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Inhalt
5 Vorwort 6 Momentaufnahmen 14 24
DTM 2012
24 Hockenheim
32
32 Lausitzring 40
40
48
56
Brands Hatch
48 Spielberg 56 Norisring 64 München
64
70 Nürburgring
70
78 Zandvoort 86 Oschersleben 94
78
94 Valencia 100
Finale Hockenheim
107 Statistik
86
100
Impressum Verlag Adrenalin Verlag GmbH Bernhard-Nocht-Straße 99 20359 Hamburg Telefon +49 40 300682-70 www.adrenalin-verlag.com
Text Marco Kraft
Vertrieb Christof Rosenfeld Telefon +49 40 300682-71 christof.rosenfeld@adrenalin-verlag.com
Grafik Hella Fassauer, Jana Herbst, Robin John Herzer, Soheil Khatnam, Thomas Wildelau
Redaktion, Produktion Speedpool Multimedia-Service GmbH Hamburg www.speedpool.com Projektleitung, Text Torben Schröder 4
Fotos Audi AG, BMW AG, Daimler AG, ITR, Jiri Krenek/Hoch Zwei, Michael Kunkel/Audi, Thomas Suer, Jürgen Tap/Hoch Zwei, Wolfgang Wilhelm
Druckvorstufe Julien Gradtke, Anke von Lübken, Kathrin Voß
Anzeigen G. F. MediaMarketing GmbH Günther Frauenkron Großer Burstah 44 20457 Hamburg Telefon +49 40 239375-10 gf@gf-mediamarketing.de Druck Hansmann Verlag Sponholtz Druck GmbH Hemmingen In Kooperation mit dem ITR e. V. Printed in Germany
Schlussredaktion David Feist ISBN 978-3-943861-01-3 Koordination Carina Chowanek, Benjamin Hoffmann
© 2012 Adrenalin Verlag GmbH
VOrWOrT
„BmW IsT sTOLZ, TeIL Der DTm Zu seIN“ Liebe DTM-Fans, dass ich am Ende der Saison 2012 im Vorwort des DTM Jahrbuchs von einer schier unglaublichen BMW-Erfolgsgeschichte sprechen würde, hätte weder ich noch überhaupt jemand im Unternehmen sich je träumen lassen. Nach 20 Jahren Pause in die Serie zurückzukehren und dann diese Erfolge zu feiern – fünf Pole-Positions, fünf Siege, den Gewinn aller ausgeschriebenen Titel – das ist einfach unglaublich. Alle Beteiligten, sei es Champion Bruno Spengler und seine SchnitzerMannschaft oder seien es die Fahrer und Mitarbeiter der anderen Teams, haben diesen Triumph so sehr verdient. Wenn ich ein paar Monate zurückdenke, erinnere ich mich an eine Zeit mit viel Euphorie, aber auch ein wenig Unsicherheit. Wir wussten vor der Saison noch nicht, wo wir stehen. Es gab ein neues Reglement und wir haben mit dem BMW M3 DTM ein komplett neues Auto gebaut. Unser Ziel war es, im ersten Jahr zu lernen und rasch konkurrenzfähig zu sein. Der Auftakt in Hockenheim hat uns positiv gestimmt. Die Lücke zu Audi
und Mercedes-Benz betrug zwar noch ein paar Zehntelsekunden, aber wir konnten mithalten. Und dann hat das Jahr natürlich eine sensationelle Entwicklung genommen. Wir haben von Rennen zu Rennen gelernt, was es heißt, in der DTM auf einem konstant hohen Niveau zu arbeiten. So wie es Audi und Mercedes-Benz seit Jahren in Perfektion beherrschen. Dass wir unsere Ziele im Endeffekt meilenweit übertroffen haben, ist der Beleg für die herausragende Arbeit unserer gesamten BMW-Mannschaft. Die Marke BMW ist stolz, Teil der DTM zu sein. Als Neuankömmling in einer so wichtigen Serie herzlich aufgenommen zu werden und sich sofort voll einbringen zu können, ist großartig. Vielen Dank dafür. Den Regelwerk-
Verantwortlichen möchte ich ein großes Lob aussprechen. Was die ITR, der DMSB und wir Hersteller erarbeitet haben, verdient höchsten Respekt. Gemeinsam haben wir den Fans zehn packende Rennen und Hochspannung bis zum Schluss geboten. Damit ist das Konzept der DTM voll aufgegangen. Gewonnen haben in diesem Jahr vor allem die Zuschauer. Audi, Mercedes-Benz und BMW – diese drei deutschen Premiumhersteller sind die Basis für eine großartige Zukunft der DTM. Auf dem Asphalt gegeneinander kämpfen, aber abseits der Strecken im Sinne der Serie zusammenarbeiten – so muss eine Rennserie funktionieren. Das macht die DTM aus. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen des offiziellen DTM Jahrbuchs.
