Design Days Grafenegg Zeitung 2017

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von

21. -  2 3. April

design-days.at

Die Design-Welt zu Gast in Grafenegg +++ Über 50 nationale und internationale Top-Brands mit ihren Neuheiten +++ Outdoor-Showcooking +++ Foodtrucks +++ Champagner- und Austern-Bar +++ Picknick de luxe +++ Top-Winzer +++ Kinderprogramm +++ Helikopter-Rundflug


2 I WILLKOMMEN

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Design-Star trifft Design Days: Philippe Starck im Interview

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Küche, Bad und Garten: Wohn-Trends 2017

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Warum Handwerk eine Zukunft hat Seite 12 Blühende Unikate für die Wand Seite 14

Star-Pianist Buchbinder über Design, Kunst und Grafenegg

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Eleganz und Innovation: Der neue Range Rover Velar

Design Days Grafenegg im Überblick Seite 18 Toni Mörwald über Genuss im Freien Seite 25 Der Meister der Auto-­ Farben Seite 37 Die Aussteller der Design Days Grafenegg Seite 40

Hersteller (2), Philipp Horak, Wanda Kujacz – Cover-Illustration: Claudia Meitert

I

IMPRESSUM Medieninhaber: AD Werbe Design Atelier GmbH, Habe-die-Ehre Gasse 30, 1220 Wien, UID ATU68564715, Geschäftsführer und Herausgeber: Sabine Jäger, MSc, sabine.jaeger@designatelier.at, Tel: 0664/4212999 Chefredakteur: Alexander Pfeffer, Projektleitung: Sabine Jäger (AD Werbe Design Atelier GmbH) & Peter Syrch (AD Consult GmbH) Hersteller: Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten


WILLKOMMEN I 3

DESIGN BRAUCHT ... Es gibt keinen besseren Designer als die Natur. ALEXANDER MCQUEEN

Ein Design ist perfekt, wenn man nichts mehr weglassen kann. ANTOINE DE SAINT-EXUPÉRY

Bunt ist meine Lieblingsfarbe. WALTER GROPIUS

Das Interieur ist die natürliche Projektion der Seele. COCO CHANEL

Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat. ALBERT EINSTEIN

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4 I INTERVIEW Kartell


INTERVIEW I 5

Philippe Starck gelingt als Produktdesigner einfach alles. Im Stil-Fragebogen spricht er über seine Verachtung für Jogginghosen, die er aber selbst trägt – und darüber, warum er nie in den Urlaub fährt. Von Peter-Phillip Schmidt

EINFACH STARCK E

r ist der Star unter den Designern, aber er mag es überhaupt nicht, wenn er im Mittelpunkt steht. Philippe Starck nennt das „Folter“. „Aber ich weiß, es ist Teil meines Jobs.“ Kein anderer Produktdesigner ist so berühmt. Der Franzose, 1949 in Paris geboren, kann alles: Schuhe, Yachten, Stühle, Motorräder, Hotels, Champagner und Parfüm. Auf der Möbelmesse in Mailand serviert er heuer gleich mehrere Neuheiten. Und wir kredenzen unsere Stil-Fragen. Was essen bzw. trinken Sie zum Frühstück? Eine Scheibe glutenfreies Schwarzbrot mit Honig, Granatapfelkerne, frisch gepressten Granatapfelsaft, zwei Walnüsse, zwei Paranüsse, drei Haselnüsse, drei Mandeln und einen Aufguss, der den Säuren-Basen-Haushalt unterstützt. Ich hoffe, ­Pillen ersetzen das alles irgendwann. Wo kaufen Sie Ihre Kleidung ein?

WELTBERÜHMT. Philippe Starck ist der Star unter den Designern. Doch er steht nur ungern im Rampenlicht.

Dafür habe ich nie Zeit. Wenn mir etwas gefällt, kaufe ich gleich 20 Teile. Mein Stil hat etwas von Motorrad- und Lastwagenfahrer zugleich: Bergwanderschuhe von Salomon, graue Levi’s 501, mein „Starck with Ballantyne“-Kaschmirpullover, Motorradjacke, meine Starck-Brille.


6 I INTERVIEW Hebt es Ihre Stimmung, wenn Sie einkaufen? Nein, aber meine weibliche Seite kauft gerne ­Kleider für meine Frau. Was ist das älteste Kleidungsstück in Ihrem Schrank? Meine mit Fell gefütterten Pilotenlederstiefel, die ich von meinem Vater geerbt habe. Als ich jung war, war ich meiner Großmutter und meiner Mutter nicht maskulin genug. Sie verpassten mir den Haarschnitt von Warren Beatty, einen schwarzen Rollkragenpullover, eine weiße Seiden­ hose und weiße Mokassins. Ich kann froh sein, dass ich nicht mit Tomaten beworfen wurde. Tragen Sie zu Hause Jogginghosen? Ich verachte Menschen, die in Flugzeugen Jogginghosen tragen. Das Schlimmste daran ist, dass ich sie heute selbst überall trage: zu Hause, im Flugzeug, auf der Straße. Ich habe jede Achtung vor mir verloren. Haben Sie Stil-Vorbilder? Cary Grant und Fred Astaire. Jeder Versuch meinerseits, ihren Stil zu imitieren, wäre sinnlos. Haben Sie jemals ein Kleidungs- oder ein Möbelstück selbst gemacht? An vielen, wie der Starck-Kaschmir-Kollektion mit Ballantyne, habe ich mitgearbeitet. Sie war wunderbar. Als die Teile für 1000 Euro auf den Markt kamen, bot Uniqlo welche für 39 Euro an. Damit hatte sich das Ganze erledigt. Besitzen Sie ein komplettes Service? Ich mische japanische Schalen mit Holztellern, die aus den „Briccole“ – den alten E ­ ichenpfählen, auf denen die Lagunenstadt Venedig steht – gemacht sind, und den Gläsern des italienischen Kochs Massimiliano Alajmo. Mit welchem selbst zubereiteten Essen konnten Sie schon Freunde beeindrucken? Wenn ich koche, dann ein Mahl à l’impromptu in 30 Minuten für 30 Freunde, mit allem, was der Kühlschrank hergibt, während ich Champagner trinke. Das hilft.

Chasse-Marée“ wegen des Meeresrauschens darin, „Le Tigre“ wegen der Schärfe des Geistes und „Sciences et Avenir“ fürs mentale Training.

„JUICY SALIF“ Diese Zitronenpresse von Alessi machte Philippe Starck berühmt

Welche Websites und Blogs lesen Sie?

„TABLE GUN“ Lampe von Flos. Design das provoziert

„Soon Soon Soon“, „Bio Consom’acteurs“, „TEDBlog“.

Welche Zeitungen und Magazine lesen Sie? Ich lese kaum Zeitungen und Magazine, außer „Le

Wann haben Sie zuletzt handschriftlich einen Brief verfasst? Ich habe kein Handy und keinen Computer und ­daher nicht das Gefühl, zu wenig mit der Hand zu schreiben.

„ICH BIN SCHRECKLICH LANGWEILIG, SOGAR FÜR MICH SELBST.“

Welches Buch hat Sie am meisten beeindruckt? Es gab viele Bücher in meinem Leben; „Ubik“ von Philip K. Dick gehört zu den wichtigsten. Ihre Lieblingsvornamen? Die Namen meiner Kinder: Ara, Oa, K, Lago und ­Justice.

„PLAY“ Stuhl von Dedon. Strapazierfähig, elastisch und spielen kann man damit auch


INTERVIEW I 7

I

hr Lieblingsfilm? „Der Himmel über Berlin“ von Wim Wenders.

Fühlen Sie sich mit oder ohne Auto freier? Ich meide Autos. Wenn ich reise, dann in Flug­ zeugen und auf Schiffen, auf dem Motorrad und Fahrrad. Tragen Sie eine Uhr? Eine 25 Jahre alte Starck-Uhr für 80 Dollar. Tragen Sie Schmuck? Mir fehlt die Software, um Schmuck an mir zu schätzen. Ich hoffe aber, ich habe sie für meine Frau. Haben Sie einen Lieblingsduft? Mit meiner Frau Jasmine habe ich vier Jahre lang an drei Düften gearbeitet, die im September als „Starck Paris“ auf den Markt gekommen sind. ­Dafür haben wir Moleküle verwendet, die noch nie z­ uvor benutzt wurden.

Sind Sie abergläubisch? Ich sollte mich schämen, abergläubisch zu sein. Denn der Aberglaube stammt aus einer Zeit, als das Gehirn des Menschen zu klein war, um das ­Universum zu begreifen.

PERSONALLY

Was ist Ihr größtes Talent? Wo haben Sie Ihren schönsten Urlaub verbracht? Was ist Ihre größte Schwäche? Andere Menschen zu beobachten und darüber nachzudenken, was sie wohl gerade bewegt.

Ich fahre nie auf Urlaub, bin aber für meine Arbeit jeden Tag auf Reisen; manchmal in drei verschiedenen Ländern an einem Tag. Zum Vergnügen würde ich mich höchstens eine Stunde in ein Flugzeug oder ein Auto setzen.

Womit kann man Ihnen eine Freude machen? Wo verbringen Sie Ihren nächsten Urlaub? Mich einfach zu mögen. An meinem Zeichentisch mit Blick aufs Meer. Was ist Ihr bestes Small-Talk-Thema? Was trinken Sie zum Abendessen? Ich schweige lieber. Der französische Philosoph ­Jacques Lacan sagte: „Le dit tue.“ Damit meinte er: Wer redet, zerstört, was er eigentlich ausdrücken will. Das heißt, ich bin schrecklich langweilig – sogar für mich selbst.

Entweder den Champagner, den ich mit Louis Roederer kreiert habe, den Brut Nature 2006, oder einen ungeschwefelten Rotwein wie den Morgon von Lapierre. ∏

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt. Zur Verfügung gestellt vom Frankfurter Allgemeine Archiv - Fotos: Hersteller (3)

Selbstkritik.

