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ES BEGINNT JA IMMER BEI EINEM SELBST …
Verlässlichkeit ist ein schönes Wort, findet der Frechdachs und hat in letzter Zeit viel über die Wichtigkeit der Verlässlichkeit nachgedacht. Der Mensch muss sich ja, sobald er die Bühne dieser Welt betritt, auf so allerhand verlassen. Von Anfang an ist er vollkommen abhängig davon, dass andere Menschen sorgfältig, ehrlich, gewissenhaft, vertrauenswürdig und anständig mit ihm umgehen. Das beginnt schon damit, dass ihn jemand nähren und ihm die Windeln wechseln muss. Verlässlichkeit ist somit wichtiger als viele andere Fähigkeiten. Da kann nämlich einer noch so gescheit sein, wenn man sich nicht auf ihn verlassen kann, schadet er meist eher, als dass er Gutes bewirkt.
Und wenn der Frechdachs hört, dass bei jagdlichen Fehlern (wie z.B. dem Erlegen eines Rehbockes auf einer herbstlichen Riegeljagd) mit einem „eh wurscht“-Verhalten reagiert wird und Fehler das jagdliche Herz nicht mehr anrühren, dann macht dieses nachlässige Verhalten den Frechdachs ein wenig besorgt. Denn anders als der Bock, der sein Geweih abwerfen muss, weil dies die Natur über ihn entscheidet, hätte es der Mensch schon selbst in der Hand, welche innere Haltung er einnehmen möchte. Natürlich kann es einmal passieren, dass jemand falsch anspricht. Und auch der Luchs als natürlicher Feind fragt sich nicht, ob der Bock noch aufhat. Doch das sollte ja den Menschen vom Tier unterscheiden, da trennt sich ja quasi die Spreu vom Weizen. Dass der Jäger nämlich fähig ist, weidgerecht und empathisch zu jagen und zu handeln.
Jetzt wird auch vom Gesetzgeber ein hoher Anspruch an die Verlässlichkeit des jagenden Menschen gestellt. Da braucht`s manchmal gar nicht viel und schon ist das Vertrauen weg. Immerhin ist die Jagd ein edles Hand- werk, mit dem viel Verantwortung einhergeht. Und der Frechdachs kennt viele Jägerinnen und Jäger, welche die Jagd und die damit verbundene Gemeinschaft besonders wertvoll machen, weil ihre innere Haltung Mensch und Natur gegenüber so gut passt. Nur wenn es mal hakt, dann muss man das wohl hinterfragen.
Vielleicht ärgert sich der eine oder andere jetzt über den Frechdachs, weil er sich manchmal doch ein wenig was herausnimmt. Denjenigen sei gesagt, das stört den Frechdachs überhaupt nicht. Schon Mark Twain sagte: Die eigentliche Aufgabe eines Freundes besteht darin, dir zu sagen, wenn du im Unrecht bist. Und auf das sollte man sich auf alle Fälle verlassen können.
In diesem Sinne, Weidmannsheil, euer Frechdachs