Jens Marquardt, BMW-Motorsportdirektor 5
Kaum zu glauben „Ewiger Zweiter“ oder „Meister der Herzen“ – so musste sich Bruno Spengler in der Vergangenheit ob seiner knapp verpassten Meistertitel gern schon mal nennen lassen. Jetzt hat er es allen gezeigt: DTM-Champion 2012. Und zwar im ersten Jahr nach seinem Wechsel von Mercedes-Benz zu BMW. Wahnsinn.
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Momentaufnahmen
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Wie konnte das passieren? Dieses Foto von Mercedes-Mann Gary Paffett stammt aus besseren Tagen der Saison 2012. Der Brite feiert den Auftaktsieg in Hockenheim. Nach dem Finale – wieder in Hockenheim – trauert er. Neun Rennen führte er die Tabelle an, wurde im letzten Rennen Zweiter. Doch der Titel ging an Bruno Spengler. 8
Momentaufnahmen
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Die DTM im Höhenflug Der „Freudensprung“ von Audi-Pilot Filipe Albuquerque ist ein Sinnbild für das Standing der DTM. Vor allen Dingen dank des Einstiegs eines dritten Herstellers und dank des Reglements, das den Bau von neuen Autos zuließ, verzeichnete die DTM bei neun der zehn Wertungsläufe einen Fan-Zuwachs an den Rennstrecken im Vergleich zum Vorjahr.
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Momentaufnahmen
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Bruno Spengler, BMW DTM-Fahrer:
„Viel schneller als mein Wagen und viel bequemer: der E-POSTBRIEF.“ Die Deutsche Post präsentiert den und die DTM.
Geschwindigkeit und Rekorde zählen nicht nur bei der DTM, sondern auch bei der Deutschen Post. Deshalb schickt die Deutsche Post den E-POSTBRIEF ins Rennen. Damit lässt sich vieles, wofür Sie bisher die Briefpost genutzt haben, auch auf schnellstem Weg online und papierlos erledigen. Und selbst wenn der Empfänger noch keine E-POSTBRIEF Adresse besitzt, kommt Ihre Mitteilung schnellstmöglich ans Ziel: ausgedruckt und wie gewohnt auf dem Postweg.* Jetzt registrieren unter www.epost.de
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Vorschau
Zuwachs Aus zwei mach drei. Was im Januar 2010 angekündigt wurde, wird 2012 zur Realität: In der DTM sind wieder drei Marken aktiv. Nach sechs Jahren der trauten Zweisamkeit zwischen Audi und Mercedes-Benz gesellt sich mit BMW ein weiterer deutscher Premiumhersteller hinzu. Neuer Hersteller, neue Teams, neue Fahrer und nicht zuletzt: neue Autos. Entsprechend dem Reglement 2012 bauten die Ingenieure bildhübsche und extrem sichere Tourenwagen-Coupés. Eine neue Ära in der DTM beginnt.