DER GROSSE STAR. Philippe Starck wurde 1949 als Sohn eines Flugzeugingenieurs geboren. Der Franzose studierte an der École Camondo in Paris. 1965 gewann er einen Möbelwettbewerb, 1980 machte er sich mit „Starck Products“ selbstständig. Einen Karriereschub erfuhr Starck, als er 1982 die Privaträume des damaligen Staats­ präsidenten François Mitterrand im Élysée-Palast gestaltete. Weltberühmt wurde er aber durch die Saftpresse „Juicy Salif“ von Alessi. Als überzeugter Vegetarier setzt sich das Kreativ-Genie für mehr Nachhaltigkeit im Design ein.


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Wie entwickeln sich unsere Lebensräume? Design Days Grafenegg hat Experten nach den wichtigsten Neuerungen im Wohnbereich gefragt. Von Christoph Pridun

Die Trends des Jahres

Wanda Kujacz

#1 ALLES FLIESST ZUSAMMEN: Küche, Wohnzimmer, Speisezimmer, Arbeitsbereich – das offene Wohnen ist angesagt. Das schafft mehr Großzügigkeit, speziell auch bei kleinen Grundrissen. Damit einhergehend sind kommunikative Küchenlösungen stark gefragt, Hochtischbereiche etwa. Ein weiterer Trend, der anhält: Auf Bäder wird ein starkes Augenmerk gelegt, sie werden zu qualitativen Räumen und sind nicht mehr nur Funktionsräume. Der Stellenwert von Wohnen und das Bewusstsein für Innenarchitektur haben generell in den letzten Jahren zugenommen. Das Rezept für gelungene Küchen? Man sperrt den, der kocht, nicht mehr weg und integriert somit die Küche in den Wohnbereich. Formdepot, Heinz Glatzl

KÜCHE, WOHNZIMMER, SPEISEZIMMER, ARBEITSBEREICH – DAS OFFENE WOHNEN IST ANGESAGT.


10 I TRENDS Wanda Kujacz (2)

#3 #2 TRENDS IN DER GARTENGESTALTUNG: Wir betrachten Gartengestaltung mit einem ganzheitlichen Denkansatz. Es geht um eine Symbiose aus Wohnraum, sprich Architektur, und Gartenbereich. Der Garten gewinnt stark an Wertigkeit, egal welche Größenordnung, egal welche Preisklasse. Es geht darum, einen Platz zu schaffen, an dem man sich wohlfühlt und ein Rückzugsgebiet hat. Der Garten wird zum Biedermeier, auch wenn man dabei durchaus moderne Anlagen schafft; es muss kein klassischer Garten sein, nur weil man das Wort Biedermeier in den Mund nimmt. Der Garten wird verstärkt als eigener Wohnraum betrachtet – je städtischer, desto mehr. Je kleiner die Anlage, desto höher der Wert. Der Garten wird zu 80 Prozent genutzt, indem man von drinnen rausschaut, zu maximal 20 Prozent ist man wirklich draußen. Diese Sichtachsen, ­diese Blickbeziehung von innen nach außen ist bei der ­Gestaltung des Grünbereichs wichtig. Bei Steinen geht der Trend zu mediterranen Kalksteinen, wie sie viele aus Kroatien kennen. Viele Leute wollen Urlaubseindrücke zu Hause wiederfinden. Begründer, Jörg Zecha

IM GARTEN GEHT ES LÄNGST UM EINE VOLLMÖBLIERUNG – WIE IM WOHNZIMMER. EIN STARKES THEMA SIND BÄUME, die ­eigens für den Garten gezüchtet und produziert werden – ein sehr zeitintensives Thema. Auch die entsprechende Beleuchtung ist in diesem Zusammenhang wichtig. Darüber hinaus geht es im Garten um eine Vollmöblierung wie im ­Wohnzimmer: Ich habe eine eigene Couch, ­Liegen; ein Bett, sodass man auch im Garten schlafen könnte. Für Spaß sorgen Schaukeln oder Liegen in den Bäumen. Wetterfestigkeit ist natürlich wichtig: Die Premiumhersteller arbeiten mit Hightechfasern, die wasserfest sind und die man bei Sommerregen nicht abdecken muss. Kramer & Kramer, Bernhard Kramer


TRENDS I 11

MEHR KOMFORT AM STILLEN ORT: Das DuschWC ist stark im Kommen, sowohl im Privatbereich, als auch in der Hotellerie. Die Toilette der Zukunft – WC und Bidet in einem Gerät – bietet mehr und ist zudem designorientiert. Hochwertige Materialien, sanfte Linien und schwebendes Design zeichnen das Modell Mera aus, das mit dem iF Design Award ausgezeichnet wurde. Das Badezimmer hat sich generell verändert, war es vor 20-30 Jahren noch ein reiner Zweckraum, so ist es jetzt eine Wellnesszone. Geberit, Petra Böhm

DAS BADEZIMMER HAT SICH GENERELL VER­ ÄNDERT: HEUTE IST ES EINE WOHLFÜHLOASE.

GRUNDSÄTZLICH LASSEN SICH BEIM BAD DREI GROSSE STRÖMUNGEN ERKENNEN: Healthness, Individualisierung und Digitalisierung. Das Bad hat sich längst vom Funktionsraum zum wichtigen Lebensraum entwickelt. Es ist ein Ort der Entspannung, Pflege und Gesundheitsförderung. Die Menschen halten sich länger im Badezimmer auf und widmen sich ihrem körperlichen Wohlbefinden. So will man weg vom Badezimmer als reinem Ort der Hygiene und hin zu atmosphärischen und intimen Räumen, in denen die individuellen Bedürfnisse in den Mittelpunkt rücken. Der Trend zeigt eine Tendenz hin zu kleineren und kompakteren Bädern. Gerade in den Metropolen, wo der Flächenpreis immer weiter ansteigt, muss die Bandbreite an Funktionen ­eines Bades auf immer weniger Platz umgesetzt werden können. Dornbracht, Michael Fürst

#4 #5 #6

DIE GRUNDSTÜCKE WERDEN KLEINER, die Schwimmbecken kompakter und geradliniger. Zum Teil werden sie in die Terrasse integriert. Das Schwimmbad einzugraben alleine reicht nicht mehr. Der OutdoorLiving-Room ist angesagt, der Garten wird wohnlicher. Der Pool bekommt etwa eine Steinumrandung – diese Umrandung kann aber auch so gewählt werden, dass sie mit dem Fußboden des Wohnzimmers harmoniert. Leidenfrost, Hans Poinstingl

DER HANDGEKNÜPFTE TEPPICH ist heute modisch und unterliegt daher den Einrichtungstrends. Ein gutes Beispiel dafür sind die Rug-Star-Teppiche – designt vom Innenarchitekten Jürgen Dahlmanns aus Berlin. Die klassischen Teppiche werden dünner, sind nicht mehr so dick. Wichtig: Sie müssen aus handversponnener Wolle und mit Naturfarben sein, sodass der Teppich nach alter Tra­ dition gefärbt und geknüpft wirkt, aber ein modernes Auftreten hat. No-Go: der klassische Perser mit maschinell versponnener Wolle. Besim, Omar Besim

#8

HEUTE IST DIE KÜCHE ein fixer Teil und Ausdruck der individuellen Wohnkultur; offene Wohnräume mit Küchen, die nahtlos in Essbereiche und Wohnbereiche übergehen und die sich in ihrer Gestaltung exakt den Bedürfnissen des Besitzers anpassen, sind im Trend. Selbstverständlich richten sich auch Küchengeräte nach diesem Anspruch: Beispielsweise gibt es Lüftungsgeräte, welche auf Wunsch aus der Arbeitsplatte ausfahren, den Kochdunst direkt am Feld ab­ saugen und nach Gebrauch wieder in der Arbeitsplatte „verschwinden“. Darüber hinaus gibt es eine neue Generation an Kochgeräten, die den Kochgewohnheiten des Besitzers folgen und individuell aneinandergereiht geplant werden können. Gaggenau, Wolfgang Duffek

#7


12 I INTERVIEW

MAK-Generaldirektor Christoph Thun-Hohenstein ortet in der Gesellschaft eine gewisse Orientierungslosigkeit. Der Kurs von Werten und Traditionen ist daher im Steigen. Daraus ergeben sich auch für das Handwerk neue Möglichkeiten. Von Alexander Pfeffer andmade bzw. Handwerk sind mittlerweile Lifestyle-­ Begriffe. Ist das ein echtes ­Bedürfnis oder verhält es sich wie bei Kochbüchern, die alle ­kaufen, obwohl immer weniger gekocht wird?

H

Es gibt ein Bedürfnis, da gegenwärtig für mich eine Orientierungslosigkeit wahrnehmbar ist. Die Menschen spüren – auch aufgrund der jüngsten politischen Ereignisse in Amerika –, dass ein Umbruch im Gange ist. Da klammert man sich natürlich auch an Werte und Traditionen. Wir müssen deshalb gerade in Europa ein Modell einer Qualitätsgesellschaft im Gegensatz zu einer Wegwerfgesellschaft entwickeln. Das Handwerk ist in diesem Kontext eine schöne Nische, von der wir uns wünschen, dass sie sich noch viel stärker verbreitet. Zugleich hat es eine unglaubliche Symbolkraft, weil im Handwerk viel steckt, was die Zukunft prägen wird. Ist das Digitale eine Chance für das Handwerk? Natürlich ist das eine Riesenchance, weil man Wertschöpfungsketten des Handwerks aufzeigen kann. Man kann klarmachen, dass auch sehr

Handwerk als Chance viel regionale Wertschöpfung erfolgt, nahe an den Menschen, und die Nachhaltigkeit der Produkte entsprechend bewerben. Weiters kommt man über innovative Vertriebsplattformen in der Nische an ein viel größeres Publikum heran, als wenn man handwerkliche Erzeugnisse nur regional verkaufen würde. Der digitale Vertrieb stellt also eine große Chance dar, auch im Sinne eines Open-Source-Austausches. Dinge müssen verbessert und weiterentwickelt werden, auch da brauchen wir Digitalität, damit das einen gewissen Coolnessfaktor bekommt. Es macht einen Unterschied, ob man

isoliert in einem als völlig veraltet angesehenen Zweig tätig ist, oder digital gut vernetzt an neuen, angesagten Dingen arbeitet. Die Chancen für das Handwerk sind also völlig intakt. Sind auch die Voraussetzungen in Österreich gut? Ja, weil wir einen hohen Qualitätsanspruch haben, weil wir, was unsere Arbeitsplätze betrifft, Qualität auch liefern können. Weil wir ein wunderbares Kulturland sind und eine hoch entwickelte Wirtschaft mit vielen Nischenunternehmen haben. Die Vor-

GRAFENEGG SOMMER 22. Juni – 10. September 2017

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GRAFENEGG KLANG TRIFFT KULISSE.

