Fakult채t f체r Architektur
Inhalt 4 6 10
Vorwort des Dekans Das Leben am Reiff Die Geschichte der Fakultät
L e h re 14 16 20 24 30
Die neuen Studiengänge Bachelor Architektur Master Architektur Master Stadtplanung International Studieren
Fo rs ch u n g 48 50 54 58
Forschungsaktivitäten Bamiyan-Tal Selbstbauprojekt Montic 2 Textilbewehrter Beton
Faku l täts s tru ktu r 64 106 107
Lehreinheiten Gremien Fachschaft
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Kontakt, Impressum
Re s s o u rc en 36 38 39 40 41 42 44
Das Reiff-Museum Bibliotheken Studentische Arbeitsplätze Werkstätten myREIFF Ausstellungen im Reiff RWTH Aachen 3
Vorwort des Dekans
Fakultät für Architektur
Die Darstellung einer Fakultät ist nie einfach. Die Summe der Lehrenden, Studierenden und ihre Aktivitäten bilden die Gesamterscheinung. Eine Aussage zu den Zielen und zu der Geschichte der Fakultät zu treffen, bringt immer mit sich, dass sie auf den einzelnen Tätigkeiten der jeweiligen Mitglieder basiert. In diesem Heft findet sich ein Abbild einer Fakultät für Architektur, die auf vielschichtige Weise im Umbau ist.
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Als erstes zu nennen ist, dass in den letzten vier Jahren zehn neue Professorinnen und Professoren an die Fakultät berufen worden sind. Diese haben neue Impulse für Lehre und Forschung gebracht, die sich auf den folgenden Seiten widerspiegeln. Am ReiffMuseum arbeitet nun eine neue Generation von Lehrenden – in einem neuen Umfeld, das der Bologna-Prozess mit sich bringt.
Jener zweite Umbau – die Etablierung der Bachelor- und Master-Studiengänge an der Fakultät für Architektur – ist seit Herbst 2006 mit der Einführung des Bachelors of Science in Architektur konkret. Im Jahr 2009 werden die Master-of-Science-Programme in Architektur und Städtebau gestartet. Zudem werden die ersten Absolventen ihren Bachelor-Studiengang abschließen. Die neuen Studiengänge sind eine Chance für die Fakultät, Inhalte für das nächste Jahrzehnt im Architekturstudium zu verankern. Insbesondere in den MasterStudiengängen erwarten wir einen großen Einfluss der Forschung auf die inhaltliche Gestaltung. Nicht zuletzt ist zu erwähnen, dass sich das Herz der Fakultät – das Reiff-Museum – auch selbst im Umbau befindet. Die zum Teil massiven Maßnahmen finden 2009 mit der Kern-
Dieser Dialog hat in den letzten Jahren eine weitreichende Bedeutung bekommen. Mit dem Erfolg der RWTH Aachen beim Exzellenz-Wettbewerb und der damit verbundenen interdisziplinären Strategie des „Meeting Global Challenges“ ist die Forschung und Lehre der Fakultät für Architektur gefordert
worden, die großen Herausforderungen der Menschheit ins Visier zu nehmen. Mit unseren neuen (alten) Räumen, unseren neuen Studiengängen und unserem neuen Personal sind wir diesen Aufgaben gewachsen. Die nächsten Jahre werden spannend. Prof. Peter Russell, Dekan
Vorwort des Dekans
sanierung des Anbaus aus den 60er Jahren ihren Höhepunkt. Dieser Teil der Sanierung soll im Frühling 2010 fertig sein. Damit kann die Fakultät allen Studierenden des Bachelorprogrammes Studienarbeitsplätze zentral am Reiff-Museum anbieten. Die restlichen Sanierungsaktivitäten sollen 2011 abgeschlossen werden. Dann stehen den Mitgliedern der Fakultät frisch renovierte Räume zur Verfügung, in denen wir lehren, forschen und den Dialog über Architektur und Städtebau fortführen können.
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Fakultät für Architektur
Das Leben am Reiff
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Architektur studiert man in Aachen nicht nur an der RWTH, sondern auch am „Reiff“. Das Fakultätsgebäude der Architektur, benannt nach seinem Stifter Franz Reiff, ist für uns Architekturstudenten ein Ort der Identifikation. Nicht nur zu den regelmäßigen Vorlesungen und Kolloquien zieht es uns ins Reiff, sondern auch zu den unzähligen informellen Veranstaltungen verschiedenster Art. Ausstellungseröffnungen bieten Möglichkeiten des Austauschs unter den verschiedenen Akteuren der Fakultät. In ungezwungener Atmosphäre können Gespräche stattfinden, die im alltäglichen dichten Lehrbetrieb der Kolloquien und Abgaben keinen Platz finden. Dieser Austausch ist auch bei sommerlichen Grillveranstaltungen gegeben, wenn sich, als Abschluss von Lehrveranstaltungen, Assistenten, Professoren und Studenten im Hof des Reiff treffen.
Während des Semesters bietet das „Gasthaus“ die Gelegenheit, zu einem Entwurf nicht nur die Meinung des eigenen Betreuers einzuholen, sondern auch von Gastkritikern, Architekten, sowie Künstlern oder Designern. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Positionen über den eigenen Entwurf hilft, mit neuen Anregungen die Bearbeitung fortzuführen. Im Wintersemester finden regelmäßig „Montagabendgespräche“ statt. Gastredner aus aller Welt halten interessante Vorträge zu wechselnden Themenschwerpunkten vor öffentlichem Publikum. Diese Vorträge sind oft Anstoß, Architektur und eigene Entwurfsideen von einem anderen Standpunkt zu betrachten. Im Sommersemester haben wir dann in Werkberichten die Gelegenheit, gezielt mehr über die Projekte einzelner Büros zu erfahren. Da jeder Architekt anders mit Entwurfsaufgaben
Die Lehre an der Fakultät reicht weit über das Feld der Architektur hinaus. Die Aufgabe des Seminars „günstig chic“ ist etwa der Entwurf einer Abendgarderobe, deren Materialwert 20 Euro nicht überschreiten darf. Bei der öffentlichen Präsentation ist dann meist die halbe Fakultät anwesend, um sich die lustigen Kreationen im Reifffoyer anzusehen. Das Foyer der Fakultät ist nicht nur Ort für Veranstaltungen wie den Seminarabschlüssen,
Das Leben am Reiff
umgeht, ist es spannend, diese unterschiedlichen Herangehensweisen an konkreten Beispielen nachvollziehen zu können. Bei anschließenden Diskussionen können wir uns direkt mit den Vortragenden austauschen. Diese Vorträge sind Bestandteil unseres Studiums, sie motivieren, inspirieren und gewähren wichtige Einblicke in das Tätigkeitsfeld eines Architekten.
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Fakultät für Architektur 8
sondern bietet auch im Studienalltag einen Ort zum Verweilen, Essen und Kommunizieren. Im von Studenten betriebenen CaféReiff treffen wir uns zwischen Vorlesungen und nach Abgaben, spielen Kicker oder genießen Kaffee und Snacks. Mehr Einblicke in die Fakultät kann man durch studentische Mitarbeit in einem Lehrstuhl gewinnen. Durch die verschiedenen Ansätze der Architekturlehre innerhalb der Fakultät gibt es ein breites Spektrum an Tätigkeiten. Neben der Vorbereitung von Vorlesungen kann man in Lehrstuhlbibliotheken, in der Forschung oder beispielsweise in der Holzwerkstatt tätig werden. Über die Fachschaft ist es möglich, die Anliegen der Studentenschaft in verschiedenen Gremien und Kommissionen zu vertreten. So ist man direkt an der Vergabe neuer Professuren oder der Verwendung der Studienge-
Neben dem Reiff bilden die von der Fakultät bereitgestellten Arbeitsräume ein bedeutendes Umfeld für uns Studenten. Dort entwerfen wir alleine oder in Kleingruppen, bauen Modelle, zeichnen oder tauschen uns mit unseren Kommilitonen aus. Gruppenarbeit wird in außergewöhnlichem Maße gefördert und ist ein wichtiger Bestandteil des Studiums. Bereits in den ersten Wochen bilden sich schon kleine Arbeitsgruppen und Gemeinschaften, die oft Bestand bis in die höheren Semester haben. Der Austausch über die eigenen Projekte wird durch das Arbeiten in den Arbeitsräumen verstärkt. Ein funda-
mentaler Unterschied zu anderen Studiengängen, in denen meistens nur alleine und in Kleingruppen gelernt wird, besteht in der Art und Weise des Studierens: Kommunikation ist dabei ein sehr wichtiger Aspekt. Denn es gilt, den eigenen Entwurf, die Idee oder das Konzept über Sprache, Zeichnungen oder Modelle zu kommunizieren. Die Vielfalt der Betätigung in einer intellektuellen, handwerklichen oder künstlerischen Weise führt zu einem sehr intensiven Studium. Bei Präsentation der eigenen Arbeiten bekommen wir ein direktes Feedback von wissenschaftlichen Mitarbeitern oder Professoren. Der daraus resultierende direkte Austausch mit den Lehrenden bedeutet ein persönlich betreutes Studium. Die Zeit am Reiff ist somit nicht nur Studium der Architektur, sondern ein prägender Lebensabschnitt.
Niklas Fanelsa, Lukas Mersch, Leonard Wertgen
Das Leben am Reiff
bühren beteiligt. Das Engagement innerhalb der Fakultät führt zum direkten Kontakt mit den Akteuren im Reiff und ermöglicht so eine unmittelbare Mitgestaltung der Fakultät.
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Fakultät für Architektur
Die Geschichte der Fakultät
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1870 wurde die „Königlich Rheinisch-Westfälische Polytechnische Schule“ in Aachen (die heutige RWTH) gegründet. Mit ihr entstand die Fachschule für Ingenieurwesen und Hochbau, aus der sich im Laufe der Zeit der heutige Fachbereich für Architektur entwickelte. Sie hat seit 1908 ihren Sitz im „ReiffMuseum“ – so benannt nach seinem Stifter, dem Hochschullehrer Franz Reiff. Im ersten Organisationsplan aus dem Jahre 1864 zur Neugründung der Hochschule war die Einrichtung einer Architektenausbildung noch nicht vorgesehen. Man vertrat damals die Meinung, dass die Ausbildung zum Architekten gleichermaßen technisch, naturwissenschaftlich und künstlerisch orientiert sein müsse. Für die künstlerischen Komponenten aber sah man in der Region Aachen – im Gegensatz zu Berlin und hier der Bauakademie – kein adäquates Potenzial, aus der die
zu einer Zusammenfassung der Abteilungen für Bauingenieurwesen und Architektur in einen gemeinsamen Fachbereich. Auch sie wurde wieder rückgängig gemacht, weil sich erneut zeigte, dass das besondere Profil einer Architekturausbildung am ehesten in einem eigenständigen Fachbereich entwickelt werden kann. Diesem Verständnis sind wir nach wie vor verpflichtet.
Die Geschichte der Fakultät
qualitätvolle Besetzung dieses wichtigen Ausbildungsparts hätte vorgenommen werden können. Wenn dennoch 1870 im Zuge der Gründung der polytechnischen Schule in Aachen auch eine Fachschule für Ingenieurwesen und Hochbau entstand, so lag das daran, dass der damalige Gründungsdirektor August von Kaven der Meinung war, die neue Schule könne ohne Architekturausbildung nicht mit anderen Hochschulen in Preußen konkurrieren. So entstand zunächst eine vierjährige Ausbildung im Bauingenieurwesen, der – als eine Art postgraduales Studium – im fünften Jahr die Ausbildung zum Architekten folgte. Im Jahre 1878 trennte man beide Ausbildungsstränge, um die architektonisch-künstlerische Komponente der Ausbildung zum Architekten zu stärken. Im Laufe der Zeit kam es später noch einmal
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Fakult채t f체r Architektur
Lehre Die neuen Studieng채nge Bachelor Architektur Master Architektur Master Stadtplanung International Studieren
Lehre
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Die neuen Studiengänge Bachelor und Master
Fakultät für Architektur
Der Tradition und den historischen Erfolgen des Fachbereichs verpflichtet, werden unsere Potenziale für eine dynamische Anpassung des Studiums an die sich verändernden Bedingungen und dem global, aber trotzdem regional denkenden Zeitgeist geweckt, ohne sich den Zeitzwängen von außen, auch wenn diese hoch aktuell klingen mögen, zu unterwerfen. Die Ausbildung am „Reiff“ soll auch nach den neuen Rahmenbedingungen die Ausbildung am „Reiff“ bleiben.
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Der Grundsatz für diesen Wandlungsprozess könnte lauten: Wir übertragen unsere gute traditionsreiche Ausbildung mit einem hohen Grad an Innovation und Kreativität in das gewünschte zweistufige System. Das heißt zum Beispiel: Unser Bachelorstudium wird essenzielle Komponenten unseres
jetzigen um ein Jahr erweiterten Grundstudiums erhalten und entsprechend den Anforderungen des Gesetzgebers und der Forderung nach universitärer Ausbildung weiterentwickelt werden. Wir werden also unseren universitären, allgemein bildenden, kulturellen Schwerpunkt von Anfang bis Ende des Studiums mit einer gebührenden Intensität fortsetzen. Die Kunstgeschichte, die Baugeschichte, die Architekturtheorie und alle anderen Fächer werden dazu Ausschlag gebende Inhalte liefern. Das Kreative – Entwerfen, Konstruieren, Gestalten – wird unmissverständlich und sichtbar im Mittelpunkt der Ausbildung stehen – ergänzt und gestützt durch das notwendige Fachwissen, durch das die fachliche Kompetenz der Ausgebildeten gesichert wird.
– Architektur (Architecture) – Stadtplanung (Urban Planning) Die Diskussion über diese Neuausrichtung ist noch nicht abgeschlossen. Aber die wesentlichen Konturen und die nächsten Schritte in der Entwicklung der Architekturfakultät an der RWTH Aachen sind erkennbar. Dabei verfolgen wir folgende Ziele: – Wir nutzen das Bachelor-/Masterstudium, um neue Entwicklungen zu initiieren. – Wir nutzen den Professoren-Generationswechsel, um die „neuen“ Inhalte unverwechselbar den „neuen“ Persönlichkeiten zuzuordnen.
– Wir organisieren ein universitäres Bachelorstudium, das an die Tradition des Aachener Grund- und Hauptstudiums nahtlos anknüpft. – Wir werden Masterstudiengänge – orientiert an der Qualifikation und den Schwerpunktsetzungen in der Lehre und Forschung einzelner Professoren oder Gruppierungen – gestalten, um ausreichende Attraktivitäten nach außen sichtbar zu machen, so dass nicht nur Aachener Bachelor-Absolventen an diesem Master-Studienabschnitt teilnehmen werden. – Wir werden unsere Aachener Architekturtradition des Studiengangs in das neu gegliederte, sichtbar aktualisierte und an die Anforderungen der gesellschaftlichen und architektonischen Dynamik ausgerichtete Bachelor-/Masterstudium integrieren und weiterführen.
Die neuen Studiengänge
In zwei auf den Bachelorabschluss aufbauenden Masterstudiengängen wird das erworbene Wissen in zwei Schwerpunkten vertieft.
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Bachelor Architektur
Fakultät für Architektur
Das Studium mit dem Abschlussziel „Bachelor of Science“ (B. Sc.) bietet den Studierenden eine breite, möglichst umfassende Ausbildung in den Grundlagen der Architektur. Eine Spezialisierung findet nicht statt. Es setzt sich aus Pflicht- und Wahlmodulen zusammen, die fächerübergreifend organisiert sind. Die international beachtete Vielfalt an Lehrangeboten der Aachener Architekturschule wird von Anfang an innerhalb der Modulstrukturen vermittelt.