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1 3
DTM 2012 – Vorschau
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5 1 8 + 6 + 8 = 22. Diese Damen und Herren sind Teil der neuen DTM-Ära 2 DTM-Chef Hans Werner Aufrecht hat gut lachen. „Seine“ Rennserie boomt 3 Für den Besten nur das Beste. Der DTM-Pokal für den Champion ist eine echte Schönheit 4 Mattias Ekström (vorn) und Gary Paffett gehören traditionell zu den Favoriten 5 Ungewohnt: Nach elf Jahren im Audi-Dress wechselte Martin Tomczyk als Champion 2011 zu Konkurrent BMW 6 Mercedes, BMW, Audi – richtig gezählt: Die DTM beherbergt wieder drei Hersteller
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auDi Vor Der saison
Leitwolf gesucht 1 2
Und wieder ist er weg. Zum zweiten Mal in Folge – Ende 2010 verließ Paul Di Resta das Mercedes-Team in Richtung Formel 1 – ist der DTM-Champion nicht zu halten. Leidtragende dieses Mal: die Audi-Truppe. Überraschungs-Meister 2011 Martin Tomczyk ist zu Neu-Konkurrent BMW gewechselt. Wer springt nun in die Bresche? Eine klare Nummer eins gibt es nicht. Die Erwartungen werden auf den Schultern der „alten Hasen“ Mattias Ekström, Timo Scheider und Mike Rockenfeller sowie der ambitionierten Jungspunde Edoardo Mortara, Filipe Albuquerque und Miguel Molina verteilt. Ergänzt wird der Audi-Achter durch Neuling Adrien Tambay und die Schweizerin Rahel Frey. 3
1 Einer für alle, alle für einen – die Audi-Mannschaft strahlt vor der Saison Zuversicht aus 2 Von den jeweils zweimaligen DTM-Champions Mattias Ekström (vorn) und Timo Scheider erwartet man sich einiges 3 Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich peilt auch ohne den Champion die Titelverteidigung an 4 Zwei Audi-Generationen: Mike Rockenfeller (vorn) ist 41 Rennen mehr gefahren als Edoardo Mortara 5 Der einzige Audi-Neuling 2012: Adrien Tambay 16
DTM 2012 – auDi Vor Der saison
fahrer & auTos
03 Mattias ekström (S)
Red Bull Audi A5 DTM • Abt Sportsline GmbH
04 Timo scheider (D)
AUTO TEST Audi A5 DTM • Abt Sportsline GmbH
09 Mike rockenfeller (D) Schaeffler Audi A5 DTM • Phoenix Racing GmbH
10 Miguel Molina (E)
Red Bull Audi A5 DTM • Phoenix Racing GmbH
17 Rahel frey (CH)
E-POSTBRIEF Audi A5 DTM • Abt Sportsline GmbH
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18 Adrien Tambay (F)
Audi ultra A5 DTM • Abt Sportsline GmbH
21 Edoardo Mortara (I)
Playboy Audi A5 DTM • Team Rosberg GmbH
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22 Filipe albuquerque (P) TV Movie Audi A5 DTM • Team Rosberg GmbH
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BMW Vor Der saison
Neu. Na und? 1 2
Als Neuling hat man im Prinzip gar nichts zu verlieren. Man kann sich eingewöhnen, noch ein wenig verstecken, Erfahrung sammeln ... diese Taktik klappt vielleicht in der Schule. Aber nicht in der DTM. Neuling – präziser formuliert – Rückkehrer BMW steht genauso im Fokus wie die Arrivierten Audi und MercedesBenz. Langsam Luft schnuppern ist nicht drin. Was man den Münchnern zugute halten muss: Sie bringen nur sechs Autos an den Start. In Sachen Fahrerpersonal-Qualität stehen sie ihren Konkurrenten aber in nichts nach. Es treten an: Titelverteidiger Martin Tomczyk, der mehrmalige „Meister der Herzen“ Bruno Spengler, die Tourenwagen-WMerfahrenen Andy Priaulx und Augusto Farfus sowie die Sportwagen-Spezialisten Dirk Werner und Joey Hand.
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DTM 2012 – BMW Vor Der saison
fahrer & auTos
1 Die BMW-Hauptdarsteller: sechs Piloten, ein Auto, drei Teamchefs und ein Motorsportdirektor 2 Neu in der DTM-Szene: Motorsportdirektor Jens Marquardt 3 Neuzugänge: Bruno Spengler (Foto) wechselte von MercedesBenz zu BMW, Champion Martin Tomczyk kam von Audi
01 Martin Tomczyk (D)
BMW M Performance Zubehör M3 DTM • Reinhold Motorsport GmbH
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02 Joey hand (USA)
4 Dirk Werner ist einer von vier DTM-Debütanten im sechs Mann starken BMW-Kader
SAMSUNG BMW M3 DTM • Reinhold Motorsport GmbH
5 Andy Priaulx (vorn) und Augusto Farfus sammelten schon viel Tourenwagen-Erfahrung in der Weltmeisterschaft
07 Bruno spengler (CDN)
BMW Bank M3 DTM • Schnitzer Motorsport GmbH
