Ein Alternativvorschlag für die Entwicklung eines Kunstquartier [KuQua] in Göttingen.

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Masterarbeit Aliaksei Rybalchanka Ein Alternativvorschlag fĂźr die Entwicklung eines Kunstquartier [KuQua] in GĂśttingen.


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Masterarbeit Ein Alternativvorschlag für die Entwicklung eines Kunstquartier [KuQua] in Göttingen. von Aliaksei Rybalchanka im Sommersemester 2016 an der Universität Kassel Fachbereich 06 Architektur, Stadt- und Landchaftsplanung Mastervertiefung DR - Design Research Betreut von Vertr.-Prof. Dipl.-Ing. Stephanie Kaindl Prof. Dipl. Ing. Manfred Grohmann 3


Gliederung

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Einleitung

6-15

„White Cube“ Konzept I Kritik KuQua Wettbewerb I Anlass Wettbewerb zum Neubau des Galeriegebäudes I Kritik Aufgabe

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Recherche I Standortanalyse

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Stadt Göttingen Bevölkerungsstruktur Fünf Leitziele der Stadtentwicklung Steidl-Verlag Quartier Nikolaiviertel I Baustruktur Standort I Erreichbarkeit Standort I Unterhaltung und Kultur Innenhof Fachwerkhaus Düstere Straße 8

18 20 20 22 24 26 28 30 34

Konzept

36-47

Konzeptraumprogramm Nutzerprofil Kunstprofil I Raumanforderungen Flexibles „Paneelesystem“

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Entwurf

98-101

48-97 Annex

Entwurf Galerie Städtebauliche und architektonische Leitidee Fassade Konstruktion Ausstellungsszenarien Design und Materialität Erschließung und Orientierung Erdgeschoss Untergeschoss 1. Obergeschoss 2. Obergeschoss 1. Dachgeschoss 2. Dachgeschoss Schnitt Q1-Q1 Schnitt Q2-Q2 Schnitt L1-L1 Perspektive Brandschutzkonzept Energiekonzept Nachhaltigkeit Details. Neubau Details. Energetische Sanierung von dem Fachwerkhaus Hof

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Verfassererklärung Quellenverzeichnis Internet Abbildungverzeichnis CD

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White Cube Bermondsey. London

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Einleitung

„White Cube“ Konzept I Kritik Seit den 1920er Jahren ist es üblich geworden die Kunst in weißen Räumen zu präsentieren. Laut „White Cube“ Ausstellungskonzept sollten die zeitgenössischen Kunstobjekte in farbneutraler Umgebung ausgestellt werden, um die Ausstellungsarchitektur deutlich hinter das Kunstwerk zu stellen und eine Interaktion zwischen Architektur und Kunstwerk zu vermeiden. Kritische Künstler und Theoretiker sehen den „White Cube“ als Mittel, um Kunst durch Ästhetisierung aus dem Kontext zu reißen und dadurch in ihrer gesellschaftlichen Wirkung zu neutralisieren. Nach „White Cube“ Raumkonzept sollten möglichst alle Ausstellungsebenen rechteckig, stützenfrei, flexibel bespielbar und sowohl für die Veranstaltungen und Seminare als auch für die Präsentation von Exponaten geeignet sein. Es wurden alle möglichen Formen des „White Cube“ gebaut. Viele Architekten, Künstler und Kuratoren stellen sich heutzutage die Fragen: Ist es überhaupt möglich dieses Konzept noch zu steigern? Kann man neue Raumkonzepte finden, die dieselbe Absorption erfahren? Wie kann man sich davon radikal wegbewegen? Ob es die architektonische Zurückgenommenheit von weißen Räumen die richtige Umgebung für Kunst ist?“ So wird in den letzten Jahren der „White Cube“ immer öfter umstritten, da viele Museums- und Ausstellungsarchitekten inzwischen glauben, dass sich Kunst in neutralen Räumen ohne jede Aufbereitung zu wenig erleben lässt. Es gibt Künstler, die diese Isolation von Raumkontext als störend empfinden, die sich eine Pracht und machtvolle Inszenierung ihrer Werke wünschen. Die Räume, die wenig definierte programmatische Bedeutung aufweisen, oft mehr spezifische Raumqualität haben. Das künstlerische Bespielen von solchen Flächen weckt vielseitige Anregungen im Betrachter. Es steigt in Konkurrenz zur Freizeitindustrie der Anspruch an eine Ausstellung, das Publikum zu verführen oder ein besonderes Erlebnis zu bieten. Oftmals beginnt das schon in der Architektur: So werden die Museen immer häufiger zu expressiven Skulpturen, die allein schon durch ihr spektakuläres Erscheinungsbild Touristenströme anlocken sollen. So können wir über den Bilbao- Effekt reden.

Eine Alternative ist die Entwicklung von mehrdeutigen Räumen, denn erst Mehrdeutigkeit, macht Außen- wie Innenräume nachhaltig verwendbar. Die Entwicklung von mehrdeutigen, veränderbaren Räumen führt uns weg von neutralen Räumen. Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk sagt in seinem „Modest Manifesto for Museums“, dass Museen das Universum und die Menschheit erforschen sollten. Nach seiner Meinung ist es zwingend notwendig, dass Museen kleiner werden sollen. Dies ist der einzige Weg, dass sie jemals Geschichten auf menschlicher Ebene erzählen können. Große Museen mit ihren breiten Türen, riesigen weißen Räumen lassen uns unsere Menschlichkeit vergessen. Wahrscheinlich es ist das der Grund, dass Millionen Menschen außerhalb der westlichen Welt sich fürchten ins Museum zu gehen. Ich wünsche mir die intimere Ausstellungsorte, die nicht als Events inszeniert sind und ohne Museumsshops. Es gäbe eine Bibliothek mit einem Lesesaal, die Räume erzählen die Geschichten, man kann dort Kaffee, Tee und Wasser trinken, darum herum gibt es einen schönen Garten. Die Ausstellungsräume sollten mit den Menschen auf einem anderen Maßstab kommunizieren. Der Ausstellungsort sollte mehr Demokratie aufweisen, nicht als Stadtimageprojekt, sondern als eine Kommunikationsplattform funktionieren.

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Einleitung

KuQua Wettbewerb I Anlass Nach der negativen Bevölkerungsentwicklungsprognose sollte Göttingen eine nachhaltige Lösung auf die Frage: „Wie kann sich die Stadt als international wettbewerbsfähiger Standort für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie behaupten und weiter profilieren?“ - finden. Im Jahr 2008 hat sich die Stadt Göttingen in enger Zusammenarbeit mit dem Verleger Gerhard Steidl erfolgreich um die Aufnahme in das Bundesprogramm “Nationale Projekte des Städtebaus” mit dem „Kunstquartier“ Projekt beworben. Laut dem Konzept ist es beabsichtigt, ein Kunstquartier – KuQua – in der südlichen Innenstadt, zwischen Düsterer Straße, Nikolaistraße, Nikolaikirchhof sowie der Turmstraße, zu etablieren. Durch die städtebauliche Aufwertung und Entwicklung eines historischen Innenstadtteils zu einem kulturellen Zentrum mit mehreren Museen und Galerien sollte einen erheblichen Beitrag für das Selbstverständnis und die Außendarstellung der Stadt in Zukunft geleistet werden. Ein Zusammenhang von mehreren Ausstellungsflächen sollte genügend Platz auch für große internationale Kunstausstellungen bieten. Gerhard Steidl behauptet, “Göttingen werde sich mit dem “Kunstquartier” einen festen Platz in der deutschen Kulturszene erwerben”. Das Projekt stützt sich auf sektorale Punkte, die aus den Leitzielen der Stadtentwicklung abgeleitet sind. Der Entwurf befasst sich mit den folgenden Themen: • Stadtgestalt und Baukultur, • Kultur und Tourismus, • Umwelt, Natur und Landschaft, • Freizeit und Erholung, • regionale und internationale Kooperation. Das Projekt erhielt bei dem Bundesprogramm die zweithöchste Fördersumme (4,5 Millionen Euro) und wurde zu einer der wichtigsten für die zukünftige Stadtentwicklung Göttingens Schlüsselprojekte.

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1. Preis: Atelier30 Architekten GmbH, Kassel

2. Preis: AtelierST Gesellschaft von Architekten mbH, Leipzig

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KUNSTQUARTIER GÖTTINGEN - NEUBAU EINES GALERIEGEBÄUDES

3. Preis: Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten BDA, Nürnberg


Einleitung

Wettbewerb zum Neubau des Galeriegebäudes I Kritik Im Januar 2016 wurde der Architektenwettbewerb für den Neubau des Ausstellungsgebäudes ausgelobt. Die Auslobung erfolgte als nichtoffener Wettbewerb gemäß RPW 2013 nach einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren. Im Jahr 2015 wurde die mögliche Veräußerung durch den privaten Eigentümer von dem Fachwerkhaus Nr. 8 in der Düsteren Straße schon an die Stadt Göttingen signalisiert. Der Wettbewerb wurde trotzdem nur für das Grundstück Nr. 7 auf der Düsteren Straße ausgeschrieben. Im Ausschreibungstext wurde aber eine zukünftige Einbindung an das Fachwerkhaus Düstere Straße 8 erwähnt. Trotz eines geringen Budget (3,2 Millionen Euro für das Galeriegebäude) wurden die folgenden kosten-sensiblen Parameter in Auslobung ausdrücklich betont: 1. von Nutzerseite ist eine lichte Raumhöhe von 3,50 m vorgegeben; 2. das Grundkonzept des Galeriegebäudes sieht Ein-Raum-Ausstellungen ohne Unterteilungen in möglichst stützenfreien Räumen vor; feste Innenwände sind nicht gewünscht; 3. das Galeriegebäude sollte eine Gesamtausstellungsfläche vom 600 m² ausweisen; 4. um das gewünschte Raumprogramm unterzubringen, wurden drei mögliche Gebäudeformen zur Auswahl vorgeschlagen - zwei Satteldachvarianten mit festgesetzten First- und Traufhöhen (jeweils 20,50/10,50 m und 16,00/13,80 m) und eine Version mit einem Flachdach. Durch das gewünschte Raumprogramm und ein baurechtlich klar definiertes Volumen reduzieren sich leider die Themen des Neubaus im Wesentlichen auf dessen Erschließung, sein Tragwerk, Materialität und Fassadengestaltung. In der Folge leiden bei einigen Entwürfen die architektonischen Qualitäten. Eine sensible Integration in der historischen Umgebung des Quartiers wurde bei wenigen Entwürfen erreicht. Besonders problematisch scheint der Umgang mit der südlichen Giebelfassade, wo der 20,50 m hohe Neubau mit dem 8,50 m hohen Günter-GrassArchiv angrenzt. Bei einigen Beiträgen tauchen diese Probleme sehr deutlich auf, bei anderen wurden die Perspektiven verfälscht, um ein besseres Erscheinungsbild zu präsentieren. Wegen der erforderten lichten Raumhöhe von 3,50 m ist bei allen Entwürfen eine Anbindung an das Fachwerkhaus Nr. 8 nur im Erdgeschoss möglich. Eine zukünftige Umnutzung des Hauses für die Ausstellungszwecken scheint nicht umsetzbar, weil im kleinen denkmalgeschützten Haus ein zweiter Rettungsweg wegen der Brandschutzbelange nachgewiesen werden soll. Trotz vielen starken