Wir danken unseren Hauptsponsoren:

Rudolf Buchbinder · Valery Gergiev Semyon Bychkov · Dmitri Hvorostovsky Piotr Beczała · Daniela Fally Anja Harteros · Daniil Trifonov Pittsburgh Symphony Orchestra Wiener Philharmoniker St. Petersburger Philharmoniker Tonkünstler-Orchester · uvm. grafenegg.com


Sabine Hauswirth/MAK

INTERVIEW I 13 aussetzungen sind da. Bei uns gibt es auch keinen Turbokapitalismus, so wie er nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in vielen östlichen Nachbarstaaten zu beobachten war. Wir haben einfach diese kontinuierliche Entwicklung, und jetzt wäre die Chance da, angesichts der Verrohung der Kultur in der Welt zu sagen: Wir müssen unsere Werte neu aufladen, wir müssen einen Weg in Richtung Qualitätskultur gehen. Welche Qualität messen Sie Handwerksprodukten bei? Es ist wichtig, aufzuzeigen, warum Handwerksprodukte ökologisch in der Regel so wertvoll sind. Weil sie diese Langlebigkeit haben, diese Qualität, diese Freude, die sie den Menschen vermitteln, diese Resonanz, die sie ausstrahlen. All das kann man sehr gut darstellen, erstaunlicherweise auch über Digitalität, die auch dazu führt, dass Menschen in Kontakt kommen.

„WIR MÜSSEN UNSERE WERTE NEU AUFLADEN.“

Handwerk steht auch für Nachhaltigkeit. Das führt uns zu unserer abschließenden Frage: Was haben Sie zuletzt reparieren lassen? Wir haben eine alte Stiege hinunter in den Keller. Die Stiege ist plötzlich instabil geworden, und jetzt haben wir zwei Optionen: Die eine ist, wir machen eine komplett neue Holzstiege – die ­andere ist, so viel wie möglich zu erhalten. Das will ich. Ich will den Tischler bitten, das sachgemäß zu reparieren, weil Reparieren mein bevorzugter Zugang ist. Ich hoffe, dass uns das ­gelingt. ■

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14 I HANDWERK

Das Familienunternehmen de Gournay stellt Unikat-Tapeten her. Sie machen der Schönheit der Natur Konkurrenz. Design Days Grafenegg schaute im Londoner Geschäft vorbei – und war bezaubert. Von Peter Kempe Hersteller (3) – Quelle: WAMS

an kann nicht behaupten, dass Claud Cecil Gurney seinen schöngeistigen Erfolg von Anfang an geplant hätte: Er absolvierte eine Ausbildung zum Steuerberater. Doch inzwischen ordern Hotels, Residenzen und auch Modeschöpfer für ihre Fotoproduktionen seine Tapeten, die durch ihre unnachahmliche Farbgebung und Handwerkstechnik den Trend zurück zur aufwendigen Wanddekoration befeuern. So groß ist der Erfolg des Unternehmens, dass mittlerweile aus der ­Londoner Old Church Street Nummer 112 heraus fast die ganze Familie agiert. Außerdem gibt es Dependancen in New York, Paris, Shanghai und Moskau. Dafür, dass es sich bei Gurney ursprünglich um einen Romantiker mit einem Faible für französische Lebensart handelte, ist das ein unfassbarer wirtschaftlicher Erfolg. Nach seiner Ausbildung ging er nach Paris, wo er eine Stelle bei einer Unternehmensberatung antrat. Es folgte ein Studium der Wirtschaftswissenschaften in Chicago – alles so, wie es sich Eltern nicht besser wünschen könnten. Doch Gurneys wahre Leidenschaften waren asiatisches Handwerk und chinesische Kunst­geschichte.

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IN SEINEM ELTERNHAUS existierte ein Raum mit antiken Bildtapeten, die leider in keinem sehr guten Zustand waren. Fast schon obsessiv nahm er sie unter die Lupe und entdeckte, dass sie mit­hilfe einer chinesischen Handwerkstechnik aus dem späten 17. Jahrhundert gemacht waren. Doch wer sollte sie restaurieren? Seine Suche nach Experten in England war vergeblich, und so beschloss er, nach Asien zu reisen, weil er hoffte, dort noch die nötigen Meister des Faches aufzuspüren. Doch auch in China musste er mit großem Bedauern feststellen, dass es keine leichte Aufgabe war, diese Künstler zu finden, zumal die kommunistische Regierung Ende der 70er-Jahre mehr an ­Design für die Massen als an luxuriösen Kunst­ stücken interessiert war. Dennoch: Wer sucht, der findet – und in einem entlegenen Ort stieß Gurney auf einige wenige traditionelle Handwerker, die die komplizierten und althergebrachten Techniken noch beherrschten. DER FEINE STRICH, DIE MOTIVE und die Vergoldungen waren von Generation zu Generation weitergegeben worden. Das rettete die elterlichen Tapeten und brachte den Sohn im Jahr 1986 auf die Idee, seine eigene Firma mit dem Know-how der Maler zu begründen. Der Brite beschloss, das Ganze etwas französischer und künstlerischer klingen zu lassen. Das war die Geburtsstunde der Firma de Gournay, deren fantasievolle Tapeten vom Aufwand an Handarbeit her nur mit den Roben der Haute Couture vergleichbar sind. Der frischgebackene Selfmade-Chef war glücklich, seiner Berufung zu folgen, musste aber auch seine zwei Kinder Hannah und Rachel ernähren, was in einer Zeit, in der Raufaser- und Grastapete en vogue waren, ambitioniert erschien. Doch der Familienvater ließ sich nicht abschrecken und schuf konsequent s­ eine erste Kollektion mit Chinoiserie-Motiven.

Sein Ziel ist bis heute gleich geblieben: „Ein fröhliches, lebhaftes und glückliches Zuhause zu schaffen, in dem der Kunde Zuflucht vor all den Geschehnissen in der Arbeits- und Alltagswelt findet, das Ganze aber mit einem kulturellen und historischen Hintergrund.“ ES FANDEN SICH DANN DOCH ausreichend englische Exzentriker als erste Klienten, die seinen Ansatz verstanden und ihn weiterempfahlen. Und so wurde nach und nach die Palette erweitert: Koreanische Motive, die flächiger und moderner wirken, kamen ebenso dazu wie japanische Landschaftsinterpretationen. Außerdem ist de Gournay heute dafür bekannt, metallische Hintergründe, auf denen gemalt wird, mit Highlights in Silber oder

„WIE KOMPLIZIERT DIE AUFTRÄGE AUCH SEIN MÖGEN – DIE HAND­ WERKER NEHMEN SIE ALS HERAUSFORDERUNG AN UND MACHEN SCHEIN­ BAR UNMÖG­LICHES MÖGLICH.“

Blühende Landschaften


HANDWERK I 15

wäre man bei alten Freunden aus der Schulzeit zu Besuch. Das Marketingkonzept, das keines ist, nennt sich einfach Herzlichkeit und Authentizität. Jedes Gespräch liefert Inspiration. Wie bei vielen wahren Luxusmarken setzen die Inhaber durch ihre Bodenständigkeit genau den Kontrapunkt, der ihre Liebe zum Handwerk und zur Perfektion so glaubhaft macht. Die Töchter Hannah und Rachel arbeiten längst mit im Unternehmen, und ihr Cousin Dominic Evans Freske betreut das zweite Standbein der Familie, das chinesisches Porzellan, handgeschnitzte Möbel und Textilien umfasst. FRESKE, DER DIE DESIGN- UND PRODUKTIONSABTEILUNG leitet, ist weltweit in Projekte eingebunden und sagt: „Viele, die die Tapeten verwenden, wollen auch passende Vorhangstoffe oder Wandbespannungen dazu kombinieren. Und Hotels können gar nicht genug historische Möbel bekommen. Das hat uns bewogen, unser historisches Wissen zu nutzen und unsere vier Ateliers auf Holzarbeiten und die Motivübertragung auf Tex­ tilien von Hand auszuweiten.“ Das Porzellan folgt der Tradition des 18. Jahr­ hunderts, als die Holländer und Engländer nach ­ihrem Geschmack gefertigte Stücke in China bemalen ließen und mit der Ostindien-Kompanie in ihre ­Heimat zurückschicken ließen. BERGDORF GOODMAN IN NEW YORK hat mit den De-Gournay-Tapeten und -Porzellan s­ eine Tea Rooms ebenso eingerichtet wie das Hotel Ritz in Paris. Russische Oligarchen, Restaurants in Shanghai und Scheichs in den Arabischen Emi­ raten gehören ebenso zu den Kunden wie Leute, die lange sparen, um eine fröhliche Affentapete im Zimmer ihres Kindes aufzuhängen. Bei de Gournay zählt das Detail – und jedem Auftrag widmet sich das Unternehmen mit viel Energie und Enthusiasmus. Es ist wie in einem brodelnden Labor, in dem für jeden eine neue Mixtur erdacht wird. Die Familie und die Mitarbeiter bringen sich ein und versuchen weiterzudenken, den nächsten Schritt zur Perfektion zu finden. Nichts wird in Serie gefertigt – alles ist ein Unikat. Hannah kooperiert gern mit Londoner Designern wie Jenny Packham, und so kann es passieren, dass man in einigen Kollektionen Motive der Tapeten plötzlich als Abendkleid wiederfindet.