08 Dirk Werner (D)
E-POSTBRIEF BMW M3 DTM • Schnitzer Motorsport GmbH
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15 Andy Priaulx (GB)
Crowne Plaza Hotels BMW M3 DTM • Racing Bart Mampaey
16 Augusto farfus (BR)
Castrol EDGE BMW M3 DTM • Racing Bart Mampaey
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MerceDes-BenZ Vor Der saison
Der Mix macht’s 1 2
Nicht nur, dass den Mannen von Motorsportchef Norbert Haug 2011 der Titel vom Konkurrenten Audi abgeluchst wurde – „Täter“ war obendrein noch ein Fahrer eines alten Autos. Eine Schmach, die 2012 vergessen gemacht werden soll. In Stuttgart setzt man auf mehrere Fahrertypen: Gary Paffett und Jamie Green sind die potenziellen Titelkandidaten. Von Ralf Schumacher und David Coulthard erhofft man sich dank ihrer Formel-1Vergangenheit sowohl große Medienwirksamkeit für die Marke als auch sportliche Highlights. Für Susie Wolff sowie die beiden Debütanten Roberto Merhi und Robert Wickens heißt es: Punkte sammeln. Christian Vietoris wurde nach einem Jahr beim Team Persson zum Fahrer beim Team HWA befördert. Er ist der Mann mit Potenzial zum Durchbruch. 20
DTM 2012 – MerceDes-BenZ Vor Der saison
3
fahrer & auTos
05 Jamie Green (GB) Mercedes AMG C-Coupé • HWA AG
06 Ralf schumacher (D) Mercedes AMG C-Coupé • HWA AG
11 Gary Paffett (GB)
THOMAS SABO Mercedes AMG C-Coupé • HWA AG
12 Christian Vietoris (D)
Mercedes-Benz Bank AMG C-Coupé • HWA AG
19 David coulthard (GB)
DHL Paket Mercedes AMG C-Coupé • Mücke Motorsport GmbH
20 Robert Wickens (CDN)
stern Mercedes AMG C-Coupé • Mücke Motorsport GmbH
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23 Roberto Merhi (E)
Junge Sterne Mercedes AMG C-Coupé • Persson Motorsport GmbH
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1 21, 23 und 23 Jahre. Roberto Merhi, Robert Wickens und Christian Vietoris (von links) bilden die junge Mercedes-Generation
24 Susie Wolff (GB)
TV SPIELFILM Mercedes AMG C-Coupé • Persson Motorsport GmbH
2 Ralf Schumacher zeigt sein Heck. Aus dieser Perspektive sollen ihn seine Konkurrenten 2012 öfter sehen 3 Strahlemänner: Gary Paffett (links) und Jamie Green sind die MercedesTitelanwärter 4 David Coulthard (links) und Susie Wolff streben Plätze in den Punkterängen an 5 Bei ihm laufen die Fäden zusammen: Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug 21
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1 Zuschauermagnet: Die DTM verzeichnet 2012 einen Fan-Ansturm auf die Rennen 2 Zufrieden mit ihrer Saison: Neuling Augusto Farfus (vorn) holt einen Sieg, Jamie Green (hinten) stellt als Gesamtdritter eine neue persönliche Bestmarke auf
Saisonverlauf
Spengler und BMW gewinnen alles Die DTM erlebt in der Saison 2012 ein kleines Motorsport-Wunder: Bruno Spengler wird nach seinem Wechsel von Mercedes zu BMW erstmals Champion und feiert außerdem zusammen mit der Rückkehrer-Marke den Gewinn der Team- und der Hersteller-Meisterschaft. Ausgerechnet Spenglers ehemaliger Teamkollege Gary Paffett ist die tragische Figur des Jahres Die Zeit mit Audi und Mercedes-Benz als einzigen Herstellern in der DTM war schön. Unvergessen die Highlights jedes Jahres. Sei es der letzte Titelgewinn von „Mr. DTM“ Bernd Schneider 2006, der Titel-Doppelschlag von Timo Scheider 2008 und 2009 oder der Überraschungs-Coup von Martin Tomczyk 2011. Dennoch ist verständlich: Seit dem Frühjahr 2010 fieberte jeder DTM-Fan der Saison 2012 entgegen. Vor zwei Jahren kündigte BMW das Comeback nach 20 Jahren DTM-Pause an. Nun ist es so weit: Drei deutsche Premiumhersteller messen sich 22
gemeinsam in der populärsten internationalen Tourenwagenserie. Der Neuling im DTM-Triumvirat prescht in Sachen Fahrerkader-Bekanntgabe voraus
Dritter Hersteller, neue Fahrer, neue Autos und löscht den Wissensdurst aller Fans und Journalisten nach dem allgemeinen „Wer?“ bereits am 13. Januar. Das Sextett besteht mit Martin Tomczyk und Bruno Spengler aus
