ZeitRaum 2017/2018

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_Heimliche Helden haben wir bei unserem Rundgang getroffen. Toni zum Beispiel,

dem alle beim Wandern danke sagen, auch wenn sie ihn gar nicht kennen. Oder Pfarrer

Jodok , der – wie viele andere – Lech still und leise zur Gemeinde mit Herz macht. Und Lorraine natürlich,

die Ski fährt wie der Teufel und trotzdem nicht jedes Wochenende im Fernsehen ist.

Außerdem im Programm: Ein

Himmel ohne Grenzen, der schönste Platz Österreichs und ein sympathischer Alleskönner. Wer danach die Welt nicht besser versteht …

LECH ZÜRS MAGAZIN

Ausgabe 2017/2018 | € 5,-


Erlebe

Bergfreundschaft.

Jede Bergtour beginnt mit dem ersten Schritt. Die Route ist ausgewählt, der Blick auf den Gipfel gerichtet. Wir können uns aufeinander verlassen. Es zählen Werte wie Achtsamkeit, Verantwortung und Vertrauen. Bergfreundschaft entsteht. Am Berg – wie in unserer Bank.

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Lech Zürs in Zahlen

2004 wurde Lech zum „schönsten Dorf Europas“ gekürt.

58.682 Personen pro Stunde befördern die Seilbahnen und Lifte in Lech Zürs.

85 Kilometer Länge umfasst die Skirunde „Run of Fame“ durch das Skigebiet.

125 km kann man zu Fuß auf dem Weitwanderweg Lechweg zurücklegen.

9 Türen, gestaltet von 9 Künstlern aus fünf Nationen, wurden direkt an der Wanderroute „Der Grüne Ring“ auf über 2.000 Meter Seehöhe an den unterschiedlichsten Stellen platziert. Der Golfplatz bietet auf 4 Par-3 Bahnen, 4 Par-4 Bahnen und 1 Par-5 Bahn anspruchsvolle und landschaftlich einzigartige Löcher an. Ein besonderer Reiz ist dabei das zweimalige Überspielen des Lech-Flusses.

0,8 % ist die Scheidungsquote der in der Region Lech Zürs getrauten Paare. Damit liegt sie weit unterhalb der üblichen 40 %. Goldene Aussichten für alle Brautpaare!

Lech Card: Beliebt bei unseren Gästen sind 3, 7 und 14 Tage. Mit dabei: Alle geöffneten Sommerbahnen, die volle Mobilität mit dem blauen Ortsbus Lech, der Eintritt in das Zugertal zu den Ausflugszielen Spuller- und Formarinsee, das Kinderabenteuerprogramm u. v. m. – die Lech Card ist Ihr perfekter Begleiter.

My Le ch C ar d My Lech Card

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LEBENSRAUM 20 HERZLICH DIE LECHER SELBST GEBEN IHREM ORT EINE UNVERGLEICHLICHE NOTE. 34 PARTNERSCHAFTLICH LECH ZÃœRS AM ARLBERG PFLEGT KOOPERATIONEN AUF DER GANZEN WELT.

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GESPRÄCHSRAUM 38 CHARISMATISCHER TYP KEIN WINTER OHNE ARLBERG FÜR HANDBALL-ERFOLGSTRAINER DAGUR SIGURDSSON. 40 VERDIENTER LOHN LORRAINE HUBER HAT ERSTMALS DIE FREERIDE WORLD TOUR GEWONNEN.

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BEWEGUNGSRAUM 46 WINTERFREUDEN GROSSES ANGEBOT AUF UND ABSEITS DER PISTE. 63 SOMMERZEIT WANDERN, GOLF UND FAMILIENSPASS AM BERG.

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KULTURRAUM 76 SKY & SPACE JAMES TURRELL KONZIPIERT SPEKTAKULÄRES KUNSTPROJEKT AM TANNEGG. 81 ZEIT & RAUM BEIM LECHER VERANSTALTUNGSANGEBOT IST FÜR JEDEN GESCHMACK ETWAS DABEI. 94 HEMINGWAY & LECH EIN AMERIKANER AUF DEN SPUREN DES NOBELPREISTRÄGERS. ZEITRAUM

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HUBRAUM 98 MOBIL MIT STIL DIE ARLBERG CLASSIC CAR RALLY IST ALLJÄHRLICH TREFFPUNKT FÜR

GANZ BESONDERE OLDTIMER.

102 JOB MIT VERANTWORTUNG HELIKOPTER SIND IN DEN BERGEN NICHT MEHR WEGZUDENKEN.

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GENUSSRAUM 108 HÖCHSTER GENUSS WEIN-WINTER AM ARLBERG. 113 BESTE KÜCHE EINZIGARTIGE HAUBENDICHTE IN LECH ZÜRS. 116 SCHÖNSTER PLATZ DURCH DIE JAHRESZEITEN ZUM FORMARINSEE. 120 WICHTIGSTE FRAGEN PHILOSOPHICUM UND MEDICINICUM ZU DEN GROSSEN THEMEN UNSERER ZEIT. 124 TREUESTE GÄSTE WER EINMAL HIER WAR, KOMMT IMMER WIEDER.

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Innovationspreis

2016

ROTE WAND

SCHUALHUS JAUSESTUBA

Willkommen am Chef’sTable im Rote Wand Schualhus

1780 erbaut, waren im alten Zuger Schulhaus lange Zeit die Sennerei und die Schule untergebracht. Heute erwartet im Rote Wand Schualhus all jene, die eine Genuss-Klasse für sich suchen, kulinarische Heimatkunde der ganz besonderen Art: mit der Rote Wand Jausestuba im Erdgeschoss und dem Chef’s Table im Obergeschoss. Seit heuer hat Max Natmessnig den kulinarischen Vorsitz am Chef’s Table im Rote Wand Schualhus eingenommen. Vom „Steirereck“ in Wien über den 3-Sterne-Tempel „Oud Sluis“ in den Niederlanden bis zum

„Chef’s Table at Brooklyn Fare“ in New York hat sich der gebürtige Niederösterreicher in nicht einmal zehn Jahren gekocht. Am Chef’s Table im alten Zuger Schualhus erleben Sie aus der ersten Reihe wie Max Natmessnig und sein Team vor Ihren Augen ein 16 –19-gängiges Menü aus vorwiegend regionalen Produkten komponieren, kreieren, inszenieren, anrichten und servieren. Zusammen mit korrespondierenden Getränken zu jedem Gang ensteht am Chef’s Table ein unvergessliches und im Alpenraum einmaliges Gourmeterlebnis.

Dienstag bis Samstag, 19:30 Uhr Treffpunkt Rezeption Rote Wand, um Reservierung wird gebeten · Telefon: +43 5583 34350 · gasthof@rotewand.com

FONDUE PIONIER SEIT 1959

ROTE WAND

Die Jausestuba

im Rote Wand Schualhus Sei es in der kleinen, feinen Gaststube oder gleich draußen vor der Tür – das gemütliche und trotzdem exklusive Ambiente der Jausestuba im alten Zuger Schualhus lädt zum Verweilen und Genießen ein. Hier bekommt der Gast regionale Spezialitäten aus Vorarlberg, Produkte „vô:dô“ von Lecher Bauern und unseren Freunden im Alpenraum.Wir servieren dazu neben selbstgemachten Limonaden, exklusiven Säften und österreichischen Weinen z.B. ein zünftiges Szegediner Gulasch, „g’hörige“ Schweinskoteletts, zarten Rehrücken, Bergkäseknödel oder Buttermilchschmarren.

ROTE WAND

SCHUALHUS

Tradition genießen

in der Roten Wand Fondue Stuba Vor mehr als 50 Jahren hat Genusspionier Josef Walch senior als Erster das Fondue an den Arlberg gebracht. Gekrönte Häupter und so manch anderes bekannte Gesicht hat sich mindestens einmal von Josef Walch mit der Pferdekutsche in Lech abholen und im Gasthof Rote Wand nach allen Regeln der Fonduekunst verwöhnen lassen. Auch heute noch ist ein Fondue-Abend in unseren Fondue-Stuben ein kulinarisches Highlight am Arlberg. Wir bitten um rechtzeitige Vorbestellung.

OOOO GAST F R E U N D S C H A F T. S E I T 1 9 5 9

JAUSESTUBA | CHEF’S TABLE

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Täglich ZEITRAUM

von 11.00 - 21.00 Uhr · Telefon: +43 5583 34350 gasthof@rotewand.com · www.rotewand.com

A-6764 Lech/Zug · T +43(0)5583-3435-0 · gasthof@rotewand.com www.rotewand.com· Mo-Sa 18.00-21.00 Uhr


(Vor-)Wort

Am Anfang steht bekanntlich das Wort. Da macht auch das ZeitRaum-Magazin keine Ausnahme. Unser Wort ist das Vorwort und zu einem solchen in etwas anderer Form haben wir Hermann Fercher gebeten. Der gebürtige Tiroler ist seit sechs Jahren für den Tourismus in Lech hauptverantwortlich.

Lech für Neulinge in drei Sätzen? Mir genügen drei Wörter: Qualität. Genuss. Dorf.

Wein oder Bier? Wein.

Das empfehle ich meinem besten Freund für seinen Lech-Aufenthalt? Off-Piste und Wandern.

Walzer oder Tango? Electro Swing beim Tanzcafé Arlberg.

Sie sind für Lech Zürs oft in der Welt unterwegs. Was zieht Sie – neben der Arbeit – immer wieder an den Arlberg? Die Berge, die Menschen, der gelassene Ort Lech. Was macht Lech zur Gemeinde mit Herz? Vermieter sind Gastgeber auf Vorarlberger Art. Wie beginnt der perfekte Tag in Lech Zürs, wie endet er? Er beginnt mit einem Frühstück mit regionalen Produkten und endet mit einem Glas Wein. Winter oder Sommer in Lech? Winter UND Sommer.

Bayern München gewinnt 2018 die Champions League, … … weil Manuel Neuer beim Urlaub in Lech Kraft getankt hat. Meine Lieblingsabfahrt am Arlberg? Kann mich nicht entscheiden. Deshalb Run of Fame, da sind alle dabei. Mein Lieblingsloch am neuen Golfplatz? Loch 5 – da sieht man alles: Zug, Lech und die Berge.

Mein Ruhepol in Lech? Ein Spaziergang von Stubenbach über den Flühenweg ins Dorf.

Hermann Fercher …ist nach Stationen als Tourismusdirektor in Kitzbühel und Kirchberg sowie als Marketingleiter bei Swarovski seit 2010 Geschäftsführer der Lech Zürs Tourismus GmbH.

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LEBENSRAUM Es sind die Menschen, die einem Ort ein Gesicht geben. Die ihn prägen und zu seinen Botschaftern werden. Lech Zürs am Arlberg öffnet sein Herz bereits seit Generationen für Gäste, Freunde und Partner aus aller Welt – und bleibt dabei trotz aller Offenheit seiner eigenen Identität treu.

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Das Herz am rechten Fleck Die Geschichte des Wintersports beginnt am Arlberg bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts. Seitdem haben sich die Orte der Region nachhaltig gewandelt, doch ohne eine ihrer wichtigsten Eigenschaften zu verlieren: ihr Herz. Wo und wie es schlägt zeigen Gespräche mit Einheimischen, die ihre Heimat prägen – und dem Gast in Lech Zürs am Arlberg ein zweites Zuhause anbieten.

1901 die Gründung des Ski-Clubs Arlberg, 1904 das erste Skirennen in den Alpen, 1906 der erste Skikurs und 1937 der erste Skischlepplift Österreichs: Die Liste der regionalen Pionierprojekte lässt sich beliebig fortführen, denn die Lecher haben schon immer viel Engagement und Umsetzungswillen bewiesen, wenn es um die Gestaltung ihres Lebensraumes geht. Damit erscheint es als logischer Schluss, dass der Arlberg heute im Winter wie Sommer ein international gefragtes Urlaubsziel ist. Doch spricht man mit den Gästen wird schnell klar, dass es neben der spektakulären Natur noch einen weiteren wichtigen Faktor gibt, der für die vielen Stammgäste verantwortlich ist: die Einheimischen. So schaffen es die Lecher bereits seit Generationen, eine derart persönliche Atmosphäre vor Ort zu schaffen, dass sich ihre Gäste sprichwörtlich „wie Zuhause“ fühlen. Doch wie geht das? Wer sind die Menschen, die ihre Heimat und damit den Urlaubsort für über 200.000 Besucher pro Jahr mitgestalten? Das ZeitRaum-Magazin stellt einige von ihnen vor.

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Lech Zürs kompakt Bezirk: Bludenz Gesamtfläche: 90,0 km2, davon nur 3,4 % bewohntes Gebiet Höhenlage Lech: 1.444 m Höhenlage Zürs: 1.717 m Einwohner: 1.600 Gästebetten: 8.300 Übernachtungen Wintersaison 2016/2017: 844.383 Übernachtungen Sommersaison 2017: 149.179 Skiabfahrtskilometer: 305 Lifte: 88 Restaurants: 87, davon sind 21 im aktuellen „Gault Millau“-Ranking gelistet Hotels: zahlreiche Kategorien, u. a. acht 5-Sterne-Häuser Zählt Lech Zürs heute zu den bekanntesten Skiorten weltweit, lebten die Bergbauern bis um 1900 hier noch ausschließlich von Milchwirtschaft und Viehzucht.


„Wer sich selbst wohlfühlt, vermittelt das auch.“ Klaudia Fischer, Jahrgang 1967, Mitarbeiterin der Raiffeisenbank Lech

Wer bei Klaudia Fischer eine nüchterne Bankerin vor Augen hat, liegt falsch. Ihre Herzensangelegenheit sind seit vielen Jahren soziale Gemeinschaftsprojekte, die sie für Einheimische organisiert – mit dem Ziel, die Identifikation mit der Region zu stärken.

Wie hat Ihr Engagement für den Lebensraum Lech angefangen? Begonnen hat alles privat im Rahmen meiner Kinder- und Jugendarbeit in Lech. Es hat mich immer sehr erfüllt, Jugendliche auf einem Teil ihres Weges begleiten zu dürfen. Aus dieser Tätigkeit ist dann der Wunsch entstanden, dies auch beruflich umzusetzen. Mein Arbeitgeber, die Raiffeisenbank Lech, war sofort begeistert und so haben wir 2006 die „Initiative Lebensraum Lech“ geschaffen. Hier engagieren wir uns für die gesamte Lecher, Zürser und Warther Bevölkerung und natürlich auch für die Mitarbeiter dieser Orte. Was sind die Schwerpunkte Ihrer Projekte? Unser Schwerpunkt liegt in einer sehr vielfältigen Ausei­ nandersetzung mit unserem wunderbaren Lebensraum. Dabei geht es um Bewusstseinsbildung und in weiterer Folge auch um Mitgestaltung. Wir möchten die Augen der Teilnehmer für das Wunderbare und Schöne unserer Heimat öffnen. Das heißt in Teilen auch mal den Blickwinkel zu ändern oder die Position des Gegenübers einzunehmen. So bringen wir beispielsweise ältere Menschen und Jugendliche zusammen, damit sie sehen, wie sie voneinander lernen und profitieren können.

So fördern wir zum einen das Wissen um alte Traditionen, zum anderen stärken wir die Sozialkompetenz der Jugend. Woher kommt die Motivation für Ihre Arbeit? Nach so vielen Jahren kann ich sagen, dass meine Motivation aus den spürbaren und sichtbaren Ergebnissen unserer Arbeit resultiert. Meist geht man davon aus, dass gerade Kinder aus Fremdenverkehrsorten wie Lech, die schon sehr früh die große heile Welt vorgelebt bekommen, sehr anspruchsvoll sind. Diese Erfahrung habe ich nicht gemacht – ganz im Gegenteil – oft sind es die einfachsten Dinge,

die am längsten wirken. Kreativität zu fördern, neue Ideen umzusetzen und aus unseren Kindern starke und selbstbewusste Menschen zu formen, das ist meine Vision. Was sind die Besonderheiten der Region und der Menschen vor Ort? Lech ist ein kleiner, überschaubarer Lebensraum, in dem sich jeder kennt und der doch sehr viele Freiräume für persönliche Entwicklung lässt. Vieles drückt sich bereits in unserem gemeinsamen Slogan „Mehr Raum, mehr Zeit“ aus: Qualität statt Quantität steht im Vordergrund. Es sind die Menschen, die schlussendlich einen Lebensraum ausmachen. Und nur wer sich selbst wohlfühlt, kann das auch vermitteln.

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„Lech ist eine Oase.“ Lieselotte Fischer, geb. Strolz, Jahrgang 1934, ehemalige Chefin des Hotels Aurora

„Der Tourismus in Lech hat sich am meisten verändert. Und wir sind mitgewachsen“, antwortet Lieselotte Fischer auf die Frage, was die Region in den vergangenen Jahrzehnten am nachhaltigsten beeinflusst hat. Zu Beginn kamen die Leute, um Ferien auf dem Bauernhof zu machen, doch mit dem zunehmenden Wintersport haben sich der Ort und seine Bewohner neu aufstellen müssen.

_Einstieg ins Gastgewerbe. Lieselotte Fischer selbst ist als einziges Mädchen unter drei Brüdern auf einer Bauernschaft aufgewachsen. Ihr Vater sei ein strenger Arbeitgeber gewesen, sagt sie. Sie habe immer viel mithelfen müssen. „Früher gab es in Lech kaum Bäume und auch keinen dekorativen Rasen. Jede Wiese wurde fürs Vieh benutzt. Das änderte sich erst Ende der 1940er- bis 50er-Jahre mit dem Aufkommen des Skitourismus“, erinnert sie sich. Viele Landwirte sattelten aufs Gastgewerbe um. So auch sie, die 1958/59 zusammen mit ihrem Mann begann, auf Erbgrund das Hotel Aurora zu errichten. Zuerst mit 16 Betten, heute sind es bis zu 50 Betten, die dort gebucht werden können.

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_Internationalität trifft Tradition. „Die Gäste möchten im Urlaub ankommen und daheim sein“, begründet Lieselotte Fischer die Vielzahl an Stammgästen, auch im Hotel Aurora. „Sie wollen nicht erst lernen, wo was zu finden ist, sie möchten sofort abschalten können.“ Dafür bietet Lech ideale Bedingungen, denn auch sie als Einheimische empfindet den Ort als eine Oase. „Trotz der vielen Gäste ist Lech immer noch ein Dorf, in dem man sich auf der Straße grüßt“, sagt sie. Dazu käme eine zunehmende Weltoffenheit – denn viele Lecher seien mittlerweile selbst international, da sie aus allen Teilen der Welt hergezogen und sesshaft geworden seien: als Guides, Skilehrer, Hoteliers und mehr.


_Dienst am Gast. Ihre Verantwortung für das Hotel empfindet Lieselotte Fischer rückblickend als anstrengend und angenehm gleichermaßen. „Es war nicht nur Arbeit, sondern ich hatte auch immer viel Spaß mit den Gästen“, sagt sie. „Natürlich schiebt man vieles auf und verzichtet auf private Zeit, wenn der Großteil des Jahres dem Betrieb gewidmet ist. Aber damit haben wir nun mal unser Geld verdient, dann sieht man das anders.“ _Erholung auf zwei Brettern. Gab es doch mal ein Motivationsloch, fand Lieselotte Fischer immer irgendwo ein bis zwei Stunden Zeit, um beim Skifahren ihre Kraftreserven

Es war nicht nur Arbeit, sondern ich hatte auch immer viel Spaß mit den Gästen. wieder aufzufüllen. Dabei hat sie ihre Begeisterung für den Sport und die Berge auch stets an ihre Gäste weitergegeben. „Ich würde gerne immer noch fahren“, sagt sie. „Doch eine Verletzung hat mich vor ein paar Jahren gestoppt.“ Auch im Hotel, das heute von ihrer Tochter und ihrer Enkelin geführt wird, schaut sie nicht mehr so oft vorbei. Alles habe seine Zeit, so Lieselotte Fischer. Und sie sei nach wie vor sehr, sehr zufrieden in Lech.

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„Ich bin ein Bergkind.“ Caroline Kennedy, Jahrgang 1985, betreibt mit ihren Eltern das Hotel Garni Lavendel in Lech

Sind ihre beiden kleinen Kinder Mia und Leo abends im Bett, zieht es Caroline Kennedy oft nochmal raus in die Natur. „Wenn ich in den Bergen unterwegs bin, fühle ich mich einfach gut. Im Sommer genieße ich vor allem die schöne Abendstimmung und komme von meinen Kurzausflügen häufig mit einem Bündel Kräuter oder frischen Beeren und Pilzen zurück“, sagt die 32-Jährige.

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Now I know how it is in heaven. „Ich bin in Lech geboren und zusammen mit meiner Schwester hier groß geworden. Dass ich in Lech bleiben möchte, habe ich immer dann besonders gespürt, wenn ich von meinen Reisen zurückgekommen bin“, so Caroline. Dabei mache die Natur mit ihrer frischen Luft und dem klaren Trinkwasser einen Großteil der Lebensqualität vor Ort aus. _Heimatliebe. Carolines Ehemann Brian stammt gebürtig aus Johannesburg. Die südafrikanische Stadt samt Umland zählt über vier Millionen Einwohner und ist vor allem in Sachen Sicherheit ein Brennpunkt. „Viele Menschen leben dort hinter meterhohen Mauern und elektrischen Zäunen“, sagt Caroline. „Das ist nichts für mich. Und auch mein Mann ist glücklich, dass wir hier als Familie anders leben können und die Freiheit genießen, überall hinzugehen. ‚Now I know how it is in heaven‘, hat sein Papa beim ersten Lech-Besuch gesagt.“ Ihre eigene tiefe Verbundenheit zur Region muss Caroline Kennedy gar nicht groß betonen. Sie schwingt vielmehr in all ihren Worten und Schilderungen mit. Wenn sie als leidenschaftliche Skifahrerin von herrlich langen Tiefschneeabfahrten oder der Besteigung der Roten Wand mit ihrer besten Freundin Angelika berichtet, merkt man, dass ihre

Freude an der umliegenden Bergwelt uneingeschränkt ist. „Unser Haus liegt direkt im Zentrum, in einer Minute bin ich beim nächsten Lift, das schätze ich sehr und nutze es so oft wie möglich.“ _Familienbetrieb. Zusammen mit ihrer Mama leitet Caroline das Hotel Garni Lavendel, das von ihrem Opa gebaut wurde und bis heute in Familienhand ist. „Ich bin wirklich gerne Gastgeberin“, sagt sie. In kaum einem anderen Beruf bekomme man ein so direktes Feedback. „Ich spüre es sofort, wie wohl sich unsere Gäste bei uns fühlen, die oft sagen, unser Haus sei wie eine zweite Heimat für sie.“ Einen wichtigen Beitrag dazu leistet bereits die nächste Generation: So hilft ihre dreijährige Tochter schon heute mit großer Freude im Hotel mit und übt sich bereits im charmanten Umgang mit den Gästen. „Für meine Mama ist das immer wie ein Déjà-vu, denn sie sagt, ich sei früher genauso gewesen.“ Die starke Verbundenheit zu Lech versuchen Caroline und ihr Mann ihren beiden Kindern im täglichen Miteinander weiterzugeben: „Wir haben es einfach sehr gut hier und können Mia und Leo ein unbeschwertes Aufwachsen ermöglichen, das ihnen später hoffentlich ähnlich schöne Kindheitserinnerungen wie mir beschert.“ Ob ihre Kinder den Hotelbetrieb später einmal übernehmen würden? „Wissen kann man es nie, aber wünschen würde ich es mir natürlich sehr.“

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„Im Dorf sagen sie Jodok.“ Jodok Müller, Jahrgang 1959, Pfarrer der Gemeinde St. Nikolaus in Lech

Eine alte und eine neue Kirche, eine Kerngemeinde von rund 1.500 Mitgliedern und eine wunderschöne umgebende Natur: In diesem Umfeld ist Pfarrer Jodok Müller seit 16 Jahren in Lech als Seelsorger tätig. Ein Gespräch über herzliche Menschen, eine Kirche als Konzerthaus und gestohlene Zeit.

Herr Pfarrer, geboren und aufgewachsen sind Sie im Kleinwalsertal. Zu späterer Zeit waren Sie in Feldkirch. Wie sind Sie dann nach Lech gekommen? Und wie wurden Sie empfangen? Ich bin 2001 hierher beordert worden und habe einfach zu arbeiten begonnen. Dabei sind mir die Menschen hier im Dorf sehr herzlich und offen begegnet. Im ersten Moment denkt man vielleicht, das sei so eine touristisch aufgesetzte Herzlichkeit, auch weil alle im Dorf per Du miteinander sind. Aber das stimmt nicht. Das ist echt. Und wenn mich jemand so offenherzig empfängt, dann gebe ich das gerne zurück. Das ist so eine Gegenseitigkeit. Was glauben Sie, welche Rolle spielen Sie für die Lecher Dorfgemeinschaft? Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Ich glaube, ich bin der Kontakt, der in schwierigen Situationen zur Seite stehen kann. Die Leute kommen zu mir, um zu reden, wenn sie Sorgen haben oder um jemanden trauern. Dann besteht meist großer Bedarf. Wobei sie nicht kommen und sagen: Herr Pfarrer, ich habe ein Problem. Vielmehr bitten sie mich um einen Termin, um zum Beispiel eine Messe anzumelden. Dann lade ich sie in mein Büro, mache vielleicht einen Kaffee und wir reden einfach ein bisschen. Und dann ist das so ein Spiel zwischen Frage und Antwort. Ich glaube, die Leute vertrauen mir vieles an, weil sie sicher sind, dass ich es nicht in die Öffentlichkeit trage. Welche Rolle spielen Religion und Kirche in Lech? Gesellschaftlicher Trend ist ja eher, dass das Interesse daran abnimmt. Da ist auch Lech keine Insel der Seligen. Das gegenwärtige Lebensgefühl schwappt auch zu uns, wobei ich glaube, dass ein Unterschied zur Großstadt schon darin besteht, dass die, sagen wir mal,

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Eckpunkte des Lebens hier im Dorf doch noch religiös konnotiert sind. Auch wenn ein Paar, das nicht so sehr gläubig ist, Nachwuchs bekommt, überlegt es sich, das Kind taufen zu lassen. Bei der kirchlichen Hochzeit verhält es sich ähnlich und besonders stark religiös begleitet ist nach wie vor der Tod. Wenn man jemanden verliert. Ihre Kerngemeinde besteht aus rund 1.500 Lechern. Kommen da auch Gäste dazu? Ja, auf jeden Fall! Im Winter sind bis zu 13.000 Personen im Ort, das merkt man deutlich. Ich schätze diesen Teil meiner Arbeit sehr, dass wir Besucher aus aller Herren und Frauen Länder haben. [schmunzelt] Viele Stammgäste suchen auch das Gespräch mit mir, weil sie gerne Sakramente wie die Taufe oder eine Hochzeit vor Ort empfangen möchten. Auch würden sich einige gerne in Lech beerdigen lassen, was allerdings aus Platzgründen nur den Leuten vorbehalten ist, die ihren Hauptwohnsitz hier haben. Wenn wir gerade bei den Gästen sind: Die Neue Kirche in Lech wird ja auch als Veranstaltungsort zum Beispiel für das Lech Classic Festival genutzt. Macht das für Sie eine moderne Kirche aus? Geboren ist die Idee eigentlich aus einer Notsituation, da Lech keinen anderen Veranstaltungsort in der Größe hat. Ich als Pfarrer finde solche Veranstaltungen gut und unterstütze

Ich fühle mich als Botschafter für Lech, auch für den Tourismus. sie auch. Aber ich kann es auch nur machen, weil wir mit St. Nikolaus noch die alte Kirche haben, die den Gläubigen vorbehalten bleibt und in der keine weltlichen, säkularen Veranstaltungen stattfinden werden. Sehen Sie sich als Botschafter für Lech? Ja, das ist eine gute Vokabel. Ich fühle mich als Botschafter für Lech, auch für den Tourismus. Wobei mein Hauptaugenmerk auf der seelsorglichen und sakramentalen Betreuung meiner Gemeinde liegt. Das steht für mich immer an erster Stelle. Apropos Kraft: Wo tanken Sie auf? Ich ziehe meine Kraft zum einen aus meiner Spiritualität, aus der Meditation und dem Gebet. Aber auch aus der Natur. Als ein Kind des Kleinwalsertals gehe ich unglaublich gerne Skifahren, auch wenn ich mir die Zeit dafür meist stehlen muss. Ich genieße die Begegnung mit der Natur, auch beim Wandern. Die selbst gewählte Einsamkeit, fernab aller Gespräche und Menschen. Dabei kann ich abschalten und durchatmen.

