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Center for Mobility Systems

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Center for Energy

Center for Energy

Mobilität ist ein Fundament unserer Gesellschaft. Die Expert*innen des Centers for Mobility Systems entwickeln effiziente, sichere und umweltfreundliche Lösungen für die Personenmobilität, den Gütertransport und die zugehörige Verkehrsinfrastruktur.

Mobilitätssysteme unterliegen grundlegenden Veränderungen. Ausschlaggebend dafür sind neben dem rasanten technologischen Fortschritt vor allem urbanes Wachstum und demographische Entwicklung, klar definierte ökologische Ziele sowie Veränderungen in der Arbeitswelt. Trends wie die Sharing Economy und der Wunsch nach einer sozial gerechten, sicheren und barrierefreien Mobilität für alle werden künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen. Diese Entwicklungen erfordern ganz neue Wege und Denkansätze in der Mobilität. Das Nebeneinander von Personenmobilität, Gütertransport und zugehöriger Verkehrsinfrastruktur wird immer mehr durch ein Zusammenspiel von bestehenden und zukünftigen Technologien und Stakeholdern abgelöst. Gleichzeitig soll das Mobilitätssystem den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden. Am AIT Center for Mobility Systems sind mehr als 100 hochqualifizierte und spezialisierte internationale Expert*innen tätig. Unser interdisziplinäres Team forscht und entwickelt in den Themenfeldern Mobilitätsdatenerhebung und -analyse, Personenstromanalysen und

Impact Assessment, Mobilitätsverhaltensforschung, Verkehrsplanung, Simulation und Vorhersagemodelle, Baudynamik und Akustik, Verkehrssicherheit, Verkehrsinfrastruktur sowie Logistik und Transportoptimierung. Entwicklungen und Trends wie Mobility as a Service, Synchromodalität, Automated Driving, Physical Internet oder AIT AUSTRIAN INSTITUTE OF TECHNOLOGY

Intelligente Straßen bringen Herausforderungen mit sich.

Verkehrssicherheit und Unfallforschung Verkehrssicherheit im gesamten Straßennetz ist ein vorrangiges Ziel der Straßenbetreiber. Diese stehen vor großen Herausforderungen, insbesondere weil bestimmte Verkehrssituationen wegen Verschiebungen im Modal Split immer komplexer werden und es folglich zu größeren Veränderungen in der anteiligen Nutzung des Straßenraums kommt. Vermehrte Interaktionen zwischen ungeschützten Verkehrsteilnehmer*innen und dem motorisierten Verkehr sowie die Anwendung neuer Technologien in allen Verkehrsmodi erfordern neue Sicherheitskonzepte und -strategien. Am AIT werden Analyse- und Simulationstools entwickelt, die Straßenzustandsdaten und Trassierungsparameter mit Unfalldaten kombinieren und eine zuverlässige Risikobewertung für bestehende und geplante Straßen erstellen. Mit diesen Messdaten können Straßen virtuell und realistisch modelliert, Straßennetze mit ihren potenziellen Gefahrenstellen mithilfe von Algorithmen numerisch abgebildet und komplexe Beziehungen zwischen Straße und Fahrzeug simuliert und untersucht werden.

Lärmschutz: Reliable and Silent Transport Infrastructure Ein funktionierendes Transportsystem ist das Rückgrat der Wirtschaft und des sozialen Lebens. Verkehr wirkt sich aber auch negativ auf die Umwelt aus, etwa durch Lärm, Erschütterungen oder Luftschadstoffe. Die Akustikexpert*innen des Centers for Mobility Systems verbinden hochgenaue Schallmessungen vor Ort mit Simulationen und Analysen, um verkehrsbedingte Lärmemissionen numerisch zu erfassen. Die Erkenntnisse aus Messungen, Simulationen und Modellierungen bilden die Basis für neue Technologien wie lärmarme Fahrbahnbeläge. Zudem unterstützen wir Hersteller in der Entwicklung und Optimierung von Infrastrukturkomponenten wie z. B. Lärmschutzwände für Straße und Schiene. Durch enge Zusammenarbeit mit Infrastrukturbetreibern werden Problemstellen in der Infrastruktur identifiziert und eine effizientere Umsetzung von hochwirksamen Lärmschutzmaßnahmen entlang besonders belasteter Strecken sichergestellt. Das AIT verwendet dabei maßgeschneiderte Verfahren, die vom Einsatz modernster Messtechnologie über die Entwicklung neuer Simulationsmethoden bis hin zur Berücksichtigung des subjektiven Lärmempfindens reichen. Unter anderem werden psychoakustische Modelle und Methoden in der Datenanalyse angewandt.

Nachhaltige Mobilität durch Einsatz des Suffizienz-Prinzips Das Suffizienz-Prinzip verfolgt das Ziel einer ressourcenschonenden Lebensweise. Es fordert die Einschränkung des Ressourcenverbrauchs auf ein „ausreichendes“ Maß und orientiert sich dabei an den natürlichen Grenzen. Suffizienz stellt daher auf eine Änderung des menschlichen Mobilitätsverhaltens ab. Maßnahmen nach dem Suffizienz-Prinzip sind gesellschaftlich mitunter schwer umzusetzen, da sie einen Verzicht bzw. die Änderung von Konsummustern bedingen. Andererseits erfährt Suffizienz vor dem Hintergrund der Klimadiskussion zunehmend auch eine positive Bewertung, da sie auf eine verantwortungsbewusste Ressourcennutzung abzielt. Ein individuelles Mobilitätskonto zum Beispiel könnte für jede Person die maximal verträgliche Menge an Emissionen anzeigen, die in einem gewissen Zeitraum „verbraucht" werden kann. Im Rahmen des Sondierungsprojekts „mobalance“ wurden Merkmale und Einsatzmöglichkeiten eines solchen Mobilitätskontos im österreichischen Kontext erarbeitet. Denn jüngste Forschungsergebnisse zeigen, dass technologische Lösungen einen wertvollen Beitrag leisten – aber bei weitem nicht ausreichend schnell und effektiv umgesetzt werden können, um die erforderlichen Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen. Dazu braucht es wirksame Maßnahmen, die ein maßvolleres Mobilitätsverhalten der Bevölkerung in Kombination mit Technologien unterstützen.

„Als Partner für Industrie und Gesellschaft entwickeln wir Lösungen für die Mobilität der Zukunft.“

Arno Klamminger, Head of Center for Mobility Systems

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