zwei Abgeworbenen der Neu-Konkurrenten Audi und Mercedes-Benz, mit Andy Priaulx und Augusto Farfus aus zwei „alten Recken“ der Tourenwagen-Weltmeisterschaft sowie mit Joey Hand und Dirk Werner aus zwei Fahrern, die ihren Weg aus der GT-Szene in die DTM gefunden haben. Die vier Letztgenannten haben allesamt noch kein einziges DTMRennen vorzuweisen. Am 24. Februar ist der Audi-Kader komplett. Einziger Neuling: der Franzose Adrien Tambay. Die Verantwortlichen von Mercedes-Benz lassen sich bis zum 2. April Zeit, ehe die
DTM 2012 – Saisonverlauf
achtköpfige Mannschaft steht. Neu dabei: der Kanadier Robert Wickens und der Spanier Roberto Merhi. In Sachen Rennkalender 2012 ist alles wie 2011 – nur in anderer Reihenfolge: zehn Wertungsläufe, davon vier im Ausland, plus das Stadion-Spektakel in München. Die heimlichen Stars in der DTM-Saison 2012 sind neben den 22 Fahrerinnen und Fahrern die Autos. Nach zwei Jahren des Entwicklungsstopps – Audi und Mercedes traten 2010 und 2011 mit Modellen der Jahre 2008 und 2009 an – rollen 22 brandneue und todschicke Tourenwagen-Coupés „vom Band“. So viel zur Theorie. Die Praxis: Beim ersten Schlagabtausch in Hockenheim schaffen es die BMWAkteure nicht, ihren guten Eindruck aus dem Zeittraining im Rennen zu untermauern. Stattdessen trumpfen die Mercedes-Fahrer nach einem mäßigen Qualifying groß auf: Sieg für Gary Paffett nach Start von Platz sechs. Der Brite bestätigt seine famose Frühform auf dem Lausitzring und baut seinen Vorsprung dank eines zweiten Ranges aus. Bruno Spengler, der für seinen neuen Arbeitgeber den ersten Sieg einfährt, löst Jamie Green als Gesamtzweiten ab. Bei seinem Heimspiel in Brands Hatch sorgt Paffett dann für einen Eintrag ins DTM-Geschichtsbuch: Mit seinem zweiten Saisonsieg gelingt ihm der beste Saisonstart eines DTM-Fahrers nach drei Rennen. Spengler hält den Rückstand durch Rang zwei halbwegs in Grenzen. Für die Audi-Truppe
läuft es noch nicht optimal. Lediglich Mattias Ekström und Mike Rockenfeller kletterten mit je einem dritten Rang in Hockenheim respektive Brands Hatch auf das Podium. Die Titelverteidigermarke – zur Erinnerung: Im Vorjahr war Champion Martin Tomczyk noch bei den Ingolstädtern angestellt – hat ja aber
Green ihre Titelchance gewahrt. Damit wird den Champions-Pokal definitiv ein Fahrer eines anderen Herstellers als 2011 hochrecken, denn alle Audi-Fahrer sind raus. In Valencia bleibt Paffett nach einem Ausfall punktlos. Spengler robbt sich dank seines hart erkämpften sechsten Platzes bis auf
Fahrer-, Team- und Hersteller-Champion. BMW gewinnt dank eines fabelhaften Bruno Spengler alles noch sieben Rennen Zeit, diese Bilanz zu verbessern. In Spielberg ist es dann ... nein, nicht Ekström, auch nicht Timo Scheider ... sondern Edoardo Mortara, der seinen Arbeitgeber erfreut. Der beste Neuling des Vorjahres stellt die Audi-Ehre wieder her. Norisring – klar, da heißt der Sieger Jamie Green. Wie schon drei Mal in den vergangenen vier Jahren. Ungekrönter „Halbzeitmeister“ ist Gary Paffett. Aber der Brite schwächelt für seine Verhältnisse. Nach seinem Turbostart folgten „nur noch“ ein dritter und ein vierter Rang. Paffetts Punktekurve zeigt auch nach der Sommerpause weiterhin bergab. In den Rennen Nummer sechs bis acht sammelt er lediglich die fünftmeisten Zähler aller Fahrer. Punkte-Krösus ist Bruno Spengler, der auf dem Nürburgring und in Oschersleben zwei weitere Siege feiert. Vor dem Gastspiel in Valencia haben nur noch Paffett, Spengler und Jamie
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drei Zähler an Paffett heran. Green hat 18 Punkte Rückstand auf Paffett und damit die schlechteste Titelchance. DTM-Neuling Augusto Farfus überrascht in Spanien mit der PolePosition und seinem ersten Sieg. Die Titel-Entscheidung fällt beim Saisonfinale. Im Qualifying erarbeitet sich Paffett einen Vorteil: Startplatz zwei gegenüber Spenglers drittem Rang. Im Rennen schlägt dann die Stunde des Kanadiers. Gleich beim Start überholt er Paffett, in der gleichen Runde PoleMann Farfus. In den letzten Umläufen muss Spengler seine Spitzenposition gegen einen immer stärker werdenden Paffett verteidigen. Er schafft es und beschert nicht nur sich den ersten Titelgewinn im achten DTM-Jahr, sondern auch Comeback-Marke BMW den Triumph auf ganzer Linie: Team-Champion mit der Schnitzer-Mannschaft und HerstellerChampion. Glückwunsch auch an Gary Paffett für eine überwältigende Saison.