KUNSTVOLL. Warum um die Welt reisen, wenn man sich exotische Welten einfach ins Wohnzimmer hängen kann? Die handbemalten Tapeten von de Gourney sind inspiriert von der Schönheit in fernen Ländern

Gold zu versehen. Eine weitere Kollektion zeigt ­landschaftliche Szenen vom Empire bis zur Art-­ déco-Bewegung, Jagdszenen im französischen „La Chasse“-Stil oder brasilianisch anmutende Flusslandschaften mit exotischen Tieren. Was das Ganze noch außergewöhnlicher macht, ist, dass alle Motive nicht gebunden sind, sondern als eine Art Diskussionsgrundlage vorgeschlagen werden. Sie passen sich an Wände an und werden individualisiert, damit nicht ausgerechnet ein Vogel oder das Design mit 22-Karat-Goldblättern hinter den Schrank rutscht. Auch Farbwünsche der ­Kunden werden berücksichtigt, um das Produkt optimal an die Einrichtung anzupassen. In ­jedem Land gibt es Spezialisten – in Deutschland

sind es genau zwei –, die die Technik beherrschen, die Bahnen zu verkleben und die darunter liegenden Wände optimal vorzubereiten. Wie kompliziert die Aufträge auch sein mögen, die Hand­werker nehmen sie als Herausforderung an und machen scheinbar Unmögliches möglich. Dabei agiert das Unternehmen sehr diskret; Mode­labels wie Chanel oder Matthew Williamson wissen das durchaus zu schätzen und vergeben nur zu gern Aufträge an die Familie. Besucht man die Räume von de Gournay in London oder Paris, so ist es, als schaue man privat vorbei. Sofort streifen die Hunde Jiminy Cricket und Olaf um einen herum, man wird mit an den Frühstücksoder Mittagstisch gebeten und hat das Gefühl, als

NATÜRLICH, DIE PRODUKTE sind teuer; hinzu kommt, dass man die Tapeten auch noch verkleben und montieren lassen muss – aber alles ist seinen Preis wert, weil der fröhliche Geist in jeder Schöpfung mitschwingt. Und im optimalen Fall zieren die Tapeten ja die Wände über Generationen: „Dekoratives zu erstellen ist ein großes Privileg und ein erfüllender Beruf. Wenn man die Dinge liebt, die man erschafft, strahlen sie genau das aus.“ Spätestens, wenn Claud Cecil Gurney das sagt, dabei Hannah über die Hand streichelt und die Hunde dazu bellen, weiß man, dass an ihm kein Steuerberater verloren gegangen ist und dass sein Geschäft für ihn mehr Berufung als Beruf ist. Wie sagen die Briten so schön? „My home is my castle.“ Mit diesen Tapeten in jedem Fall. ■


Ich steh auf Österreich. Ich sitz auf ADA.

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Star-Pianist Rudolf Buchbinder, der künstlerische Leiter des Grafenegg Festivals, über Design als Bereicherung und Kunst als Handwerk. Von Alexander Pfeffer © Klaus Vyhnalek

„Klang trifft Kulisse“ lautet das Motto des Grafenegg Musikfestivals. Bei den Design Days Grafenegg Mitte April könnte man daran angelehnt sagen: „Design trifft Kulisse“. Welchen Bezug haben Sie zu Design? Ist Grafenegg ein guter Schauplatz für so eine Veranstaltung? Ich habe das Privileg, mich in meinem Leben Tag für Tag sehr intensiv mit Schönheit zu befassen. Musik zählt zum Schönsten, was wir Menschen haben. Sie erfreut den Menschen, erbaut ihn. Sie adelt, wenn Sie so wollen, das Leben. Mit gutem Design verhält es sich ähnlich: Es bereichert und verschönert unser Leben, gibt ihm eine besondere Note. Da Grafenegg mit seiner Mischung aus historischem Ambiente und moderner Architektur nicht nur ein besonders schöner Ort ist, sondern auch eine unglaubliche Inspirationsquelle darstellt, glaube ich, dass für die Design Days kein besserer Ort gefunden werden hätte können. Das Handwerk spielt bei den Design Days eine große Rolle. Sehen Sie sich – obgleich einer der größten Pianisten der Welt – auch als Handwerker der Kunst? Kunst kann in gewissem Sinne genauso Handwerk sein wie Handwerk Kunst. Wie in jedem anderen Beruf auch, muss man als Musiker zunächst das Handwerkszeug von der Pike auf erlernen. Ist einmal „Kunstfertigkeit“ erreicht, kann man als Musiker seine manuellen Fähigkeiten in den Dienst einer höheren Sache stellen – man ist sozusagen fertig für die Kunst. Die manuellen Fähigkeiten sind nur Mittel zum Zweck. Das Grafenegg Musikfestival gibt es seit mittlerweile zehn Jahren. Worauf sind Sie am meisten stolz? Am Anfang war ein Traum. Heute ist Grafenegg nicht nur eines der bedeutendsten Orchesterfestivals, sondern vor allem der Beweis, was die Musik leisten kann. Sie kann viel mehr als nur gespielt und gehört werden, sie kann Menschen verbinden. Sie kann neue Räume entstehen lassen. Sie kann ganze Regionen beleben und begeistern.

Design trifft Klang Was bedeutet Grafenegg für Sie ganz persönlich? Grafenegg ist für mich eine andere Art Zuhause ­geworden. Es ist ein Ort, in dem die Musik sichtbar geworden ist, an dem man ihre Wirkung anfassen, begreifen und erleben kann. Wenn ich an Grafenegg denke, habe ich viele Bilder im Kopf: Gespräche mit meinen musikalischen Freunden in entspannter Atmosphäre, Begegnungen mit dem ­Publikum und ein Team, das an die Möglichkeiten der Musik glaubt. Ich kenne kein Festival, wo die Nähe zwischen Künstlern und Publikum so ­intensiv ist, wo der Grund, warum wir Musik ­machen, sich vor einem Konzert so konzentriert ­offenbart. ■

TERMIN: GRAFENEGG SOMMER 22. Juni bis 10. September 2017 Info & Buchung: Kartenbüro Grafenegg und Tonkünstler Wien, 1010 Wien, Herrengasse 10 E-Mail: tickets@grafenegg.com, Internet: grafenegg.com, Telefon: 01/586 83 83 In Grafenegg finden seit zehn Jahren in der atemberaubenden Szenerie zwischen historischem Schloss und futuristischem Wolkenturm unter dem Motto „Klang trifft Kulisse“ hochkarätige Konzerte statt. Die Sommersaison startet heuer am 22. Juni mit der populären Sommernachtsgala, gefolgt von TAGESTICKET abwechslungsreichen Konzerten im Juli/August. Wert von 5 EURO Das GrafeneggimFestival wird am 18. August eröffnet und dauert bis 10. September. Die Design Days 2017 verwandeln das Schloss Grafenegg samt Schlosspark in eine faszinierende, begehbare Designwelt. 50 nationale und internationale Aussteller präsentieren herausragendes Design in allen Facetten.

TAGESTICKET TAGESTICKET

21. – 23. APRIL 2017

im Wert von EURO im Wert von 5 5 EURO Die Design Days 2017 verwandeln das Die Design Days 2017 verwandeln das Schloss Grafenegg samt Schlosspark in eine Schloss Grafenegg samtDesignwelt. Schlosspark in eine faszinierende, begehbare 50 nationale undbegehbare internationale Aussteller präsentieren faszinierende, Designwelt. 50 nationale herausragendes Design in allen Facetten. und internationale Aussteller präsentieren Dieses offizielle Tagesticket berechtigt zum herausragendes Design in allen Facetten. einmaligen freien Eintritt für eine Person an einem der folgenden Tage:

Dieses offizielle Tagesticket berechtigt zum FREITAG, 21. Apr. 2017 10:00–19:00 einmaligen freien Eintritt für eine Person an einem SAMSTAG, 22. Apr. 2017 10:00–19:00 der folgenden Tage: SONNTAG, 23. Apr. 2017 10:00–18:00

Dieses offizielle Tagesticket berechtigt zum einmaligen freien Eintritt für eine Person an einem der folgenden Tage: FREITAG, 21. Apr. 2017 10:00–19:00 SAMSTAG, 22. Apr. 2017 10:00–19:00 SONNTAG, 23. Apr. 2017 10:00–18:00 LOCATION: Schloss Grafenegg, Grafenegg 10, 3485 3584 Grafenegg

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HIGHLIGHTS I 19

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20 I ĂœBERBLICK Illustration: Claudia Meitert


ÜBERBLICK I 21

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REITSCHULE // DESIGN Besim Dornbracht Gaggenau Geba Geberit Gira Hapag Lloyd

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22 I HIGHLIGHTS

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Die Teppichgalerie Geba, seit 1987 im Herzen der Grazer Altstadt beheimatet, ist eine fixe Größe des internationalen Teppichdesigns. An ihrem Beginn stand eine Vision: Von moderner Kunst und Architektur inspiriert, beschloss Harald Geba, den Teppich neu zu denken. Seitdem verbinden Geba-Teppiche zeitlos-modernes Design mit traditioneller Handwerkskunst und höchster Knüpfqualität. Die Teppichdesigns entwirft Unternehmensgründer und -inhaber Harald Geba selbst. Zum Einsatz kommen neben der hochwertigen tibetischen Hochlandwolle auch Naturmaterialien wie chinesische Seide, Hanf oder Brennnessel-Fasern. Diese Materialien sorgen – gepaart mit besonderen Knüpf- und Schneidetechniken – für außergewöhnliche Designeffekte. Hergestellt werden die Geba-Teppiche in bester Fair-Trade-Qualität in zwei Partner-Ateliers in Nepal. Bei den Design Days Grafenegg präsentiert die Teppichgalerie Geba ihre neuesten Designs aus den Kollektionen: Art, Minimal, Floral und Vintage. ∏