Wettbewerbsgebiet

Entwürfen taucht die Frage auf, wie nachhaltig der ausgelobte Wettbewerb, der sich sehr stark nach „White-Cube“ Prinzipien orientiert, ausformuliert wurde und selbstverständlich wie nachhaltig die Endergebnisse sind. Bis zum 17. März 2016 haben die 15 Teilnehmer ihre Wettbewerbsbeiträge eingereicht und am 22. April wurden die Preisträger genannt: 1. Preis: Atelier30 Architekten GmbH, Kassel 2. Preis: AtelierST Gesellschaft von Architekten mbH, Leipzig 3. Preis: Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten BDA, Nürnberg Engere Wahl: Springer Architekten GmbH, Berlin Architekturbüro Atelier30 würde mit der weiteren Bearbeitung beauftragt. Trotz unbestreitbar hoher architektonischer Qualität des Entwurfes, bleiben noch viele sensible Fragen wie Belange des Brandschutzes (fehlt ein zweiter Rettungsweg im Untergeschoss) und die Lage des Aufzugs nicht gelöst. Unter anderen stellt sich die Ausstellungsfläche im Vergleich zur BGF und BRI als zu gering dar. Der Entwurf weist nur 450 m² von geforderten 600 m² auf. 11


Das Gebäude ist mit dunkel patiniertem Kupfer umhüllt. Die homogene Farbigkeit und Textur betont die materielle Abstraktion der traditionellen Gebäudeform, die Kupferbahnen mit stehenden Falzen sind leicht geneigt. Die Besucher betreten die Galerie durch eine runde Öffnung auf Straßenniveau. Der dahinterliegende Empfangsbereich erstreckt sich von der Straße zum rückseitigen Innenhof, diese Sichtbeziehung unterstreicht den öffentlichen und urbanen Charakter des Gebäudes. In der Eingangshalle wird der Besucher durch einen Empfang und die aufgehende Treppe begrüßt. Während der Besucher nach oben steigt, wandelt sich der Blick in den Himmel allmählich zu einer Sicht hinunter auf die Straße. Gleichzeitig erlaubt diese Öffnung Einsichten von der Straße in das Innenleben des Gebäudes.

öffentliche Veranstaltungen genutzt werden. Der Ausstellungsraum unter dem Dach ist zum Innenhof großflächig verglast. Die Fluchttreppe dehnt sich zu großzügigen Balkonen, die für Vernissagen und öffentliche Veranstaltungen genutzt werden und das KunstQuartier überblicken. Die außenliegende Treppe fügt der Rückseite ein skulpturales und soziales Element hinzu, das zur lebendigen und informellen Qualität des Innenhofes beiträgt.

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Das Gebäude ermöglicht eine einfache und äußerst flexible Nutzung. Jeder Ausstellungsbereich ist ein großer offener Raum mit zentraler Stütze, welcher die Wand- und Bodenfläche maximiert und für wechselnde Ausstellungen unterteilbar ist. Ein temporäres Trennwandsystem ist leicht zu installieren und ermöglicht die Aufteilung der Ausstellungsflächen in eine Abfolge von kleineren Räumen.

Engere Wahl: Springer Architekten GmbH, Berlin

6a Architects Ltd., London GG: GALERIE GÖTTINGEN IM KUNSTQUARTIER

coido architects - Cordsen Ipach + Döll GmbH, Hamburg 111245

Düstere7 Galerie für Kunst der Gegenwart im Kunstquartier Göttingen Das Konzept des Neubaus orientiert sich an den Seidl´schen Qualitätsprinzipien der Buchdruckerkunst. Ein klares, reduziertes Layout wird mit haptischen Materialien, handwerklich und kunstfertig zu einem zeitlos eleganten Ganzen gefügt. Als Architektur und als städtebaulicher Baustein wird das Haus durch den Kontext der Fachwerkgebäude inspiriert und reiht sich in die mittelalterliche Struktur Göttingens ein. Als Ausstellungsgebäude tritt es selbst in den Hintergrund und versucht den Exponaten einen möglichst neutralen und flexiblen Raum zu bieten. Durch das einfache Raumprogramm und ein baurechtlich klar definiertes Volumen reduzieren sich die Themen des Neubaus im Wesentlichen auf dessen Erschliessung und sein Tragwerk. Darüber hinaus prägt seine Materialisierung den Charakter des Gebäudes. Als Referenz zu den umgebenden Fachwerkgebäuden nimmt der Neubau deren Fachwerkstruktur auf und transformiert diese in eine zeitgenössische Konstruktion und Formensprache. Im Gegensatz zu den traditionellen Fachwerkgebäuden kehrt sich die Materialisierung des neuen Fachwerks um; somit werden die tragenden Elemente aus Sichtbeton und die Ausfachung aus thermisch behandeltem Holz (Yakisugi). Dabei steht nicht das Vexierspiel im Vordergrund, sondern vielmehr eine wetterresistente Fassade aus Holz zu schaffen,

Das neue Galeriehaus in der Düsteren Straße ist einfache Lückenschließung und Zeichen zugleich: dem städtischen Raum verpflichtet und Symbol einer neuen, über den Ort hinausweisenden Bedeutung des Quartiers. So bleiben die vier Ebenen der Galerie auf der Straßenseite hinter einer zweigeschossigen Fassade mit hohem Satteldach verborgen. In zwei Abschnitte gegliedert antwortet die Fassade auf die Dimensionen der benachbarten Parzellen und vermittelt zwischen den extre-men Maßstabssprüngen der Düsteren Straße. Dennoch wird die Dimension des neuen Hauses nicht

welche durch den Verarbeitungsprozess eine natürliche und authentische Oberfläche erhält. Im Inneren setzt sich das Fachwerk in Form einer Holz-Beton-Verbunddecke fort. Die Zugzone der Betondecke zeigt sich als Holzträger, der auf einem massiven Unterzug lagert. Der große Unterzug gliedert den Ausstellungsraum unter der Decke in eine Art Kabinett und einen großen Saal, ohne die freie Möblierbarkeit am Boden zu stören. Nebenträger, welche ebenfalls den Aufzugskern als Auflager nutzen, bieten für eine gedrehte Spannrichtung der Decken weitere Auflagepunkte. Diese bilden wiederum räumliche Vorzonen und lenken den Besucher um den Fahrstuhlkern und das Treppenhaus. Diese gezielt eingesetzten Deckenuntersichten prägen den Raum und geben ihm Orientierung. Zwischen den Balken kann so im Verborgenem Infrastruktur für Strom und Licht vorgehalten werden. Zudem ist diese strukturierte Oberfläche akustisch wirksam und bricht den Schall. Die Erschließung des Gebäudes soll für den Besucher möglichst einfach und übersichtlich gestaltet werden: Im Untergeschoss befinden sich die notwendigen Nebenräume wie Garderobe und Toiletten – sowie die Räume für den internen Betrieb. Die Obergeschosse werden alle über den freistehenden Aufzugskern und die freie Treppe erschlossen. Ein zusätzliches Treppenhaus mit einer dreiläufigen Treppe garantiert den ersten baulichen Rettungsweg.

kaschiert. Durch Material und Farbe wird die klare, prototypische Grundform des Hauses zu einer fast skulpturalen Figur überhöht und bleibt dennoch Teil des im Laufe der Zeiten gewachsenen Gefüges. Wiedererkennbares Objekt und Teil der Stadt zugleich.

Hinter der Straßenfassade vermittelt ein schmaler, hoher Treppenraum zwischen den Galerieebenen. Schon gleich nach dem Betreten des Hauses erfaßt der Besucher den Zusammenhang der vier übereinander liegenden Ausstellungsräume. Dennoch

Lageplan M1:500

können alle Ebenen einzeln erschlossen und unabhängig voneinander bespielt werden. Ein großes Fenster zur Düsteren Straße läßt das Tageslicht bis in das Untergeschoß des Treppenraumes fallen und erleichtert die Orientierung im Haus. Einem zweiten Treppenhaus an der Nordseite ist auch der Aufzug zugeordnet, Dabei ist eine Anlieferung sowohl von der Straßenals auch von der Hofseite aus möglich. Auf den vier Galerieebenen werden Ausstellungsflächen von 145-175qm angeboten, die gegebenenfalls auch weiter un-

Kunstquartier Göttingen - Neubau eines Galeriegebäudes

terteilt werden können. Nebenflächen für Garderoben und WC im Untergeschoß, für Anlieferung und Zwischenlager im

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Erdgeschoß, ein kleiner Leseraum im 1. und ein Vorbereitungsraum für das Catering im 2. Obergeschoß erlauben es die Ausstellungsflächen frei zu halten. Lager und Werk-stattflächen, wie die Ausstellungsräume mit einer lichten Höhe von 3,50m,

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werden im Dachgeschoß angeordnet und sind selbstverständlich auch mit dem Aufzug erreichbar.

3/3 Das Haus ist als Mischkonstruktion in Stahlbeton und Mauerwerk geplant. Das äußere Erscheinungsbild wird durch die Fassade aus durchgefärbten Betonelementen geprägt, deren rauhe, etwas sperrige Anmutung im Kontext der Nachbarbebauung als beinahe handwerklicher Ausdruck der experimentellen, kraftvollen Inhalte gelesen werden mag. Diese Qualität sollte auch die Treppenräume prägen. Demgegenüber sind die Ausstellungsflächen in den Oberflächen feiner, geputzt und glatt abgerieben und werden so der Bedeutung des Ausgestellten gerecht. Profilierte Decken aus vorgefertigten TT-Platten stützen das Bild, geben den Räumen einen eigenen Charakter und erlauben eine einfache Integration der akustisch dämpfenden Flächen und der Ausstellungsbeleuchtung. In die Unterseite der Rippen eingelegte Montageschienen können zur Befestigung mobiler Trennwände genutzt werden.

Die Beheizung und Kühlung der Ausstellungsflächen erfolgt über die ohnehin notwendige Belüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Zusätzlich sollten die Betondecken für die Kühlung aktiviert werden. Dazu wird im oberen Dachgeschoß eine Zentrale für Kälte- und Wärmeerzeugung (Luft-/Luft-Wärmepumpe) und für die lufttechnischen Anlagen vorgesehen. Eine ggf. notwendige ergänzende Wärmeerzeugung kann zunächst über eine Gas-Brennwerttherme erfolgen.

Lageplan M 1:500

Für die Böden in den Ausstellungsflächen werden trittschallgedämmte Doppelböden (Oberflächen Estrich geschliffen) mit einer Installa-tionszone von ca. 15cm zur Aufnahme von Zuluftkanälen und elektrischen Leitungen vorgeschlagen. Die Abluft wird jeweils zentral über einen Deckenschlitz an der Nordseite der Galerieflächen abgesaugt.