3 Ehemals Markenkollegen bei Mercedes, jetzt Gegner. Bruno Spengler (links) und Gary Paffett liefern sich einen tollen Titelkampf. Spengler triumphiert 4 Lichtblick in einer durchwachsenen Audi-Saison: Edoardo Mortara feiert seine ersten beiden DTM-Siege
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01 Hockenheim
01 Hockenheim
I’m back Nach einem schlechten Jahr 2011 meldet sich Gary Paffett mit dem Sieg beim Auftakt 2012 eindrucksvoll zurück. Während der Brite und seine Mercedes-Markenkollegen reichlich Plätze gutmachen, nutzen die meisten Audi- und BMW-Fahrer ihre guten Ausgangslagen nicht optimal aus
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RennBeRicHT Paffett siegt – mercedes top Die im Hockenheim-Vorfeld viel zitierte neue DTM-Ära beginnt. Dank des Comebacks von BMW erleben die Fans erstmals nach dem Ausstieg von Opel zum Ende des Jahres 2005 wieder ein DTM-Wochenende mit drei Herstellern. Und neuen, spektakulären Autos. Wie üblich wirft auch diese DTM-Saison Fragen ohne Ende auf: Hält BMW auf Anhieb mit den Etablierten Audi und Mercedes-Benz mit? Kann der amtierende Champion Martin Tomczyk seine bestechende Form aus der Saison 2011 als Neuling bei BMW konservieren? Hat Bruno Spengler sein mehrmaliges Scheitern im Titelrennen verdaut? Was ist mit den Enttäuschten des Vorjahres? Gary Paffett und Ralf Schumacher zum Beispiel blieben hinter ihren Erwartungen zurück. Schöner Start in das Wochenende: Der erhoffte Aufschwung in Sachen Zuschauerzahlen bewahrheitet sich. Schon am QualifyingSamstag erkennt man mit bloßem Auge, dass das DTM-Fieber um sich greift. In Summe freuen sich die DTM-Verantwortlichen über 142.000 Zuschauer – neuer Zuschauerrekord für DTM-Auftaktveranstaltungen. Sportlich gesehen bestätigt Audi in Form von Mattias Ekström den starken Eindruck aus den Freien Trainings: Pole-Position für den Schweden. Den neutralen DTM-Fan freut der bunte Hersteller-Mix auf den folgenden sieben Startplätzen: Mercedes, BMW, Audi, Audi, Mercedes, BMW, Audi. Kein Vorteil für eine Marke auszumachen. Im Rennen dann ein ganz eindeutiges Bild. Audi- und BMW-Piloten haben mit sich, ihren Kontrahenten und ihren Autos zu kämpfen: Der von Rang drei gestartete BMW-Neuling Dirk Werner verschläft den Start und fällt auf Rang sechs zurück. Audi-Mann Timo Scheider (Startplatz acht) dreht sich in der ersten Runde und fällt ans Ende des Feldes zurück. In der fünften Runde verbremst sich Spitzenreiter Ekström. Seine Verfolger Jamie Green und Gary Paffett schlüpfen durch. In der Frühphase läuft alles für die Mercedes-Mannschaft. Lediglich Ralf Schumacher wird wegen einer Durchfahrtsstrafe, die er wegen einer vermeidbaren Kollision absitzen muss, eingebremst. Resultat im Ziel: Aus zwei Mercedes-Piloten in den Top Acht nach dem Zeittraining sind fünf Mercedes-Piloten in den Top Acht nach dem Rennen geworden. Eine starke Vorstellung. Ganz oben jubelt Gary Paffett vor Jamie Green. Ekström rettet die Audi-Ehre mit Rang drei. Bester BMW ist Andy Priaulx auf Rang sechs. Mit Timo Scheider, Martin Tomczyk und Bruno Spengler fordert Hockenheim drei prominente Ausfallopfer.
