Klangszenen Fabian Zeller
14 leichte bis mittelschwere Charakterstücke für Gitarre
nach musikalischen Schwerpunkten geordnet
E Artikulation E Klang E Balance bei Mehrstimmigkeit E Mehrstimmigkeit bei Arpeggien E Dynamik und Phrasierung Inklusive Videos zum Download FP 8199
Vorwort & Hinweise Schön, dass du dich für „Klangszenen“ entschieden hast. Sie geben dir die Möglichkeit, auf kreative Weise dein Gitarrenspiel musikalisch zu intensivieren. Hier ein paar Gedanken und Intentionen, die meinem Gitarren-Spielheft zugrunde liegen: die 14 leicht bis mittelschweren Charakterstücke sind für alle Altersklassen als Spiel- und Lernliteratur für den Unterricht, für Vorspiele und Konzerte oder auch für Wettbewerbe gedacht. Sie sind auch eine ideale Ergänzung zur im Unterricht verwendeten Gitarrenschule. Neben der Freude am Musizieren geht es um die Beschäftigung mit fünf von mir ausgewählten musikalischen Aspekten, die für die musikalische Darstellung von Bildern, Szenen oder emotionalen Stimmungen wichtig sind. Meine Gedanken und Ansichten zu den fünf hier behandelten Themen können sowohl bei der Erarbeitung der Stücke hilfreich sein, als auch den allgemeinen musikalischen Fortschritt fördern. Die Titel können aber auch ohne meine Hinweise als reine Spielliteratur verwendet werden. Die Stücke sind nach Themen geordnet, die den Fokus auf einen der fünf musikalischen Aspekte legen. Der Gitarrenband muss also nicht zwingend von vorne nach hinten durchgegangen werden. Vom Schwierigkeitsgrad her sind jeweils die ersten Stücke eines Themas die leichtesten. Die Szenen sind meist durch den Titel angedeutet und lassen großen Spielraum für die individuelle Interpretation, die hier intensiv behandelt werden will. Es werden auch verschiedene spieltechnische Aspekte wie Stimmtrennung, Balance, Klang und Arpeggien erörtert und ich habe bei Bedarf kleine beispielhafte Vorübungen erstellt. Diese sollen als
Anregung dienen, um nach diesem Prinzip bei Schwierigkeiten gegebenenfalls mithilfe des Lehrers/der Lehrerin ähnliche Übungen zu erstellen. Grundsätzlich ist es meiner Ansicht nach wichtig, eine Vorstellung davon zu bekommen, was man eigentlich darstellen möchte und wie das musikalisch umgesetzt werden kann. Um eine Vorstellung der Bilder bzw. Szenen zu bekommen, kann man sich z.B. beim Titel Platons Schaukel fragen: wie kann man Schaukeln musikalisch ausdrücken? Wie erzeuge ich die philosophische Atmosphäre des schaukelnden Platon? Oder man stellt sich beispielsweise beim Titel März eine weite Landschaft am Ende des Winters mit tauendem Schnee vor.
Eine fantasievolle Vorstellung macht das Spiel lebendiger! Meine Anmerkungen sollen nicht als Regeln sondern vielmehr als Vorschläge und Anreize verstanden werden. Genauso wie die Fingersätze sind auch meine Hinweise als Anregungen gedacht. Die Tempoangaben sind in etwa so, wie ich die Stücke selbst spiele und hauptsächlich als Orientierungshilfe zu betrachten. Zu jedem Stück gibt es eine Videoaufnahme, zu der man durch Scannen der QR-Codes gelangt. Genug erklärt! Viel Spaß beim Spielen!