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Die fünf thematischen Schwerpunkte der Architekturfakultät sind: – Kulturelle und historische Grundlagen – Gestaltung, Darstellung, Visualisierung und Kommunikation – Konstruktion und Entwurf – Gebäudeplanung und Entwurf – Stadtplanung und Landschaftsarchitektur
Unser gestuftes, konsekutives Lehr- und Studienangebot vermittelt die notwendigen Fähigkeiten für ein qualitätsbewusstes Handeln der Absolventen vor allem in der Bau- und Planungspraxis eines Architekten oder Stadtplaners: Berücksichtigt werden gleichermaßen die theoretisch-wissenschaftlichen, künstlerischen, entwurfsbezogenen, konstruktiven, ökologischen wie ökonomischen, sozialen und kulturellen Aspekte. Erstes Jahr (4 Module) Der Bachelor ist in zwei Abschnitte gegliedert. Im ersten Jahr bekommen die Studienanfänger einen ersten Überblick über die Haupttätigkeiten zukünftiger Architekten und Stadtplaner und erlernen Grundlagen für das weiterführende Studium.
Dieses intensiv betreute Orientierungsjahr dient auch der Überprüfung, ob das gewählte Studium den selbst gesetzten Erwartungen der Studierenden entspricht bzw. ob diese die erforderlichen Befähigungen für das Studium mitbringen.
Projektarbeit (4 Module) In den ersten drei Projekten wird das zentrale Thema „Architektur“ um inhaltliche Aspekte erweitert und vertieft, welche im Wesentlichen den Hauptbetätigungsfeldern zukünftiger Architekten und Stadtplaner entsprechen. Das vierte Projekt, die Abschlussarbeit des Bachelor, soll der Überprüfung der
Bachelor Architektur
Zweites und Drittes Jahr (15 Module) Der zweite Abschnitt des Bachelors ist in drei thematisch aufeinander abgestimmte Säulen gegliedert.
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bislang erlangten Kenntnisse und Fähigkeiten dienen.
Fakultät für Architektur
Kulturelle und historische Grundlagen (2 Module) Die erste flankierende Säule erweitert und bereichert das Rückgrat des Studiums um kulturelle und historische Aspekte und bildet die Basis für das universitäre, allgemein bildende Studium, welches traditionell den Aachener Standort auszeichnet.
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Planungsgrundlagen (9 Module) Die dritte Säule stellt die Fächergruppe dar, die auf die Projektanforderungen abgestimmte fachspezifische Grundkenntnisse vermittelt und den Studierenden ein integratives Behandeln architektonischer und stadtplanerischer Problemlösungen ermöglicht.
Bewerbung und Zulassungsverfahren Die Zulassung zum Bachelor in Architektur geschieht über ein örtliches Vergabeverfahren der RWTH Aachen. Nähere Informationen zur Bewerbung gibt es auf den Internetseiten der RWTH: http://www.rwth-aachen.de/go/id/fej/
6 ECTS
6 ECTS
6 ECTS
Kultur & Geschichte
Kultur & Geschichte 1
Gestalten & Darstellen
Konstruieren
Entwerfen
Gestalten & Darstellen Konstruieren Entwerfen Stadt & Landschaft
6 ECTS
18 ECTS
18 ECTS
18 ECTS
Wahlmodul ECTS/Credit Points
Kultur & Geschichte 2
Projekte B1 + B2
Projekte B1 Architektur & Gebäudeplanung
6 ECTS
Kultur & Geschichte 3
Projekte B2 Architektur & Konstruktion
Projekte B4 Bachelor-Abschlussarbeit mit Prüfung
Tragwerklehre
Gebäudetechnologie 1
Planungsgrundlagen
12 ECTS
12 ECTS
12 ECTS
Projekte B3 + B4
Projekte B3 Architektur & Planung
6 ECTS
Konstruktion
Ergänzende Module
6 ECTS
Wahlmodul
6 ECTS
Gebäudetechnologie 2
6 ECTS
Normen, Recht, Verfahren, Kosten
Stadt + Landschaft 12 ECTS
6 ECTS
12 ECTS
Ergänzende seminaristische Arbeit 6 ECTS
6 ECTS
6 ECTS
6 ECTS
Bachelor Architektur
6 ECTS
19 Kultur & Geschichte
Master Architektur
Fakultät für Architektur
Profil und Potenziale
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Vor dem Hintergrund eines im stetigen Wandel begriffenen Berufsbildes folgt der konsekutive Masterstudiengang Architektur dem Anspruch einer generalistischen universitären Architekturausbildung. Das viersemestrige Studium ermöglicht damit eine Vertiefung und Erweiterung der in einem Bachelorstudiengang erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten. Die Struktur der Lehre und des Curriculums sind vom universitären Charakter des Studienganges geprägt: Das hohe Maß an Wahlfreiheit und die Förderung selbständiger und individueller Arbeitsweisen bieten den Studierenden die Möglichkeit, sich mit der Einbindung in die Forschungs- und Entwurfsschwerpunkte der Lehrenden nach Interesse und Neigung zu vertiefen. Eine Vielzahl unterschiedlicher Lehr- und Forschungsgebiete
Vertiefung des Studiums im Ausland ermöglichen. Struktur und Inhalte Der viersemestrige Masterstudiengang Architektur besteht im Kern aus drei wählbaren Projekten, dem einsemestrigen freien Entwurfsprojekt M1, dem zweisemestrigen Vertiefungsprojekt M2 und dem Projekt der einsemestrigen Abschlussarbeit M3. Die Projektarbeiten werden durch integrierte Seminare interdisziplinärer Inhalte ergänzt. Stegreifentwürfe erweitern mit zeitlich und inhaltlich eng umrissenen Fragestellungen die konzeptuellen und gestalterischen Fähigkeiten der Studierenden. Neben dem „Projektstudium der Wahl“ werden in den Modulen „Geschichte und Theorie“ und „Methoden und Verfahren“
Master Architektur
stellen dem „Studium der Wahl“ eine Konzentration von Möglichkeiten gegenüber, die die inhaltliche Vielfalt der Architektur spiegelt. Den Kern des Masterstudiums bildet der architektonische Entwurf. Die Bearbeitung zunehmend komplexerer architektonischer Aufgaben- und Fragestellungen mit unterschiedlichen strukturellen und inhaltlichen Schwerpunkten und der Verknüpfung mit Grundlagen auch anderer Disziplinen führen integratives Denken und konzeptuelles Gestalten beim architektonischen Entwerfen und Konstruieren zusammen. Die interdisziplinäre Vernetzung der Architekturfakultät wird innerhalb der Technischen Hochschule durch die Exzellenzinitiative „Meeting Global Challenges“ der RWTH Aachen weiter intensiviert. Zudem unterhält die Fakultät zahlreiche kooperative Austauschprogramme, die im Rahmen des Masterstudiums auch eine
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grundlegende theoretische wie auch anwendungsbezogene Inhalte der Architektur vermittelt. Vielfältige weiterführende Angebote zu Architektur und Stadtplanung aber auch Wahlfächer aus anderen Fakultäten ermöglichen individuelle Studienschwerpunkte. Mit der Master-Abschlussarbeit, in der das freie Studium in einer persönlichen Antwort auf eine relevante Fragestellung zur Architektur mündet, schließt das Studium ab.
Fakultät für Architektur
Bewerbung und Verfahren
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Voraussetzung für die Bewerbung um einen Studienplatz für die Masterstudiengänge ist in der Regel ein abgeschlossenes Bachelorstudium Architektur sowie ein sechsmonatiges Praktikum in einem Architekturbüro. http://arch.rwth-aachen.de/studium/
M.Sc. in Architektur Projektanteile
Geschichte & Theorie 1
Stegreife 1
1
Methoden & Verfahen 1
3 MA/A - Freier Entwurf
15
3
3
3
3
3
15
3
3
3
3 3
Wahlmodul
3 S1
3
3
Wahlpflicht erg채nzend zu M1
3
Geschichte Methoden Stegreife & Theorie 2 & Verfahren 2, 3 &3 2&3
2
Wahlanteile Projekt M1 - Freier Entwurf
3
3 3
3
Projekt M2 - Vertiefungsprojekt
Wahlpflicht erg채nzend zu M2
3 MA/A - Vertiefung (1. Semester) (synthetisch & analytisch/wissenschaftlich)
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MA/A - Vertiefung (2. Semester) (synthetisch & analytisch/wissenschaftlich)
15
3
3 3
3
Wahlmodul
3
3 30
3
3
3 3
3
Projekt M3 - Masterabschlussarbeit mit Abschlusspr체fung
4
Abschlussarbeit
30 30
Master Architektur
Wahlpflichtanteile
Alle Angaben in ECTS-Punkten. 23
Fakultät für Architektur
Master Stadtplanung
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Traditionell gehört zur Aachener Architekturausbildung ein städtebaulicher Studienschwerpunkt. Mit ihm wurde und wird den Absolventinnen und Absolventen der Einstieg in das Berufsfeld Stadtplanung ermöglicht. Der Masterstudiengang Stadtplanung an der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen schließt an diese Tradition an: Er baut auf das gemeinsame Bachelorstudium der Architektur auf, wird eng mit dem Masterstudiengang Architektur verknüpft und bezieht darüber hinaus Lehrangebote aus Nachbardisziplinen ein. So wird ein Ausbildungsgang angeboten, der den umfassenden inhaltlichen Anforderungen des Berufsfeldes gerecht wird und zugleich mit der integrierten Betrachtung von Stadt und Landschaft ein eigenständiges Profil entwickelt. Zwischen den beiden Masterstudiengängen Architektur und Stadtplanung ist der inhalt-
Das Profil In der Geschichte der Stadt- und Regionalentwicklung gibt es viele Beispiele engen und integrativen Zusammenwirkens der Disziplinen der Stadt- und Landschaftsplanung. Diese Interdisziplinarität wird in Zukunft noch bedeutender. Wachstumsschwäche und rückläufige Einwohnerentwicklungen verlangen
Strategien der Stadt- und Regionalentwicklung, des Stadtumbaus und der innovativen Flächenentwicklung, bei denen die enge Verzahnung von Stadt- und Landschaftsplanung zwingend ist. Der Masterstudiengang bezieht konkrete Stadt- und Regionalentwicklungen im europäischen Raum ein. Die RWTH Aachen besitzt dafür mit ihrer trinationalen Lage im industriell geprägten verstädterten Drei-Länder-Raum eine besondere Chance. Die Stadtplanerausbildung an der RWTH bietet neben der engen Kooperation mit der Architektur vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten mit etablierten fachübergreifenden Kontakten (Bauingenieure, Betriebswirtschaftler und Geographen). Der Masterstudiengang ist in der konzipierten Form damit thematisch auch für Bachelor-Absolventen dieser Disziplinen interessant.
Master Stadtplanung
liche Austausch in integrierten Projekten und den Wahlpflichtmodulen gegeben. Die Fakultät verfügt über ein breites Spektrum an eigenem Fachwissen und eine sehr gute personelle Ausstattung. Die Lehrstühle für Städtebau und Landesplanung, Planungstheorie und Stadtentwicklung, Landschaftsarchitektur sowie das Lehrgebiet für Freiraumplanung gestalten federführend den Masterstudiengang Stadtplanung.
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Fakultät für Architektur 26
Weitere intensive Kooperationen bestehen mit den zuständigen Fachministerien des Landes, mit Forschungseinrichtungen, mit Städten und Gemeinden sowie mit Immobilienunternehmen. Um Studierenden den Kontakt zu Fachpersönlichkeiten der Praxis zu vermitteln und den Berufseinstieg durch Nutzung von Netzwerken zu erleichtern, werden »Mentoren-Programme« und »Berufsfeld-Veranstaltungen« durchgeführt, die zudem der laufenden Reflexion der Studieninhalte dienen. Das auf Internationalität ausgerichtete System von Bachelor und Master bietet eine große Flexibilität und ermöglicht den Wechsel zu vergleichbar konzipierten Studiengängen der Stadtplanung. Zusätzlich werden einjährige postgraduale Masterstudiengänge angeboten, die Vertiefungen in speziellen Themenfeldern integrativer Betrachtung von Stadt- und Regio-
nalentwicklung zulassen. Der viersemestrige Masterstudiengang ist zugleich forschungsund praxisorientiert ausgerichtet. Das Profil in Schlagworten: – integrierte Betrachtung von Stadt- und Landschaftsentwicklung, – Vernetzungsmöglichkeit mit Angeboten aus dem Masterstudiengang Architektur, – intensives Konzeptions- und Entwurfstraining, – projektorientiertes Studium hinführend auf spätere Arbeitsweisen, – Auseinandersetzung mit Fragen der Prozessgestaltung, – praxisorientiertes Studium durch »Berufsfeld- und Mentorenprogramme«, – anwendungsorientiertes wissenschaftliches und konzeptionelles Arbeiten durch die Verzahnung von Forschungsprojekten und Lehrveranstaltungen.
Der Aufbau
Der Masterstudiengang ist auf die umfassende Tätigkeit von Stadtplanerinnen und Stadtplanern im europäischen Wirtschaftsraum ausgerichtet. Er bildet sowohl für die klassischen Arbeitsfelder als auch für neue Aufgabenbereiche aus. Das typische Spektrum möglicher Arbeitgeber reicht hierbei von privaten Planungsbüros über die Immobilienwirtschaft, Verbände, Institutionen und Forschungseinrichtungen bis hin zu öffentlichen Verwaltungen. Der qualifizierte Abschluss »Master of Science« befähigt zur Kammermitgliedschaft in der Liste der Stadtplaner ebenso wie zur Tätigkeit im höheren Dienst der öffentlichen Verwaltung und zur Promotion an einer europäischen Hochschule.
Im Mittelpunkt des Masterstudiums stehen in jedem Semester Projekte, die semesterübergreifend die zentrale Säule des Studiengangs bilden. Hier werden praxisnahe ebenso wie forschungsbezogene Aufgabenstellungen bearbeitet und die Anwendung des erworbenen Wissens erprobt. Im ersten Semester wird ein Projektforum angeboten: Mehrere kleinere Themen werden hier behandelt, um das inhaltliche Spektrum des Studiums kennenzulernen. Dieses Forum wird dem Profil entsprechend fachlich breit angelegt und hat eine große Schnittmenge mit dem entsprechenden Studienangebot im Master Architektur. Im zweiten und dritten Semester werden Vertiefungsprojekte angeboten, die zunächst im Schwerpunkt auf Analysen und
Master Stadtplanung
Die Qualifikation
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Fakultät für Architektur 28
Handlungskonzepte und im Anschluss auf Entwurf und Umsetzung ausgerichtet sind. Das Abschluss-Semester ermöglicht die Konzentration auf die Masterarbeit. Entsprechend dem Spektrum der vorangegangenen Projektangebote können in der Masterarbeit individuelle Schwerpunktsetzungen erfolgen.
duelle Fächerkombinationen im Wahlbereich können die Studierenden eigene Studienakzente setzen. Die vom Ausschuss für Stadtplanung der AKNW geforderten Fachinhalte sind mit dem angebotenen breiten Fächerkanon abgedeckt.
Das Angebot der Fachinhalte ist in zwei flankierenden Strängen strukturiert: Analog zum Masterstudiengang Architektur werden in Pflichtmodulen theoretische und historische Grundlagen sowie Methoden und Verfahren vermittelt. Projektbezogen werden stadt- und landschaftsplanerische Kerninhalte vermittelt. Darüber hinaus wird ein breites Spektrum von Wahlmöglichkeiten – auch aus den Fachinhalten der Architektur und benachbarten Fachbereichen – angeboten. Durch indivi-
Zulassung und Bewerbung Voraussetzung für die Bewerbung um einen Studienplatz für die Masterstudiengänge Architektur / Stadtplanung ist in der Regel ein abgeschlossenes Bachelorstudium Architektur sowie ein sechsmonatiges Praktikum in einem Architektur- oder Stadtplanungsbüro. Weitere Informationen im Internet unter: http://arch.rwth-aachen.de/studium/
M.Sc. in Stadtplanung Pflichtmodule
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MA/U 1.01 Geschichte
MA/U 2.01 Methoden/ Verfahren/ Technik
MA/U 3.01 M1 Querschnittsprojekt
Stadt- und Planungsgeschichte
Ökonomie
Thematische Übung Freiraum und Landschaft
3
3
3
3
Thematische Übung Gebäude 3
MA/U 2.02 Methoden/ Verfahren/ Technik
Theorien Stadt- und Landschaftsentwicklung
Planungs- und Projektarbeit Teil 1 Umweltrecht
3
Verkehrsplanung 3
6
6
Forum Stadt und Landschaft 3
MA/U 4.01 MA/U 5.01 Handlungsfeld Aspekte Stadtplanung Stadtplanung
3
Stegreifentwurf/ Methodenwerkstatt
Thematische Vertiefung
Softskills Präsentationstechnik
Analyseund Erherbungs- Methoden
12 Projektarbeit Teil 2
3
Exkursion
3
MA/U 3.02 und MA/U 3.03 M2 Vertiefungsprojekt
3
3
3
Thematische Übung Stadtentwicklung
Ringveranstaltung
Freiraumgestaltung und Landschaftsarchitektur
extern
3
3
18
MA/U 1.02 Theorie
Sozialwissenschaftliche Grundlagen
Thematische Übung Siedlung
Exkursion
3 Softskills Prozessgestaltung
12
Stadt- und Regionalplanung 3
Entwurfsmethoden 3
3 2x18
extern
3 Quartiersentwicklung und Stadterneuerung
3 extern
3
3
9
9
Master Stadtplanung
1
Wahlmodule
MA/U 3.04 M3 Masterabschlussarbeit mit Abschlussprüfung
Projektarbeit
4
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Alle Angaben in ECTS-Punkten.