Düstere Straße 7

Galerie für Kunst der Gegenwart

Bez + Kock Architekten Generalplaner GmbH, Stuttgart

12 Westansicht Düstere Straße M1:100

FUSSGÄNGERPERSPEKTIVE DÜSTERE STRASSE

COBE Berlin GmbH, Berlin

CODE UNIQUE Architekten BDA, Dresden

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Das oberste Geschoß mit seinem eindrucksvollen, vertikalen Raum dient als multifunktionaler Bereich, der das räumliche Potential bietet das kulturelle Leben Göttingens zu bereichern. Ein öffenbares Fensterband ermöglicht einen Sichtbezug zum Innenhof des entstehenden Kunstquartiers. Hier befindet sich eine reduzierte Pantryküche um Küchengeräte und einen Wasseranschluss vorzuhalten. Auch die Fassade im Erdgeschoss zum Hof ist mit „italienischen Fensterläden“ ausgestattet, welche die Fensterlaibung im geöffneten Zustand bilden und im geschlossenem Zustand den Raum verdunkeln. Somit bleibt auch im Erdgeschoss ein optischer Bezug zum Garten möglich, ohne das Ausstellungskonzept zu beeinträchtigen. Ein Doppelboden ermöglicht eine Frischluftzufuhr über Quellauslässe an den Wänden, sowie Bodentanks um Strom und Medien an verschiedene Punkte im Raum zu führen. Die Oberflächen im Innenraum sollen weitgehend die verbauten Materialien selbst sein, so dass ein geschliffener Estrich, Sichtbeton und Holz den Raumeindruck prägen. Die Reduktion auf das Wesentliche und die Spuren der Verarbeitung nehmen den Genius loci auf und führen diesen im 21. Jahrhundert fort.


Das Tragwerk des Galeriegebäudes ist in den Erd- und Obergeschossen als Holz Fachwerk bzw. -Skelettbau konzipiert, der auf einem Kellergeschoss aus Stahlbeton aufsetzt.

Das GOGA wird der Grundstein für das neue Kunstquartier im Göttingen.

Im Erd- und den ersten beiden Obergeschossen spannen die als Balkenlagen ausgebildeten Terrassen- und Geschossdecken über drei Felder von der straßenseitigen zur hofzugewandten Außenwand. Die beiden mittleren Auflager werden durch Unterzüge aus hochbeanspruchbaren Buchen-Furnierschichtholz-Trägern gebildet. Der Einsatz dieses jungen, sehr leistungsfähigen Werkstoffes ermöglicht stützenfreie Ausstellungsräume in allen Geschossen. Die Unterzüge mit Abmessungen von ca. 28/80 cm finden Lagerpunkte an den beiden Giebelwänden und dem Erschließungskern. Das Staffelgeschoss ist um die Randfelder eingerückt direkt über den Unterzugsachsen positioniert. Die Einfeldträger-Dachdecke ist analog zu den übrigen Decken als Balkenlage geplant. Die Randfelder können mit BSH-Querschnitten von ca. 20/28 cm die Spannweiten von 2,75 bis 4,8 m überbrücken. Das Mittelfeld mit einer Spannweite von 7,50 m erfordert einen Querschnitt von ca. 20/40 cm.

Ein einfaches und kompaktes Volumen gliedert sich behutsam in den Städtebau ein, besitzt jedoch aufgrund seiner Klarheit und Massivität einen eigenständigen Charakter. Das neue Galeriegebäude soll die bestehende Lücke in der Bebauung schließen. Dabei soll das schmale Grundstück hundertprozentig überbaut werden, die Ausstellungen verlangen nach einem funktionalen, introvertierten Baukörper . Die entwurfsprägende geschlossene Fassade des Kubus wird mit einem zur Düsteren Straße hin gerichteten Spalt unterbrochen. Dieser sendet ein einladendes Signal aus, das ermutigt die Galerie zu betreten und das Kunstquartier erfahren, das sich im Innenhof und der angrenzenden Bebauung fortsetzt. Die Geometrie des Neubaus imitiert nicht die Dachform der historische Bebauung, sondern macht die rote Göttinger Dächerlandschaft über eine Dachterrasse erfahrbar. Der öffentliche Raum proitiert von der Dynamik, die von dem monolithischen Körper ausgeht, der seine Geschosse durch leichte Verdrehungen markiert und somit sein Proil zusammen mit der texturierten Hap-

Die klare Gliederung der Tragstruktur ermöglicht die Deckenaussparungen der Mittelfelder nördlich des massiven Erschließungskernes über alle Geschosse ohne aufwendige Reaktion des Tragwerks. Die beiden oberen Vollgeschosse kragen an der Straßen- und Hofseite jeweils bis zu einem halben Meter über das darunter liegende Geschoss aus und benutzen damit schon bereits mittelalterliche Grundsätze des konstruktiven Holzschutzes einer risikomindernden Regenwasserableitung. Die Außenwände sind als Fachwerkkonstruktion konzipiert und werden aus den vier Grundelementen Schwelle, Rähm, Stiel und Streben mit BSH-Querschnitten von ca. 20/20 cm gebildet. Dabei sind die Stielabstände auf die Balkenlage abgestimmt und gewährleisten so einen klaren Lastabtrag.

tik zur Straße hin prägt. Hier wird mit der „Dreischeibenfassade“ ein Bezug zur kleinteiligen Gliederung der umgebenden Fassaden hergestellt und trotzdem bewusst zwischen dem Neubau und den in der Höhe variierenden Bestandsgebäuden unterschieden. Die Position des Erschließungskerns schafft auf den Wänden eine größtmögliche umlaufende kontinuierliche Ausstellungsläche und Flexibilität im Grundriss. Der Kern wirkt als Vermittler, da in jedem Geschoss über Aufzug und Treppenhaus auf zwei Seiten erschlossen werden kann. Während im großen Abschnitt die Ausstellungen, Veranstaltungen, temporärer Bookshop und Café stattinden können, dient der kleinere Bereich im Erdgeschoss wahlweise als Durchgang und auf jedem Geschoss als Anliefer- und Vor-

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bereitungsbereich, kleine Ausstellung oder abdunkelbarer Vorführungsraum für Videoinstallationen, die entsprechende Atmosphäre bieten. Diese Funktionsbereiche sind individuell durch wenige Raumtrennungteilbar. Dadurch können parallel mehrere Aktivitäten entstehen, die im Zusammenwirken sämtliche Nutzungen ermöglichen. Sie bieten daher ein Maximum an „Raumlexibilität“, die den Raum trotz der Klarheit in

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eine komplexe und unterschiedliche Raumabfolge zu immer wieder neuen und spannenden Orten schafft.

Perspektive

Bruno Fioretti Marquez Architekten, Berlin

Neubau eines Galeriegebäudes

fend angesetzt werden. Zusätzlich wird der massive Treppenhauskern herangezogen. Die gesamte Tragstruktur aus Holz und Holzwerkstoffen unterliegt einer Brandschutzanforderung von R60. Jegliche Holzquerschnitte können mit sichtbaren Oberflächen ausgeführt werden, da eine Bemessung unter entsprechender Brandbeanspruchung berücksichtigt wurde.

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Die Gründung erfolgt auf einer tragenden Sohle aus WU-Beton in einer Stärke von d = 35 cm. Die Kelleraußenwände werden ebenfalls in WU-Beton in einer Stärke von 30 cm ausgeführt. Sohle und Außenwände werden von außen zusätzlich mit einer Frischbetonverbundfolie gegen das Eindringen von Feuchtigkeit geschützt. Aufgrund der hohen Grundwasserlage wird zur Abdichtung und Auftriebssicherung zuerst eine 65 cm starke Unterwasserbetonsohle erstellt, auf der die tragende Sohlplatte gebaut werden kann. Zur Baugrubensicherung bzw. Umschließung werden weiterhin ein Spundwandverbau auf der Straßen- und Hofseite mit einzupressenden Spundbohlen sowie eine Bohrpfahlwand auf der Nordseite zur Hausnummer 8 errichtet. Das Haus Nr. 6 wird mittels der HDI-Methode unterfangen, so dass dessen Fundament bis auf die Unterkannte der Unterwasserbetonsohle heruntergeführt wird. Restliches die Baugrubenumschließung durchdringendes Wasser kann in einer offenen Wasserhaltung abgeführt werden.

Die Aussteifung des Gebäudes wird über als Scheiben ausgebildete Decken in Zusammenspiel mit aussteifenden Wänden gelöst. Die Scheibenausbildung der Balkenlagen geschieht über eine Beplankung mit Baufurnier-Sperrholzplatten. Alle Außenwände können durch die Diagonalstreben ausstei-

selemente (Dreh- und Schiebepaneele, Vorhänge, etc.) permanent oder temporär für jede Ausstellung ein-

Kunstquartier [KuQua] punkt4 architekten Hanisch Göttingen + Bernand, Kassel

Einleitung

Konstruktion

Sergio Pascolo Architects, Venedig 846417

2.3 Lager 5 m2

+ 8,10 m + 4,20 m

1.3 Ausstellung 2.OG 182 m2

Luftraum

Düstere Straße

Luftraum

1.2 Ausstellung 1.OG 170 m2 2.3 Lager 3 m2

III

16,00

13,90

1. Obergeschoss 1:100

2. Obergeschoss 1:100 Düstere Straße

+16,00 m

+12,20 m

räumlich

Perspektive Düstere Straße

Motorplan Architekten BDA, Weimar

Perspektive Düstere Straße Blick auf den Eingang

Kersten + Kopp, Architekten BDA, Berlin GSPublisherEngine 0.0.100.40

kadawittfeldarchitektur, Aachen

DIE KUNSTAUSSTELLUNG 20.5m

13.8m

inhaltlich

10.5m

0148_Lageplan_2d_ GSPublisherEngine 0.2.100.100

Papier

1:500

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LAGEPLAN

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Bestandssituation

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Einleitung

Aufgabe Im Wettbewerb um Menschen im erwerbsfähigen Alter spielen Stadtgestaltung, sowie die Ausstattung der Stadt mit Kulturstätten und Bildungseinrichtungen eine zunehmend bedeutende Rolle. Das Projekt „Kunstquartier Göttingen“ wurde als eine städtebauliche Maßnahme zur Stabilisierung und Aufwertung von dem benachteiligten Ortsteil, der von sozialen Missständen betroffen ist und in dem ein besonderer Entwicklungsbedarf besteht, initiiert. Das Projekt stellt einen wichtigen Anstoß zur Bereicherung der Göttinger Museumslandschaft und zur Aufwertung der Innenstadt dar. Die Galerie - zusammen mit dem bereits realisierten Günter-Grass-Archiv soll dann Impulsgeber für die weiteren Entwicklungen sein. Die Aufgabe ist die Ausarbeitung eines Alternativvorschlages für die Entwicklung eines Kunstquartiers [KuQua] in Göttingen. Im Unterschied zum ursprünglichen Wettbewerb wird das Ziel mit dem Entwurf verfolgt, nicht nur ein Galeriegebäude zu etablieren, sondern das gesamte Areal als Kultur- und Kreativ-Zentrum weiterzuentwickeln. Es besteht der Wunsch nach einem Quartier des Kunst-Handwerks, Ort der Kommunikation zwischen verschiedenen Generationen und Kulturen, Ort der Bildung, Zusammenarbeit und Umtausch. Inhalt der Masterarbeit erstreckt sich auf das gesamte Quartier und besteht aus drei Teilen: 1. die Konzeption des neuen Ausstellungsgebäudes auf dem Flurstück 32, 2. Entwicklung eines Konzeptes für die Umnutzung des Fachwerkhauses Nr. 8, 3. und die Erstellung eines Gestaltungsvorschlages für den Innenhof. Im ersten Schritt sollte der Quartier-Bereich analysiert werden. Mit der Rücksicht auf die erkannten Potentiale und den Hindernissen des Ortes sollte im Rahmen einer Gesamtstrategie für das Quartier ein Raumprogramm erstellt werden. Für die Häuser 21 und 22 auf der Nikolaistraße gibt es schon einen ausgearbeiteten Umnutzungsvorschlag, deswegen gelten sie nicht als Bestandteil meines Entwurfs. Trotzdem werden sie im Gesamtkonzept berücksichtigt. 15


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Recherche I Standortanalyse Ein Alternativvorschlag fĂźr die Entwicklung eines Kunstquartier [KuQua] in GĂśttingen.

