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literatur: münchhausen – weltstar wider willen

AXel S. Meyer Gott schuf, linné orDnEtE

lEsunG unD GEspräch Von Leidenschaft, Ehrgeiz und Besessenheit getrieben, ringen zwei Forscher in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts um Anerkennung. Carl von Linné will Gottes Schöpfung, die Flora und Fauna, nach einem von ihm entwickelten System ordnen und zum berühmtesten Botaniker aller Zeiten werden. Zunächst wird der Schwede verkannt, publiziert aber schließlich bahnbrechende Schriften und unternimmt abenteuerliche Forschungsreisen. Erbittert bekämpft wird er dabei von dem deutschen Arzt Johann Georg Siegesbeck. Der Wissenschaftler hat sich einen bescheidenen Namen gemacht und verfasst selbst botanische Schriften. Schriften, die hinfällig werden, sollte sich Linnés Sexualsystem zur Pflanzenbestimmung durchsetzen – in Siegesbecks Augen nichts als Ketzerei …

QuAliTylANd

sZEnischE lEsunG n Marc-Uwe Klings QualityLand versorgen Algorithmen die Menschen ganz ungefragt mit den Produkten eines Versandhändlers, entscheiden Dating Apps, welche Partnerschaft vorteilhaft ist und kennen selbstfahrende Autos schon immer ihr Ziel. Doch das vollautomatische Konsum-Paradies ist ein durchökonomisierter Überwachungsstaat, in dem ein kafkaeskes Punktesystem die Erfolglosen mit Deklassierung bestraft, während die Gesellschaft unter dem Druck der Profitmaximierung dem Wahnsinn verfällt. Was sogar die Maschinen betrifft: Androiden leiden an Neurosen, Drohnen an Flugangst und Staubsauger kranken am Messie-Syndrom ... Hochkomische Kapitalismuskritik vom Feinsten – allerdings frei erfunden. Denn etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten oder bekannten Marktführern wären rein zufällig.

24.02.2022 · 19.30 Uhr · Literaturhaus 25.02.2022 · 20.00 Uhr · Ateliertheater

ANTiSpieliSMuS & VieTSMorgeN

locAl rock Wer den ruhigen Abend sucht, sollte lieber im Hafen bleiben: Zu acht heizt Antispielismus mit treibenden Rhythmen und schmetternden Bläsern gehörig ein. Die Fahrt geht durch die seichten Gewässer des Reggae, führt hinaus auf die offene See des windigen Ska und lenkt direkt in die gefährlichen Untiefen des Punkrocks. Mit einer klar weltoffenen und antifaschistischen Botschaft im Gepäck bringen sie die Planken zum Beben, sodass kein Tanzbein stillgehalten werden kann. Seit 2003 sind Vietsmorgen mit einer Mischung aus guter Laune, Punkrock, etwas Ska, aber auch ernsten Themen, verpackt in einer Musik, die vor Ehrlichkeit und Authentizität nur so strotzt, gern gesehen unterwegs.

dieTrich & rAAB

kAbArEtt Die Rostocker Kabarettisten DIETRICH & RAAB feiern ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum! Und dazu gehört natürlich ein neues Programm. Dabei verbinden sie hochaktuelle Themen mit ihren satirischen Highlights aus den vergangenen Jahren. Die Hymne an einen einsamen Wasserwerfer-Fahrer wird ebenso ein Wiedersehen feiern wie das Tagebuch eines deutschen Flüchtlings in Syrien und ein nächtlicher Einbruch im Kanzleramt. „Wir haben aber so viele neue Sachen, dass es nur echte Klassiker ins Programm schaffen“, sagt Christopher Dietrich. Erik Raab: „Bei uns herrscht Neustart im Endstadium. Es wird wieder Zeit für Live-Auftritte. Nichts gegen moderne Entwicklungen, aber Homeoffice im Kabarettbereich ist auf Dauer schwierig …“

roSTocKer SoNg FeSTiVAl

coMEDy MAGic shoW Das Kulturwerk MV gestaltet in Kooperation mit dem Volkstheater eine Neuauflage des Rostocker Song Festivals! Die digitale Bühne für großartige Musik und interessante Talkrunden mit ProtagonistInnen aus Rostock und Umgebung steht dieses Mal im Großen Haus des Volkstheaters. Interessierte dürfen sich neben Konzerten mit bekannten Musikacts und NewcomerInnen auf eine unvergleichliche Produktion freuen.