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International Studieren
Fakultät für Architektur
ERASMUS
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Balkrishna Doshi mit Studenten, Ahmedabad International Workshop 2009
Die EU hat das ERASMUS-Programm ins Leben gerufen, um möglichst vielen Studierenden einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen und um europaweit die Mobilität von Studenten und Dozenten ohne aufwendige Bewerbungsverfahren zu gewährleisten. Seit 1987 kann man an der Fakultät für Architektur für die maximale Dauer eines akademischen Jahres im europäischen Ausland studieren, ohne weder an der Gasthochschule noch an der RWTH Studiengebühren zu zahlen. Seit 2007 ist ERASMUS Teilprogramm des „Lifelong Learning Program“ (LLP). Inzwischen ist die Zahl der Hochschulkooperationen an der Fakultät für Architektur, im Rahmen derer man sich für ein Auslandsstudium bewerben kann, alleine innerhalb des ERASMUS-Programms auf 42 Partner ange-
IDEA League Seit 2009 werden im Rahmen des „Undergrafuate Research Opportunities Programme“ (UROP) Mobilitätsstipendien zur Verfügung gestellt, über die Studierende des Bachelor-Studienganges gefördert werden
können, die ein eigenes, zeitlich begrenztes Forschungsprojekt an einer der IDEA LeagueUniversitäten (TU Delft, ETH Zürich, Paris Tech, Imperial College London) durchführen möchten. Maximal können bis zu sechs Monate gefördert werden. Ziel von UROP ist es, qualifizierte RWTH-Studierende sowie besonders geeignete Studierende von (potentiellen) Partnerhochschulen früh in ihrem Studium durch eigene Projekte an forschungsrelevante Themen heranzuführen und dadurch die Forschungsaktivitäten der RWTH Aachen effektiv zu unterstützen sowie die Nachwuchsförderung innerhalb der Hochschule proaktiv zu betreiben.
International Studieren
stiegen. Eine Liste der Kooperationen findet sich auf den Internetseiten der Fakultät. Ab dem zweiten Studienjahr (Bachelor) kann man sich für eine ERASMUS-Förderung bewerben. Die im Ausland erbrachten Leistungen können als zusätzlich erbrachte Leistungen im Diploma Supplement aufgeführt werden. Für die Zukunft soll zusätzlich ein neuer vierjähriger Bachelorstudiengang (International Aachen Bachelor) akkreditiert werden.
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Fakultät für Architektur
Auslandspraktika
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Zeichenexkursion in Marrakesch, 2008
Das Programm „ERASMUS Placement“ im Rahmen des Lifelong Learning Programs (LLP) löst das bisherige Leonardo-da-VinciProgramm ab. Es bietet die Möglichkeit, die im Studium erworbenen theoretischen Kenntnisse während eines Praktikumsaufenthaltes in einem ausländischen Unternehmen oder Architekturbüro in die Praxis umzusetzen und dabei Kultur, Sprache und Arbeitsweise des Gastlandes kennen zu lernen. Die IAESTE (International Association for the Exchange of Students for Technical Experience), die weltweit größte Organisation für Praktikumsvermittlung, vermittelt bezahlte Praktika in Unternehmen und Büros aus aller Welt. Auch Studierende der Fakultät für Architektur können sich hier für einen Praktikumsplatz bewerben.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit für die Studierenden, sich entweder an einer Hochschule, die Kooperationspartner der RWTH ist, oder als Free-Mover an einer beliebigen anderen Hochschule zu bewerben. Die RWTH hat weltweit zahlreiche Kooperationspartner u. a. in Indien, China, Japan, USA, Südamerika und Australien. Diese Kooperationen werden teilweise über die RWTH oder bei Bewerbung über den DAAD (Deutschen Akademischen Austauschdienst) gefördert. Nicht nur die große Anzahl Studierender eines jeden Jahrgangs, die sich im europäischen und außereuropäischen Ausland befindet, sondern auch die ebenso große Zahl ausländischer Gaststudierender an der Fakultät für Architektur tragen wesentlich zur Mobilität
der Studenten an der RWTH bei und sind vor allem auch maßgeblich beteiligt an der Schaffung eines gemeinsamen europäischen Hochschulraumes. Mittels des seit einigen Jahren an der Fakultät existierenden BUDDYProgramms helfen Studierende sich gegenseitig ihren Auslandsaufenthalt vorzubereiten (Outgoing students) oder Gaststudierende (Incoming students) zu integrieren. Exkursionen Neben den Exkursionen die zu den Entwürfen angeboten werden, gibt es zahlreiche weitere: Zum Beispiel der Ahmedabad International Workshop in Indien, organisiert durch den Lehrstuhl für Wohnbau, Forschungsexkursionen der Baugeschichte nach Sabbioneta und Zeichenexkursionen nach Marrakesch mit dem Lehrstuhl für Bildnerische Gestaltung.
International Studieren
Free-Mover
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Fakult채t f체r Architektur
Resso
Das Reiff-Museum Bibliotheken studentische Arbeitspl채tze Werkst채tten myREIFF Ausstellungen im Reiff RWTH Aachen
Ressourcen
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Das Reiff-Museum
Fakultät für Architektur
Historie des Fakultätsgebäudes
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Das am 5. November 1908 feierlich eröffnete „Reiff“ war und ist Ausbildungsplatz für Architekten und Kunsthistoriker. Zudem diente es nach dem letzten Willen des Stifters, Franz Reiff (1835-1902), als Museum, in dem seine umfangreiche Lehrsammlung ein Zuhause im zweiten Obergeschoss fand. Ausgestellt wurden in der Hauptsache Gemälde des 19. Jahrhunderts und Kopien Alter Meister, ebenso Graphiken, Architekturmodelle, Gipse, Möbel, ab 1911/12 auch Vertreter der Avantgarde wie Kandinsky. Da die Bauakten verloren gingen, muss die Geschichte der Planung lückenhaft bleiben. Nach zahlreichen Diskussionen entschied man sich für ein dreigeschossiges, mit Naturstein verblendetes Backsteingebäude, dessen rustiziertes Sockelgeschoss das Gefälle der Schinkelstraße auszugleichen hatte. Den beiden Hauptetagen, die durch zurückhaltend profi-
http://www.reiff-museum.rwth-aachen.de Das Museum sowie die Architekturfakultät ließen sich ursprünglich durch in der Schinkelstraße gelegene separate Portale betreten.
Über den im Stil des Neobarock verzierten Eingängen weisen Kartuschen, die die in Stein gemeißelten Schriftzüge REIFF-MUSEUM und ABTEILUNG ARCHITEKTUR tragen, auf die Funktionen der Gebäudeteile hin. Aufgrund der stetig wachsenden Studentenzahl wurde das Reiff zwischen 1960–1963 durch einen Anbau im Nordwesten erweitert. Weitere Umbauten folgten, denen unter anderem das ehemalige Treppenhaus und der Eingang der Architekturabteilung zum Opfer fiel. Zusätzlich entfernte man die gläsernen Mansardendächer und ersetzte sie durch eine lichtundurchlässige und zugleich tragende Konstruktion. Seitdem ist die Attikawand durchfenstert, um der neuen Raumdisposition und den modifizierten Innenausbauten genügend Licht spenden zu können.
Reiff-Musuem
lierte Fenster strukturiert sind, sitzt ein als Attika ausgebildetes Obergeschoss auf. Darüber sorgten ehemals zwei hohe Mansardendächer aus Glas für idealen Lichteinfall, während die fensterlosen Wände optimale Möglichkeiten beim Hängen der Exponate boten. Von jeher stand das Museum unter der Leitung des Instituts für Kunstgeschichte und erlangte nicht zuletzt durch zahlreiche Ausstellungen nationale und – bedingt durch die hier präsentierte Avantgarde – auch internationale Beachtung. In den Wirren der Weltkriege lagerte man die Sammlung jeweils aus. Nur wenige Exponate haben die Jahre überdauert:
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Fakultät für Architektur
Bibliotheken
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Die Bibliotheksflächen des Fachbereiches umfassen insgesamt ca. 926 m2 und sind dezentral und fachspezifisch den Lehreinheiten zugeordnet. Sie werden zum Teil als Präsenzbibliotheken geführt, meist ist eine Ausleihe durch Studierende möglich. Neben Monographien, Nachschlagewerken und Dissertationen werden auch zahlreiche Zeitschriften aus den Bereichen Architektur, Städtebau, Ökologie, Baugeschichte, Kunst und Design geführt und archiviert. Es stehen zahlreiche Leseplätze sowie EDV-Arbeitsplätze zur Verfügung. Bücherdatenbanken sind vorhanden oder befinden sich im Aufbau. Von Fachpersonal betreut und hauptsächlich vom Fachbereich unterstützt werden die drei großen Bibliotheken der Baugeschichte (Prof. Pieper) mit 40.000 Bänden und zahlreichen Zeitschriften, der Kunstgeschichte (Prof. Markschies) mit 65.000 Bänden und ca. 90
Zeitschriften und die gemeinsame Bibliothek der Planungslehrstühle Städtebau und Planungstheorie (Prof. Wachten, Prof. Selle) mit 22.500 Bänden und ca. 100 Zeitschriften. Darüber hinaus gibt es am Lehrstuhl Baukonstruktion 2 (Prof. Schneider) eine umfangreiche, ganztägig für die Studierenden geöffnete Bibliothek mit Schwerpunkt Architektur und Konstruktion mit ca. 3600 Bänden und ca. 15 Zeitschriften.
Studentische Arbeitsplätze Die Entwurfs- und Übungsbetreuung der Studierenden erfolgt direkt am studentischen Arbeitsplatz mit Zeichnungen, Modellen und am Computer. Als Flächen für ständige studentische Arbeitsplätze stehen für das erste Studienjahr der Erweiterungsbau, genannt Baumhaus (1.524 m2), und für das zweite Studienjahr Räume in dem Hochschulgebäude in der der Rochusstrasse (879 m2) zur Verfügung. Das dritte Studienjahr des Bachelor-Studiengangs ist übergangsweise in den Gebäuden der ehemaligen physikalischen Chemie untergebracht. Nach Fertigstellung der Kernsanierung entstehen weitere Arbeitsplätze im Anbau des Reiff-Museum. Die Möglichkeit, allen Studierenden der Architektur einen Arbeitsplatz in der Hochschule zur Verfügung zu stellen, hat in unseren Raumplanungen die oberste Priorität.
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Fakultät für Architektur
Werkstätten
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Holzwerkstatt, Modellbauwerkstatt, Fotostudio und Buchbinderei sind die zentral verwalteten Werkstätten der Fakultät (ca. 530 m2). Die Holzwerkstatt verfügt neben einer umfangreichen Grundausstattung an Maschinen über eine CNC-Fräse. Demnächst steht auch ein 3D-Drucker zur Verfügung. Für das gestalterische Arbeiten bietet der Lehrstuhl Plastik verschiedene Ateliers und Werkstätten an: Metall-, Keramik- und Kunststoffwerkstätten sowie Bildhauerateliers im Steinhof des Reiff und in der Wüllnerstraße. Bis in die Abendstunden bietet der CIP-Pool, betreut vom Lehrgebiet CAAD, den Studierenden die ganzen Woche über Computerarbeitsplätze, Plotter und Drucker.
Das berühmte „Schwarze Brett“ ist nach wie vor nicht aus den Institutionen weg zu denken, doch hat die Architekturfakultät unter der Federführung des Lehrgebiets CAAD mit „myREIFF“ eine personalisierte Internetplattform entwickelt. Die Plattform optimiert die Kommunikationsprozesse und erlaubt den Zugang zu verschiedenen Online-Diensten (z. B. Plotservice, Raumbuchung) des Fachbereichs. „myREIFF“ bietet eine schnelle Übersicht über die gewählten Kurse, erleichtert die Kontaktaufnahme mit den Lehrenden und ermöglicht eine kurzfristige Beantwortung brennender Fragen. Darüberhinaus ist „myREIFF“ ein Forum für die Studierenden des Fachbereichs. Hier sei die Rubrik „mySkills“ hervorgehoben, in der Studierende ihre besonderen Kenntnisse den Kommilitonen zur Verfügung stellen können.
Werkstätten, myREIFF
myREIFF
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Ausstellungen im Reiff
Fakultät für Architektur
Die Ausstellungen im Reiff zeigen Beispiele aus der Lehre an den 21 Lehrstühlen und Lehrgebieten der Architekturfakultät. Sie stellen die Ergebnisse des Entwurfs, der Konstruktion, der gestalterischen Fächer und der Forschung vor. Die Synergien, die aus dieser Fächervielfalt resultieren, zeigen, wie wir Einfluss nehmen auf die Lösung aktueller Planungs- und Bauprobleme und wie wir zu einer besseren Gestaltung unserer Umwelt beitragen.
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Die öffentliche Ausstellung, Präsentation und Verteidigung der jeweiligen Entwurfs- und Abschlussarbeiten sind wichtige Bestandteile der Prüfungsordnungen. Jedes Semester werden die angefertigten Diplomarbeiten im Hause ausgestellt und in einem Kolloquium abgeschlossen. Die Arbeiten richten sich sowohl an Studierende und Lehrende, an Fachleute, als auch an eine an unseren Aufgaben und Problem-
Seit einiger Zeit werden zudem in einer Veranstaltung ausgewählte „würdige“ Diplomarbeiten vorgestellt und einem öffentlichen Diskurs zugängig gemacht. Systematisch die eigenen Leistungen zu diskutieren und zugleich nach außen darzustellen, gehört zu den zentralen Aufgaben einer Hochschule – wir nehmen sie an der Architekturfakultät der RWTH Aachen sehr ernst. Die Qualität der Ausbildung zum Architekten, ihre gesellschaftliche Relevanz und ihr Stellenwert sind nur so lange garantiert, wie sie auch anregend reflektiert werden. In regelmäßigen Abständen ist unsere Architekturfakultät Station von Wanderausstellungen unterschiedlicher Architekturpreise. Wir haben großes Interesse an den Ergebnis-
sen der Ausbildung anderer Hochschulen und stellen uns gezielt dem internationalen Wettbewerb.
„Stehtisch Cobra“ 2. Preis im Studentenwettbewerb Textile Strukturen für neues Bauen 2007
Ausstellungen im Reiff
stellungen interessierte Öffentlichkeit.
