ALIDA
WARZECHA
OHNMACHT
1) Med.: Zustand der Bewusstlosigkeit, sei es infolge niedrigen Blutdrucks oder einer Reaktion auf plötzlich auftretenden und heftigen emotionalen Schmerz; wenn in hoher Frequenz (zwei- bis dreimal pro Tag) vorkommend, möglicherweise ein Symptom für tieferliegende Krankheiten im Bein-Bauch-Brust-Komplex oder (selten) im Gehirn; gelegentlich auch Reaktion auf unerwartete Glücksfälle wie Nachrichten von einem hohen Geldtransfer, dem Tod eines verhassten Menschen, Liebesgeständnisse, Heiratsanträge oder Geburten; anders als beim Schlaf nicht von REM-Phasen begleitet; vgl. die Einträge Hysterie, Koma, -saufen, Schlaf. 2) Psych.: vgl. die Einträge Komplex, Masochismus, Neurose. 3) Pol.: Zustand der Abhängkeit einzelner Subjekte oder suprasubjektiver sozialer Gebilde („Klassen“, „Schichten“, „Gruppen“) von sog. Mächtigen. Tritt besonders in bestimmten Staatsformen auf wie etwa in der Tyrannis (Aristoteles), dem Fürstenstaat (N. Machiavelli), dem Paternalismus (I. Kant) oder dem Totalitarismus (H. Arendt). Gelegentlich auch in bestimmten Unternehmensformen vorkommend
Sehr geehrte Leserinnen und Leser, getreu unserem Motto „Werte leben, Werte schaffen“ ist es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Braunschweiger Privatbank selbstverständlich gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Daher unterstützt die Braunschweiger Privatbank ausgewählte soziale und kulturelle Projekte. Wir fördern unter anderem junge Künstlerinnen und Künstler, indem wir ihnen neben finanzieller Unterstützung die Freiräume und das Publikum für ihre weitere Entwicklung geben. Im Jahr 2019 präsentieren wir in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig in den Räumen der Braunschweiger Privatbank die ansprechenden Arbeiten von Frau Alida Warzecha. Ihre farbintensiven Werke haben unsere Gäste und uns begeistert. Im Besonderen haben die abstrakten Landschaftsmotive oft zum Nachdenken über die Emotionen und Aussagen der Werke geführt. Unser herzlicher Dank gilt Frau Karen Klauke und Herrn Professor Wolfgang Ellenrieder, sowie dem Präsidium der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig für die Verwirklichung dieses gemeinsamen Projekts. Ganz besonders möchten wir Frau Alida Warzecha für die freundliche und verbindliche Zusammenarbeit danken. Wir wünschen ihr für ihre weitere Laufbahn viel Glück und Erfolg. Ihnen, den Leserinnen und Lesern dieser Publikation, wünschen wir eine interessante Lektüre und hoffen, Sie in der laufenen oder einer der nächsten Ausstellungen persönlich begrüßen zu dürfen.
Sascha Köckeritz
Timo Antons
Braunschweiger Privatbank, Zweigniederlassung der Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg
ALIDA
WARZECHA
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Alida Warzecha
Eine Prinzessin! Darauf bestehe ich. Es ist, meine ich, auch vollkommen unbestreitbar, denn wer könnte sie übersehen in der linken unteren Bildhälfte dieses komplexen, energiegeladenen Großformats „Die Treppen“ aus dem Jahr 2018? Unverkennbar findet sich dort eine junge Dame im Profil nach rechts,
scharf geschnittene Nase, spitzes Kinn, eine einfache Tiara auf dem Haupt, das Bildnis eingefasst in einen Bilderrahmen oder, auch denkbar, gestickt auf Fahnengrund mit dunklem Samt, ein Banner, wie es bei einer Prozession oder Parade feierlich vorangetragen wird mit einem Wappen darauf oder einer Madonna. Alles Einbildung? Das weise ich entschieden zurück. Jeder sieht, was er sehen will? Schon eher. Doch auch das klingt viel zu beliebig und nimmt nicht ernst, was ernst genommen werden will: die Mehrdeutigkeit einer Bildsprache, die den Betrachter zum Mitdenkenden, Mitredenden macht, kurzum, eine Kunst, die das Grenzgebiet erforscht, in dem aus dem Verbindlichen allmählich das Mögliche wird und aus dem Unzweifelhaften abrupt das Ambivalente. Kunst ist der Versuch, dem Unsagbaren Ausdruck zu geben; könnte man es auf einen Begriff bringen, bräuchte es ja keine Kunst. Sagen wir es konkreter, handfester: Alida Warzechas Frühwerk ist ein serieller Rorschachtest, eine Einladung zum Sehen und Deuten, eine Ermutigung zu einer Expedition ins Reich der Wahrnehmung, der Phantasie, der eigenen gedanklichen Freiheit und Begrenztheit.
