05 2015
TOMORROWTODAY Developing the technologies, methods and tools of tomorrow
Frühe Diagnose erhöht Heilungschancen
Das Geschäftsfeld Molecular Diagnostics des AIT erforscht und entwickelt maßgeschneiderte Biomarker, Biosensoren und patientennahe Schnelltests für lebensbedrohliche Erkrankungen. Unser Know-how basiert auf zahlreichen erfolgreichen F & EProjekten in Kooperation mit führenden Industrieunternehmen und universitären Organisationen. Mit Hilfe der molekularen Dia gnostik werden am AIT Health & Environment Department relevante Moleküle wie Nukleinsäuren und Proteine in Blut, Urin und vor allem Speichel untersucht. Dies ermöglicht eine rasche und frühzeitige Diagnose sowie ge zielte Behandlung. Auf der Suche nach Biomarkern oder fremdem Erbgut von Krankheitserregern wie Bakterien oder Viren sind u. a. Martin Weber, Head of Business Unit Molecular Diagnostics und AIT Scientist Ivan Barisic.
Foto: AIT/Krischanz-Zeiller
Einblicke dazu auf Seite II.
TOMORROWTODAY
Mobile Diagnosegeräte sollen künftig dazu beitragen, Speichelproben und Schleimhautabstriche binnen 30 Minuten auszuwerten. Das AIT forscht an entsprechenden Techno logien im Rahmen des Projekts DIAGORAS.
Frühdiagnostik
Molekulare Spurensuche In einer Reihe von EU-Projekten entwickelt das AIT Health & Environment Department die Tools der molekularen Diagnose der Zukunft.
Im Lauf der letzten Jahre haben wir zahlreiche Projekte in den Bereichen Biomarker, Biosensoren und patientennahe Schnelltests durchgeführt. Martin Weber, Head of Business Unit Molecular Diagnostics
In der Medizin ist Zeit ein wesentlicher Faktor: Je früher eine Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Mit Hilfe der molekularen Diagnostik untersucht das AIT Health & Environment Department relevante Moleküle wie Nuk leinsäuren und Proteine in Blut, Urin und vor allem Speichel, um dem Arzt eine rasche und frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung zu erlauben. Gesucht werden entweder Biomarker, also körpereigene Moleküle, die für bestimmte Krankheiten wie Alzheimer, Krebs oder Herz-Kreislauf erkrankungen typisch sind, oder auch fremdes Erbgut von Krankheitserregern wie Bakterien oder Viren. „Im Lauf der letzten Jahre haben wir zahlreiche Projekte in den Bereichen Biomarker, Biosensoren und patientennahe Schnelltests durchgeführt“, erklärt Martin Weber, Head of Business Unit Molecular Diagnostics. „Damit konnten wir uns ein europäisches Partnernetzwerk aus Universitäten, Kliniken und innovativen Firmen aufbauen, um im zu-
Fotos: AIT/krischanz.zeiller
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Top-Story