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RWTH Aachen
Fakultät für Architektur
Die Fakultät im Kontext der Hochschule
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Die RWTH Aachen ist mit mehr als 30.000 Studierenden eine der drei größten Universitäten mit technischem Schwerpunkt in Deutschland. Die Mitgliedschaften in TU9, IDEA League und dem TIME-Verbund bieten starke Netzwerke, die sich in nationalen und internationalen Kooperationen und Austauschprogrammen bemerkbar machen. Seit dem Jahr 2007 gehört die RWTH zum Kreis der neun exzellenten deutschen Universitäten, die für ihre Zukunftskonzepte ausgezeichnet wurden. Durch die Förderung bietet sich für die RWTH Aachen eine einmalige und wertvolle Gelegenheit, innerhalb von wenigen Jahren ihr wissenschaftliches Profil deutlich zu schärfen und auf ihre Kernkompetenzen auszurichten, um Spitzenforschung zu betreiben und so ihre internationale Sichtbarkeit zu erhöhen. Die RWTH Aachen hat sich zum Ziel gesetzt,
sich in Zukunft zu einer integrierten, interdisziplinären technischen Universität zu entwickeln, die den globalen Herausforderungen gewachsen ist. Von dem ingenieurwissenschaftlichen Profil der Hochschule profitiert natürlich die Lehre an der Architekturfakultät in hohem Maße. So wird beispielsweise das Fach „Baustoffkunde“ von der Fakultät für Bauingenieurwesen unterrichtet und die Inhalte zu „Darstellende Geometrie“ werden durch die Fakultät für Mathematik vermittelt. Es gibt zahlreiche Forschungsprojekte die in Kooperation mit anderen Fakultäten stattfinden, wie etwa die Forschungen zum Textilbeton im Sonderforschungsbereich (SFB 532), näher beschrieben im Kapitel Forschung dieser Broschüre. Während des Studiums ist eine Mitarbeit als studentische Hilfskraft möglich, um intern
Durch die Größe der Hochschule bietet sie neben der fachlichen auch eine vielfältige soziale und gesellschaftliche Umgebung. Die Hochschulgebäude verteilen sich keilförmig über den Nordwesten Aachens und reichen bis in den Stadtkern hinein. Aachen bietet den Studierenden genügend Möglichkeiten, ein Leben neben dem Studium zu gestalten. Dafür sorgen nicht nur die Vielfalt der Kneipenlandschaft, das kulturelle
und sportliche Angebot, sondern auch die schnelle Erreichbarkeit der umliegenden Städte wie Köln oder Düsseldorf mit dem NRWSemesterticket.
RWTH Aachen
Einblicke in den Wissenschaftsbetrieb zu bekommen. Auch auf der Ebene der Studentenprojekte finden Kooperationen statt und sollen in Zukunft zusätzlich verstärkt werden. So gibt es etwa Studierende der Informatik, die im Rahmen ihrer Diplomarbeit Anwendungsgebiete von Multitouchoberflächen gemeinsam mit Architekten erarbeiten.
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Fakult채t f체r Architektur
Forscun Forschungsaktivit채ten Bamiyan-Tal Selbstbauprojekt Montic 2 Textilbewehrter Beton
Forschung
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Fakultät für Architektur
Forschungsaktivitäten
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Die Fakultät hat mit ihren Fächern „Architektur“ und „Stadtplanung“ an der RWTH Aachen sowohl das Privileg als auch die Pflicht, Forschung zu betreiben und darüber zu publizieren. Architektur (als Objekt oder Prozess) entsteht aus einer Synthese von wissenschaftlichen, technischen und künstlerischen Sichtweisen. Die Anzahl der potenziellen Forschungsthemen ist weit größer als die Anzahl der einzelnen Lehreinheiten. Gleichwohl lassen sich einzelne Forschungsschwerpunkte aus der Themen-Vielfalt identifizieren. Diese Schwerpunkte sind:
Baugeschichtliche Forschung in Sabbioneta, Bauaufnahmekampagne 2008
– Baugeschichte und der kulturelle Einfluss von Architektur – Konstruktion und Technik – Städtebau und Landschaft
In Zukunft wird sich die RWTH Aachen zu einer integrierten, interdisziplinären technischen Universität entwickeln, die den globalen Herausforderungen gewachsen ist. Für die Fakultät für Architektur werden sich neue Forschungsansätze herausbilden, die sich mit den allgemeinen gesellschaftlichen Herausforderungen (z. B. Energieeinsparung, Nachhaltigkeit, Klimawandel, demographische Änderungen, Kulturerbe) für den Bereich Architektur und Stadtplanung beschäftigen werden und beschäftigen müssen.
Forschungsaktivitäten
Auf den folgenden Seiten werden drei Projekte vorgestellt, die diese Bandbreite der Themen schildern und exemplarisch darstellen. Weitere Forschungsprojekte sind auf den Internetseiten der Fakultät sowie auf den Seiten der einzelnen Lehreinheiten veröffentlicht.
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Bamiyan-Tal
Fakultät für Architektur
Perspektiven für ein UNESCO-Weltkulturerbe
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Das Tal von Bamiyan in Zentral-Afghanistan liegt etwa auf einer Höhe von 2500 m eingebettet in die Höhenzüge des HindukuschGebirges. Zwischen dem 4. und 8. Jahrhundert n. Chr. war es ein bedeutendes Zentrum der buddhistischen Kultur Gandharas, welche bis in das nördliche Indien reichte. Die monumentalen Buddha-Figuren von Bamiyan, mit ihrer Eleganz und Größe (55m und 38m) ein Zeugnis der Hochblüte dieser Kultur, wurden im Jahr 2001 von den radikal-islamistischen Taliban zerstört. Nach der Befreiung Afghanistans wurde das gesamte Tal von Bamiyan mit seinen vielen archäologischen Hinterlassenschaften von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Als Ziel von Pilgern, Eroberern und Touristen gleichermaßen spiegelt sich in Bamiyan die wechselhafte Geschichte Afghanistans in den Begegnungen zwischen den Kulturen des Ostens und des Westens wider.
einem UNESCO-Masterplan für das Welterbe Bamiyan zusammengefasst und dienen den Akteuren vor Ort als Leitbild für die zukünftige Entwicklung des Tals. Das Schutzkonzept umfasst planerische Vorgaben zur Stadt- und Siedlungsentwicklung und berücksichtigt Maßnahmen, um die dauerhafte Sicherung der noch vorhandenen
Bamiyan-Tal
Im Auftrag des internationalen Rates für Denkmalpflege, ICOMOS (International Council on Monuments and Sites) und der UNESCO engagiert sich das Lehr- und Forschungsgebiet Stadtbaugeschichte seit mehreren Jahren, um eine langfristige Strategie für den nachhaltigen Schutz der noch weitgehend intakten Kulturlandschaft Bamiyan zu erarbeiten und umzusetzen. Die Untersuchungen wurden in
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Fakultät für Architektur 52
Originalfragmente der zerstörten Buddha-Figuren zu gewährleisten. Die dabei zum Einsatz kommenden Methoden umfassen auch modernste Dokumentationstechniken. So wurde die Geometrie der geräumten Nische mit einem 3D Laser Scanner präzise erfasst und dokumentiert. Auf der Basis von historischem Photomaterial konnte die ursprüngliche Form der zerstörten Figur weitestgehend rekonstruiert werden. Im Virtual Reality Center des Rechenzentrums der RWTH ist es möglich, die Figuren virtuell wieder entstehen zu lassen. In dieses Modell werden weitere Daten aus geologischen und felsmechanischen Untersuchungen integriert. Das Projekt an der RWTH Aachen ist interdisziplinär ausgerichtet, um verschiedene Aspekte im Detail zu entwickeln. Gemeinsam mit dem Geographischen Institut wurden die landschaftsräumlichen Gegebenheiten analy-
siert, insbesondere die Verfügbarkeiten von natürlichen Wasserressourcen. Am Institut für Städtebau haben Studierende im Rahmen des Seminars/Diplom-Themas „New Town Bamiyan“ Konzepte für einen angepassten modernen Städtebau in direkter Nachbarschaft zu den zerstörten Figuren entwickelt. Im Rahmen des Excellenzclusters „Ultra Mobile Information and Communication“ (UMIC) der RWTH werden die Möglichkeiten und Anforderungen neuer Technologien zur Unterstützung kollaborativer Arbeits- und Kommunikationsprozesse in hochspezialisierten „Communities of Practise“ anhand der Erfahrung aus den Forschungen aus Bamiyan exemplarisch untersucht.
Bamiyan-Tal Masterplan des Bamiyan-Tals 53
Selbstbauprojekt Montic 2 Entwerfen, Entwickeln, Bauen – Ithuba Skills College Hall
Fakultät für Architektur
Montic 2 ist ein Projekt der Lehrstühle Gebäudelehre und Tragkonstruktionen an der RWTH Aachen in Zusammenarbeit mit den gemeinnützigen Organisationen Ithuba Community College Johannesburg und S2Arch, Wien. Europäische Architekturstudenten realisieren in Rahmen ihres Studiums, gemeinsam mit einheimischen Schülern, Handwerkern und freiwilligen Helfern, Schulen und Kindergärten in Südafrika. Unter dieser Leitidee sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Selbstbauprojekte im Süden Johannesburgs entstanden.
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Für das gesamte Schulareal von ca. 15.000m² wurde von der TU Graz ein Masterplan erstellt, der auf mehrere Anforderungen reagieren muss. Zum einen handelt es sich um eine spezielle Form von Schule, die wiederum spezielle An-
Zum anderen werden in mehreren Etappen von unterschiedlichen Universitäten architektonische Konzepte umgesetzt. Das hat zur Folge, dass der Masterplan zwar Regeln vorgeben soll, die gestalterische Freiheit aber nicht einschränken darf. Zudem muss auf Veränderungen in der Schule reagiert werden können. Das verlangt nach einer klaren Grundstruktur im Masterplan, soll aber Spielmöglichkeiten für alle beteiligten Planer und Planerinnen bieten. Im Sommer 2008 haben
Selbstbauprojekt Montic 2
forderungen an die Benutzung stellt. Klassenräume, Werkstättenbereiche und Freiräume müssen flexibel und variabel sein und auf die wandelnden Rahmenbedingungen des Lehrkonzeptes reagieren können. Gleichzeitig soll der Charakter der zukünftigen Schule die Vielfalt an Möglichkeiten, die diese Schule bietet, zum Ausdruck bringen.
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Fakult채t f체r Architektur
Schnitt und Ansicht o. M. 56
Montic 2
24 Architekturstudenten aus Aachen eine Veranstaltungshalle für das neu gegründete Ithuba Skills College in Montic gebaut. Mit einfachen, günstigen, vor Ort leicht erhältlichen Baumaterialien ist ein Versammlungsraum für ca. 150 Menschen entwickelt und selbst realisiert worden. Das Ithuba Skills College beginnt mit dem 8. Schuljahr und gibt den Absolventen der
benachbarten Montic Primary School die Chance auf eine weiterführende, fünfjährige Ausbildung. Im Zentrum stehen Basisqualifikationen im handwerklichen und unternehmerischen Bereich, um die Jugendlichen auf die häufigste und wahrscheinlichste Form der Erwerbsarbeit, das „self-employment“, vorzubereiten. Daher werden sie im Laufe ihrer Ausbildung eng in den Auf- und Ausbau der Schule integriert. Das College entsteht in Montic, ca. 40 km südlich von Johannesburg, in einem von großer Armut und fehlender Infrastruktur geprägtem Umfeld. Bis zu 60% der Menschen aus den umliegenden Siedlungen sind ohne Arbeit. Ithuba – „Chance“ – soll ein Ort werden, wo afrikanische Jugendliche gemeinsam mit europäischen Studierenden lernen, indem sie gemeinsam bauen und Produkte herstellen, die sich auch verkaufen lassen.
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Textilbewehrter Beton
Fakultät für Architektur
Neue Technologien in der Bautechnik
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Textilbewehrter Beton, ein neuer Verbundwerkstoff der im Sonderforschungsbereich SFB 532 an der RWTH Aachen entwickelt und erforscht wird, besteht aus einer zementgebundenen Matrix und einer Bewehrung aus technischen Textilien aus Glas- oder Carbonfasern. Die innovative Materialkombination ermöglicht die Herstellung extrem schlanker und dünnwandiger Betonbauteile mit hochwertigen Oberflächen. Dies führt zu einer eigenständigen Gestaltsprache des Materials, die sich deutlich von Stahlbeton oder Stahl unterscheidet. Der Lehrstuhl Baukonstruktion befasst sich im Rahmen des interdisziplinär und langfristig angelegten Forschungsprojektes mit der Identifizierung von Anwendungsfeldern, den baukonstruktiven und gestalterischen Grundlagen bei der Entwicklung von Bauteilen und deren exemplarischer Umsetzung in Prototypen und Demonstratoren.
der freien plastischen Formgebung des Betons für die Ausbildung der Fügepunkte. Im Bereich der Gebäudehüllen ist der Einsatz ebener flächiger Tafeln sowohl als hinterlüftetes Fassadensystem, als auch als nichttragendes Sandwichbauteil möglich und wurde bereits bei der Fassade der Versuchshalle des Institutes für Massivbau der RWTH Aachen nachgewiesen. (Bild links.) Beim Tex_Modul, einem Pavillon aus textilbewehrten Wand- und Dachbauteilen, der im März 2008 zusammen mit Studierenden realisiert wurde, sind die vorgefertigten Textilbeton-Sandwichelemente als integrale Bauteile ausgeführt. Sie bestehen aus zwei außenliegenden dünnwandigen Textilbetonschalen, die im Verbund mit einem inneren Dämmkern sowohl lastabtragende Aufgaben als auch alle
Textilbewehrter Beton
Ein Beispiel für das schlüssige Zusammenspiel von Bauteilbeanspruchung, Herstellungstechnik und Bauteilgestaltung ist der am Lehrstuhl realisierte Rautenfachwerkbogen. Dünnwandige, rautenförmige Elemente bilden eine druckbelastete Gitterstruktur mit 9m Spannweite. Die komplexe Bauteilgeometrie der vorgefertigten Rauten wurde im Gießverfahren hergestellt und nutzt so die Möglichkeiten
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Fakultät für Architektur
bauphysikalischen Anforderungen – Wärme-, Schall- und Feuchteschutz – erfüllen. Im Rahmen des Projektes wurden sämtliche Aspekte von der Herstellung über die Bauteilgeometrie bis hin zur Fügung und Montage dieser Bauweise untersucht. In den kommenden zwei Jahren wird das Tex-Modul als Provisorium für das Café-Reiff dienen.
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In der Seminarreihe „beton minimal“ wurden am Lehrstuhl mit Studierenden auch Möbelentwürfe realisiert. Es waren Objekte zu entwickeln, die die Tragfähigkeit und die plastischen Formgebungsmöglichkeiten des Materials darstellen. Der spielerische Umgang mit dem neuen Werkstoff führte zu konstruktiv intelligenten wie auch gestalterisch eleganten Lösungen. In einer weiteren bis 2011 andauernden
Textilbewehrter Beton
Projektphase ist die Realisierung eines weitgespannten Schalentragwerks aus vorgefertigten, doppelt gekr端mmten Bauteilen vorgesehen. Die Entwicklungs- und Realisierungsprozesse der Projekte werden im Rahmen von Workshops, Seminaren und Entw端rfen in die Lehre integriert.
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Fakult채t f체r Architektur
Fakultt Lehreinheiten Gremien Fachschaft
Fakult채tsstruktur
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Lehr- und Forschungsgebiet Konstruktives Entwerfen Univ.-Prof. Dipl.-Ing. (TH Prag) Mirko Baum
Fakultät für Architektur
*1944 in Mladá Boleslav (Tschechien)
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Die Konstruktion ist ein im weitesten Sinne der Natur und der Kultur zugrunde liegendes und allgemeingültiges Bauprinzip. Dieses Prinzip zu begreifen, dient nicht nur dem besseren Verständnis der geistigen und materiellen Umwelt, sondern auch dem bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit seiner Gestaltung. Die kritische Auseinandersetzung mit diesem Prinzip in seinem gesamten kulturellen und funktionalen Kontext ist Gegenstand der Lehre und die methodische Grundlage inhaltbezogener Forschung.
