Markus Segschneider - Modern Sounds

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MARKUS SEGSCHNEIDER

MODERN SOUNDS Innovative Spieltechniken der Akustikgitarre

In seinem Lehrwerk verschafft Markus Segschneider einen Überblick über moderne Spieltechniken der Akustikgitarre – Ideen, die über traditionelle Spielarten hinausgehen und teilweise aus der Gitarre ein fast neues Instrument machen, mit ungeahnten klanglichen und perkussiven Möglichkeiten. Als Grundlage dienen dabei Innovationen einer Generation junger Gitarristen, die dabei sind, das Instrument teilweise neu zu definieren. Markus Segschneider veröffentlichte zuletzt drei Sologitarren-CDs mit Eigenkompositionen beim Label „Acoustic Music“ und spielt mit seinem Soloprogramm etwa achtzig Konzerte im Jahr. Darüber hinaus in Erscheinung getreten ist der Kölner bislang im Rahmen einer bereits unüberschaubaren Anzahl vielfältiger musikalischer Projekte, so z.B. als Mitglied diverser Bandformationen, gefragter Studiomusiker, Arrangeur und Komponist. Mehr als hundert CDs entstanden bisher unter seiner Mitwirkung. Außerdem produziert Segschneider Musik für Fernsehen und Rundfunk und ist Workshopautor für das DVD-Magazin „Acoustic Player“. DVD included

Best.-Nr. FP 8144 ISBN 978-3-938679-88-3 ISMN 979-0-700307-44-8 www.acoustic-music.de

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FingerPrint / Acoustic Music GmbH & Co. KG · Arndtstraße 20 · 49080 Osnabrück · Tel.: 0541-71 00 20 · Fax 0541-70 86 67 E-Mail: order@acoustic-music.de · www.acoustic-music.de · www.fingerprint-verlag.de

LEHR-

Programm gemäß § 14 JuSchG

Gitarrenworkshops von

FP 8144


Inhalt

Einleitung 3 A – Die Gitarre als Perkussionsinstrument 4 A1 Bass Drum und Snare – einfaches Pattern A2 Zwei erweiterte Rhythmen und neue Akkordfolge A3 Akkordfolge mit einfachem Rhythmus A4 Akkordfolge mit erweitertem Rhythmus A5 Akkordfolge mit Triolen A6 Zweitaktiger Rhythmus – verkürzte Akkordfolge A7 Der Hi-Hat-Sound 1 – Handballen A8 Der Hi-Hat-Sound 2 – linke Hand auf Griffbrett

B – Verwendung von Leersaiten

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B1 Erweiterte Akkorde mit Leersaiten B2 „California sunset“ mit Offbeat-Click B3 „Open strings“ mit Offbeat-Click B4 Technik – Tonleitern mit durchklingenden Leersaiten B5 „Minor and Major“ mit Offbeat-Click

C – Basslinien mit Perkussion

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C1 Technik – Ostinato-Riffs und Unabhängigkeit C2 Ostinato-Riffs mit Perkussion – Vorübungen C3 Ostinato-Riffs – Funky Blues

D – Tapping

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D1 Technik – Tapping 1 D2 Technik – Tapping 2 D3 Tapping im Stil von Justin King D4 Tapping im Stil von Andy McKee D5 Tapping im Stil von Michael Hedges

E – Harmonics

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E1 Technik – Harmonics 1 E2 Technik – Harmonics 2 E3 Technik – Harmonics 3 E4 Tapped Harmonics und Kombinationen

F – Zwei Spielstücke DVD

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F1 „Acoustic mayhem“ F2 „The acoustic player“

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Einleitung Moderne Sounds auf der Akustikgitarre – darum geht es in diesem Buch und der dazugehörigen DVD. Spätestens seit Michael Hedges in den achtziger Jahren sein bahnbrechendes Album „Aerial boundaries“ veröffentlicht hatte, machten neue innovative Spieltechniken die Runde unter aufstrebenden neuen Gitarristen. Bekannte Beispiele sind die perkussive Spielweise Preston Reeds, die tiefen Grooves eines Don Ross, die Flageolettzaubereien Tommy Emmanuels oder das orchestrale Spiel von Gitarristen wie Antoine Dufour, Andy McKee oder Eric Roche, das alle diese innovativen Ideen zu vereinen scheint. Die vorliegende Sammlung an Techniken, Übungen und Spielstücken unternimmt den Versuch, einen Überblick über die vielfältigen neuen Spielarten der akustischen Gitarre zu verschaffen und dem Interessierten Material an die Hand zu geben, diese zu erlernen und anzuwenden.