Inhaltsverzeichnis Seite
Vorwort und Hinweise Artikulation
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Fast zu froh
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Mr. Spocks Hoftanz
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Klang
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Im Mondschein
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Nachtstille
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Balance bei Mehrstimmigkeit
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Versunken
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Sommerabschied
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Einsam im Nebel
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Mehrstimmigkeit bei Arpeggien
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Ausflug
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März
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Ondas nas Furnas
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Triste
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Dynamik und Phrasierung
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Platons Schaukel
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Un dÍa de octubre
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Quasi alla Dabke
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Impressum
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Downloadlink-Videos: www.fingerprint-download.de
Artikulation Die Artikulation prägt den Charakter und die Atmosphäre eines Musikstücks und hilft die Aussage einer musikalischen Phrase zu betonen. Wenn zwei Töne aufeinanderfolgen, entscheidet man sich (oft intuitiv) dafür, die beiden Töne zu verbinden oder voneinander abzusetzen. Es gibt sehr viele verschiedene Möglichkeiten und Varianten, Töne zu verbinden oder voneinander abzusetzen. Die drei Ausführungen, die sich für die beiden Stücke Fast zu froh und Mr. Spocks Hoftanz anbieten, sind:
ein springendes kleines Herz, vielleicht auch wie ein lustiger Moment auf einer Geburtstagsfeier. Oder vielleicht wie noch etwas anderes? Im Takt 6 werden die leichten Zweifel an dieser Freude dadurch verdeutlicht, dass die zweite Achtel des Motivs auf der zweiten Takthälfte jetzt lang gespielt wird. In Takt 14 und 15 klingt die Melodie, die entweder zur Wiederholung oder zum Ende führt, am schönsten, wenn man die Töne gebunden (= legato) spielt.
legato = gebunden non legato = nicht gebunden staccato = abgesetzt, getrennt
Artikulation spielt sowohl für die Darstellung des Ambientes, als auch für die Form eine wichtige Rolle und macht das musikalische Geschehen insgesamt lebendiger.
Die Notation der Artikulation kann je nach Instrument, Komponist oder Musikstück voneinander abweichen. Bei den Klangszenen sind die Punkte über den Noten als kurze und die Striche als lange Noten zu verstehen. Bei einigen Stücken sind Striche über den Noten aber auch ein Hinweis, dass diese Töne besonders herausgehoben werden sollen. Bei Fast zu froh betrifft das die Takte 13-15. In diesen Takten und ganz besonders in Takt 13 wird durch die markierten Noten zusätzlich die Stimmführung angezeigt. Hier wäre es wünschenswert, wenn das d bis zum h weiterklingt. In dieser Klangszene wird die Freude dadurch stärker ausdrückt, dass man die zweite Achtelnote des Grundmotivs kurz spielt. Vielleicht klingt es dann für den einen oder anderen wie
Um das intensiver wahrzunehmen und auszuprobieren, empfehle ich, das Stück einmal ohne jegliche Artikulation und einmal mit gegensätzlicher Artikulation (also lang/kurz statt kurz/lang) zu spielen. Wenn man nun wieder die von mir vorgegebene Variante spielt, wird man merken, dass diese Version den Charakter am besten trifft. Um eine leere Saite abzustoppen, kann man mit einem der Anschlagsfinger nach dem Anschlag einen Finger auf die schwingende Saite aufsetzen. Im vorliegenden Stück ist es sinnvoll, die Saite mit dem Finger des daraufhin folgenden Anschlags zu stoppen. In der folgenden Übung lässt sich das Abstoppen mit der rechten Hand und der Unterschied zwischen lang und kurz spielen ausprobieren:
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Bei Mr. Spocks Hoftanz wird der tänzerischironische Charakter zum einen durch das Non-legato- Spiel und zum anderen durch den Auftakt und die Phrasierung gestaltet. Bei dem immer wiederkehrenden schwungvollen Auftakt wird die Achtel vor dem Takt wie üblich bei Auftakten kurz gespielt. Hinzu kommt noch,
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dass im späteren Verlauf die Bässe non-legato oder teilweise sogar staccato gespielt werden können. Hier empfehle ich, verschiedene Varianten auszuprobieren, um so das richtige Maß an Artikulation an den richtigen Stellen zu finden.