Diplomarbeit WS 08/09 „Slawisches Epos“
Konstruktives Entwerfen
Der Schenkungsvertrag des Malers Alfons Mucha (1860–1939) mit der Stadt Prag sieht vor, für sein „Slawisches Epos“, ein Zyklus von 20 großformatigen Bildern, eine Unterbringung zu errichten. Da wie schon in der Zeit der Vollendung der kunsthistorische Wert des Werkes als umstritten gilt, ist der Bau eines Museums kaum durchsetzbar. Daher wurde mit der Familie des Malers vereinbart, für die Gemälde ein Schaulager zu errichten, das an einer Stelle errichtet werden soll, die den Wert der Bilder weder besonders hervorhebt noch herabsetzt. Einer der vorgesehenen Plätze ist das innenstädtische Hochplateau Letná. Das Bauwerk soll die Bilder auf einem minimierten Raum unterbringen, gleichzeitig aber auch die Möglichkeit bieten, sie für Wissenschaftler und interessierte Laien zugänglich zu machen. Adria Daraban
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Lehrstuhl für Wohnbau und Grundlagen des Entwerfens Univ.-Prof. ir. Dipl.-Ing. Wim van den Bergh
Fakultät für Architektur
*1955 in Brunssum (Niederlande)
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Der Lehrstuhl für Wohnbau und Grundlagen des Entwerfens befasst sich in Bezug auf Forschung und Lehre grundsätzlich mit dem Phänomen des architektonischen Entwerfens im Bereich des Wohnbaus. Das Wort Wohnbau setzt sich zusammen aus den Begriffen „wohnen“ und „bauen“ und bezeichnet somit sowohl Ursache als auch Wirkung des Phänomens des architektonischen Entwerfens. Das Haus, die Stadt, die Landschaft oder der Innenraum sind innerhalb des Kultur-Phänomens der Architektur nur einige gebaute Ausdrucksformen oder räumliche Symptome des menschlichen Wohnens. Innerhalb des Wohnbaus sind gerade diese integraler Teil unserer Betrachtungen. In den ersten zwei Semestern werden die Grundlagen des architektonischen Entwerfens vermittelt. Das Entwerfen wird dabei aufgefasst als Kreationsprozess, der aus kontinu-
ierlichen Zyklen von Denken, Machen und Testen besteht. Beim architektonischen Entwerfen wird dieser Prozess in den Aspekten Planen, Konstruieren, Gestalten und Reflektieren weiter differenziert. Im dritten Semester ist der Lehrstuhl federführend verantwortlich für die Herausgabe des ersten integralen architektonischen Entwurfs, wobei die Schwerpunktsetzung aus der Gebäudelehre (Funktion) kommt. Parallel dazu werden die Studierenden in den Erkenntniskörper des Wohnbaus eingeführt. Im sechsten Semester ist der Lehrstuhl an der Herausgabe des Bachelorprojektes beteiligt. Im folgenden Masterstudium wird die Wohnbauproblematik (Neu und Bestand) in sowohl Lehre als auch Forschung vertieft. Zudem koordiniert der Lehrstuhl die Fächer Privates und Öffentliches Baurecht sowie Bestandsentwicklung.
Gebundener Entwurf SS 08 „Reality Now! 4.0“
Wohnbau und Grundlagen des Entwerfens
Neue Konzepte für gefördertes Wohnen am Giesbertpark, Köln. Die im sozialen Wohnungsbau vermeintlich eng gesetzten Grenzen sollten auf ihr Potential hin überprüft werden. Um allen Wohneinheiten die Qualität des Parkes zu Teil werden zu lassen wird der parknahe Gebäudeabschnitt um ein Geschoss abgesenkt, der zur Straße orientierte um eines angehoben und aufgeständert. Durch die Transformation in der Höhe und das Anheben ergeben sich zwei typologische Sinnabschnitte: ebenerdige Reihenhäuser zum Park und auf der anderen Seite des Innenhofes Geschosswohnungen mit Blickbezügen in die Grünanlage. Weiter entsteht eine Trinität des Freiraums: der öffentliche Park, der private Innenhof und die intimeren Freiräume die den Wohneinheiten in Form von Balkonen direkt angeschlossen sind. Max Schöneich und Jonas Kirsch
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Lehrstuhl für Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Anne-Julchen Bernhardt | Univ.-Prof. Arch. Meinrad Morger
Fakultät für Architektur
*1957 in St.Gallen (Schweiz) *1971 in Köln
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“Es gibt ein schönes Märchen, das erzählt von der geheimnisvollen Harfe von Lung-Men. Sie war geschnitzt aus dem uralten Kiribaum, ‚dessen Haupt mit den Sternen Zwiesprache hielt und dessen Wurzeln den silbernen Drachen umschlossen, der in der Tiefe liegt.‘ Keiner der vielerfahrenen und gelehrten Meister des Saitenspiels konnte sie meistern, nur wenn ein fahrender Künstler kam, der sie selbstvergessen aber heiliger Ehrfurcht berührte, dann begannen ihre Saiten in seltsamen Weisen zu erklingen. Das schwere Geheimnis der architektonischen Kunst liegt darin, dass sie vielerlei Wissen und Können auf vielen Gebieten verlangt und dann doch die Fähigkeit, sich selbstvergessen, voll heiliger Ehrfurcht der Harfe von LungMen hinzugeben.”
Zitat aus dem „Handbuch der Architektur“ von Fritz Schumacher, IV. Teil, 1. Halbband, in J.M. Gebhardt’s Verlag, Leipzig, 4. Auflage 1926
Zoologische Gärten mit weltweit über 600 Millionen Besuchern im Jahr gehören neben Flughäfen und Bahnhöfen zu den öffentlichsten Orten der Welt. Während Zoos ursprünglich der Ausstellung exotischer Tiere dienten, haben sie sich in Forschungs- und Zuchtstationen eines weltweit vernetzten Systems zur Arterhaltung gewandelt. Dubai ist eine Neuschöpfung einer Metropole im Superlativ. Da die Ölvorräte in den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Neige gehen, setzt Dubai mit Größe und Neuheit ganz auf Tourismus. Neben dem luxuriösesten Hotel der Welt und der weltgrößten Villensiedlung am Wasser gibt es auch den größten Freizeitpark und das größte Einkaufzentrum der Welt mit angeschlossener weltgrößter IndoorSkihalle.Im existierenden Zoo in Dubai leben die Tiere in kleinen, der Sonne ausgesetzten Käfigen. Dubai plant einen neuen Zoo.
Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens
Freier Entwurf WS 08/09 „Zoo für Dubai“
Max Schöneich und Jonas Kirsch 69
Lehr- und Forschungsgebiet für Bauplanung und Baurealisierung Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Sabine Brück
Fakultät für Architektur
*1967 in Düsseldorf
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Die Vermittlung der komplexen Gebäudeplanung steht im Vordergrund der Lehre. Die Auseinandersetzung mit dem architektonischen Raum stellt eine Fülle von Fragen, deren Beantwortung nur jeweils in einem Projekt, einem Bau, einem Entwurf zu finden ist. Die Architektur ist per se eine multidisziplinäre Disziplin: Geschichte, Theorie, Ingenieurwesen, Sozialforschung und Demographie, Kultur, Energie, Material, Physik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, um nur einige zu nennen. Im Vordergrund und als Essenz aller Disziplinen derer sie sich bedient steht das entworfene bzw. zu entwerfende architektonische Konzept. Der Entwurf stellt die Ausgangsbasis und das Endprodukt eines Planungsprozesses dar. Welche Disziplinen während eines Entwurfsprozesses begleitend, unterstützend und vorbereitend hinzugezogen werden, ist abhängig
von der jeweiligen Aufgabenstellung und hat immer den Charakter der Einmaligkeit. Jede Aufgabenstellung setzt sich mit widersprüchlichen Zielen auseinander, die eine Beratung und Gewichtung seitens des Architekten erfahren müssen und für deren Lösung es keinen Routineansatz gibt. Wie treffe ich wann die richtige Entscheidung: Hierfür bedarf es eines konzeptionellen Ansatzes, den wir methodisch und faktisch umsetzen wollen. Die strukturelle Planungsorganisation steht dabei genauso im Blickfeld wie der Bauprozess. Das Lehrgebiet macht sich zur Aufgabe, den Studenten die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen zu verdeutlichen, innerhalb der Fakultät und fakultätsübergreifend. Die strukturelle Planungsorganisation steht dabei genauso im Blickfeld wie der Bauprozess.
Diplomarbeit WS 2008/09 „Zentrum für Stockhausen Raummusik in Kürten“
Bauplanung und Baurealisierung
Friedrich Keuthen wählt als Standort für das „Zentrum für Raummusik“ den Kettenberg, der auf einer lichten Anhöhe zwischen zwei Waldstücken liegt. Drei architektonische Grundkörper fügen sich zu einem figürlich ausgewogenen Ganzen zusammen. Ein Sockel hebt den Bau von der Landschaft ab und führt den Besucher in die neue Welt des Zentrums für Raummusik. Der unterirdisch verborgene Raum wird erst nach Betreten des Ortes erlebbar. Er stellt das Geheimnis musischen Schaffens dar. Aus ihm erwachsen die Räume für die Musik, das Üben und das Wohnen. Der Außenraum, mal Platz, mal Weg, erschließt die Volumina und richtet die Blicke gen Landschaftsraum. Der Musiksaal bildet das Zentrum, sowohl durch die gewählte Höhe als auch durch die quadratische Grundform wird er zum Höhepunkt des Ganzen. Friedrich Keuthen
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Lehr- und Forschungsgebiet Stadtbaugeschichte Univ.-Prof. Dr.-Ing. Michael Jansen
Fakultät für Architektur
*1947 in Koserow/ Usedom
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Das Lehr- und Forschungsgebiet Stadtbaugeschichte legt im Rahmen der Architekturausbildung (B. Sc. und M. Sc.) und der Ausbildung der Studierenden des M. Sc. in Stadtplanung einen seiner Schwerpunkte auf Fragen des historischen Zusammenhangs von materieller (tangibler) Form und immaterieller (intangibler) Historizität zum Thema ‚Stadt‘. Dieses Thema wird in einer Vorlesung am Beispiel von historischen Schwellengeschehnissen zur Stadtgeschichte diachron abgehandelt. Hierbei spielt vor allem das Phänomen von Zivilisationsentstehung eine dominante Rolle: ‚Stadt‘, zum einen als zeitlich-räumlich unabhängiger Prozess (‚Städte‘ sowohl im 3. Jh. v. Chr. als auch im 21. Jh. n. Chr.) auf der Metaebene, zum anderen als jeweils zeitlichräumlich fixiertes historisches Ereignis. Dieser wissenschaftliche Ansatz ermöglicht Studierenden der Architektur und Stadtplanung sowohl einen analytischen Ansatz zu Problem-
findungen und -lösungen als auch eine breite Wissensbasis für konkrete zeitlich-räumliche Stadtgeschehnisse. Diese didaktische Komponente ist im Rahmen der Ausbildung in Formgestaltung mit historischer stadträumlicher Bausubstanz (Bauen im Bestand, Stadtsanierung etc.) unabdingbar. Eine weitere wichtige Komponente ist der planende Umgang mit Archäologie in der Stadt. Diese Komponente wird neben eigener Forschung derzeit über einen Lehrauftrag (Prof. Koschik) abgedeckt. Daraus abgeleitet wird Konservierung in der Archäologie derzeit vor allem in der Forschungsausführung (UNESCO, ICOMOS) betrieben, deren Ergebnisse der Lehre zugute kommen. Insgesamt ist die Didaktik dieses Faches primär vom Feedback unmittelbarer Forschungsergebnisse in die Lehre bestimmt, einschließlich der möglichen Praktikumserfahrung Studierender durch Teilnahme an Forschungsprogrammen.
Ausstellungskonzeption im WS 08/07 „Gandhara – Das buddhistische Erbe Pakistans“
Stadtbaugeschichte
Das LFG Stadtbaugeschichte bietet als klassisches kulturelles Grundlagenfach unregelmäßig Entwurfsprojekte an. Diese sind immer eng mit Aufgaben aus der aktuellen Forschung verbunden und reichen vom städtebaulichen Maßstab (New Town Bamiyan, Deutsche Universität Maskat) über Hochbauprojekte (Museumsneubau Al-Balid, archäologischer Schutzbau in Duisburg) bis hin zum raumbildenden Ausbau oder der grafischen Aufbereitung von Organisationskonzepten (Ausstellungskonzepte, Tafelausstellungen, Infotafeln). Hier abgebildet ist ein Studienprojekt aus dem WS 2007/08 zur Konzeption einer Ausstellung über die Gandhara-Kultur in der Kunstund Ausstellungshalle der BR Deutschland in Bonn, das in Kooperation mit dem FB Design der FH Aachen durchgeführt wurde. A. Frings, S. Zaoui, S. Schumacher
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Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur N.N. i.V. Dr.-Ing. Florian Kluge Der Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur folgt in Lehre, Forschung und Entwurfspraxis der Verpflichtung zu nachhaltiger Stadt- und Landschaftsentwicklung. Auf der Basis einer ganzheitlichen Sichtweise von Freiraum- und Bebauungsstrukturen umfasst das Aufgabenspektrum folgende Aspekte: *1971 in Münster
Fakultät für Architektur
Entwurfsmethoden einer bau- und siedlungsbezogenen Landschaftsarchitektur
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Freiraumorientierte Stadt- und Landschaftsentwicklung, Gestaltung öffentlicher und privater Grünräume Visionäre Strategien für die zukünftige Entwicklung städtischer Freiraumstrukturen Stadt- und Landschaftsplanung in Schwellenund Entwicklungsländern
Fachplanungen für Parkanlagen, Plätze, Sport- und Freizeitanlagen, Tourismusprojekte, LandArt Gestaltung mit und am Wasser Temporäre Landschaftsgestaltung im Rahmen von Open-Air-Workshops Konzepte für postindustrielle Stadt-Landschaften
Freier Entwurf SS 08 „Sprudelnde Vielfalt in Aachen“
Landschaftsarchitektur
Ziel der Entwurfsaufgabe war es, das Zusammenspiel von Stadt und Wasser in Aachen städtebaulich zu untersuchen und durch planerische und künstlerische Aktionen in einer Abfolge von fünf Akten zu inszenieren. Im letzten Akt wurde im Zuge der geplanten Offenlegung des Paubaches der Reumontplatz neu gestaltet. Als gestalterisches Leitbild für diesen Entwurf dienten die im Vorfeld auf dem Platz analysierten Bewegungsströme der Nutzer. Die durch Richtung, Bewegung und Höhenabwicklung unterschiedlich ausgebildeten Bänder charakterisieren die Arbeit. Sie stellen eine Abstraktion des Bachlaufes auf dem Platz dar und bieten durch ihre Gestaltung vielfältige Nutzungsoptionen für den Freiraum.
Daniela Salic 75
Lehr- und Forschungsgebiet Freiraum- und Grünplanung Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hajo Lauenstein
Fakultät für Architektur
*1945 in Quedlinburg/ Harz
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Schwerpunkt der Lehre ist die Vermittlung von Planungs- und Entwurfsgrundlagen für öffentliche und private Freiräume im Stadtund Siedlungsbereich. Besonderes Augenmerk gilt den funktionellen wie gestalterischen Zusammenhängen zwischen Bau- und Freiraumstrukturen, vornehmlich den durch die Bebauung prädisponierten Voraussetzungen für eine nutzergerechte und Sozialisationsprozessen dienliche Aufenthaltsqualität des baulichen Umfeldes. Grundlegende Lehrinhalte: Bezüge Gebäude – Freiraum (u.a. Gebäudeanordnung und Funktionsfähigkeit des Umfeldes), Pflanze und Architektur (u.a. Baum und Bauwerk, Fassaden- und Dachbegrünung), Strukturierung von Freiräumen (u.a. Raumwahrnehmung, Raumbildung mit Vegetation), Erschließung von Freiräumen (u.a. Prinzipien der Wegeführung und -gestaltung), Planungsaspekte
für Stadtplätze, Fußgängerbereiche, Wohngebietsfreiräume und Kinderspielanlagen. Weiterführende Lehrangebote: Regeln und Prinzipien ästhetischen Gestaltens, Geschichte und Stilrichtungen der Gartenkunst, Geschichte und Entwicklungstendenzen des Stadtgrüns, Formale und inhaltliche Konzepte zeitgenössischer Landschaftsarchitektur.
