Tomorrow Today 05/2016 (deutsch)

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TOMORROW TODAY DIGITAL HEALTHCARE

GESUNDHEIT IM DIALOG SMART GRIDS VON MORGEN // Mehr Sicherheit und Widerstandsfähigkeit EMILIA ON THE ROAD // Zukunftsweisende Ideen für urbane Güterlogistik BLINDBITS // Training für blinde und sehschwache SchülerInnen

Anton Dunzendorfer, Leiter der Business Unit Assistive Healthcare Information Technology

05 16


TOMORROWTODAY II

DER PATIENT ALS GESUNDHEITSMANAGER


Top-Story

Anton Dunzendorfer: „Wir wollen mit unseren Technologien das Leben für chronisch kranke Menschen lebenswerter machen.“

„Patient Empowerment“ umfasst eine Reihe von Möglichkeiten, mit denen chronisch kranke Menschen aktiv und selbstbewusst ihr Leben managen können. Das AIT bietet mit „Digital Healthcare“ dazu eine wichtige Basis.

Mehrmals täglich kontrollieren, mehrmals täglich spritzen. Bei jeder Mahlzeit rechnen, wie sich das auf den Blutzucker auswirkt. Josef Bauer* ist Typ 1 Diabetiker. Mit dem „Gesundheitsdialog Diabetes“ eröffnen sich ihm ganz neue Möglichkeiten. „Der Einsatz modernster Telemedizin ist ein großer Vorteil“, sagt Bauer, „und eine wichtige Unterstützung im Alltag.“ Der Gesundheitsdialog Diabetes ist ein Teil der Gesundheitsinitiative „Digital Healthcare“, die heuer auf dem Forum Alpbach vorgestellt wurde. Träger sind die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB), das Land Tirol, das Land Steiermark sowie das AIT Austrian Institute of Technology. Ziel ist es, in ausgewählten Regionen der Steiermark und in Tirol in naher Zukunft neue Versorgungs- und Disease-Management-Programme auszurollen, um PatientInnen mit chronischen Krankheiten (wie Diabetes und Herzinsuffizienz) optimale Betreuung und Therapie zu ermöglichen.

Fotos & Coverbild: Johannes Zinner

ZUSAMMENSPIEL MIT ELGA Die vom AIT entwickelten Telegesundheitsdienste setzen auf die in Österreich be- und entstehenden eHealth-Infrastrukturen, einschließlich ELGA, auf. Die Umsetzung erfolgt auf Basis identifizierter Versorgungsnotwendigkeiten entsprechend der regionalen Gegebenheiten und Strukturen. Damit sollen neue Versorgungs- und Disease Management Programme in ausgewählten Regionen der Steiermark und in Tirol aufgebaut, aber auch die sektoren-


TOMORROWTODAY IV

übergreifende Zusammenarbeit im Sinne einer integrierten Versorgung von Herzinsuffizienz- oder Diabetes-PatientInnen unterstützt werden. „Steiermark und Tirol sowie die VAEB sind Vorreiter in der Anwendung von Telegesundheitsdiensten“, freut sich Anton Dunzendorfer, Leiter der AIT Business Unit Assistive Healthcare Information Technology. Auf Basis einer speziellen telemedizinischen Technologieplattform, die am AIT entwickelt wurde, existieren seit über fünf Jahren österreichweit erfolgreich laufende Pilotprojekte. So nehmen beispielsweise ausgehend vom VAEB-Gesundheitszentrum in Breitenstein bereits mehr als 600 PatientInnen am „Gesundheitsdialog Diabetes“ teil.

VITALDATEN ERFASSEN UND MELDEN Die Erfahrungen aus diesen Projekten sollen gebündelt und gemeinsame zukünftige Aktivitäten geplant werden. Denn eHealth-Anwendungen, die in eine vernetzte Versorgungslandschaft eingebettet sind, betreffen nahezu alle Bereiche des Gesundheits- und Pflegesystems. Durch Erfassung, Speicherung, Verarbeitung und sichere Übermittlung an berechtigte Personen lässt sich ein Beitrag zur Steigerung der

zwerte können die behandelnden ÄrztInnen rasch reagieren und zeitnah die Therapie anpassen.