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Natur & Design schön verbunden BEGRÜNDER und Stone4You präsentieren im Wiener Zentrum Gartengestaltung und Steindesign auf hohem Niveau. Die Unternehmer Christiane und Jörg Zecha (BEGRÜNDER) und Georg Leeb (Stone4You) haben sich gefunden, um zwei Designbereiche in schöner Symbiose zu verbinden: Garten und Naturstein. Die einen widmen sich der Gestaltung und Architektur von außergewöhnlichen Gärten und Terrassen, den erweiterten Wohnräumen im Grünen; der andere der Beratung, Planung, Verarbeitung und Verlegung von Naturstein in den Bereichen Pool & Garden, Stiege & Boden, Küche & Bad und Wand & Fassade. Beiden gemeinsam ist der hohe Anspruch an Material und Form sowie Kunden, die das Besondere suchen. Die Unternehmen mit Hauptstandort in Niederösterreich nahmen die Chance wahr, sich im neuen Schauraum im Wiener Zentrum großzügig zu präsentieren. Seit Herbst 2016 ist Schottenring 31 die Adresse für außergewöhnliches Gartendesign und exklusiven Naturstein sowie alles, was das Leben im Garten lebenswert macht. ∏

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HIGHLIGHTS I 23

Platz an der Sonne Coole Kombination – nicht nur für heiße Sommertage: die Outdoorküche ROCK.AIR der Manufaktur Steininger. Multifunktionalität im Design ermöglicht Freiheit – auch jene, an den unterschiedlichsten Orten dieser Welt die Grillgabel zu schwingen; ob unter den Lichtern der Großstadt, mit Blick aufs Meer oder im Garten. Die Outdoorküche ROCK.AIR von Martin Steininger hat die Lizenz zum Kultobjekt. Angelehnt an Donald Judds Meisterwerk „Minimal Myth“ entwarf der Designer die Küche ROCK und erntete dafür prompt den „German Design Award 2016“. Die ROCK.AIR ist die logische Konsequenz und doch variantenreich anders als ihre große Schwester. Die minimalistischen, maßgefertigten Küchenkuben aus pulverbeschichtetem Stahl im Abstand von einigen Zentimetern lassen sich individuell miteinander kombinieren: Gaskochstelle mit unterschiedlichen Rosteinsätzen von Teppanyaki bis Lavagrill, Spüle und Geschirrspüler, Kühl-/ Gefrierelement mit Eiswürfelbereiter. Mittels patentierter Mechanik wird aus jedem Block eine Theke gezaubert, eine offene Feuerstelle sorgt für Flair. Denn Freiheit ist der wahre Luxus. ∏

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Gartengestaltung mit Charakter Schon bei der Planung ist es wichtig, nicht nur kurzfristig zu denken. Denn die Natur befindet sich im ständigen Wandel. Deshalb muss der Garten bis ins kleinste Detail durchdacht werden. Denn Sie sollen ein Leben lang Freude daran haben. Lassen wir gemeinsam Ihre Wünsche Garten werden. www.begründer.at

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Multigastronom Toni Mörwald rührt auch bei den Design Days Grafenegg um: Ein Gespräch über seine Picknickkörbe, Design und Naomi Campell. Von Alexander Pfeffer Die Welt von Mörwald

Bei den Design Days Grafenegg sind Sie kulinarisch mit von der Partie – etwa mit Ihren Picknickkörben. Welchen Bezug haben Sie also zu Design? Ich umgebe mich gern mit schönen Dingen, sowohl im Beruf als auch im privaten Leben. So hat das Thema Design schon immer eine wichtige Rolle für mich gespielt. Welchen Designanspruch haben Sie bei Ihren Restaurants, welchen bei Küchengeräten? Wichtig bei guten Restaurantdesigns ist die Be­ haglichkeit. Dabei spielen die verwendeten Mate­ rialien eine große Rolle. Meist ist auch ein groß­ zügiges Platzangebot ziemlich wichtig, aber nicht zwingend; es gibt auch tolle enge Restaurants. Bei Küchengeräten im Haushalt und im Front­ cooking-Bereich spielt das Design eine sehr wich­ tige Rolle, dicht gefolgt von der Funktionalität. In der gewerblichen, internen Küche wählen wir unsere Geräte hauptsächlich nach Funktionalität und anderen dementsprechenden Kriterien aus, wie etwa Energieverbrauch, Reinigbarkeit usw. Wenn ich eine Küche plane, welche drei Grundsätze sollte ich im Hinterkopf behalten? Optik, Raumangebot und Funktionalität. Am besten man geht zum Profi, da wird man bestens beraten. Können Sie von der Optik und Ausstattung der Küche auf die Qualitäten eines Kochs schließen? Oder ist das optische Täuschung? Optische Täuschung – zu 100 Prozent! Ich kenne private und professionelle Küchen, die alle Stückerln spielen, aber wenn keiner kochen kann, hilft das alles nichts. Andererseits zaubert ein guter Koch auf jeder Feuerstelle ein herrliches Gericht. Welchen Stellenwert hat die Optik eines Gerichts?

Mörwald deckt auf Essen ist genießen mit allen Sinnen. Da gehört die Optik genau so dazu wie der Geruch, der ­Geschmack, die Umgebung und die Gesellschaft. Es kommt eben auf das Gesamterlebnis an. Gäste der Design Days Grafenegg können bei Ihnen Picknickkörbe vorbestellen. Was macht das Picknick so anziehend? Genießen im Freien hat zu jeder Jahreszeit einen besonderen Reiz. Schön beim Picknick ist auch, dass die Vorbereitungen auf jeden Fall schon abgeschlossen sind und sich alle gemeinsam nur mehr dem Essen widmen können.

Mit welcher berühmten Persönlichkeit würden Sie gerne picknicken? Mit Naomi Campbell. (lacht) Und mit welchem simplen Gericht im Picknickkorb ­können wir unseren Schatz überraschen? Mit der Mörwald Picknickgurke – Sinnlichkeit bis zum letzten Stück. Womit können selbst Sie als Star-Koch noch eine Picknick-Runde überraschen? Mit einer guten Dose Royal Gold Kaviar und einer guten Flasche Krug Clos de Mesnil 1989. ■

EVENTS … KASPERL

PICKNICK FÜR GOURMETS

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„Das Beste iiiist …!“ Der Kasperl kommt mit „Bernie der Bär“ und „Das Hexenei“ nach Grafenegg; 22. und 23. April, jeweils um 14 und 16 Uhr.

Ob „Jausenzeit“, „Feinspitz“, „Vegetarisch“ oder „Frühstück“ – die Picknickkörbe (ab 68 Euro) von Toni Mörwald gibt es ab zwei Personen; sie müssen rechtzeitig vorbestellt werden. RESERVIERUNG: GRAFENEGG@ MOERWALD.AT oder +43.2735.2616.0

Fliegen Sie auf die Design Days und heben Sie ab: Vom Schlosspark Grafenegg aus erkunden Sie in zehn Minuten (pro Person € 50) entlang der Donau die Umgebung. VORAB-BESTELLUNG: R.DUERR@EURO-FLIGHT.AT


Unsere grösste stärke ist Unsere schwäche fürs Detail.

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HIGHLIGHTS I 27

Profi-Anspruch und exklusive Kochkultur Verwurzelt im Schwarzwald zeichnet Gaggenau eine mehr als 333-jährige Tradition aus. Seine international vielfach prämierten Produkte setzen immer wieder Maßstäbe in der privaten Küche und stehen für exklusive Kochkultur. Der Erfolg basiert auf technologischem Fortschritt und einer klaren Formensprache, kombiniert mit perfekter Funktionalität. Gaggenau ist in den Kochkulturen zu Hause, in denen die Zubereitung erlesener Speisen als bewusster Genuss zelebriert wird und bei der Suche nach den besten Zutaten beginnt. Als Wegbereiter für exklusive Kochkultur pflegt das Unternehmen den Austausch mit international renommierten Spitzenköchen und Sommeliers. Das Know-how fließt auch in die Entwicklung neuer Geräte ein, die sich konsequent an den Erfordernissen der Profi-Küche orientieren und damit Standards für die ambitionierte private Küche setzen. ∏

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Gaggenau Österreich Quellenstraße 2a, 1110 Wien, Österreich www.gaggenau.at www.gaggenau-showroom.at DEDON bei GRÜNBECK

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1050 Wien, Margaretenstrasse 93 T: 01 5448339 E: verkauf@gruenbeck.co.at W: www.gruenbeck.co.at/dedon/

DEDON bei GRÜNBECK Die Dedon Outdoormöbel Neuheiten 2017 und Innenarchitektur von der Küche über den Wohnraum bis zur Terrassengestaltung. Das Haus Grünbeck im Wiener Margaretenviertel zeigt auf 7 Etagen Top-Designmarken für die komplette Einrichtung. Mit dem All in One Service planen die Innenarchitekten vom Rohbau bis zur Fertigstellung jedes Detail und koordinieren Gartenspezialisten, Haustechnik und die Innenausstattung. Mit DEDON hat Grünbeck den Pionier und Spezialisten für Outdoormöbel im Haus. Sonnenliegen, Polstermöbel, Essgruppen und Hängeschaukeln – es finden sich viele Möbel für den kleinen Balkon bis zur großzügigen Terrasse. Die beliebten Modelle, der Relaxstuhl Mbrace und die Klappstühle SeaX, die neue Essgruppe Tibbo und das neue modulare Polsterprogramm Brixx werden gezeigt. Die Verbindung von Innen und Außen wird immer wichtiger. Das Grünbeck Team bittet für eine ausführliche Beratung und Planung um telefonische Terminvereinbarung. ∏