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„Ich gebe dem Brot die Zeit, die es benötigt.“ Martin Walch, Jahrgang 1983, Bäcker und Inhaber der Backstube Lech

Danach gefragt, was er am meisten an seiner Heimat liebt, muss Martin Walch nicht lange überlegen: „Die Natur, die Schönheit der Landschaft und vor allem die Unberührtheit!“ Über viele Jahre war er auf Grund seiner Lehre und Gesellenzeit weit weg von zu Hause und ist immer wieder gerne nach Lech gekommen. 2015 hat der Bäcker aus Leidenschaft die Backstube Lech von seinem Onkel Clemens Walch übernommen und führt sie in dritter Generation weiter.

Martin Walch bezeichnet sich selbst als sehr heimatverbunden. An Lech schätzt er, dass es ein Dorf geblieben ist. Bevor Martin den Familienbetrieb übernahm, war er – als echter Handwerker – immer wieder auf Wanderschaft: Rund fünf Jahre lang arbeitete Martin die Winter über in der elterlichen Bäckerei in Warth, im Sommer ging es dann zum Beispiel in die USA, nach Italien oder Salzburg. _Teig als Experiment. Besonders die Monate in Colorado waren für ihn eine Zeit des Ausprobierens. „Ich habe damals im deutsch geführten Hotel Sonnenalp in Vail gearbeitet und hatte viel Zeit zum Experimentieren.“ Denn nicht immer gab es in dem fernen Land die gewohnten Zutaten für seine Brote. „Gerade beim Herstellen von Sauerteig stand ich vor manchen Herausforderungen“, schmunzelt er bei der Erinnerung daran. „Da die Amerikaner den Sauerteig noch nicht so gut kannten, hatten sie auch keine Zutaten, sprich Kulturen, dafür. Diese Kulturen musste ich mir dann mit dem anderen Mehl und verschiedenen Naturhilfsmitteln selbst züchten.“ _Natürlich gut. Beim Backen setzt der 34-Jährige vor allem auf Qualität: „Davon leitet sich viel ab. Für unsere Backwaren verwenden wir ausschließlich regionale, natürliche Produkte.“ Von Fertigmischungen hält er nichts. „Wo andere ihre Vielfalt an Produkten aus zusammengebauten Fertigmischungen erzeugt haben, hat schon mein Onkel Clemens sich nicht nach dem Trend sondern nach der Reinheit des Brotes gerichtet.“ Brot, das aus natürlichen Produkten

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Der Brotteig ist wie der Mensch, er braucht Zeit um zu reifen. bestünde und über mehrere Stunden reife, sei aus Erfahrung viel besser verträglich. Brotteig, davon ist der Bäckermeister überzeugt, sei wie der Mensch: Er braucht Zeit um zu reifen. _Die Sole macht’s. Für seine Brote dienen Martin Walch Rezepte von früher quasi als Grundgerüst, denn er entwickelt sie stetig weiter und mischt sie mit neuen Zutaten. Zum Beispiel verwendet er Sole statt Salz. „Sole ist reine, unbehandelte Natur und gibt ein ganz anderes Geschmackserlebnis Die Sole gibt dem Brot, im Gegensatz zum Salz, keinen scharfen, sondern einen angenehmen würzigen Geschmack“, erklärt der Bäcker. Das überzeugt die Kunden. „Unser Klassiker, der Lecher Laib, gehört zu den Top-Produkten, gefolgt vom Älplerbaguette und dem Holzofenbrot, das wir zwei- bis dreimal pro Woche im Holzofen vor dem Laden backen.“ Insgesamt hat er ca. 45 Brote und Brötchenspezialitäten im Sortiment. Sein persönlicher Favorit ist das Ski-Club Arlberg Brot. Es ist ein hundertprozentiges Roggenbrot mit Sonnenblumen und sehr viel Vollkornanteil. Dadurch bleibt es lange saftig und frisch, was es bei den Kunden sehr beliebt macht. Mit diesem Brot engagiert er sich auch sozial: Von jedem verkauften Stück spendet Martin Walch einen Teil des Erlöses an den Ski-Club Arlberg. >


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_Ruhepol Natur. In seiner freien Zeit ist der Bäckermeister am liebsten mit Familie und Freunden in der Natur unterwegs, sei es beim Wandern oder Skifahren. „Ich brauche die Natur als Ausgleich zu meinem Beruf. Ich brauche die Ruhe, ich brauche die Berge!“ Am liebsten ist er „hoch oben“. Dort findet er am meisten Entspannung. Aktuell baut der Jungunternehmer im Ortsteil Stubenbach ein neues Bäckereigebäude, wo dann ab Sommer 2018 das tägliche Brot für Lech gebacken wird. Kaufen können die Kunden die leckeren Brotspezialitäten weiter an den traditionsreichen Plätzen – direkt im Ort bei der Volksbank und im „Cafe Gotthard“ im Hotel „Gotthard“ seines Onkels Clemens. _Liebe gehört dazu. Was einen guten Bäcker ausmacht, liegt für ihn klar auf der Hand. „Die Liebe zum Beruf ist das Wichtigste. Man braucht die richtige Leidenschaft. Denn Brot muss mit Leidenschaft, Interesse und Liebe gebacken werden, damit es gut schmeckt“, ist Martin Walch überzeugt. Beruf gleich Berufung – für ihn ist das Programm!

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Lech im Licht

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m Ufer eines Gebirgsbachs gelegen, eingebettet in eine imposante Berglandschaft, ist Lech ein magischer Ort. Umso effektvoller ist eine Beleuchtung, die den Ort in das richtige Licht taucht. Der Lichtberater Dieter Bartenbach hat für Lech ein Beleuchtungskonzept entwickelt, bei dem von Beginn an Gemeindeverwaltung und Hoteliers eingebunden waren. Das neue Lichtkonzept beleuchtet Lech so differenziert, dass ein guter Wiedererkennungswert des Ortszentrums gegeben ist: Raumtiefen und deren Höhenverlauf – typisch für einen Ort mit solcher Topografie – sind nun auch am Abend sichtbar. Die Dominanz der Durchfahrtsstraße wird durch Einbezug der Raumtiefen und Brücken über den Fluss visuell reduziert – selbst dessen Verlauf ist in die Lichtlösung eingebunden. Die Erlebnisse am Abend treten somit in den Vordergrund.

Lech bei Tage.

Um die differenzierten Stimmungen des Ortes erlebbar zu machen, entwickelte Bartenbach ein blendfreies LED-Lichtsystem, das die Hotelfassaden und den Ortskern illuminiert. Da die Leuchten in den Hintergrund treten, können Spaziergänger den Ort auch nachts erleben. Das gesamte Außenlicht strahlt nur von oben nach unten und vermeidet so die Lichtverschmutzung. Das Erscheinungsbild der Ortslandschaft differenziert sich durch das gerichtete Licht spürbar, ob im Sommer oder im Winter, wenn sich der Ort in eine Schneelandschaft verwandelt und sich über die weißen Flächen in der Raumwahrnehmung harmonisch verändert. Bei der Verteilung des Lichts wurde darauf geachtet, dass Themen wie Führung, Orientierung, Sicherheit und das Wohlbefinden der Menschen berücksichtigt werden. Alte Beleuchtung bei Nacht.

Eine speziell dafür gefertigte Leuchte namens SUPERSYSTEM outdoor von Zumtobel kommt dafür zum Einsatz – montiert an Fassaden oder auch an einigen wenigen Masten. Die Raffinesse der Leuchte steckt in den vielen einzelnen schwenkbaren Lichttuben, die teilweise mit unterschiedlichen Lichttechnologien ausgestattet sind: So kann die Leuchte verschiedene Punkte in ihrer Umgebung präzise und individuell hervorheben. Seit den ersten Installationen 2014 kommen weitere Bereiche hinzu – so die Fassadenbeleuchtung der Kirche mit Streiflicht. Auch die Fassadenbeleuchtung des „Burghotel“ wird mit dem Lichtsystem von Zumtobel realisiert. „Das verbesserte Nachtbild ist eine Investition in die Zukunft. Die neue Ortsbeleuchtung verbreitet eine positive Atmosphäre und bringt Einsparungen bei den Energiekosten. Noch nie wurde in Lech eine Veränderung im Ortskern so positiv aufgenommen – Gäste und Einwohner sind begeistert“, so Bürgermeister Ludwig Muxel. ZG Lighting Austria GmbH Vertriebszentrum Lustenau Millennium Park 20/4 6890 Lustenau Tel: +43 5572 390-1142 vzlustenau@zumtobelgroup.com www.zumtobel.com

Dieter Bartenbach Prozessorientierte Lichtberatung Andreas-Hofer-Straße 1 6020 Innsbruck Tel.: +43 699 12366104 office@dieter-bartenbach.com www.dieter-bartenbach.com

Neue Beleuchtung bei Nacht.

Neue Beleuchtung mit Flussuferaufhellung. ZEITRAUM

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Unternehmen mit Herz Die Raiffeisenbank Lech lebt den Gemeinwohlgedanken auf eindrucksvolle Art

Wenn die Bank sprichwörtlich eine Bank ist, wenn sie Lücken füllt und wie ein Fels in der Brandung steht, dann ist Georg Gundolf in seinem Element. Der Direktor für Private Banking lebt den Gemeinwohlgedanken, den die Gründer der Raiffeisenbank Lech formuliert hatten, weit über das Büro hinaus. Die Bank versteht sich als Partner für alle, die im Lebensraum Lech ihre Spuren hinterlassen – egal ob Raiffeisen-Kunde oder nicht.

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ie heimische Wirtschaft und das Gemeinwesen zu stärken: Das war der Gedanke der Lecher und Warther Bürger, die vor über 100 Jahren die Raiffeisenbank Lech gründeten. „Diese Mission ist bis heute der Kern unserer Arbeit“, sagt Georg Gundolf. Ein klassischer Gegenentwurf zum reinen Profitdenken, das in einer immer schneller und risikobereiter werdenden Welt Gewinnmaximierung als oberstes Unternehmensziel etabliert hat. Was in der Bank immer gelebt wurde, haben Gundolf und seine Kollegen 2012 in einen Prozess gegossen. Damals erstellte die Raiffeisenbank Lech als erste Bank Österreichs eine Gemeinwohlbilanz. Begleitet wurden sie dabei vom Terra Institute. Seither wurden bereits drei Gemeinwohlbilanzen veröffentlicht. Volker Jäger, Auditor der aktuellen Bilanz, meint: „Die Raiffeisenbank Lech ist ein Pionierunternehmen, das sich kontinuierlich im Sinne der Gemeinwohl-Ökonomie weiterentwickelt.“ Eine ungewöhnliche Einstellung für eine Bank, aber die Raiffeisenbank Lech ist auch keine gewöhnliche Bank. _Lokalaugenschein in der Lecher Raiffeisenbank. Dass man sich in einer Bank befindet, hat man nach ein paar Minuten vergessen. Im Gespräch mit Georg Gundolf geht es nicht um Produkte und Erträge. Stattdessen erzählt er von der Sehnsucht nach Natürlichkeit und Sicherheit, dem Rückbesinnen auf scheinbar vergessene Werte. Vom guten Koch, der auch aus scheinbar unspektakulären Zutaten etwas Schmackhaftes zaubern kann. Von erfahrenen Beratern, die einfache Lösungen mit überschaubarem Risiko vorschlagen. Die nicht in Rüstungskonzerne und Atomenergie investieren. Dafür dem Kunden gegenüber ehrlich sind und auch offen sagen, wenn sie etwas nicht empfehlen können. _Zwei Kernbereiche. „Überschaubares und vertretbares“ Private Banking ist eine von zwei Säulen der Raiffeisenbank Lech. Geld vernünftig anlegen und trotzdem respektable Erträge erzielen, das sei kein Widerspruch. Ganz im Gegenteil. Der zweite Schwerpunkt der Bank ist das klassische Kreditgeschäft für Lecher Unternehmen. „Wir sind vom Tourismus und der Gastronomie vor Ort überzeugt. Das aufgenommene Geld dient

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zumeist qualitativen Verbesserungen.“ Ein einfacher, aber wirkungsvoller Kreislauf: Geht es der Wirtschaft gut, profitieren die Region und ihre Menschen. „Da versuchen wir, als Bank unseren Beitrag zu leisten.“ _Wirtschaftliche Nahversorgung. Um so ein stabiler Faktor sein zu können, hat die Raiffeisenbank noch nie Gewinne ausgeschüttet. Stattdessen wurden die Erlöse stets den Rücklagen zugeführt beziehungsweise zur Erhöhung des Stammkapitals verwendet. „Und für Projekte zur Förderung der Region verwendet“, ergänzt Georg Gundolf nicht ohne Stolz. Das entspreche den Genen der einzigen eigenständigen Bank in Lech: Lücken schließen, Hilfe zur Selbsthilfe bieten – Nahversorgung auf ganz spezielle Art. _Mission. Zur Sicherung der Nachhaltigkeit werden Projekte, die nicht dem Raiffeisen-Verständnis vom Lebensraum Lech entsprechen, nicht angenommen. Georg Gundolf nennt das „einen Luxus, den man sich erst einmal leisten können muss. Als börsennotiertes Unternehmen könnten wir nicht in dieser Form für die Gemeinschaft tätig sein“, ist er überzeugt. „Wenn wir nur an die Optimierung der Erträge denken würden, könnte hier in Lech eine Spezialisierung auf die vermögende Privatklientel schon Sinn machen. Aber das widerspricht unserer Mission, den Menschen und den Betrieben in der Region ein kraftvoller Partner zu sein.“


„Das Interesse unserer Kunden für ethische und nachhaltige Veranlagungs-Produkte wird von Jahr zu Jahr größer.“ Georg Gundolf, Vorstand Private Banking

Seit ihrer Gründung im Jahr 1901 DIE Bank in Lech am Arlberg. Kleines Bild: Die Raiffeisenbank Lech um ca. 1920. ZEITRAUM

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Weltweit verbunden Gäste aus exakt 99 Ländern sind 2016 nach Lech Zürs gekommen. Auch der Ort selbst ist traditionell eng mit der Welt verbunden und pflegt Partnerschaften über nahezu den ganzen Erdball: In der Vereinigung Best of the Alps sind zwölf Destinationen aus fünf Alpenländern unter einer Marke vereint. Die Partnerschaft mit Beaver Creek und Hakuba Happo trägt den Ruf von Lech bis in das größte amerikanische Wintersportgebiet und die Geburtsstätte des japanischen Skisports. Eine ganz besondere Verbindung hat Lech zu Kampen, wo vor 20 Jahren aus einer Privatinitiative heraus die perfekte Symbiose aus Sylter Strand und Lecher Schnee entstand und bis heute sehr intensiv gelebt wird.

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reunde zu Gast bei Freunden. 2017 jährte sich die Partnerschaft von Lech Zürs mit Kampen zum 20. Mal. Grund genug, dieses Jubiläum an beiden Orten ganz groß zu feiern. Den Anfang machten die Kampener, die mit „Kampen goes Lech“ die Nordseeküste im März kurzerhand 1.150 Kilometer nach Süden auf den Rüfiplatz verlegten. Mit im Gepäck der Friesen: Inselspezialitäten aus den Küchen von William Wallner und Dieter Jensen sowie reichlich Beachburgunder, der mindestens so spritzig zischt wie die Gischt am Sylter Weststrand. Auch Peter Kliem, Chef der Sylter Partyhochburg „Club Rotes Kliff“ packte seinen Plattenkoffer, um mit chilligem Kampen-Groove bei Minusgraden für heiße Rhythmen zu sorgen. Gefühlt war halb Kampen vor Ort am Arlberg.

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Gefeiert wurde standesgemäß im Strandkorb oder an der eigens für dieses besondere Ereignis konstruierten Leuchtturmbar. Hinterm Tresen schenken die Jungs der legendären „Buhne 16“ ein. Einst brachten deren Väter in den wilden Sechzigern das Surfen nach Deutschland, nun sorgten die Söhne für Original Kampener Strandpartyflair in Lech. Vom Rettungsschwimmer bis zum Strandchef, von Gemeindevertretern bis zur Tourismus-Direktorin und der Bürgermeisterin standen zahlreiche Kampener an der Reling eines zur mobilen Kombüse umfunktionierten Fischkutters, um von dort aus nordische Leckerbissen zu servieren. _Walser Lebensart im hohen Norden. Im Gegenzug ließen sich die Lecher natürlich nicht zweimal bitten und brachen im August zu „Lech goes Kampen“ in Richtung Deutschland auf – ebenfalls mit jeder Menge Heimat im Gepäck. Im Mittelpunkt stand dabei die „Lech Zürs Alpe“, eine eigens für die Jubiläumswoche nach Sylt transportierte Almhütte.

Ausgestattet mit Walser Charme und abwechslungsreichen Vorarlberger Schmankerln versüßte die Alpe die Stimmung vor Ort in vielfältiger Art und Weise. Ihre rund 80 Sitzplätze waren jeden Tag restlos besetzt. „Das ist mal was ganz anderes für die Insel, wir finden es großartig!“ oder „In der Lech Zürs Alpe steigt gleich die Vorfreude auf den kommenden Winterurlaub“ war von den Gästen immer wieder zu hören. Den unumstrittenen Höhepunkt bildeten diverse Auftritte der Lecher Trachtenkapelle. Angeführt von ihrem Bürgermeister Ludwig Muxel bespielte die zwölf-köpfige Abordnung unter anderem auch die bekannte Kampener Whiskey Meile. Zünftig und zudem herzhaft ging es auch zum Abschluss der gemeinsamen Woche zu: Die Lecher luden zu einem gemütlichen Frühschoppen, um ganz traditionell mit Weißwurst und Brezel die Freundschaft beider Partnerorte auch für die Zukunft zu besiegeln.

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GESPRÄCHSRAUM Berge üben seit jeher eine Faszination auf uns Menschen aus. Einfach, weil sie da sind. So sucht Freeride-Weltmeisterin Lorraine Huber ihre Herausforderung im Backcountry. Während Handball-Trainer Dagur Sigurdsson auf der Piste Ruhe und Entspannung findet. Zwei Menschen, zwei Leben, und eine Liebe: der Arlberg.

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Sympathischer Alleskönner Dagur Sigurdsson ist einer, der keine großen Worte braucht. Was ihm als gelerntem Isländer durchaus recht ist – und der ansonsten gerne grellen Sportwelt sehr gut tut. Stattdessen lässt der 44-Jährige lieber Taten sprechen. Zum Beispiel den Europameisterschaftstitel der deutschen Handball-Nationalmannschaft im Jahr 2016. Vom Überraschungseffekt vergleichbar mit dem, was die griechischen Fußballer unter Otto Rehagel 2004 bei der EM in Portugal vollbrachten. Endgültig zum Heilsbringer im davor arg gebeutelten Handball-Mekka wurde Sigurdsson dann ein paar Monate später in Rio, wo Deutschlands Herren nach zwölf langen Jahren Pause wieder eine Olympia-(Bronze-)Medaille holten. Im Winter ist der leidenschaftliche Sportler regelmäßig mit seiner Familie und Freunden zum Skifahren am Arlberg. Dort haben wir ihn beim Aprés-Ski getroffen.

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ls akribischen Arbeiter mit klaren Zielen, die er mit unglaublicher Konsequenz verfolge, porträtierte der renommierte „Stern“ Sigurdsson nach dem EM-Titel. Ein Erfolg, der eine wahre Euphorie in Deutschland auslöste und den Handballern jenen Glauben an sich selbst zurückbrachte, den man lange vermisst hatte. Sigurdsson führe die Mannschaft mit wenigen, dafür den richtigen Worten. Leise Ermutigungen, sanfte Ermahnungen, hundertprozentiges Vertrauen in alle, die er ausgewählt hat – das sei typisch Sigurdsson. Er baue Druck auf und schüre Konkurrenz, ohne dass eine Mannschaft in einzelne Akteure zerfalle. Seine klaren Ziele verfolge er mit einer fast schon sturen Konsequenz – und bleibe dabei nach außen eher verschlossen. Erklärungen für die Öffentlichkeit gehören nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. „Dagur verschleißt sich beim Thema Kommunikation eher weniger“, brachte es einer seiner Wegbegleiter einmal auf den Punkt. _„Alleskönner“. Abseits der Hallen gibt es den anderen Sigurdsson. Freundlich, sympathisch, offen, neugierig und

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bei allen Erfolgen unaufgeregt und bescheiden – ein typischer Nordländer, der bei seinen Vorträgen vor Wirtschaftsbossen genauso begeistert wie im Kontakt mit den Menschen, denen er und seine Familie in der Freizeit begegnen. Die „Bild-Zeitung“ nannte ihn u. a. deswegen einen „Alleskönner“, der auch als Geschäftsmann mit dem bekanntesten Hostel Islands und einem Gourmet-Restaurant in Reykjavík für Furore sorgt. _Sport im Blut. Sport nimmt im Familienleben der Sigurdssons eine dominierende Rolle ein. Dagurs Vater Sigurdur war isländischer Nationaltormann im Fußball, auch die Kinder verzeichneten während ihrer Zeit in Berlin beachtliche Erfolge im Nachwuchsfußball. Die Arbeit beim neunfachen österreichischen Meister Bregenz Handball brachte Sigurdsson 2003 auch zurück zum Skifahren, das er daheim in Island gelernt und danach bei seinen Gastspielen im Ausland etwas vernachlässigt hatte. Übrigens, für alle die es an dieser Stelle ganz genau wissen möchten: Insgesamt sind 74,8 km Pisten zum Skifahren in Island erfasst. Die elf Skigebiete bieten 43 Lifte und reichen bis auf 950 Meter Höhe.


Handballerfolgstrainer Dagur Sigurdsson ist Stammgast am Arlberg.

„Seit ich in Österreich tätig war, ist meine Begeisterung fürs Skifahren wieder erwacht“, sagt Sigurdsson. „Meine Kinder haben in Damüls und am Arlberg das Skifahren gelernt.“ Die Talentierteste in der Familie sei aber seine Frau Ingibjörg. „Die war schon in Island im Skiverein und hat diesen Vorsprung bis heute nicht hergegeben“, schmunzelt Sigurdsson. Für ihn sind die Skitage am Arlberg „immer ein Highlight, auf das ich mich das ganze Jahr freue“. Der nächste Besuch in Lech Zürs verzögert sich übrigens ein wenig. Sigurdssons Weltreise als Handballtrainer führte ihn vor kurzem nach Japan, wo er die Nationalmannschaft auf die Olympischen Spiele 2020 im eigenen Land vorbereitet. Wer den akribischen und bisweilen unkonventionellen Trainerfuchs Sigurdsson kennt, der würde sich nicht wundern, wenn der momentane Handballzwerg Japan bis dorthin mit den ganz Großen mithalten kann. Auch wenn der Arlberg dafür ein wenig warten muss.

Dagur Sigurdsson Geboren am 3. April 1973 in Reykjavík, errang als Handballspieler mit Valur Reykjavík fünf Meistertitel und war Kapitän der isländischen Nationalmannschaft, für die er als Spielmacher in 215 Spielen 397 Tore erzielte und u. a. WM-Fünfter wurde. 1996 wechselte er nach Deutschland, spielte in Wuppertal, bevor er zu Wakunaga Hiroshima ging und anschließend in Bregenz Spielertrainer wurde. 2008 begann er seine Karriere als Trainer. Zunächst coachte er die österreichische Nationalmannschaft, ab 2009 dann den Bundesligisten Füchse Berlin, mit dem er beachtliche Erfolge feierte (deutscher Pokalsieger und Teilnehmer am Champions League-Finalturnier). Ab September 2014 trainierte er die deutsche Handball-Nationalmannschaft. Nach dem Gewinn der Europameisterschaft im Januar 2016 und Olympia-Bronze im selben Jahr in Rio wurde er zum „Welthandballtrainer des Jahres“ gewählt. Aktuell bereitet Sigurdsson die japanische Nationalmannschaft auf die Olympischen Spiele 2020 im eigenen Land vor. Neben seiner Sportkarriere ist der dreifache Familienvater (Sohn Siggi und zwei Töchter: Birta und Sunna) erfolgreicher Unternehmer, Gründer und Vortragsredner.

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Ganz oben auf dem Treppchen Sie hat es geschafft! 2017 sichert sich die Lecherin Lorraine Huber zum ersten Mal den Freeride World Tour-Gesamtsieg. Ein großer Erfolg für die 37-Jährige, die ihre Motivation aus der Leidenschaft fürs Skifahren zieht. Ein Gespräch über Durchhaltevermögen, neue Herausforderungen und eine ewige Studentin.