DAS LEBEN LEBENSWERTER MACHEN Bei einer chronischen Erkrankung wie dem Diabetes mellitus müssen beispielsweise auch die inneren Potenziale gestärkt werden, um das Leben lebenswert zu gestalten. Die Technik hilft den PatientInnen dabei, im Dialog mit den behandelnden ÄrztInnen zu bleiben. Das Wissen um die Erkrankung und die Eigenverantwortung werden dabei gestärkt, PatientInnen werden zu „eigenen TherapeutInnen“. Für das AIT haben solche Initiativen höchste technologische Priorität, betont Dunzendorfer: „Sicherheit der Daten, einfachste Handhabung, höchste Zuverlässigkeit und größte Flexibilität für BenutzerInnen sind grundlegende Anforderungen für moderne digitale Anwendungen im Medizinbereich.“ Das AIT hat hier hohe Kompetenz entwickelt und sich national und international als führende Forschungseinrichtung positioniert – und gilt als Enabler für präventionsorientierte Medizin, realistische Risikoeinschätzung sowie Verlaufsprognose der Erkrankung beziehungsweise der Wirksamkeit der Therapie. Und davon profitieren Menschen wie Josef Bauer.

Mehr als 600 VAEB-PatientInnen nehmen heute bereits am „Gesundheitsdialog Diabeltes“ teil – und managen so aktiv ihren Alltag.

Effizienz und Effektivität von Therapien leisten. Bereits heute werden beispielsweise im Pilotprojekt „HerzMobil Tirol“ in Tirol 50 PatientInnen telemedizinisch versorgt. Mit einfach zu bedienenden Messgeräten werden täglich die Vitaldaten erfasst und über die HerzMobil Tirol-App an das zentrale Datenservice übermittelt. Im Versorgungsnetzwerk übernehmen besonders ausgebildete Herzinsuffizienz-Schwestern in enger Abstimmung mit den ÄrztInnen die unmittelbare Betreuung und direkte Kommunikation mit den PatientInnen. Bei einer Überschreitung bestimmter Gren-

Wegweisendes Pilotprojekt für unsere Zukunft Der Umgang mit chronischen Krankheiten ist eine elementare Herausforderung für das Gesundheitswesen und erfordert effiziente Versorgungsstrukturen. Land Tirol, Land Steiermark und die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB) als Krankenversicherungsträger wollen die integrierte Gesundheitsversorgung auf Basis digitaler Telegesundheitsdienste ausbauen und die Versorgungsqualität der PatientInnen durch Anwendung von modernster Technologie im Bereich der Telemedizin entscheidend erhöhen. Vor diesem Hintergrund präsentierten die Landesräte Univ.-Prof. DI Dr. Bernhard Tilg und Mag. Christopher Drexler gemeinsam mit Prof. DI Kurt Völkl (Generaldirektor VAEB) und DI Helmut Leopold (Head of Digital Safety & Security Department, AIT Austrian Institute of Technology) bei den Alpbacher Gesundheitsgesprächen die neue gemeinsame Gesundheitsinitiative „Digital Healthcare“ zur Ausweitung von digitalen Gesundheitsdiensten in ausgewählten Regionen in Tirol und in der Steiermark.

Foto: Johannes Zinner

* Name von der Redaktion geändert


Performance & Success

FOCUS ON PERFORMANCE & SUCCESS Seine Meinung ist gefragt: Matthias Weber, Leiter Business Unit Research, Technology and Innovation Policy am AIT Innovation Systems Department.

BLINDBITS

ORIENTIERUNGS- UND MOBILITÄTSTRAINING FÜR BLINDE UND ­SEHSCHWACHE SCHÜLERINNEN Nicht sehen, aber sich dennoch gezielt von einem zum anderen Ort bewegen können: Die dafür benötigten Fähigkeiten zu verbessern, darauf zielt das Orientierungs- und Mobilitätstraining von blinden Personen ab. Das vom AIT Austrian Institute of Technology koordinierte und in Kooperation mit dem Bundes-Blindenerziehungsinstitut und der Fachhochschule Oberösterreich durchgeführte Projekt BlindBits liefert dazu einen wertvollen Beitrag. Der innovative Ansatz eines barrierefreien Editors im Lernspielbereich macht die SchülerInnen zu aktiven GestalterInnen von Lerninhalten. Indem sie Spielinhalte selbst modellieren und dabei das räumliche Wissen über ihre Schule anwenden, erlernen sie den Aufbau eines virtuellen Schulgebäudes. Das ergänzt ihr Training in realer Umgebung und verstärkt dadurch ihre Verbindung zur realen Welt. Um dem nutzerzentrierten Designansatz des Forschungsprojekts, das ganz nach den Prinzipien des Universal Design auch für nicht-sehbehinderte Zielgruppen Design-Erkenntnisse liefert, gerecht zu werden, ist die enge Zusammenarbeit von ForscherInnen mit Betroffenen von ganz zentraler Bedeutung. Projektleiterin Elke Mattheiss vom Innovation Systems Department: „Blinde und sehschwache SchülerInnen dürfen jedenfalls nicht in einen Topf geworfen werden – für die Akzeptanz des Spielansatzes bei den SchülerInnen ist es wesentlich, die unterschiedlichen Bedürfnisse abzudecken.“

