Tomorrow Today 01/2016 (deutsch)

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TOMORROW TODAY AIT TECHNOLOGY EXPERIENCE LAB

INNOVATIONEN IM HÄRTETEST WERKSTOFFE FÜR MORGEN // Schwer entflammbare Magensiumlegierungen ACTIVE AND ASSISTED LIVING // Selbst- bestimmtes Leben mit „RelaxedCare“ SEHEN UND VERSTEHEN // Sicherheit für unsere Digitalgesellschaft

Manfred Tscheligi, Leiter der Business Unit Technology Experience am AIT

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TOMORROWTODAY II

INNOVATION IM HÄRTETEST Mit der Datenbrille lassen sich reale Situationen erzeugen.

Interaktion fühlen als Test-Baustein.

Ein akutelles Forschungsprojekt ist „Bike´N´Play“.


Top-Story

Auch die Simulation eines Arbeitsumfelds ist möglich.

Haptik, Gestik, Sprache, Augenbewegungen – Menschen verraten unbewusst sehr viel über ihre Empfindungen bei der Benutzung von Technologie. Diese zu interpretieren ist die Aufgabe des neuen AIT Technology Experience Lab.

Fotos & Coverbild: Aris Venetikidis

Mit welchen Mitteln gelingt es, Menschen zu mehr und umweltschonenderer Bewegung zu animieren? Funktioniert das Konzept einer „Hörbrille“, also einer Lesebrille mit integriertem Hörgerät? Wird diese von potenziellen Kundinnen und Kunden als notwendig erachtet und akzeptiert? Wie funktioniert das Leitsystem in einem noch nicht gebauten Gebäudekomplex? Wie müssen technische Lösungen aussehen, sich anfühlen, sich in den Alltag integrieren, um von der jeweiligen Zielgruppe angenommen zu werden? Aber auch: Welche Produkte und Lösungen bereiten Freude, welche ärgern die KonsumentInnen gerade – oder stehlen ihnen wertvolle Lebenszeit?

Die Augen verraten viel über die wahren Empfindungen und Reaktionen.

Im Wettkampf um die erfolgreichste technische Innovation entscheiden längst nicht mehr allein die technische Reife bzw. Funktionsvielfalt. Vielmehr liegen die Erfolgsfaktoren in der positiven Erfahrung bzw. gelungenen Interaktion zwischen Mensch und Technologie. Um diese zu analysieren, werden oft umfangreiche Prototypen gebaut – das ist teuer. Am AIT gibt es eine sinnvolle Alternative: Im Frühjahr 2016 eröffnet das AIT Technology Experience Lab, ein flexibler „Experimentierraum“ an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Angesiedelt im Innovation Systems Department des AIT, forscht die Business Unit „Technology Experience“ unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Manfred


TOMORROWTODAY IV

Ein wesentliches Element ist die aktive Einbindung der Probanden.

Möglich wird dies durch eine Multimodalität des Labors: Es ist Wohlfühlzone (Leisure Zone), Kontextumfeld und Kontrollbereich zugleich. „Wir können das Technology Experience Lab sehr flexibel auf unterschiedlichste Studienszenarien adaptieren – beispielsweise Aktivitäten vor dem Fernseher im Wohnzimmer, am PC, in einem verkehrsbezogenen Kontext, am Arbeitsplatz, vor dem Bankomat und vieles mehr. Diese Flexibilität ist einzigartig in Österreich und öffnet ganz neue Chancen in sehr frühen Innovationsphasen“, betont Tscheligi. Zudem wird das Portfolio um qualitative bzw. quantitative Forschung ergänzt: Spezielle Studien-Situationen und Pro-

totyping-Prozesse werden mit Tiefeninterviews, Fokusgruppen oder partizipativen Methoden kombiniert. Man fragt und beobachtet also nicht nur, wie Menschen mit Technik umgehen, sondern auch, welche Gefühle – ein wesentlicher Parameter der User Experience – daraus entstehen und warum sie entstehen. Zu den wichtigsten Branchen, in denen das AIT Technology Experience Lab seine Stärken ausspielen kann, zählen beispielsweise Telekommunikation, Finanzsektor, In-

dustrieanwendungen oder auch Gesundheit und Wellness. Mit der speziellen Kombination des praktischen Ansatzes und der wissenschaftlich fundierten Akzeptanz, User Experience- und Quality of Experience-Forschung offeriert das AIT Technology Experience Lab eine in Österreich in dieser Form einzigartige Begleitung von Produktinnovationen von der Konzeption bis hin zur Markteinführung.