Blau, blau, blau: Roberto Merhi wird von Augusto Farfus und Joey Hand verfolgt. Im Ziel belegen die drei die Ränge 18, 15 und 13
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1 Zweierlei „Schumi 2“: Ralf Schumacher in freundlicher Umarmung seines Bruders Michael (oben) und im Schwitzkasten seines Chefs, Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug 2 Mattias Ekström führt das Rennen zunächst an
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01 HockenHeim
3 Enth端llt: ein Blick auf den Auspufftrakt des BMW M3 DTM von Joey Hand 4 Zu Gast bei Audi und um keinen Witz verlegen: Kult-Comedian Matze Knop 5 Audi, BMW und Mercedes-Benz werksseitig in der DTM engagiert: Das gab es zuletzt im Jahr 1992. Beim Saisonauftakt 2012 sind die drei deutschen Marken wieder gemeinsam am Start
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Nr. 11 lebt Gary Paffett und HWA – eine Fahrer-TeamMischung, die für Erfolg steht. In bisher fünf seiner acht DTM-Saisons fuhr der Brite für die Nummer-eins-Mannschaft von Mercedes. Drei zweite Gesamtplätze (2004, 2009 und 2010) sowie der Titelgewinn 2005 lautet die Bilanz der Zusammenarbeit. 2011 dann der unerklärliche Leistungsabfall. Immer noch
in Diensten von HWA, schaffte Paffett kein einziges Podestergebnis und landete nur auf Gesamtrang sieben. Hat der 31-jährige Vater von drei Söhnen die besten Zeiten hinter sich? Die Antwort folgt 2012 in seinem sechsten HWA-Jahr in Hockenheim: nein. Mit Startplatz sechs deutet zunächst erneut alles auf grauen Durchschnitt hin. Im Rennen dann die
Explosion: beim Start von sechs auf vier. Runde zwei: Überholmanöver gegen Mortara. Runde fünf: an Mattias Ekström vorbei. Runde 15: nach der Phase der ersten Pflichtboxenstopps vor Spitzenreiter Jamie Green zurück auf der Strecke. 25 Umläufe später überquert Paffett als Erster die Ziellinie und die Konkurrenz weiß: Dieser Typ ist noch nicht fertig mit der DTM.
Zuschaueransturm Dritter Hersteller, neue Teams, neue Fahrer, neue Autos – die DTM-Verantwortlichen haben für die DTM-Saison 2012 genügend Anreize geschaffen, um die Fans an die Rennstrecke zu locken. Theoretisch. Wie sieht die Praxis aus? Alle Hoffnungen erfüllen sich: 142.000 Zuschauer – in Summe an allen drei Tagen – verfolgen das Geschehen live vor Ort. Nie war eine DTM-Auftaktveranstaltung in 25 Jahren Serien-Historie besser besucht.
LUFT nAcH
Die meistgestellte Frage unter Journalisten und Fans ist vor dem HockenheimWochenende sicherlich: Wie wird sich BMW schlagen? Ja, gerade bei den Teams Schnitzer und RBM arbeiten im Tourenwagen-Sport erfahrene Leute. Ja, mit Bruno Spengler und Martin Tomczyk haben die Münchener hervorragende Fahrer verpflichtet. Ja, nicht nur BMW musste ein komplett neues Auto bauen, sondern auch Audi und Mercedes. Aber können diese Faktoren fast zwei Jahrzehnte fehlende DTM-Erfahrung wettmachen? Das Zeittraining überrascht einigermaßen. In den Top Ten liegen immerhin vier BMW-Fahrer. Als bester startet DTM-Neuling Dirk Werner (Foto links) von Position drei. Im Rennen können die Männer von Motorsportdirektor Jens Marquardt die gute Form nicht ausreichend umsetzen. Lediglich Andy Priaulx (Foto rechts) schafft es dank Platz sechs in die Punkteränge. Der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister ist damit der erste der sieben Debütanten, der Zählbares vorweisen kann.