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Herzlichen Glückwunsch zum Freeride-Weltmeistertitel! Wie fühlt es sich an? Hauptsächlich bin ich voller Stolz auf das, was ich geleistet habe. Vor allem, wenn ich auf den langen und holprigen Weg zurückblicke, den ich gegangen bin. Es gab Verletzungen und Rückschläge, was im Freeride-Sport nicht ungewöhnlich ist. Es gab aber auch sehr viele wertvolle Lebenserfahrungen und Möglichkeiten, als Skifahrerin sowie als Mensch zu wachsen. Hattest du in dieser Saison ein besonders gutes Gefühl? Eine ganz besondere Motivation? Ja, die Gefühle haben sicher gepasst, aber das setzt eine gewisse geistige Haltung voraus. Ganz einfach erklärt, ging es mir nicht um Resultate oder Ergebnisse, sondern rein um das Skifahren selbst. Ich bin auf der Freeride World Tour, um möglichst viel zu lernen, Spaß zu haben und Feedback zu meinem Skifahren zu bekommen. Wie schaffst du es, dich immer wieder aufs Neue anzutreiben, Höchstleistungen zu erzielen? Skifahren ist für mich eine intrinsisch motivierte Tätigkeit. Ich fahre für mein Leben gerne Ski, ganz einfach, weil es Spaß macht. Darüber hinaus habe ich einen starken inneren Antrieb, mich stetig verbessern und herausfordern zu wollen. So war ich schon immer. Wie vereinbarst du den Sport mit deinen weiteren Aktivitäten? Zum Beispiel mit der Eigenvermarktung als Profi oder den „Women’s Progression Days“ in Lech? Im Winter arbeite ich unter Hochdruck, das ist die intensivste Zeit im Jahr für mich. Jeder Tag wird voll genutzt: ob zum Trainieren, zur Regeneration, zur Büroarbeit oder zum Filmen. Ich muss ganz klare Prioritäten setzten und sehr gut organisiert sein, damit ich alles unter einen Hut bekomme. Weiters arbeite ich seit Jahren mit sehr guten Partnern zusammen, die diese Dichte an Projekten ermöglichen. Dazu zählen der Filmemacher Hanno Mackowitz sowie die Fotografen Sepp Mallaun und Alex Kaiser. Zudem bin ich für

viele Aktivitäten wie auch die „Women’s Progression Days“ am liebsten am Arlberg – hier kenne ich mich bestens aus und kann deswegen einfach gut arbeiten. >

Women’s Progression Days Lorraine Huber ist nicht nur als Freeriderin eine Botschafterin für Lech Zürs. Sie hat es sich zudem zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Frauen für ihre Sportart zu begeistern. Aus diesem Grund begann sie 2008 Freeride Camps für Frauen anzubieten. Dabei ist es für sie ein persönliches Anliegen, neben ihrem fahrerischen Können auch ihr Wissen zur alpinen Sicherheit weiterzugeben. Denn es gehört zum Sport dazu, die Risiken nicht auszublenden, sondern sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Die Women’s Progression Days richten sich an ambitionierte Skifahrerinnen, die ihr Können und ihr Wissen im Gelände erweitern wollen. Gemeinsam mit einem erfahrenen Team aus heimischen Skiführerinnen sowie mit anderen skibegeisterten Frauen entdecken Teilnehmerinnen die besten Freeride-Spots am Arlberg. In spielerischer Form und unterstützender Atmosphäre verbessern die Camp-Besucher ihre Fahrtechnik und bekommen die Möglichkeit, Kästle Freeride-Ski zu testen. Um im Notfall angemessen reagieren zu können, werden die Teilnehmerinnen in einem halbtägigen Workshop auch im korrekten Umgang mit LVS-Gerät, Sonde und Schaufel geschult. Das drei- bis viertätige Freeridecamp für Frauen wird durch ein abwechslungsreiches Abendprogramm mit Yoga, Filmpräsentationen und gemeinsamen Abendessen abgerundet. Frauen-Power in vielfältigster Form! Women’s Progression Days 2018: 12. bis 15. April in Lech am Arlberg www.lech-zuers.at/womens-progression-days www.lorrainehuber.com

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Ist es nach einem Weltmeistertitel schwerer, sich für die kommende Saison zu motivieren? Oder macht das erst recht Lust auf mehr? Die Motivation zum Skifahren ist mir ja noch nie schwer gefallen. Das ändert sich auch nach der Erfüllung eines großen Traums, wie Weltmeisterin zu werden, nicht. Es gibt immer etwas, was ich noch lernen oder machen möchte. In diesem Sinne bleibe ich im Leben ganz sicher eine ewige Studentin. Hast du dir nach dem Titel eine längere Pause gegönnt? Wie füllst du deine Reserven auf? Heuer habe ich im Juni wieder mit dem Krafttraining begonnen, das geht dann durch bis Winteranfang. Wenn ich in den Urlaub fahre, dann immer zum Surfen, Klettern oder Biken. Besonders am Meer kann ich meine Reserven so richtig auftanken. Zum Schluss noch zu deinen Plänen: Wie geht es weiter? Kommt nächstes Jahr die Titelverteidigung? 2018 bin ich auf jeden Fall wieder bei der Freeride World Tour am Start, um meine Wettkampferfahrung auszubauen – diesmal als amtierende Weltmeisterin. Das ist gerade im mentalen Bereich eine sehr reizvolle Herausforderung für mich. Weiters gibt es zwei neue Tour-Stopps: in Hakuba Happo, dem Partner-Resort von Lech Zürs in Japan, wo ich schon immer Skifahren wollte. Außerdem kommt das Skigebiet Kicking Horse in Kanada dazu. Das wird sicher spannend! Auf längere Sicht möchte ich im Bereich Sport und Wirtschaft als Mentalcoach tätig sein. Dafür füge ich gerade meinem BWL-Studium den Masterlehrgang „Mentalcoaching“ an der Universität Salzburg hinzu.

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Lorraine Huber ... ist in Lech am Arlberg aufgewachsen und war mit ihren Skiern von Beginn an gerne im Gelände unterwegs. Als 23-Jährige schloss sie die staatlich geprüfte Skilehrer- und Skiführerausbildung ab. 2008 startete sie ihre Karriere als Profi-Freeriderin. Heute gilt Lorraine Huber als eine der Besten ihres Fachs. 2017 krönte sie ihre bisherige Laufbahn mit dem Gesamtsieg der Freeride World Tour.


Strolz Sport und Modehaus Lech | Zürs | www.strolz.at ZEITRAUM

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BEWEGUNGSRAUM Raus in die Berge! Ob Kinder oder Erwachsene, in Lech Zürs am Arlberg finden sie Raum für Abenteuer. Und Zeit, ihre Aktivitäten zu genießen. Skifahren, Canyoning, Klettern oder Golfen – die Natur bietet ein umfangreiches Programm, das nur mehr erlebt werden muss!

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Auf zur nächsten Runde! Mit 305 Skiabfahrtskilometern und 88 Liften ist der Arlberg Österreichs größtes zusammenhängendes Skigebiet und zählt weltweit zu den Top 5. Um es in seiner vollen Pracht zu genießen, gibt es mit dem neuen „Run of Fame“ und dem traditionsreichen „Weißen Ring“ zwei Skirunden, die Genuss und Herausforderung auf einzigartige Weise miteinander verbinden.

Weißer Ring Der Weiße Ring führt Wintersportler zu traumhaften Panorama-Aussichtspunkten und in die Skiorte Lech, Zürs, Zug und Oberlech. Als besondere Herausforderung gilt die berühmte fünf Kilometer lange Madloch-Abfahrt runter nach Zug. Sie zählt zu den anspruchsvollsten Pisten der Region.

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un of Fame. Die neue Skirunde hat nicht nur einen klingenden Namen, sie hält auch, was sie verspricht: abwechslungsreiche Abfahrten, tolle Panoramen und Zusammentreffen mit Persönlichkeiten des Arlbergs, die im Laufe der Jahre ihre Spuren im Schnee und am Berg hinterlassen haben. Zudem ist allein die Länge der Strecke einzigartig – 85 Kilometer, auf denen es 18.000 Höhenmeter zu bewältigen gilt. Um die Runde mit Genuss zu fahren, empfehlen die örtlichen Skilehrer zwei Tage einzuplanen. Geübte Wintersportler schaffen es auch an einem Tag. Der Einstieg ist nahezu im gesamten Skigebiet möglich, die Fahrer müssen nur den „Run of Fame“Symbolen auf dem Pistenleitsystem folgen. _Stars der Szene. Gewidmet ist der „Run of Fame“ Skipionieren und Stars aus Sport und Film, die bereits auf diesen Hängen gefahren sind und den Wintersport nachhaltig geprägt haben. So finden sich auf den Streckenschildern Porträts unvergessener Persönlichkeiten der Region: beispielsweise von Hannes Schneider, der seinerzeit als schnellster Skifahrer Europas galt und Erfinder der berühmten Arlbergtechnik war. Mehr Informationen zu ihm und vielen anderen gibt es in der „Hall of Fame“, einer begleitenden, multimedialen Ausstellung an der Bergstation der Flexenbahn. Besucher können hier in

die Ski- und Filmgeschichte der Region eintauchen, die den „Mythos Arlberg“ geprägt hat. _Der Weiße Ring – der legendärste Skitrack in den Alpen. Er umfasst 22 Kilometer Länge mit insgesamt 5.500 Höhenmetern und seine Anfänge gehen zurück bis in die 1930er-Jahre. In dieser Zeit wurde das berühmte Madloch-Rennen auf Teilen des heutigen Rings ausgetragen. 1940 legte der Skisportler und Ingenieur Sepp Bildstein dann mit dem Bau des ersten Skilifts am Weißen Ring den Grundstein für die Tour. Die moderne Variante von „Der Weiße Ring - Das Rennen“ wird seit 2006 durchgeführt, anlässlich des 50. Jubiläums des Skigebiets Lech Zürs. Seitdem gehen jedes Jahr im Januar exakt 1.000 Profis und Amateure an den Start. Zu Ehren des „Vaters“ der Strecke gibt es neben der Einzelwertung auch eine Team-Challenge, die den Namen Bildstein-Trophy trägt. Der Streckenrekord liegt aktuell bei 44 Minuten und 35 Sekunden und wird von dem Oberlecher Abfahrts-Olympiasieger Patrick Ortlieb gehalten. Ohne Renntempo benötigen Fahrer im Schnitt etwa zwei Stunden.

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Wer den Run of Fame in Angriff nehmen möchte, kann die 85 Kilometer lange Runde mit sagenhaften 18.000 Höhenmetern Schöngraben Rodelbahn in jedem Abschnitt beginnen und beenden. Dabei wird das Pettneu gesamte Skigebiet von Ski Arlberg abgefahren: von Warth im 1250 Norden über Lech Zürs mit der neuen Flexenbahn bis nach St. Anton/Rendl im Süden. St. Jakob

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Wie im Rausch 22 Kilometer eine einzige Herausforderung: Das traditionsreiche Skirennen „Der Weiße Ring“ begeistert Teilnehmer und Zuschauer immer wieder aufs Neue. Was die Faszination ausmacht und wie eng Erfolg und Enttäuschung beieinander liegen können, berichten Paulina und Jogi – Renn-Neuling und Kult-Teilnehmer.

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s ist unwahrscheinlich schön, dass es den Weißen Ring gibt. Auch wenn man während des Rennens kein Auge für die Zuschauer und Umgebung hat“, sagt Jogi, der eigentlich Horst Bieler heißt. Dabei muss er schwer schlucken, denn anstatt in diesem Jahr sein zehnjähriges Rennjubiläum feiern zu können, muss er seine Teilnahme kurzfristig absagen. Das Knie schmerzt zu sehr. Ob er nächstes Jahr wieder am Start ist? Ungewiss, denn mit 87 Jahren ist er bereits mehrfach der älteste Fahrer im Feld gewesen. Und auch wenn er sich das ganze Jahr über sportlich fit hält und gewissenhaft auf die nächste Skisaison vorbereitet, schaut er selbst ungern so weit in die Zukunft. „Wir werden sehen“, sagt er. „Ich muss realistisch bleiben, die Zeit rast einfach.“ _Kultcharakter. Für die anderen Teilnehmer sowie die Organisatoren des Weißen Ring-Rennens ist Jogi ein ganz besonderer Fahrer. 2007 – mit immerhin schon 77 Jahren – ging er das erste Mal an den Start. Gemeinsam mit seinem Sohn, seinem Enkelsohn und Freunden. Von da an hat es ihn gepackt und nicht mehr losgelassen: „Hier kann jeder mitfahren, ob Hobby-­ Fahrer oder Profi, das ist doch toll!“, so der Routinier. Seine Altersklasse hat er mehrfach gewonnen, erzählt er nicht ohne Stolz. Doch fügt er hinzu, dass es teils nur zwei bis drei Fahrer in der Kategorie gewesen seien. 2017 sollte Jogi zudem als Teil des Schneggarei-Racing-Teams an den Start gehen. Die renommierte Mannschaft von Hüttenchef Andreas Schneider gewann beim Weißen Ring bereits zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem konnte sie 2010 den Siegerpokal der Teamwertung „Bildstein Trophy“ mit nach Hause nehmen. Jogi ist sichtlich enttäuscht, aber dennoch voller Zuversicht: „Ich bin sehr froh, dass ich hier bin“, sagt er. „Lech tut mir einfach gut. Hier zu sein war und ist ein guter Ausgleich zum Alltags- und Arbeitsleben.“ Seit 1968 kommt er mit seiner

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Zwei Generationen, ein Rennen: Paulina und Jogi beim Weißen Ring.

Familie an den Arlberg. Aus seinem Heimatort Mosbach in Baden sind es rund 400 Kilometer, bis zu dreimal pro Winter ist er vor Ort, um das Skifahren so lange wie möglich zu genießen. _Die nächste Generation. Jogi erzählt, dass er häufig angesprochen werden würde und die Leute zu ihm sagen: „Mensch, ich hoffe, dass ich auch mal so lange Skifahren kann wie du.“ Auch Paulina, mit knapp 16 Jahren die jüngste Teilnehmerin am Weißen Ring, schaut ganz erstaunt, als sie Jogis Alter erfährt. Und umso stolzer ist sie, als beide kurz vor dem Start für ein gemeinsames Foto posieren. Paulina selbst kommt aus einer Familie voller Ski-Fans. In München geboren, ist sie seit ihrer Kindheit so oft es geht in Kitzbühel. „Mein zweites Zuhause“, sagt sie. „Mit drei Jahren habe ich dort meinen ersten Skikurs belegt.“ Dennoch wird sie immer aufgeregter, je näher der Start rückt: „Es fühlt sich an wie vor einer Klassenarbeit“, sagt sie. „Ich bin eigentlich gut vorbereitet und trotzdem nervös.“ Beim Weißen Ring starten die Teilnehmer in Gruppen im Abstand von gut eineinhalb Minuten, damit sich die insgesamt 1.000 Fahrer so wenig wie möglich gegenseitig behindern. Paulina ist zusammen mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern unterwegs. „Ich fahre nur zum Spaß“, sagt sie. „Wenn ich im Gesamtteilnehmerfeld den Platz belege, den ich als Startnummer trage, wäre ich vollauf zufrieden.“ Damit verabschiedet sich die „901“ und macht sich auf den Weg zum Startbereich oben am Rüfikopf. Eine knappe Stunde später steht ihr Ergebnis fest: Platz 858 im Gesamtklassement mit einer Zeit von 59 Minuten und 45 Sekunden. Hut ab – auch von Jogi.

Der Weiße Ring – Das Rennen: 20. Januar 2018 www.derweissering.at


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Partnerschaft Doppelmayr baute 1937 den ersten Skilift in Zürs. Fast 80 Jahre später gehört die Skidestination nun zu einer außergewöhnlichen Skigebietsverbindung, die mit vier neuen Gondelbahnen eine neue Ära einläutete: Von Zürs aus führt die Trittkopfbahn I zur neuen Zwischenstation, wo es entweder zur neuen Bergstation der Trittkopfbahn II oder mit der neuen Flexenbahn zur Alpe Rauz in Stuben weitergeht. Dort lädt die neue Albonabahn II zur Weiterfahrt ein. Damit ist der Kreis geschlossen. Doppelmayr bedankt sich herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit, alle gemeinsam realisierten Seilbahnprojekte im Ski Arlberg und das entgegengebrachte Vertrauen während der jahrzehntelangen Partnerschaft. www.doppelmayr.com

... zum Skigebietsverbund Ski Arlberg.

Vom ersten Schlepplift ... 52

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Test bestanden

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Die neuen Verbindungsbahnen am Arlberg haben ihre Premierensaison erfolgreich abgeschlossen. Seit einem Jahr sorgen die Trittkopfbahn I und II, die Flexenbahn und die Albona II dafür, dass Wintersportler komfortabel zwischen den Skigebieten der einzelnen Orte wechseln können. Dazu ein kurzer Blick nach Stuben, St. Anton und Lech Zürs: Was antworten die Tourismus-Direktoren auf die Fragen, was die Gäste zu den erweiterten Ski-Verbindungen sagen? Und inwiefern sie sich auf die einzelnen Orte auswirken?

ei dem Großteil unserer Gäste sind sie sehr gut ange­ kommen“, sagt Rudi Pichler, Tourismusdirektor von Stuben. „Der große Vorteil ist, dass die Wintersportler von Stuben aus auf Skiern den gesamten Arlberg befahren können. Vorher mussten sie mit Bussen nach Zürs und Lech pendeln, was mitunter etwas mühsam war.“ Lediglich einige ältere Stammgäste hätten sich an den besser frequentierten Pisten in Stuben gestört: Seien vorher im Schnitt einige hundert Leute pro Stunde auf den Berg gekommen, seien es jetzt mindestens doppelt so viele. „Doch nicht nur das Skigebiet, auch der Ort selbst hat von den neuen Verbindungsbahnen profitiert“, so Pichler weiter. „Einheimische Hoteliers und Tourismustreibende haben rund 25 Millionen Euro investiert, um im Zuge der Ausweitung des Skigebiets auch das eigene Angebot zu verbessern. Neben kompletten Neubauten sind fast alle bestehenden Hotels auf ein 4-Sterne-Niveau angehoben worden.“

„Wir haben sehr sportliche Gäste, die von den neuen Möglichkeiten total begeistert sind und diese auch in Gänze nutzen“, sagt Martin Ebster, Tourismusdirektor in St. Anton. „Der Mythos Arlberg ist zuvor schon in jedem einzelnen Ort zu spüren gewesen. Doch eröffnet der Zusammenschluss der Skigebiete eine ganz neue Dimension: Ich bin den Run of Fame jetzt zweimal gefahren und selbst mir als Einheimischem ist dabei erst klar geworden, wie schön, weitläufig und abwechslungsreich unsere Pisten am Arlberg sind. Mit dem neuen Angebot sind wir endgültig in die Champions League des Wintersports aufgestiegen, sodass man uns in der Welt nicht mehr übersehen kann.“

„Die neue Skigebietsverbindung ist von unseren Gästen wirklich durchwegs freudig angenommen worden, was wiederum uns rückblickend mit großer Freude erfüllt“, sagt Hermann Fercher, Geschäftsführer der Lech Zürs Tourismus GmbH. „Im Prinzip kann man dabei auch von einem logischen Schritt sprechen, denn seit 35 Jahren schon haben wir einen gemeinsamen Skipass und mit dem Bau der Bahn ist nun das Arlberger Skigebiet völlig erschlossen und zum größten zusammenhängenden Österreichs geworden. Wir wissen aus zahlreichen touristischen Studien, dass die Skigebietsgröße nach wie vor eines der Hauptargumente bei der Skigebietsauswahl ist. Gerade auch beim internationalen Publikum, das wir am Arlberg auf beiden Seiten ja ansprechen. Aber auch aus ökologischen Gründen ist unser Zusammenschluss eine gute Sache, da wir seither rund 120 Busfahrten zwischen Zürs und Alpe Rauz obsolet machen. Gemeinsam mit St. Anton und Stuben haben wir im vergangenen Herbst eine Pressetour zur Präsentation der neuen Verbindung durch Deutschland, Österreich und die Schweiz gemacht und dabei auch bemerkt, dass das Thema ungeheuer interessierte und die anwesenden Journalisten den Arlberg wie ihre Westentasche kannten und sich über den Zusammenschluss genauso zu freuen schienen wie wir.“

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Spektakulärer Speisesaal (im Vordergrund) mit atemberaubendem Panoramablick.

Königlich speisen Neuer Küchenchef und spektakuläres neues „Post“-Restaurant Wenn Florian Moosbrugger seine noble Zurückhaltung kurz vergisst und so richtig ins Schwärmen gerät, dann kann man ermessen, was gerade in der ebenso traditionsreichen wie exklusiven „Post“ vonstattengeht. „Urlaub neu interpretiert“ steht über den Maßnahmen, die das Haus in eine neue Ära führen – ohne dabei auf Bewährtes zu verzichten.

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ennt man die „Post“ eine Institution, dann wird das auch im qualitätsverwöhnten Lech dem Stellenwert des Hauses durchaus gerecht. Über Jahrzehnte wurden von der Vollblut-Unternehmerfamilie Moosbrugger immer wieder Maßstäbe gesetzt. _Kongenialer Partner. Dass sich die „Post“ jetzt neu erfindet, hört der Hausherr bei allen Änderungen gar nicht so gern. Zu sehr sind es die liebevoll gepflegten Traditionen, die dem Hotel jenen Flair und die besondere Atmosphäre geben, für die das Haus am Ortseingang von Lech berühmt geworden ist. Deshalb holte sich Florian Moosbrugger mit dem Innenarchitekten Christian Prasser für den Umbau einen kongenialen Partner, dessen behutsamer Umgang mit Bewährtem u. a. bereits die Handschrift der Hollmann Beletage in Wien oder der Blauen Gans in Salzburg prägt. „Aber natürlich hat auch der Zeitgeist bei unseren Überlegungen eine wichtige Rolle gespielt“, sagt Moosbrugger, der die „Post“ 1999 von seiner Mutter übernommen hat. Erstmals seit 1972 blieb das Hotel im Sommer 2017 geschlossen. Einem minutiösen Plan folgend wurde der Gastronomiebereich umgebaut. Sichtbares Ergebnis für den Gast ist ein völlig neues Restaurant – ein spektakulärer Speisesaal,

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Florian Moosbrugger und seine Frau Sandra haben den Restaurantbereich der „Post“ auf gänzlich neue Beine gestellt.

der einen atemberaubenden Panoramablick auf den Ort, den Schlegelkopf und die umliegenden Berge freigibt. Diese Offenheit ist das, was Moosbrugger und Prasser mit Zeitgeist meinen – gepaart mit dem Bestreben, das Wohlbefinden der Gäste nochmals zu steigern. Drei Faktoren spielen in dem großzügigen Raum, „in dem wir gutes Essen als ein Gemeinschaftserlebnis zelebrieren wollen“, eine zentrale Rolle.


_Beleuchtung. In die Decke wurden nicht weniger als 300 individuell ansteuerbare LED-Lichtpunkte eingearbeitet. Helligkeit und Lichtfarbe werden auf die unterschiedlichen Farbbedürfnisse abgestimmt. Dazu wurde in Zusammenarbeit mit dem renommierten Leuchtenhersteller Zumtobel und Christian Bartenbach vom gleichnamigen Lichtlabor in Aldrans eine eigene Lampe für die „Post“ entwickelt. Sie ändert die Lichtfarbe im Laufe des Tages. „In der Früh ist ein etwas kälteres Licht gefragt, am Abend soll es wärmer wirken“, zitiert Florian Moosbrugger Studien, die zudem zeigen, dass Licht unmittelbare Auswirkungen auf den Biorhythmus hat.

David Wagger ist neuer Küchenchef in der „Post“. Der junge Tiroler war zuvor u. a. im Salzburgerhof und im Ischglerhof tätig. Regionale Produkte stehen im Mittelpunkt seiner bodenständigen Küche, die er mit Kreativität und Freude am Experiment auf seine ganz persönliche Art interpretiert.

_Sitzkomfort. Auch hier wurde versucht, zusammen mit der weltbekannten Manufaktur Wittmann aus Niederösterreich Gutes noch besser zu machen. Herausgekommen ist ein neuer Sessel, der neben einer optimierten Federung u. a. auch drei Zentimeter mehr Sitzbreite bietet. _Akustik. „Dabei ging es uns vor allem darum, den in größeren Räumen typischen Nachhall zu verhindern“, erzählt Florian Moosbrugger bei einer Führung. Deswegen seien u. a. eigene Elemente zur Schalldämpfung angebracht worden. Übrigens: Für alle, die auf die gewohnten, vom Charakter her eher intimen Räume in der „Post“ nicht verzichten möchten: Zwei Stuben blieben im Wesentlichen unverändert. Hier werden auch weiterhin österreichische Küchenklassiker wie Wiener Schnitzel, Tafelspitz oder Kaiserschmarrn serviert.

„Die moderne Gestaltung des neuen Restaurants wertet die Tradition des Hauses weiter auf.“

Florian Moosbrugger

_Neuer Chefkoch. Kulinarisch gänzlich neue Akzente setzt der neue Küchenchef im umgebauten Teil des Restaurants. „David Wagger zeigt bei uns sein Verständnis von kulinarischem Erlebnis“, sagt Florian Moosbrugger. Als Küchenchef im Salzburgerhof und im Ischglerhof bringt der 33-jährige Tiroler 4 Stern Superior-Erfahrung mit an den Arlberg. „Er hat eine sehr bodenständige Küche gelernt und sie immer mehr nach seiner ganz persönlichen Art interpretiert. Bei uns hat er die Möglichkeit, diesen Weg zu perfektionieren“, freut sich Florian Moosbrugger „auf eine neue Generation“ in der „Post“-Küche.

Eine Generation, die bei aller Kreativität und Experimentierfreudigkeit nie vergisst, dass die österreichische Küche ihren Ruf vor allem auch dem bedingungslosen Vertrauen in regionale Produkte verdankt. „David hat eine hervorragende Ausbildung, er ist unglaublich ambitioniert und bei allem Talent sehr bescheiden geblieben“, lobt der Hausherr – und erwähnt im selben Atemzug die soziale Kompetenz, die es in dieser Position braucht: „Er muss in seinem Team 25 Leute führen und steht dabei ständig unter enormem Zeit- und Qualitätsdruck – sieben Tage die Woche, täglich von 6 bis 22 Uhr.“ Vor so einer Leistung könne man gar nicht genug den Hut ziehen. Für alle, die es genau wissen möchten: Der Tag in der „Post“-Küche beginnt mit 100 Personen, die zum Frühstück kommen. Im Laufe des Tages folgen 60 bis 80 Mittag- und 140 Abendessen, für die die Küchenbrigade verantwortlich zeichnet. _Gesamtkonzept. Der jetzige Umbau entspringt einem Gesamtkonzept – einzelne Maßnahmen wurden bereits vor sieben Jahren umgesetzt, weitere werden folgen. „So setzen wir schrittweise unsere Vorstellungen von einer Neuinterpretation des Urlaubs am Arlberg um“, freut sich Florian Moosbrugger. Zu Recht – wer sich ein Bild vom neuen Restaurantbereich macht, der stellt schnell fest, dass sich die Moosbruggers das schönste Geschenk zum 80. Geburtstag ihres Hauses wohl selbst gemacht haben. ZEITRAUM

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Abseits der Piste Wer seinen Winterurlaub in Lech Zürs am Arlberg verbringt, dem ist ein volles Programm garantiert. Warum also nicht mal Skier gegen Schneeschuhe tauschen? Oder in der Kutsche anstelle der Gondel Platz nehmen? Wir zeigen Ihnen, was die Region im Angebot hat.