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Einige Ideen sind schneller zu erlernen als andere: Für den Neuling dürfte das erste Kapitel über Perkussion auf der Gitarre einen guten Einstieg darstellen, während sich erfahrenere Spieler z.B. an verschiedenen Tapping-Techniken die Zähne ausbeißen können. Am Schluss gibt es dann auch noch zwei längere Stücke, die verschiedene vorher geübte Spielarten kombinieren. Viele Beispiele und Übungen sind bewusst kompakt gehalten, um eine möglichst große Bandbreite an Themen abdecken zu können. Die Herausforderung besteht jedoch wie so oft darin, selbst kreativ zu werden und das eigene Spiel nach und nach mit diesen neuen Elementen anzureichern. Dazu möchte ich mit dieser Schule ermutigen. Viel Spaß beim Klopfen, Hämmern und Tappen!

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A6 Zweitaktiger Rhythmus – verkürzte Akkordfolge Hier werden nun alle bisherigen Perkussion-Sounds in einem zweitaktigen Groove kombiniert. Die Akkorde sind etwas ausgedünnt, man kann aber natürlich auch die komplette Akkordfolge aus A2 verwenden!

A7 Der Hi-Hat-Sound 1 – Handballen Durch das Schlagen mit dem Handballen auf die Saiten am Ende des Griffbretts oder über dem Schallloch entsteht ein Klang, der grob mit dem einer Hi-Hat beim Schlagzeug vergleichbar ist. Übung 1 zeigt einen Grundrhythmus im 6/8-Takt, der in Übung 2 durch diese Hi-Hat-Sounds aufgefüllt wird. Das erfordert ein schnelles Bewegen der rechten Hand, sollte aber langsam geübt werden, um zu erreichen, dass jeder Schlag wirklich optimal klingt. Es folgen zwei kleine Übungsstücke im Dropped DTuning (die 6. Saite wird um einen Ganzton auf den Ton „D“ heruntergestimmt). Das erste (Übung 3) kombiniert die beiden zuvor vorgestellten Rhythmen mit zwei einfachen Akkorden. Das zweite Stück (Übung 4) enthält außerdem Sounds aus der vorangegangenen Übung.

Dadurch verteilt sich nun erstmals die Perkussion auf beide Hände. In den ersten beiden Übungen werden alle Schläge auf den Zählzeiten „zwei“, „vier“ und „sechs“ des 6/8-Taktes mit der linken Hand gespielt. Dadurch ergibt sich ein ständiger Wechsel zwischen links und rechts. Die Triolen werden diesmal mit den Fingerkuppen auf die Decke geklopft, in der Reihenfolge Ringfinger-Mittelfinger-Zeigefinger (a-m-i). In Takt 8 kommt ausserdem noch der kleine Finger (c) zum Einsatz. Der Groove in Übung 3 beinhaltet außerdem ein Slappen der zwei tiefen Saiten mit dem Daumen. Dies ist eine Spieltechnik der Bassgitarre, bei der tiefe Saiten mit dem Knöchel des Daumens der rechten Hand angeschlagen werden, etwa am Ende des Griffbretts. Durch das Auftreffen der Saiten auf die Bundstäbchen entsteht ein sehr knackiger, brillanter Ton. Die Basstöne, die nicht geslappt werden, werden durch ein Hammering (H.) der linken Hand erzeugt, d.h. ein schnelles gezieltes Aufsetzen der Greiffinger, ohne die Saiten mit der rechten Hand anzuschlagen. Das ergibt ebenfalls einen knackigen Sound und befreit die rechte Hand, die mit Perkussion beschäftigt ist.

A8 Der Hi-Hat-Sound 2 – linke Hand auf Griffbrett Ein ähnlicher Effekt wie in A7 lässt sich auch mit der linken Hand erzeugen, indem die ausgestreckten Finger kräftig auf die Saiten schlagen und diese dabei gleichzeitig abdämpfen. Wichtig hierbei ist, die Finger auf den Saiten liegen zu lassen, damit nicht doch irgendwelche leeren Saiten versehentlich zum Klingen gebracht werden. Der Effekt ist in den Noten mit „L.H.“ (linke Hand) abgekürzt.

