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ZÜRICHSEE-ZEITUNG BEZIRK HORGEN FREITAG, 2. DEZEMBER 2011
VERANSTALTUNG Jazzabend in Wädenswil WÄDENSWIL. Zum letzten Mal in diesem Jahr trifft sich der City Jazz Club am 10. Dezember im Clublokal im Wädi-BrauHuus. Zum Abschluss treten die New Harlem Ramblers auf, die heute zur Spitze der Schweizer Amateur-Jazz-Orchester zählen. Sie zeichnen sich auf Grund ihrer Qualität und Vielfalt ihres musikalischen Angebotes aus. Ihr Repertoire reicht vom swingenden Dixieland, wie er in den Vereinigten Staaten seit den dreissiger Jahren gepflegt wird, bis zu jenen gesungenen Evergreens, die heute eigentlich zu den Klassikern des amerikanischen Show-Business gehören. (e) Samstag, 10. Dezember, 20 bis 23 Uhr, Wädi-Brau-Huus, Florhofstrasse 13, Wädenswil.
IMPRESSUM Redaktion Zürichsee-Zeitung, Burghaldenstrasse 4, 8810 Horgen. Telefon: 044 718 10 20. Fax: 044 718 10 25. E-Mail: redaktion.horgen@zsz.ch. E-Mail Sport: sport@zsz.ch. Redaktionsleitung Benjamin Geiger (Chefredaktor), Lukas Matt (Leiter Regionalredaktion), Michael Kaspar (stv. Chefredaktor), Martin Steinegger (stv. Chefredaktor), Peter Hasler (Sportchef). Druck Tamedia AG, Druckzentrum, Zürich. Aboservice Zürcher Regionalzeitungen AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa. Telefon: 0848 805 521. Fax: 0848 805 520. E-Mail: abo@zsz.ch. Preis: Fr. 348.– pro Jahr, E-Paper: Fr. 174.– pro Jahr. Inserate Zürcher Regionalzeitungen AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa. Telefon: 044 515 44 55. Fax: 044 515 44 59. E-Mail: horgen@zrz.ch. Todesanzeigen: todesanzeigen@zsz.ch.
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Frau S. geht jetzt ohne Rollator
as Zimmer von Frau S. in der Wohnchetti Thalwil ist nicht sehr gross, ein schmaler Raum, darin ein Spitalbett, das nicht nach Spital aussieht, ein kleiner quadratischer Tisch und zwei Stühle. Ein Regal an der Wand mit etwa 50 Büchern. «Ich konnte nur wenige Bücher aus meiner Wohnung mitnehmen, die andern habe ich weggeworfen», erwähnt sie. Die Blicke fallen auf einen schönen Perserteppich und einen soliden Fauteuil. Beides hat die 62-Jährige aus ihrer Wohnung mitgebracht, ebenso mehrere Stiche mit Ansichten von ihrer Heimatstadt im Aargau, die geschmackvoll gerahmt sind. Neu gekauft hat sie sich einen FlachbildFernseher. «Seit dem 17. April wohne ich hier.» Das Datum fällt ihr sofort ein. Vorher habe sie immer eine eigene Wohnung gehabt. «Meine Beiständin sagte, es geht nicht mehr, dass ich alleine wohne. Ich hatte die Spitex, die kam regelmässig zu mir. Am Schluss jeden Tag. Die Spitex half mir aufräumen und postete für mich.» Denn aus dem Haus zum Einkaufen wagte sie sich nicht mehr. «Ich habe dann am Abend etwas Kaltes gegessen», erinnert sie sich.
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ls die Beiständin mit ihr verschiedene Wohnangebote begutachten wollte, fühlte sie sich überfordert, mehrere Anlagen in Augenschein zu nehmen. «Wir schauten nur die Wohnchetti an, und die gefiel mir.» Bei ihrem Einzug konnte sie nur mit dem Rollator gehen. «Jetzt geht sie ohne Rollator, nur mit dem Stock», lobt ihre Betreuerin Monika Zellmeyer und
Die irgendwie geartete Verwertung von in diesem Titel abgedruckten Texten, Bildern, Inseraten oder Teilen davon, insbesondere durch Einspeisung in einen OnlineDienst, durch dazu nicht autorisierte Dritte ist untersagt. Jeder Verstoss wird gerichtlich verfolgt.
hebt diesen Fortschritt im wahrsten Sinne des Wortes hervor. Früher hatte Frau S. fast keine Kontakte zu anderen Menschen, ausser zur Spitex und zu einer guten Freundin. Die besucht sie auch heute regelmässig in ihrem neuen Zuhause. «Ich bin immer ein einsamer Mensch gewesen, habe immer allein gelebt.» Sie sei auch stets allein in die Ferien gefahren, meist auf Bus-Rundreisen. Da lernt man doch Leute kennen? «Ich nicht, ich war lieber für mich.» Das Büro sei ihre Welt gewesen. Mehr als 30 Jahre hatte sie in einer Verwaltung gearbeitet. Vor zehn Jahren musste sie wegen ihrer psychischen Erkrankung aufhören. Darüber will sie nicht reden, «sonst kommen mir die Tränen».