25.02.2022 · 19.00 Uhr · MAU Club 25.02.2022 · 20.00 · Bühne 602 26.02.2022 · 19.30 Uhr · Großes Haus

K toc S o r S in oro NA d e M o c

in den vergangenen Montagen nutzen regelmäßig tausende rostocker ihr Demonstrationsrecht, um gegen die aktuelle coronapolitik der landes- und bundesregierung zu demonstrieren.

nicht nur aufgrund der zweifelhaften Zusammensetzung des Demonstrationszuges aus u.a. personen der rechten szene demonstrieren auch etliche rostocker gegen die stattfindenden Demonstrationszüge.

unser fotograf ronald harting hat einige Momente auf beiden seiten festgehalten.

Aktuell sind von 1.610.774 Einwohnern in MV 73% zweifach geimpft und 51% der bewohner geboostert.

i put a spell on you

Die neue Ausstellung „i put a spell on you“ der GolDWErk GAlEriE in rostock zeigt ab dem 19. februar fotoarbeiten von ingar krauss, knut Wolfgang Maron, Adrian sauer und skulpturen von Dieter kränzlein. i put a spell on you? ich verzaubere dich – ich verwünsche dich – ich ziehe dich in einen bann!

Der Titel ist weder Drohung noch Zauberspruch oder Spielerei: Er ist eine Ansage und ein Versprechen, denn diese Ausstellung fasziniert in vielen Dimensionen. Zeit und Erfahrung, Bewegung und Prozess, Fläche und Raum spielen bei allen vier Künstlern eine wichtige Rolle.

Ein klassisches Foto hat nur zwei Dimensionen, die Fotoarbeiten der gezeigten Künstler jedoch lassen diese Zahl exponentiell steigen: die sinnlichen Struktureffekte der Naturstillleben von INGAR KRAUSS; die überzeitliche Tiefe der Landschaft bei WOLFGANG MARON; die digitale Klaviatur der Rot-Gelb-Blau-Skala bei ADRIAN SAUER. Das magische KünstlerQuartett wird komplettiert durch die konkreten Skulpturen eines DIETER KRÄNZLEIN, der die massive Kompaktheit von Muschelkalk und Marmor in Dynamik und Bewegung verwandelt – durch Schneiden, Fräsen, Spalten, Schichten und Kolorieren wird das Schwere leicht und das Starre lebendig.

die Fotoarbeiten I Put a Spell on You – wer den Song kennt, weiß, welche Gänsehautschauer einem über den Rücken jagen können, wenn Screamin' Jay Hawkins mit Voodoogesten markerschütternd singschreiend das Objekt seiner Liebe verzaubern möchte, um es für sich zu gewinnen. Wenn eine Gruppenausstellung diesen Titel trägt, so darf man von den Bildern dieser Ausstellung erwarten, dass sie ihr Publikum auf Anhieb ästhetisch verführen und unheilbar in ihren Bann schlagen. Die Werke dieser Ausstellung haben dieses Potenzial.

Mare Triticum betitelt Ingar Krauss seine Serie, die fünf Ausschnitte eines Kornfelds zeigen, über die der Wind streicht. Die Windbewegungen erzeugen betörende Struktureffekte und verleihen den kraftstrotzenden, im Wind tanzenden Ähren die Anmutung eines verwirLandschaften, die, im stetigen Wandel begriffen, den Menschen zum Trotz überleben werden. Man weiß nie, ob man eine Welt vor oder nach der Apokalypse betrachtet. Marons Geliebte ist die überzeitliche Natur, die er mit seinem Zauberkasten einfängt. Auch er könnte wie Screamin' Jay Hawkins singen „cause you are mine!“, weil er sich die Natur als bildnerische Parallelwelt aneignet. Anders als Krauss und Maron setzt sich Adrian Sauer mit den vielfältigen Aspekten der digitalen Farberzeugung und der menschlichen Wahrnehmung auseinander. Sauer will zeigen, dass „Bilder das Ergebnis mathematischer und wissenschaftlicher Prinzipien sind“ und eine Fotografie immer nur eine Abstraktion der Umwelt, die nie frei war von Manipulationen. Während Ingar Krauss mit handkolorierten Barytabzügen und Knut Wolfgang Maron mit Polaroids und Cibachromeabzügen sinnlich erfahrbare, analoge Materialien verwenden, die ihren Farbschmelz aus chemischen Elementen und Pigmenten beziehen, spielt Adrian Sauer auf der Klaviatur der RGB-Farbskala (Rot Gelb Blau), auf der unsere Bildschirme basieren. Steht man etwas entfernt von den Bildern der Serie 16.777.216 Farben als Feuerwerk, schaut man auf eine graue Fläche, weil die Addition aller RGBFarbmischungen zusammen Grau ergibt. Das Feuerwerk entsteht erst, wenn man sich dem Bild nähert. Steht man nah am Bild, erkennt man unendlich viele farbige Pixel, darunter auch die aus den Primärfarben Rot, Gelb und Blau gemischten Sekundärfarben Grün, Orange und Violett. Die physische Präsenz des Betrachters ist notwendig und die Wahrnehmung herausgefordert. Und dann will man nicht mehr lassen von diesem Bild.

belten Tierfells, das man am liebsten anfassen möchte. Auch in Ingar Krauss‘ Stillleben geht es um das Lebendige der Naturform.