Rorschachtest. Man muss das erklären. Die Zeit ist darüber hinweggegangen, auch wenn die vom schweizer Psychoanalytiker Hermann Rorschach vor ziemlich genau 100 Jahren entwickelte Lehre der Klecksographie in den Vereinigten Staaten bis heute noch oft als Test zur psychopathologischen Diagnostik genutzt wird, umstritten zwar, aber – klug und behutsam verwandt – immer noch ein bemerkenswertes, bisweilen verblüffend wirkungsvolles Werkzeug, um die Kellertür der Seele einen Spalt weit aufzuhebeln. Tintenflecke, um mehr handelt es sich ja gar nicht, sind auf mittig gefalteten weißen Blättern so zu sehen, dass die menschliche Phantasie, bei allen individuellen Unterschieden, gar nicht anders kann, als zu fragen, zu deuten und Wesenhaftes zu suchen im Zufälligen: Tiere, Menschen, Pflanzen, Glieder, Landschaften, Begegnungen. Ob es klug ist, von der Deutung auf den Charakter oder gar von der Assoziation auf den Grad der Gemeingefährlichkeit zu schließen (auch und gerade zur Identifizierung von Gewaltverbrechern war der Test ursprünglich einmal gedacht), steht auf einem anderen, nicht mit Ruhm bekleckerten Blatt. Richtig ist aber, dass wir als Sehende immer Suchende sind. Davon handelt nicht nur der rätselhafte Rorschachtest, davon handelt die Kunst Alida Warzechas. Sie macht uns, die Betrachter, zu Suchenden, weil sie selbst eine ist. Die Bilder dieser Ausstellung – großformatige Bildwelten, in die man förmlich eintreten kann; Kleinformate, die wie flüchtige Tagträumereien daneben stehen – spiegeln die künstlerische Neugier, zugleich aber viel mehr als das, die
Sehnsucht nämlich, sich aus der Beschränkung von Raum und Zeit zu befreien, sich auf die Zehenspitzen zu stellen und die Nase gen Himmel zu recken. „transcendentia“ heißt nicht zufällig der erste Werkkatalog, den Alida Warzecha vorgelegt hat. Das darf man getrost als Bekenntnis und Programm verstehen und sollte es wiederum ruhig wörtlich nehmen: Transzendenz, im Religiösen wie in der Kunst, ist Wunsch und Sehnsucht, Versuch und Flucht, alles mit dem Ziel, den über irdischen Raum zu betreten, über den Gewissheiten partout nicht zu erlangen sind, von dessen Existenz die Seele im Stillen aber doch immerzu flüstert, was sie einstweilen vermutet. Ein zu hoher Anspruch? Unsinn. Eine Künstlerin, die es ernst meint, darf keinen niedrigeren Anspruch haben. Deshalb ist es auch abwegig, Alida Warzechas Frühwerk mit künstlerischen Vorbildern zu vergleichen, auch wenn sich beim Sehen und Staunen immer wieder Namen aufdrängen, mal Nolde, Schiele und Kokoschka, mal Doig und Radziwill, mal Böcklin und Eakins. Was diese Ungleichen miteinander und mit Alida Warzecha gemeinsam haben, ist die Übersetzung des Figurativen ins maßvoll Abstrakte, ohne sich je radikal und total von natürlicher Form, Abbild, Realität zu lösen. Auch das ist Transzendenz: Mit den Füßen doch gerade noch auf dem Boden stehen – und doch schon schweben, fliegen. Da sind die Bäume, die sich in vielen Bildern wiederholen und die lustvolle Zeichnerin verraten; die Stämme aber variieren, was die Farbpalette hergibt. Da sind Eisenbahnen, Häuser, Menschen, Kinder, Spielzeuge, Autos, Boote, Treppen, Dächer, Wasseroberflächen, Uferpromenaden und Horizontlinien: Abstrakt kann man Alida Warzechas Bilder nun wirklich nicht nennen. Doch da sind auch die Formen, die sich auflösen, die Perspektiven, die sich im Unmöglichen verlaufen: Gegenständlich oder gar naturalis tisch sind diese Bilder gewiss nicht. Und ebenso widersprüchlich sind die Farben. Es gibt die Variationen des Blau für das Wasser, die lichtdurchspielten Grüntone in den Baumkronen, ja, aber es gibt auch den giftgrünen Himmel, den orangenen Erdboden - expressionistisch durchdrungene Farben, die das gewaltige, manchmal gewaltsame Ringen um neue Ausdrucksmöglichkeiten widerspiegeln.