© 2022 Acoustic Music GmbH & Co. KG
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Triste Quasi como una milonga
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© 2022 Acoustic Music GmbH & Co. KG
Impressum Malerei: Noemi Durighello Fotografie: Arnold Bagdasar (Vorwort und Rückseite), Paola Alfamor (Seite 32) Kompositionen: Fabian Zeller Notensatz: Fabian Zeller Layout: Manfred Pollert Produktion: Peter Finger © 2022 by Acoustic Music GmbH & Co. KG, Osnabrück Das Notenbild ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht ohne Genehmigung des Verlages vervielfältigt werden. Music engraving copyright protected. Best.-Nr. FP 8199 ISBN: 978-3-945190-45-6 ISMN: 979-0-700307-01-5 FingerPrint / Acoustic Music GmbH & Co. KG Arndtstraße 20 · 49080 Osnabrück Tel.: +49(0)541-71 00 20 · Fax +49(0)541-70 86 67 E-Mail: order@acoustic-music.de www.acoustic-music.de www.fingerprint-verlag.de
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© 2022 Acoustic Music GmbH & Co. KG
Klangszenen
Fabian Zeller präsentiert in diesem Spielheft 14 zeitgemäße, kurze und meisterhaft komponierte Gitarrenstücke von leicht bis mittelschwer für alle Altersklassen. „Klangszenen“ sind kleine Charakterstücke, die Bilder, Szenarien oder emotionale Stimmungen musikalisch darstellen. Im Fokus stehen Fantasie und Musikalität, sowie das Empfinden von Form und Struktur in der Musik. Der Komponist zeigt Möglichkeiten auf, anhand der Stücke mit konkreten Beispielen die musikalische Bedeutung von Bildern herauszuarbeiten und das Gitarrenspiel dadurch insgesamt lebendiger und kreativer zu gestalten.
Zur Erarbeitung der Stücke gibt es zu allen Titeln Videos: Einfach die QR-Codes auf den Notenseiten scannen! Downloadlink-Videos: www.fingerprint-download.de
Die Stücke sind nach fünf musikalischen Schwerpunkten geordnet:
- Artikulation - Klang - Balance bei Mehrstimmigkeit - Mehrstimmigkeit bei Arpeggien - Dynamik und Phrasierung Zu jedem Schwerpunkt gibt es Erläuterungen zum Thema und zu spieltechnischen Details, bei Bedarf sind kleine Vorübungen eingefügt. Fabian Zeller Als Grenzgänger zwischen musikalischen Welten verbindet der deutsch-portugiesische Gitarrist Fabian Zeller die emotionale Intensität des Fado (Saudade) und sein lebhaftes Temperament mit der fundierten Struktur und Klarheit klassischer und folkloristischer Musiktraditionen. Dass er als virtuoser Magier auf seinem Instrument gilt, bestätigt nicht zuletzt die Gitarrenlegende Carlo Domeniconi: „Solche Musiker braucht die Gitarre.“ Ob als gefragter Solist von Orchestern wie der Robert-Schumann-Philharmonie mit dem weltberühmten „Concierto de Aranjuez“, ob mit seinem Soloprogramm, von dem 2018 die CD „Novo Mundo“ erschien, oder in Projekten wie dem Duo Resonado oder der Band Flowin Tension — der junge Künstler verschafft sich sowohl bei internationalen Musikfestivals als auch in Konzertsälen in Lateinamerika, Asien und europäischen Metropolen internationale Anerkennung. Fabian Zeller studierte in Deutschland und Brasilien und belegte an der Hochschule für Musik in Dresden das Fach „Akustische Gitarre“ in der Meisterklasse. Seit 2021 ist er Dozent für Gitarre am Landesgymnasium für Musik, mit einem Lehrauftrag der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. info@fabian-zeller.de www.fabian-zeller.de
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Best.-Nr. FP 8199 ISBN: 978-3-945190-45-6 ISMN: 979-0-700437-01-5 FingerPrint / Acoustic Music GmbH & Co. KG Arndtstraße 20 · 49080 Osnabrück · Tel.: 0541-71 00 20 · Fax 0541-70 86 67 E-Mail: order@acoustic-music.de · www.acoustic-music.de www.fingerprint-verlag.de
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