In der Stilllebenfotografie zeigt sich die Eigenschaft des Mediums, Leben zu fixieren, um es im selben Moment als ein Memento mori zu stilisieren. Für seine Aufnahmen baut der Künstler eine Bühne, auf der seine Objekte wie Protagonisten solo oder als Gruppe auftreten. Er nimmt die Szenen mit einer großformatigen Kamera in S/W auf, zieht sie auf mattem Barytpapier ab und koloriert sie mit Ölfarbenlasur. Die zarte Kolorierung erinnert an die Farbfotografie im 19. Jahrhundert, wo die manuelle Zugabe von Farbe eine größere Mimesis erlaubte und den sinnlichen Reiz des Dargebotenen erhöhte. Die Verlockung der Naturdinge macht Appetit auf Leben, um es im selben Moment in Frage zu stellen. Screamin' Jay Hawkings Hexerei wirkt im Hinweis auf die Vergünglichkeit des Lebendigen: Carpe diem, heißt es, solange du lebst.

Auch Knut Wolfgang Maron ist ein Meister des analogen Kolorits. Er zählt zu den Pionieren der modernen künstlerischen Farbfotografie, insbesondere der Polaroidfotografie, die er als Cibachromeabzüge vergrößerte. Marons Weltsicht gründet auf einer meditativen Versenkung in die Natur. Seine seit über 40 Jahren andauernde Bildproduktion ist einem visuellen Hunger geschuldet, der unstillbar bleibt, weil diese Produktivität seine Lebensessenz darstellt: „Meine Suche nach Bildmotiven ist wie eine Sucht. In der Landschaft vergesse ich alles um mich herum. Dort bin ich eins mit der Welt, das geht bis zum Rausch.“ Maron will den ekstatischen Moment der künstlerischen Schöpfung wiederholen und sein transzendentes Erlebnis in Form von Bildern festhalten. Seine Bilder sind von betörender, aber auch verst render Schönheit – dystopische Szenarien zeigen verletzte, verstrahlte

DR. CHRISTIANE STAHL

19.02. bis 08.04.2022 · GOLDWERK Galerie

TerMiNe fEbruAr 2022

perspektivwechsel

Kunst nach 1945 aus den Sammlungen der Kunsthallen in Lübeck und Rostock bis 27.02.2022 · Kunsthalle

perspektivwechsel

Für das Fotoprojekt „Meine Stadt“ fanden sich Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 11 aus Lübeck und Rostock zusammen, um in einem gemeinsamen Projekt ihre Städte mit der Kamera zu entdecken. Wie nehmen sie ihre Städte wahr? Was bewegt die Fotografinnen und Fotografen – Orte, die sie mögen, die ihnen vertraut sind oder der individuelle Blick aus dem Fenster? Unter den Akteurinnen und Akteuren sind Schülerinnen und Schüler des Innerstädtischen Gymnasiums in Rostock und der Arbeitsgemeinschaft „Fotografie“ am Johanneum zu Lübeck. Ihre „Stadtansichten“ werden in Rostock in der Außengalerie am Gräsergarten ab 10.11.2021 zu sehen sein. bis 31.03.2022 · Kunsthalle

kunst und hallen

Für die Ausstellung „KUNST & HALLEN. KUNSTSINN ÜBER MAUERN HINWEG. Die Kunsthalle Rostock in den Reinbeckhallen“ reisen Werke aus dem Bestand der Kunsthalle Rostock nach Berlin in die Reinbeckhallen, wo sie bis 20. Februar 2022 zu sehen sein werden. bis 22.02.2022 · Kunsthalle

impressum

HERAUSGEBER

0381 – Stadt- und Kulturmagazin Kulturkombinat Verlag Barnstorfer Weg 22 · 18057 Rostock info@0381-magazin.de www.0381-magazin.de Tel. (0381) 29 46 283

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Frank Schollenberger Tel. (0172) 32 16 073 Lisa Thimm Tel. (0174) 13 97 844

FOTOS

Veranstalter Antje Benda

MITARBEITER

Henryk Janzen Frank Schollenberger Lisa Thimm Luise Johanna Acker Steffi Eick Christian Rutsatz Olaf Neumann Torsten Borchert

REDAKTION · BÜRO

Henryk Janzen (V.i.S.d.P.)