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Recherche

Göttingen Schwarzplan M1:10000

Stadt Göttingen Basisdaten:

Bundesland: Landkreis Niedersachsen Göttingen: Höhe138 - 426 m 0. NN : Fläche 116,89 km² : Einwohnerinnen und Einwohner 127.917 (31. 12. 2010): Bevölkerungsdichte 1.094 EW je km² Göttingen ist eine traditionsreiche Universitätsstadt im Süden des Bundeslandes Niedersachsen. Die mittelalterliche Stadt Göttingen wuchs aus mehreren kleinen Siedlungen zusammen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Göttingen 953, erlangte 1230 die Stadtrechte und wurde 1964 zur Großstadt. Im Jahr 1737 wurde in Göttingen die Georg-August-Universität gegründet und setzte sich bereits im 18. Jahrhundert als Leitfunktion der Stadt durch. Die Universität ist heute die älteste noch existente Universität Niedersachsens und ihre 30.600 Studierenden (WS 2015/16) machen einen großen Teil der Göttinger Bevölkerung aus. Besonders günstig für die Entwicklung Göttingens zu einer mittelalterlichen Handelsstadt wirkte sich die Lage an einem Knoten überregionaler Wegeverbindungen aus. Die Befestigung Göttingens erfolgte in zwei Entwicklungsstufen. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde zunächst der Marktbereich, die Burg des welfischen Stadtherren sowie der Nicolaibezirk zu einem umwehrten Bereich zusammengeschlossen. 1362 umgaben dann neue Befestigungsanlagen weitere Siedlungskomplexe sowie Häuseransammlungen vor dem Nordund Westtor zu einem vergrößerten Stadtgebiet. Der erste Befestigungsring ist nur noch an sehr wenigen Stellen erhalten, während die Anlagen der zweiten Befestigung, die bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts noch fast sämtliche Siedlungsflächen Göttingens umschloss, bis heute stadtbildprägend sind. Die städtebauliche Entwicklung Göttingens kennt keine tief greifenden Brüche oder Neuanfänge. Die Stadt blieb von Zerstörungen durch die beiden Weltkriege weitestgehend verschont und gehört heute zu den wenigen Städten in Deutschland, die aufgrund der erhaltenen verschiedenen Bauepochen sowie der regionaltypischen Bauweise noch über ein sehr prägnantes Stadtbild

Göttingen Fortifikationsplan von Matthaeus Seutter um 1730

verfügt. Die Göttinger Innenstadt verfügt über einen historischen Stadtkern mit wertvoller Bausubstanz aus mehreren Jahrhunderten, an dem die kulturelle und städtebauliche Entwicklungsgeschichte von der Gründung der Stadt im Mittelalter bis heute ablesbar ist. Der historische Innenstadtbereich wird bis heute von dem mittelalterlichen Stadtgrundriss, den umgrenzenden Wallanlagen, dem erhaltenen mittelalterlichen Rathaus mit Marktplatz, den Stadtkirchen und Plätzen mit den markanten, weithin sichtbaren Kirchtürmen sowie der heute universitär genutzten ehemaligen Klosteranlage geprägt. 19


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Recherche

Bevölkerungsstruktur

Fünf Leitziele der Stadtentwicklung

Die Stadt Göttingen hat 131.168 Einwohner (Stand: 2014), die verteilt über das Stadtgebiet von 11.689 ha leben. Das Niedersächsische Landesamt für Statistik rechnet in der Region Göttingen bis 2020 mit einem Rückgang der Bevölkerung um ca. 10 %. Dabei leidet die Stadt Göttingen mit 1.6 % Rückgangprognose wesentlich weniger als die Region. Neben dem leichten Bevölkerungsrückgang wird sich aber der Alterungsprozess stark fortsetzen. Wie andere deutsche Städte, steht Göttingen vor der Aufgabe eine Strategie zu entwickeln, um die Bevölkerungsverluste sowie einen starken Rückgang der Menschen im erwerbsfähigen Alter zu verkraften. Altersstruktur: Göttingen weist aufgrund der Universität und zurückgehenden Geburtenzahlen einige Besonderheiten auf. Dieses Phänomen der Stadt Göttingen - weniger Kinder, Jugendliche und Seniorinnen und Senioren als im Landesdurchschnitt, dafür mehr Bewohnerinnen und Bewohner im Alter zwischen 18 und 65 Jahre - ist auf den hohen Anteil von Studierenden (30%) an der Gesamtbevölkerung zurückzuführen. Die Bevölkerungsstruktur weist auch dank der Universität einen hohen Ausländeranteil von 11% aus. Die großen Hoffnungen in der Schaffung eines positiven Imagebildes setzt die Stadt auf die Entwicklung von Bildungs- und Kulturinfrastruktur. Kultur ist nicht länger auf Bildungsaufgaben beschränkt, sondern ist nunmehr auch Teil des Alltagserlebens. In diesem Sinne werden Kultur und Kunst immer stärker unter Vermarktungsgesichtspunkten betrachtet und zunehmend ökonomisiert.

1. Stadt, die Wissen schafft. Ausbildung hat in Göttingen eine heraus-

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ragende Bedeutung. Je besser sich die Hochschulen und die Forschungsund Bildungseinrichtungen im Wettbewerb behaupten, umso attraktiver wird Göttingen nicht nur für Studierende, sondern auch für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und ihre Familien. Stadt der Bürgerinnen und Bürger. Göttingen unternimmt besondere Anstrengungen, Menschen unterschiedlicher Kulturen und ethnischer Herkunft zu integrieren. Die Interessen von Menschen mit Behinderungen werden in besonderer Weise berücksichtigt. Göttingen fördert gute Nachbarschaften. Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben steht allen Bürgerinnen und Bürgern offen, soziale und räumliche Barrieren werden abgebaut. Junge Kulturstadt mit großer Tradition. Die typische Göttinger Entwicklungsstrategie basiert auf einem spannungsvollen Kontrast von Tradition und Fortschritt - die historische Stadtstruktur und die einzigartige kulturelle Tradition einerseits, eine moderne und zukunftsweisende Wissenschaft und Kultur sowie eine junge studentische und Familien- und kinderfreundliche Atmosphäre andererseits. Göttingen setzt daher Maßstäbe für eine familienfreundliche Stadtentwicklung. Nachhaltigkeit. Nachhaltige Stadtentwicklung in Göttingen orientiert sich am Prinzip der Nachhaltigkeit. Wirtschaftliche Prosperität, sozialer Ausgleich und gesunde Umwelt werden als Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung gleichzeitig und gleichmäßig berücksichtigt. Erhalt und Weiterentwicklung der kleinteiligen historischen Stadtstruktur mit ihrer ausgewogenen Mischung aus Gewerbe, Handel, Kultur, Gastronomie und Wohnen ist Planungsleitziel für die Innenstadt.

5. Oberzentrum in einer vernetzten Region.

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Galerie+Kunstateliers

Bibliothek des Verlegers

Günter-Grass-Archiv

Steidl-Verlag

Diagramm: Immobilien im Steidl-Besitz

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Diagramm: Immobilien, die für Kunstquartier zur Verfügung stehen


Standortanalyse

Steidl-Verlag Ein großer Teil der Bauwerke im Quartier wird vom Steidl-Verlag genutzt. Der Verlag betreibt auch das im Jahr 2015 eröffnete Günter-Grass-Archiv. Der Innenausbau wurde von Gerhard Steidl finanziert und durchgeführt. Außerdem bietet Steidl dem KuQua-Projekt seine Grundstücke für die Innenhoferweiterung. Zukünftig wird von ihm das Erdgeschoss des denkmalgeschützte Hauses 22 auf der Nikolaistraße als eine Ausstellungsfläche ausgebaut. Die darüber liegenden Wohnungen sollen als Kunstateliers und Studios umgebaut werden. Das Nachbarhaus Nr. 21 wird auch in Rahmen des KuQua-Projektes von Familie Herrmann für die Kunststudios- und den Galeriebetrieb umgenutzt. Am Nikolaikirchhof Nr. 6 entstand im Jahr 2013 die Bibliothek des Verlegers Steidl. In Zukunft ist es geplant, dass die Bibliothek einen wichtigen Platz in der Kulturlandschaft einnehmen soll. 1996 begann Gerhard Steidl ein eigenes Foto- und Kunstbuchprogramm aufzubauen, zu dem inzwischen etliche der weltweit renommiertesten Fotografen und Künstler beitragen. Hier erscheinen u.a. die Bücher von Karl Lagerfeld, Joel Sternfeld, Ed Ruscha, Lewis Baltz, Dayanita Singh, Roni Horn, Juergen Teller. Bei Steidl sind sämtliche Produktionsschritte unter einem Dach vereinigt. Gestaltung, Format, Ausstattung. Der Verlag genießt inzwischen international Weltgeltung. Ob Mode, Kunst oder Literatur, was hier in enger Zusammenarbeit mit den Künstlern und Autoren gestaltet, hergestellt und gedruckt wird, ist immer ein Kunstobjekt. Durch die Kontakte des Steidl-Verlags können Werke weltweit bekannter Künstler im Neubau in wechselnden Ausstellungen ausgestellt werden. Die ersten 3 Jahre will Herr Steidl die Galerie selbst kuratieren. So besitzt z.B. allein der Verleger eine umfangreiche Sammlung von Kunstwerken seiner Kunden, die er im Ausstellungsgebäude zeigen möchte. Danach wird ein Galerieteam eng mit dem Verleger und dem Steidl-Verlag zusammenarbeitet. Gerhard Steidl

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Quartier Nikolaiviertel I Baustruktur

Düstere Straße Fassadenbild

Nikolaiviertel.

Die historische Innenstadt und die innenstadtnahen Quartiere bilden den kompakten Stadtkern Göttingens. Der Stadtwall markiert den Ausdehnungsbereich der historischen Altstadt. Die historische Innenstadt auf einem weitgehend erhaltenen mittelalterlichen Stadtgrundriss macht den unverwechselbaren Reiz Göttingens aus. Innerhalb der Wallanlagen konzentrieren sich zahlreiche Baudenkmäler. Göttingen räumt dem Erhalt und der Weiterentwicklung des historischen Bauerbes höchste Priorität ein. Dies bezieht sich auf den sensiblen Umgang mit dem baukulturellen Erbe, ebenso wie auf eine anspruchsvolle Haltung bei der Gestaltung von Neubauten. Das Nikolaiviertel hat sich in den letzten Jahren zu einem Ankerpunkt der Göttinger Kreativ- und Kulturwirtschaft entwickelt. Neben großen kulturwirtschaftlichen 24

Unternehmen wie dem Steidl Verlag sind es die kleinen Kreativen – Agenturen, Galerien, Buchläden und Handwerksbetriebe – die das Viertel individuell prägen. Die Stadt Göttingen setzt bei der Quartierentwicklung auf die Funktionssymbiose. Das Nikolaiviertel ist durch eine starke Nutzungsmischung gekennzeichnet. Die Mischnutzung von Wohnen, Gewerbe, Läden, Kultur, Gastronomie und Dienstleistungen gilt als Garant für die Schaffung urbaner städtischer Qualität. Für die nachhaltige Stabilisierung und Aufwertung des Quartiers sollte das Realnutzungsprofil im Gebiet bleiben und durch die weiteren Kunstangebote ergänzt werden. Austausch und Synergien zwischen Nutzern und Besuchern sind jederzeit und ausdrücklich erwünscht. Durch die Bündelung aller im Quartier vorhandenen Angebote in den Bereichen Kunst, Kunsthandwerk und Kultur werden interessante Berührungspunkte der unterschiedlichen Zielgruppen erreicht.