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in sonniger Gartensitzplatz mit Stuhl und Tischchen gehört auch zu ihrem Zimmer. Draussen gesessen ist sie noch nie. Lieber sitzt sie vor ihrem neuen Fernseher. «Ach, bin ich nervös», wirft sie immer wieder ins Gespräch ein, das sie sichtlich bewegt. Gar nichts Persönliches soll an die Öffentlichkeit dringen. Diese Zusicherung beruhigt sie. Ihr Alltag in der Wohnchetti ist nun anders als in früheren, zurückgezogenen Lebenszeiten. Gefrühstückt wird zusammen mit den anderen Bewohnern im freundlich gestalteten Aufenthaltsraum. Jeder hat im Kühlschrank ein Fächli, darin das, was er oder sie gern zum Zmorge isst. Ein oder eine Bewohner/in kocht für alle Kaffee und Tee. Ob sie hier schon eine Kollegin gefunden habe: «Nöd so, ich schwätze einfach mit denen, die da sind.»
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as Mittagessen bereiten die Bewohner gemeinsam zu. Frau S. hilft gerne beim Salatrüsten. «Dann renn ich in die Küche und frage, wann ich anfangen darf.» Sie lacht, wenn sie das erwähnt. Als sie allein lebte, machte sie nicht so gerne den Haushalt. «Um Himmels willen», ist ihr Kommentar dazu. Nun ist sie entlastet. So wird beispielsweise den Bewohnern die Wäsche gewaschen und beim Aufräumen geholfen.
Wohnchetti sucht Freiwillige Im Jahr der Freiwilligen werden Helfer nicht nur gelobt und geschätzt, sondern auch gesucht. Zum Beispiel in der Stiftung Wohnchetti in Thalwil, wo Menschen ein Zu- Vreni hause finden, die Eichenberger. aufgrund psychischer und körperlicher Beeinträchtigung in einer begleiteten Wohnsituation leben. «Wir suchen Freiwillige, die mit unseren Bewohnern Spiele machen, mit ihnen einen Ausflug unternehmen», wünscht sich Wohnchetti-Leiterin Vreni Eichenberger. Vorstellbar wäre auch mit einem Bewohner zu backen, spazieren zu gehen, ihn oder sie beim Kleiderkauf oder Arztbesuch zu begleiten. Denn nicht immer hätten die Mitarbeiter der Wohnchetti genügend Zeit, der-
ZIS-Schüler erklären Sek-Schülern den Klimawandel KILCHBERG. Schüler der Zurich International School tauschen sich mit Schülern der Sekundarschule Kilchberg über den Klimawandel aus. Schüler unterrichten Schüler: Ein Klimawandel-Projekt bildete den Anfang einer langjährig geplanten Zusammenarbeit der Zurich International School (ZIS) mit der Sekundarschule Kilchberg. Das Projekt will das gegenseitige Kennen- und Verstehenlernen fördern und zielt auf ein harmonischeres Zusammenleben der Schüler. Am Donnerstag, 24. November, besuchten 19 deutschsprachige Schüler der ZIS Middle School gemeinsam mit den Initiantinnen des Projekts – Naturkundelehrerin Mary Browning und Deutschlehrerin Martina Sidler – die Sekundarschule Kilchberg, um ihr Wissen über den Klimawandel mit Schülern der zweiten Sekundarstufe zu teilen.
Auf dem Weg zur Sekundarschule Kilchberg waren die Schüler der ZIS etwas nervös, denn sie wussten nicht, was sie erwarten würde. «Wie würden die Sek-Schüler auf uns reagieren», fragten sie sich. Als sie dann in der Klasse standen, stieg ihr Adrenalinspiegel. «Am Anfang waren wir alle etwas schüchtern, aber nachdem wir uns vorgestellt hatten, ging alles ziemlich schnell», berichtet ein Schüler. Die ZIS Schüler präsentierten mittels Powerpoint einige Fakten zum Thema Klimawandel. Anschliessend führten sie gemeinsam einige Versuche durch und zeigten die selbstgebauten Solarautos. Dazu stellten die Sekundarschüler viele Fragen. «Diese regten uns zum Nachdenken an, und wir haben spannende Diskussionen geführt», erzählten die Schüler der ZIS. Schliesslich gehe das Thema Klimawandel alle an. Zum Schluss bauten alle gemeinsam einen solarbetriebenen Kran, der einige Büroklammern anheben konnte. Anschliessend zeigten die Sek-Schüler ihr
Sek- und ZIS-Schüler experimentieren zum Thema Klimawandel. Bild: zvg
Schulhaus und verteilten als Dankeschön Gipfeli. Es sei spannend gewesen, neue Bekanntschaften zu machen und mit Gleichaltrigen einer anderen Schule zu arbeiten,
HERZLICHEN DANK für die grosse Anteilnahme, die wir beim Abschied von unserem lieben