kunftsträchtigen Gebiet der molekularen Diagnostik auch international ganz vorne mitspielen zu können.“ Speichel als Probematerial Ging die molekulare Spurensuche bisher vor allem im Blut vonstatten, sind die ExpertInnen nun dabei, mit der Speicheldiagnostik ein neues Anwendungsfeld zu erschließen. „Aufgrund der immer höheren Sensitivität der Analysemethoden können mittler weile auch aus dem Speichel viele Informationen herausgelesen werden“, so Weber. Die großen Vorteile dieser Methode: die Probenahme ist einfach, völlig schmerzfrei und nichtinvasiv. Künftige Einsatzgebiete orten die SpezialistInnen des AIT unter anderem bei Screenings oder im Therapiemonitoring. „So kann etwa die Schulärztin eine schnelle Frühdiagnostik ganzer Schulklassen durchführen“, erläutert Martin Weber. „Auch während oder nach einer Krebsbehandlung kann zu Hause mit einem Speicheltest einfach gemessen werden, ob bestimmte Marker wieder ansteigen, um so Warnsignale früh genug zu erkennen.“
Foto: AIT/Skof
Schnelltest für die Arztpraxis Das AIT ist auf diesem zukunftsträchtigen Gebiet in mehrere Projekte des europäischen Forschungsrahmenprogramms „Horizon 2020“ involviert. Etwa in DIAGORAS: Ziel dieser europäischen Forschungskooperation ist die Entwicklung eines mobilen Diagnosegeräts für die exakte und schnelle Diagnose von Mund- und Atemwegserkrankungen. Der Schnelltest spürt in Speichelproben oder Schleimhautabstrichen das Erbgut von Viren und Bakterien auf und bestimmt gleichzeitig eine etwaige Antibiotikaresistenz. „Das Gerät wird für die Auswertung maximal eine halbe Stunde benötigen und kann direkt beim praktischen Arzt oder beim Zahnarzt eingesetzt werden“, so Projektleiter Johannes Peham. Während vergleichbare Diagnosegeräte meist nur eine einzige Bakterienart erkennen, soll die neue Erfindung sieben Bakterien- und vierzehn Virenstämme unterscheiden und verhindert damit den übermäßigen und oft kontraproduktiven Einsatz von Antibiotika. All-in-one-Diagnose Auch im Projekt FAPIC wird an einem leistungsstarken Testsystem für die rasche Diagnose von Infektionskrankheiten basierend auf neuartigen DNA-Sonden geforscht. Neben den „üblichen Verdächtigen“ wie dem Influenza-Virus oder multiresistenten E. coli-Bakte rien sollen rund 400 weitere Erreger, darunter auch Parasiten und Würmer, in einem Durchlauf in Blut-, Speichel- oder Stuhlproben identifiziert werden. „Der Nachweis der Erreger erfolgt binnen weniger Stunden und umfasst darüber hinaus etwa 3.000 bekannte Antibiotikaresistenzen und Virulenzfaktoren, die harmlose Bakterien zu gefährlichen Pathogenen werden lassen“, so der Mikrobiologe Ivan Barisic. Neben einem hochautomatisierten System für den Einsatz in Krankenhäusern wird auch ein kleinerer Schnelltest entwickelt, der vor allem für den zielgerichteten Einsatz bei niedergelassenen Ärzten und in Intensivstationen gedacht ist. Neben Schnelltests entstehen am Department aber auch einzelne Komponenten für die molekulare Diagnostik. So arbeiten die ForscherInnen im Projekt PLASMOfab unter anderem zusammen mit dem österreichischen Halbleiterhersteller AMS und europäischen Partnern an einem hochintegrierten Biosensor. „Wir entwi-
ckeln dafür die funktionalen Schichten zur Erkennung von Entzündungsmarkern in Serum oder Speichel und integrieren diese auf einem photonischen Bauelement“, erklärt Rudolf Heer vom AIT. Die Entwicklungen bilden die Grundlage für hochempfindliche und leistungsfähige Lab-on-a-Chip-Systeme für patientennahe Schnelltests.