Standortanalyse Diagramm: Geschossigkeit

Diagramm: öffentliche Erdgeschosszone

Baustruktur.

großes Potential für die Aktivierung des Innenstadtlebens. Zurzeit befindet sich dort ein Spielplatz für Kleinkinder. Dieser ist der Einzige dieser Art in der dichtbebauten Göttinger Innenstadt. Zukünftig könnte der Innenhof durch Gastronomie belebt werden. Im Jahr 2015 entstand an der Düsteren Straße 6 ein für Besucher zugängliches “Günter-Grass-Archiv” als Teil eines künftigen Kunstquartiers. Ein angrenzendes Grundstück steht für ein großes neues Galeriegebäude zur Verfügung. Das historische Nachbarfachwerkhaus könnte auch für die Ausstellungszwecke umgebaut werden. Mit einer ausdrucksstarken, energetisch und klimatisch nachhaltigen und damit zukunftsfähigen und innovativen Architektur soll der Neubau die örtlichen Bauvorschriften respektieren, auf das „Baukulturensemble Innenstadt“ reagieren und in den bauhistorischen Kontext der Düsteren Straße passen.

Das Kunstquartier-Gebiet ist durch eine kleinteilige dicht entlang den Straßen bebaute Struktur geprägt. Für den Altstadtgrundriss ist eine rechteckige geschlossene Bauweise typisch. Weiterhin prägend ist die Kompaktheit des Siedlungsgefüges. Die von Fachwerkhäusern geprägte Bausubstanz variiert sich in den Höhen zwischen 8,50 bis 19,50 Metern. Die Düstere Straße wird von Gebäuden verschiedener Bauepochen (Baualter von 1307 bis 2015) und Baustilen geprägt. Außer Fachwerkbau finden wir hier die Beispiele von Massivmauerwerkbau, Skelett-Konstruktionen aus Metall, Beton und Glas. Die traufständigen zwei bis viergeschossigen Bauwerke weisen eine klare horizontale und vertikale Fassadengliederung auf. Die Erdgeschosszone mit Geschäften, Cafés und Dienstleistungsbetrieben bildet einen belebten Raum. Der Hinterhofbereich weist ein

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Standort I Erreichbarkeit Kornmarkt Nikolaistraße

Hospitalstraße 24

Düstere Straße 19 Hospitalstraße 29 Groner Straße Gartenstraße 16 Diagramm: öffentliche Stadtverkehr

Diagramm: öffentliche Parkplätze

Straßen- und Schienennetz.

den Bahnhof Göttingen ausgerichtet. Nahezu alle Linien führen über den zentralen Busring, damit übernimmt der Busring die zentrale Schnittstelle für Umsteigevorgänge. Gleichzeitig erschließt der Busring die Fußgängerzone Göttingens. Das Kunstquartier liegt in in unmittelbarer Nähe zu Bushaltestellen Groner Straße, Kornmarkt, Nikolaistraße.

Göttingen profitiert sich von der zentralen Lage und der guten Verkehrsanbindung an das regionale und überregionale Verkehrsnetz. Die überregionalen Verkehrsbeziehungen sind besonders stark in Nord-Süd-Richtung ausgeprägt. Dank unmittelbaren Zugang zum Straßen- und Schienennetz ist Göttingen hervorragend an die deutschen und europäischen Wirtschaftsräume angebunden.

Öffentlicher Stadtverkehr.

Im Hinblick auf die Mobilität profitiert Göttingen von einer überschaubaren und kompakten Stadtstruktur. Das Busliniennetz ist zentral auf die Innenstadt sowie 26

Kfz-Verkehr.

Laut Verkehrsentwicklungsplan macht der Stadt Individual-Kfz-Verkehr im Göttinger Innenstadtgebiet aus. Der aktive Verlagerungsprozess findet auf dem öffentlichen Verkehrssystem und auf dem Sektor des Fahrradverkehrs statt. Innerhalb des Walls existieren öffentliche größere Stellplatzanlagen in Form von


Standortanalyse Nikolaikirchhof

Diagramm: Fahrrad-Parkplätze

Diagramm: Fußgängerzone

Parkhäusern oder Tiefgaragen mit je über 200 Stellplätzen an der Hospital-, Reitstall- und an der Groner-Tor-Straße sowie im Bereich des ehemaligen Stadtbades. Ergänzt wird dieses Angebot durch ebenerdige Stellplatzanlagen im Bereich des Stadtwalls. Einen Busparkplatz und Behinderten-Parkplätze liegen in 4-Minuten Fußentfernung von KuQua.

erbes „Fahrradfreundliche Kommune 2006“.

Fahrradverkehr.

Gemischte Nutzungen, kurze Wege und ein hoher Anteil junger Bevölkerung bewirken, dass das Fahrrad durch seine intensive Nutzung ein das Stadtbild prägendes Verkehrsmittel ist. Wegen vorbildlicher Lösungen und Initiativen zur Erhöhung des Radverkehrs wurde die Stadt Göttingen 2006 Gewinner des Landeswettbew-

Fußverkehr.

Für den Bereich der Innenstadt einschließlich Wall-Vorfeld weist das Fußgängerzone-Netz besonders hohe Maßstäbe auf. Das Fuß-und Fahrradwegenetz wird weiter ausgebaut und verbessert, Störungen im Stadtbild beseitigt, die attraktive Fußwegeverbindungen entwickelt. Die gestalterische Aufwertung der Fußgängerzone sowie die Umsetzung des Lichtkonzeptes werden forciert. Die Düstere Straße sowie die Nikolaistraße sind Teil der Göttinger Fußgängerzone. Das Nikolaiviertel liegt in 10-Minuten Fußentfernung zum Bahnhof und zum zentralen Busbahnhof. 27


Standort I Unterhaltung und Kultur

Groner S

traße

St. Nikolai Kirche

Literarisches Zentrum

Diagramm: Shopping / Sehenswürdigkeiten

Diagramm: Gastronomieangebot

Shopping / Gastronomie

Kultur

Das KuQua liegt im Herzen des historisch geprägten Zentrums der Stadt Göttingen und damit in direkter Nähe zu den zentralen Innenstadtlagen und ihren touristischen Potentialen. So liegt das Kunstquartier nur zwei Straßenecken entfernt von der Göttinger Haupteinkaufsstraße Wender Straße. Ebenso im direkten Umfeld liegen das Alte Rathaus und die Groner Straße mit weiteren Einkaufsmöglichkeiten. In letzter Zeit hat sich der Nikolaikirchhof als ein wichtiger Erholungstreffpunkt durchgesetzt. Die Zunahme von Außengastronomieangeboten und eine wachsende Rolle als einen Kommunikationsraum für kulturelle Events sind die Zeugnisse von einer neuen In-Wertsetzung-Tendenz für das gesamte Quartier.

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Die kulturelle Vitalität wird als Bestandteil des attraktiven Stadtbildes betrachtet. Die kulturellen Angebote konzentrieren sich an den städtebaulich prägnanten Orten innerhalb des Wallrings und tragen so wirkungsvoll zu einer lebendigen Innenstadt bei. Göttingen ist eine Stadt mit einer breit gefächerten Kultur-Szene, wo alle Genres vertreten sind: Theater, Literatur, Musik und bildende Kunst. Das kulturelle Erbe der Universitätsstadt ist geprägt durch zahlreiche Persönlichkeiten, Wissenschaftler, Gelehrte, Nobelpreisträger, Künstler und Kulturschaffende, die ihre sichtbaren Zeichen und Spuren in der Stadt hinterlassen haben. Ergänzt wird dieses Erbe durch Einrichtungen literarischer Tradition. Göttingen ist eine Buchund Verlagsstadt. Sie ist Sitz bedeutender Verlage (Steidl, Wallstein, Vandenhoeck Et Ruprecht, Flogrefe, Lamms, Werkstatt, Satzwerk u.a.m.) und Redaktionssitz


Standortanalyse Diagramm: Kultur / Handwer

der renommierten Literaturzeitschrift Text Et Kritik. Mit dem Göttinger Literaturherbst verfügt die Stadt über Norddeutschlands besucherstärkstes Literaturfestival. Das Literarische Zentrum auf der Düsteren Straße stellt eine bundesweit anerkannte literaturbezogene Einrichtung dar. Renommierte Festivals bzw. Veranstaltungsreihen wie die Internationalen Händel-Festspiele, das Jazzfestival, das Innenhof-Theaterfestival, die Länderfilmtage und das Kinderfilmfest finden in Göttingen statt. Für die südliche Innenstadt wurde die Profilierung als Kulturstandort definiert. In der südlichen Innenstadt bieten sich Möglichkeiten, insbesondere Infrastruktur für Kunst- und Kulturschaffende herzustellen und zu fördern. Die bereits bestehenden kulturellen Einrichtungen und Unternehmen bergen ein großes Potenzial, um die Attraktivität des Stadtteils zu festigen und zu stärken. Es gibt Bedarf zusätzlich Atelier- und Proberäume zu etablieren, Flächen für Ausstellungen, Veranstaltun-

Wall-Promenade

Kinderspielplatz

Diagramm: öffentliche Grünflächen

gen, Aktionen und Festivals in der Südstadt bereitzustellen. Das neu entstehende Galeriegebäude sollte maßgebliche Impulse zu einer qualitativen und zukunftsfähigen Entwicklung in der südlichen Innenstadt geben.

Grünflächen

Innerhalb des Stadtwalls wurden Ende des 19. Jahrhunderts hohe bauliche Dichten erreicht. Das Ausbleiben eines durchgreifenden Umbaus des Stadtgrundrisses hat dazu geführt, dass die Innenstadt Göttingens bis heute über wenig öffentliche Plätze und keine öffentlichen Parkanlagen verfügt. Lediglich der Wall der ehemaligen Stadtbefestigung steht als „grüne Promenade“ zur Verfügung. Im Innenhof des Quartiers befindet sich ein öffentlicher begrünter Kinderspielplatz.

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Bestandslageplan M1:500

Innenhof

Diagramm: Wohnnutzung

Diagramm: Lärmunempfindlichkeit der Fassade (keine Wohnnutzung, Brandwände, Gewerbe)

Innenhof.