Rudolf Isler Besonders danken wir Frau Pfarrerin Regula Frischknecht für die einfühlsame Gestaltung des Gottesdienstes, Frau Ursula Hauser für das schöne Orgelspiel, dem Musikverein Harmonie Wädenswil und der Veteranenvereinigung des Zürcher Blasmusikverbandes für die Fahnendelegation sowie allen, die ihn auf seinem letzten Weg begleitet haben. Vielen Dank für jedes tröstende Wort, gesprochen oder geschrieben, für Blumen und Spenden. Ganz herzlichen Dank an alle, die unserem lieben Ruedi im Leben mit Zuneigung und Freundschaft begegnet sind. Wädenswil, im Dezember 2011
sagten die Schüler der ZIS. «Wir haben festgestellt, dass wir gar nicht so unterschiedlich sind, und hoffen, dass sie bald auch mal zu uns kommen und wir ihnen unsere Schule zeigen können.» (e)
Die Trauerfamilie ER2509zszA
artige Aufgaben zu übernehmen, sagt Eichenberger. Zehn Frauen und Männer leben in der kürzlich renovierten Liegenschaft der Gemeinde Thalwil an der Alpenstrasse 24. Es sind eher ältere Betreute, die meisten über 60 Jahre alt. In der zweiten Wohngruppe «Freihof» an der Alten Landstrasse 74b in Thalwil reicht die Altersstruktur der sieben Bewohner von 30 bis 50. In beiden Wohngruppen betreuen Teilzeitmitarbeiter (insgesamt 4,6 Stellenprozente) die Bewohner. Die Aufenthaltsdauer ist unterschiedlich. Sie kann mehrere Monate dauern oder bis zum Lebensende reichen. Der Aufenthalt finanziert sich durch Beiträge der Bewohner, also durch ihre IV, AHV und Ergänzungsleistungen oder Sozialleistungen der zuständigen Gemeinden. (gs) Melden können sich Personen, die an einem Freiwilligeneinsatz interessiert sind, unter Tel. 044 720 20 16, E-Mail: info@wohnchetti.ch.
VERANSTALTUNG Figurentheater für Enkel HORGEN. Die Puppenspielerin Katharina Thierer spielt am Mittwoch ein unbekanntes Märchen zur Vorweihnachtszeit im Baumgärtlihof. «Marie zwischen Gelb und Blau» erzählt vom Beginn einer Freundschaft zwischen zwei recht unterschiedlichen Kindern. Die eigenwillige Marie musste mit ihren Eltern umziehen, und darüber ist sie wütend. Der schüchterne Paul scheint kein Ersatz für ihre alten Freunde zu sein. Um Marie auf zuheitern, bietet ihr die Mutter an, das Kinderzimmer neu zu streichen. Die Entscheidung für eine bestimmte Farbe fällt Marie schwer. Doch dann erlebt sie zusammen mit Paul, dass Farben wie Gefühle sein können. Am Schluss der Geschichte weiss sie ganz genau, wie ihr Zimmer aussehen soll, und in Paul hat sie einen neuen Freund gefunden. Das Stück ist eine Kombination aus Figurentheater und Schauspiel, das Grosseltern mit ihren Enkeln besuchen können. (e) Mittwoch, 7. Dezember, 14.30 Uhr, im Seniorenbegegnungszentrum Baumgärtlihof, für Kinder ab drei Jahren. Dauer: 40 Minuten.
Amtliche Todesanzeigen
Horgen
Horgen
Geitlinger, Hanspeter, von Horgen ZH, geboren am 9. März 1936, Ehemann der Geitlinger-Bodmer, Margaretha, wohnhaft gewesen in Horgen, Einsiedlerstrasse 262. Die Abdankung findet am Montag, 12. Dezember 2011, um 14.00 Uhr statt. Besammlung in der Friedhofshalle.
Gestorben am 29. November 2011:
erfahren durften. Die vielen Zeichen der Verbundenheit und des Mitgefühls lassen uns spüren, dass wir in unserer Trauer nicht alleine sind.
Der Physiotherapeut klopft an die Tür. Er holt Frau S. ab, um das Gehen mit dem Stock zu verbessern. Sie seufzt. Das anstrengende Interview und jetzt noch nach draussen. Ihre Betreuerin ermuntert sie: «Sie können doch jetzt, seitdem sie Physiotherapie haben, viel besser gehen.» Eigentlich würde sie jetzt lieber fernsehen. Doch brav macht sie sich auf den Weg. Gaby Schneider
Trudy Baumann-Fiechter, von Horgen ZH, geboren am 22. Juni 1934, Ehefrau des Baumann, Walter, wohnhaft gewesen in Horgen, Neudorfstrasse 31. Die Abdankung findet am Dienstag, 6. Dezember 2011, um 14.00 Uhr statt. Besammlung bei der Friedhofshalle.
Am Mittwoch, 30. November 2011, ist gestorben:
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«Alles hat seine bestimmte Stunde, jedes Ding unter dem Himmel hat seine Zeit. Geboren werden hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit.»