Spielend Freude am Radfahren erzeugen. Das Fahrrad nimmt in der künftigen Mobilität eine noch stärkere Rolle als heute ein – doch nicht jeder ist gewillt, vom Auto oder den Öffis auf das Rad zu wechseln. Um neue Radfahrer-Zielgruppen zu erschließen, setzt das Projekt Bike’N’Play bei einer Aktivität an, die zunächst nichts mit Radfahren zu tun hat und und von einer breiten Personengruppe zur Unterhaltung genutzt wird. Durch die Verknüpfung der Fahrradaktivität mit beliebten Computerspielen sollen insbesondere Nicht-RadfahrerInnen erreicht werden und ihr Verhalten – im Sinne von Persuasion – in Richtung eines aktiveren Mobilitätsverhaltens verändern. Dazu werden beliebte Computerspiele aus unterschied­lichen Spielgenres analysiert und Game Design-Konzepte entwickelt, die aufzeigen, wie Radfahren in Spiele dieser Art auf eine sinnvolle und motivierende Weise einfließen kann. Projektpartner sind neben dem AIT die ovos media GmbH, FH Oberösterreich Forschungs & Entwicklungs GmbH, Fluidtime Data Services GmbH sowie die Austrian Players League. Technology Experience Lab: AIT TECHBase, Giefinggasse 2, 1210 Vienna. Ansprechpartner: Univ.-Prof. Manfred Tscheligi manfred.tscheligi@ait.ac.at

Foto: Aris Venetikidis

Tscheligi an Fragen zur Akzeptanz und Interaktionsqualität von Technik: „Usability, Experience bzw. Quality of Experience Studien“ nennt man das und es handelt sich dabei um normierte experimentelle Setups, Akzeptanzuntersuchungen, Kontext- und Experience-Simulationen und vieles mehr. Die Forschungen werden unter den streng kontrollierten und zertifzierten Bedingungen eines Labors durchgeführt. ­Psychologinnen und Psychologen, SozialwissenschafterInnen, DesignerInnen und TechnikerInnen begleiten Unternehmen bereits in der Konzeptphase des Innovationsprozesses und bereiten Forschungsumgebungen auf, aus denen Innovationen entstehen können. „Wir ermöglichen im AIT Technology Experience Lab eine umfassende Interpretation der Interaktionen zwischen Mensch und Technologie“, erklärt Tscheligi. Das ist umso bedeutender, da die User bekanntlich immer kritischer werden – vor allem, was die Qualität des Interfaces betrifft, nicht zuletzt auch deshalb, weil Technologien immer komplizierter werden: „Unsere Aufgabe ist es, Komplexität zu reduzieren, um eine schnellere und effizientere Benutzung zu ermöglichen. Denn die Benutzungssichtweise der User ist zugleich eine wesentliche Quelle für weitere Innovationen.“


Performance & Success

FOCUS ON PERFORMANCE & SUCCESS SMART GRIDS

ENERGIEMANAGEMENT

ERIGRID WEIST WEGE IN DIE ENERGIEZUKUNFT

NACHHALTIGE WÄRME- UND KÄLTEVERSORGUNG MIT „STRATEGO“

Durch die verstärkte Nutzung dezentraler erneuerbarer Energiequellen werden die Stromnetze in ihrer jetzigen Form in absehbarer Zeit überfordert sein. Für Industriebetriebe und Energieversorgungsunternehmen sind zuverlässige Netze jedoch die Basis ihrer Geschäftstätigkeit. Auf Betreiben des AIT stellen im Rahmen von ERIgrid 18 der wichtigsten europäischen Forschungseinrichtungen ihr Know-how und ihre Laborinfrastruktur all jenen zur Verfügung, die am Aufbau der intelligenten Stromnetze von morgen beteiligt sind. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch das SmartEST Labor des AIT mit seiner zukunftsweisenden Entwicklungs- und Forschungsinfrastruktur in Sachen Smart Grids.