Freier Entwurf WS 07/08 „Wohnumfeldgestaltung einer 70er-Jahre-Siedlung in Bochum-Ümmingen“
Freiraum- und Grünplanung
Der Entwurf besticht durch seine Konsequenz. Die Autorinnen stellen im Wohngebiet einen deutlichen Zusammenhang durch ein mäandrierendes Wegeband her, das alle Innenbereiche durchzieht und dort die Spiel- und Sportflächen einbettet. Bei einigen Gebäuden mussten deshalb zwar die Eingänge zu dieser Innenseite hin verlegt werden, doch erreicht wurde damit zugleich, dass auf den Rückseiten zusammenhängende Flächen optional für private Nutzung zur Verfügung stehen. Die Pkw- und Container-Stellplätze werden an der Erschließungsstraße konzentriert und durch Hecken kaschiert. Jeder Innenbereich erfährt eine „Adressenbildung“ durch ein individuelles Farb- und Bepflanzungskonzept. Durch geschickten Einsatz von Gehölzvegetation in bewegter Topographie wird eine gute räumliche Differenzierung erreicht. Nancy Lohmann und Nadja Ebert
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Lehrstuhl für Kunstgeschichte Univ.-Prof. Dr. phil. Alexander Markschies
Fakultät für Architektur
*1969 in Berlin
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Die Kunstgeschichte beschäftigt sich, wie aus der Fachbezeichnung hervorgeht, mit der Geschichte der Kunst. Ihr Gegenstand ist die Kunst vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart, sämtliche Gattungen umfassend (Skulptur, Malerei, Architektur, Graphik, Kunsthandwerk und neue Medien). Sie erforscht und lehrt die gesellschaftlichen, materiellen und theoretischen Grundlagen der Kunst einschließlich ästhetischer Fragen und versteht sich als Teil der historischen Anthropologie sowie einer umfassenden Kulturgeschichte, die Kunst als Spiegelbild, als „Seismograph“ sieht. An der überreichen Fülle der Kunstwerke – eine illuminierte Handschrift aus dem Mittelalter ist dabei ebenso Objekt der Betrachtung wie ein Comic Strip – kann alles interessieren: Zunächst der Überlieferungszustand und die Überlieferungsgeschichte und dann als zen-
trale Kategorie das Objekt selbst. Hier geht es um die sprachliche, anschauliche Analyse des Sichtbaren in mündlicher und schriftlicher Form. Ferner untersucht die Kunstgeschichte Fragen nach Erscheinungsformen und Funktionen von Kunst. Diese gibt das Kunstwerk oft selbst vor; konzentriert geht es um die Frage, warum das Kunstwerk so aussieht, wie es aussieht. Als historisches Bildungsfach vermittelt Kunstgeschichte Grundlagenkenntnisse. Als Schlüsselqualifikationen erwerben Studierende Sprachkompetenz, Textverständnis und vor allem Bildverständnis auf methodischer Grundlage. Gerade letzteres qualifiziert die Kunstgeschichte an der RWTH innerhalb der Architektenausbildung.
Seminar WS 08/09 „Kontexte“
Kunstgeschichte
Im Seminar wurden die gängigen Kontextdefinitionen zusammengetragen und diskutiert sowie im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit hin überprüft. Besonders ertragreich erwiesen sich die Positionen von Wolfgang Kemp und Peter Weibel, sie können als Analyseinstrument und als Entwurfsmodell dienen. Für die Erprobung in der Praxis wählten die beiden Studierenden den Kontext „Neuer Aachener Kunstverein“: Nach einer präzisen Orts- und Institutionsanalyse wurde zum Ziel der selbst gewählten Aufgabenstellung, den NAK im Kurpark präsenter werden zu lassen. Das Ergebnis, bei dem die Fassade des Gebäudes ephemer verdoppelt wird, und sich ein neues, komplexes Verhältnis von Innen- und Außenraum ergibt, besticht durch seine Prägnanz und seinen klugen künstlerischen Wurf.
Karoline Bramsiepe und Britta Schmitz 79
Lehrstuhl für Baukonstruktion 3 Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Vladimir Lalo Nikolic
Fakultät für Architektur
*1941 in Zagreb (Jugoslawien)
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Wesentliches Ziel der Entwurfslehre ist es, den Studierenden im künstlerisch-konzeptionellen Arbeiten zur Suche nach dem „intellektuellen Mehrwert“ herauszufordern. In den Entwurfsaufgaben wird Architektur als eine Praxis formuliert, die mit der unerwarteten Kombination von funktionalen, räumlichen und sozialen Zusammenhängen auch neue Arten des Zusammenlebens in einer Gesellschaft aufzeigt. Im Vordergrund steht dabei die Hinleitung der Studenten zu einer selbstständigen entwerferischen Position, die auf der Fähigkeit zum vernetzten Denken auf der Suche nach Inspirationen und Denkwerkzeugen aus anderen Fachbereichen gründet. Die Vermittlung fachlicher Inhalte der Bauphysik (später auch des Technischen Aus-
baus) wird auf zwei Ebenen des Studiums stattfinden. Die Lehrveranstaltungen der Bauphysik im Bachelorstudiengang sind darauf angelegt, die grundlegenden technischen Erkenntnisse zu vermitteln, um im Entwurfsprozess aus der Fülle konstruktiver Möglichkeiten – u.U. in der Diskussion mit beteiligten Fachingenieuren – die sinnvollsten und sichersten Lösungen beurteilen und auswählen zu können. Im Masterstudiengang werden im Rahmen von Wahlmodulen Themen angeboten, die bauphysikalisch interessierten Absolventen des Bachelorstudiengangs eine entsprechende Vertiefung ermöglichen sollten.
Kim Ho Seop postuliert den Typus eines „temporären genius loci“. Er verweigert jegliche vordergründige Zeichenhaftigkeit und Bilderzeugung der Architektur. Stattdessen bietet er eine Leinwand an, auf der sich zukünftige Assoziationen zur Schaffung eines heute noch nicht absehbaren „genius loci“ erzeugen lassen. Mittels Rationalität und Zweckdienlichkeit in Grundrissen und Gebäudehülle wird die Kunst und nicht ihr Behälter zum assoziativen Zeichensystem, zum Geist des Ortes. Die hochinstallierte Haut des „neutralen“ Kubus besteht aus zwei Glasschichten, dazwischen Sonnenschutz und ein LED-Netzwerk. Dieses dient zur Projektion der im Inneren befindlichen Exponate, als Träger eigens erzeugter künstlerischer Produkte, oder zur Abbildung der jeweils dahinter liegenden Stadtlandschaft. Durch Letzteres entsteht gleichsam eine irritierende Tarnkappenwirkung – das Gebäude entzieht sich, verschwindet.
Baukonstruktion 3
Diplom WS 08/09 „Kunstmuseum Breslau“
Kim Ho Seop 81
Lehrstuhl für Baugeschichte und Denkmalpflege Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jan Pieper
Fakultät für Architektur
*1944 in Lüdinghausen
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Der Lehrstuhl für Baugeschichte gehört gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Kunstgeschichte und den Lehrgebieten Architekturtheorie und Stadtbaugeschichte zu den historischen und kulturellen Grundlagenfächern der Fakultät für Architektur, dessen Hauptaufgabenbereich im Rahmen des Architekturstudiums darin liegt, grundlegende Kenntnisse in Theorie und Geschichte der Kunst und Architektur zu vermitteln und insgesamt ein Bewußtsein für die kulturellen Dimensionen des Bauens zu entwickeln. Baugeschichte wird architekturnah gelehrt, also eher vom historischen Bauwerk selbst ausgehend als von den Schrift- und Bildquellen. Im Grundstudium (Pflichtfach) stehen historische Bautypologie und architektonische Formenlehre im Vordergrund, die zum unverzichtbaren Basiswissen des Architektenberufes gehören, daneben werden die Grundlagen der
Architekturikonologie erarbeitet. In erster Linie geht es in diesem Studienabschnitt darum, über die reine Faktenvermittlung hinaus das Verständnis dafür zu entwickeln, daß Architektur zu keiner Zeit und an keinem Ort das Ergebnis von formaler Willkür oder originellen Einfällen ist, sondern aus der systematischen Entwicklung und Erneuerung elementarer Typologien hervorgeht.
Diplomarbeit SS 08 „Villa am Hang“
Baugeschichte und Denkmalpflege
Obgleich mit der unwirtlichen Lage zwischen den Gleisanlagen des neuen Lütticher Bahnhofs, einer befahrenen Straße und einem Autobahntunnel die Aufgabe, eine idealtypisch gelegene Villa Suburbana am Hang zu entwerfen, ins Absurde geführt wird, bietet der unmittelbare Bezug zur TGV-Verbindung der großen Metropolen eine große Chance. Dort kann eine Institution angesiedelt werden, die der Stadt Lüttich im internationalen Kunstbetrieb als Aushängeschild dienen kann. Von einer Stiftung sollen hierzu Künstler geladen werden, eine Zeit lang in der Villa zu residieren und zu repräsentieren. Elisabeth Deutschmann hat ein Gebäude entwickelt, das als fünfeckiger introvertierter Monolith mit seiner verwirrend labyrinthischen Struktur in einzigartiger Weise dazu geeignet ist, einer Kunststiftung ein signifikantes Gehäuse zu bieten. Elisabeth Deutschmann
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Lehr- und Forschungsgebiet Denkmalpflege Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Raabe
Fakultät für Architektur
*1963 in Düsseldorf
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Baudenkmale bilden nur einen verschwindend geringen Prozentsatz unserer baulichen Umwelt – etwa 3% der vorhandenen Bauten –, doch sie tragen entscheidend dazu bei, die Verbindung zur Vergangenheit nicht abreißen zu lassen und Geschichte sinnlich und unmittelbar erlebbar zu machen. Im Gegensatz zu den immer umfangreicher werdenden virtuellen Erfahrungen setzen sie diesen den Wert des Originals, des Authentischen, des erkennbar Gealterten gegenüber. Für denkmalpflegerische Maßnahmen gibt es keine Rezepte, sondern nur auf Theorie gegründete Konzeptionen, die jedoch alternative Lösungsmöglichkeiten zulassen. Jedes Bauwerk hat seine individuelle Geschichte und jede Bauaufgabe stellt den Architekten vor ganz neue Probleme. Diese sind von ihm nicht allein zu bewältigen, sondern nur in Gemeinschaft mit Fachkollegen: Denkmalpflegern, Baufor-
schern, Restauratoren, Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und natürlich fachkundigen Handwerkern, die die Instandsetzungsmaßnahmen umsetzen. Dem Architekten bleiben jedoch Konzeption und Planung, Einsatz und die Koordination der einzelnen Gewerke. Um diese Aufgabe qualitätsvoll leisten zu können, sind besondere Erfahrungen und Fähigkeiten erforderlich: Historisches Wissen und baugeschichtliche Kenntnisse, Bewertungskriterien für historische Konstruktionen und Baumaterialien, Kenntnis der Reparaturmöglichkeiten, sowie konstruktives und technisches Wissen und – vor allem anderen – die Liebe zu den alten Bauten, Ehrfurcht vor dem Alter und Kritikfähigkeit dem eigenen Schaffen gegenüber.
In Thüringen, ca. 20 km westlich von Erfurt entfernt liegt die Burgengruppe ‚Drei Gleichen‘ in einem Naturschutzgebiet. Dazu gehören die Mühlburg, die Wachsenburg und eben die Burg Gleichen. Für die 1000 Jahre alte Ruine dieser jugendlichen Burganlage wurden Entwürfe erarbeitet, die sich durch klar formulierte denkmalpflegerische Haltungen auszeichnen. Als Nutzung ist ein kleines geologisches Museum, ein Seminarbereich mit einem Gästehaus und eine Gastronomie vorgesehen. Aus den besonderen örtlichen Gegebenheiten resultiert ein intensiver Umgang mit dem Bestand und der Geschichte des Ortes. Vom ersten Blick auf den Burgberg bis hin zum Besuch im Turm erfährt der Besucher wechselnde räumliche Situationen: Offen- und Geschlossenheit, Fernblick und Konzentration, die allein aus der angemessen Situierung eines Solitärs auf dem Burghof entstehen.
Denkmalpflege
Gebundener Entwurf SS 08 „Die Drei Gleichen“
Björn Mireau 85
Lehr- und Forschungsgebiet Technischer Ausbau und Entwerfen NN i.V. Dipl.-Ing. Joachim Ruoff Das Lehrziel des Lehr- und Forschungsgebietes TA+E ist die Gestaltung der Beziehung von Gebäudeentwurf zur technischen Gebäudeausrüstung.
Fakultät für Architektur
*1960 in Köln
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Von der Idee über den Entwurf, die Realisierung, den Betrieb und die Entsorgung von Gebäuden werden die Möglichkeiten technischer Einrichtungen untersucht, bewertet und als integrierter Bestandteil des Gebäudekonzeptes geplant. Hierbei gilt der Thematik des sinnvollen Umganges mit den endlichen Ressourcen sowie der Nutzung der erneuerbaren Energien durch intelligente, architektonische Lösungen die besondere Aufmerksamkeit. In ihrer zukünftigen Rolle als Generalisten sollen die Studenten lernen, die verschiedenen Optionen für die der Aufgabe adäquaten Ge-
bäudeausrüstung miteinander zu vergleichen, zu werten und in die Architektur zu integrieren. Ziel ist es, die beiden Elemente der doppelten Widmung des technischen Ausbaus und des Entwurfes im Gebäudekonzept zusammenfließen zu lassen.
Diplom SS 08 „Vertical Farm“
Technischer Ausbau und Entwerfen
Thema der Diplomaufgabe war die Planung eines Versuchs- und Demonstrationsgebäudes für den Anbau von landwirtschaftlichen Produkten in einem städtischen Gebäude. Martha Chen Nunes legt ihrer vertikalen Farm eine logistische Überlegung zugrunde: Sie besteht aus einer Vielzahl kleiner, zu einem Hochhaus aufgestapelter containerartiger Behälter, in denen das Wachstum der Pflanzen stattfindet und in denen alle dafür erforderlichen Einrichtungen (Belüftung, Belichtung, Bewässerung…) enthalten sind. Komplexere Aufgaben wie Aussaat, Rückschnitt oder Ernte werden an spezialisierten Orten durchgeführt, zu denen die einzelne Box über das vollautomatisierte Transportsystem eines Hochregallagers gelangt. Die Arbeit wurde mit dem Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten 2009 ausgezeichnet. Martha Chen-Nunes
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Lehrgebiet Computergestütztes Planen in der Architektur Univ.-Prof. Peter J. Russell, Dipl.-Ing. Architekt M.Arch B.E.D.S. CAAD: Fach im Wandel
Fakultät für Architektur
*1963 in Ottawa (Kanada)
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Das Fach CAAD „Computer Aided Architectural Design“ befindet sich in einem stetigen Wandel: Betrachtete man früher Rechneranwendungen zunächst als reine Zeichenwerkzeuge, werden diese in Zukunft als integrative Repräsentanz eines Gebäudedatenmodells fungieren. Dieses Modell wird den gesamten Lebenszyklus von Architektur abbilden. Damit erweitern sich die Anforderungen an die EDV im Zusammenhang mit Planung, Erhalt und Verwertung von Gebäuden. Das Lehr- und Forschungsprofil des Lehrgebiets in seiner integrativen und transdisziplinären Ausrichtung nutzt das natur- und ingenieurwissenschaftliche Profil der RWTH Aachen und baut dieses zugleich aus.
In Zukunft wird sich der Schwerpunkt des Faches CAAD im Bereich der Entwurfslehre verstärkt mit den Aspekten des nachhaltigen Planens beschäftigen. Digitale Methoden sollen benutzt werden, um den Entwurf und Betrieb nachhaltiger, ökologischer und intelligenter Gebäude zu unterstützen.
N.I.N. bedeutet „Not in Neufert“ und kennzeichnet den Entwurfschwerpunkt, den sich CAAD gesetzt hat. Die Entwürfe streifen die Randbereiche der Architektur. Zumeist sind keine vergleichbaren Nutzungen veröffentlicht oder beschrieben. Der rechts gezeigte Entwurf wurde unter der Themenstellung „Mars Habitat“ herausgegeben. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erwägt den Bau eines 1:1 Mock-Ups eines Mars Habitats auf dem DLR-Gelände in Bonn. Ziel war es, ein Objekt zu entwickeln, das möglichst nah an ein echtes Mars-Modul heran reicht, um so weitere Forschungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu gewährleisten. Bearbeitet wurden drei Teile: Eine Hülle für das Mock-Up-Modell als Wetterschutz und Ausstellungshalle, die Planung der Umsetzung des Mock-Ups nach den Vorgaben der Spaceresearchgroup in Aachen und die Innenraumgestaltung des Wohnmoduls.