_Auf leisen Sohlen. Wer die unberührte Natur und die Stille des Winters genießt, wird es lieben. Mit gleichmäßigen, rhythmischen Schritten bahnt man sich beim Schneeschuhwandern den Weg durch die glitzernden Schneeflächen. Inmitten unberührter Natur findet man eine Auszeit vom Alltag, ohne viel Equipment und Vorkenntnisse. Interessierte können sich vor Ort die nötige Ausrüstung ausleihen. Nachtaktive, Romantiker und Abenteuerlustige kommen bei den montags und mittwochs stattfindenden Fackel-Schneeschuhwanderungen voll auf ihre Kosten. Weitere Informationen und Anmeldung bei Skibex unter +43 5583 297070 oder Friedel Reischl unter +43 676 3346 489.

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_Eisiges Vergnügen. Schon von weitem lockt die glitzernde Eisfläche des Natureislaufplatzes Zürs. Hier drehen Kurvenkünstler ihre Pirouetten direkt neben Schlittschuhneulingen, die ihre ersten Schritte auf dem Eis wagen. Das Panorama könnte nicht schöner sein: urige Holzhütten und Berge soweit das Auge reicht. Wer das eisige Vergnügen ganz ohne zu frieren erleben möchte, kann von Freitag bis Mittwoch in der einzigen klimatisierten Hoteleislaufhalle Europas im Hotel Monzabon in Lech seine Runden drehen. Anmeldungen sind unter +43 5583 2104 möglich.


_Unterwegs mit 2 PS. Leise trappeln die Hufe der Pferde auf dem gefrorenen Untergrund. Voller Eifer schnauben sie, ab und zu schnalzt der Kutscher. Die Stille ringsherum gibt einem das Gefühl, als wäre die Zeit stehengeblieben. Eingekuschelt in warme Decken können Gäste ine Fahrt im Pferde­schlitten durch die verschneite Landschaft genießen. Das gemächliche Tempo lässt Zeit, die Natur abseits der Strecke mit allen Sinnen zu erleben. Schneebedeckte Felder und weiße Wälder verzaubern mit ihrer unberührten Schönheit. In Lech starten die Schlitten mehrmals täglich an der gedeckten Tannberg-­Brücke beim Dorfbrunnen. Auf individuelle Wünsche gehen die Kutscher Angelika und Josef Stöckler unter +43 664 3443730 und Annemarie Kaufmann unter der Telefonnummer +43 664 6520510 gerne ein.

_Wo sind sie denn? Sobald die Temperaturen sinken und der erste Schnee fällt, bietet sich Gästen ein besonderes Naturschauspiel: Das heimische Rotwild wagt sich aus dem Schutz des Waldes, um sich an den Futterstellen zu stärken. Faszinierend wirken ihre majestätischen Bewegungen vor der ruhigen Kulisse des verschneiten Waldes. Vom geschützten

47° 13′ N, 10° 9′ O: Entdeckungstour mal anders. Jeder Ort bietet versteckte Winkel und interessante Plätze, die es zu entdecken gilt. Klingt nach langweiligen Endlosspaziergängen? Mit Geocaching wird es zur spannenden Schatzsuche! Die kleine Hexe „Zentiara“ zeigt zahlreiche Verstecke in Zürs, die mithilfe eines GPS-Geräts oder einer GPS-App und anhand von Geokoordinaten aufgespürt werden müssen. Meist befinden sich im Versteck kleine Behältnisse, bei denen sich Finder in ein Logbuch eintragen oder kleine Gegenstände tauschen können. Die passende Schatzkarte zu „Die kleine Hexe in Zürs“ erhalten Sie in den Tourismusbüros in Lech und Zürs. Ein tolles Erlebnis für alle, die Zürs einmal ganz anders erleben möchten!

„Bodensitz“ aus lassen sich die scheuen Waldtiere von kleinen und großen Tierliebhabern hautnah erleben. Jeden Dienstag und Donnerstag während der Wintersaison werden geführte Wanderungen zur Wildbeobachtung angeboten. Anmeldungen sind direkt im Büro von Lech Zürs Tourismus möglich.

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_Gespurt. Die glasklare Luft und das traumhafte, alpine Panorama machen Lust auf Bewegung im Freien. Fast schon meditativ wirkt es, unter strahlend blauem Himmel in den bestens präparierten Spuren zu gleiten. Auch Ausdauersportler kommen auf den Langlaufloipen voll auf ihre Kosten. 33 abwechslungsreiche Kilometer im verschnei­ten

_Tradition trifft Trend. Viel Fingerspitzengefühl, präzises Anvisieren und ein gekonnter Schubs sind gefragt, um den Stock ins Ziel zu bringen. Das traditionelle Eisstockschießen ist bestens geeignet für einen geselligen Abend mit Familie und Freunden und seit kurzem wieder total im Trend. Mit etwas Glück verraten die einheimischen Eisstockprofis ihre Tricks, um möglichst nah an die Daube zu kommen. Montag, Mittwoch und Freitag ab 18 Uhr flitzen im Hotel Monzabon die Stöcke übers Eis. Vorab ist eine Anmeldung unter +43 5583 2104 erforderlich.

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Bergparadies am Arlberg warten darauf, von Routiniers und neugierigen Anfängern entdeckt zu werden. Die Sportgeschäfte und Skiverleihe vor Ort halten Equipment für Langlaufbegeisterte jeden Alters und Könnens bereit. Mehr Informationen über aktuell geöffnete Touren unter www.lech-zuers.at/loipenbericht.

_Bahn frei. Auf die Bobs, fertig, los! Rasant und kurvenreich abwärts geht es durch traumhafte Winterwälder entlang der Bergbahn Oberlech und ebenso schnell mit dem Lift zurück an den Start. Ein besonderes Highlight: Nachtrodeln im Flutlicht durch den glitzernden Schnee. Bobverleih an der Talstation der Bergbahn Oberlech und in Sportgeschäften vor Ort.


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Wandern zwischen Tradition und Moderne Wer aktive Entspannung und gleichzeitig eine kleine Zeitreise sucht, wird auf dem Weg zur Gaisbühel Alpe fündig. Die Strecke bietet ein sensationelles Bergpanorama, moderne Kunst und Einblicke in das Leben am Berg, wie es früher einmal war.

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usgangspunkt der Tagestour ist der kleine Dorfplatz beim Hotel Mohnenfluh in Oberlech. Richtung Auenfeld geht es zuerst die Straße hinauf bis zum Aussichtspunkt „Tannegg“. Von hier aus blicken Wanderer auf den neuen Skyspace, einen sogenannten Lichtort des international renommierten Künstlers James Turrell (siehe Seite 76). Weiter führt die Route anschließend ins Kitzibachtobel, durch das sich eine wildromantische Schlucht zieht, und von dort aus bergauf bis zur Gaisbühel Alpe. Auf dem Weg dorthin finden Kenner zahlreiche Heilkräuter, die überall auf den Alpenwiesen wachsen. _Entspannung inmitten der Natur. Die Gaisbühel Alpe ist für Gäste sowie Einheimische ein wunderbarer Kraft- und Ruheort. Noch bis 1969 wurde in dem authentisch erhaltenen Gebäude Bergkäse traditionell hergestellt. Wer durch die Fenster der Alpe blickt, bekommt einen Eindruck des oft harten und entbehrungsreichen Lebens.

Die Gaisbühel Alpe befindet sich auf ca. 1.800 Metern.

_Gipfelsturm zur Mohnenfluh auf 2.542 Meter. Von der unteren Gaisbühel Alpe geht es ziemlich steil ansteigend über einen wildromantischen Saumpfad zur oberen Gaisbühel Alpe, weiter zum Mohnenfluh Sattel und bergwärts in steilen Serpentinen über Geröll bis zum Gipfel. Bei guter Sicht reicht der Blick von dort bis zum Bodensee. Diese Wanderung ist als Sonnenaufgangstour besonders lohnend und bekannt für die Steinbockkolonien, die die Gegend besiedeln. Zurück geht‘s dann über die Kriegeralpe und die Gipslöcher, ein Naturschutzgebiet mit umfangreicher Blütenpracht.

Ein Sonnenaufgang in der Bergwelt ist ein besonders intensives Erlebnis.

Auf zur Gaisbühel Alpe! Ausgangspunkt: Dorfplatz beim Hotel Mohnenfluh, Oberlech Strecke: ca. 10 Kilometer Gehzeit: 4,5 Stunden, Schwierigkeitsgrad mittel Höhenmeter: 862

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Familienspaß im Bergsommer Entspannte Ferientage … Wer mit Kindern unterwegs ist, weiß, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Doch je besser das Urlaubsprogramm den Geschmack aller Familienmitglieder trifft, desto gelöster ist die Stimmung. Ob Canyoning, Klettern oder Geocaching – Lech Zürs am Arlberg bietet im Sommer viele Ausflugsziele, die Kindern und Eltern Spaß machen.

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er zehnjährige Daniel geht leicht in die Knie und lehnt den Oberkörper nach vorne. Sein Blick ist konzentriert nach unten gerichtet. Er verharrt einen Moment in dieser Position, richtet sich wieder auf, atmet tief durch und beugt erneut die Knie. Ein kurzer Moment, dann stößt er sich entschlossen ab. Und springt ins Abenteuer. In seinem Fall besteht dieses aus einer Familien-Canyoning-­ Tour durch den Stierlochbach, der sich ganz in der Nähe am Lecher Ortsteil Zug vorbeischlängelt. Mama, Papa, Sohn und Tochter aus den Niederlanden verbringen die Ferien am Arlberg und haben sich zu Beginn ihres Urlaubs die Rutschpartie durchs kristallklare Wasser ausgesucht.

_Abenteuer(im)urlaub. Gut zwei Meter sind es, die Sophia bei ihrem Sprung in die Tiefe bewältigen muss. „Es gibt mutige Kinder und zögerliche Erwachsene, genauso wie andersherum“, sagt Guide Stefan. „Aber bisher sind fast alle an dieser Stelle gesprungen, mit denen ich unterwegs war. Und reicht der Mut einmal nicht, lassen sich alle Hindernisse unserer Tour auch einfach umgehen.“ Zu den größten Herausforderungen zählt vermutlich die letzte Station, bei der die Teilnehmer über einen Wasserfall rund 16 Meter abgeseilt werden – alles auf freiwilliger Basis und unter Aufsicht von geschultem Personal, das speziell für Canyoning ausgebildet ist.

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„Das gemeinsame Erlebnis stärkt auf jeden Fall unseren Zusammenhalt“, ist Familienvater Steve bereits nach der ersten Etappe begeistert. Er ist gerade als letzter seiner Familie über einen so genannten „Flying Fox“ fünf bis sechs Meter eine natürliche Wasserrutsche herabgeglitten. Dabei ist am felsigen Ufer des Flusses ein Seil gespannt, in das sich die Teilnehmer einhaken. So rutschen sie durchs Wasser, ohne Gefahr zu laufen, unterzugehen. _Familien- oder Kinderprogramm. Am Familien-Canyoning können Kinder ab fünf Jahren teilnehmen, sofern sie mit ihren Eltern unterwegs sind. Weitere Programmpunkte für den Familienurlaub in Lech Zürs sind Klettern, Bogenschießen oder seit neuestem auch Hydro Speed. Dabei hält man ein Schwimmbrett in Form eines Schiffbugs vor sich und lässt sich von der Strömung des Lechs durchs Wasser ziehen; von der Tannbergbrücke bis zum sport.park.lech für die Kinder. Und bis nach Warth für die Erwachsenen. Angeboten wird das Familien-Ferienprogramm vom Outdoor-Spezialisten Arlberg Alpin, der seit der Sommersaison 2017 zusammen mit Lech Zürs Tourismus zusätzlich eine spezielle Kinderabenteuerwoche aufgesetzt hat. Daran

können 5- bis 14-Jährige alleine teilnehmen, sodass Eltern eine Auszeit oder auch mal eine Tour genießen können, die nicht unbedingt kindertauglich ist. _Hauptsache draußen. Im Mittelpunkt der Kinderabenteuerwoche stehen aktive Naturerlebnisse, die von Montag bis Freitag täglich neue Entdeckungen bieten: von Geocaching über Kinder­ canyoning bis hin zum Klettern und Schnuppertauchen. Dabei sind alle Angebote Teil der Lech Card. Das heißt, kauft man als Urlauber die Freizeitkarte, ist das Kinderprogramm inklusive. „Die Kinder genießen oft schon das Toben und Draußen sein in der Natur“, sagt Harry Lohninger. Er ist einer der beiden Geschäftsführer von Arlberg Alpin. „Und auch wenn das Canyoning oft das größte Abenteuer für die kleinen Urlauber ist, kann man sie auch mit einem Würstchen, das über dem Feuer gegrillt wird, ganz glücklich machen.“ Der Standortvorteil von Lech Zürs sei dabei, dass man für keine der angebotenen Aktivitäten weit raus fahren müsse, sagt Stefan Bitriol, der zweite Geschäftsführer von Arlberg Alpin. Und startet die Tour doch mal in Zug oder an der Bodenalpe, werden die Gäste vom Outdoor-Anbieter in eigenen Vans gebracht und abgeholt.

„Die Kinder genießen oft schon das Toben und Draußen sein in der Natur.“

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Harry Lohninger


_Klettern am Rüfikopf. Sofern nicht anders ausgewiesen, ist der Treffpunkt für alle Aktionen die Zentrale von Arlberg Alpin direkt links neben dem Hotel Filomena. Hier wird auch sämtliches Equipment verwahrt, mit dem die Teilnehmer ausgerüstet werden. So steht die 9-jährige Salome morgens um kurz nach halb zehn mit Helm, Klettergurt und -schuhen bereit, um mit ihrer Familie oben am Rüfikopf einen Klettergarten zu besuchen. Dafür geht es samt Guide rauf mit der Seilbahn und dann zu Fuß noch eine Weile hoch und runter, bis eine idyllisch gelegene Felswand auftaucht, die bereits mit einigen Kletter­ hakenversehen ist.

Große Abenteuer für kleine Gäste: Kinderabenteuerwoche in Lech Zürs _ Die Kinderabenteuerwoche von Arlberg Alpin geht von Montag bis Freitag, jeweils von 10 bis 16 Uhr. _ Teilnehmen können alle Kinder im Alter von 5-14 Jahren, wobei sie nach Altersgruppen aufgeteilt werden. _ Das Kinderabenteuerprogramm in Lech: Anmeldung auf www.mylechcard.at, für die einzelnen Aktionen jeweils am Vortag bis 17 Uhr. _ Equipment wird vor Ort gestellt.

„Die Wand ist bis zu 15 Meter hoch und kann über rund 20 verschiedene Routen in Angriff genommen werden, je nachdem wie gut man ist“, so Stefan Bitriol. Dabei werden alle Teilnehmer angeseilt und gesichert, bevor sie mit Händen und Füßen Halt am Fels suchen. Vor dem Kletterpark erstreckt sich eine grüne, leicht schräge Wiese, die Platz zum Spielen bietet. Auch eine Slackline ist gespannt. „Hier kommen gerne Eltern oder Großeltern vorbei, um zu schauen, was wir machen“, sagt Stefan. „Einige packt es dann direkt, so hat sich vergangenes Jahr Salomes Großmutter spontan an die Wand gewagt.“

_ Besitzt ein Elternteil die Lech Card, ist das Abenteuerprogramm für Kinder bis 14 Jahre gratis. _ Programm: > Geocaching und Bogenschießen im Burgwald > Kindercanyoning > Abenteuertag im Waldcamp im Zugertal > Kinderklettern im Klettergarten am Rüfikopf > Schnuppertauchen und Tag der Spiele im Waldschwimmbad

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Tipps für Familienwanderungen _G rüner Rätsel-Ring und Arlenzauberweg: Der Grüne Rätsel-Ring startet in Lech und ist bis zur Rud-Alpe eine Rätsel-Rallye für die ganze Familie. Weiter geht die Tour über den Arlenzauberweg, einen neuen Naturerlebnispfad, in Richtung Libellensee und Streichelzoo Muxelhof in Oberlech. Länge: 4,2 Kilometer, Gehzeit: 2 Stunden. _ Lechuferweg: Die Strecke ist bestens geeignet für Familien mit Kinderwagen. Sie startet am Postamt in Lech und folgt dem gleichnamigen Fluss bis zu den Fischteichen nach Zug. Wer Lust hat, kann hier selbst angeln und den Fisch gleich frisch zubereitet verzehren. Länge: 3,2 Kilometer, Gehzeit: 1 Stunde. _ Von Lech zur Bodenalpe: Der Weg führt vorbei an tollen Ausblicken, urigen Hütten und einem Grillplatz bis hin zur 400 Jahre alten Bodenalpe, in der man sich stärken kann. Länge: 5 Kilometer, Gehzeit: 2 Stunden. Diese sowie viele weitere Spazierwege und Routen sind in der Broschüre „Wanderwelten“ nachzulesen. Erhältlich bei Lech Zürs Tourismus. Für Inhaber der Lech Card werden auch geführte Wanderungen angeboten. Die Freizeitkarte ist ab 24 Euro pro Person erhältlich und bietet neben freien Fahrten mit dem blauen Ortsbus Lech auch kostenlosen Eintritt in alle Sommerbahnen und Museen.

Mit Spiel und Spaß wandern auch kleine Gäste gerne rund um Lech Zürs. 66

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_Wanderbare Erlebnisse. Neben den actiongeladenen Angeboten können Familien in Lech Zürs auch die Wanderschuhe schnüren und sich zu Fuß auf in die Berge machen. Besonders beliebt ist beispielsweise die Route zur Bodenalpe, da es verschiedene Möglichkeiten gibt, sie zu laufen. Empfehlenswert ist auch der Grüne Rätsel-Ring bis zur Rud-Alpe. Dabei sind Spiel und Knobelei inklusive, denn es gilt an 14 Stationen verschiedene Aufgaben zu lösen, die im Buch zum Grünen Rätsel-Ring publiziert sind (dieses kann bei Lech Zürs Tourismus erworben werden). Wer die Aufgaben löst, bekommt in der Rud-Alpe den Rätselchampion-Stempel und ein kleines Andenken an die Wanderung. Weiter geht es von dort dann über den neuen Arlenzauberweg, auf dem Jung und Alt erfahren, warum der Schnee weiß ist und wie viele Pflanzen am Schlegelkopf wachsen, vorbei am Libellensee bis zum Muxelhof samt Streichelzoo. _Faszination Tierwelt. Auch wenn es zahlreiche Tiere am Arlberg gibt, ist es nicht selbstverständlich, welche zu sehen. Murmeltier oder Steinbock fühlen sich schnell gestört und sind ruck zuck verschwunden, bevor Kinderaugen sie entdeckt haben. Anders auf dem Muxelhof: Auf 1.750 Metern gelegen, ist er der höchste, heute noch ganzjährig bewirtschaftete, landwirtschaftliche Betrieb in Vorarlberg. Für die kleinen Gäste ist dabei der Streichelzoo besonders interessant. Kühe, Schafe, Esel und Ziegen freuen sich auf Besuch, darunter Tierrassen wie das Montafoner Steinschaf, das es besonders zu bewahren gilt. Wer Interesse an dem traditionsreichen und häufig kargen Leben als Bergbauer hat, sollte zudem einen Abstecher zur Gaisbühel Alpe machen, die unweit des Muxelhofes liegt. Die historischen Gebäude verraten vieles über den Alltag und die Arbeit der Senner (siehe auch Seite 61). _Geballtes Vergnügen. Auch ohne Abstecher in die Berge können sich Kinder in Lech ordentlich austoben. Im Familienspielpark Buxbaum erwarten sie eine Minigolf-Anlage, Pit-Pat (Hindernisbillard), Open-Air-Billard, Tischtennis und Tischfußball. Brauchen die Eltern eine Pause, können sie diese in Buxi’s Grillstüble genießen, während die Kleinsten im Baby- und Kinderparadies spielen. Die Anlage ist von Ende Juni bis Anfang September täglich von 14.00 bis 19.30 Uhr (außer bei Regen) geöffnet. _Fragen und Antworten. Wer Näheres über die hier vorgestellten Kinder- und Familienangebote wissen möchte, wendet sich am besten direkt an Lech Zürs Tourismus: www.lech-zuers.at/familien oder +43 5583 21610.

Link-Box www.lech-zuers.at/familien www.mylechcard.at www.lech-zuers.at/wanderwelten www.dergruenering.at Der Grüne Rätselring ist voller Fabelwesen. Was verbergen sie?

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Immer auf dem Weg Vor allem in den Monaten Mai bis Juni, in den acht Wochen zwischen Winter- und Sommersaison, ist er in seinem „Revier“ zu entdecken: Wegewart Toni Wilhelm kümmert sich in Lech Zürs am Arlberg um die Instandhaltung der vielfältigen Wanderwege. Bei der Arbeit helfen Naturverbundenheit und ein Blick fürs Schöne, wie er sagt.

Z

ieht der Winter sich zurück, sprießen am Arlberg nicht nur die ersten Frühlingsblumen. Es zeigt sich auch, welche Schäden Schnee und Frost hinterlassen haben, die für die in Kürze anreisenden Sommergäste beseitigt werden müssen. Dazu gehören zum Beispiel das Abräumen der Schneestangen, Reparaturen an Geländern und Bänken, Mäharbeiten, aber vor allem

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auch das Prüfen sämtlicher Wanderschilder und Markierungen. „Es gibt eine ziemlich dicke Mappe, in der alle Standorte von Schildern in unserer Region verzeichnet sind. Aber nach mehr als 20 Jahren im Dienst habe ich sie fast alle im Kopf“, sagt Toni Wilhelm. Im Winter ist er Chef der Pistenrettung, für den Sommer hat er 1996 den Job als Wegewart übernommen, da sein Vorgänger in den Ruhestand gegangen ist.


Auf den richtigen Pfaden In Lech Zürs gibt es drei verschiedene Markierungen, die den Schwierigkeitsgrad der einzelnen Wanderrouten anzeigen. _ Gelb-weiß: Wanderungen in alpinen Tallagen bzw. im Mittelgebirge (teils kinderwagentauglich) _ Rot-weiß: Tagestouren im Mittelgebirge, aber auch Hüttenwanderungen _ Blau-weiß: Alpine Touren, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind durchgängig notwendig

_Im Auftrag der Region. Den Großteil seiner Arbeit erledigt Toni auf dem Lechweg bis zum Fischteich in Zug, auf dem Flühenweg, rund um Oberlech am Tannberg und von Lech bis hoch zum Rüfikopf. „Es ist schon eine sehr umfangreiche Aufgabe“, sagt er, die er zusammen mit einem 15-köpfigen Team erledigt. Umfangreich und verantwortungsvoll, denn gerade die Beschilderung der Wanderwege ist ein elementarer Beitrag zur Sicherheit der Gäste. Unterwegs ist er meist mit einem Quad samt Anhänger. Doch je nachdem was erledigt werden muss, kommen auch Traktoren oder Geräte und Fahrzeuge des Bauhofs zum Einsatz. „Den Lechweg haben wir in Teilen per Hubschrauber geschottert“, gibt Toni einen Einblick ist seinen nicht ganz alltäglichen Job. _Beste Aussichten. Da auch das Auge stets mit unterwegs ist, legt er viel Wert darauf, Aussichtspunkte so auszurichten, dass der Wanderer auch etwas zu sehen bekommt. „Privat bin ich Jäger“, sagt er. „Daher bin ich es gewohnt, mir meine Umgebung ganz genau anzuschauen. Dieses ‚Auge‘ hilft mir auch im Job, nichts zu übersehen und die schönsten Plätze zu markieren.“ Neben den Wanderern kümmert sich Toni im Sommer auch um die Radfahrer. Deren Routen führen meist über Asphaltund Schotterstraßen, die es zu pflegen gilt. Auch die besonderen Übergänge auf den Radwegen, die vor allem Kühe davon abhalten sollen, ihre Weiden zu verlassen, müssen regelmäßig überprüft werden; die Tiere können sie nicht passieren und Radfahrer müssen nicht absteigen, um sie zu öffnen oder zu schließen. _Teamwork. „Viele Hinweise auf Schäden bekomme ich von den Wanderführern“, so Toni Wilhelm. „Denn ich kann einfach nicht überall sein.“ Auch sonst setzt er auf Zusammen­arbeit: Bei der Erschließung oder Verlegung von Wegen – zum Beispiel

erst kürzlich rund um den neuen Golfplatz in Zug – kooperiert er mit der Gemeinde, den Grundeigentümern und den Kollegen vom Bauhof. Und für die Instandhaltung der Höhenwege sind in erster Linie die jeweiligen Sektionen, also die Teams der Freiburger, Stuttgarter, Göppinger und Ravens­ burger Hütte zuständig. „Unser aller Hauptgegner ist ganzjährig das Wetter“, sagt Toni. „Egal ob es sich um Schnee oder schwere Gewitter handelt, deren Niederschläge Muren auslösen und Wege unter oder überspülen können.“ Gleichzeitig ist die Natur für den gebürtigen Tiroler das Beste an seinem Beruf. „Lech ist einfach ein schöner Ort“, sagt er. „Ich verbringe die meiste Zeit draußen und kann das Naturschauspiel, beispielsweise im Zuger Tal, unmittelbar genießen. Vom Skieldorado im Winter ganz zu schweigen.“

Pause mit Wurst Auch die Wartung der insgesamt sieben Grillplätze in Lech Zürs gehört zu den Aufgaben von Wegewart Toni Wilhelm. So sorgt er dafür, dass ausreichend Feuerholz vor Ort ist. Wanderer oder Ausflügler müssen also nur noch für Anzünder und das gewünschte Grillgut sorgen. Dass nach dem Essen alles wieder aufgeräumt wird, sollte sich von selbst verstehen. Grillstellen: _ Alpe Stubenbach _ Flühenweg / Ebra _ „Großer Stein“ am Spazierweg Lech – Zug, gegenüber vom Schwimmbad _ Auf dem Lechweg, gegenüber der Zuger Säge _ Auf dem Lechweg Richtung Spullersee, nach dem Älpele bei der ersten Brücke links _ Waldcamp _ Tannegg

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9-Loch-Golfplatz Lech Zug Im ruhigen Ortsteil Zug im idyllischen Zugertal liegen die neun Löcher auf beiden Seiten des Lech. Die Natur hat bereits die Routenführung vorgegeben. Flussaufwärts geht es in Richtung Rote Wand bis zum Zugertobel. Nach dem dritten Abschlag führt die Trasse den Lech entlang bis zum Stierlochbach, um anschließend am Fischteich vorbei wieder an den Start zu kommen.

1 Par

4, 191/248 m

Anhöhe mit Blick auf die Rote Wand.

