1 minute read
LEBENSRAUM. GEMEINSAMES WIRKEN IM gemeinsamen Lebensraum
strukturierten Prozess die vielen Gemeinsamkeiten und Überschneidungen von Jagd sowie Land- und Forstwirtschaft herauszuarbeiten. Die neutrale Plattform dafür bildet der örtliche Verein „lebensraum:natur“, der sich engagiert für Biodiversität und Artenvielfalt einsetzt. „Wir wollen Möglichkeiten und Lösungen aufzeigen, um den Lebensraum für Pflanzen, Tiere und uns Menschen zu erhalten und nachhaltig zu verbessern – und zwar unter Einbeziehung aller“, erklärt Obmann Dr. Josef Voglsperger. Entsprechend breit ist der Verein aufgestellt, auch Landwirtschaft und Jägerschaft sind als Fachbereiche vertreten.
Antworten Aus Der T Glichen Praxis
Eine Initiative im Innviertel zeigt beispielhaft, wie Jagd und Land- bzw. Forstwirtschaft ihrer Verantwortung für vielfältiges Leben in der Landschaft durch Vernetzung und Dialog besser gerecht werden können.
Die Natur ist ein gemeinsamer Lebensraum, den als primäre Landnutzer sowohl die Land- und Forstwirtschaft als auch die Jagd beanspruchen, gestalten und pflegen. Die Feststellung, dass Zugänge und Herangehensweisen dabei unterschiedlich sein können, ist nicht neu; aktuell erhält sie aber durch das
Thema „Klimafitte Wälder“ vielerorts zusätzliche Brisanz und erhebliches Konfliktpotenzial.
So auch in Mehrnbach (Bezirk Ried). Dort ist es jedoch gelungen, auf örtlicher Ebene sozusagen die „Reset-Taste“ zu drücken und in einem
Probleme entstehen meist auf der Kommunikationsebene, daher muss man sie ent-emotionalisieren: Diese Überzeugung war die Basis für einen vertieften Dialog. Den äußeren Anlass dazu bot eine publikumswirksame Veranstaltung („Der Natur auf der Spur“) des Vereins mit mehr als 30 informativen Aspekten rund um das Thema Lebensraum. Der Bereich „Hecken und Landschaftselemente“ sollte dabei von Bauernschaft und Jägerschaft gemein- sam gestaltet und dargestellt werden, als Einstieg in das eigentliche Thema: Das gemeinsame Wirken von Landwirtschaft/Forstwirtschaft und Jagd im gemeinsamen Lebensraum.
Dazu setzten sich Vertreter beider Bereiche an mehreren Abenden in moderierten Gruppenarbeiten intensiv mit der Frage auseinander, was Jagd bzw. Land- und Forstwirtschaft in der Kulturlandschaft und für die Gesellschaft allgemein leisten. Auch die Frage, was sich Jäger von Bauern und Bauern von Jägern erhoffen, wurde konzentriert angegangen. Aus den Antworten, die unmittelbar aus der täglichen Praxis stammen, wurden gemeinsame, umsetzbare Ziele definiert. So entstanden nicht nur professionell gestaltete Informationstafeln für die Veranstaltung. Das Miteinander zeigte sich auch gleich konkret in der gemeinsamen Pflanzung von Landschaftshecken mit mehr als 2200 Pflanzen an fünf Standorten!
Für die Fortsetzung des Prozesses wird es nun notwendig sein, weitere konkrete Vorgangsweisen zu erarbeiten, und zwar für beide Seiten. Es gibt jetzt ein gutes Fundament, auf das man bauen kann. Es wird eine mühevolle, aber enorm wichtige Aufgabe sein, dieses zukunftstaugliche Konzept auch jenen Bauern und Jägern nahezubringen, die daran bisher weniger Interesse zeigen.