Der Nachweis der Erreger erfolgt binnen weniger Stunden und umfasst darüber hinaus etwa 3.000 bekannte Antibiotikaresistenzen und Virulenzfaktoren. Ivan Barisic, AIT Scientist
Nanoroboter soll Tumorzellen aufspüren und zerstören Das Engagement des AIT Health & Environment Departments geht über kommerzielle Fortschritte weit hinaus. Als Projektkoordinator im Projekt MARA arbeitet AIT zusammen mit Universitäten und Unternehmen an molekularen Technologien der Zukunft. „Wir konzentrieren uns auf drei radikal neue Ansätze“, erläutert Projektleiter Ivan Barisic. „So wollen wir reine DNA als kostengünstigen Sensor einsetzen, der Zielmoleküle in wasserlöslichen Substanzen erkennt und darauf mit einem Farbumschlag reagiert, der mit freiem Auge sichtbar ist.“ In einem weiteren revolutionären Ansatz soll DNA wie in einem Legobausatz zusammengesetzt werden, um so künstliche Enzyme für verschiedenste Anwendungen herzustellen. In einem dritten Schritt soll dieser Ansatz noch weiter vorangetrieben werden, um aus DNA einen funktionalen Nanoroboter zu bauen, der bakterielle Erreger oder Tumorzellen aufspüren und durch Aufbohren der Zellwand zerstören kann. „Mit diesen molekularen Maschinen bewegen wir uns in einem derzeit kaum vorstellbaren Größenbereich von rund 100 bis 1.000 Nanometern“, so Barisic. Das visionäre Leuchtturmprojekt MARA des FET Open Programms der Europäischen Kommission verspricht hohes gesellschaftliches und wirtschaftliches Potenzial und soll die medizinische Diagnostik und Therapie revolutionieren. Alles noch Zukunftsmusik? Vielleicht, aber am AIT schreibt man zusammen mit innovativen österreichischen und internationalen Unternehmen bereits jetzt an der Partitur. n
3. Austrian Biomarker Symposium Alle zwei Jahre treffen sich − auf Einladung des AIT − VertreterInnen aus Forschung und Industrie, um die neuen Trends auf dem Gebiet der Biomarkerforschung zu diskutieren. Im kommenden Jahr wird beim 3. Austrian Biomarker Symposium neben personalisierter Medizin, Frühdiagnostik und neuen Sensorund Biomarkertechnologien vor allem auch das Thema „Big Data“ behandelt. 10.–11. März 2016, Tech Gate Vienna Infos: www.biomarker-development.com
III
TOMORROWTODAY
Focus on Performance & Success
Das AIT Austrian Institute of Technology ist Österreichs größte angewandte Forschungseinrichtung. Es entwickelt heute schon Technologie für die Welt von morgen. Mit seiner Expertise gehört es bei vielen Infrastrukturthemen weltweit zur ersten Liga.
Ars Electronica
eHealth Applikationen für morgen Die Ars Electronica stand unter dem Motto „Post City“. Das AIT präsentierte dazu wegweisende Gesundheitslösungen.
Das AIT beteiligte sich 2015 erstmals am Ars Electronica Festival in Linz, das unter dem Motto: „Post City – Lebensräume im 21. Jahrhundert“ stand. Künftige urbane Mobilität, Vernetzung der Städte, Auswirkungen von Migrationsströmen oder auch die Frage des Wandels von öffentlichen Räumen und von Privatheit wurden dabei thematisiert. Das AIT präsentierte Health-Innovationen im „knowledge district“ der Post City, die im Sinne eines „Closed Loop Healthcare“ eine kontinuierliche Betreuung älterer Menschen in ihren gewohnten Lebensräumen (Ambient Assisted Living) und eine orts- und zeitunabhängige Therapie durch einfachste Arzt/Patienten-Interaktion ermöglichen. In diesem Kontext konzentriert sich die AIT Forschung auf Prävention, Diagnose und Behandlung chronischer (Zivilisations-) Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz oder auch auf Methoden zur Sturzprävention. Eine weitere durch AIT vorstellte Innovation war der „3D Dentalscanner“ zur volldigitalen Zahnvermessung. Dieser soll bisherige unangenehme Silikonabdrücke zur Modellierung von Zahnprothesen ersetzen. Auch im Kontext des Zugangs zum digitalen Kulturerbe der Gesellschaft präsentierte AIT eine innovative Technologie, die digitalisierten Content von über 3.000 europäischen Museen, Galerien, Bibliotheken und Archiven aus ganz Europa visualisierte. n
Forschungsförderung
Komplexe Innovationssysteme durchleuchten Das AIT sammelt und analysiert Informationen zu nationalen Forschungsfördersystemen für die EU Kommission. Im Rahmen des Monitorings von Entwicklungen im europäischen Forschungsraum hat das Joint Research Center (JRC) – der wissenschaftliche Think Tank der Europäischen Kommission – das AIT gemeinsam mit vier internationalen Forschungspartnern beauftragt, systematische Informationen über nationale Forschungsfördersysteme in 40 Ländern zu sammeln und zu analysieren. Die gesammelten Informationen sollen die Länder im Hinblick auf thematische und instrumentelle Förderschwerpunkte, Fördervolumina sowie Organisation der Forschungsförderung, etwa der Anteil kompetitiver Förderung an der Gesamtförderung, charakterisieren. In der vom AIT aufgesetzten Datenbank laufen die Länderinformationen über die Zeitperiode 2000–2014 zusammen. Dies ist die Basis für die Erstellung von einzelnen Länderprofilen sowie einer vergleichenden Analyse der Forschungsfördersysteme der 40 untersuchten Länder. n