Fotos: AIT/Michael Bösendorfer, AIT/Krischanz.Zeiller

Elke Mattheiss, AIT Innovation Systems Department: „Unterschiedliche Bedürfnisse abdecken.“

FP9-KONFERENZ

WOHIN GEHT DIE REISE IN EUROPAS FTI-POLITIK? Matthias Weber, Leiter der Business Unit Reseach, Technology and Innovation Policy am AIT Innovation Systems Department, war Keynote Speaker der Science|Business Europe-Konferenz zum Themenfeld „Research Strategies: Europe 2030 and the next Framework Programme“, die am 12. Oktober in Brüssel stattfand. Dabei wurde intensiv über die zukünftige Ausrichtung der FTI-Politik in Europa diskutiert. AIT-Experte Weber ist als Koordinator des von der Europäischen Kommission finanzierten Projekts BOHEMIA (Beyond the Horizon: Foresight in Support of the Preparation of the EU‘s Future Policy in Research and Innovation) wesentlich in die Konzeptentwicklung für eine zukunftsweisende FTI-Politik eingebunden. Er arbeitet im Rahmen von BOHEMIA eng mit verschiedenen Kommissionsdienststellen zusammen und wirkt an der Entwicklung einer intelligenten, nachhaltigen und sozial verträglichen Forschungspolitik für ganz Europa mit. „Es wird notwendig sein, im nächsten Rahmenprogramm die Bearbeitung von hybriden Forschungsfeldern, die neue wissenschaftlich-technologische Möglichkeiten und gesellschaftliche Anforderungen miteinander verknüpfen und dadurch über die Fortschreibung tradierter Forschungslinien hinausweisen, in den Vordergrund zu stellen“, ist Matthias Weber überzeugt.


TOMORROWTODAY VI

Petra Wagner, Senior Expert Advisor am AIT Innovation Systems Department: „Welche Forschung braucht die Gesellschaft – und wie soll diese am besten organisiert sein?“

In einer neuen Tutorial-Serie werden Fragen zu Schutz und Sicherheit von Smart Grids behandelt.

NEUE GIT/AIT-VORTRAGSSERIE

SMART GRIDS SICHER UND WIDERSTANDSFÄHIGER MACHEN RRI – RESPONSIBLE RESEARCH AND INNOVATION

VERANTWORTUNGS­VOLLES FORSCHEN MACHT SCHULE RRI – Responsible Research and Innovation stellt die Frage, wie der gesamte Forschungsund Innovationsprozess so organisiert werden kann, dass nicht nur kein Schaden durch neue Erkenntnisse, Entwicklungen und Produkte erzeugt wird, sondern dass der gesellschaftliche Nutzen der Forschungsergebnisse im Vordergrund steht. Gemeinsam mit SchülerInnen der Sir-Karl-Popper-Schule des Wiedner Gymnasiums untersuchten ForscherInnen des AIT Austrian Institute of Technology (Innovation Systems Department) die Umsetzung des RRI-Konzepts anhand des Projekts BlindBits. Die wertvollen Beiträge der SchülerInnen sollen die Basis eines RRI-Leitfadens bilden, der in Zukunft als Grundlage für andere Projekte verwendet werden kann. Projektleiterin Petra Wagner: „Die Zusammenarbeit war intensiv, und die SchülerInnen haben bei der Analyse von BlindBits engagiert mitgearbeitet. Gemeinsam verfassten wir ein erstes schriftliches Statement, in dem das Projekt in Hinblick auf die RRI-Kriterien positioniert wird – dieses bildet die Basis für die Entwicklung von allgemeingültigen RRI-Guidelines.“