Computergestütztes Planen in der Architektur
Freier Entwurf SS 08 „Mars Habitat“
Michael Lohmann und Andreas Fuchs 89
Lehrstuhl für Bildnerische Gestaltung Univ. Prof. Dipl.-Ing. Thomas Schmitz
Fakultät für Architektur
*1956 in Hachenburg/ Westerwald
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Der Lehrstuhl „Bildnerische Gestaltung“ vertritt zusammen mit dem Lehrstuhl „Plastik“ die künstlerischen Aspekte innerhalb des Architekturstudiums an der Fakultät. Das sind insbesondere die bildnerischen Fächer wie Zeichnen, Malen, Fotografie und Grafik – mit analogen und mit digitalen Medien. Wir sind eine Werkstatt, die von vielfältigem, gestaltenden Tun, von sinnlichen, haptischen Werkzeugen und Materialen und von künstlerischen Denkweisen und Aktionen geprägt ist. Dort bieten wir in einem ingenieurwissenschaftlichen Umfeld Raum für die Entwicklung der persönlichen Kreativität. Im ersten Studienjahr wird das freie und gebundene Zeichnen als Instrument der Wahrnehmung und der Aneignung verstanden: durch das aktive Nachvollziehen von vorbildlichen Werken und Objekten aus Natur, Architektur, Kunst und Technik verinnerli-
chen wir sie. In der bewussten und tätigen Auseinandersetzung mit Form – Proportion – Ordnung, mit Raum + Perspektive, mit Licht – Farbe – Textur wird aber nicht nur die Wahrnehmung + Darstellung geübt, sondern die entsprechenden Inhalte werden durch unser Tun und Reflektieren erarbeitet. Zeichnen ist aber auch Abstraktion und Wertung. Beim Zeichnen erlernen wir die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte auf wesentliche Aspekte zu reduzieren und wir üben gleichzeitig auch die Fähigkeit, in jedem erfahrbaren Kontext gestalterisch relevante Ansätze zu erkennen. Das ist von Maschinen nicht zu ersetzen und besonders wichtig für Architekten. So pflegen und fördern wir das visuelle, intuitive Denken, die bewusste und tätige Wahrnehmung beim Zeichnen, die Fähigkeiten zur visuellen Artikulation und Abstraktion, sowie die Kraft der freien Imagination.
Nach einer eher handwerklich ausgelegten Ausbildung im 1. Studienjahr weitet sich im Wahlbereich des Bachelor- und Masterstudiums das Spektrum der Kurse deutlich auf: Reflexion und Gestaltung werden generell als ein kreativer Prozess begriffen, die sich je nach Anforderung und Thematik unterschiedlicher Werkzeuge bedienen. Dabei kommen die tradierten Mittel der Gestaltung ebenso zum Einsatz wie digitale Medien, performative Techniken, Mittel der Videokunst oder der Musik. In der Konfrontation von analogen mit digitalen Denkweisen und Werkzeugen werden Computeranwendungen durch den Einsatz von ‚händischen‘ Arbeitsweisen geöffnet und künstlerisch ‚subjektiviert‘. Andersherum können durch die Einbindung des Computers in analoge Gestaltungsprozesse völlig neuartige kreative Impulse entstehen. Dabei bleibt die Hand nach wie vor das ausführende Organ des ‚Denkens-im-Machen‘.
Bildnerische Gestaltung
Wahlbereiche WS 08/09 „Realraum/Bildraum“
WPF „Druckgrafik“: Radierungen von Frederic Schnee WPF „Realraum/Bildraum“: Projektionen von Danielle Boes, Dino Künster, Leonard Wertgen und Ralf Werner
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Lehrstuhl für Baukonstruktion Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Architekt BDA Hartwig N. Schneider
Fakultät für Architektur
*1957 in Stuttgart
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Ziel der Baukonstruktion in Lehre und Forschung ist es, das Wechselspiel zwischen Entwerfen und Konstruieren, also das Entwickeln von integrierten Lösungen als den eigentlichen kreativen Prozess zu begreifen und das Verständnis für den immanenten Zusammenhang von Entwurf und Konstruktion zu erarbeiten. Konstruieren wird nicht nur als das geometrische und technische Fügen von Bauteilen, sondern als die Erarbeitung eines ganzheitlichen Sinngefüges für ein Gebäude verstanden. Es soll vermittelt werden, dass Folgerichtigkeit, Klarheit und Logik der Konstruktion eines Bauwerks maßgeblich für die Beurteilung seiner Qualität sind. In den konsekutiv aufgebauten Modulen des Bachelorstudiengangs werden die Prinzipien, Methoden und Techniken unterschiedlicher Bauweisen von Hochbauten in Vorlesungs-
reihen behandelt und in betreuten Übungen und der fachübergreifenden Integrierten Projektarbeit praxisnah angewandt. Im Diplom- und Masterstudiengang werden integral angelegte Entwürfe, Vertiefungs- und Diplomarbeiten unterschiedlicher Komplexität mit konstruktivem Schwerpunkt angeboten und unter interdisziplinärer Mitwirkung von Fachleuten anderer Lehrstühle und Disziplinen, aus Forschung oder Bauindustrie, vertieft in Teamarbeit bearbeitet. Die Forschungsvorhaben des Lehrstuhls werden im Rahmen von Workshops, Seminaren und Entwürfen zu den Entwicklungs- und Realisierungsprozessen der Projekte in die Lehre integriert. Forschungsthemen sind nachhaltige Gebäudestrukturen, veränderte Konstruktionsweisen, neue Halbzeuge und Werkstoffe und deren Einfluss auf Gebrauch, Konstruktion und Gestalt von Architektur.
Die städtebauliche Konzeption sieht einen länglichen, rechteckigen Baukörper vor, der durch das deutliche Abrücken vom Templergraben und dem bestehenden Backsteinbau zu einer Vernetzung von Platzsituationen im Planungsgebiet führt. Der vorhandene Höhensprung im Gelände wird geschickt genutzt, um innenräumlich das ansteigende Profil des Kino- und Hörsaals zu erzeugen und außenräumlich eine Verbindung verschiedener Plätze und Grünräume zu ermöglichen. Die einfache interne Organisation sieht eine Erschließung des Gebäudes von der Seite des Templergrabens aus vor. Das dort angelagerte Foyer mit eingestellter Galerieebene bildet den Übergang in den eigentlichen Saal. Der transparente und leichte Charakter des Gebäudes wird durch ein filigranes Stahltragwerk aus Fachwerkträgern erzielt, das zusammen mit der gläsernen Gebäudehülle einer strengen geometrischen Ordnung unterworfen ist.
Baukonstruktion
Integrierte Projektarbeit SS 2006 „Uni-Kino“
Helena Bödefeld, Jan Michel Hintzen, Patrick Lingenberg, Constanze Weigel 93
Lehr- und Forschungsgebiet Raumgestaltung Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Uwe Schröder
Fakultät für Architektur
*1964 in Bonn
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Geschichte, Theorie und Entwurf des architektonischen Raumes sind die drei grundlegenden Begriffe einer Konzeption, die Architektur in Lehre und Forschung als erweiterte Raumgestaltung mit dem Ziel vorstellt, jenen Raum, den der Kunstwissenschaftler August Schmarsow in seinem berühmten Leipziger Vortrag von 1893 als „das Wesen der architektonischen Schöpfung“ postulierte, in das architektonische Werk der Stadt zu setzen: Denn nur „(...) So“, meinte der Wesensbestimmer, „erwächst aus dem Senfkorn ein Baum, eine ganze Welt um uns her. Raumgefühl und Raumphantasie drängen zur Raumgestaltung und suchen ihre Befriedigung in einer Kunst; wir nennen sie Architektur und können sie deutsch kurzweg als Raumgestalterin bezeichnen.“ Schmarsows „Satz der Identität“ bedeutet: Architektur ist Raumgestaltung! Sie ist in der die Architektur im
Wesen bestimmenden Bedeutung aufgefasst: Raumgestaltung fragt nicht nur nach den vielfältigen Relationen zwischen Material, Farbe, Proportion usw. und der Befindlichkeit des Menschen im Raum, sondern wirft die noch davor zu stellende Frage auf: Was ist Raum? Die Gestaltung des architektonischen Raumes bezieht sich nicht allein auf das innenräumliche Gefüge des Hauses, sondern zugleich auf das der Stadt, und schon Schmarsows „Raumgestalterin“, die Architektur, ist eine „Städtebauerin“. Die Idee der Stadt ist der Schlüssel zu einer gedanklichen und anschaulichen Vorstellung des architektonischen Raumes, die von der Theorie in die Praxis, von der Konzeption einer Raumentwurfslehre zur Gestaltung einer Architektur der Räume führt...
Gebundener Entwurf WS 08/09 „Wohnen – Der Raum der Stadt, Köln Klingelpütz“
Raumgestaltung
Unter Berücksichtigung des mittelbaren und unmittelbaren Ortes der Stadt Köln waren auf einem freigemachten und -gedachten Grundstück innerhalb der Kernstadt stadträumliche Strukturen zu entwerfen, die die gegenwärtigen gesellschaftlichen und räumlichen Bedürfnisse an das Wohnen in der Stadt kritisch thematisieren und zum architektonischen Ausdruck bringen. Als Ausgangspunkt für die Vorstellung einer gesellschaftsgebundenen Raumbildung der Architektur diente das Seminar „Der architektonische Raum“. Aus der inhaltlichen Bestimmung der Begriffe „Raum“, „Wohnen“, „Stadt“ und der Analyse der Beziehung zwischen den Begriffen gingen Konzeptionen und Ideen der Entwürfe hervor: Die räumlichen Strukturen der Stadt spiegeln die differenzierten Vorstellungen städtischen und gemeinschaftlichen Wohnens. Studienarbeiten: „Stadtraum“, Schwarzpläne M 1:20000
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Lehrstuhl für Plastik Univ.-Prof. grad. Des. Michael Schulze
Fakultät für Architektur
*1952 in Trier
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Innerhalb der Architekturausbildung verstehen wir unsere Lehre als Basis- oder Elementarunterricht. Grundsätzliche Probleme von Formgebung und Formfindung im Prozeß der Materialisierung stehen im Vordergrund. Im Mittelpunkt stehen die unterschiedlich ausgeprägten Erfahrungen der Studierenden im Umgang mit plastischen Phänomenen in Vergangenheit und Gegenwart. Die Grundlagen der Lehre konzentrieren sich auf die Vermittlung von bewährten Verfahren und Methoden des plastischen Gestaltens in Gips, Ton, Stein, Keramik, Kunststoff. Darüber hinaus aber auch auf konzeptionell spielerische Prozesse: Das „sich einlassen“ auf unkonventionelle Materialien, Objekte und Formkombinationen sowie das Suchen nach Verknüpfungspunkten von Aktion, Video, Tanz, Bühne, Projektion, Kinetik etc. Hier wird
der Begriff der Plastik um Raum und Zeit erweitert. Im Master bieten wir verschiedene Themen zur Zusammenarbeit an, die eine spezifische und intensive Auseinandersetzung der Studierenden mit einem Projekt, Themenblock oder Material ermöglichen. Wie in einem großen Labor bieten wir in unseren Ateliers Übungen und Aufgaben für unterschiedliche plastische Versuche an. Diese zielen auf die Ausbildung kreativer Verhaltensweisen des einzelnen oder einer Gruppe. Experimentelle Neugier und Beweglichkeit gegenüber vorgefundenen Normen und Schemata im Gestaltungsbereich. Ästhetische Entscheidungsfähigkeit aufgrund selbstgewählter und begründbarer Kriterien. Das Vermögen, ästhetische Systeme selbst zu organisieren und zu materialisieren.
Exkursion SS 08 „Über den Pneu“ Landschaftsraum gestalten mit aufblasbaren Plastiken.
Plastik
Die Begriffe Luft – Wind – Raum – Wiese dienen als Ausgangspunkt. Sie sollen in dieser Woche die poetische Antriebsenergie darstellen. Zur Verfügung steht eine riesige Wiese, die wir mit aufblasbaren Plastiken aus Polyethylenfolien zum schweben bringen wollen. Insbesondere die Dimension sowie die Luft unter einer Haut als raumverdrängendes Medium lassen ungeahnte Möglichkeiten des Raumerlebens zu. Möglich sind Einzelobjekte oder Gemeinschaftsarbeiten, die vor Ort entwickelt werden.
Pfingstexkursion im Eifel-Camp Roetgen 97
Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus Selle
Fakultät für Architektur
*1949 in Siegen
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Städte wandeln sich und verändern ihr Gesicht. Umstrukturierung, Neuorientierung, Wachsen und Schrumpfen sind wesentliche Grundzüge ihrer Entwicklung. Die damit verbundenen Fragen stehen im Mittelpunkt der Lehrstuhlarbeit. Wir bearbeiten sie im Rahmen von fünf Leitthemen: – Planung und Steuerung im Wandel: Wie und wodurch verändert sich die Rollenteilung zwischen Staat, Markt und ziviler Gesellschaft in Planung und Entwicklung? Welche Steuerungsinstrumente werden eingesetzt? Was können insbesondere öffentliche Akteure zur räumlichen Entwicklung beitragen? – Kommunikation in Planung und Entwicklung: Wie kann die Kommunikation in Planungs- und Entwicklungsprozessen gestaltet werden? Welche Erfahrungen werden gemacht? – Öffentliche Räume: Welche Räume sind öffentlich, welche nicht? Wer nutzt öffentliche Räume? Wer baut sie? Wer pflegt sie? Wel-
che Anforderungen sind an sie zu stellen? – Städtische Transformationen – Bestandsentwicklung: Welche (neuen) Qualitätsanforderungen werden an Standorte, Quartiere und Wohnungsbestände gestellt? Mit welchen Strategien lassen sich entsprechende Qualitäten erreichen? – Beispiele für gute Praxis: Welche Aufgaben der Stadtentwicklung wurden innovativ umgesetzt? Die Auseinandersetzung mit den fünf Leitthemen erfolgt in allen Arbeitsbereichen des Lehrstuhls – in der Lehre (Vorlesungen, Übungen, Entwürfe, Seminare, Studien- und Diplomarbeiten), im Rahmen der Betreuung von Dissertationen, in Forschungs-, Entwicklungs- und Erprobungsprojekten sowie in Publikationen und Veranstaltungen. Quer zu diesen Themen laden wir regelmäßig – unter anderem in Podiumsdiskussionen – zur Auseinandersetzung mit dem Berufsfeld Stadtplanung ein.
Städtebauliches Projekt/Diplom 2008 „Neubau einer Moschee als Impuls für die Entwicklung eines Quartiers“
Planungstheorie und Stadtplanung
Wie vielerorts in Deutschland, entsteht zur Zeit im Aachener Osten eine neue Moschee an der Trennlinie zwischen dem hochverdichteten „multikulturellen“ Ostviertel und einem durch großflächigen Einzelhandel bestimmten Gewerbegebiet. Die lokale Politik verspricht sich von diesem Neubau positive Ausstrahlungseffekte für die Umgebung und plant die Ausschreibung eines städtebaulichen Ideenwettbewerbes. Die exemplarische Durcharbeitung im städtebaulichen Entwurf vertieft die Konzeptidee mit strategischen als auch gestalterischen Schwerpunkten. Ideen zur Aufwertung des Gebietes waren innovative Wohntypologien unter dem Stichwort „Internationalität“, grüne Übergangszonen zwischen Wohnen und Gewerbe oder auch identitätsstiftende Orte im öffentlichen Raum. Katrin Broll und Susanne Stübben 99
Lehr- und Forschungsgebiet Architekturtheorie Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Axel Sowa
Fakultät für Architektur
*1966 in Essen
100
Architekturtheorie ist die Theorie einer Handlungswissenschaft. Anders als naturwissenschaftliche Theorien, die provisorische Schneisen durch noch unerforschtes Gelände legen, erstreckt sich das Feld der Architekturtheorie vornehmlich auf Gründe, Haltungen und Weltanschauungen, welche das Handeln von Architekten motivieren und leiten. Architekturtheorie ist im Vorfeld von Entwurf und Herstellung angesiedelt. Sie beschäftigt sich mit Intentionen und Begriffen noch bevor sich diese in einem Werk konkretisieren. Architekturtheorie unterstellt, dass das Bauen ein bewusster, intentionaler, Symbol gebender und zuweilen normenkritischer Vorgang ist. Daher betrachtet sie die gebaute Wirklichkeit im Licht von Verfassererklärungen, Regeln, Traktaten, Dogmen und Doktrinen. Sie sucht auch dort nach Erklärungen und verborgenen Motiven, wo das Bauen scheinbar ganz ohne
Theorie oder bekennende Autoren von statten geht. Architekturtheorie unterstützt die Ausbildung individueller Kompetenzen. Sie fördert konzeptionelles Denken und rationales Handeln. Sie beschreibt die produktive Verkettung von Vorstellung und Entwurf; von Vorbild und Nachahmung; von Problem und Erkenntnis. Architekturtheorie bemüht sich um die Erschließung, Vermehrung und Weitergabe des verfügbaren Wissens ihrer Disziplin. Sie zeigt mögliche Zugänge zum Wissen und weist den Weg durch Enzyklopädien, Archive, Sammlungen. Der Architekturtheorie ist die Inventur des Wissens aufgegeben, das sie für die Disziplin der Architektur systematisiert und aufbereitet. Als Teil einer Handlungswissenschaft gilt ihr Interesse der erfinderischen Aneignung historischen Materials.
