Zugerbieter 20210622

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P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 25, Jahrgang 116

Dienstag, 22. Juni 2021

Eine Lokalausgabe der Zuger Presse

Wir retten Ihre

25

JAHRE UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR BAAR UND ALLENWINDEN

AMTLICHES PUBLIKATIONSORGAN DER GEMEINDE BAAR

ERINNERUNGEN! fotto-opttik-grau.chh 6340 Baar - www.hensler.ch

Jubiläum

Stolz auf Wasserversorgung in Allenwinden kennt man laut Reto Andermatt im Berggebiet des Kantons Uri. Dank den guten Erfahrungen mit dem Modell hat es in den letzten Jahrzehnten auch nie Diskussionen über eine Änderung des Allenwindner Systems gegeben. Einzig der Notfalldienst sei einmal zum Thema geworden; man dachte darüber nach, diesen zu zentralisieren. Die Idee wurde dann aber nicht weiterverfolgt. «Genaue Ortskenntnisse sind in einem Notfall elementar», so die Überlegung. Bewährt habe sich auch die schlanke Organisation mit einem Sekretariat als 20-Prozent-Stelle, einem Brunnenmeister und einer kleinen Entschädigung für den Vorstand.

Die Wassergenossenschaft Allenwinden feiert ihr 75-jähriges Bestehen. Die dezentrale Versorgung, wie sie in Baar praktiziert wird, bringt laut den Verantwortlichen grosse Vorteile. Allenwinden sei hierfür ein Musterbeispiel. Marcus Weiss

«Wir haben in Allenwinden eine hervorragende Situation in punkto Versorgungssicherheit, und dies aus dem einfachen Grund, weil zu jedem Zeitpunkt jeweils das Richtige getan wurde.» Mit dieser Aussage beginnt der Baarer Bauvorstand Jost Arnold das Gespräch über die Wassergenossenschaft Allenwinden (WGA). Der Gemeinderat ist seit elf Jahren Präsident der Genossenschaft und kennt die Organisation der Trinkwasserversorgung in seinem Heimatdorf wie seine Westentasche.

Wichtig sind steter Unterhalt und Investitionen Seit einem Dreivierteljahrhundert ist die WGA für diese wichtige Aufgabe zuständig, unabhängig von der sonstigen Gemeindeinfrastruktur und massgeschneidert für das Dorf hoch über dem Zentrum von Baar. Die WGA zählt 15 Genossenschafter, welche einen Anteilsschein der WGA und eine Liegenschaft in Allenwinden besitzen. «Es werden bei der WGA laufend Investitionen getätigt, so ist beispielsweise im vergangenen Jahr die Erneuerung der Brunnenstube Bilgerighof abgeschlossen worden», erklärt Jost Arnold. «Man darf

Der aktuelle WGA-Vorstand im Stufenpumpwerk Bilgerighof (von links): Reto Andermatt (Aktuar), Jost Arnold (Präsident), Claudia Germann (Kassiererin) und Peter Schmid (Brunnenmeister). Bild: Andy Busslinger nie ruhen und muss die Probleme immer fortlaufend lösen, das ist quasi das Erfolgsrezept unserer Wassergenossenschaft.» Die grossen Weichenstellungen, welche die WGA zu ihrem 75-Jahr-Jubiläum voller Optimismus in die Zukunft blicken lassen, wurden bereits in den vergangenen Jahren zum Abschluss gebracht. «Das Wichtigste sind die Verbünde, sie verhindern eine Knappheit beim Allenwindner Trinkwasser in sehr heissen Sommern, damit sind wir auch für die zukünftigen Klima-Herausforderungen gerüstet», führt der Genossenschaftspräsident aus. Für den Verbund mit den Wasserwerken Zug sei bereits 1987 eine zwei Kilometer lange Ver-

bindungsleitung errichtet worden. «Man realisierte in Allenwinden schon früh, dass man in heissen Sommern zu wenig Wasser haben würde, deshalb hat man vorausschauend gehandelt.» Vor acht Jahren wurde zudem ein Trinkwasserverbund mit Unterägeri eingerichtet, wodurch die WGA im Bedarfsfall von der grossen Wasserreserve Ägerisee (Seewasserwerk bei Oberägeri, gemeinsam mit Unterägeri betrieben) profitieren kann. Im sehr trockenen Sommer 2018 wurde bereits von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.Am bestens bewährten Modell einer eigenständigen Wasserversorgung für Allenwinden wolle man in Zukunft festhal-

ten, betont auch Reto Andermatt, Aktuar und Vizepräsident der WGA.

Topografie ist Hauptgrund für dezentrale Wasserversorgung Dass heute fünferlei Wasserversorger auf dem Gemeindegebiet von Baar etabliert sind, habe vor allem mit der Lage der Gemeinde zu tun. «Die Topografie hatte einen entscheidenden Einfluss darauf», meinen die Vertreter der WGA einhellig. Ein Faktor waren von Beginn weg die zu bewältigenden Wegstrecken. So liegt heute ein Drittel der insgesamt 15 Wasserversorgungen des Kantons Zug innerhalb der Gemeindegrenzen von Baar.Ähnliche Organisationsformen

Das Jubiläumsfest kann trotz Corona stattfinden Erst Anfang Juni ist der Entscheid gefallen, dass am 25./26. Juni das Jubiläumsfest der WGA stattfinden kann. «Am 25. Juni wird es einen Festakt mit geladenen Gästen geben, am 26. Juni einen Tag der offenen Tür, hauptsächlich für die Allenwindner Bevölkerung», informiert Jost Arnold. «Wie wird das Wasser gefasst, kontrolliert, gespeichert und verteilt?» Diese Fragen sollen an fünf verschiedenen Stationen, die mittels organisiertem Transportdienst vom Allenwindner Zentrum aus erreichbar sind, beantwortet werden. «Dieses Fest ist uns sehr wichtig, denn die Einwohnerinnen und Einwohner sollen sehen, wo ihr Wasser herkommt und wie viel Aufwand es bedeutet, es zu jeder Tageszeit und in gleichbleibender Qualität ins Haus zu liefern», so der Präsident der WGA.

Chronik Die Wasserversorgung Baar betrieb in Allenwinden seit Anfang des 20. Jahrhunderts eine Wasserversorgung ab der Quelle im Unterstock. Im Jahr 1945 sollen 9 Haushalte daran angeschlossen gewesen sein. Als dann die Milchgenossenschaft Allenwinden nach einem Anschluss zur Kühlung von Milch nachfragte, winkte die Gemeinde Baar ab – wohl angesichts der zu erwartenden Investitionen. In Allenwinden fanden sich aber Personen, die den Mut hatten, die Verantwortung für die Wasserversorgung des Dorfes selbst zu übernehmen. Die Gründungsversammlung für eine neue Wassergenossenschaft fand am 11. März 1946 im Gasthaus Adler statt. Den Vertragsentwürfen wurde zugestimmt; am 23. März genehmigte die ausserordentliche Generalversammlung die 23 Paragrafen umfassenden Statuten der WGA . Der Kaufvertrag mit der Gemeinde Baar wurde am 13. April 1946 unterzeichnet. Die grosse Herausforderung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bis heute lässt sich mit einem Blick auf die Entwicklung der Einwohnerzahl Allenwindens leicht erkennen: Im Jahr 1950 zählte das Dorf 321 Einwohnerinnen und Einwohner, 2020 lebten 1497 Personen in dem Ort. Die WGA unterhält heute ein Versorgungsnetz von rund 20 Kilometern Länge. Jubiläumsbuch WGA/mwe

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