Die zunehmende Komplexität nationaler Innovationssysteme erfordert die systematische Sammlung und Analyse von empirischen Daten als robuste Entscheidungsgrundlage für FTI-politische Interventionen. Thomas Scherngell, Senior Scientist, AIT Innovation Systems
Fotos: AIT/Mürling; AIT/Krischanz.Zeiller
IV
Perfomance & Success
Move Best
Dynamische Verkehrssteuerung
Foto: ASFINAG
Das zunehmende Verkehrsaufkommen erfordert neue Möglichkeiten der temporären und möglichst autonomen Messung, um Verkehrsteilnehmer im Fall von lokalen Verkehrsstörungen wie Unfällen oder Baustellen rascher zu informieren und zugleich eine dynamische Verkehrssteuerung zu erzielen. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie und einer Prototypenerstellung wurde ein System eines mobilen Verkehrsmanagementsystems konzipiert: „Move Best“ sieht den Einsatz von Sensorsystemen im Bereich der Verkehrsdatenerfassung, von LED-Informationsanzeigen sowie einer mobilen Steuerung vor. In Kombination mit bestehenden und im Einsatz bewährten Einzelsystemen kann mit den Move BestTeilkomponenten ein modulares Verkehrsleit- und Informationssystem zeitnahe installiert und in Betrieb genommen werden. Aufgrund einer autarken Energieversorgung mittels Akkus in Kombination mit einer Datenkommunikation über Mobilfunknetze wird ein autonomer Betrieb gewährleistet. Mit dem System Move Best können bei Ereignissen Verkehrszustände detektiert, analysiert und die Verkehrsteilnehmer informiert werden. Dies ermöglicht eine dynamische und leicht anwendbare Verkehrssteuerung. n
V
TOMORROWTODAY
Focus on Performance & Success
Kryo-Alu
Innovationspreis für Leichtbauforschung
(v. l. n. r.) Werner Pamminger (Geschäftsführer Business Upper Austria), die Preisträger Richard Kretz (AIT) – LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen und Karl Radlmayr (voestalpine Metal Forming GmbH), Wirtschaftslandesrat Michael Strugl
Der Innovationspreis OÖ 2015 in der Kategorie „Forschung“ geht an das LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen mit dem Projekt „Kryo-Alu“. Das Forscherteam des AIT Mobility Department Geschäftsfeldes Light Metals Technologies mit Sitz in Ranshofen reichte mit Industriepartnern aus Österreich und Deutschland ein Projekt zur Blechumformung bei extrem tiefen Temperaturen (kryogen) von bis zu minus 170 °C ein. „Die kryogene Blechumformung ist ein völlig neues Verfahren zur Herstellung von Karosseriebauteilen, das am LKR unter seriennahen Bedingungen entwickelt und erfolgreich getestet wurde. Die Fertigung von Komponenten in Ranshofen bei Temperaturen bis zu minus 170 °C ist weltweit einzigartig“, berichtet Geschäftsführer Andreas Kraly. Der Vorteil der Tieftemperaturumformung besteht darin, dass die dabei erzielbare, deutlich höhere Umformbarkeit des Bleches zur Steigerung der Bauteilkomplexität und letztlich zur Gewichtseinsparung ausgenutzt werden kann. n
Digital Safety
Cybersecurity-Technologien made in Austria Durch die extensive Vernetzung aller Lebensbereiche mit IKT-Infrastrukturen vergrößert sich die Komplexität der Systeme rasant. Da auch die Angriffsmethoden immer aufwändiger werden und unser Verständnis über die technischen Systeme aufgrund der Komplexität laufend abnimmt, sind Systeme auch verletzlicher gegenüber Cyberangriffen geworden. Die Gesellschaft für Informations- und Kommunikationstechnik (GIT) des OVE – Österreichischen Verbands für Elektrotechnik veranstaltete dazu einen Vortragsabend über zukünftige Cybersecurity-Bedrohungen und neue Ansätze für Gegenmaßnahmen aus Forschung und Entwicklung. Konkret wurden in der überaus
erfolgreichen und gut besuchten Veranstaltung Themen wie das Cyber Attack Information System (CAIS), das Funktionieren von Sicherheitsinformations- und EreignisManagement (SIEM) Systeme und deren Grenzen sowie neue Methoden der Anomalieerkennung in IT Systemen durch neue Ansätze von AIT „AECID“ diskutiert. Mit Cyber Incident Information Sharing (CIIS) gibt es zudem eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Abwehr von zukünftigen Attacken. Die für den Workshop verantwortlichen AIT-Experten sind auch Herausgeber des Buches „Cyber Attack Information Systems – Erfahrungen und Erkenntnisse aus der IKT-Sicherheitsforschung“ (Springer Verlag). n
Bioökonomie
Wenn Bakterien fühlen
Das AIT erforscht intensiv die Eigenschaften und Auswirkungen von Endophyten.