28 I HIGHLIGHTS

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HIGHLIGHTS I 29

Geberit AquaClean Dusch-WCs Das Badezimmer ist ein persönlicher Rückzugsort, Design und Komfort spielen eine große Rolle – besonders beim WC. Das Bad wird zur Wohlfühloase, und das hat auch die Toilette erfasst: Reinigung mit Wasser ist die natürlichste Art der körperlichen Hygiene und erzeugt ein einzigartiges Frischegefühl. WCs mit integrierter Duschfunktion ermöglichen diese moderne Toilettenhygiene mit Wasser anstatt mit Papier. In vielen Kulturen ist es selbstverständlich, sich auch nach dem Toilettengang mit Wasser zu reinigen. Geberit AquaClean vereint die Reinigungsfunktion des Bidets mit der Funktion eines WCs – von der stilvoll designten Komplettanlage bis zum einfach montierbaren Aufsatz für die bestehende Toilette. Je nach Modell stehen noch viele zusätzliche Verwöhnfunktionen zur Verfügung, wie z. B. eine WCSitz-Heizung, eine pulsierende Massagefunktion, die sanfte Ladydusche, der wohltuende Warmluftföhn oder die TurboFlush-Spültechnik. ∏

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Meisterwerke der Natur In Natursteinen verbinden sich Eleganz und Schönheit mit den Eigenschaften eines beispiellos widerstandsfähigen Materials. Was vor über 45 Jahren als Steinmetz-Familienbetrieb für Grab- und Denkmäler begann, hat sich heute als einer der größten Betriebe Österreichs für die Verarbeitung und den Handel von exklusiven Natursteinen aus aller Welt etabliert. Über 600 verschiedene Materialien von Marmor, Granit, Kalkstein und Schiefer bis hin zu Onyxen in allen erdenklichen Farben sind derzeit in einer der landesweit umfassendsten Naturstein-Schauhallen aufgereiht. Trotz beeindruckender „Stone Gallery“, einer hochmodernen Werkhalle und dem neu eröffneten Schauraum für Living & Lifestyle mit Naturstein, der seinen Besuchern einen Blick auf die unzähligen Verarbeitungsmöglichkeiten, den luxuriösen Charme des Natursteins sowie beeindruckende Wohnkonzepte bietet, sind die Grundlagen des Erfolgsunternehmens – wie die Liebe zum Naturstein, höchste Qualitätsansprüche und eine kundennahe, transparente wie auch professionelle Umsetzung aller Projekte mit Handschlagqualität – stets erhalten geblieben. ∏


30 I HIGHLIGHTS

Freiraum Pool Der eigene Garten als Wellnessoase und Kraftort – Pool&Co. verwirklicht Poolträume und setzt auf Individualität.

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Ein Pool bietet viel mehr als privaten Badespaß: Entschleunigung, Entspannung, Lebensfreude – diese Werte gewinnen in der heutigen von Stress und Hektik dominierten Zeit immer mehr an Bedeutung. Pool&Co. ist Spezialist für sämtliche Leistungen rund um den Pool und unterstützt Sie dabei, sich Ihren höchstpersönlichen Freiraum zu schaffen. Perfekt ins Landschaftsbild eingebettet, auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse abgestimmt und durch Ihren individuellen Stil geprägt, dient Ihnen Ihr Pool als Energiequelle und Rückzugsort. Folien-, Fliesen- oder Edelstahlpool, mit Naturstein oder holzummantelt, Römerstiegen oder Eckeinstieg – für jeden Garten gibt es die passende Lösung; Ihren Gestaltungswünschen sind nahezu keine Grenzen gesetzt. „In enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden erarbeiten wir ein optimales, individuelles Gestaltungskonzept. Um jedem Pool seine persönliche Note zu verleihen, ist es sehr wichtig, die Vorlieben und Bedürfnisse unserer Kunden zu kennen. Individualität, Ästhetik und Qualität stehen bei uns an oberster Stelle, die Zufriedenheit unserer Kunden ist oberstes Gebot“, erklärt Ludwig Jöbstl-Styblo, Inhaber von Pool&Co. ∏

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Omar Besim In der Dorotheergasse präsentiert die Firma Besim antike, klassische und moderne Teppiche von höchster Qualität. In der Dorotheergasse, der Kunstmeile Wiens, präsentiert die Firma Besim in ihrem dreistöckigen Stammhaus antike, klassische und moderne Teppiche von höchster Qualität. Omar Besim zeigt bei den „Design Days“ in Grafenegg die neue Rug-Star-Kollektion 2017, welche von Architekt Jürgen Dahlmanns entworfen wurde. Die Teppiche von Rug Star werden in jeweils zwei Manufakturen in Nepal und Indien handgefertigt, haben eine besonders hohe Knüpfdichte und damit eine hervorragende Qualität. Mit technischer Kompetenz und natürlicher Neugier hauchen die Rug-Star-Teppiche dieser uralten Kunst des Teppichknüpfens neues Leben ein und lassen so mit Dahlmanns’ Designs textile Landschaften entstehen, die vor Dynamik und Farbe buchstäblich überlaufen. Mit dieser persönlichen Hingabe für Materialien und Oberflächenveredlung lässt Rug Star längst vergangene Zeiten wiederauferstehen – und belebt so eine Kunst, der man lange zu wenig Beachtung schenkte. ∏

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HIGHLIGHTS I 31

Trendsetter Dornbracht steht für höchste Manufakturqualität, fortschrittliche Produk­tion und innovatives Design. Mit seinen international vielfach ausgezeichneten Premiumarmaturen agiert das Familienunternehmen als Treiber von Entwicklungen und Trends einer ganzen Branche. Weltweit. Die Erfolgsgeschichte beruht auf dem seit über 60 Jahren geltenden Grundsatz, dass Wandel nie als Zwang verstanden wird – sondern als Chance. Dornbracht: Dieser Name steht seit 1950 für die Herstellung hochwertiger Design-Armaturen und –Accessoires für Bad und Küche. Die Aloys F. Dornbracht GmbH & Co. KG, ein mittelständisches Familienunternehmen in dritter Generation, hat mit ihren vielfach ausgezeichneten Produkten die Ausstattung, Architektur und Funktionsweisen im Bad- und Küchenbereich maßgeblich geprägt. Über die Branche hinaus gilt das international agierende Unternehmen mit Hauptsitz in Iserlohn als hoch innovativ, weil es auf Wandel und Fortschritt flexibel reagiert und zukunftsweisende Konzepte entlang der gesamten Wertschöpfungskette schnell umsetzt. Dadurch sichert es den Standort und bekräftigt regel­ mäßig sein klares Bekenntnis für „Made in Germany“. ∏

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32 I AUSSTELLER & BRANDS

DESIGN

GRÃœNBECK

HEIZKUNST GEROLD WUCHERER

GARTENARCHITEKTUR BAUMSCHULE CONCEPT STORE

HANDWERK

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Range Rover

Mit dem Velar erfindet Land Rover den Range Rover neu – und wird gar vollends zum Stilführer unter den SUVs. Von Peter Rotpfad

ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT

POSITIONIERUNG. Ab dem Sommer soll der Velar die Lücke zwischen Evoque und Range Rover Sport schließen.


3 4 I M O B I L I TÄT

„MIT DEM RANGE ROVER VELAR STEIGEN DIE BRITEN VOLLENDS ZUR DESIGNMARKE AUF.“


M O B I L I TÄT I 3 5 Range Rover (6)

RICHTUNGSWEISEND. „Der Velar macht Range Rover fit für die Zukunft“, so Chefdesigner Gerry McGovern.

it dem Evoque hat er die Idee vom Luxus-SUV in die Kompaktklasse getragen und das bis dahin verstaubte Segment im Sturm erobert, und spätestens, seit er 2012 den vierten Range Rover auf den Weg gebracht hat, gilt Gerry McGovern als einer der besten und erfolgreichsten Automobildesigner der Welt. Doch jetzt hat sich der Meister noch einmal selbst übertroffen: Denn wenn die Briten in diesem Sommer mit dem neuen Range Rover Velar die Lücke zwischen Evoque und dem Range Rover Sport schließen, ist das nicht einfach nur ein weiteres Derivat. Und auch keine Antwort auf fantasielose SUV-Coupés wie BMW X4 und X6 oder die Flachmänner von Mercedes GLE und GLC. McGovern hat mit dem Velar – dessen Name übrigens an den allerersten Prototyp des originalen Range Rover erinnert – den Urvater des luxuriösen Geländewagens noch einmal neu erfunden und weit in die Zukunft katapultiert. „Eine neue Art von Range Rover für eine neue Art von Kunden“, sagt McGovern. Geleitet hat den stilsicheren Briten dabei ein Prinzip, das man am besten mit „Weniger ist mehr“ umschreiben könnte. „Denn Reduktion war unsere Maxime“, sagt der Designer und lässt die Augen über eine Karosserie schweifen, an der keine Linie zu viel ist und keinerlei Bling-Bling den Blick fängt. Selbst die Türgriffe verschwinden im Blech, um den schnörkellosen Gesamteindruck nicht zu stören. Und die Scheinwerfer sind die schmalsten, die je bei einem Range Rover verbaut wurden.