Zur Erreichung der Umwelt- und Klimaschutzziele ist die Einbindung von Gemeinden und öffentlichen Stakeholdern ein zentraler Erfolgsfaktor. Ziel des europäisch geförderten Projekts „STRATEGO“ ist es, die Lücke zwischen europäischer und nationaler Politik zu schließen. Dazu werden über 20 Städte, Gemeinden und Regionen aus Belgien, Österreich, Tschechien, Kroatien, Rumänien, Deutschland, Italien und UK betrachtet. Partner aus Dänemark und Schweden liefern wertvolle Erfahrungen aus nationalen Entwicklungen. In Österreich begleiten AIT ForscherInnen in Zusammenarbeit mit schwedischen Partnern vier konkrete Regionen (Wien, Graz, Großschönau und Niederösterreich). Das AIT Team kann seine umfangreichen Erfahrungen in den Bereichen erneuerbare Energien und Fernwärme zudem in der Unterstützung von Städten und Fernwärmebetreibern in fünf kroatischen Zielregionen einbringen. Alle Akteure erhalten individuelle Hilfestellung bei der Ermittlung der lokalen Wärme-/ Kälte-Potenziale, der Identifikation von relevanten Handlungsgebieten und bei der Planung geeigneter Umsetzungsmaßnahmen. Die intensive Begleitung der Zielregionen umfasst Wissenstransfermaßnahmen und Workshops zu technischen, wirtschaftlichen und regulativen Fragestellungen, etwa Potenziale zur Senkung der Rücklauftemperatur zur Steigerung der Systemeffizienz, technische Lösungsoptionen bei der Einbindung von erneuerbaren Energieträgern, Optimierung von Vertragsbedingungen sowie Konzepte zum Abbau regulativer Barrieren. Mehr auf: http://stratego-project.eu

MAGNESIUMLEGIERUNGEN

Fotos: AIT

WERKSTOFFE FÜR MORGEN AIT Junior Scientist Stefan Gneiger erforscht im Geschäftsfeld Light Metals Technologies Ranshofen die metallischen Werkstoffe der Zukunft. Im Fokus stehen dabei beispielsweise schwer entflammbare Magnesiumlegierungen. Magnesium weist geringe Dichte und hohe spezifische Festigkeit auf und ist damit besonders interessant für Mobilitätsanwendungen, bei denen Gewichtsreduktion und Einsparung von Emissionen im Vordergrund stehen – etwa im Flugzeugbau. Allerdings gilt es, diese Legierungen in ihrer Brandbeständigkeit zu verbessern, um deren Einsatzgebiete zu erweitern. In Ranshofen werden daher Magnesiumlegierungen entwickelt, die schwer entflammbar sind und im etwaigen Brandfalle wieder von selbst verlöschen. Erreicht werden diese besonderen Eigenschaften durch gezieltes Zugeben von Elementen, die das Oxidationsverhalten des Materials positiv beeinflussen. „Wir forschen dabei vor allem in Richtung kalziumhaltige Legierungen – dieses durch die gute Verfügbarkeit kostengünstige Element eignet sich besonders gut für diesen Einsatz. Zusätzlich können gezielt Elemente der Seltenen Erden in die Legierungen eingebracht werden, um neben dem Oxidationsverhalten weitere Materialeigenschaften positiv zu beeinflussen“, erklärt Gneiger.

„Wissenstransfer, Begleitmaßnahmen sowie Erhöhung der Energieeffizienz und des Anteils erneuerbarer Energiequellen stehen bei STRATEGO im Fokus“. ­ Petra Schöfmann Junior Engineer, AIT Energy ­Department

„Magnesiumlegierungen spielen eine bedeutende Rolle in vielen Industrien.“ Stefan Gneiger Junior Scientist, AIT Mobility D ­ epartment


TOMORROWTODAY VI

ACTIVE AND ASSISTED LIVING

ALLES IM GRIFF MIT EINEM WÜRFEL „Pflegebedürftige Menschen wollen nicht zur Last fallen“, weiß Martin Morandell, Senior Engineer am AIT Health & Environment Department. Er leitet seit zwei Jahren das EU-Projekt „RelaxedCare“. Darin arbeiten ForscherInnen aus Österreich, Spanien, der Schweiz und Slowenien an einer Lösung, die entspannteres Betreuen, ohne durchgehend vor Ort sein zu müssen, ermöglicht und selbstbestimmtes Wohnen von SeniorInnen oder Pflegebedürftigen fördert. Ergebnis: Ein digitaler interaktiver Würfel, der Angehörige laufend über das Wohlbefinden von älteren oder pflegebedürftigen Menschen informiert. Der Prototyp wurde am AIT entwickelt und erhielt den Publikumspreis für das beste AAL-Projekt 2015. In den Wohnräumen der pflegebedürftigen Person werden Bewegungssensoren angebracht und stellen Änderungen in der Routine fest. Derzeit wird der Prototyp in Feldversuchen in Salzburg und der Schweiz getestet.