Es ist vielleicht das ideale Verhältnis zwischen Gast und Wirt: Nach AIT-Erkenntnissen können „mitfühlende Bakterien“ gestresste Pflanzen unterstützen. So fühlen Bakterien, die als Mitbewohner in Nutzpflanzen leben, beispielsweise, wenn der Wirt unter Trockenheit leidet. Die Bakterien verändern daraufhin ihren Stoffwechsel und können der Pflanze bei der Bewältigung des Trockenstresses helfen. Ein Thema, das für die Landwirtschaft in Zeiten zunehmender Trockenheits- und Dürreperioden durchaus attraktiv ist. Die Bewohner der Pflanzen sind sogenannte Endophyten und werden derzeit am AIT auf Herz und Nieren erforscht. Ziel ist es, Endophyten als Alternative zum Einsatz von chemischen Düngern und Pestiziden einzusetzen. In einer Untersuchung, die AIT-Experten mit einer Universität aus Pakistan durchgeführt haben, konnte durch den Einsatz der Bakterien in einem Feld in Pakistan der Ertragsverlust aufgrund von Trockenheit um 18 Prozent reduziert werden. Auch im Tullnerfeld/NÖ haben die Forscher im Rahmen eines Feldversuchs die Bakterien in Maispflanzen eingeschleust. Während der Hitzeperiode im August waren diese Pflanzen deutlich grüner und vitaler als die Kontrollpflanzen. n
Fotos: LKR; AIT/Krischanz.Zeiller
VI
Innovationskalender
Innovations kalender 20.–22. 10.
eCarTec Die Themen auf der eCarTec Munich 2015 decken das gesamte Spektrum der E-Mobilität ab. Angeschlossen sind die MATE RIALICA 2015 und der sMove360 World Mobility Summit. Ort: München Infos: www.ecartec.com
20.–22. 10.
ICT 2015 – Innovate, Connect, Transform Am größten ICT-Event der EU organisiert das AIT Innovation Systems Department eine Networking-Session zu Future Working Experience. Ort: Lissabon AIT-Kontakt: Sebastian Egger Infos: ec.europa.eu/digital-agenda/en/ict2015-innovateconnect-transform-lisbon-20-22-october-2015
3.–5. 11.
European Utility Week Die European Utility Week bietet die Gelegenheit, sich Eindrücke von den großen Trends in der Industrie zu verschaffen und in direkten Kontakt mit den wichtigsten Marktteilnehmern zu treten. Ort: Wien Infos: www.european-utility-week.com
9.–11. 11.
ITI Symposium Das 18. ITI Symposium in Dresden wird von der Gesellschaft für ingenieurtechnische Informationsverarbeitung veranstaltet. Das Geschäftsfeld Electric Drive Technologies, AIT Mobility Department, ist als Aussteller und mit einem Vortrag vertreten. Ort: Dresden Infos: www.symposium.iti.de
12. 11.