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SPANNENDE PROPORTIONEN, faszinierend modellierte Flächen und wenige, dafür aber umso ­effektvoller gesetzte Akzente wie die kupfernen Kiemen an den Kotflügeln machen den Velar zum Blickfang auf Boulevard und Buckelpiste und lassen die Konkurrenz brav und vor allem ungeheuer barock aussehen. „Wir stechen aus der grauen Masse heraus“, rühmt McGovern den neuen Ansatz. Denn anders als seine Kollegen in Stuttgart oder München hat er erfolgreich der Versuchung widerstanden, einem bestehenden Modell einfach ein Coupé zur Seite zu stellen, und stattdessen mit der flacheren Silhouette, dem perfekt optimierten Volumen, den spannenden Oberflächen und der atemberaubenden Formgebung ein komplett eigenständiges Auto gezeichnet, das seine eigene Sprache spricht. Und obwohl alles frisch gestaltet und neu interpretiert ist, erkennt man auch im Velar trotzdem auf Anhieb einen typischen Range Rover. Natürlich kann man sich dieses windschnittige Raumschiff von 4,80 Metern auf seinen bis zu 22

Zoll großen Rädern viel besser in London oder New York vorstellen als in der Savanne oder der Wüste. Doch Projektleiter Kevin Stride lässt keinen Zweifel daran, dass für den Velar das Gleiche gilt wie für alle anderen Geländewagen der Briten: Above and beyond – also höher und weiter zu kommen als die Konkurrenz. Nicht umsonst zum Beispiel hat er 25 ziemlich konkurrenzlose Zentimeter Bodenfreiheit und kann durch 65 Zentimeter tiefes Wasser waten. MIT DIESEM SPEKTAKULÄREN DESIGN wird der Velar nicht nur zu einem Blickfang, sondern mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,32 ist er ­zugleich der windschnittigste Range Rover ­aller Zeiten. Und vor allem macht die Form neugierig auf einen Innenraum, der nicht minder futuristisch ist: Die Instrumente digital, die ganze Mittelkonsole wirkt wie ein einziger Touchscreen, und wo man sich sonst in einem Range Rover bisweilen noch immer fühlt wie in einem altehrwürdigen Londoner Gentlemans Club, ist der Velar so cool und stylish wie ein In-Club für die Yuppie-Szene. Nicht umsonst sind gleich zwei hochauflösende 10-Zoll-Touchscreens in die Innenraumarchitektur integriert, und auf den Prozessoren mit mehr Rechenleistung als beim Space Shuttle laufen Infotainmentsysteme, die mit den InControl-Apps zu den modernsten am Markt zählen. Jetzt kommt man mit einem Range Rover nicht nur überall hin, sondern ganz im Geist der neuen Zeit ist man ­dabei auch „always on“. Wären da nicht noch ein Lenkrad vor der Bedienlandschaft und der vertraute Drehregler für die Gangwahl, man könnte sich fast in einem Raumschiff wähnen. Aber der Velar punktet nicht nur mit Bits und ­Bytes. Er bietet auch jede Menge Platz auf allen Sitzen und hat mit 673 Litern einen imposanten Kofferraum. Im Interieur des Range Rover Velar schaffen hochwertige Materialien, ein ansprechend klares Design, hohe Verarbeitungsqualität und ein großzügiges Platzangebot einen Ort der Geborgenheit. Als erstes Modell seiner Klasse bie-

KEYFACTS • Modernes SUV-Design: perfekte Proportionen, straff gespannte Flächen und eine spektakuläre Silhouette • Erstes Modell im Segment mit Design­ elementen wie superflachen Matrix-­LaserLED-Scheinwerfern und bündig versenkbaren Türgriffen • Hochmodernes Infotainmentsystem Touch Pro Duo feiert Premiere – mit zwei hochauflösenden 10-Zoll-Touchscreens • Leichte und feste Aluminium-Karosseriestruktur als Basis für Leistung, Agilität und Effizienz • 2874 mm Radstand und ein intelligent konzipierter Innenraum schaffen Platz: 673 Liter Kofferraumvolumen und großzügige Bewegungsfreiheit für die Passagiere • Alle Sechszylinder-Versionen verfügen serienmäßig über Luftfederung • Allradantrieb mit Intelligent D ­ riveline Dynamics (IDD) und aktivem Hinterachs-Sperrdifferenzial • Bis zu 2,5 Tonnen Anhängelast – leicht beherrschbar dank erweitertem Anhänger­ assistenten


3 6 I M O B I L I TÄT Range Rover

„WER DIE BRITEN KENNT, DER WEISS, DASS SIE OFFROAD KEINE KOMPROMISSE MACHEN.“

tet der neue Velar für die Sitzbezüge ein nachhaltiges Angebot in Gestalt von Premium-Textilauflagen als Alternative zu Leder. Das Textil wurde in Kooperation mit Kvadrat entwickelt, dem europäischen Spezialisten für hochwertige Textilien in anspruchsvollem Design. „Auch das ist eine Art, wie der Velar Verantwortung übernimmt und mit der Zeit geht“, sagt McGovern. So eigenständig sein Design und sein Interieur, so eindeutig ist auch seine Positionierung. In Österreich startet der Range Rover Velar zu Preisen ab 63.100 Euro. DAS DESIGN WEIST NACH MORGEN, und auch technisch ist der Velar auf der Höhe der Zeit. Seine wegweisende Aluminium-Architektur macht ihn zu einem der leichtesten Autos im Segment – und zu einem der stabilsten. „Dieser ebenso leichte wie steife Aluminium-Body bildet zusammen mit unseren fortschrittlichen Federungstechnologien die perfekte Basis für standesgemäßen Vortrieb auf jedem Terrain“, sagt Entwicklungschef Nick Rogers. In Fahrt bringen den Velar dabei zunächst drei Diesel mit 180, 240 oder 300 PS und zwei Ben-

ziner, die 250 oder 380 PS leisten. Und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn sie in England nicht längst an einer Performance-Variante arbeiten würden, die AMG und Co einheizen kann. ZWAR GIBT ES ANDERS als beim großen Range Rover keine Geländeuntersetzung. Doch wer die Briten kennt, der weiß, dass sie offroad keine Kompromisse machen und deshalb auch der Velar mehr können wird, als die allermeisten Kunden sich selbst je zutrauen. Wozu gibt es schließlich ein ganzes Heer von Helfern für die Fahrten abseits des Asphalts wie das Terrain Response System oder einen Geländetempomaten und eine Wattiefe, bei der andere Geländewagen längst baden gehen? „Denn so weit wir mit diesem Auto auch nach vorne schauen, haben wir unsere Herkunft nicht vergessen“, sagt Projektleiter Stride und schließt damit den Kreis: Als Land Rover unter dem Decknamen Velar vor rund einem halben Jahrhundert mit der Entwicklung des Range Rover begonnen hat, haben die Briten das Luxus-SUV neu erfunden. „Und jetzt tragen wir diese Idee unter dem gleichen Namen ins 21. Jahrhundert.“ ■


M O B I L I TÄT I 3 7

Mark Gutjahr ist der Meister der Farben. Er entwickelt die Lacke für die kommenden Fahrzeuggenerationen. Dabei kann es aber schon mal sieben Jahre dauern, bis ein neuer Farbton zum Einsatz kommt. Von Fabian Hoberg uf dem Schreibtisch von Mark Gutjahr liegt ein Tablett, auf dem verschiedene Utensilien in den unterschiedlichsten Blau­tönen ausgebreitet sind: dunkelblaues Paketband, hellblaue Schleifen und ein grünblauer Bucheinband. Ein in Kunststoff gegossener Spielzeug-Käfer schimmert bläulich-violett und scheint die Farbe zu wechseln, wenn man ihn dreht und wendet. Ein Effekt, den man auch von neueren Autos kennt: „Moderne Lacke schimmern je nach Sonneneinstrahlung unterschiedlich und verändern die Farbe mit dem Winkel, aus dem man draufschaut“, sagt Mark Gutjahr. Er ist Trenddetektiv und Farbdesigner. Es ist ein wesentlicher Bestandteil seines Jobs, ein Gespür dafür zu entwickeln, welche Farben bei den Autokäufern der Zukunft besonders gut ankommen werden. Das sogenannte Stimmungstablett zählt dabei zu seinen wichtigsten Werkzeugen.

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WENN ER BEI SEINEN REISEN auf einen interessanten Farbton oder eine besondere Oberfläche stößt, landet das entsprechende Objekt auf einem dieser Moodboards – sortiert nach Farben. Gutjahr sammelt die Mitbringsel ein Jahr lang auf den verschiedenen Tabletts und parkt sie im Flur seines Arbeitsbereichs, sodass er sie stets im Blick hat. Der Mittvierziger arbeitet seit 13 Jahren bei BASF Coatings, seit sechs Jahren ist er Chefdesigner für den europäischen Markt. Seine Firma gehört zu den führenden Herstellern von Lacken und beliefert fast alle relevanten Autobauer mit ihren Produkten. Gutjahr entscheidet oft schon fünf Jahre im Voraus, was auf unsere Autos gesprüht wird. Denn beim Autokauf kommt es vor allem auf die Äußerlichkeiten an. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Käufer nach der Marke und dem Modell zunächst die Farbe ihres neuen Wagens auswählen. Erst danach folgen der Motor und die Innenausstattung. Die Lackierung ist zwar kaum dicker als ein Haar, doch sie schützt die Karosserie vor Rost, Schmutz und UV-Licht – und sie kleidet nicht nur das Auto, sondern auch seinen Besitzer. Ihre Zusammensetzung ist eine Wissenschaft für sich; ihre Farbgebung erst recht. „Die Farbe eines Autos muss zur Marke und zum Modell passen“, sagt Gutjahr. „Zusammen mit dem Design ist sie das wichtigste Alleinstellungsmerkmal der Autobauer.“ Sein Studio ist in der alten Villa Kaven in Münster untergebracht, einem Anwesen mit weiß verputzten Wänden und schicken Designermöbeln. DIE NEUEN FARBKREATIONEN entstehen auf ­einer Fläche von etwa 300 Quadratmetern. Vergangenheit trifft hier auf Zukunft: Von der Decke scheinen helle Leuchten, an den Wänden hängen lackierte Kunststoffschalen in unzähligen Schattierungen. Da Farbwahrnehmung in hohem Maße von der Intensität des Lichts abhängt, verfügt das Studio zudem über eine spezielle Kabine, in der man die verschiedensten Lichtsituationen simulieren kann.