Fotos: AIT/Michael Mürling, AIT, gleamproducts.com

Die Sicherung zukünftiger Smart Grids ist herausfordernd und erfordert multidisziplinäre Expertise. Potenzielle Bedrohungen reichen von Energiediebstahl durch Stromzählermanipulation, Angriffen auf Kontrollelemente der Netzbetreiber zur Störung des Betriebes bis hin zu großräumigen Abschaltungen des nationalen Stromnetzes beispielsweise aus terroristischen Motiven. Daher werden am AIT Austrian Institute of Technology neue Technologien und Lösungen für den Schutz und die Ausfallsicherheit von zukünftigen Energienetzen erforscht. In einer neuen Tutorial-Serie, die vom AIT in Kooperation mit der GIT Gesellschaft für Informations- und Kommunikationstechnik im OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik organisiert wird, präsentieren AIT-SicherheitsexpertInnen ihre forschungsbasierten Lösungen zu den Herausforderungen des Schutzes und der Ausfallsicherheit von Smart Grids. In Ergänzung zu einer allgemeinen Einführung in das betreffende Themenfeld werden in diesen Tutorials neueste Methoden und geeignete Unterstützung durch entsprechende Werkzeuge vorgestellt. Diese Ansätze sind das Ergebnis jüngster, internationaler Forschungsaktivitäten und bieten daher Informationen, die bislang noch nicht durch den Beratungsmarkt angeboten werden. Vor diesem Hintergrund wurde die neue Tutorial-Serie am 21.9. am AIT eröffnet. Nach einer Begrüßung und Einführung in das Thema durch Helmut Leopold, Head of Digital Safety & Security Department am AIT, gab der AIT-Sicherheitsexperte Dr. Oliver Jung dem voll besetzten Auditorium einen Einblick in das Themenfeld „Smart Grid Sicherheit und Erhöhung der Resilienz von Energienetzen im Kontext von Cyber-Bedrohungen“. Dieser Vortrag markiert den Beginn von acht geplanten Tutorials, die sich an die unterschiedlichen Akteure aus der Stromnetzbranche und dem IT-Sicherheitsbereich (IT-Dienstleister und Systemarchitekten, Lösungsanbieter, Netzbetreiber und Netzplaner, Behörden und Forschungseinrichtungen) richten werden. Termine dazu werden in Kürze über die Websites von der GIT im OVE und AIT bekannt gegeben.


INNOVATION CALENDAR LOGISTIK

EMILIA GEHT AUF DIE STRASSE Das Projekt „EMILIA“ zielt auf den Einsatz von Elektrofahrzeugen in der Güterlogistik in urbanen Gebieten ab. Dazu werden passende Logistikkonzepte entwickelt und kleine Elektrofahrzeuge technologisch optimiert, um die Reichweite zu erhöhen und die Kosten zu senken. Die im Rahmen von EMILIA entwickelten Komponenten sind großteils fertig und werden noch vor Ende des Jahres in die Fahrzeuge integriert. Die Palette reicht von einem Lastendreirad mit elektrischem Antriebsstrang bis hin zu einem wasserstoffbetriebenen Straßenlastzug. Aktuell findet die Planung für die Demonstrationsphase statt, welche Anfang 2017 beginnt – dann sind die Fahrzeuge auf ausgewählten Routen in Wien und im Raum Linz unterwegs und liefern Pakete sowie Lebensmittel aus. Dort wird sich das Zusammenspiel aus Fahrzeugtechnik, Gestaltung der Logistikkonzepte, der entwickelten Software zum Routing mit Energieverbrauchsprognose und der Nutzerakzeptanz zeigen. Die Demophase wird genau ausgewertet und die Erkenntnisse an relevante Stakeholder weitergeleitet werden. Das Projekt schließt Ende Mai 2017 ab.

Umweltfreundlich und flexibel: Leichtes E-Fahrzeug für die City-Logistik von Gleam Technologies.