„RelaxedCare“-Prototyp: Mathematische Modelle zur Mustererkennung erlauben Rückschlüsse auf bestimmte Aktivitäten des täglichen Lebens und das Wohlbefinden.

TECHNOLOGIEAUSSTELLUNG

„Mit diesen molekularen Maschinen bewegen wir uns in einem kaum

„SEHEN UND VERSTEHEN“ – SICHERHEIT FÜR UNSERE DIGITALGESELLSCHAFT

1.000 ­Nanometern.“ Ivan Barisic, AIT Scientist

PROJEKT MARA

MOLEKULARE ­ROBOTER ­GEGEN BAKTERIELLE ­INFEKTIONEN AIT ForscherInnen bekämpfen die weitere Verbreitung von Antibiotikaresistenzen und entwickeln im Projekt MARA (Molecular Analytical Robotics Assays) mit einem europäischen Konsortium neue Technologien zur Diagnose und Bekämpfung bakterieller Infektionen. AIT Scientist Ivan Barisic: „So wollen wir reine DNA als kostengünstigen Sensor einsetzen, der Zielmoleküle in wasserlöslichen Substanzen erkennt und darauf mit einem Farbumschlag reagiert, der mit freiem Auge sichtbar ist.“ In einem weiteren Ansatz soll DNA wie in einem Baukastenprinzip zusammengesetzt werden, um so künstliche Enzyme für verschiedenste Anwendungen herzustellen. In einem dritten Schritt soll dieser Ansatz weiter vorangetrieben werden, um aus DNA einen funktionalen DNA-Roboter zu bauen, der bakterielle Erreger oder Tumorzellen aufspüren und durch Aufbohren der Zellwand zerstören kann. Solche DNA-Roboter im menschlichen Körper würde komplett neue Möglichkeiten in der molekularen Medizin eröffnen.

Die Digitalisierung umfasst heute alle unsere Lebensbereiche – IKT-Systeme wurden zur kritischen und maßgeblichen Infrastruktur schlechthin und bergen großes Potenzial für IT-Innovationen zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen. In diesem Zusammenhang stellen am 25.2.2016 das AIT und das VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung in Kooperation mit der Initiative Digital City Wien und der Wirtschaftsagentur Wien modernste Technologieentwicklungen vor – von neuesten Strategien für die Erkennung selbst unbekannter Cyberangriffe über modernste Verschlüsselungsmethoden für einen sicheren Datenaustausch bis hin zu innovativen Kommunikationssystemen für ein effizientes Krisen- und Katastrophenmanagement der Zukunft sowie Sicherheitstechnologien für den Schutz kritischer Infrastrukturen. „Sehen und Verstehen“ ist Konferenz, Workshop und Podiumsdiskussion zugleich und präsentiert Trends und weltweit führende Technologien, die aus erfolgreicher österreichischer Wissenschaft und Spitzenforschung hervorgegangen sind. Mehr Infos unter: www.ikt.wien

Fotos: AIT

­vorstellbaren G ­ rößenbereich von 100-


FRESHER

FORESIGHT-PROJEKT IM GESUNDHEITSWESEN Immer mehr Menschen sind von nicht-ansteckenden Krankheiten betroffen: Diabetes, Krebs, chronische Atemwegserkrankungen, Erkrankungen der Psyche sowie des Herz-Kreislauf-Systems werden für 86 Prozent der Todesfälle verantwortlich gemacht. Mittlerweile verursachen diese Krankheiten den größten Kostenanteil im Gesundheitssystem der EU. Mit FRESHER (Foresight and Modelling for European Healthpolicy and Regulation) beteiligen sich das AIT Innovation Systems Department und das AIT Energy Department am ersten EU-weiten Foresight-Projekt, das anhand von äußeren Einflussfaktoren Trends, Zukünfte und Politikoptionen im Bereich Public Health erfasst und ein public decision-support tool entwickeln wird. Anhand von Geodaten, Mikrosimulationen und Stakeholder-Prozessen werden Prognosen zu Gesundheitsausgaben erstellt und Bedürfnisse zur Gesundheitsversorgung und zum Wohlbefinden der Bevölkerung erhoben. Ebenso im Fokus stehen die Erhebung von sozioökonomischen Ungleichheiten und ihren Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung. Mehr auf: http://www.foresight-fresher.eu