ScienceClip Videowettbewerb Seit 2013 veranstaltet ScienceClip.at Wissenschafts-Videowettbewerbe für Schü lerInnen und Studierende. Bei der Abschlussveranstaltung werden die Preisträger 2015 ausgezeichnet. Infos: www.scienceclip.at/Videowettbewerb.html
17.–19. 11.
Smart Cities Barcelona Es ist das „Mekka“ zum Thema Smart City – die EXPO in Barcelona zeigt die jüngsten Trends und Entwicklungen rund um das urbane Leben in der nahen und fernen Zukunft. Herausragende Projekte aus aller Welt, u. a. vom AIT, werden dort präsentiert. Ort: Barcelona Infos: www.smartcityexpo.com
18.– 19. 11.
MHC Timber Summit Jahrestagung 2015 Die diesjährige Jahrestagung des Möbelund Holzbau-Clusters bietet Referate rund um die Themen Smart Home, Smart Furniture und Smart Materials sowie einen Impulsvortrag über Smart Living.
Social Innovation 2015: Pathways to Social Change Das Schlüsselevent zu Social Innovation 2015 wird von sich ergänzenden Forschungsprojekten, u. a. CRESSI (AIT Innovation Systems Department), organisiert, um Erfahrungen und Konzepte zwischen ForscherInnen, politisch Verantwortlichen und Praxis-Erfahrenen zu Social Innovation auszutauschen.
Ort: Linz AIT-Kontakt: Christina Hochleitner Infos: www.m-h-c.at
Ort: Tech Gate Vienna, 1220 Wien AIT-Kontakt: Susanne Giesecke Infos: www.si-drive.eu
4. 11.
20. 11.
Symposium Sicherheitstechnologie Die vom Bohmann Verlag in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Bundesfeuerwehrverband und den Landesfeuerwehrverbänden sowie vom bmvit geförderte Veranstaltungsreihe richtet sich an Bedarfsträgerorganisationen und Entscheidungsträger im Bereich Sicherheit. Ort: Telfs, Landesfeuerwehrschule Tirol Infos: event.feuerwehr.co.at
23.–24. 11.
EAC European Aluminium Congress Die führende Tagung für die internationale Aluminiumindustrie zeigt richtungsweisende Entwicklungen und steht unter dem Motto „Building the futrure“. Das AIT ist mit einem Vortrag zum Thema „Optimisation of Aluminium Casting Technology: Thermal Energy Approach“ vertreten. Ort: Düsseldorf Infos: www.aluminium-congress.com
23.–25. 11.
miCROPe 2015 Bei diesem vom AIT und der ÖGMBT (Österreichische Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie) organisierten Symposium stehen Fragen zum Einsatz von Mikroorganismen in der Landwirtschaftsproduktion im Mittelpunkt. Ort: Wien, Schloss Schönbrunn Tagungszentrum Infos: www.micrope.org
1. 12.
Zero Emission Cities Das internationale Energie- und Umweltsymposium zeigt Trends für die Smart City auf. Das AIT steuert einen Vortrag unter dem Titel „Urbane Mobilität – Forschungs- und Innovationstrends“ bei. Ort: Wien, Rathaus Infos: www.zeroemissioncities.at
7.–9. 12.