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E – Harmonics E1 Technik – Harmonics 1 Es darf gezaubert werden! Harmonics bzw. Flageoletttöne entstehen durch das leichte Auflegen eines Fingers der Greifhand an bestimmten Stellen auf den Saiten. Dadurch wird die Saite in zwei oder mehr gleich große Bereiche unterteilt, die beim Anschlag jeder für sich einzeln schwingen. Nimmt man die leeren Saiten als Basis, so finden sich im 12. Bund die Oktave (Halbierung der Saite), im 7. Bund die Oktave+Quinte (Drittelung) und im 5. Bund (Viertelung) die zweite Oktave. Die Saiten können noch weiter unterteilt werden, allerdings sind die entsprechenden Flageoletttöne schwerer zu treffen - das würde hier etwas den Rahmen sprengen. Mit diesen Harmonics lässt sich nun schon eine Linie wie in Übung 2 spielen, die man so öfter schon mal z.B. bei Tommy Emmanuel hört. Von Lenny Breau oder Chet Atkins stammt vermutlich die folgende Idee: Leere Saiten wechseln sich mit Oktavflageoletts im 12. Bund so ab, dass jeweils eine Saite übersprungen wird (Übung 3). Das ergibt eine durchgehende pentatonische Tonleiter, bei der alle Töne ungehindert ineinander klingen können. Dabei wird die leere Saite mit dem Ringfinger der rechten Hand angeschlagen. Der Flageolettton zwei Saiten darunter wird mit dem rechten Zeigefinger gegriffen und mit dem Daumen angeschlagen. Das ist anfangs etwas knifflig. Übung 4 enthält dieselbe technische Idee als Triolen, wobei zusätzlich noch Hammer-ons bzw. Pull-offs in der linken Hand hinzugefügt werden, um das pentatonische Ausgangsmaterial zu erweitern.

E2 Technik – Harmonics 2 Hier wird die Idee aus E1 fünf Halbtöne nach oben verfrachtet (Übung 1). Das funktioniert, wenn anstelle der leeren Saiten nun im 5. Bund ein Barré gegriffen wird. Die Stellen, an denen die künstlichen Flageoletts nun abgegriffen werden müssen, verschieben sich entsprechend um fünf Bünde in den 17. Bund. In Übung 2 folgt ein sich wiederholendes Triolenpattern. © 2013 Acoustic Music GmbH & Co. KG

Übung 3 enthält eine Folge jazziger Akkorde, die auf dieselbe Art arpeggiert werden. Also immer die jeweils höhere Saite als normal gegriffenen Ton, dann zwei Saiten tiefer den Flageolettton. Wichtig ist, die Akkordform mit der rechten Hand „nachzufahren“, damit man alle Flageoletts wirklich perfekt erwischt.

E3 Technik – Harmonics 3 Das gleiche Prinzip, hier allerdings werden Naturtöne und Harmonics gleichzeitig gespielt (Übung 1). Der tiefere notierte Ton in den Noten ist dabei der, der auf der höheren Saite als Naturton gespielt wird. In Übung 2 findet sich eine kleine Melodiefigur, die auf diesem Prinzip aufbaut.

E4 Tapped Harmonics und Kombinationen Harmonics können auch durch Tapping eines Fingers der rechten Hand erzeugt werden (T.H.). Am besten funktioniert das mit Oktaven (zwölf Bünde über dem Grundton), aber auch in den beiden anderen Positionen lassen sich mit etwas Übung noch gute Ergebnisse erzielen (Übung 1). Übung 2 basiert auf einem Pattern in der offenen CDur-Stimmung (C-G-C-G-C-E). Im 6/8-Takt wird erst ein Akkord strummingartig angeschlagen, einmal mit einer Art rasgueado abwärts, dann mit dem Daumen aufwärts. Es folgen zwei Aktionen mit dem Zeigefinger: Ein Schlag auf den Korpus oberhalb der Saiten und getappte Oktav-Flageoletts. Danach zwei Perkussionseffekte (Hi Hat und Bass Drum) aus dem ersten Kapitel. Das Ganze wird über mehrere Akkorde hinweg beibehalten. Das Pattern auf der zweiten Seite (Übung 3) kombiniert die Andy McKee-Idee aus dem Tapping-Kapitel mit leeren Saiten in der C-Stimmung und getappten Harmonics, wodurch sich wieder ein interessantes Geflecht ergibt.

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Impressum: Fotos und Gestaltung: Manfred Pollert Notensatz und Transkriptionen: Markus Segschneider Produktion: Peter Finger © 2013 by Acoustic Music GmbH & Co. KG, Osnabrück Das Notenbild ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht ohne Genehmigung des Verlages vervielfältigt werden. Music engraving copyright protected. Best.-Nr. FP 8144 ISBN 978-3-938679-88-3 ISMN 979-0-700307-44-8

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