2 Par

4 Par

4, 275/292 m

7 Par

3, 122/140 m

Von einer kleinen Anhöhe aus geht es

Das Signatur Hole. Ist der Stierlochbach

wieder über den Bach. Auf der ganzen

überwunden, landet der Ball auf einem

Länge ist der Lechfluss mit im Spiel.

idyllischen Green nahe am Lechfluss.

5, 425/468 m

Rechts ist der Hang, links ist das Fairway durch einen Altarm des Lechflusses

3, 106/122 m

8 Par

3, 74/79 m

begrenzt. Das Green liegt auf einem klei-

Links vom Green befindet sich ein Teich,

Das kürzeste Loch führt wieder Lech aufwärts

nen Plateau am Auslauf des Zugertobels.

rechts begleitet der Lechfluss dieses Loch.

und ist in einer Arlenschneise angelegt.

3 Par

4, 310/339 m

6 Par

4, 261/284 m

9 Par

3, 101/122 m

Eine echte Herausforderung. Nach einem

Über eine moderne Stahlbrücke erreicht

Nach einem gemütlichen Spaziergang

Drive auf über 200 m spielt man ein Dog-

man den Abschlag 6, der in einer Wald-

vorbei am traumhaft gelegenen Zuger

leg nach rechts mit 100 m über den

lichtung liegt.

Fischteich steht man am letzten Abschlag,

Lechfluss auf das Green.

70

5 Par

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der über einen Teich zu spielen ist.


Golfen wie die Kaiser Im Zugertal in Lech wird seit 2016 Golf gespielt – nach 40 Jahren Planungsphase und insgesamt 24 Plänen.

I

hr Lieblingsloch ist die Nummer 7. Von einer kleinen Anhöhe schlägt Kristl Moosbrugger den Ball hinunter in Richtung Grün. Dass ihr dieses Loch gefällt, ist nicht verwunderlich: Die Flugbahn des Balles verläuft parallel zu einem kleinen Bach, hinter dem Abschlag plätschert ein Wasserfall. Doch nicht nur die Nummer 7 begeistert, auch die anderen acht Löcher des neuen Lecher Golfplatzes fügen sich wunderbar in die herrliche Landschaft des Zugertales ein.

Am Golfplatz Lech kennt man Kristl Moosbrugger, sie wird begrüßt, gibt Tipps und fachsimpelt mit anderen Spielern. Moosbrugger ist Vize-Präsidentin des Lecher Golfclubs und eine jener Personen, die mit einem extrem langen Atem dazu beigetragen haben, dass dieser entstehen konnte. Darüber hinaus ist sie die Senior-Chefin des Hotel Post und wurde als erste Frau zum „Hotelier des Jahres“ gewählt. Moosbrugger blickt über den Tellerrand, versucht stets das große Ganze zu sehen. Auch deshalb sieht sie den Golfplatz nicht nur als Zeitvertreib für Liebhaber, sondern als Angebot für die breite Masse und sozialen Treffpunkt für die Einheimischen. >

„Viele gehen am Abend noch eine Runde spielen und sitzen danach im Clubhaus beisammen, so entstehen Freundschaften.“ Kristl Moosbrugger

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Frau Moosbrugger, stimmt es, dass es bereits 1976 die ersten Bemühungen hinsichtlich Golfplatz gab? Ja. Wir haben tatsächlich 40 Jahre gebraucht. Mein Mann war in jungen Jahren in Amerika und hat gesehen, dass dieser Sport ganz klar das Potential zum Breitensport hat. Gemeinsam mit Paul Pfefferkorn und Peter Burger hat er damals schon Pläne für einen 18-Loch-Platz erstellen lassen. Wir haben aber die nötigen Grundstücke dafür nicht gekriegt, deshalb konnte man diese Pläne nicht umsetzen. Das Thema ist aber immer irgendwie aktuell geblieben, auch nach dem Tod meines Mannes. Es gab immer Personen, die sich engagiert haben. Nur leider sind alle irgendwann nicht mehr weiter gekommen. Woran ist es gescheitert? Letztendlich bestand bei allen Plänen die Schwierigkeit darin, die notwendigen Grundstücke zu kriegen. Zudem hat es oft geheißen, ein Golfplatz würde die Natur zerstören. Letztendlich hat es aber doch geklappt. Großen Anteil daran hat Clemens Walch (Gründer und Präsident des Golfclubs), der die Idee, trotz Rückschlägen, stets weiterverfolgt hat. Am Ende geht es immer darum einen Kompromiss zu finden. Und gegenseitiges Verständnis. Wir haben versucht, so wenig wie möglich in die Natur einzugreifen und sind extrem schonend mit ihr umgegangen. Das ist ja auch in unserem Interesse. Es hat keine Geländeveränderungen gegeben, nichts wurde planiert oder aufgeschüttet. Der Golfplatz sticht nicht raus aus der Landschaft. Wir alle schätzen unsere Umgebung, wir lieben sie, wir pflegen sie. Wenn irgendwo in der Natur etwas gebaut wird, das komplett heraussticht – das tut mir auch weh. Welche Bedeutung hat der Golfplatz für einen Ort wie Lech? Schauen Sie, wir hatten bis 1971, 1972 fantastische Sommersaisonen hier. Dann ist die Ölkrise gekommen, zudem haben die deutschen Urlauber bemerkt, dass es auch außerhalb des deutschsprachigen Raums nette Orte gibt und haben begonnen,

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in die weite Welt hinaus zu fahren. Bis dahin musste man als Wirt oder Hotelier nur gutes Essen haben, freundliches und kompetentes Personal und saubere Zimmer. Dann hat man Schritt für Schritt begonnen, dem Gast verschiedene Aktivitäten zu offerieren. Allerdings hat man die Sommergäste immer irgendwie nur als ‚Wanderer’ angesehen. Trifft das nicht zu? Ich denke – und damit bin ich mittlerweile sicher nicht mehr alleine – dass sich Golf und Wandern sehr gut ergänzen und es viele Gäste gibt, die beides machen. Wenn es anderswo, beispielsweise im Süden, richtig heiß ist, kannst du ja gar nicht mehr aktiv sein am Tag. Da liegst du nur noch rum und in der Nacht kannst du auch nicht schlafen. Wenn es einen richtig heißen Sommer gibt, fühlt man sich hier oben wie ein Kaiser. Ist der Golfplatz in erster Linie also ein Angebot an die Gäste? Nein, absolut nicht. Er bringt auch eine Verbesserung der Lebensqualität für die Menschen hier. Viele gehen am Abend noch eine Runde spielen und sitzen danach im Clubhaus beisammen, so entstehen Freundschaften. Der Golfplatz hat für das soziale Leben im Dorf sicherlich auch einen enormen Mehrwert. Zum Abschluss: Was macht den Platz im Zugertal so besonders? Ein Golfplatz muss einfach interessante Löcher haben. Das ist das Gleiche wie mit einer Skipiste, da will man auch nicht immer nur flache Hänge runterfahren. Es gibt viele Plätze, die bestehen nur aus Wiese. Und da spielst du dann halt Wiese hin, Wiese her, Wiese hin, Wiese her. Da weißt du gar nicht, ob du jetzt bei Loch fünf oder Loch sieben bist. Hier ist jedes Loch anders, mal spielt man links vom Fluss, mal rechts. Du musst den Platz kennenlernen und taktisch spielen. Das macht es unheimlich spannend. www.golf-arlberg.at

Der Text ist ursprünglich bei Best of the Alps unter www.bestofthealps.com erschienen. Autor: Matthias Köb // friendship.is, Fotos: Florian Lechner // friendship.is


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KULTURRAUM Lech Zürs am Arlberg lebt Kultur und lässt Taten sprechen: James Turrell realisiert ein einzigartiges Kunstprojekt. Beim Arlberger Musikfest klingt ein ganzes Dorf. Und auf der Hütte sowie im Tal wird gejazzt, geswingt, getagt und getanzt. ZEITRAUM

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Der Himmel ist die Grenze GroĂ&#x;e Worte braucht es am Arlberg in der Regel nicht. Man lässt lieber Taten sprechen. So oder so: Dass ein Superstar der Kunst wie James Turrell in Lech ein Projekt realisiert, darf getrost als Sensation bezeichnet werden.

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D

as Horizon Field ließ bei den Lechern offenbar den Wunsch nach mehr Kunst im öffentlichen Raum wachsen. Zur Erinnerung: Die Installation von Antony Gormley bestand zwischen 2010 und 2012 aus einhundert mannshohen Eisenmännern, die auf einer horizontalen Ebene jeweils in 2.039 Metern Höhe im Lechquellengebirge platziert wurden. Es war das erste solche Vorhaben in den Alpen und die größte künstlerische Landschafts-Intervention in Österreich bis heute. Die Arbeit umfasste ein Gebiet von 150 Quadratkilometern über die Gemeinden Mellau, Schoppernau, Schröcken, Warth, Mittelberg, Lech, Klösterle und Dalaas.

Eine der ersten Skyspace-Skizzen von James Turrell.

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“My desire is to set up a situation to which I take you and let you see. It becomes your experience.“ James Turrell

James Turrell ist einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart.

_Privatinitiative. In Zusammenarbeit mit der Galerie Häusler Contemporary ist es dem privaten Verein Horizon Field jetzt gelungen, James Turrell für ein Skyspace-Projekt in Lech zu gewinnen. Bei seinem Besuch in Lech im September 2014 war Turrell von der einzigartigen Hochgebirgslandschaft fasziniert und hat den Standort „Tannegg“ in Oberlech für einen sehr speziell angelegten Skyspace ausgewählt. Das „Tannegg“ ist ein kleiner Hügel oberhalb der Bergstation der Schlosskopfbahn, an dem sowohl im Sommer als auch im Winter ein Wanderweg vorbeiführt und der auch von der Skiabfahrt nach Oberlech leicht erreich­bar ist. Der Standort liegt außerhalb des besiedelten Ortsgebietes auf einer Höhe von 1.780 Metern und bietet ein einzigartiges Panorama. James Turrell hat im November 2014 den speziell auf den Standort Tannegg zugeschnittenen Skyspace-Lech konzipiert und detaillierte Entwurfsskizzen erstellt. Diese zeigen 78

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ein weitgehend unterirdisch angelegtes Bauwerk, das sich sensibel in die Landschaft einfügt. Der ovale Lichtraum (9 x 6 Meter, Höhe 5,2 Meter) hat eine ebenfalls ovale Öffnung in der Decke (3,5 x 2,6 Meter) und eine umlaufende Sitzbank. Die Lichtinstallation, die mit Einbruch der Dämmerung Wände und Decke in farblich wechselndes Licht taucht, scheint die zuvor noch klar wahrgenommene Raumstruktur aufzulösen. Der Zugang erfolgt über einen 15 Meter langen Tunnel, der nach Nordosten gerichtet ist und somit die Blickachse über Bürstegg bis zum markanten Gipfel des Biberkopf bietet. Im Februar 2015 wurden die Skizzen von James Turrell vom Archi­ tekten­büro Baumschlager-Eberle in einen architektonischen Ent­ wurf umgesetzt. Mit Errichtung und Eröffnung des Skyspace-Lech verschmelzen am Tannegg Himmel, Licht, Zeit und Raum zu einer sinnlichen Grenzerfahrung. In einer Zeit der schnellen und oberflächlich konsumierten Bilder führt der Skyspace den Betrachter zur meditativen Konzentration des Sehens und zur Vertiefung des Erlebens.


Künstlerisches Konzept Der Skyspace-Lech ist ein Lichtraum am Berg, der den Besuchern als begehbares Kunstwerk künstlerische Wahrnehmungserlebnisse vermittelt. Das Projekt wird von Fachleuten als einzigartige kulturelle Bereicherung für Lech gesehen. Der Skyspace-Lech wird in vielerlei Hinsicht einmalig innerhalb der Werkserie des Künstlers sein. Die hochalpine, exponierte Lage war für James Turrell von besonderem Reiz. Die außergewöhnliche Lage hat auch dazu geführt, dass der Künstler eine spezielle, bewegliche Kuppel vorgesehen hat. Diese ermöglicht einerseits das künstlerische Konzept „Skyspace“ mit der Öffnung zum Himmel. Andererseits lässt sie aber auch, in geschlossenem Zustand, die Nutzung als „Ganzfeldraum“ zu. Somit ist der Skyspace-Lech einer der wenigen Lichträume dieser Werkserie, in dem zwei sehr wichtige künstlerische Ideen von James Turrell umgesetzt werden.

James Turrell Der Amerikaner zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart. Er wurde vor allem durch seine Arbeit „Roden Crater“ und seine Lichträume bekannt. Turrells beeindruckendes Lebenswerk beschäftigt sich immer wieder mit der Wahrnehmung von Licht. Seine Installationen sind sanfte Kompositionen, in denen er Form und Atmosphäre in den Vordergrund rückt. In Vorarlberg ließ er 1997 die Glasfassade des Kunsthaus Bregenz mit einer faszinierenden Lichtinstallation erstrahlen. Zu seinem 70. Geburtstag 2013 zeigten das Guggenheim Museum in New York, das LACMA in Los Angeles und das Museum of Fine Arts in Houston Retrospektiven mit enormem Zuspruch.

2018 Turrell-Retrospektive in Basel James Turrell wird 2018 in der Beyeler Foundation bei Basel Thema einer großen Retrospektive sein. In einer der renommiertesten Kunsthallen der Welt wird sein Lebenswerk einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Der Umstand, dass nach der Eröffnung des Skyspace-Lech dem Künstler eine so große Schau gewidmet wird, wird auch für den Skyspace-Lech zusätzliches internationales Interesse schaffen.

„A piece of Heaven“ Ein Viertel des Projektbudgets wird durch den Verkauf von 250 Bausteinen zum Preis von je 1.000 Euro aufgebracht. Diese werden, mit Namensgravuren versehen, an der Außenfassade des Gebäudes vermauert. Vereinsobmann Otto Huber betont, dass das große Interesse an den Bausteinen auch eine starke Motivation für den Kunstverein Horizon Field sei. „Es hat uns gezeigt, wie viele Menschen eine starke Beziehung zu dieser Kunst, aber auch zum Ort Lech haben. Gäste aus aller Welt bringen sich mit großer Begeisterung ein und ermutigen uns, das Projekt weiter zu verfolgen.“ www.skyspace-lech.com

Die „Öffnung zum Himmel“ im Skyspace. ZEITRAUM

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ZEITRAUM

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DRUCK UND MEDIEN


Zeit & Raum für Veranstaltungen Wer nach Lech Zürs am Arlberg fährt, macht dies meist mit dem Ziel, die wunderschöne Natur auf Skiern zu genießen oder sich sportlich zu verausgaben. Doch die Region bietet noch viel mehr! Gemeinsam wollen wir uns am Berg der Kultur und des Genusses umschauen und auf unserer Tour die vielfältigen Veranstaltungen entdecken. Denn jeder der Veranstaltungsorte hat seine eigene Geschichte, die ihn und die dort stattfindenden Events zu einem besonderen Erlebnis macht.

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_Fantastisches Farbenspiel. Zum Saisonstart erscheinen die Rüfikopf-Seilbahnen am 9. Dezember 2017 in einem besonderen Licht. Wo sonst Skifahrer auf dem Weg zur nächsten Abfahrt Platz nehmen, entsteht für eine Nacht eine schwebende Disko. International bekannte DJs legen die angesagtesten Platten auf und Live-Acts bringen die Berge zum Beben. „Fantastic Gondolas“ lässt die Berg- und Talstation zum Schauplatz eines faszinierenden Festivalevents werden. Großartige Projektionen, Live Visuals und multimediale Installationen verwandeln die Berge in riesige, strahlende Leinwände. Der Kreativität, den Formen und Farben sind dabei nahezu keine Grenzen gesetzt. „Fantastic Gondolas“ ist eine Veranstaltung von „Go White!“ – dem wunderbaren Winterstart in Lech Zürs am Arlberg.

_Gipfeltreffen der besonderen Art. Auch führende Medienvertreter, Politiker und Meinungsbildner nutzen die inspirierende Bergluft am Arlberg. Befreit vom hektischen Alltagsgeschäft findet dort bereits zum 11. Mal der Europäische Mediengipfel vom 30. November bis zum 2. Dezember 2017 statt. In diesem Jahr steht das Thema „Die neue Welt(un)ordnung – Auswege aus der Überforderung der Eliten“ zur Diskussion. Dazu tauschen sich renommierte Journalisten mit hochkarätigen Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Kultur aus. Die Veranstaltung findet im Lecher Hotel Post sowie im arlberg1800 Resort in St. Christoph statt. Beide Orte bieten eine malerische alpine Kulisse mit ausreichend Raum für Gedanken und Stille, um Standpunkte und Argumente für die Debatten vorzubereiten oder nachwirken zu lassen.

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_Weihnachtsidylle. Wenn der Weihnachtsmarkt beginnt, erlebt man Lech von seiner schönsten Seite. Liebevoll dekorierte und beleuchtete Buden schmücken die ganze Ortschaft und lassen die Bergkulisse in warmem Licht erstrahlen. Von dort aus ziehen weihnachtliche Düfte und Klänge durch die Straßen. Zahlreiche Stände halten heimische Spezialitäten und eigens gestaltete Handarbeiten für jeden Geschmack bereit. Für die musikalische Untermalung sorgen Musikensembles, Chöre und Bläser. Bei einem leckeren Kinderpunsch am Lagerfeuer fühlen sich auch die kleinen Gäste wohl. Wo könnte man sich schöner auf Weihnachten einstimmen als in dieser malerischen Kulisse? Übrigens: Am 9. und 10. Dezember 2017 ist auch in Zug Weihnachtsmarkt und nach Zürs kommt am 25. Dezember 2017 der Weihnachtsmann, um die Geschenke persönlich abzugeben.


_Traditionsreiche Musikanten. Auch im Sommer ist Lech ein Ort der festlichen Klänge. Zum Lecher Musikantentag am 28. Juli 2018 kommen Musiker, Sänger und Tänzer und erfüllen den gesamten Ort mit Musik und Freude. Nach der offiziellen Eröffnung am Rüfiplatz spielen sie auf Hütten, Almen und Terrassen. In ihrer zünftigen Trachten hauchen sie dem Dorfplatz ein traditionelles und uriges Flair ein. Bei schlechtem Wetter findet man sie in Gasthäusern und gemütlichen Stuben, wobei sie Gäste und Einheimische ganz nah zusammen bringen. Viele Gastgeber sorgen mit regionalen Spezialitäten für das leibliche Wohl der Gäste.

_Klangvolle Kirche. Klassische Musik trifft Neue Kirche: Vom 31. Juli bis 4. August 2018 wird die Neue Kirche Lech von meisterlichen Klängen erfüllt. In der Stille der Kirche vereinen sich die zarten Töne der Streicher mit dem raumfüllenden Klang der Bläser zu purem Hörgenuss. Auftritte von Chören, Vocal- und Instrumental-Solisten sowie renommierten Festival-Orchestern gehören zum Programm der siebten Auflage des Lech Classic Festival. International bekannte Musiker, wie der Bassist Ain Anger, geben sich die Ehre. Sie präsentieren ihre Interpretationen der Werke namhafter Komponisten. Die vielfältigen Klänge stehen dabei unter dem Motto „Musik ist eine Himmelsmacht“. Mit ihrer besonderen Akustik schafft die Neue Kirche Lech Raum für die Entfaltung intensiver Klänge. www.lechclassicfestival.com

_Tiefschnee-Action. Im Robinson Club Alpenrose Zürs und auf den Pisten vor der Tür begegnen sich bei der Snow & Safety Conference Profis und Anfänger in Theorie und Praxis. Die Leidenschaft für die unberührte Schneedecke und das vielfältige Gelände abseits der Piste verbindet Neulinge und erfahrene Freerider. Als Wiege des Skifahrens und Region der ausgeprägten Skikultur sieht sich Lech Zürs in der Verantwortung für die Sicherheit der Gäste, zumal der Trend des Abseitsfahrens in den letzten Jahren stark zunimmt. Um Unfällen vorzubeugen und über Gefahren aufzuklären, steht der Transfer von vorhandenem und neu gewonnenem Wissen in die Praxis im Fokus. Die Veranstaltung bietet vom 1. bis 2. Dezember 2017 Impulsvorträge, die zum eigenständigen Nachdenken und Diskutieren anregen sollen, umfangreiche Informationen zur Sicherheit am Berg und praktische Übungen im Gelände. Das Gelände rund um den Arlberg bietet perfekte Bedingungen für Freeride-Touren mit bekannten Fahrern der Szene, Übungen zur Verschüttetensuche und zur Auswahl des Geländes sowie geführte Touren für Jugendliche. Wer noch nicht das passende Material für die erste Abfahrt abseits der Piste gefunden hat, kann vor Ort Equipment renommierter Hersteller testen. Für alle, die gar nicht genug vom Tiefschnee bekommen können, findet das Freeride Safety Camp am 24. und 27. Januar 2018 am Arlberg statt.

_Jazzgrößen. Familiär geht es im Sommer zu, wenn sich Jazzfreunde aus nah und fern im Zentrum von Lech versammeln. Die Postgarage bietet einen Ort, der wie gemacht für unvergessliche Konzertabende scheint. „Publikum und Künstler begegnen sich auf engem Raum. Das schafft auch emotionale Nähe zu den Inhalten der Auftritte“, meint Philip Waldhart, der die Jazzbühne ohne öffentliche Unterstützung ins Leben gerufen hat. So präsentieren international gefeierte Jazz-Interpreten, getragen von der Begeisterung des Publikums, auch 2018 ihre musikalischen Delikatessen. Mit dem privaten Festival wird Lech aus dem Nichts zu einer gefragten Location des internationalen Jazz. 8. August

Vincent Peirani & Emile Parisien

9. August

Poppy Ackroyd

10. August

Aaron Choulai Trio

11. August

David Helbock Trio

12. August

Bugge Wesseltoft

Postgarage Lech, www.jazzbuehne-lech.at

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_Skihelden von morgen. Mit dem Ziel, irgendwann wie die großen Freeride-Vorbilder auf den Skiern zu stehen, starten die kleinen Pistenflitzer in die Familienschneewoche in Zürs: 16. bis 23. Dezember 2017 und 6. bis 13. Januar 2018. Tagsüber üben die Nachwuchsrennfahrer in der Skischule ihre Schwünge auf den Brettern. Nachmittags gibt es abseits der Piste viel zu entdecken: Ein Besuch bei der Feuerwehr, eine spannende Schatzsuche und eine Fahrt mit dem Pistenbully sind nur einige der Highlights. Abends trifft sich die ganze Gruppe zum Buffet und beendet den Tag mit einem Schmunzeln im Kinderkino. Am letzten Tag wartet dann das Finale: das große Skirennen! Unter lauten Anfeuerungsrufen der Eltern, Großeltern und Geschwister zeigen die Kinder, was sie unter der Woche geübt haben. Anschließend wird gemeinsam gefeiert, bevor es am nächsten Tag Richtung Heimat geht.

_Abschlag mit Ausblick. Ein malerisches Highlight findet sich inmitten der Natur: Umringt von dichten Nadelwäldern, sattem Grün und dahinter steil aufragenden Bergen findet am 27. Juni 2018 zum zweiten Mal der Arlberg Classic Golf Cup statt. Beim Golfturnier auf dem hochalpinen Rasen von Zug liefern sich Gäste und Einheimische einen Schlagabtausch mit dem Golfschläger. Der Cup wird als offenes Wettspiel, zu dem sich jeder Golffreund anmelden kann, ausgetragen. Clemens Walch, Präsident des Golfclub Lech: „Der 19 Hektar große, handicap-wirksame 9-Loch-Golfplatz in Lech-Zug bietet Golfern jeglicher Spielstärke mit PAR 66 eine spannende, aber realisierbare He­rausforderung in beeindruckender Kulisse.“ Nach erfolgreichem Spiel ist Zeit für eine gemeinsame Mittagsjause mit Siegerehrung, für Gespräche und geselliges Beisammensein. Für Oldtimer-Fans lässt sich das Turnier perfekt mit einem Besuch bei der Arlberg Classic Car Rally verbinden.

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_Tanz der Raketen. Der Start ins neue Jahr wird bunt. Fast scheint es, als würden sich die Farben und Lichter der „Fantastic Gondolas“ zum Neujahrstag auf dem Edelweißplatz in Zürs wiederfinden. Verschiedene Feuerwerks­ effekte erzeugen in einer spektakulären Choreografie stimmungsvolle Bilder vor dem nächtlichen Bergpanorama. Das Klangfeuerwerk wird zum Freilufterlebnis für Augen und Ohren und lockt unzählige Menschen auf den Edelweißplatz in Zürs. Unter wechselndem Motto visualisieren Pyrotechniker die Songs bekannter Interpreten. In diesem Jahr gibt Robbie Williams den Takt für Gold­regen, Raketen und Fontänen an.


_Trachtengaudi. Auch in dieser Saison wird die Piste an der Lecher Schlegelkopfbahn einen Tag lang zum Laufsteg für fesche Dirndl und Lederhosen. Angeführt von Bernd Knünz, dem selbsternannten Platzhirsch, wagen rund 300 Trachtenträger unter staunenden Blicken der Skifahrer und Snowboarder die Abfahrt. Zünftige Volksmusik bringt dabei Schwung in jede Hüfte und lässt die Teilnehmer vor Freude jauchzen. Abends fliegen die Zöpfe dann bei der Après-Ski-Party in einer Lecher Hütte. Dabei wird jedes Jahr aufs Neue bewiesen, dass es sich in Skischuhen genauso gut feiert wie in High Heels. Für alle, die sich noch passend kleiden möchten, präsentiert Designerin Lena Hoschek ihre exklusiven Dirndl. Der 3. internationale KÄSTLE Dirndl Skitag am 7. April 2018: ein Muss für jeden Trachtenliebhaber!

_Literaturraum. In Lech werden weitläufige Wiesen, Berggipfel und traumhaft gelegene Alpen zur Kulisse eines neuen literarischen Ereignisses. Inmitten der Stille der Natur findet sich Raum für neue Inspiration und spannende Begegnungen zwischen Autor und Zuhörern. Bei den ersten Lecher Literaturtagen am 6. und 7. September 2017 bekamen Sprachkunst, Textschöpfungen und lebhafte Geschichten eine Bühne. Im Burghotel in Oberlech begeisterten gefeierte Autoren die Zuhörer mit ihren Werken und Sprachtalente mussten sich im wortgewaltigen Wettkampf auf der Kriegeralpe messen. Erleben Sie selbst, wie Kunst und Natur verschmelzen! Die Lecher Literaturtage finden 2018 am 1. und 2. September statt.