Die Lage und die Struktur des Innenhofs weisen ein hohes Potential auf. Es gibt die Möglichkeit mit wenigen präzisen architektonischen Maßnahmen eine hohe Aufenthaltsqualität im Hof zu generieren. Der Baumbestand im Innenhof des Kunstquartiers wird als erhaltenswert eingestuft. Heutzutage wird der Innenhof mittels einer Garage auf zwei Bereiche geteilt: ein Kinderspielplatz und ein Parkplatz bzw. Betriebsbereich von dem Steidl-Verlag. Der Kinderspielplatz wird vor allem von Eltern kleiner Kinder sehr geschätzt, weil er nur über einen abschließbaren Zugang vom Nikolaikirchhof zu erreichen ist. Das Kunstquartier hat einen gesellschaftlichen Bildungsauftrag. Museen werden immer stärker als Kommunikationsplattformen, Orte der Erwachsenenbildung oder 30

Treffpunkte für Generationen wahrgenommen und genutzt. Der Innenhof könnte zur interdisziplinären Austauschplattform für die Entwicklung des Humankapitals und der Mobilisierung von kreativen Energien der Nachbarschaft werden. Nach der Raumanalyse scheint es sinnvoll die 1370 m² große Hoffläche auf mehreren kleineren Bereichen, die für die unterschiedlichen Nutzungsszenarien besser geeignet sind, zu unterteilen. Die Analyse „Lärmempfindlichkeit von den Fassaden“ hat gezeigt, dass es zwei lärmunempfindliche Bereiche gibt, die sich sehr gut für den Spielplatz und Veranstaltungsbereich eignen. Im Sommerhalbjahr könnten dort öffentliche Vorträge, Seminare, Konferenzen und Open-Air Filmfestivals gehalten werden.


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Spielplatz Innenhof

Perspektive Düstere Straße

Perspektive Düstere Straße

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Standortanalyse

Bestandslageplan M1:650

Innenhofperspektive von Turmstraße

Fachwerkhaus Düstere Straße 8

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Fachwerkhaus Holzskelett

Bestand. Hauptst체tzen

Bestand. Aussteifendes Geb채lk-Prinzip

Funktionales 9-Zellen-Raumgliederungsprinzip

Fachwerkhaus Bestandsgrundriss 2OG M1:200

Bestand. St체tzenlage-Prinzip M1:200

Bestand. Aussteifendes Geb채lk-Prinzip M1:200

Bestand. Funktionales 9-Zellen-Raumgliederungsprinzip M1:200

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Standortanalyse Bestandsquerschnitt. Tragwerkschema M1:200

Querschnitt. Verbesserungsvorschlag für den Dachgeschossausbau M1:200

Kreuzstockfenster 17 Jh.

Fachwerkhaus Düstere Straße 8 Bei dem zur Nutzungsveränderung stehenden Gebäude Nr. 8 handelt es sich um ein denkmalgeschütztes Vierständer-Fachwerkhaus. Das 2. Obergeschoss ist als Erkergeschoss ausgeführt. Das Gebäude ist eigenständig nicht standsicher. Eine statische Sicherung der südlichen Giebelwand ist erforderlich. In der Giebelwand des Gebäudes befindet sich ein barockes Kreuzstockfenster aus dem 17. Jahrhundert. Dieses Fenster konnte unter Berücksichtigung der Anforderungen an den konstruktiven Brandschutz im Galeriegebäude sichtbar gemacht werden. Zwar handelt es sich um ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus und es ist gewünscht, dass die historischen Fassaden unverändert bleiben, können aber im Zuge der energetischen Sanierung minimal umgestaltet werden. Die möglichen Eingriffe

sollen mit der respektvollen und angemessenen Reaktion auf die Umgebung und auf den Zielen der ÖBV stattfinden. Der Innenraum des Fachwerkhauses kann abhängig vom Entwurf frei konzipiert werden, aber eine schönende Umgehung mit historischen Elementen ist wünschenswert. Das Umnutzungsprogramm steht frei und soll im Laufe des Entwurfs definiert werden. Die Tragwerksanalyse hat eine Gliederung des Hauses jeweils in Längs- und Querrichtung in drei Flügel gezeigt. Dadurch entsteht 9 Zellen, die sehr stark die bestehenden Grundrisse beeinflussen. Dieses 9 Zellen-Prinzip findet sein Fortführung im Neubauflügel. 35


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Konzept Ein Alternativvorschlag fĂźr die Entwicklung eines Kunstquartier [KuQua] in GĂśttingen.

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Konzeptraumprogramm Zone Zone Zone Zone

Raumbezeichnung Raumbezeichnung Raumbezeichnung Raumbezeichnung

AusstellungsAusstellungsAusstellungsflächen flächen ÖffentÖffentAusstellungsflächen Öffentlich lich flächen Öffentlich Ausstellungsfläche lich Ausstellungsfläche Ausstellungsfläche Ausstellungsfläche Ausstellungsfläche Ausstellungsfläche Ausstellungsfläche Ausstellungsfläche AusstellungsAusstellungsAusstellungsbetriebsflächen betriebsflächen Ausstellungsbetriebsflächen betriebsflächen MultifunktionsbeMultifunktionsbeMultifunktionsbereich reich Multifunktionsbereich Lager reich Lager Lager Aufzugsanlage Lager Aufzugsanlage Aufzugsanlage Aufzugsanlage Verkehrsflächen Verkehrsflächen Verkehrsflächen Klimatisiert Klimatisiert Verkehrsflächen Klimatisiert Klimatisiert Sonderflächen Sonderflächen Sonderflächen Öffentlich Öffentlich Sonderflächen Öffentlich Öffentlich

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Nettofläche Nettofläche Nettofläche m² m² Nettofläche m² m²

450,00 450,00 450,00 450,00 400,00 400,00 400,00 850,00 400,00 850,00 850,00 850,00

140,00 140,00 140,00 140,00 50,00 50,00 50,00 5,00 50,00 5,00 5,00 5,00 xx x x 195,00 195,00 195,00 195,00

Eingangsbereich/ Eingangsbereich/ Eingangsbereich/ Foyer Foyer Eingangsbereich/ Foyer Informations/KasFoyer Informations/KasInformations/Kassenbereich senbereich Informationssenbereich /KasCafe senbereich Cafe Cafe Cafe Cafe Cafe Sitzbereich Sitzbereich Cafe Sitzbereich Cafe Sitzbereich

20,00 20,00 20,00 20,00 10,00 10,00 10,00 10,00 15,00 15,00 15,00 15,00 20,00 20,00 20,00 20,00

Shop/ Shop/ Bibliothek Bibliothek Shop/ Bibliothek Shop/ Bibliothek Lesebereich Lesebereich

50,00 50,00 50,00 50,00 10,00 10,00

Sheet1 Sheet1 Sheet1 Sheet1

Anforderungen Anforderungen Anforderungen Anforderungen

Konstantes Konstantes Raumklima Raumklima und und Temperatur; Temperatur; Rettungswege Rettungswege gem. gem. LBO, LBO, barrierefrei; barrierefrei; Konstantes Raumklima und Temperatur; Rettungswege gem. LBO, barrierefrei; hohe Finishqualität; Beleuchtung mit flexiblem Traversensystem; Verkehrslast hohe Finishqualität; Beleuchtung mit flexiblem Traversensystem; Verkehrslast Konstantes Raumklima und Temperatur; Rettungswege gem. LBO, barrierefrei; hohe Finishqualität; Beleuchtung nach 1055-3 kN/m2 nach DIN DIN 1055-3 C3=5,00 C3=5,00 kN/m2mit flexiblem Traversensystem; Verkehrslast hohe Finishqualität; Beleuchtung nach DIN 1055-3 C3=5,00 kN/m2mit flexiblem Traversensystem; Verkehrslast nach 1055-3 C3=5,00 kN/m2 Lichte Raumhöhe 2,50m; Raumtiefe LichteDIN Raumhöhe 2,50m; min. min. Raumtiefe 6,20m; 6,20m; kein kein direktes direktes Tageslicht; Tageslicht; indirekindirekLichte Raumhöhe 2,50m; min. Raumtiefe 6,20m; kein direktes Tageslicht; indirekte Belichtung möglich te Belichtung möglich Lichte Raumhöhe 2,50m; min. Raumtiefe 6,20m; kein direktes Tageslicht; indirekte Belichtung möglich Lichte Raumhöhe 3,50m; te Belichtung möglich Lichte Raumhöhe 3,50m; min. min. Raumtiefe Raumtiefe 7,20m; 7,20m; kein kein direktes direktes Tageslicht Tageslicht Lichte Raumhöhe 3,50m; min. Raumtiefe 7,20m; kein direktes Tageslicht Lichte Raumhöhe 3,50m; min. Raumtiefe 7,20m; kein direktes Tageslicht Klimatisiert; Klimatisiert; Rettungswege Rettungswege gem. gem. LBO, LBO, barrierefrei; barrierefrei; Verkehrslast Verkehrslast nach nach DIN DIN 1055-3 1055-3 Klimatisiert; Rettungswege gem. LBO, barrierefrei; Verkehrslast nach DIN 1055-3 C3=5,00 kN/m2 C3=5,00 kN/m2 Klimatisiert; Rettungswege gem. LBO, barrierefrei; Verkehrslast nach DIN 1055-3 C3=5,00 kN/m2 C3=5,00 kN/m2 Bereich Bereich für für Sonderevents/ Sonderevents/ Konferenz/ Konferenz/ Vorträge/ Vorträge/ Seminare/ Seminare/ Schulungen/ Schulungen/ Malkurs Malkurs Bereich für Sonderevents/ Konferenz/ Vorträge/ Seminare/ Schulungen/ Malkurs Bereich für Sonderevents/ Konferenz/ Vorträge/ Seminare/ Schulungen/ Malkurs Kein Kein Tageslicht; Tageslicht; kompaktes kompaktes GestellGestell- oder oder Regalsystem; Regalsystem; Kein Tageslicht; kompaktes Gestelloder Regalsystem; Personenund Tragfähigkeit 1000kg; Kein Tageslicht; kompaktes barrierefrei; Gestell- oder Regalsystem; Personenund Lastaufzug; Lastaufzug; barrierefrei; Tragfähigkeit 1000kg; Tiefe Tiefe 2,10m; 2,10m; davor davor Personenund Lastaufzug; barrierefrei; Tragfähigkeit 1000kg; Tiefe 2,10m; davor Bewegungsfläche 1,50x2,00m; soll auf kurzem, gradlinigen Wege vom GebäudeBewegungsfläche 1,50x2,00m; soll auf kurzem, gradlinigen Wege vom GebäudePersonenund Lastaufzug; barrierefrei; Tragfähigkeit 1000kg; Tiefevom 2,10m; davor Bewegungsfläche 1,50x2,00m; soll auf kurzem, gradlinigen Wege Gebäudeeingang Nähe zentral auffindbar. eingang liegen; liegen; in in der der Nähe von von Treppenanlage; Treppenanlage; zentral und und leicht leicht vom auffindbar. Bewegungsfläche 1,50x2,00m; auf kurzem, gradlinigen Gebäudeeingang liegen; in der Nähe vonsoll Treppenanlage; zentral undWege leicht auffindbar. eingang liegen; in der Nähe von Treppenanlage; zentral und leicht auffindbar. Entwurfsabhängig Entwurfsabhängig Entwurfsabhängig Entwurfsabhängig Erleichterte Erleichterte Klimaanforderungen; Klimaanforderungen; Rettungswege Rettungswege gem. gem. LBO, LBO, barrierefrei; barrierefrei; hohe hohe Erleichterte Klimaanforderungen; Rettungswege gem. LBO, barrierefrei; hohe Oberflächenqualität; Verkehrslast nach DIN 1055-3 C1=3,00 kN/m2 Oberflächenqualität; Verkehrslast Rettungswege nach DIN 1055-3 C1=3,00 kN/m2 Erleichterte Klimaanforderungen; gem. LBO, barrierefrei; hohe Oberflächenqualität; Verkehrslast nach DIN 1055-3 C1=3,00 kN/m2 Oberflächenqualität; Verkehrslast nach DIN 1055-3 C1=3,00 kN/m2 EG; EG; Haupterschließung Haupterschließung von von der der Düsteren Düsteren Straße; Straße; barrierefrei barrierefrei auszubilden; auszubilden; mit mit auauEG; Haupterschließung von der Düsteren Straße; barrierefrei auszubilden; mit automatischen Schiebetüren tomatischen Schiebetüren EG; Haupterschließung von der Düsteren Straße; barrierefrei auszubilden; mit automatischen Schiebetüren EG; kann tomatischen Schiebetüren EG; Informationstheke Informationstheke kann in in Cafe-Bereich Cafe-Bereich integriert integriert werden werden EG; Informationstheke kann in Cafe-Bereich integriert werden EG; Informationstheke kann in Cafe-Bereich integriert werden EG; EG; soll soll autark autark von von Galerie Galerie funktionieren funktionieren können; können; Wasseranschluss; Wasseranschluss; Tageslicht; Tageslicht; EG; soll autark von Galerie funktionieren können; Wasseranschluss; Tageslicht; Verkaufstresen, Kleinspülküche und Lagerraum (entwurfsabhängig) Verkaufstresen, Kleinspülküche und Lagerraum (entwurfsabhängig) EG; soll autark von Galerie funktionieren können;(entwurfsabhängig) Wasseranschluss; Tageslicht; Verkaufstresen, Kleinspülküche und Lagerraum EG, min. Sitzplätze; 4er-Tische, zu Verkaufstresen, Kleinspülküche und Lagerraum (entwurfsabhängig) EG, evtl. evtl. 1OG; 1OG; Tageslicht; Tageslicht; min. 12 12 Sitzplätze; 4er-Tische, zu anderen anderen AufstellunAufstellunEG, evtl. 1OG; Tageslicht; min. 12 Sitzplätze; 4er-Tische, zu anderen Aufstellungen kombinierbar; flexible Raumteiler; unterschiedliche Platzangebote; min. gen kombinierbar; flexible Raumteiler; unterschiedliche Platzangebote; min. 2 2 EG, evtl. 1OG; Tageslicht; min. 12 Sitzplätze; 4er-Tische, zu anderen Aufstellungen kombinierbar; flexible Raumteiler; unterschiedliche Platzangebote; min. 2 Sitzplätze für Rollstühle geeignet (0,95x1,50); Platzbedarf Sitzplätze für Rollstühle geeignet (0,95x1,50); Platzbedarf gen kombinierbar; flexible Raumteiler; unterschiedliche Platzangebote; min. 2 Sitzplätze für Rollstühle geeignet (0,95x1,50); Platzbedarf (1,25*10+0,95*1,50*2=15,35qm) (1,25*10+0,95*1,50*2=15,35qm) Sitzplätze für Rollstühle geeignet (0,95x1,50); Platzbedarf (1,25*10+0,95*1,50*2=15,35qm) (1,25*10+0,95*1,50*2=15,35qm) EG oder EG oder 1OG; 1OG; soll soll autark autark von von Galerie Galerie funktionieren funktionieren können; können; Tageslicht; Tageslicht; kann kann im im EG oder 1OG; soll autark von Galerie funktionieren können; Tageslicht; kann im Cafe-Bereich integriert werden Cafe-Bereich integriert werden EG oder 1OG; soll autark von Galerie funktionieren können; Tageslicht; kann im Cafe-Bereich integriert werden In der Nähe von Bibliothek Cafe-Bereich integriert werden In der Nähe von Bibliothek