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WEB

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Die Urheberrechte für Anzeigenentwürfe, Fotos, Vorlagen sowie für die gesamte Gestaltung und insbesondere für die Namen bleiben beim Verlag. Jeglicher Nachdruck von Artikeln, Fotos, Zeichnungen und dergleichen bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Verlages. Haftung und Gewähr: Programminformationen werden kostenlos abgedruckt, eine Gewähr für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Für eingesandte Fotos, Artikel etc. kann leider keine Haftung übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion.

sergei tchoban

In seinen Zeichnungen untersucht Sergei Tchoban die realen und imaginären Strukturen urbaner Städte. Die Kontraste zwischen zeitgenössischer Architektursprache und historischen Gebäudestrukturen mit ihren reichen Texturen sind für Tchoban ausschlaggebend, um dem Betrachter Variationen seiner urbanen Umgebung erfahrbar zu machen. Einige seiner Zeichnungen zeigen Städte im Wasser, die in einem einfallsreichen Tagebuch eines Reisenden festgehalten sind. Weitere Arbeiten integrieren urbane Visionen mit fantasiereichen Elementen wie Glasbrücken. bis 27.02.2022· Kunsthalle

veronikas zimmer / veronika’s room

Sinnliches aus Manufaktur und Handwerk bis 12.02.22 · GOLDWERK Galerie

made in rostock

Rostocker Unternehmen und ihre Produkte aus 200 Jahren.

Spielkarten aus der Tiedemannschen Steindruckerei, Liköre von Kranstöver oder Jeanshosen vom VEB Jugendmoden Shanty – Rostocker Produkte verkauften sich weit über die Stadtgrenzen hinaus. Manche wurden internationale Erfolgsgeschichten. Die Sonderausstellung „Made in Rostock“ erkundet die lebendige Tradition der Rostocker Wirtschaftswelt und zeigt Erfindungen und Bestseller aus 200 Jahren Stadtgeschichte. bis 20.02.2022 · Kulturhistorisches Museum

1.500 jahre alte vogelFibel

Ein äußerst seltenes Fundstück wird im Rostocker Rathaus gezeigt – eine Vogelfibel mit Amaldineinlagen aus der Völkerwanderungszeit vor etwa 1.500 Jahren. Rathaus

blöde bilder

Dümmer-geht’s-nicht-Cartoons bis 13.03.2022 · Kunsthalle K'born

michael hegewald

Malerei bis 08.03.2022 · Galerie Möller

dauerausstellung

Wohnen und Arbeiten von Fischern und Seeleuten, Fischerei, Lotsenwesen und Seenotrettung, Entwicklung zum Seebad Do-Fr 10-17 Uhr · Heimatmuseum W'münde

das gold der ostsee

Handgefertigte Gegenstände aus Bernstein in maritimem Ambiente. Societät Rostock Maritim

dem bürger zur ehr – dem Feind zur wehr

Zur Geschichte der Rostocker Stadtbefestigung vom Mittelalter bis heute Kröpeliner Tor

rostock – historisch

Eine Ausstellung des Colorclubs Rostock anlässlich seines 50. Bestehens bis 27.02.2022 · Colorclub Rostock

atieh sabouri

Hyperrealistische Malerei und Grafik bis 29.04.2022 · Kleine Interkulturelle Galerie

nouras galerie

bis 07.04.2022 · AWO Bürgerhus

26 künstlerische positionen

Mitglieder des Kunstvereins Rostock stellen aus bis 27.02.2022 · Amberg 13

KUNST + RAHMEN

Ferdinandstraße 14 · 18 055 Rostock Telefon 0381 - 49 000 59 Fax 0381 - 31 259

· Grafik, Malerei · Poster, Kunstdrucke · Wechselrahmen, Passepartouts,

Individuelle Einrahmungen,

Objektausstattung, Ausstellungen

AnnA DobbErt wie eine rostockerin die hundewelt modisch erobert

oftmals ist es doch ein sehr amüsanter Anblick: hunde in Jacken, Mänteln, mit Mützen, pullovern, in strick oder leder, mit kapuze oder doch ganz lässig mit dem herrchen/frauchen im partnerlook. Wahrscheinlich musste ein jeder von uns schon mal über solch eine begegnung schmunzeln. und dann kam Anna daher und dachte sich: „ich mach jetzt einfach mal hundemode in schick“. Doch zurück zum Anfang …