8.-10.11.2016 // VISION MESSE Die Weltleitmesse der Bildverarbeitung ist der Marktplatz für Komponenten-Hersteller, aber auch Plattform für System-Anbieter und Integratoren. Auf der VISION informieren sich OEMs, Systemintegratoren, Maschinenbauer und Systemhäuser über die neuesten Innovationen aus der Welt der Bildverarbeitungskomponenten. AIT-Kontakt: Michael Mürling Ort: Stuttgart Infos: www.messe-stuttgart.de/vision/ //

AIT Kontakt: Michaela Jungbauer Ort: Barcelona Infos: www.european-utility-week.com/ //

9.-10.11.2016 // 9. RANSHOFENER LEICHTMETALLTAGE Die Anforderungen an neue Mobilitätskonzepte sind gewachsen: Fahrzeuge der Zukunft müssen sicher, umweltfreundlich und kosteneffizient sein. Dass dabei kein Weg an der Gewichtsreduzierung vorbei geht, ist offensichtlich. Leichtbau als treibende Kraft steht dabei im Mittelpunkt. AIT-Kontakt: Andreas Kraly Ort: Bad Ischl Infos: www.lkr.at/lmt/lmt2016 //

2.12.2016 // MOV[I]E – ALLES BEWEGT SICH! Der ScienceClip.at-Videowettbewerb für SchülerInnen, Studierende und Partnerinstitutionen wirft einen naturwissenschaftlich-technischen Blick auf alles, was sich bewegt! AIT-Kontatkt: Michael Mürling Infos: www.scienceclip.at/videowettbewerbe.html //

15.-17.11.2016 // SMART CITIES WORLD EXPO Auf dem führenden Kongress für den Themenbereich “Smart City” steht heuer vor allem die aktive Rolle der StadtbewohnerInnen im Mittelpunkt. AIT Kontakt: Michaela Jungbauer, Sandra Schneider Ort: Barcelona Infos: www.smartcityexpo.com/en/ // 15.-17.11.2016 // EUROPEAN UTILITY WEEK Die Rolle von Industrie, Bauwirtschaft und dem Energiesektor auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft werden hier intensiv thematisiert sowie entsprechende Vorzeigeprojekte ausgezeichnet.

30.11.-2.12.2016 // SET PLAN CON­ FERENCE 2016 “Energy Union: Towards a transformed European energy system” lautet das Motto der Fachtagung rund um das Thema Energieoptimierung und Nachhaltigkeit. AIT Kontakt: Michaela Jungbauer Infos: www.era.gv.at/object/event/2489 //

8.12.2016 // QUALITY OF EXPERIENCE FOR MULTIMEDIA COMMUNICATIONS Der Workshop QoEMC2016 der IEEE Communications Society behandelt die Frage, wie Forschung und Innovation gestaltet sein muss, um den größtmöglichen User-Erfolg zu generieren. Ort: Washington DC (USA) AIT-Kontakt: Raimund Schatz Infos: www.qoe.diee.unica.it/ // 12.12.2016 // ETHIK IN DER FORSCHUNGSPRAXIS Die RRI-Plattform veranstaltet in Kooperation mit dem AIT eine Fachveranstaltung zum Thema „Ethik in der Forschungspraxis“. Ort: Haus der Forschung, Wien AIT-Kontakt: Petra Wagner Infos: www.rri-plattform.at/ //


AIT Top Journal Papers

SEQUENZIERUNG VON PCR-AMPLIKONS

ZUKUNFT VON F&I IN DER GESELLSCHAFT

ENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNGSDICHTE

In diesem Beitrag präsentieren wir mit TABSAT ein neuartiges Tool zur Analyse von Daten aus gezielten Bisulfit-Sequenzierungen auf Ion Torrent Systemen. Der Workflow beginnt mit Rohdaten aus der Sequenzierung und umfasst eine Qualitätsbewertung und die Zuordnung der Reads auf ein Referenzgenom mit Hilfe einer maßgeschneiderten Version von Bismark. Zur Abschätzung der Workflow-Performance für die gezielte Bisulfit-Sequenzierung wurden je 53 verschiedene PCR-Amplikons aus insgesamt 48 Proben generiert (gesamt 2.544 Amplikon-Targets). Wir erhielten eine mittlere Abdeckung von 282X basierend auf 1.196.822 alignierten Reads. Im nächsten Schritt verglichen wir die Ergebnisse mit dem Methylierungslevel der entsprechenden Stellen auf einem Illumina 450k Methylierungschip. Der errechnete durchschnittliche Pearson Koeffizient von 0,91 bestätigt das Sequenzierungsergebnis mit einem der branchenführenden CpG-Methylierungsplattformen und zeigt, dass die gezielte Bisulfit-Sequenzierung von Amplikons eine präzise und kostengünstige Methode für DNA Methylierungsstudien darstellt. TABSAT ist unter einer GNU Lizenz (GPLv3) frei erhältlich unter https://github.com/tadkeys/tabsat/ und demo.platomics.com/.