Markus Günther
Farbarbeit zögernd antritt, wenn sich der Blick schärft und im scheinbar Uferlosen plötzlich erste Fixpunkte erkennbar werden: Steht da ein abgeknickter Baum am unteren Bildrand? Stehen wir an einem Fluss? Tut sich da eine weite Wasseroberfläche in changierenden Blau-, Grün- und Türkistönen auf? So scheint es. Dann aber muss das am oberen Bildrand das gegenüberliegende Ufer sein, und plötzlich nimmt vieles unerwartet Gestalt an. Da sind Häuser am Ufer und Menschen auch, da türmt sich ein Mittelgebirge im Hintergrund auf, darüber gerade noch Platz für ein Stück vom Himmel, die Wolken, vom Abendlicht gefärbt, ziehen darüber; auf dem Hügel rechts weht eine Fahne waagerecht im Wind. Dem Ufer vorgelagert sind gräuliche Boote, wie durcheinandergewürfelt schunkeln sie leer und wartend im Wasser, ein paar Meter vor dem Festland. Und schließlich: Wie ein Waldbrand arbeitet sich das feurige Rot über den Hügeln in der linken oberen Ecke langsam und bedrohlich vor. Was für ein Bild! Was für ein Anspielungsreichtum! Was beim flüchtigen Schauen noch als Abstraktion daherkommt und sich kurz darauf schrittweise als Landschaftsbild erweist, entpuppt sich schließlich als hochassoziativer Seh- und Deutungsraum. Herr Rorschach hätte seine Freude daran. Was hält bei so viel Vielfalt und Experimentierfreude Werk und Wirkung zusammen? Alida Warzecha. Sie selbst in ihrer Ernsthaftigkeit und Unaufdringlichkeit, die so untypisch ist für Markt und Szene junger Künstler, versteckt sich nicht hinter Farben und Formen, sie missbraucht sie nicht als Schutzwall, und sie tut sich nicht wichtig mit wortreichen Selbstinterpretationen, die der eigenen Kunst verbal auf die Sprünge helfen sollen. Vielmehr begegnet man in ihr einer ungewöhnlich gradlinigen, im künstlerischen Ziel gewinnenden, doch gerade in ihren künstlerischen Selbstzweifeln überzeugenden jungen Frau. Es ist eine Frau im Aufbruch.
Markus Günther hat Sachbücher, Essays und Prosa über Politik, Kunst, Religion und Psychologie geschrieben. Zuletzt erschien von ihm der Roman „Weiß“ im Verlag Dörlemann in Zürich. Er lebt in Bad Godesberg.
Vom Frühwerk zu sprechen, ist so gesehen auch nicht Ab-, sondern Aufwertung, oder noch besser: ein Aufmerken. Es deutet die Hoffnung schon an: Das wird was! Alida Warzecha hat gerade erst begonnen, ihre eigene Bildsprache zu entwickeln. Es ist kein Makel und keine Einschränkung, wenn man hier eine Kunst im Werden konstatiert. Denn was gibt es Schöneres, als Wachstum und Reifung? Dabei sein zu dürfen, zuschauen zu dürfen beim Wachsen, beim Werden, das ist – im Leben wie auch in der Kunst – das Allerschönste.
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Die Treppen Auf der anderen Seite Planetenwechsel Eine Ohne O.T. (Kreuzstraße) Die Schaukel Stadtspiel mit Fingern und Fäden (unter den Köpfen) (II) Trickster (II) Obergräser Wo ist die Party? oder Gastgeber und Luftschlösser Der Schirm Trickster (III) O.T. (Joe’s Hintertür) Trickster (I) Schwimmer (V) Stadtspiel mit Fingern und Fäden (unter den Köpfen) (III) Stadtspiel mit Fingern und Fäden (unter den Köpfen) (IV) Schwimmer (VI) Schwimmer (IV) Schwimmer (II) Schwimmer (I) Schwimmer (III) Stadtspiel mit Fingern und Fäden(unter den Köpfen) (I)
175x145 cm 200x230 cm 98 x109 cm 100 x 80 cm 180 x 200 cm 140x200 cm 86x60 cm Monotypie
Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand Acryl, Spray, Pastell, Kohle auf Papier
2018 2017 2019 2016 2017 2017 2019
40x50 cm Monotypie 100x80 cm 98x109 cm
Acryl, Spray, Pastell, Kohle auf Papier
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Öl auf Leinwand Acryl, Spray, Pastell, Kohle auf Papier Öl auf Leinwand Acryl, Spray, Pastell, Kohle auf Papier Acryl, Spray, Pastell, Kohle auf Papier Acryl, Spray, Pastell, Kohle auf Papier
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86x60 cm Monotypie
Acryl, Spray, Pastell, Kohle auf Papier