_Verkehrte Welt. Wo sonst geübte Skifahrer den Hang hinab flitzen, wartet am 7. April 2018 ein steiler Aufstieg auf die Teilnehmer von „Rüfi 900“. 959 verschneite Meter sind zu bezwingen, bis man den atemberaubenden Blick vom Rüfikopf in 2.350 Metern Höhe genießen kann. Die mutigen Bergbezwinger starten gemeinsam vom Schlosskopfplatz in Lech auf 1.450 Metern. Motorisierte Hilfsmittel sind nicht erlaubt. Ansonsten steht es den Teilnehmern frei, wie sie den extremen Aufstieg bewältigen. Die Strecke verlangt ihnen dabei körperlich einiges ab. Auf dem Weg zum Gipfel gilt es unter anderem ein 300 Meter langes Teilstück mit 35 Grad Gefälle zu überwinden.

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Ein Dorf musiziert Das Arlberger Musikfest hat bereits eine lange Tradition. Zu Beginn der 1950er-Jahre ins Leben gerufen, wird es jedes Jahr abwechselnd in Lech, St. Anton am Arlberg, Klösterle und Wald ausgetragen. Der Anlass: Freude am gemeinsamen Musizieren und ein klares Bekenntnis zu den eigenen Wurzeln.

„ B

ei uns in der Region hat jeder größere Ort eine Musikkapelle mit individueller Tracht“, sagt Stefan Jochum, Fest­ obmann des Arlberger Musikfestes, das 2017 zum 17. Mal in Lech stattgefunden hat. „Damit drücken wir auch als moderne Tourismusregion unsere Verbundenheit zur Heimat aus.“ _Stimmungsvolle Atmosphäre. Als Teilnehmer sind jedes Jahr zahlreiche Kapellen aus Vorarlberg und Tirol dabei, dazu kommen befreundete Musiker beispielsweise aus Südtirol und Deutschland. Das Programm geht über drei Tage von Freitag bis Sonntag und zu den Höhepunkten gehören der gemeinsame

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Festumzug durchs Dorf sowie das sogenannte Monsterkonzert: „Dabei spielen alle Musiker zusammen drei Stücke. Jetzt in Lech waren es 51 Gruppen mit rund 2.000 Mitgliedern, da entsteht schon eine beeindruckende Klangkulisse“, so der Festobmann. Die Tradition stammt aus den 1980er-Jahren und wurde in Lech begründet. Als Dirigent tritt jedes Mal eine besondere Persönlichkeit der Region auf. 2017 war es unter anderem der Kapellmeister einer Gastkapelle aus Südtirol. Dabei ist seine größte Herausforderung, dass zwar alle Musikanten die Stücke kennen, sie aber niemals zuvor zusammengespielt haben.


Foto: Georg Schnell

„Die Stimmung beim Arlberger Musikfest ist sehr herzlich und offen“, sagt Stefan Jochum. Viele Bewohner aus Lech und Umgebung nutzten den Anlass, um ihre regionale Walser-Tracht zu tragen. Dabei sind Einheimische und Urlauber gleichermaßen willkommen. „Wir haben Gäste aus aller Welt, die regelmäßig extra wegen des Musikfestes anreisen. Dieses Jahr waren wir zudem Teil des Ehrennadelträgertreffens.“ (siehe Seite 124) _Große Gastfreundschaft. Jede Kapelle, die als Gast am Umzug des Arlberger Musikfestes teilnimmt, bekommt einen ortskundigen „Festführer“ zugeteilt. Dieser kümmert sich um die Musiker-Kollegen und sorgt für ihr leibliches Wohl. Eine Besonderheit in Lech ist es zudem, dass der Festführer seine Kapelle nach dem Ende des Umzuges mit zu sich nach Hause einlädt, wo dann in den Häusern, Hotels oder Pensionen nochmals aufgespielt wird. „Da klingt das ganze Dorf“, beschreibt Stefan Jochum das besondere Flair zum Ende des Festes.

Walser Tracht der Tannbergregion Wer sich für die heimische Tracht entscheidet, sollte genau wissen, wie sie zu tragen ist. So bestehen die Varianten für Frauen und Männer aus unterschiedlichen Details, die je nach Anlass oder auch Wetter angezogen werden. Elemente der Tracht für Frauen sind zum Beispiel Rock, Mieder, Schürze und Kappe. Zur Ausstattung der Männer gehören unter anderem Jacke („Tschopa“), Kniebundhose, Strümpfe und Hut – oder eine Zipfelkappe, wie die Trachtenkapelle Lech sie zur Walser Burschentracht trägt. Wer als Mann verheiratet ist, wählt übrigens blaue Strümpfe zur Tracht. Junggesellen nehmen weiße.

2018 findet das Arlberger Musikfest in St. Anton am Arlberg statt. www.lech-zuers.at/veranstaltungen www.trachtenkapelle-lech.com ZEITRAUM

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Swing und Groove inmitten der Berge „Ich habe noch nie an einem so schönen Platz Musik gemacht wie in Lech“, sagt Henrik Wager, Sänger der Band Tape Five. Mehr braucht man zum Tanzcafé Arlberg nicht zu sagen. Außer vielleicht das noch: Schwingen auch Sie auf Skihütten und Sonnenterrassen das Tanzbein!

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Was ist das Tanzcafé Arlberg? „Die Veranstaltungsreihe gibt es seit fünf Jahren und sie versteht sich als Vintage Music Festival“, sagt Julia Mumelter, eine der zwei Organisatorinnen. „Wir stehen damit in der Tradition der 1930er- und 40er-Jahre, in denen es beispielsweise im Tannberger Hof nachmittags Live-Musik gab und die Piste gegen die Tanzfläche getauscht wurde.“ Wann und wo findet das Festival statt? „Pünktlich zum Sonnenskilauf in den ersten beiden Aprilwochen stellen sowohl rustikale Skihütten als auch elegante Hotels ihre Balkone, Terrassen und Bars zur Verfügung. Dort finden über ganz Lech Zürs verteilt dann über 20 Konzerte vor traumhafter Kulisse statt.“ Das heißt, die Musiker spielen auch im Skigebiet? „Das ist Teil des Konzepts“, sagt Renée Jud, ebenfalls Organisatorin des Tanzcafés Arlberg. „Die Gäste sollen direkt mit den Skiern zum Konzert fahren können. Aber es gibt auch abends noch Konzerttermine.“ Gespielt werden Jazz, Swing und Retro.

„Mit dem Tanzcafé sind wir gleichzeitig rückblickend und zeitgemäß.“

Renée Jud

Was sagen Musiker und Gäste zum Tanzcafé? „Das ist so ein unglaubliches Panorama hier oben auf dem Schlegelkopf“, freut sich Tape Five-Sänger Henrik Wager. „An solche Orte könnte es uns wirklich öfter verschlagen.“ Dazu kommt ein Hauch Abenteuer, da beispielsweise das gesamte Equipment mit der Pistenraupe hochgefahren werden musste. Die Band folgte per Lift – wie viele Besucher, die aus allen Teilen des Skigebiets gekommen sind. „Die Gäste sind wirklich hin und weg“, so Julia Mumelter. „Die Locations und die Lecher Gastfreundlichkeit runden die tolle Musik perfekt ab.“

Tanzcafé Arlberg vom 1. bis 15. April 2018 Für Festival-Feeling auf dem Berg und im Tal sorgen u. a.: The Puppini Sisters, Waldeck und Moonlight Breakfast.

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HIGH TIMES Veranstaltungskalender Dezember 2017 bis Oktober 2018

DEZEMBER 2017

16.–23.12.2017 Zürs

30.11.2017 Lech Zürs

19.12.2017 Rüfiplatz Lech

Saisonstart

Adventsingen

30.11.–2.12.2017 Lech

21.12.2017 Kirche Zürs

11. Europäischer Mediengipfel

Weihnachtslesung

1.–2.12.2017 Lech Zürs

25.12.2017 Zürs

6. Snow & Safety Conference

Weihnachtsmann kommt nach Zürs

Familienschneewoche

5.12.2017 Rüfiplatz Lech Adventsingen 7.–8.12.2017 Restaurant Fux „Arlberg Weinberg“ Treff internationaler Winzer und Weinliebhaber 6.–10.12.2017 diverse Betriebe Rahmenprogramm zu „Arlberg Weinberg“ rund um das Thema Wein und Genuss 8.–9.12.2017 Skiservice Strolz / Strolz am Rüfiplatz Strolz Skitest 9.12.2017 Sporthaus Strolz Skifahren mit Strolz Genuss 9.12.2017 Rüfikopfbahn / Rüfikopf Fantastic Gondolas 9.–10.12.2017 Zug Weihnachtsmarkt Zug

JANUAR 2018 1.1.2018 Edelweißplatz Zürs Klangfeuerwerk 6.–13.1.2018 Zürs Familienschneewoche 13.1.2018 Strolz am Rüfiplatz 1. Arlberger Film Challenge by Go Pro und Strolz „Share your Story” 18.1.2018 Zürs Speed Race Zürs 20.1.2018 Rüfikopf Bergstation Der Weiße Ring – Das Rennen 24. und 27.1.2018 Lech Zürs Freeride Safety Camp

12.12.2017 Rüfiplatz Lech Adventsingen

FEBRUAR 2018

14.12.2017 Lech Weihnachtslesung

27.1.–3.2.2018 Lech Zürs Ski-Club Arlberg Woche

15.–18.12.2017 Kirchplatz Lech Weihnachtsmarkt Lech

12.2.2018 Eislaufplatz Zürs Kinderfasching Zürs

16.12.2017 Zürs Zürser Street Food Festival

13.2.2018 Kinderskischule Lech Kinderfasching Lech

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MÄRZ 2018

JULI 2018

10.–17.3.2018 Zürs

5.–8.7.2018 Lech

She-Skiwoche

Medicinicum Lech 21.7.2018 Lech

APRIL 2018 1.4.2018 Zürs Osterhase kommt nach Zürs 1.–15.4.2018 Lech Zürs Tanzcafé Arlberg 7.4.2018 Lech Zürs

Lecher Dorffest 28.7.2018 Lech 11. Lecher Musikantentag 31.7.–4.8.2018 Neue Kirche Lech 7. Lech Classic Festival

3. Int. KÄSTLE Dirndl Skitag

AUGUST 2018

7.4.2018 Lech

8.–12.8.2018 Postgarage Lech

Rüfi 900

Jazzbühne Lech

11.–13.4.2018 Lech

17.–19.8.2018 sport.park.lech

Europa Forum Lech

Arlberg läuft

12.–15.4.2018 Lech

23.–26.8.2018 Lech

Women’s Progression Days by Lorraine Huber

Grand Arlberg Scootering

14.4.2018 Mittelstation Auenfeld-Jet / Weibermahdbahn Weingondeln 14.4.2018 sport.park.lech Sister Resort Party 13.–15.4.2018 Burgplateau Oberlech 23. Oberlecher Frühlingsfest 22.4.2018 Lech Zürs Saisonschluss

JUNI 2018

SEPTEMBER 2018 7.–9.9.2018 Lech Festival LegeArtis Lech 1.-2.9.2018 Lech 2. Lecher Literaturtage 15.9.2018 Golfplatz Lech Best of the Alps Golfturnier 19.–23.9.2018 Neue Kirche Lech 22. Philosophicum Lech: „Die Hölle. Kulturen des Unerträglichen.“

22.6.2018 Lech Saisonstart 27.6.2018 Lech-Zug Arlberg Classic Golf Cup 28.6.–1.7.2018 Lech Arlberg Classic Car Rally

OKTOBER 2018 7.10.2018 Lech Saisonende Detaillierte Informationen zu allen Veranstaltungen finden Sie in unserem Eventkalender www.lech-zuers.at/veranstaltungen. Programmänderungen vorbehalten. ZEITRAUM

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Ernest Hemingway: Winterglück in Vorarlberg

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wei glückliche und für ihn unvergessliche Skiwinter verbrachte Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger Ernest Hemingway in den 1920er-Jahren in Vorarlberg. Dabei lernte er auch Lech kennen und lieben – wie der Amerikaner Christopher Seppälä, der bereits seit über vierzig Jahren regelmäßig zum Skifahren nach Lech kommt, recherchiert hat. Dass Hemingway einmal ein bedeutender Literat werden würde, ahnte zur damaligen Zeit wohl niemand. In jenen Jahren wohnte er mit seiner ersten Frau Hadley und dem kleinen Sohn „Bumby“ in Paris. Dort arbeitete er zunächst als Auslandskorrespondent des kanadischen „Toronto Star“ und unternahm seine ersten Gehversuche als Schriftsteller. _Harte Winter in Paris. Das Geld war damals für den jungen Hemingway noch knapp bemessen. Deshalb wollte er dem Winter in der Stadt entrinnen: „Wenn man richtig arm ist, und wir waren wirklich arm, als ich nach unserer Rückkehr aus Kanada alle journalistischen Arbeiten aufgegeben hatte und keine einzige meiner Erzählungen verkaufen konnte, waren die Winter in Paris mit einem Baby einfach zu hart“, heißt es in seinem Buch „Paris – Ein Fest fürs Leben“, das voller Erinnerungen an diese frühen Jahre steckt. _Einkehr in Lech. So kam es, dass die Hemingways den Winter 1924/25 im Montafon verbrachten und dort als begeisterte Skiläufer viele Touren unternahmen. Vom

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17. bis 19. Januar 1925 führte sie ein Mehrtagestrip über den Flexenpass und die Madloch Spitze nach Lech. Dort übernachteten die beiden im Hotel Krone und wurden von der Inhaberfamilie Pfefferkorn herzlich aufgenommen – wie ein Biograf Hemingways einst bemerkte. Aufgrund der Lawinengefahr in der Region führten sie die Tour allerdings nicht fort, sondern kehrten nach Schruns zurück. Ernest Hemingway schien der Kurztrip nach Lech gefallen zu haben. Kurz nach der Tour schrieb er in einem Brief an eine Freundin: „Wir haben einige feine Skitouren mit Übernachtungen im Hochgebirge unternommen!“ Die schönen Erlebnisse führten Hemingway im Winter 1925/26 erneut für mehrere Monate nach Vorarlberg. Währenddessen überarbeitete er seinen ersten Roman „Fiesta“, der ihn berühmt machte. _Erinnerungen prägen. Bis zu seinem Tod im Jahr 1961 sollten ihm die wunderbaren Eindrücke dieser beiden Winter präsent und unvergesslich bleiben, wie weitere Zitate aus „Paris – Ein Fest fürs Leben“ zeigen (siehe gegenüberliegende Seite).

Christopher Seppälä

... langjähriger Lechbesucher auf den Spuren von Hemingway.


Ernest Hemingway mit Freunden (li.) und seiner ersten Frau Elizabeth Hadley Richards und Sohn Jack „Bumby“ (re.).

bfahrt den A e ß o r g ie d „Schließlich ter, glatt und geradeun Gletscher hin deaus, wenn die Beine ra aus, ewig ge die Knöchel eng n, das aushielte f gebückt in die Getie aneinander, elehnt, fielen und fielen g schwindigkeit ischen des frischen Z wir im stillen Das war besser als s. Pulverschnee es andere.“ all ingway Fliegen und Ernest Hem

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HUBRAUM Starke Motoren erfüllen am Arlberg unterschiedlichste Aufgaben. Die von Wucher Helikopter zum Beispiel erreichen in Minutenschnelle jeden Ort in der alpinen Landschaft, an dem sie benötigt werden. Die der Arlberg Classic Car Rally lassen einfach nur das Herz eines jeden Autofreundes höher schlagen.

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Benzin im Blut

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istorische Rallye mit einem exklusiven Teilnehmerkreis inmitten einer grandiosen Alpenlandschaft: Das macht die Arlberg Classic Car Rally zu einem ganz besonderen Erlebnis. Im Sommer 2017 fand die Veranstaltung zum achten Mal statt. 110 Teilnehmer waren dabei und präsentierten wieder viele schöne Oldtimer – um nicht zu sagen „wahre Schätze“. Seit vier Jahren ist der als Rallyepilot bekannte Armin Schwarz Rallyeleiter und hat nicht nur in dieser Rolle „Benzin im Blut“.

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Herr Schwarz, die Arlberg Classic Car Rally zu organisieren ist eine immense Herausforderung. Wie viel Vorlauf haben Sie dabei und wie groß ist Ihr Team? Unser Vorlauf beträgt rund zehn Monate. Unmittelbar nach der Rallye beginnt also schon die Vorbereitung der nächsten. Neben mir gehört Detlef Ruf als Streckensicherungsleiter noch dazu. Zur Rallye selbst sind wir dann mit externen Zeitnehmern etwa 35 Personen. Hat sich die Streckenführung seit dem Start vor acht Jahren geändert? Ja, es hat sich einiges geändert! Es ist wichtig, dass wir unseren Teilnehmern stets neue Eindrücke vermitteln. Wir planen für die Tour zum Beispiel immer wieder neue Routen. Damit bieten wir den Fahrern neue Blickwinkel mit zum Teil neuen Strecken, die sie noch nicht kennen.

Armin Schwarz ist seit vier Jahren der gute Geist der Arlberg Classic Car Rally.

Was macht den besonderen Reiz der Arlberg Classic Car Rally aus? Ganz klar: Lech selbst, unser Start und Ziel, die atemberaubende Alpenlandschaft und natürlich unsere einmaligen Teilnehmer. Das sind meist Gäste, die schon seit Jahren ihre Urlaube in Lech verbringen und die familiäre Atmosphäre unserer Rallye ausmachen. Mit dabei sind viele Vorkriegsfahrer, die Modelle aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg besitzen. Diese Fahrzeuge werden natürlich immer rarer und sind sehr begehrt. Dieser Teilnehmerkreis macht rund 30 bis 40 Prozent bei uns aus, was eine Besonderheit unter den Oldtimerrallyes ist. >

Immer mittendrin: Doris Mittwoch leitet das Veranstaltungsbüro bei der historischen Rundfahrt. ZEITRAUM

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Welche Fahrzeuge sind zugelassen? Das sind Fahrzeuge bis einschließlich Baujahr 1975 – es soll ja eine historische Rallye sein. Welche Bandbreite haben die Modelle? Unsere Highlights sind wie gesagt die Vorkriegsfahrzeuge. Dann suchen wir natürlich einmalige Einzelstücke, wie zum Beispiel ein Ford GT40 Le Mans Baujahr 1966 oder ein Honda S 800 Cabrio Baujahr 1969.

Was war Ihr bisher schönstes Erlebnis bei Ihren Rallyes? Mein Favorit war immer die Safari Rallye in Kenia. Sowohl die Rallye als auch das Land selbst waren faszinierend. Man ist wie in einem Zoo durch die freie Wildnis gefahren. Das ist einfach Freiheit pur, die man in Europa nicht mehr kennt.

Welchen Oldtimer nennen Sie Ihr Eigen? Einen Lancia Stratos.

Was war Ihr spannendstes Erlebnis in den vier Jahren als Leiter der Arlberg Classic Car Rally? Der Almauftrieb ist eine spannende Phase, die uns jedes Jahr aufs Neue beschäftigt. Denn er findet immer um die Zeit unserer Rallye statt, wir wissen aber nie im Voraus, wann genau. Der Almauftrieb hängt vom Wetter ab und erfolgt dementsprechend spontan. Die Gemeinden informieren uns meist erst kurzfristig an dem jeweiligen Morgen, ob eine Route von uns davon betroffen ist. Die können wir dann natürlich nicht mehr ändern. Wir können nur versuchen, die Zeiten, in der die Kühe genau diese Straße passieren, zu umgehen, indem wir später losfahren beziehungsweise dort sind. Das bedeutet noch einmal zusätzliche Organisation an dem Rallyetag, denn alle Fahrer müssen rasch darüber informiert werden. Ich habe das bereits zum dritten Mal erlebt.

Welche Rennen sind Sie gefahren? Ich bin 30 Jahre Rallye gefahren, davon 28 Jahre in der RallyeWeltmeisterschaft – auf Autos von Audi, Mitsubishi, Toyota,

Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges? Never give up. Nothing is impossible! Das ist meine Lebenseinstellung. Und das ist wohl auch mein Erfolg.

Gibt es dabei richtig gute „Schätze“? Natürlich haben wir viele Fahrzeuge, die man als solche bezeichnen kann. Das liegt aber in der Betrachtung des Fans. Es hat ja jeder seine eigene Vorliebe beim Automobil. Die einen lieben Vorkriegswagen, die anderen wiederum Epochen der 1960er- oder 1970er Jahre. Welchen Bezug haben Sie zu Oldtimern? Ich hatte schon immer Benzin im Blut. Und mich haben immer klassische Fahrzeuge interessiert. Daher habe ich einen starken Bezug zu den Oldies.

Arlberg Classic Car Rally 2018 Vom 28. Juni bis 1. Juli 2018 heißt es wieder „Mit Freunden durch alpine Traumkulissen“. Dann findet die neunte Auflage der Arlberg Classic Car Rally statt. Auf rund 600 Kilometern geht es auf einer zum Teil ganz neuen Streckenführung durch die einmalige hochalpine Landschaft!

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Ford, Hyundai, Skoda und Porsche. Derzeit fahre ich in den USA und in Mexiko Langstrecken-Offroad-Rennen.

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Symbolfoto

WITTERT JEDE WITTERUNG. BMW xDRIVE, DAS INTELLIGENTE ALLRADSYSTEM.

BMW X1 mit xDrive: von 110 kW (150 PS) bis 170 kW (231 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 4,7 l/100 km bis 6,6 l/100 km, CO2-Emission von 124 g/km bis 152 g/km.

Freude am Fahren ZEITRAUM

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„ Wir sind keine Kunstflieger“ Wer glaubt, Helikopterpiloten seien Adrenalinjunkies, sollte sich einmal mit Captain Stefan Ganahl unterhalten.

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tefan Ganahl ist ein Mann, der es gewohnt ist, im Rahmen von klar definierten Richtlinien zu arbeiten. Als Chefpilot von Wucher Helikopter muss er sich nicht nur selbst an diese halten, er ist auch dafür zuständig, dass gesetzliche Regelungen in den unternehmensinternen Manuals umgesetzt werden – egal ob es

sich dabei um einen Rettungsflug, einen Transportflug, Heliskiing oder eine Rinderbergung handelt. Seit dem Jahr 2000 ist Ganahl im Hangar in Lech Zürs am Arlberg stationiert. Für unser Interview gibt es ausnahmsweise nur eine einzige Richtlinie: Wir dürfen die Frage „Was haben Sie in Ihrem Beruf schon Spektakuläres erlebt?“ nicht stellen.

Ein eingespieltes Team: Flugretter Markus Amann, Flugärztin Raphaela Studer und Pilot Stefan Ganahl (von links). 102

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„Ich musste beispielsweise nach Amerika gehen um Flugstunden zu sammeln, weil das Geld, das ich als KFZ-Mechaniker verdient habe, für Flugstunden in Österreich nicht gereicht hat.“

Captain Stefan Ganahl

Was stört sie denn an dieser Frage? Ich mache doch nur meinen Job, wie jeder andere auch – wenn man das einen LKW-Fahrer fragt, der seinen Job seit 30 Jahren macht, könnte der vermutlich auch viele Geschichten erzählen. Den Beruf des Piloten stellt man sich eben spektakulärer vor. Ich habe eine Flugerfahrung von mehr als 10.000 Stunden auf dem Hubschrauber – sicher gibt es da einiges, das man erzählen könnte. Unser Job ist aber bei weitem nicht so spektakulär wie manche vielleicht denken – und schon gar nicht gefährlich. Die Fahrt mit dem Auto zum Hangar ist wahrscheinlich gefährlicher als das Fliegen. Wir haben ganz klare Richt­linien, und natürlich gehen wir innerhalb dieser an die Grenzen, aber wir überschreiten sie nicht – sonst wird es eine Kamikaze-Aktion. Deshalb spielt auch das Wörtchen „Nein“ eine sehr wichtige Rolle. Sie meinen, dass man als Pilot auch sagen muss: „Nein, wir können nicht fliegen“? Genau. Als Pilot trägt man die Verantwortung für jeden einzelnen an Bord und unser oberstes Ziel muss immer sein, alle gesund zurück auf den Boden zu bringen. Es geht nicht darum, spektakuläre Manöver zu fliegen, von denen man nachher stolz erzählen kann – wir sind ja keine Kunstflieger. Übrigens ist es auch beim Kunstfliegen so, dass es einen gewissen Rahmen gibt, in dem man sich bewegt und dessen Grenzen man nicht überschreiten darf. Sprechen wir über Ihre Leidenschaft für die Fliegerei: Pilot ist ja ein klassischer Berufswunsch von vielen Kindern – wann haben Sie gemerkt, dass bei Ihnen mehr dahintersteckt als ein „kindlicher Wunsch“? Eigentlich schon mit 12 oder 13 Jahren, als ich ab und zu in einem Hubschrauber mitfliegen durfte. Wir hatten zu der Zeit auch einen deutschen Gast in unserer Ferienwohnung, der Berufspilot war und mich einmal mitgenommen hat. Danach habe ich zu mir selbst gesagt: Das möchte ich auch einmal erreichen.

Ich habe dann bereits mit 15 Jahren begonnen, Motorsegler zu fliegen. Das ist eigentlich recht früh, wenn man bedenkt, dass ich damals noch nicht einmal Moped fahren durfte. Aber ein Motor­ segelflugzeug mit 16 Metern Spannweite fliegen, das war ok. Mit 21 Jahren zählten Sie zu den jüngsten Piloten in ganz Österreich. Wenn hier junge Menschen mitlesen, die ebenfalls Pilot werden wollen: Was braucht man dafür? In erster Linie muss man die Sache sehr euphorisch angehen und viel Leidenschaft mitbringen, denn es dauert eine gewisse Zeit, bis man den Schein wirklich in der Hand hat. Ich musste beispielsweise nach Amerika gehen um Flugstunden zu sammeln, weil das Geld, das ich als KFZ-Mechaniker verdient habe, für Flugstunden in Österreich nicht gereicht hat. Zudem muss man schon etwas Geschick mitbringen, da wir alles händisch steuern. Ich würde sogar sagen, Geschicklichkeit ist wichtiger als Erfahrung. Das ist wie beim Autofahren: Es gibt Fahrer, die können nach 30 Jahren noch nicht richtig einparken, und solche, die schaffen es auf Anhieb – und genau solche Leute brauchen wir in der Fliegerei. > ZEITRAUM

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„Wenn es um jede Sekunde geht, sind wir in zwei Minuten nach der Alarmierung in der Luft.“

Captain Stefan Ganahl

Der Text ist ursprünglich bei Best of the Alps unter www.bestofthealps.com erschienen. Autor: Matthias Köb // friendship.is, Fotos: Ian Ehm // friendship.is

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In Lech Zürs führt Wucher Helikopter auch Heliskiing-Flüge durch – ein Angebot, das es sonst nirgends in ganz Österreich gibt. Ich vermute, aus Pilotensicht ist ein Heliskiing-Job etwas ganz anderes als ein Rettungseinsatz? Man kann ganz grundsätzlich sagen: Fliegen ist nicht gleich Fliegen. Beim Heliskiing fliegen wir zum Außenlandeplatz, holen die Gäste dort ab und bringen sie auf den Gipfel. Das läuft alles sehr koordiniert und geregelt ab. Insgesamt fliegen wir rund 200 bis 250 solche Jobs im Jahr und ja, natürlich ist das auch für uns entspannter. Wenn wir da mal fünf Minuten Verspätung haben, ist sicher niemand böse, weil die Leute gut drauf sind und wir ihnen ein unvergessliches Erlebnis ermöglichen. Haben Sie persönlich einen Lieblingseinsatzbereich? Für mich ist es ganz klar die Rettungsfliegerei, weil das mit Abstand der emotionalste Teil meines Berufs ist. Wenn ein Patient ein Jahr später zum Hangar kommt, sich bedankt und sagt: „Ohne euch würde es mich nicht mehr geben“ – das löst schon sehr starke Gefühle aus. Und ich denke, es kann sich jeder vorstellen, dass das etwas ganz anderes ist, als wenn ein Kunde nach einem Transportflug sagt: „Danke, ohne euch hätte ich das Fundament nicht rechtzeitig fertig gekriegt.“ Und wie lange dauert es, bis Sie abheben können? Wenn es um jede Sekunde geht, sind wir in zwei Minuten nach der Alarmierung in der Luft. Das ist wirklich eine sehr gute Einsatzzeit.