„Wir wollen dazu beitragen, eine wissenschaftliche Basis und technische Lösungen zu entwickeln, die zukünftige gesundheitspolitische

INNOVATION CALENDAR 27.2.2016 // SAIL VIENNA 2035 „68er werden 68“: Gemeinsam mit der Wiener Sargfabrik erforscht das Projekt SAIL Vienna 2035 die Stadt als Lebensraum für eine alternde Gesellschaft. Ort: Wien AIT-Kontakt: Doris Wilhelmer Infos: www.sailvienna2035.at // 1.-3.3.2016 // IT-TRANS IT-Trends und Innovationen für den ­öffentlichen Personenverkehr. Ort: Karlsruhe AIT-Kontakt: Silvia Azesberger Infos: www.it-trans.org/de/home/homepage.jsp // 3.3.2016 // EDAY: SPIELERISCH ZU MEHR INFORMATIONSSICHERHEIT Das AIT forscht an interaktiven Mini-Spielen, um MitarbeiterInnen für Informationssicherheit zu sensibilisieren. Ort: Wien AIT-Kontakt: Marc Busch Infos: http://eday.at // 10.–11.3.2016 // 3RD AUSTRIAN ­BIOMARKER SYMPOSIUM Alle zwei Jahre treffen sich auf Einladung des AIT VertreterInnen aus Forschung und Industrie, um neue Trends in der Biomarkerforschung zu diskutieren. Themen: personalisierter Medizin, Frühdiagnostik, neue Sensor- und Biomarkertechnologien sowie „Big Data“. Ort: Tech Gate Vienna Infos: www.biomarker-development.com //

Entscheidungen unterstützen.“ Susanne Giesecke, Senior Scientist, AIT Innovation System Department

15.-17.3.2016 // ESE (IRES) 2016 Energy Storage Europe, Expo and ­Conference.

Ort: Düsseldorf AIT-Kontakt: Atanaska Trifonova Infos: www.energy-storage-online.de // 15.-17.3.2016 // PASSENGER ­TERMINAL EXPO Die weltweit führende internationale Flughafen Ausstellung und Konferenz. Ort: Köln AIT-Kontakt: Silvia Azesberger Infos: www.passengerterminal-expo.com/ // 15.3.-18-3.2016 // MOSTRA CONVENGO EXPOCOMFORT Internationale Messe zum Themenfeld Heizungs-, Klima-, Lüftungs- und Sanitärtechnik, Wasseraufbereitung sowie erneuerbare Energien. Ort: Mailand AIT-Kontakt: Christian Köfinger Infos: www.mcexpocomfort.it // 5.4.2016 // PERSONALIZATION IN PERSUASIVE TECHNOLOGY Gemeinsam mit dem MIT Media Lab organisiert das AIT einen Workshop im Rahmen der „Persuasive 2016“ (Konferenz zu persuasiver Technologie). Ort: Salzburg AIT-Kontakt: Marc Busch Infos: http://persuasive2016.org/ // 11.-14.4.2016 // CPS WEEK Top-Event zum Thema „Cyber-physical system“, mit vier großen Konferenzen und rund 20 Workshops. Ort: Wien AIT-Kontakt: Michaela Jungbauer, ­Michael Mürling Infos: www.cpsweek.org/2016/ //