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01 HockenHeim
Manchmal ist Motorsport komisch. Während Audi und BMW jeweils vier Fahrer in den ersten fünf Startreihen vorzuweisen haben, sind es auf Mercedes-Seite nur Jamie Green (Startplatz zwei) und Gary Paffett (Startplatz sechs). Keine optimalen Voraussetzungen für die Schützlinge von Motorsportchef Norbert Haug. Denkste! Im Rennen geben die acht Fahrer mit einem Stern auf dem Kühlergrill Gas, was das Zeug hält. Um insgesamt 40 Positionen verbessern sie sich – also im Schnitt jeder von ihnen um fünf Ränge. Beste in dieser Kategorie sind Christian Vietoris (Foto vorn) mit elf Plätzen und David Coulthard mit zehn. Zum Vergleich: Audi-Fahrer verlieren im Schnitt je 1,5 Plätze, die BMW-Piloten werden sogar um je fast fünf Ränge im Klassement nach hinten durchgereicht.
LUFT AUSGeGAnGen
Zweite Luft
Dem neutralen DTM-Beobachter wird nach dem ersten Freien Training in Hockenheim Angst und Bange. Sechs Audi-Piloten tummeln sich auf den ersten sechs Plätzen. Traditionell sind die Test-Sessions meistens kein ernstzunehmender Fingerzeig in Richtung Leistungsvermögen der Hersteller, aber eine Duftnote allemal. Im zweiten Freien Training liegen sechs Audi-Fahrer unter den ersten acht Rängen. Bei der Zeitenhatz ohne direkte Gegner scheinen die Ingolstädter also stark zu sein. Das bestätigt auch das Qualifying. Mattias Ekström (Foto) holt sich die Pole-Position, Edoardo Mortara und Mike Rockenfeller machen von den Startplätzen vier und fünf den vor ihnen startenden BMW und Mercedes Druck. Das Rennen führt dann zu Ernüchterung im Audi-Lager. Ekström rettet Platz drei, Rockenfeller wird Fünfter, Mortara fällt aus den Punkterängen zurück. „Uns hat heute die Renn-Performance gefehlt“, so die Analyse von Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Nun ist es unsere Aufgabe, alles dafür zu tun, dass wir bis zum Lausitzring nicht nur im Qualifying, sondern auch im Rennen eine perfekte Leistung zeigen können.“
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01 HockenHeim
1 „Motorsport-Macher“ beim Saisonauftakt zu Besuch: Hermann Tomczyk (ADAC-Sportpräsident), Hans-Joachim Stuck (DMSB-Präsident), Jean Todt (FIA-Präsident)
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2 Typisch DTM: Die Zuschauer werden zwischen der RennAction unterhalten. In Hockenheim rast F1-Pilot Nico Rosberg mit einem Mercedes W196 „Silberpfeil“ über den Kurs 3 Auch 2012 dabei: die DTM-Gridgirls im Post-Outfit
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RAce FAcTS Sieben DTM-Neulinge am Start +++ Filipe Albuquerque und Bruno Spengler in den Freien Trainings vorn +++ Dirk Werners Zeit in Q4 wird wegen Startens bei roter Ampel gestrichen +++ Edoardo Mortaras Zeit in Q4 wird wegen Überfahrens der Streckenbegrenzung gestrichen +++ Mattias Ekström holt die 19. Pole-Position seiner DTM-Karriere +++ Roberto Merhi fährt im Warm-up wegen eines technischen Defekts keine gezeitete Runde +++ Ralf Schumacher verursacht im Rennen eine Kollision mit Werner +++ Spengler und Adrien Tambay sind in den Unfall verwickelt und geben wegen Kollisionsschäden nach drei Runden auf +++ Durchfahrtsstrafe für Schumacher wegen Verursachung einer Kollision +++ Martin Tomczyk gibt wegen mehrerer kleiner Kollisionen nach vier Runden auf +++ Timo Scheider gibt wegen Kollision mit Roberto Merhi nach 13 Runden auf +++ Durchfahrtsstrafe für Mortara wegen Verursachung einer Kollision mit Joey Hand +++ Durchfahrtsstrafe für Robert Wickens wegen Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit in der Boxengasse +++ Augusto Farfus verpasst beim zweiten Pflichtboxenstopp seine Crew und fährt ohne Reifenwechsel weiter +++ Durchfahrtsstrafe für Farfus wegen Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit in der Boxengasse +++ Gary Paffett feiert seinen 18. DTM-Sieg +++ Christian Vietoris auf Rang vier – sein bestes DTM-Ergebnis +++ Andy Priaulx ist auf Rang sechs der 250. Pilot der DTM-Historie, der Punkte sammelt +++ Dank des neuen Punktesystems kassieren auch Miguel Molina und Albuquerque auf den Rängen neun respektive zehn noch Zähler
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