Die heute 25-jährige Anna Dobbert hatte schon immer eine große Vorliebe fürs Nähen und schöne Stoffe jeglicher Art. „Das geradeaus Nähen an der Nähmaschine hat mir vor einigen Jahren meine Oma gezeigt, seither probiere ich viel Neues aus, nähe für Familie und Freunde“, so die Rostockerin. Schon bald wurde aus einem anfänglichen Hobby ein zeitintensives, aber kreatives Business. Anna, die anfänglich studieren wollte, bemerkte schnell, dass sie einen anderen Lebensweg einschlagen möchte, nämlich einer, der ihr Spaß macht. Nach Abbruch des Studiums entstand die Idee, sich einer Nische zu widmen, die ansonsten kaum jemand bediene. Die Nische heißt: handgefertigte Hundehalstücher. Und zwar als modisches Accessoire für den Vierbeiner. Oppa würde jetzt sagen: „Wat dat nich all gifft! Wer das Ganze jetzt belächelt, der sollte weiter lesen. „Eine Hundefotografin hatte auf Facebook nach kreativen Köpfen gesucht, die Beigaben für die Fotoboxen ihrer Kunden anfertigen können. Ich habe darunter einen Kommentar geschrieben, weil ich schon mal ein kleines Halstuch genäht hatte. Die Idee fand sie super und ermutigte mich weiterzumachen“, erzählt uns Anna. Wenig später entstand Annas „Baby“, ihr eigenes Kleinunternehmen „Ella & Fritz“. Das Markenzeichen: Personalisierte, wendbare Hundehalstücher in allen möglichen Formen und Farben mit einem kleinen Herzlabel. So einfach und so beliebt. Ein Onlineshop und eine Instagrampage mit Fotos ihrer Nähkunst später, boomte das Business bereits. Anna hatte ihre ganz persönliche Nische gefunden, die scheinbar auf großen Gefallen unter den Hundehaltern stieß. Seit dem Jahr 2018 ist Anna auch jedes Jahr auf der RasseHunde-Messe in Rostock mit einem kleinen Stand vertreten und freut sich dabei auf den persönlichen Austausch mit Herrchen und Frauchen. „Ansonsten läuft ja alles nur digital ab“.

Mit fast 12.000 Follower und dem gut laufenden Onlineshop zählt Annas „Ella & Fritz“ nun nicht mehr als Kleinunternehmen. „Viele Hundeleute kennen meine Marke bereits und haben schon einige Halstücher“, so die junge Selbständige. „Es gibt richtige Fans in ganz Deutschland und sogar über die Grenzen hinaus.“ Handmade Happiness und mit ganz viel Liebe genäht und verpackt, ist dabei Annas Mantra. Halbherzige Sachen gibt es nicht und ressourcenschonend zu arbeiten, hat sie sich dabei ebenfalls auf die Fahne geschrieben. Alle Tücher werden erst zurechtgeschnitten, wenn sie bestellt wurden, um unnötigen Müll zu vermeiden. So sind die Wartezeiten zwar etwas länger, dafür kommt das neue Lieblingsaccessoire für Wauwi in einer liebevollen Verpackung aus Karton und Papier — nix mit Plastik.

Annas Bestseller im Onlineshop sind übrigens die personalisierten MY NAME Halstücher oder auch die RAINY Kollektion aus wasserabweisendem Regenjackenstoff. Darüber hinaus findet man bei „Ella & Fritz“ noch Hundehalsbänder, personalisierte Hundemarken und Fliege und Schleife, falls Wuffi mal auf einer Hochzeit geladen ist. Wenn es der passende Partnerlook für das menschliche Gegenstück sein soll, gibt es Stirnbänder, Beutel und Täschchen, Armbänder, sowie Babymützchen. Für alle Neugierigen gibt es eine kleine Auswahl aus Annas Shop im Rostocker Hundeladen „Rostocker Fellnase“ am Hopfenmarkt zu bestaunen. „Dort kann man vor Ort mit Hund alles anprobieren“, so Anna. Kleiner Funfact am Rande: Anna selber hat keinen Hund. Dafür aber eine Katze und ein Pony.

Wer im Rostocker Lindenpark also zukünftige stylische Hunde mit Ankerhalstüchern herumlaufen sieht, der denkt an Anna, wie sie gerade an ihrer Nähmaschine sitzt und für Dackel Waldemar ein neues Schmuckstück näht. Für den WAU-Effekt.

Mehr Infos unter www.ellaundfritz.com oder auf Instagram: ellaundfritz

LUISE JOHANNA ACKER

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