2019
50x40 cm Monotypie 50x40 cm Monotypie 50x40 cm Monotypie 50x40 cm Monotypie 50x40 cm Monotypie 60x86 cm Monotypie
Acryl, Spray, Pastell, Kohle auf Papier Acryl, Spray, Pastell, Kohle auf Papier Acryl, Spray, Pastell, Kohle auf Papier Acryl, Spray, Pastell, Kohle auf Papier Acryl, Spray, Pastell, Kohle auf Papier Acryl, Spray, Pastell, Kohle auf Papier
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Alida Amélie Warzecha geboren am 31.3.1993 um 23 Uhr in Ilsede bei Braunschweig
2018 – 2019 2013 – 2018
2012 – 2013
Meisterschülerin bei Wolfgang Ellenrieder Studium der Freien Kunst bei Prof. Thomas Virnich und Prof. Olav Christopher Jenssen, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig Diplom bei Prof. Thomas Virnich Studium der Freien Kunst in der Grundklasse bei Prof. Hartmut Neumann, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
Stipendien 2019 2019 2016
Katalogstipendium Hannover Rück SE Katalogstipendium Braunschweiger Privatbank Deutschlandstipendium, Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz
Einzelausstellungen 2019 2019 2017
Meisterschüler Hannover Rück SE Alida Warzecha Braunschweiger Privatbank WALD | KREIS | SUPPE Jugend- und Kulturzentrum Veränder.bar Wolfenbüttel
Ausstellungsbeteiligungen 2019 2018 2017 2016
Jahresausstellung BBK Halle 267, Braunschweig Raumquartett, Klasse Virnich Hochschulgalerie der HBK Braunschweig Nichts ist, das ewig sei, Intervention Studierender der HBK Braunschweig Herzog Anton Ulrich Museum, Braunschweig INGENIUM ARTIS Gruppenausstellung im Kunsthaus Ammerweg 9, Groß Ilsede
Impressum Dieser Katalog entstand im Rahmen der Künstlerförderung 2019 der Braunschweiger Privatbank.
Katalog Herausgeber Braunschweiger Privatbank Zweigniederlassung der Volksbank eG Braunschweig Wolfsbank Willy-Brandt-Platz 19
Auflage 400 © Texte bei den Autoren © Fotos bei den Fotografen
Künstler Alida Warzecha alidawarzecha.com Lektorat Thomas Götjen Texte Markus Günther Timo Antons Achim Brosch Fotos Ulrich Becker Hannah Jung Jan-David Grommas Alida Warzecha Kataloglayout und Satz Tamara Wirth Layout Abbildungen Alida Warzecha Gesamtherstellung DruckVerlag Kettler GmbH, Bönen/Westfalen
Mein besonderer Dank gilt Timo Antons, Franziska Palitza, sowie den weiteren MitarbeiterInnen der Braunschweiger Privatbank für die freundliche Zusammenarbeit und Unterstützung, außerdem Andreas Bee, Wolfgang Ellenrieder, Patrick Thomas, Markus Günther, Julien Ziolkowski, Tamara Wirth, Anton Ohlow, Camilla Schiegnitz, Thomas Götjen, Jan- David Grommas, Markus Gamm, Jasper Warzecha und Achim Brosch
dem Totalitarismus (H. Arendt). Gelegentlich auch in bestimmten Unternehmensformen vorkommend (zensiert). Die Erklärungen für politische Ohnmacht reichen von politisch-ökonomischen Analysen (K. Marx) über kulturpessimistische Varianten (F. Nietzsche), sozialpsychologische Deutungen (E. Durkheim) und sexualtheoretische Interpretationen (M. Foucault) bis hin zu radikal individualistischen Lesarten, die Ohnmacht als mangelnden Leistungswillen deuten (F. A. v. Hayek); vgl. die Einträge Abhängigkeit, Ausbeutung, Herrschaft. 4) Kunst: Aufgrund seiner hohen Anschaulichkeit ein im Film weit verbreitetes Mittel, um Plot-Wendepunkte wie Entlarvungen, überraschende Einsichten in das Wesen des langjährigen Partners oder Nachrichten von einem hohen Geldtransfer etc. (vgl. 1) dramaturgisch zu überhöhen; fast auschließlich weiblichen Rollen zugeschrieben. Im Theater wegen der hohen Verletzungsgefahr weniger verbreitet. Gelegentlich auch in der lyrischen und prosaischen Literatur Verwendung findend, dort aber als sprach- bzw. erzählflusshemmend verpönt; vgl. Dor, Karin ("Der grüne Bogenschütze"), Hepburn, Audrey („Krieg und Frieden“), Saint, Eva Marie („Der unsichtbare Dritte“) u. ö. In der Malerei so gut wie unbekannt, da im unbewegten Bild leicht mit dem Todeszustand zu verwechseln.