Gulf Traffic Diese Messe für Verkehrsmanagement, Intelligente Transportsysteme sowie Parken und Straßenerhaltung gilt als führendes Fachevent in der Golfregion. Ort: Dubai International Convention & Exhibition Centre Infos: www.gulftraffic.com n
VII
AIT Top Journal Papers
AIT Top Journal Papers Aktuelle Forschungsergebnisse von AIT-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die kürzlich in Impact-starken, renommierten internationalen Journalen publiziert wurden. Einfluss von Kondensstreifen auf solaren Energieertrag Steigende Frequenz des Flugverkehrs bedeutet nicht nur für Ballungsräume eine mögliche Belastung. Schiebt sich ein Kondensstreifen vor die Sonne wird diese teilweise verdeckt und die Einstrahlung auf der Erdoberfläche, also auch auf Photovoltaikanlagen, vermindert. An Tagen mit persistenten Kondensstreifen, kann es zur deutlichen Verminderung der solaren Einstrahlung und damit von solarem Energieertrag kommen. Es tritt durch einzelne Streifen eine Verminderung der Sonnenstrahlung von bis zu 70 % für bis zu 8 Minuten auf. Bei erhöhter Flugfrequenz kann es so zu dauerhafter Reduktion der Erträge kommen, wenn ein Kondensstreifen auf den nächsten folgt. Das AIT hat eine Analyse der möglichen Ertragsverluste für verschiedene Wettersituationen und photovoltaische Modultechnologien durchgeführt. Die Verluste können für Inselsysteme oder hohe Lastanforderungen Probleme für dezentrale versorgte Energieanlagen bedeuten. Speziell gilt das in den Übergangszeiten des Jahres oder nach Schlechtwetterperioden. Der Artikel untersucht erstmals den Zusammenhang zwischen solarem Ertrag und Kondensstreifen und verbindet damit Forschung in der Strahlungsmeteorologie und erneuerbaren Energie. n P. Weihs, M. Rennhofer, D. J. Baumgartner, J. Gadermaier, J. E. Wagner, J. E. Gehring and W. Laube Potential impact of contrails on solar energy gain. Atmos. Meas. Tech., 8, 1089–1096, doi:10.5194/ amt-8-1089-2015, pp 1–8 (2015)
Evaluierung von AAL-Lösungen Angesichts der Komplexität von Active & Assisted Living-Lösungen wurde das Projekt universAAL initiiert, um eine offene Plattform zu erstellen, die es ermöglicht neue Lösungen kostengünstig und einfach zu entwickeln sowie nutzbar zu machen. Um eine große Akzeptanz von AAL-Lösungen zu erreichen bedarf es höchster Qualität. Qualität von AAL-Lösungen zu messen ist durch die Vielfalt der Bedürfnisse unterschiedlicher Stakeholder und die Heterogenität der angewandten Technologien schwierig. In diesem von AIT Scientists mitverfassten Paper wird ein methodischer Ansatz für die Evaluierung von AAL-Lösungen vorgestellt, der einerseits die Evaluierung der Bedürfnisse und andererseits die Beurteilung der Benutzerfreundlichkeit der Technologien abdeckt. Der Ansatz basiert auf empirischen Methoden und wissenschaftlichen Theorien in Kombination mit dem Standard ISO/IEC 25000 für Software Qualität. Im Rahmen von universAAL wurde der Ansatz in verschiedenen Projektphasen erprobt. n Salvi, D., Montalvá Colomer, J. B., Arredondo, M. T., Prazak-Aram, B. and Mayer, C. (2015) A framework for evaluating Ambient Assisted Living technologies and the experience of the universAAL project. Journal of Ambient Intelligence and Smart Environments, 7, 3, 329–352
Gefahrenkarten für Massenbewegungen Zur Herstellung aussagekräftiger Gefahrenhinweiskarten für Hangrutschungen werden statistische und neuerdings auch maschinell lernende Vorhersagemethoden immer wichtiger. Diese Methoden, die einerseits auf beobachtete Rutschungsereignisse und andererseits auf flächendeckenden Daten aus der Fernerkundung aufbauen, eignen sich hervorragend für die Bearbeitung großer Gebiete, die sonst gar nicht umsetzbar wäre. Mittlerweile sind in der wissenschaftlichen Literatur schon einige räumlich-statistische Methoden beschrieben. Das AIT-Team rund um Philip Leopold hat in enger Zusammenarbeit mit Experten der University of Waterloo, Canada bzw. der Friedrich-SchillerUniversität Jena, an Hand dreier Testgebiete sieben der am häufigsten verwendeten Methoden verglichen und dabei auch den jeweiligen Einfluss der Eingangsparameter ermittelt. Dabei wurden wertvolle Erkenntnisse für die optimale Auswahl von Verfahren gewonnen, die möglichst effiziente Performanz und hochqualitative Ergebnisse liefert. n Goetz J., Brenning A., Petschko H., Leopold Ph. (2015) Evaluating machine learning and statistical prediction techniques for landslide susceptibility modelling. Computers and Geosciences 81 (2015), p. 1–11, Elsevier.
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