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Performance, die Berge versetzt Der Auric Cut BC SPIN setzt einen neuen Sicherheitsstandard. Sowohl auf, als auch abseits der Piste. Dank POC’s innovativer SPIN Technologie und den frei beweglichen Pads kann sich der Kopf bei einem Sturz mit schrägem Aufprall relativ zum Helm bewegen. So wird die Aufprallenergie reduziert und das Gehirn geschützt. Das weiterentwickelte, multi-impact-fähige EPPMaterial sowie die robuste ABS-Außenschale stehen auch mehrere Stürze durch. Die Orb besitzt POC’s neu entwickelte Clarity Scheiben von Carl Zeiss. Der Kontrastboost sowie speziell abgestimmte Farbspektren verleihen Skifahrern und Snowboardern präzisen Durchblick für den ganzen Tag – erhältlich für sonniges, bewölktes und bedecktes Wetter. Mehr Infos auf pocsports.com

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GENUSSRAUM Der Genuss schmeichelt allen Sinnen. Und führt zu einem Gefühl tiefster Zufriedenheit. Lech Zürs am Arlberg bietet seinen Gästen spektakuläre Weinproben in Liftgondeln und eine für Österreich einzigartige Haubendichte. Außerdem laden Medicinicum und Philosophicum dazu ein, neben dem Körper auch den Geist zu verwöhnen.

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Lecher Wein-Winter In der Wintersaison ist Lech Zürs am Arlberg nicht nur ein Paradies für Skifahrer und Winterwanderer – es ist auch ein Mekka für Weinkenner und Liebhaber der kulinarischen Genüsse. Was liegt da näher, als diese beiden Leidenschaften miteinander zu verbinden?

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trahlend blauer Himmel und angenehme Temperaturen – das sind ideale Verhältnisse, um den Frühjahrsskilauf am Arlberg zu genießen. Doch an einem Tag im Spätwinter sind nicht alle Gondeln des Auenfeldjets mit Wintersportlern besetzt. Stattdessen sieht man darin Menschen mit Weingläsern in der Hand, untereinander ins Gespräch versunken. Der Lech-Kenner weiß: Das ist der Tag des Weingondelns. Zu diesem Anlass werden 25 Gondeln zur Weinstube. Spitzen-Winzer aus ganz Österreich haben dann die Gelegenheit, eine Auswahl ihrer Weine den Gästen in kleiner Runde zu präsentieren. Dabei steht jedes Jahr unter einem anderen Motto. „Wir wollten unseren Gästen auch im Winter etwas Exklusives bieten“, sagt Organisator Johannes Pfefferkorn. „Und was gibt es für einen Weinkenner schöneres, als einen ‚private luxury moment‘ mit einem Winzer?“ Kulinarisches Gipfeltreffen in Lech Zürs: die Genussmesse „Arlberg Weinberg“.

_In Ruhe genießen. So lautet die Philosophie der Veranstaltung. Sie bietet eine Gelegenheit, direkt mit dem Winzer über seine besten Weine zu sprechen. Der Vorteil für den Besucher liegt dabei klar auf der Hand: Dadurch, dass die Winzer aus ganz Österreich nach Lech kommen, können auch Weine probiert werden, die sonst vielleicht nicht direkt bezogen werden könnten. Eine knappe halbe Stunde bleibt dem Winzer, seine „Gondel-Gäste“ von seinem Wein zu überzeugen. Dann wird gewechselt und eine neue Gondel mit einem weiteren Anbieter wartet darauf, erkundet zu werden. Für den kleinen Hunger zwischendurch stehen Snacks wie frisches Brot, Käse und Wurst zur Verfügung. Doch allzu sehr sollte diesen Leckereien nicht zugesprochen werden. Denn schließlich wartet am Abend im Romantikhotel „Die Krone von Lech“ noch ein 6-Gang-Menü mit passender Weinbegleitung, die von den Winzern des Weingondelns zusammengestellt worden ist.

Horst Grilc (li.) und Johannes Pfefferkorn (re.), Mit-Organisatoren von Arlberg Weinberg und Weingondeln.

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_Arlberg Weinberg. Wer seinen edlen Tropfen in fachkundiger Runde genießen möchte, dem sei auch die Messe „Arlberg Weinberg“ empfohlen. Sie bietet nicht nur Branchenkennern aus Hotellerie und Gastronomie, sondern auch Gästen die Gelegenheit, zwei Tage lang Top-Weine zu probieren.


Präsentiert wird dabei eine erlesene Auswahl nationaler und internationaler Anbieter. Das sind zum Beispiel Weine der besten österreichischen Winzervereinigungen wie „Österreichische Traditionsweingüter“, „Renommierte Weingüter Burgenland“, „Vinea Wachau“ oder „Steirische Terroir- und Klassikweingüter“. Dazu kommen Angebote deutscher Prädikatswinzer und gefragter internationaler Weinmacher wie unter anderem Antinori, Biserno und Lageder. „Auch die Händler sind begeistert von der Messe“, sagt Veranstaltungsleiter und Weinhändler Horst Grilc. „Sie wissen genau, wo die großen Weine geschätzt werden.“ Pro Tag kommen zwischen 250 und 300 Fachbesucher, die sich beraten lassen oder den Austausch zwischen Profis pflegen. Und obwohl die Ausstellungsplätze immer schnell ausverkauft sind, achtet Grilc da­rauf, dass auch jedes Mal Newcomer der Szene dabei sind. Begleitend gibt es abends ein umfangreiches Rahmenprogramm, das sich die Lecher Gastronomen überlegt haben. Dort kann der Wein dann mit exquisiter Haubenküche kombiniert werden. _Event der Spitzenklasse. Für Veranstalter, Aussteller und Besucher ist „Arlberg Weinberg“ ein kulinarisches Gipfeltreffen, das zu Beginn eines jeden Winters stattfindet. Doch warum öffnet die Messe ihre Türen erst am Nachmittag? „Ganz einfach: Unsere Gäste und Winzer sind oft auch begeisterte Skifahrer und lieben die Arlberger Abfahrten!“ So schön lassen sich Arbeit und Vergnügen wohl nur in Lech verbinden.

Arlberg Weinberg vom 6. bis 10. Dezember 2017 Messetage Donnerstag und Freitag (07.-08.12.2017), jeweils von 13:00-18:30 Uhr Location Fux Restaurant+Bar+Kultur Rahmenveranstaltungen in den Betrieben Mittwoch bis Sonntag (06.12.-10.12.2017)

Weingondeln am Arlberg 14. April 2018 Start Mittelstation-Auenfeldjet / Weibermahdbahn Abendveranstaltung Romantikhotel „Die Krone von Lech“ Mehr Informationen unter: www.lech-zuers.at/arlberg-weinberg und www.lech-zuers.at/weingondeln

UNÜBERTROFFENER SCHUTZ FÜR DEN BERG The North Face ® ist erhältlich bei

Lake Tenquille, British Columbia - CANADA | Photo: Aaron Blatt

Sportalp in Lech und unter sportalp.at ZEITRAUM

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Weinviertel DAC ist Festwein von Lech Zürs am Arlberg

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it Lech Zürs am Arlberg verbindet das Weinviertel eine über 20 Jahre währende Partnerschaft. Herzstück ist der Lecher Festwein, der Jahr für Jahr von einer internationalen Fachjury prämiert wird. Vertreter der Partnerstädte Beaver Creek, Kampen / Sylt und Hakuba Happo / Japan ermitteln den besten Weinviertel DAC und Zweigelt beziehungsweise Rotwein-Cuvée. Die Siegerweine werden in den Gastronomiebetrieben der Partnerregionen und zu außergewöhnlichen Anlässen kredenzt.

_Lecher Festwein. Dieses einzigartige Projekt wurde 1994 von führenden Hoteliers in Lech in Zusammenarbeit mit der Generali Winzer-Initiative Probus aus der Taufe gehoben. Der Lecher Festwein wird unter über 1000 Winzern des Weinviertels ausgeschrieben und in zwei Blindauskostungen gekürt: Die Favoriten für die Finalauskostung in Lech werden im Frühjahr in der Weinstadt Retz ermittelt. 2017 überzeugte das Weingut Honsig mit seinem Weinviertel DAC 2016 Riede Längen die Juroren. Weingenuss pur war im Sommer angesagt. Sowohl beim Stammgästetreffen mit 1200 Gästen als auch beim Arlberger Musikfest mit 2000 Musikanten kam der Lecher Festwein ins Glas. _Weinviertel DAC – der Wein der Region. Unbestritten ist der Erfolg von Weinviertel DAC. Ist er doch der erste herkunftstypische Wein in Österreich, das heißt, dass er seine Herkunft und sein Geschmacksprofil über die Rebsorte stellt. Nur Wein, der dem definierten Geschmacksprofil entspricht, darf die Herkunft in seinem Namen tragen. Im Weinviertel ist der Grüne Veltliner die meist angepflanzte Rebsorte, ein logischer Schritt also, diese sehr beliebte Rebsorte zum Aushängeschild des größten Weinbaugebiets Österreichs zu machen. Das besondere Klima und der Boden geben dem Grünen Veltliner seine spezielle Note: fruchtig, pfeffrig, frisch – so muss ein Weinviertel DAC schmecken!

_Weinviertel DAC Reserve – höchste Weinkultur. Dieser Wein symbolisiert die Stärke des Weinviertels und präsentiert die höchste Qualität, das Herzstück eines jeden Betriebes. Die Weinviertel DAC Reserve steht für Schmelz, vielschichtigen, reifen Geschmack und kraftvolles Bouquet. Sie wird nur aus den schönsten, reifsten Grünen-Veltliner-Trauben gewonnen, schmeckt und duftet, wie es nur ein großer Weißwein kann. Ob Weinviertel DAC oder Weinviertel DAC Reserve, hinter dieser Bezeichnung stehen Spitzen-Veltliner, deren Typizität und Qualität garantiert ist und die zu Recht zu den besten Österreichern im Weinregal zählen! _Weinviertel DAC bringt Pfeffer auf den Tisch. Guter Wein und gutes Essen gehören einfach zusammen. Was simpel klingt, stellt in der Praxis so manchen vor eine schwierige Aufgabe. Erfreulicherweise können sich Genießer auf das kundige Urteil der Sommeliers verlassen. Die servieren mit Vorliebe Weinviertel DAC. Seine würzig-fruchtige Aromatik nach grünem Pfeffer und die harmonische Fruchtsäure machen ihn zum idealen Speisenbegleiter. Damit schafft er, wovon andere Weine nur träumen können: Den breiten Spagat zwischen einem knusprigen Wiener Schnitzel und einem leichten Spargelgericht, zwischen einem sinnlichen Hauben-Menü und einem geselligen Grillabend mit Freunden. Gerne wird der Wein mit dem typischen „Pfefferl“ auch als gehaltvollere Weinviertel DAC Reserve zur modernen Asia- oder Fusionsküche serviert. Als gebietstypischer Wein aus Österreichs größtem Weingarten versteht es der Weinviertel DAC einfach, mit unterschiedlichen Gaumenfreuden finessenreich umzugehen. www.weinvierteldac.at Weinviertel - eine geschützte Ursprungsbezeichnung der EU für österreichischen Qualitätswein.

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Huber Fine Watches & Jewellery Dorf Nr. 115, Lech am Arlberg, www.huber-lech.at

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Genuss unter der Haube „Weil Speis und Trank in dieser Welt doch Leib und Seel‘ zusammenhält“ – dieses jahrhundertealte Sprichwort hat auch bis heute nicht an Aktualität verloren. Zählt doch ein gutes Essen mit passender Weinbegleitung zu einem der besonderen Luxusmomente im Leben.

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ie wunderbare Bergwelt, die vielen sportlichen Möglichkeiten und das einzigartige Ambiente machen Lech Zürs zu einer besonderen Gegend in Vorarlberg. Klar, dass dabei auch der sinnliche Genuss nicht zu kurz kommen darf. Und da die Lecher dafür bekannt sind, dass wenn sie etwas anfangen, es gleich richtig machen, so haben sie auch in Sachen Genuss alles getan, um einen Spitzenplatz zu besetzen. Innerhalb weniger Jahre haben sie sich in dem österreichischen Ranking des Restaurantführers Gault Millau ganz nach oben gekocht. _Ein Spitzenplatz für die Gourmets. Martina Hohenlohe, die Chefredakteurin der österreichischen Ausgabe des Gault Millau, kennt das Geheimnis des Erfolgs: „Generell kann man sagen, dass die Haubenküche im Arlberg-Raum von hoher Qualität geprägt ist. Und da das Klientel in Lech, Zürs, Stuben, St. Christoph und St. Anton genussaffin und finanziell privilegiert ist, finden wir hier auch ein entsprechendes Niveau der Restaurants“, so die 45-jährige Journalistin. Sie gibt seit 2004 gemeinsam mit ihrem Mann Karl den bekannten Restaurantführer für Österreich heraus. Gemeinsam sind sie das ganze Jahr unterwegs, um die besten Küchen zu testen. „Wobei man sagen muss, dass Lech das Haubenranking in Österreich anführt – aktuell haben wir alleine dort 18 Betriebe getestet und bewertet. In keinem anderen Arlberg-Ort gibt es so viele Haubenrestaurants.“ Das haben auch Falstaff und Vöslauer erkannt und daher dem Ort liebevoll den Namen „Weltgourmetdorf“ verliehen. _Der Gipfel des Genüsse. Dieser scheint erreicht, doch wollen sich die Küchenchefs der Spitzenrestaurants auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen. Herrschte vor 20 Jahren noch ein relativ harter Konkurrenzkampf zwischen den Spitzenköchen, so ist dies heute anders. > Gault Millau-Chefredakteurin Martina Hohenlohe nennt Lech „Weltgourmetdorf“.

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Natürlich möchte jeder für sein Haus das Beste erreichen, doch die Devise lautet nun „miteinander statt gegeneinander“. Daher wurde eine Initiative mit dem Namen „Arlberg&Friends“ gegründet. Dort treffen sich die Küchenchefs der großen Häuser mit den Erzeugern und Lebensmittelhändlern der Region einige Male im Jahr. Gemeinsam überlegen sie, was sie den Gästen anbieten können, um diese noch mehr in die Genusswelt am Arlberg eintauchen zu lassen. Dort werden außerdem gemeinsame Aktionen konzipiert und auch der Austausch untereinander wird gepflegt. Denn den Köchen am Arlberg ist klar: Wer im Hauben-Ranking aufsteigen will, der ist auf die Erfahrung anderer angewiesen. Dazu Martina Hohenlohe: „Die Saison am Arlberg ist kurz und extrem intensiv. Das ist als Erfahrungswert für jeden Koch garantiert bewusstseinserweiternd. Ich denke, eine Station in einem renommierten Betrieb in Lech Zürs ist für jeden Lebenslauf ein Upgrade.“ _Alles aus der Region. Alle Köche sind bestrebt, ihren Gästen das Beste aus den heimischen Bergen zu bieten. Regionales und saisonales Kochen ist dabei fast schon ein Muss. Das weiß auch Martina Hohenlohe zu schätzen: „Von Kasspatzeln bis zu Kaiserschmarren, von Flusskrebsen bis zum Forellen Sashimi. Ich würde auf jeden Fall eine Mischung aus Tradition und Moderne probieren – Auswahl davon gibt es genug.“

Über den Gault Millau Die Geschichte Der Restaurantführer ist nach seinen beiden französischen Herausgebern Henri Gault und Christian Millau benannt worden. Die beiden Journalisten brachten 1969 die erste Ausgabe heraus. Der erste Gault Millau Österreich erschien 1978. Seit 2004 sind Karl und Martina Hohenlohe die Chefredakteure und Herausgeber des Gault Millau Österreich. Die Bewertung Diese basiert auf einem Punktesystem. Die höchste Bewertung sind 20 Punkte. Doch werden diese nur extrem selten verliehen – bis 2004 bekamen nur zwei französische Restaurants die volle Punktzahl. Die Punkte 13-14 stehen für eine sehr gute Küche. Bei dieser Punktzahl bekommt das Restaurant gleichzeitig eine Kochmütze – in Österreich „Haube“ genannt – verliehen. 15-16 Punkte und damit zwei Hauben werden für hohe Qualität und Kreativität vergeben. 17-18 Punkte, beziehungsweise drei Hauben, bedeuten bestmögliche Zubereitung und höchste Kreativität. Das „non plus ultra“ (18,5-20 Punkte und vier Mützen) erhält ein Restaurant für eine „weltbeste“ Küche. Je besser die Bewertung eines Restaurants ausfällt, desto mehr Text wird diesem im Gourmetführer gewidmet. Die Tester des Gault Millau wählen außerdem den „Koch des Jahres“ und den „Aufsteiger des Jahres“. Auch in diesen beiden Kategorien wurden schon Restaurants und deren Köche aus Lech Zürs als Preisträger gekürt.

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Dr ei Haube n

Griggeler Stuba

18/2 0

Oberlech 568, 6764 Lech +43 5583 3140 Schualhus Chefs Table 18/2 0

Zug 5, 6764 Lech +43 5583 3435 0

Otto-Wagner-Kristiania Lech

Omesberg 331, 6764 Lech +43 5583 2561 0 Post-Stuben 15/2 0

Dorf 11, 6764 Lech +43 5583 2206

Aurelio‘s 17/2 0

Tannberg 130, 6764 Lech +43 5583 2214

Zwei Haube n

Severin‘s - The Alpine Retreat 16/2 0

Stubenbach 273, 6764 Lech +43 5583 339070

Almhof Schneider Restaurant 15/2 0

6764 Lech +43 5583 3500 0

Die Ente von Zürs

6763 Zürs +43 5583 2341

Krone-Stuben 15/2 0

Dorf 13, 6764 Lech +43 5583 2551 La Fenice

15/2 0

Tannberg 187, 6764 Lech +43 5583 2134 0 Lechtaler Stube 15/2 0

Oberlech 266, 6764 Lech +43 5583 2291 Murmeli

15/2 0

Eine Haube Fux

14/2 0

Omesberg 587, 6764 Lech +43 5583 2992 Goldener Berg

Oberlech 297, 6764 Lech + 43 5583 2467

14/2 0

Oberlech 117, 6764 Oberlech +43 5583 2205 0 Picea

14/2 0

Oberlech 568, 6764 Lech +43 5583 3140 Zur Kanne

15/2 0

15/2 0

14/2 0

Oberlech 279, 6764 Oberlech +43 5583 2460 Almhof Schneider Wunderkammer

6764 Lech +43 5583 3500 0 Hirlanda

13/2 0

13/2 0

6763 Zürs +43 5583 2262

Pfeffermühle 13/2 0

6764 Lech +43 5583 2525 0 Rud-Alpe 13/2 0

Tannberg 185, 6764 Lech +43 5583 41825 0 Thurnher‘s Alpenhof 13/2 0

6763 Zürs +43 5583 2191

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Der schönste Platz Österreichs: durch die Jahreszeiten zum Formarinsee Was wäre Lech ohne das Wandern? Vor Ort zu Fuß unterwegs zu sein, ist ein Naturerlebnis, das alle Sinne anspricht. Genießen Sie mit uns eine Wanderung im Wandel der Jahreszeiten – von Lech hoch bis zum Formarinsee.

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s ist noch früh am Morgen. Die Dunkelheit liegt wie ein samtiges Tuch über dem Tal. In wenigen Häusern brennt Licht, die Fenster werfen leuchtende Rechtecke auf den Boden. In einigen Ecken liegen noch Schneereste. Zeugen eines vergangenen Winters. Es ist noch kühl und die Jacke umschließt fest den Körper. Mit vorsichtigen, teils noch zögerlichen Schritten geht es in Richtung Straße. Raus aus Lech vorbei an den Häusern.

_Rein in den Morgen und in den Wald. Langsam dämmert es. Die ersten Strahlen der Sonne wärmen den Boden. Die Kälte weicht. Auf den Wiesen sprießen die ersten Frühjahrsboten. Mit jedem Schritt geht es weiter in Richtung Natur: vorbei an der Ortschaft, vorbei an den Fischteichen, vorbei am dem bereits geschäftigen Treiben auf dem Golfplatz in Zug. Die Schritte führen weiter gen Westen. Die Ruhe kehrt zurück. Unterbrochen vom stetigen Rauschen des Lechs, der nicht einen Moment innehält. Noch prall gefüllt von der Schneeschmelze bahnt er sich kraftvoll seinen Weg. Ein treuer Begleiter. _Die Sonne steigt, erwärmt die Haut. Das Frühjahr lockt leise Blüte um Blüte aus dem Boden. Bald schon breitet sich ein bunter Farbteppich aus. Enzianblau oder auch Mohnblumenrot drängen in den Vordergrund. Versteckt sind es die Orchideen, die den Zauber der Blütenpracht ergänzen. Mittendrin eine ehemalige Alpe. Heute ist es ein Gasthaus. Dort sitzen Menschen, die sich eine Pause gönnen, lachend und schwatzend ein kaltes Getränk genießen oder nur schweigend den Blick in die Berge streifen lassen. Es bleibt nur Zeit für eine kurze Rast. Der Weg ist noch weit.

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Wissen für Wanderer Von Juni bis Oktober fährt ein Wanderbus von Lech zum Formarinsee und zurück (Fahrplan unter www.lech-zuers.at/ orts-wanderbusse). Darüber hinaus bieten zwei Lecher Taxi-Unternehmen ihren Service an, Vorbestellung erforderlich. Das Gasthaus Älpele hat in der Sommer- und Winter-­ saison geöffnet (Montag Ruhetag), weitere Infos unter www.aelpele-lech.at. Die Freiburger Hütte am Formarinsee ist erreichbar unter +43 664 1745042 oder info@freiburger-huette.at. Übernachtungsgäste müssen sich vorher bei den Pächtern Kathrin und Florian Mittermayr anmelden. Für den Lechweg gibt es eine Übersichtskarte und ein Serviceheft mit weiteren Informationen sowie 40 ausgewiesene Partnerbetriebe in Lech, die besonders wanderfreundlich sind. Sie interessieren sich für die modernen Sagen aus Lech? Dann wäre eine Erwanderung des Grünen Ringes das Richtige für Sie. Oder Sie lesen die Geschichten im Buch „Der Samurai am Kriegerhorn“ nach, zu kaufen bei Lech Zürs Tourismus.

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_Zurück in die Ruhe. Wieder allein. Der Wald spendet Schatten vor der warmen Sommersonne. Im Unterholz knackt es. Braune Augen blicken erschrocken auf. Auch das Wild sucht in der Sommerzeit etwas Abkühlung. Es riecht nach warmem Holz und der harzige Geruch des Waldes erinnert an längst vergessene Märchen und Sagen. Hat sich dort etwas bewegt? Ein kleiner Kopf oder doch nur ein Astloch? Die Lecher haben ihre eigene Sagenwelt. Manche Geschichten uralt und andere ganz neu, doch sprechen sie alle von der Verbundenheit zur ewigen Bergwelt, in der die Menschen nur ein Wimpernschlag der Natur sind. _Stetig steigt der Weg an. Mit der Höhe ändert sich der Bewuchs. Hier regieren die „Latschen“. Das Farbenkleid der Natur ändert sich, erst kaum merklich und dann mit aller Macht. Rotgolden strahlt die Nachmittgssonne. Das türkisblaue Band des hier nicht ganz so wilden Lechs mischt sich in die warme Herbstkulisse. Noch wenige Schritte und er liegt in seiner ganzen Pracht dort: der Formarinsee. Eisblau glitzert seine Wasseroberfläche in der kalten Abendluft. Einer der schönsten Orte Österreichs, so bezeichnen ihn die Menschen von weiter weg – für die Lecher ist es Heimat, dort wo das Herz wohnt. Die Freiburger Hütte liegt schon gut verriegelt im Winterschlaf. Voller Erwartung auf die nächste Saison. Eine Schneeflocke landet leise auf den Wanderschuhen. Es wird Zeit, den Heimweg anzutreten.


Rote Wand

Steeg Bach

Elmen

Weißenbach

Pflach

Formarinsee

Der Lechweg: immer dem Wasser nach Die ersten zwei Etappen des 2012 eröffneten Weitwanderweges „Lechweg“ verlaufen durch die Region Lech Zürs. Darüber hinaus schlängelt sich die Wanderroute bis nach Füssen im Allgäu, wo sie nach insgesamt 125 Kilometern endet.

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ie Strecke des Lechwegs durchquert gleich zu Beginn das Gebiet von Europas größter Steinbock-Kolonie. Später geht es über die längste Fußgängerhängebrücke in Österreich bis hin zu den bayerischen Königsschlössern. Wanderer benötigen rund sechs bis acht Tage, wobei man überall entlang des Weges starten kann. Wer während seines Aufenthalts am Arlberg Teile der Route erwandern möchte, der findet alles Wissenswerte in einer Übersichtskarte sowie einem Serviceheft – erhältlich bei Lech Zürs Tourismus. Mit ausgewiesen sind dort auch 40 Partnerbetriebe in Lech, die besonders wanderfreundlich sind.