Dieser Mann erfindet die Farbe für Ihr neues Auto Carsten Behler – Quelle: ICON

Um neue Trends aufzuspüren, sind Gutjahr und seine vier Mitarbeiter viel unterwegs. Sie schauen sich auf Messen um, nehmen an Konferenzen teil und treffen Designer aus anderen Industriezweigen. „Wir suchen in Magazinen, bei Kongressen und in Kaufhäusern“, sagt Gutjahr. „Wir horten ­Nagellacke, Modellautos und Paketbänder. Wir fotografieren Objekte, sammeln Informationen und saugen gesellschaftliche Trends auf.“ Denn so, wie sich die Technik und das Design von Autos mit der Zeit weiterentwickeln, verändern sich auch die Farben – und die Bedeutung, die ihnen zugeschrieben wird. Weiß zum Beispiel galt noch vor zehn Jahren als langweilige Farbe, die man vor allem mit Lieferwagen und anderen Nutzfahrzeugen in Verbindung brachte. Heute dagegen impliziert Weiß Technologieführerschaft – eine Eigenschaft, die zuvor eher silberfar-

benen Oberflächen zugesprochen wurde. „Handys und Stereoanlagen waren früher oft silberfarben, das hatte etwas technisch Anspruchsvolles“, erklärt Gutjahr. DOCH MIT DEM ERFOLG von iPod und iPhone ist puristisches Weiß wieder chic: Seit 2007 steigt der Anteil weiß lackierter Fahrzeuge auf Europas Straßen kontinuierlich, inzwischen liegt er bei etwa 30 Prozent. So viele weiße Autos gab es zuletzt Mitte der Achtzigerjahre. Im Lauf der Jahre sind jedoch immer neue visuelle Effekte hinzugekommen: Die Lacke glänzen und glitzern, sie enthalten spezielle Glimmerpartikel oder sind von einer feinen Struktur durchzogen. Manchmal scheinen sie sogar von innen zu leuchten. „Es gibt aber auch Farben und Effekte, die wir noch nicht aufs Autos bringen können“, sagt Gut-


3 8 I M O B I L I TÄT jahr. Dazu zähle zum Beispiel Vantablack aus gerichteten Kohlenstoffnanoröhren – das schwärzeste Schwarz, das es überhaupt gibt. Um herauszufinden, ob ein Farbkonzept, das im Color Design Studio von BASF Coatings entwickelt wurde, auch umsetzbar ist, geht der Designer mit Fotos, Ideen und einem prall gefüllten Stimmungstablett voller farbiger Objekte zum Lack­ laboranten. DER ENTWICKELT GEMEINSAM MIT IHM und den Ingenieuren einen widerstandsfähigen Industrie­ lack – und gemeinsam mit den ­Farbspezialisten der Kunden die Farbtöne für die Produktion. Der Lack muss einiges aushalten können: Es f­ olgen Kurzzeit- und Langzeittests mit Steinschlag, ­Regen und Schnee, mit Salz und Sonne. Die Lackierung eines Autos ist ein komplexer Vorgang. Die Außenhaut des Fahrzeugs wird mit bis zu fünf hauchdünnen Schichten überzogen. Auf eine Vorbehandlung der Karosse folgt die kathodische Tauchlackierung, die den Wagen vor Korrosion schützen soll. Daraufhin werden eine Füllschicht, ein oder zwei Schichten vom farbgebenden Basislack und schließlich der Klarlack aufgetragen. Nur wenn die einzelnen Schichten Schritt für Schritt unter stabilen Bedingungen angebracht werden, erhält der Lack die gewünschten Qualitäten. Für einen neuen Farbton benötigt Gutjahr deshalb mindestens drei Jahre, für spezielle E ­ ffekte braucht es sogar bis zu sieben Jahre. Alleine die Langzeitversuche dauern über ein Jahr; dazu ­kommen die langwierigen Abstimmungen mit den Entscheidern der Hersteller und das komp­ lizierte Anmischen des gewünschten Farbtons. Für alle Farben gilt dabei der gleiche Grundsatz: Sie müssen beständig sein und sowohl die Beanspruchung durch Wind und Wetter überdauern als auch saisonale Modeerscheinungen. Im Gegensatz zu Textilien, deren Farbtrends jedes halbe Jahr wechseln, müssen Autolacke lange aktuell bleiben, nämlich bis zu neun Jahre. „Wir können deshalb keinen kurzlebigen Trends hinterherlaufen“, sagt Gutjahr. Es komme aber vor, dass die Farbpalette einer Marke im Laufe der Jahre ihren Charakter verändere. Als BMW im Jahr 2001 den neuen Mini vorstellte, passten flippige Farben zum Image des Cityflitzers. Mittlerweile sind die kleinen Autos für Großstadtsingles zu regelrechten Familienkutschen herangewachsen – und das macht sich auch bei den Farben bemerkbar. Gedeckte Töne wie Weinrot sollen stilvoll und gesetzt wirken, passend zu jungen Familien. Doch nicht nur die Farbtöne entwickeln sich, sondern auch das Farbempfinden: Die Mode von vor zehn Jahren funktioniert auf neuen Modellen nicht mehr. Was früher modern war, lässt ein Auto heute alt aussehen. Grundsätzlich schwierig seien Pink und Rosa, sagt Mark Gutjahr. AUF GROSSEN OBERFLÄCHEN SEHEN diese Farbtöne künstlich aus, sie wirken billig und man sehe sich schnell daran satt. Eigenartigerweise

„ALS JUNGER MENSCH WILL MAN AUFFALLEN UND ALS SPORTLICH GELTEN. DAS FUNKTIO­ NIERT AM BESTEN MIT BUNTEN FARBEN.” stimme die Lackierung, für die sich ein Autokäufer entscheide, oft nicht mit seiner persönlichen Lieblingsfarbe überein: „Sonst wären bei uns hauptsächlich blau lackierte Autos unterwegs.“ Gutjahrs aktuelle Favoriten sind das Karmesinrot von Porsche, das Mediterranblau von BMW und das Solarbeamgelb vom Mercedes AMG GT – leuchtende Farben, die eine intensive Wirkung ­haben, ohne zu schreien. „Mit diesen Farben geben die Besitzer ein klares Statement ab“, sagt Gutjahr. Oft seien die Farbpräferenzen abhängig vom Alter: „Als junger Mensch will man auffallen und als sportlich gelten. Das funktioniert am besten mit bunten Farben.“ Mit fortschreitendem Alter verlören die meisten Menschen jedoch das Interesse an knalligen Farben und bevorzugten stattdessen zurückhaltende und gedeckte Töne. Nur bei Sportwagen sei das anders; durch die Verbindung zum Rennsport haben knallige Farben in diesem Segment eine lange Tradition. Mit beinahe ebenso großem Eifer wie an der Zusammensetzung der Farbtöne feilen die Designer

Carsten Behler (4)


M O B I L I TÄT I 3 9 an den Namen für ihre Kreationen: Die Blautöne aus dem Designstudio von BASF Coatings heißen ASMR Blue, Deep Dive oder Raingarden. Um möglichst hochwertig und exklusiv zu klingen, legen die Marketingabteilungen der Automobilhersteller oft noch einen drauf. Mercedes zum Beispiel bezieht sich bei der Namensgebung gerne auf Mineralien oder Edelsteine und kreiert Wortschöpfungen wie Iridiumsilber, Kallaitgrün, Elbaitgrün oder Obsidianschwarz.

IN DEN NÄCHSTEN JAHREN werde man wieder verstärkt dunkle Farben auf den Straßen sehen, erklärt Mark Gutjahr; das sei die Folge der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. In unsicheren Zeiten suchten die Menschen nach Schutz und Sicherheit, das spiegle sich auch in der Farbwahl beim Autokauf wider. Wieder im Kommen sei zudem Blau in allen Abstufungen. Die Bandbreite reiche von leichten Blautönen, die Silberlacke durchziehen und eher zu erahnen als zu sehen sind, bis hin zu ganz dunklen Schattierungen, die fast schon schwarz wirken. MARK GUTJAHRS ALLTAGSAUTO ist ein ­Porsche in Nougatbraun. „Blau ist eine Hightech-Farbe und schlägt eine Brücke in die digitale Welt, die im Cockpit immer stärker präsent ist“, sagt Gutjahr. Objekte, die das gesamte Blauspektrum repräsentieren, hat er auf seinem Stimmungstablett gesammelt – vom Nähgarn bis zum Nagellack. Sein erstes eigenes Auto war ein weißer Lancia Y, den ihm seine Mutter überlassen hatte. „Die Farbe war mir damals egal“, erinnert sich der Designer. „Ich war froh, dass ich überhaupt ein Auto ­besaß.“ INZWISCHEN FÄHRT ER EINEN braunen Porsche 924 S, der schon 30 Jahre auf dem Buckel hat. Drei Jahre lang durchforstete er die Inserate in den Oldtimerzeitschriften nach einem Modell mit der passenden Lackierung, bis er seinen Traumwagen in Nougatbraun-Metallic fand. „Er liegt satt auf der Straße und lässt sich auch im Winter gut fahren. Und für so ein altes Auto wird die Heizung schnell warm.“ Der alte Porsche ist für Gutjahr ein gutes Alltagsauto mit ausreichend Platz – und der perfekten Farbe. ■

CAR COLORS: Mark Gutjahr und seine nach Farben sortierten Moodboards: Blau, Rot, Gelb, Grün.

MOODBOARDS Um herauszufinden, ob ein Farbkonzept umsetzbar ist, geht der Designer mit Fotos, Ideen und einem Stimmungstablett voller Objekte zum Lacklaboranten

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