Mit diesem Beitrag wollen wir einen Überblick über Zukunftsszenarien für Forschung und Innovation schaffen und das Umfeld neuester Erkenntnisse in diesem Bereich darstellen. Der Beitrag beinhaltet eine Literaturauswertung zur Einbettung von Forschung und Innovation in der Gesellschaft, umreißt die aktuellen zentralen Treiber des Wandels und fasst die Beiträge zu dieser Spezialausgabe zusammen. Jüngste Kontroversen um die Zukunft von Forschung und Innovation beziehen sich auf einen langjährigen Diskurs über die Rolle von Wissenschaft, Technologie und Innovation in der Gesellschaft sowie das Gleichgewicht zwischen Autonomie im Streben nach wissenschaftlicher Exzellenz einerseits und der Anforderung sozialer und wirtschaftlicher Relevanz andererseits. Sechs wesentliche Bereiche aktueller und künftig zu erwartender Änderungen in Forschung und Innovation werden identifiziert und dienen als Hintergrund für die Verortung der spezifischeren Beiträge dieser Spezialausgabe. Hauptziel dieses Beitrags ist es, einen verdichteten und klar umrissenen Überblick über die emergierenden Änderungspfade in der Forschungs- und Innovationspraxis sowie deren organisatorische und institutionelle Einbettung in der Gesellschaft zu vermitteln.

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Abschätzung der Bevölkerungsdichte auf Basis von Mobilfunkdaten. Nach einer kritischen Gegenüberstellung verschiedener funknetzbasierter Datenquellen wird ein methodischer Ansatz mit zwei grundsätzlichen Neuerungen vorgestellt. Dieser erlaubt erstens die Fusion von Daten aus heterogenen Datenquellen auf Zellebene und auf der Ebene von Location Areas. Zweitens wird ein neuartiges Schema zur Zerlegung des Raumes in Zählregionen eingeführt, das nicht auf Funkmaststandorten, sondern auf Zellabdeckungskarten basiert. Darüber hinaus können damit Daten von verschiedenen Netzbetreibern in ein gemeinsames Referenzraster integriert werden. Im Rahmen der vorgeschlagenen Methodik wird eine Maximum-Likelihood-Formulierung für die Abschätzung der Bevölkerungsdichte entwickelt und mit Hilfe von Simulationen validiert. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Verbesserung gegenüber den derzeit eingesetzten Voronoi-basierten Ansätzen.

Stephan Pabinger, Karina Ernst, Walter Pul-

Weber, K.M., Amanatidou, E., Erdmann, L.

www.sciencedirect.com/science/article/pii/

verer, Rainer Kallmeyer, Ana M. Valdes, Sarah

and Nieminen, M. (2016)

S1574119216300323

Metrustry, Denis Katic, Angelo Nuzzo, Albert

Research and innovation futures: exploring

Kriegner, Klemens Vierlinger, Andreas Wein-

new ways of doing and organizing knowledge

haeusel: Analysis and Visualization Tool for

creation. Foresight. Spezialausgabe: Rese-

Targeted Amplicon Bisulfite Sequencing on

arch and innovation futures, 2016, 18, 3, 193-

Ion Torrent Sequencers. Publiziert: 28. Juli

203. http://www.emeraldinsight.com/doi/

2016 dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0160227

abs/10.1108/FS-04-2016-0017

Fabio Ricciato, Peter Widhalm, Francesco Pantisano, Massimo Craglia: Beyond the “single-operator, CDR-only” paradigm: An interoperable framework for mobile phone network data analyses and population density estimation. Publiziert: http://

Impressum: Redaktionsleitung: Michael H. Hlava, Produktionsleitung: Daniel Pepl, Redaktion: ­Beatrice Fröhlich-Rath, Florian Hainz, Michaela Jungbauer, ­Michael M ­ ürling, Fabian Purtscher, Juliane Thoß. Feedback bitte an: presse@ait.ac.at


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