Min. Min. RaumRaumMin. Raumlichthöhe/m lichthöhe/m Min. Raumlichthöhe/m lichthöhe/m

2,50 2,50 2,50 2,50 3,50 3,50 3,50 3,50

2,50 2,50 2,50 2,50 2,5-3,0 2,5-3,0 2,5-3,0 3,00 2,5-3,0 3,00 3,00 3,00 2,5-3,0 2,5-3,0 2,5-3,0 2,5-3,0

2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,30 2,30


Konzept

Foyer tomatischen Schiebetüren Foyer tomatischen Schiebetüren 10,00 2,50 Informations/KasEG; Informationstheke kann in Cafe-Bereich integriert werden 10,00 2,50 Informations- /KasEG; Informationstheke kann in Cafe-Bereich integriert werden senbereich 10,00 2,50 Informations- /KasEG; Informationstheke kann in Cafe-Bereich integriert werden senbereich senbereich 15,00 2,50 Cafe EG; soll autark von Galerie funktionieren können; Wasseranschluss; Tageslicht; 15,00 2,50 Cafe EG; soll autark von Galerie funktionieren können;(entwurfsabhängig) Wasseranschluss; Tageslicht; Verkaufstresen, Kleinspülküche und Lagerraum 15,00 2,50 Cafe EG; soll autark von Galerie funktionieren können;(entwurfsabhängig) Wasseranschluss; Tageslicht; Verkaufstresen, Kleinspülküche und Lagerraum Sheet1 Verkaufstresen, Kleinspülküche und Lagerraum (entwurfsabhängig) 20,00 2,50 Cafe Sitzbereich EG, evtl. 1OG; Tageslicht; min. 12 Sitzplätze; 4er-Tische, zu anderen Aufstellun20,00 2,50 Cafe Sitzbereich EG, kombinierbar; evtl. 1OG; Tageslicht; min. 12 Sitzplätze; 4er-Tische, zu anderen Aufstellungen flexible Raumteiler; unterschiedliche Platzangebote; min. 2 Zone Raumbezeichnung Anforderungen Nettofläche Min. 2,50 Raum20,00 Cafe Sitzbereich EG, evtl. 1OG; Tageslicht; min. 12 Sitzplätze; 4er-Tische, zu anderen Aufstellungen kombinierbar; flexible Raumteiler; unterschiedliche Platzangebote; min. 2 Sitzplätze für Rollstühle geeignet (0,95x1,50); Platzbedarf m² lichthöhe/m gen kombinierbar; flexible Raumteiler; unterschiedliche Platzangebote; min. 2 Sitzplätze für Rollstühle geeignet (0,95x1,50); Platzbedarf (1,25*10+0,95*1,50*2=15,35qm) Sitzplätze für Rollstühle geeignet (0,95x1,50); Platzbedarf (1,25*10+0,95*1,50*2=15,35qm) (1,25*10+0,95*1,50*2=15,35qm) 50,00 2,50 EG oder 1OG; soll autark von Galerie funktionieren können; kann im Ausstellungs- Shop/ Bibliothek Konstantes Raumklima und Temperatur; Rettungswege gem.Tageslicht; LBO, barrierefrei; Shop/ Bibliothek 50,00 2,50 EG oder 1OG;integriert soll autark von Galerie funktionieren können; Tageslicht; kann im Cafe-Bereich werden flächen Öffent- Shop/ Bibliothek hohe Finishqualität; Beleuchtung mit flexiblem Traversensystem; Verkehrslast 50,00 2,50 EG oder 1OG; soll autark von Galerie funktionieren können; Tageslicht; kann im Cafe-Bereich integriert werden lich nach 1055-3 C3=5,00 kN/m2 Cafe-Bereich integriert werden Lesebereich 10,00 In derDIN Nähe von Bibliothek 2,30 Lesebereich 10,00 In der Nähe von Bibliothek 2,30 Ausstellungsfläche 450,00 2,50 Lichte Raumhöhe 2,50m; min. und Raumtiefe 6,20m; kein Tageslicht; indirekLesebereich 10,00 In der Nähe von Bibliothek 2,30 Garderobe InformationsCafe-Bereich; min. direktes 2,50m breite Kleiderablage; Garderobe 10,00 2,30 In der Näheund von Informations- und Cafe-Bereich; min. 2,50m breite Kleiderablage; te Belichtung möglich Hutablage Schirmständer Garderobe 10,00 2,30 In der Näheund von Informations- und Cafe-Bereich; min. 2,50m breite Kleiderablage; Hutablage Schirmständer Hutablage und Schirmständer Ausstellungsfläche Lichte Raumhöhe 3,50m;–min. Raumtiefe kein direktes Tageslicht 3,50 Sanitär (WCs/D/H/B) 400,00 25,00 2,30 Nach ArbStättV; Damen Vorraum mit 2 7,20m; Waschbecken + 3 Kabinen; Herren – Sanitär (WCs/D/H/B) 25,00 2,30 Nach ArbStättV; Damen – Vorraum mit 2 Waschbecken 3 Kabinen; Herren – Vorraum mit 2 Waschbecken + 1 Kabinen und 2 Urinal + Sanitär (WCs/D/H/B) 850,00 25,00 2,30 Nach ArbStättV; Damen – Vorraum mit 2 Waschbecken + 3 Kabinen; Herren – Vorraum mit 2 Waschbecken + 1 Kabinen und 2 Urinal Vorraum mitRettungswege 2 Waschbecken + 1LBO, Kabinen und 2notwendigen Urinal x 2,30 Breite notwendiger Flüre /Treppen min.barrierefrei; 1,20m; Fluchttreppen VerAusstellungs- Verkehrsflächen Klimatisiert; gem. Verkehrslast nach DIN 1055-3 Verkehrsflächen x 2,30 Breite notwendiger Flüre /Treppen min. 1,20m; notwendigen Fluchttreppen Verkehrslast nach DIN 1055-3 T2=5,00 kN/m2 betriebsflächen Verkehrsflächen C3=5,00 kN/m2 x 2,30 Breite notwendiger Flüre /Treppen min. 1,20m; notwendigen Fluchttreppen Verkehrslast nach DIN 1055-3 T2=5,00 kN/m2 150,00 kehrslast nach DIN 1055-3 T2=5,00 kN/m2 150,00 140,00 2,50 150,00 Bereich für Sonderevents/ Konferenz/ Vorträge/ Seminare/ Schulungen/ Malkurs Sonderflächen MultifunktionsbeSonderflächen reich Privat Sonderflächen Privat Lager 50,00 2,5-3,0 Privat Kein Tageslicht; Gestell- oder Regalsystem; Küche 8,00 2,30 EG; in der Nähe kompaktes von Café-Bereich Küche 8,00 2,30 EG; in der Nähe von Café-Bereich Aufzugsanlage 5,00 3,00 Personenund Lastaufzug; barrierefrei; Tragfähigkeit 1000kg; Mitarbeiterraum 10,00 überin Fenster belichtet und belüftet; Fenster min. 1/8 der NG Tiefe 2,10m; davor Küche 8,00 2,30 EG; der Nähe von Café-Bereich Mitarbeiterraum 10,00 über Fenster belichtet und belüftet; Fenster min. 1/8 der NG Wege vom Gebäude2,30 Bewegungsfläche 1,50x2,00m; sollBelichtung; auf kurzem, Mitarbeiterraum 10,00 über belichtet undindirekte belüftet; Fenster min. gradlinigen 1/8 der NG 2,30 Werkstatt 25,00 LichteFenster Raumhöhe 3,00m; Werkstatt 25,00 Lichte Raumhöhe 3,00m; indirekte Belichtung; 2,30 eingang liegen; in der Nähe von Treppenanlage; zentral und leicht auffindbar. Materialraum 15,00 in der Nähe von Werkstatt; Werkstatt 25,00 Lichte Raumhöhe 3,00m; indirekte Belichtung; 2,30 Materialraum 15,00 in der Nähe von Werkstatt; 2,30 Materialraum 15,00 in 2,30 5,00 2,00 PuMi In der Nähe von von Werkstatt; Cafe- und Sanitärbereich; 5,00 2,00 PuMi In der Nähe von Cafe- und Sanitärbereich; x 2,5-3,0 Verkehrsflächen Entwurfsabhängig 5,00 2,00 Hausanschluss 10,00 Anschluss Straße 2,20 PuMi In der Nähevon vonDüstere Cafe- und Sanitärbereich; Klimatisiert Hausanschluss 10,00 Anschluss von Düstere Straße 2,20 Technik 25,00 Entwurfsabhängig Hausanschluss 10,00 Anschluss von Düstere Straße 2,20 195,00 Technik 25,00 2,20 Entwurfsabhängig Technik 25,00 2,20 2,50 Entwurfsabhängig Installationschacht Sonderflächen Installationschacht Erleichterte Klimaanforderungen; Rettungswege gem. LBO, barrierefrei; hohe 2,50 100,50 2,50 Installationschacht Öffentlich 100,50 Oberflächenqualität; Verkehrslast nach DIN 1055-3 C1=3,00 kN/m2 100,50 Von Innenhof weitere Ausstellungsflächen erschlossen werden können Hofbereich Hofbereich Von Innenhof weitere Ausstellungsflächen erschlossen werden können Hofbereich Von Haupterschließung Innenhofmin. weitere Ausstellungsflächen erschlossen werdenauszubilden; können Kleinkinderspielplatz 200,00 Min.200qm; 1/3 als Sandspielfläche; Hauptverkehrsflächen abzuschir20,00 2,50 Eingangsbereich/ EG; der Düsteren von Straße; barrierefrei mit auKleinkinderspielplatz 200,00 men; Min.200qm; min. 1/3 alsvon Sandspielfläche; von Hauptverkehrsflächen abzuschirkontrollierter Eingang; in Grünanlage integrieren; Zugänglichkeit barrierefrei Kleinkinderspielplatz 200,00 tomatischen Min.200qm; min. 1/3 als Sandspielfläche; von Hauptverkehrsflächen abzuschirFoyer Schiebetüren men; kontrollierter Eingang; in Grünanlage integrieren; Zugänglichkeit barrierefrei zu gestalten; überdachte Bereich ist gewünscht. men; kontrollierter Eingang; in Grünanlage integrieren; Zugänglichkeit barrierefrei zu gestalten; überdachte Bereich ist gewünscht. 10,00 2,50 Informations- /KasEG; Informationstheke kann in Cafe-Bereich integriert werden zu gestalten; überdachte Bereich ist gewünscht. 800,00 Flexibles Bereich für „Open Air“ Ausstellungen, Workshops, Vorlesungen etz. Multifunktionsbesenbereich 800,00 Flexibles Bereich für „Open Air“ Ausstellungen, Workshops, Vorlesungen etz. Multifunktionsbereich 800,00 MultifunktionsbeFlexibles Bereich fürGalerie „Open funktionieren Air“ Ausstellungen, Workshops, Vorlesungen etz. 15,00 2,50 Cafe EG; soll autark von können; Wasseranschluss; Tageslicht; reich reich 15,00 Cafe-Außensitzbe12 mobile Sitzplätze; in der Näheund vonLagerraum Cafe-Bereich; Verkaufstresen, Kleinspülküche (entwurfsabhängig) 15,00 Cafe-Außensitzbe12 mobile Sitzplätze; in der Nähe von Cafe-Bereich; reich 15,00 Cafe-Außensitzbe12 mobile Sitzplätze; in dermin. Nähe Cafe-Bereich; 20,00 2,50 Cafe EG, evtl. 1OG; Tageslicht; 12von Sitzplätze; 4er-Tische, zu anderen Aufstellunreich Sitzbereich reich Fahrradstellplatz x Min. 10 Stellplätze; Abstellanlage soll den Fußgängerverkehr nicht behindern; Angen kombinierbar; flexible Raumteiler; unterschiedliche Platzangebote; min. 2 Fahrradstellplatz x Min. soll 10 Stellplätze; Abstellanlage soll Fußgängerverkehr nicht besitzen. behindern; Anlage geeignete Vorrichtungen zumden Anlehnen und Abschließen Sitzplätze für Rollstühle geeignet (0,95x1,50); Platzbedarf Fahrradstellplatz x Min. 10 Stellplätze; Abstellanlage soll Fußgängerverkehr nicht besitzen. behindern; AnSheet1 lage soll geeignete Vorrichtungen zumden Anlehnen und Abschließen (1,25*10+0,95*1,50*2=15,35qm) lage soll geeignete Vorrichtungen zum Anlehnen und Abschließen besitzen. 1015,00 Shop/ Bibliothek 50,00 2,50 EG oder 1OG; soll autark von Galerie funktionieren können; Tageslicht; kann im Cafe-Bereich integriert werden 39 Page 1 Lesebereich 10,00 In der Nähe von Bibliothek 2,30 Page 1 Page 1