Seminar SS 08 „Berufsethik“
Lidl Hard Discounter • Lidl Stiftung & Co. KG • Schwarz Gruppe, Huizen • 2600 Märkte in Deutschland • Verteilzentren Hazeldonk • 278 Filialen • Umsatz 1,2Milliarden Euro • 2000 Artikel • Mo. bis Sa. 8.30 bis 20.00 • 3.504 m², bebaute Fläche 1.071 m² • 67 Parkplätze
Lidl )BSE %JTDPVOUFS t -JEM 4UJGUVOH $P ,( t 4DIXBS[ (SVQQF /FDLBSTVMN t .ÊSLUF JO %FVUTDIMBOE t .JUBSCFJUFS t [FOUSBMF -BHFSIBMUVOH -BHFS (SFWFOCSPJDI t "SUJLFM t .P CJT 4B CJT t Nħ CFCBVUF 'MÊDIF Nħ t 1BSLQMÊU[F
,BVøBOE ,BVøBOE 4UJGUVOH $P ,( t 4DIXBS[ (SVQQF /FDLBSTVMNt .ÊSLUF JO %FVUTDIMBOE t 7PMMTPSUJNFOUFS t [FOUSBMF -BHFSIBMUVOH -BHFS %PSUNVOE t .P CJT 4B WPO CJT t Nħ CFCBVUF 'MÊDIF Nħ t 1BSLQMÊU[F EBWPO à CFSEBDIU
Aldi Hard Discounter • Aldi GmbH & Co. OHG Aldi-Nord • Essen (Aldi-Nord) • 405 Märkte in den Niederlanden • 700 Artikel • Mitarbeiter pro Betrieb: 10 • Mo. bis Sa. 8.30 bis 20.00 • 1.500 m², bebaute Fläche 1.000 m² • 40 Parkplätze
Aldi )BSE %JTDPVOUFS t "MEJ (NC) $P 0)( "MEJ 4à E t .à MIFJN 3VIS t 3FHJPOBMMBHFS &TDIXFJMFS t .ÊSLUF JO %FVUTDIMBOE t "SUJLFM t 6NTBU[ QSP .BSLU .JP &VSP t .P CJT 4B CJT t Nħ CFCBVUF 'MÊDIF Nħ t 1BSLQMÊU[F
Familie DĂźcker Eier, Milch
ZEGRA Spargelhandel • Zegra Waldfeucht-Haaren / Heinsberg • Belieferung des Handels / Gaststätten • Verkauf der Ăœberschussproduktion an ca. 12 Verkaufsständen in der Region • 50m² • davon temporär bebaut 8 m² • 4 Parkplätze
ESSO Tankstelle • Exxon Mobil Corporation, Breda • Mo. bis So. 0.00 bis 24.00 • 560 m², bebaute Fläche 174m² • 3 Parkplätze
Albert Heijn Vollsortimentsupermarkt • Teil des Ahold Konzerns • Hauptsitz in Zaandam • sechs Verteilerzentren • hohe Qualität, relativ hohes Preisniveau • 70.000 Mitarbeiter • Umsatz 6,5 Mrd. Euro • 750 Supermärkte • ßber 10 Millionen Kunden/
C1000 Supermarkt • C100 Schuitema N.V • 73% im Besitz von Ahold • Amersfoort • 443 Märkte den Niederlanden • 32.000 Beschäftigte • 8.000 Artikel • Umsatz 3,970 Milliarden Euro • Marktanteil 14% • 955 m² • Mo. bis Sa. 8.00 bis 20.00, So 10.00 bis 18.00 • 5.220 m², bebaute Fläche 1.910 m² • 82 Parkplätze
Naanhof Supermarkt • Nuth • 4 Märkte Provinz Limburg • Mo. bis Sa. 8.30 bis 18.00, So. 10.00 bis 17.00 • 2.235 m², bebaute Fläche 1.575 m² • 11 Parkplätze
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Architekturtheorie
Innerhalb eines handlungstheoretischen Rahmens wurden im Seminar die aktuellen Bedingungen, Normen und Werte des Berufsstandes der Architekten untersucht. Dazu wurden vier gesamtgesellschaftlich relevante GroĂ&#x;bereiche herangezogen: Energie/Rohstoffe, Logistik/Versorgung, Politik/Steuerung sowie Markt/Geld. Die Studienarbeit „Gewinnerzielungsabsichten“ beschreibt am Beispiel des Aachener Westens den Zusammenhang von Warendistribution, Stadtplanung und Architektur. Die Studie untersucht eine fĂźr das Bild unserer Städte folgenreiche Polarisierung des Einkaufens, das entweder in attraktiven Innenstadtlagen oder den groĂ&#x;flächig und peripher angelegten Filialen von Discountern stattfindet. Durch Statistiken, Diagramme und Interviews werden die Bedingungen sowie der Kontext mĂśglicher architektonischer Interventionen und Innovationen präzise umrissen.
Kartographie: Philipp Schneider, Yasmin Jarjour, Karla Rosenbrock und Michael Padberg 101
Lehrstuhl für Tragkonstruktionen Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Trautz
Fakultät für Architektur
*1962 in Pforzheim
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Der Lehrstuhl für Tragkonstruktionen vertritt die Fachinhalte in Lehre, Forschung und Praxisbezug. Diese Aufgabe ist eng verknüpft mit dem architektonischen Entwurf und damit mit den anderen Fächern der Architektur. Der Lehrstuhl ist als Entwurfslehrstuhl mit Bauingenieuren und Architekten besetzt. Im Bachelor-Studium werden mit der Tragwerklehre die Grundlagen vermittelt, die für die Entwicklung von Tragkonstruktionen als integralem Bestandteil des Gesamtentwurfs erforderlich sind. Im Master-Studium werden die Fähigkeiten zum Entwerfen von Tragwerken weiterentwickelt. Entwurfsaufgaben sind durch spezifische Anforderungen an die tragende Konstruktion gekennzeichnet. Hier gehen Lehre und Forschung teilweise ineinander über, so dass die Studierenden zu eigenständiger Planungs- und Entwicklungsarbeit angeleitet
werden. Ziel der Oberstufenseminare ist die Entwicklung innovativer Projekte bis zur Baureife und Realisierung im Maßstab 1:1.
Gebundener Entwurf SS 07 „Gare Luxembourg“
Tragkonstruktion
Der neue Bahnhof entsteht durch die Topographie des Parks zwischen den vorher getrennten Stadtquartieren. Die Parkanlage bleibt fast unangetastet. Ein polygonales Netz von Wegebeziehungen prägt die Strukturen der Anlage, die dreidimensionale Verknüpfung erlaubt jederzeit zwischen Bahnhof und Park zu wechseln. Aufgestellte Erdschollen stellen dabei die Verbindung zwischen „Ober- und Unterwelt“ dar und dienen der Belichtung der unterirdischen Bereiche, das Tragwerk als Raumund Lichtskulptur ist dabei für den Entwurf von entscheidender Bedeutung. Durch dieses Konzept bleibt das alte Bahnhofsgebäude als markanter Bezugspunkt in der städtebaulichen Struktur erhalten, es entsteht ein Park für die umliegenden Quartiere und eine Bahnhofshalle, die die Ankunft zum besonderen Erlebnis werden lässt. Lukas Schlesiona, Kilian Schuhmacher
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Lehrstuhl für Städtebau und Landesplanung Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Kunibert Wachten
Fakultät für Architektur
*1952 in Grevenbroich/ Rheinland
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Neben den „klassischen“ Inhalten der Städtebaulehre wie der Vermittlung der Methoden städtebaulichen Entwerfens, Morphologie der Stadt, Funktion und Gestaltung des öffentlichen Raumes, Handlungsfelder der Stadtund Regionalplanung, Rechtsgrundlagen des Städtebaus, u.a. setzt der Lehrstuhl in der Lehre – forschungs- und praxisbegleitet – vor allem in vier Themenbereichen der Stadtplanung Schwerpunkte:
Konzepte erforderlich machen, die Entwicklungsimpulse setzen.
– Innovative Flächenentwicklung Durch den Wandel in der Wirtschaft und Gesellschaft entstehen mehr Flächen, die brach fallen, als solche, die wieder in den städtebaulichen Verwertungskreislauf eingebracht werden können. Deshalb sind Konzepte innovativer Flächenentwicklung notwendig.
– Immobilienwirtschaftliche Aspekte der Stadtplanung Ohne Kenntnisse von immobilienwirtschaftlichen Marktbedingungen, ohne geschultes Einschätzungsvermögen der Konkurrenzfähigkeit von Standorten in der Stadt und in der Region lassen sich städtebauliche Projekte nicht konzeptionell qualifizieren. Deshalb ist die Vermittlung wirtschaftlichen Beurteilungsund Konzeptionsvermögens für die Ausbildung von Bedeutung.
– Gestaltende Regionalplanung Die Stadt und die sie umgebende Region sind zu stadtregionalen Funktionsräumen verschmolzen, die integrierte, gesamtheitliche
– Planen und Bauen in außereuropäischen Ländern Für die Lehre und auch Forschung ist es wichtig, Stadtentwicklungsprozesse in außereuropäischen Ländern zu beobachten und konkrete Aufgabenstellungen der Stadtplanung zum Thema zu machen.
Diplom WS 06/07 „Wasserlage – Wohnen und Arbeiten im Neusser Stadthafen“
Städtebau und Landesplanung
Der Entwurf thematisiert ein neuartiges Marketing-Konzept der Stadt Neuss. Auf einer bestehenden Hafenmole entsteht eine Mischnutzung aus Gewerbe und Wohnen. Zentrales Element der neuen Stadtstruktur ist eine Food-Meile als Boulevard, der am Hafenkopf in einem Steg am Wasser mündet und zu einer Aufwertung des vorhandenen Produktionsstandortes führt. Gleichzeitig ermöglicht die Baustruktur auf der Hafenmole eine räumliche und visuelle Vernetzung mit der Wasserlage bzw. der vorhandenen Stadtstruktur. Bestandsgebäude werden in das Konzept integriert. Insgesamt leistet der Entwurf sowohl einen qualitativ hoch stehenden Beitrag zur Entwicklung eines modernen Stadtquartiers mit einer Vielzahl differenzierter, öffentlicher Räume als auch eine intensive Auseinandersetzung mit dem Ort an einer Wasserlage. Anna Dencheva, Yamen Abou Oun
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Gremien
Fakultät für Architektur
In der Fakultät für Architektur sind verschiedene Kommissionen etabliert, die grundlegende Fragestellungen der Fakultätsentwicklung auf Initiative des Fakultätsrates oder des Dekanates behandeln. Sie unterstützen die Arbeit des Fakultätsrates und bereiten Entscheidungen des Dekanates vor.
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Hier sind insbesondere die Kommission für Struktur, Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs, die Kommission für Haushaltsund Raumplanung, die Kommission für Lehre, Studium und Evaluierung, der Beirat zur Verwendung der Mittel aus Studiengebühren, die Arbeitsgruppe Außendarstellung sowie die Bibliothekskommission zu nennen. Alle an der RWTH vertretenen Gruppen gehören in einem bestimmten Verhältnis (in der Regel mit einer Mehrheit an Professoren) den Kommissionen an. Lediglich im Beirat zur Vergabe
von Studiengebühren verfügen die Studierenden über die Mehrheit. Zur Neu- bzw. Wiederbesetzung einer Professorenstelle werden Berufungskommissionen gebildet, in denen die Mitarbeit von Studierenden obligatorisch sein sollte. Diese Kommissionen wählen aus einer Vielzahl von Bewerberinnen und Bewerbern eine neue Professorin bzw. einen neuen Professor aus und lassen diesen Vorschlag vom Fakultätsrat bestätigen. Neben den Kommissionen ist ein wichtiges Gremium der Fakultät der Prüfungsausschuss. Der Prüfungsausschuss organisiert die Prüfungen und die durch die Prüfungsordnung der Fakultät für Architektur zugewiesenen Aufgaben. Er ist eine Behörde im Sinne des Verwaltungsverfahrens und des Verwaltungsprozessrechts. Die Mitarbeit von Studierenden im Prüfungsausschuss ist unerlässlich.
Fachschaft Studierenden braucht eine Vertretung, um Forderungen nach Änderungen im Studienverlauf in den Gremien der Fakultät geltend machen zu können. Diese Vertretung nennt sich Fachschaftsrat und wird jedes Semester auf der Vollversammlung aller ArchitekturstudentInnen, kurz VV, gewählt. Die Studierendenschaft hat in den Gremien, neben den Professoren, den wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Mitarbeitern der Hochschule, ein Mitspracherecht und besitzt etwa ein Sechstel der Stimmen. Damit arbeitet die Fachschaft an der Gestaltung der Fakultät mit und kann in den Gremien die Wünsche der StudentInnen vertreten. Auch andere wichtige Aufgaben, wie beispielsweise die Organisation der Erstsemestertutorien, werden von der Fachschaft übernommen.
http://www.fs2.rwth-aachen.de
Gremien, Fachschaft
Die Fachschaft ist die Summe aller Studierenden eines Fachbereiches, wenngleich dieser Begriff weitaus häufiger nur auf die StudentInnen zur Anwendung gebracht wird, die entweder in den Fachschaftsrat gewählt wurden, oder sich anderweitig aktiv für die Studierendenschaft engagieren. So entsteht leicht das Bild, man müsse der Fachschaft beitreten, wenn man sich dort einbringen möchte, und das ist falsch – jede(r) Studierende ist ohnehin Mitglied der Fachschaft und kann selbstverständlich alle Vorteile nutzen, die solch ein „Forum“ bringt. Das ist der zentrale Punkt – die Fachschaft ist als Forum zu verstehen, das den Studierenden die Möglichkeit bietet, sich untereinander auszutauschen, Fragen zum Studium zu klären oder Meinungen zu Mißständen zu sammeln, um dann gemeinsam gegen diese vorgehen zu können. Die Gesamtheit der
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Kontakt
Impressum
Fakultät für Architektur RWTH Aachen
Herausgeber Redaktion
Reiffmuseum Schinkelstraße 1 52056 Aachen Tel. +49 241 80 95001 Fax +49 241 80 92237 info@architektur.rwth-aachen.de
Fakultät für Architektur
http://arch.rwth-aachen.de
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Fakultät für Architektur der RWTH Aachen Prof. Peter Russell, Dekan, Dipl.-Ing. Sandra Hortz, Leonard Wertgen, Lehreinheiten der Fakultät Layout und Satz Leonard Wertgen Fotonachweis Wolfgang von Gliszczynski Leonard Wertgen weitere Fotografen Satz Adobe Indesign CS3 Schrift Syntax Papier Umschlag: 250 g/m2 Innenseiten: Offsetpapier 120 g/m2 Umschlag Bindung Druck
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