Etappe 1 vom Formarinsee bis Lech am Arlberg: 14,1 Kilometer, Gehzeit ca. 5 Stunden, 294 Meter Anstieg, 727 Meter Abstieg Etappe 2 von Lech am Arlberg bis Warth: 10,7 Kilometer, Gehzeit ca. 3,5 Stunden, 596 Meter Anstieg, 550 Meter Abstieg Etappe 3 von Warth bis Steeg: 14,7 Kilometer, Gehzeit ca. 6 Stunden, 414 Meter Anstieg, 785 Meter Abstieg Etappe 4 von Steeg bis Bach: 14,9 Kilometer, Gehzeit ca. 6 Stunden, 753 Meter Anstieg, 812 Meter Abstieg Etappe 5 von Bach bis Elmen: 15,1 Kilometer, Gehzeit ca. 5,5 Stunden, 429 Meter Anstieg, 447 Meter Abstieg Etappe 6 von Elmen bis Weißenbach: 21,5 Kilometer, Gehzeit ca. 6,5 Stunden, 442 Meter Anstieg, 594 Meter Abstieg Etappe 7 von Weißenbach bis Pflach: 19,3 Kilometer, Gehzeit ca. 3 Stunden, 557 Meter Anstieg, 603 Meter Abstieg Etappe 8 von Pflach bis Füssen: 15,1 Kilometer, Gehzeit ca. 10 Stunden, 752 Meter Anstieg, 799 Meter Abstieg ZEITRAUM

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Gesundheit für Körper und Seele Einmal im Jahr verwandelt sich der sport.park.lech zu einem Treffpunkt der Medizin. Dann steht auf dem Medicinicum, der Public Health Veranstaltung in Vorarlberg, vier Tage lang alles unter dem Motto Gesundheit und Wohlbefinden.

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as Besondere ist jedoch, dass die Veranstaltung sich nicht in erster Linie an ein Fachpublikum wendet, sondern vielmehr an den gesundheitsbewussten Menschen. Ein Public-Health-Symposium, welches den Anspruch hat, seine Besucher in dem eigenen Umfeld abzuholen und auch dort eine Veränderung zu bewirken – wenn auch vielleicht erst einmal im Kleinen. So begannen die Vortragsreihen 2014 mit dem Thema „Jung bleiben – alt werden“, es folgten Symposien über gesunde Ernährung und zum Thema „Stress – Fluch oder Segen?“. 2017 widmete es sich dem Schwerpunkt Heilkunst aus Ost und West unter dem Fokus, wie sich hierzulande das Zusammenspiel von Schulmedizin und alternativen Heilmethoden verbessern lässt. _Studieren und Probieren. Das Gelernte gleich anzuwenden oder ganz neue Aspekte selbst zu erfahren, das ist dabei der Kerngedanke des Symposiums. Den Teilnehmern wird daher nicht nur ein breites Spektrum an hochkarätigen Vorträgen geboten, sondern sie können auch vieles gleich ausprobieren. Sei es Yoga, Meditation, eine Kräuterwanderung, Kneippanwendungen oder Pulsdiagnostik – die Liste der Möglichkeiten ist jedes Jahr lang. Ein ganz besonderes Highlight sind die Verköstigungen: Zwischen den einzelnen Programmpunkten gibt es immer mal wieder kleine kulinarische Kostproben, die in Bezug zu den gehörten Vorträgen stehen. So ergeben sich ganz neue Kreationen oder leichte Abwandlungen bekannter Zutaten für die Küche daheim. _Schlemmen ohne Reue. Zur Vollendung gebracht wird dieses lukullische Vergnügen am Samstagabend. Denn dann fasst Prof. Dr. Markus Metka, der wissenschaftliche Leiter des Medicinicums, noch einmal alle wichtigen Punkte der vier Tage zusammen. Doch geschieht dies nicht etwa am Rednerpult. Vielmehr schaut er dabei in die Töpfe von zwei der besten Köche am Arlberg: Christian Rescher und Thorsten Probost. Die Haubenköche zaubern aus den Lebensmitteln, die während der Vorträge als besonders gesund hervorgehoben wurden, ein 4-Gänge-Menü der Spitzenklasse. Dabei geben die drei Herren – sowohl der Mediziner als auch die Köche – viele nützliche Tipps zur Verarbeitung, Häufigkeit des Genusses oder zu den Inhaltstoffen. So wird aus einem kulinarischen Menü fast ganz nebenbei ein Mahl für Körper und Seele.

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Markus Metka ist Wissenschaftlicher Leiter des Medicinicums. Sein Ziel: ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein. ZEITRAUM

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Medicinicum 2018

„Das Medicinicum in Lech bot eine gute Möglichkeit, einen horizonterweiternden Kurzurlaub in Sachen Medizin verbunden mit gesundem Essen zu machen und gleichzeitig die Gesprächsthemen über unsere gemeinsame Zukunft zu erweitern.“ Nevenka und Herwig Jäger (Jäger-Druck, Hohenems)

Im fünften Jahr beschäftigt sich das Medicinicum Lech mit dem Genuss – und seinem Gegenteil, der Sucht – als Schlüssel zur körperlichen und geistigen Gesundheit sowie grundlegendem Aspekt des „Art of Aging“, des Savoir-vivre und Lebensglücks. Genießen heißt, bewusst und lustvoll mit den Sinnen zu empfinden. Es führt zu Wohlbehagen und Gesundheit, verlängert und bereichert das Leben. Richtig zu genießen ist eine Kunst, die in den unterschiedlichen Kulturen, Religionen und Regionen jeweils eigene Ausprägungen erfuhr: von der Ernährungs- über die Wein- bis zur Körperkultur, von der Askese bis zum Hochgenuss. Zudem schützt gesunder Genuss vor dem Gegenteil – der Sucht. Ins Maßlose führend, ist sie eine Erkrankung, die das Leben beeinträchtigt und verkürzt. Zur körperlichen Abhängigkeit gesellt sich die psychische, wobei Letztere auch substanzunabhängige Süchte betrifft (Internet, Shopping, Sexsucht etc.). Mit dem großen Spannungsbogen zwischen gesundheitsförderndem Genuss und krankmachender Sucht rückt das Medicinicum Lech 2018 eine Thematik in den Mittelpunkt, die elementar für unsere Lebensqualität ist. In bewährter interdisziplinärer Weise referieren renommierte Mediziner, Ärzte und Heilpraktiker wie auch Psychologen, Psychiater und Philosophen. Abwechslungsreiche wie spannende Vorträge mit anschließender Publikumsdiskussion sind somit garantiert.

Genuss - Sucht – Gesundheit: Über die vielfältige Kunst, richtig und gesund zu genießen 5. bis 8. Juli 2018, Lech am Arlberg www.lech-zuers.at/medicinicum-lech Spitzenköchin Johanna Maier im Gespräch mit Teilnehmern. ZEITRAUM

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Literatur am Berg 2017/2018 Wir widmen uns dem Thema Literatur, weil es unsere Leidenschaft ist. So dür fen Sie sich zukünftig auf spannende Lesungen hochkarätiger Autoren, Schreib-Workshops oder Literatur-Menüs freuen. Nähere Informationen dazu finden Sie auf unserer Homepage.

BELLETRISTIK – „wie Literaten unsere Welt verstehen“ Wolfgang Hermann

Nadine Kegele

Birgit Lutz

19.12.2017: Autorenlesung

01.02.2018: Autorenlesung

04.02.2018: Autorenlesung

„Herr Faustini bleibt zu Hause“

„Lieben muss man unfrisiert“

„Heute gehen wir Wale fangen…“

Hans-Joachim Müller

Bernhard Blöchl

Literatur-Special

25.03.2018: Philosophiertipps

04.04.2018: Autorenlesung

20.-22.04.2018: Vortragsreihe

für Erwachsene

„Im Regen erwartet niemand,

J.R.R. Tolkien (1892-1973)

26.03.2018: Philosophieren

dass dir die Sonne aus dem

„Die Sprachen in Tolkiens Welt“

mit Kindern (ab 6 bis 14 Jahren)

Hintern scheint“

von Bernd Greisinger

FRÜHLINGS-WOHLFÜHL-WOCHEN – „Gesundheit stärken“ Petra Kunze

Sarah Schocke

Sezai Coban

17.-18.03.2018:

19.-20.03.2018:

18.-20.03.2018: Vortrag &

Vortrag & Vegan-Workshop

Vortrag & Koch-Workshop

ZAI-Yoga-Workshops

„Vegane Eiweißwunder“ –

„Green Superfoods“

„Mein Medikament Yoga –

Das Kochbuch

stabil und selbstbestimmt leben“

KINDER- & JUGEND -LITERATURVERANSTALTUNGEN Die ExperimentierShow

Kindertheater nach Leo Lionni

Melanie Laibl

17.12.2017

20.12.2017

„Verkühl dich täglich“

„Forschen, Bauen, Staunen

„Frederick“ (ab 4 Jahren)

08.02.2018: Autorenlesung

von A bis Z“ (ab 6 Jahren)

Hotel Sonnenburg Hoch GmbH & Co. KG / Oberlech 55 / 6764 Lech am Arlberg / Austria 122

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T 0043 5583 2147 / hotel@sonnenburg.at / www.sonnenburg.at


Die Welt verstehen Der Anspruch ist groß: Das Philosophicum Lech macht es sich seit über 20 Jahren zur Aufgabe, die Welt sowie die menschliche Existenz zu ergründen. Dazu versammeln sich namhafte Philosophen und Fachleute am Arlberg, um wichtige Fragen unserer Zeit zu diskutieren – inmitten eines interessierten Publikums.

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egschauen gibt es nicht. Die Fragen, die beim Philosophicum Lech im Fokus stehen, sind weder leicht zu beantworten, noch ist es immer angenehm, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Aber gerade deswegen gehören sie auf die Agenda, sagt Konrad Paul Liessmann. Er ist seit der Premiere 1997 der wissenschaftliche Leiter der Veranstaltung. _Fachkundige Teilnehmer. Der Erfolg des Philosophicums Lech fußt auf mehreren Säulen. Das Herzstück bilden dabei die Vorträge und Diskussionen, die sich jedes Jahr mit einer neuen, zeitgemäßen Fragestellung auseinandersetzen. Geführt werden die Debatten von hochkarätigen Referenten, die oft auch über die Grenzen ihres Fachgebiets hinaus als Philosophen und Vordenker bekannt sind. Im Austausch mit ihnen steht ein höchst interessiertes und vielschichtiges Publikum. Es besteht aus weiteren Fachleuten und Laien, die zahlreiche Blickwinkel in die Diskussion einbringen. _Konzentration und Zerstreuung. Braucht der Kopf mal eine Pause, lädt die Natur rund um Lech jederzeit zu einem Spaziergang oder einer ausgedehnten Wanderung ein. Wem der Sinn dann wieder nach geistiger Nahrung steht, der kann zusätzlich zum Philosophicum an einer der attraktiven Begleitveranstaltungen teilnehmen. Das sind Diskussionsrunden an außergewöhnlichen Orten, die Raum für neue Perspektiven und Meinungen bieten. Als ein Beispiel ist das „Philosophieren am Berg“ im Rüfikopf-Panoramarestaurant zu nennen. Auch die bereits legendäre „Philosophenbar“ spielt für den Austausch der Teilnehmer untereinander eine wichtige Rolle. Häufig werden hier die Debatten und Unterhaltungen fortgeführt, wenn der offizielle Teil des Tages längst abgeschlossen ist. _Vielfältige Veranstaltung. Zur geschätzten Tradition des Symposiums gehören darüber hinaus der mit 25.000 Euro dotierte Preis für philosophische Essayistik „Tractatus“, der 2017 zum neunten Mal verliehen wurde, sowie das Magna-Impulsforum zur Eröffnung. Zu letzterem sind oft Referenten des

öffentlichen Lebens geladen, die mit ihren Themen eine Brücke in den Alltag schlagen – und damit unterstreichen, dass Philosophie in keinen Elfenbeinturm gehört, sondern in die Mitte der Gesellschaft. Denn dort ist sie relevant.

Themen und Denker – ein Auszug aus 21 Jahren Philosophicum Lech: 1997 Die Blumen des Bösen. Symposion über die Abgründe des Menschlichen (Premiere) 2002 Die Kanäle der Macht. Herrschaft und Freiheit im Medienzeitalter 2007 Die Gretchenfrage. „Nun sag‘, wie hast du’s mit der Religion?“ 2012 Tiere. Der Mensch und seine Natur 2017 Mut zur Faulheit. Die Arbeit und ihr Schicksal _ Barbara Bleisch _ Eugen Drewermann _ Ursula Pia Jauch _ Mariam Lau _ Miriam Meckel _ Herfried Münkler _ Ulf Poschardt _ Richard David Precht _ Rüdiger Safranski _ Peter Sloterdijk

22. Philosophicum Lech 2018 Thema: „Die Hölle. Kulturen des Unerträglichen.“ Datum: 19. bis 23. September 2018 Veranstaltungsort: Neue Kirche Lech Anmeldung unter: www.philosophicum.com

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Nadel und Ehre Hat Lech Zürs am Arlberg ein Geheimnis? Die Frage scheint berechtigt, schaut man sich die zahlreichen Stammgäste an, die nicht selten seit Jahrzehnten für ihren Urlaub an den Arlberg reisen.

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elohnt wird ihre Treue über sechs verschiedene Ehrennadeln, die die Gemeinde Lech Zürs verleiht: die erste nach zehn Jahren, bis hin zu 55 Jahren und mehr. Jede Dekade findet zudem das „Ehrennadelträgertreffen“ statt. Dabei wird exklusiv für langjährige Gäste ein abwechslungsreiches Programm geboten: 2017 bestand es unter anderem aus kulinarischen Events, geführten Wanderungen, einem Golfturnier sowie einem großen Gala-Abend. Doch was zieht einen in den Bann des Arlbergs? Was macht die Region aus und wie hat sie sich verändert? Die ZeitRaum-Redaktion hat bei einigen Ehrennadelträgern nachgefragt.

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_Traumhafte Kulisse und schönes Dorf. „Ich komme schon seit mindestens 50 Jahren fast jährlich an den Arlberg, zum Skifahren und seit einiger Zeit auch im Sommer. Die Landschaft hier ist traumhaft. Das Gleiche gilt fürs Skigebiet, es gibt einfach nichts Schöneres. Für mich fühlt es sich nach der langen Zeit an, als würde ich zu Freunden nach Hause kommen. Lech ist im Vergleich zu anderen Orten bis heute ein schönes Dorf geblieben und ich hoffe, dass es auch zukünftig nicht anders sein wird.“ Dr. Daniela Beiersdorf aus Köln, Trägerin der Ehrennadel in Saphir

_Familientradition. „Für mich ist es Tradition, nach Lech zu fahren. Ich bin in Stuttgart geboren und seit ich auf der Welt bin, verbringe ich meinen Urlaub hier. Erst mit meinen Eltern, jetzt mit meinem Mann. Es ist für mich wie nach Hause kommen, denn ich kenne jede Ecke und jeden Baum. Deswegen wünsche ich mir für die Zukunft, dass das Persönliche – unsere Lecher Familie – auch weiterhin bestehen bleibt.“ Julia Sturm und Martin Hoffmann aus Berlin, Träger der Silbernen Ehrennadel

_Top Skigebiet. „Lech ist in den 26 Jahren, in denen wir herkommen, zu unserer zweiten Heimat geworden. Der Arlberg kann im Sommer und Winter gleich viel bieten. Dabei zählt das Skigebiet für uns zu den besten überhaupt, in Österreich ist es sogar das beste.“ Ehepaar Baumgartner aus Linz, Träger der Rubinen Ehrennadel

_Winterlicher und sommerlicher Genuss. „Wir kommen aus der Nähe von St. Gallen und haben es damit nicht weit. Seit 13 Jahren fahren wir zum Skilaufen an den Arlberg. Aber auch die große kulinarische Vielfalt der Region schätzen wir sehr. Dazu kommen die Leute, die immer äußerst freundlich und angenehm sind.“ Anita und Guido Morger, Träger der Silbernen Ehrennadel

_Tiefe Verbundenheit. „Ich war mit 20 Jahren das erste Mal in Lech, jetzt bin ich 66 und komme mit meinem Mann immer wieder gerne. Es ist diese Ursprünglichkeit, die den Ort auszeichnet. Lech ist einfach ein Geschenk der Natur, das wir als Touristen wertschätzen müssen. Dann kommt es zu keinem Ausverkauf, sondern die Region bleibt erhalten, wie sie ist.“ Irmgard Lederer und Klaus Gohlke aus Stuttgart, Träger der Goldenen Ehrennadel

Ehrennadeln für Stammgäste

Silber 10 Jahre

Gold 15 Jahre

Rubin 25 Jahre

Saphir 35 Jahre

Brillant 45 Jahre

Großes Ehrennadelabzeichen 55 Jahre+

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Rainer Nowak Rainer Nowak (geb. 1972) ist Chefredakteur und Herausgeber der Tageszeitung „Die Presse“. Er wurde unter anderem mit dem „Kurt Vorhofer-Preis“ (2013) sowie als „Chefredakteur des Jahres“ (2014) ausgezeichnet. Zuletzt gemeinsam mit Thomas Prior und Christian Ultsch Autor des Buchs „Flucht – Wie der Staat die Kontrolle verlor“ (Molden-Verlag).

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(Schluss-)Wort Auf den ersten Blick haben Berlin und Lech nichts gemein. Auf den zweiten auch nicht. Aber in meinem. Denn beide Orte mied ich viel zu lange. Wegen ihres guten Rufes.

Das Dazwischen-Paradies

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ie einen Freunde schworen auf Berlin, schwärmten von Clubs, dem Prenzlauer Berg, dem Grill Royal. Die anderen lobten Lech in den höchsten Tönen, die Berge, die schlichte Eleganz des Ortes und seiner Hotels, die nicht überlaufenen Pisten und den klaren Luxus, den es so nirgendwo in Österreich gibt. Irgendwie glaubte ich ihnen allen nicht. Mein Beruf lehrt mich, dass das, was alle sagen, nicht stimmen kann oder muss. Oder aber: Ich habe die falschen Freunde. Auf jeden Fall blieb ich bei meinem Vorurteil – hinter einem solchen verschanzt es sich sehr bequem. Aber natürlich musste beziehungsweise durfte ich beruflich nach Berlin und nach Lech. Während ich in der deutschen Hauptstadt drei Anläufe benötigte, um zu erkennen, dass Berlin was hat, reichte bei Lech ein Besuch. Wobei: In beiden Fällen wandte ich einen dieser kleinen selbstbetrügerischen Tricks an, um mich anzunähern. Berlin eroberte ich mir über Charlottenburg, also Westberlin. Anders formuliert: Nach dem borchardt erträgt man auch ein paar Dutzend Hipster-Bärte. Bei Lech ging ich den Weg über die Nebensaison, als Gast bei einem Köche-Gipfeltreffen oder eben dem Philosophicum. Wobei die wichtigste Philosophie-Veranstaltung im deutschsprachigen Raum mittlerweile so viele Besucher anzieht, dass dieses September-Wochenende bald zur Hochsaison zählen wird. Ich finde mittlerweile, dass Philosophie und Lech überhaupt wie für­einander geschaffen sind. So wie Davos und Wirtschaft, München und Oktoberfest, Wien und Opernball. Ich lernte Lech mit ungewöhnlich ruhigen Hotels kennen und genoss das, was ich am meisten liebe: Platz, sehr viel Platz. (Hat sicher mit meiner überschaubaren Größe zu tun.) Und natürlich sind halb verlassene Orte auch immer am schmalen Grat zur Melancholie. Irgendwie mag man es, aber man fühlt diese kindliche Leere, wenn die Geburtstagsparty zu Ende, alle gegangen sind und man alleine zurückbleibt. Wobei man immer unterscheiden muss: Es gibt die einsatzbereite Zwischensaison

und die müde Zwischensaison. In reinen Wintersportorten fühlt man im Herbst die gespannte Stimmung, wenn sich ein Ort auf den bevorstehenden Ansturm und dichte Monate vorbereitet. In der gleichen Zeit kann man in Strandorten diese kollektive Müdigkeit erleben, wenn die letzten Kräfte für die letzten Gäste aufgewendet werden müssen. Aber auch das hat was. Dazwischen zu sein bietet die Möglichkeit, sich vom Vergangenen zu erholen oder sich auf das Kommende vorzubereiten. Da muss ich ehrlicherweise schreiben: Bei mir überwiegt die Melancholie, und ich habe immer das Gefühl, etwas zu versäumen, wenn alle arbeiten und werken, während ich alleine Ferien mache. Das führte dazu, dass ich vor Jahren einmal mit nicht schulpflichtigen Kindern in den Semesterferien Skifahren war. Mein Umfeld erkannte dringenden Therapiebedarf meinerseits. Jedenfalls halte ich es ein bisschen mit der katholischen Theologie, die einen besonderen Ort des Zwischenseins anbietet: „Limbus“ bezeichnet zwei Orte am Rande der Hölle, an denen sich Seelen aufhalten, die ohne eigenes Verschulden vom Himmel ausgeschlossen sind, wie uns die Lexika verraten. Also etwa noch nicht getaufte früh verstorbene Kinder, die laut Sicht der Kirche einst noch in die Hölle mussten. Erst im Mittelalter einigten sich theologische Expertenkreise darauf, dass die Kindlein an einem „milden“ Ort am Rand der Hölle bleiben dürften. Thomas von Aquin beschrieb im 13. Jahrhundert diese „Vorhölle“ sogar als Ort ewiger „natürlicher Glückseligkeit“. Wir vom Philosophicum müssen immer ein bisschen unsere Bildung unter Beweis stellen, stimmt. Ganz ehrlich: Wer erfindet eigentlich so etwas, ich hätte da eine viel bessere Idee – das Vor-Paradies. Ein Ort, der nicht so langweilig und harmlos wie der Himmel ist, schon ein bisschen paradiesisch ist, aber eine wichtige Möglichkeit offen lässt: Man darf dazwischen auch wieder in das alte Leben und wiederkommen. Ins Vor-Paradies. Nach Lech.

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Kurzmeldungen _Schmankerl für die Pause. Zur Wintersaison 2017/2018 öffnet das neue Bergrestaurant Trittkopf an der Bergstation der Trittkopfbahn II. Mit abwechslungsreicher Karte und spektakulärer Aussicht empfiehlt es sich als eine weitere Anlaufstelle für alle, die im Winterurlaub auch den kulinarischen Genuss schätzen.

_Am Arlberg unterwegs. Mit „GEHEN am BERG / Walking on the mountain“ zeigt das Lechmuseum im Huber Hus noch bis April 2018 eine interessante Ausstellung, die sich mit der Gehkultur unserer Gesellschaft beschäftigt. Dazu zählen auch Geschichten aus der Vergangenheit, in der Gehen zum Überleben in Lech gehörte. Im Anschluss präsentiert das Lechmuseum „SPUREN / TRACKS / Skikultur am Arlberg“. Diese Ausstellung läuft vom Juni 2018 bis zum April 2019. _Neue Herausforderung bei „Das Speed Race“ in Zürs. Kurz vor „Der Weiße Ring - Das Rennen“ können die Teilnehmer ihr Adrenalin bereits in Wallung bringen. Denn beim Speed Race Zürs zählt nicht die schnellste Zeit, sondern die höchste Geschwindigkeit. Neu: Über den Wettbewerb werden die ersten hundert Startplätze für „Der Weiße Ring - Das Rennen“ ermittelt. Die besten Speed-Fahrer dürfen also zuerst auf die traditionsreiche Runde. „Das Speed Race“ in Zürs: Profitraining und Streckenbesichtigung: Der Weiße Ring - Das Rennen:

18. Januar 2018 19. Januar 2018 20. Januar 2018

_Neue Gondelbahn für Warth. Ab sofort können Wintersportler mit der Dorfbahn vom Zentrum in Warth aus direkt ins Skigebiet fahren. Damit erweitert Ski Arlberg das Angebot auf 88 Lifte, mit denen die Pisten mitsamt 305 Skiabfahrtskilometern erreicht werden können.

_Türen für neue Perspektiven. Hinter der schlichten Bezeichnung „TÜRE“ versteckt sich eine Kunst-Installation, die für drei Jahre jeweils in den Sommermonaten entlang der Etappenwanderung „Der Grüne Ring“ in Lech Zürs ausgestellt ist. Neun Türen, gestaltet von neun Künstlern aus fünf Nationen, wurden dazu direkt an der Wanderroute auf über 2.000 Metern Seehöhe an den unterschiedlichsten Stellen platziert. Für die künstlerische Leitung konnte der Tiroler Bildhauer Daniel Nikolaus Kocher gewonnen werden.

Mehr Informationen zu allen Kurzmeldungen gibt es bei Lech Zürs Tourismus.

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_Am Arlberg unterwegs. Mit „GEHEN am BERG / Walking Rheinstraße 13 on the mountain“ zeigt das Lechmuseum im Huber HusFeldkirchnoch Nofels bis April 2018 eine interessante Ausstellung, die sich mit der 5522 76615 T +43 Gehkultur unserer Gesellschaft beschäftigt. Dazu zählenwww.sky-dent.at auch www.drburger.at Geschichten aus der Vergangenheit, in der Gehen zum Überlepraxis@drburger.at ben in Lech gehörte. Im Anschluss präsentiert das Lechmuseum „SPUREN / TRACKS / Skikultur am Arlberg“. Diese Ausstellung läuft vom Juni 2018 bis zum April 2019. 128

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Impressum ZeitRaum Magazin Herausgeber: Lech Zürs Tourismus GmbH, Dorf 2, 6764 Lech am Arlberg Tel. +43 5583 2161-0, info@lech-zuers.at, www.lech-zuers.at Medieninhaber und Verleger: CONTUR GmbH & Co KG, Karlstraße 16, 88212 Ravensburg, Deutschland

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Projektleitung: Fabienne Kienreich (Lech Zürs Tourismus, PR/Presse) Michael Dünser (CONTUR) Projektkoordination: Svenja Hemme (CONTUR) Redaktion: Michael Dünser (CONTUR), Jessica Behrens (CONTUR), Bettina Tillmanns (CONTUR), Katrin Krause (CONTUR), Lena Jacob (CONTUR), Matthias Köb (friendship.is) Artdirector/Layout: Thomas Hepberger, Tobias Fenkart (Silberball Bregenz) Bildbearbeitung: Lisa Dünser Übersetzung: David Vitan, Bluenose Translations Inc. Druck: Holzer Druck und Medien, Weiler, Deutschland Erscheinungstermin: November 2017 Rechte: Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung von Lech Zürs Tourismus und unter Angabe der Quelle. Titelseite: Grafik: Markus Fetz (www.markusfetz.com) 3: Text: Lena Jacob | Grafik: Thomas Hepberger 4-15: Fotos: Sepp Mallaun, freerideworldtour.com / DDaher, Christoph Schöch, Julia Heller, Ian Ehm / friendship.is, Florian Lechner 17: Text: Michael Dünser | Foto: Florian Lechner 18-19: Foto: Florian Lechner 20-30: Text: Jessica Behrens, Katrin Krause | Fotos: Florian Lechner 31: Fotos: Dieter Bartenbach 32-33: Fotos: Marcel Hagen, Gemeindearchiv Lech 36-37: Foto: Florian Lechner 38-39: Text: Michael Dünser | Foto: Florian Lechner 40-42: Text: Jessica Behrens | Fotos: alexkaiser.at / Bergans of Norway, freerideworldtour.com / DDaher, freerideworldtour.com / JBernard, Josef Mallaun / Women‘s Progression Days by Lorraine Huber 44-45: Foto: Sepp Mallaun 46-53: Text: Jessica Behrens | Fotos: Lisa Mathis, Christoph Schöch, Kristin Tödtling |

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