AIT Top Journal Papers

NEUE ASPEKTE DER BIOKOHLE-ANWENDUNG

DETERMINISTISCHES FUNKKANALMODELL

OPTIMIERTE SOLAR- LUFT-KOLLEKTOREN

Pflanzenkohle ist ein Pyrolyseprodukt und zeichnet sich durch hohe Porosität sowie eine Vielzahl von reaktiven funktionellen Gruppen auf den Sorptionsoberflächen aus. Biokohle könnte ein vielversprechendes, günstiges Sorptionsmittel zum Entfernen von toxischen Metallen und anderen Fremdstoffen aus flüssigen Abfällen, Abwasser oder kontaminierten Wässern sein. Biologische, chemische und physikalische Alterung führt zu Veränderungen der Biokohleoberflächen durch abiotische und biotische Prozesse, die Alterung wirkt sich auf Sorptions-Eigenschaften und die Bindungsstärke aus. AIT Forscher Vladimír Frišták und seine KollegInnen untersuchten das Potenzial des Oxidationsmittels Wasserstoffperoxid zur künstlichen Alterung von Biokohle mit unterschiedlichen physikochemischen Methoden. Das ermöglicht die Entwicklung neuer Kombinationsmethoden aus in-situ und in-silico-Analysen zur Vorhersage der Sorptionseigenschaften von Biokohle unter Einfluss von Alterungsprozessen.

In dieser Arbeit wird ein deterministisches Funkkanalmodell für Fahrzeug-zu-Fahrzeug (vehicle-to-vehicle, V2V)-Kommunikation mit empirischen Messdaten einer V2V-Kanal-Messkampagne, die mit einem Channel Sounder gesammelt wurden, verglichen. Kanalmetriken wie Kanalverstärkung, Verzögerungs- und Dopplerdispersion, Eigenwertverteilung und Antennen-Korrelation werden aus Ray-Tracing (RT)-Simulationen sowie aus den Messdaten von zwei verschiedenen Messungen an einer städtischen Straßenkreuzung abgeleitet. Kanalmetriken für Sichtverbindung (line-of-sight, LOS) und nicht-LOS (NLOS)-Situationen werden verglichen. Mess- und Simulationsergebnisse der empfangenen Leistung zeigen sehr gute Übereinstimmung in der Gegenwart von LOS, da die empfangene Signalleistung hauptsächlich durch den LOS-Anteil bestimmt wird. Bei NLOS ist der Unterschied groß, da der Ray-Tracer, aufgrund der zugrundeliegenden Grenzen des Strahlen-basierten Ausbreitungsmodells, nicht in der Lage ist, einige der Kanalcharakteristiken zu erfassen. Dennoch ist das Modell geeignet, um wichtige Kanaleigenschaften ausreichend zu charakterisieren.

Um die komplexen Strömungsphänomene in Solar-Luft-Kollektoren abzubilden, werden hier simulatorische und experimentelle Methoden mit hoher Auflösung kombiniert. Dreidimensionale Strömungssimulation integriert dabei alle relevante Wärmetransfermechanismen. Numerische Instabilitäten im Luftspalt zwischen Absorber und Abdeckglas werden u.a. genauer untersucht. „Die entwickelte konsistente numerische Beschreibung positioniert die Numerische Strömungssimulation als geeignetes Tool für Design und Optimierung von Solar-Luft-Kollektor-Konzepten“, betont AIT Forscher Christoph Reichl.

Frišták V., Friesl-Hanl W., Wawra A., Pipíška M., Soja G. (2015) „Effect of biochar artificial ageing on Cd and Cu sorption characteristics.“ Journal of Geochemical Exploration 159 (2015), p. 178-184. Elsevier.

T. Abbas, J. Nuckelt, T. Kürner, T. Zemen, C. F. Mecklenbräuker, and F. Tufvesson, „Simulation and measurement based vehicle-to-vehicle channel characterization: Accuracy and constraint analysis,“ IEEE Transactions on Antennas and Propagation, vol. 63, no. 7, pp. 3208-3218, July 2015

Ch. Reichl a, K. Kramer b, Ch. Thoma b, P. Benovsky a, T. Lemée c a AIT – Austrian Institute of Technology, Energy Department, Sustainable Thermal Energy Systems, Vienna, b Fraunhofer ISE, D-79110 Freiburg, c Institute of Fluid Mechanics and Heat Transfer, Vienna University of Technology. „Comparison of modelled heat transfer and fluid dynamics of a flat late solar air heating collector towards experimental data.“

Impressum: Redaktionsleitung: Michael H. Hlava, Produktionsleitung: Daniel Pepl, Redaktion: Nancy Brandt, Michaela Jungbauer, Michael ­Mürling, Fabian Purtscher, Katharina Sabetzer. Feedback bitte an: presse@ait.ac.at


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