum
Klangraum
Jubiläum im Zeichen der Hoffnung
Seit 20 Jahren ein Fixpunkt
Der Moment könnte kaum besser sein
Gäste brillieren an den Orgeln
Für die Bevölkerung ist der Wald ein Erholungsraum. Für die Waldbesitzer wie die Korporation Baar-Dorf hingegen Arbeitsraum. Ihr liefert der Wald einen sehr begehrten Rohstoff. Kürzlich kam Daniel Fässler, Präsident von Wald Schweiz, anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Verbands der Waldeigentümer nach Baar. Seite 3
Vor zwei Jahrzehnten startete Maria Greco mit der offenen Bühne ein kulturelles Wagnis. 20 Jahre später ist der «schräge Mittwoch» immer noch da. Seit ein paar Jahren bietet die «Galvanik» in Zug den Kulturraum für den «schrägen Mittwoch». Pro Ausgabe sind bis acht verschiedene Auftritte auf dem Programm. Seite 7
Gruyères ist nicht nur wegen des historischen Städtchens mit dem Schloss einen Besuch wert. Sondern auch wegen des HR Giger Museums. Die Werke des Künstlers, die bizarr und sonderbar schön sind, sind im Schloss St-Germain untergebracht. Die Gemäuer bieten einen wunderbaren Raum für seine Kunst. Seite 9
Am 6. Dezember 1971 wurde an der Sternmattstrasse die Gemeindebibliothek Baar eröffnet . Bibliotheken gab es in Baar auch schon vorher, so die Bibliotheken von Privatpersonen, Familien oder Vereinen und weitere, teilweise auch öffentlich zugängliche Angebote. Seit 1949 führten zudem die Schulen Baar eine Schülerbibliothek. Was indes dem 1963 zumindest statistisch zur Stadt gewordenen Baar noch fehlte, war eine durchgängig öffentlich zugängliche Gemeindebibliothek. Als mögliche Bibliotheksstandorte waren in den späten 1960er-Jahren eine Landparzelle an der Neugasse oder das noch nicht fertig erstellte Schulhaus Wiesental im Gespräch. Schliesslich kam man an der Gemeindeversammlung vom 3. Juli 1970 überein, die neue Bibliothek auf dem Grundstück der katholischen Kirchgemeinde beim Schulhaus Sternmatt 1 zu bauen. In den ersten zwei Jahren schrieben sich 2500 Personen aus dem ganzen Kanton Zug ein, und am 22. März 1974 verliess das hunderttausendste Buch die Bibliothek. Eine bauliche Erweiterung wurde dringend notwendig, und so übernahm 1981 die Gemeinde an der Sternmattstrasse einen weiteren Pavillon, den die Zuger Kantonalbank bis zum Bezug ihrer Filiale an der Dorfstrasse als Provisorium genutzt hatte. Im Jahr 2004 wurde dann das neue Gemeindehaus mit integrierter Bibliothek bezogen.
Im Rahmen der Internationalen Orgeltage findet am 6. Juni in der Pfarrkirche St. Martin ein Konzert mit der schwedischen Organistin Ursula Grahm statt. Die Baarer Kirche bietet den Klangraum für ein Orgelkonzert, an dem Musik aus dem Herkunftsland und der Wirkungsstätte der Gastorganistin erklingt. Seite 13
Philippe Bart/mwe
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