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Konzept

Nutzerprofil Es ist gewünscht den Wirkungskreis von dem Kunstquartier nicht nur auf die örtliche und regionale Ebene zu erweitern, sondern auch eine überregionale Bedeutung zu generieren. Es gibt ein Traum auf eine zukünftige Kunstachse zwischen zwei europäischen Metropolen Paris-Göttingen-Berlin herzustellen. Dafür ist es notwendig ein gutes Marketing und eine Abstimmung auf die Documenta, Händel-Festspiel, die Kunsthalle HGN. Die Kooperation mit anderen regionalen Kulturanbietern wie Literarisches Zentrum, altes Rathaus am Markt, Stadthalle und anderen sozialen Einrichtungen bietet gute Entwicklungspotentiale. Für einen erfolgreichen Betrieb sollten auch für die neuen bedeutenden Zielgruppen wie „Best Agers“ (50+ Generation), Shopping- und Kultur-Tourismus, Tagungs- und Kongresstourismus die Einziehungsstrategien berücksichtigt werden. In Kooperation mit der Georg-August-Universität Göttingens kann eine hochwertige Infrastruktur und ein hohes Maß an Professionalität bei den Dienstleistungen für die Tagungsveranstaltungen und den Kongresstourismus angeboten werden.

Künstler

Ein großer Bestandteil der Nutzer des Kunstquartiers setzt sich aus Künstlern jeglicher Art (von Hobby-Künstlern bis Kunstwissenschaftler) zusammen. Künstlern steht für die Inspiration und Recherchezwecken die Bibliothek und das Grass-Archiv zur Verfügung. Außerdem können sie aktiv die angebotenen Wohnateliers und Malkurse für ihre Kunstarbeit nutzen. Desweiteren umfasst der Nutzerkreis Wissenschaftler, Journalisten und Studenten. Die prominenten Künstler haben vor Ort die Möglichkeit wichtige Kontakte zur Verlagswelt herzustellen. Diese Nutzergruppe produziert, forscht und entwickelt alles was mit der Kunst von morgen in Verbindung steht. Das Kunstquartier soll die regionale Kunstszene stärken und den Gästen die Arbeit kleinerer Künstler näher bringen. Die Künstler haben die Möglichkeit vor Ort zu forschen, zu produzieren und zu wohnen. So können sie ihre Recherchezeit für einen bestimmten Zeitraum optimal nutzen und so schnell zu einem effektiven Ergebnis gelangen.

Gäste

Unter Gästen versteht man Kunstinteressierte und Besucher, die einerseits im Zuge der Ausstellungen das Kunstquartier besuchen, andererseits die Innenhofangebote für Treffen, zum Austauschen, Kommunizieren und Informieren nutzen. Es werden von Neugier angetriebene Laien angesprochen, die Teil des Kunstnetzwerkes werden wollen. Ihnen werden wechselnde Ausstellungen angeboten, Kunstseminare, Vorträge und Kino-Abende. Das Gebäude soll Künstler ansprechen, die sich mit anderen Kunstinteressierten austauschen möchten. Das Quartier bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um sich künstlerisch weiterzubilden.

Familien

Das Programm sollte auf die Menschen aller Altersgruppen orientiert werden. Nach Stadtleitbild sollen die Maßnahmen der kulturellen Kinder- und Jugendarbeit intensiviert werden. Die Zusammenarbeit zwischen Kindergärten, Schulen, Bibliotheken und den Kunst- und Kulturstätten bietet Kindern und Jugendlichen den schnellen Zugang zu Kunst und Kultur. Eine ausgewogene Mischung aus hochwertigen Kultur-, vielfältigen Gastronomieangeboten, einer Breitenkultur und Unterhaltung bietet eine gute Atmosphäre nicht nur für die Touristen, sondern bildet eine lokale Gemeinschaft. Außerdem bleibt der Innenhof wie früher als beliebter Spielbereich für die Familien mit kleinen Kindern vorbehalten.

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Diagramm: Abstand zwischen dem Betrachter und dem Bild (vertikales Sichtfeld = 27°)

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Diagramm: rechtwinklige Dreieck mit dem Winkel B=27°/2=13,5° und der Kantete b=3/2=1,5m


Konzept

Kunstprofil I Raumanforderungen m ersten Schritt soll geklärt werden, was für ein Ausstellungsraum am besten für das Kunstprofil der zukünftigen Galerie passt? Im ursprünglichen Wettbewerb wurde nach dem „White Cube“-Prinzip eine stützenfreie Ausstellungsfläche mit lichter Raumhöhe von 3,50 m gefordert. Werden diese Anforderungen tatsächlich mehr Flexibilität schaffen, oder sind sie als Hauptkostentreiber nicht nur unwirtschaftlich, sondern auch wenig für die kleinformatige Kunst geeignet? Laut dem Kunstprofil werden nur Flachware (z.B. Fotografien, Bilder, Bücher, Grafik) in der Galerie ausgestellt, keine Skulpturen, keine Rauminstallationen. Eine Dauerausstellung ist nicht vorgesehen, ebenso wird es keine Sammlung geben. Die Inszenierung dieser Ausstellungsstücke ist durch Kunstlicht vorgesehen, daher sind alle Ausstellungsflächen frei von Tageslicht gehalten. Beginnt das gängige Ausstellungsformat bei A3 bzw. dem A3+. Die Flexibilität des Ausstellungsraumes ist eine notwendige Voraussetzung für die Wechselausstellungen. Die Größe des Raums, in dem Kunst gezeigt wird, und die Höhe der Wand, an der das Objekt hängen soll, spielen eine wichtige Rolle bei der Planung der Ausstellung. In einem schmalen Flur wird ein zu großes Bild nicht ausreichend Raum zur Entfaltung bekommen, da der Betrachter keinen genügend großen Abstand zum Kunstwerk einnehmen kann, während eine Miniatur in einem riesigen Raum mit hohen Wänden auch sehr verloren wirkt. Wie groß soll die ideale Ausstellungsfläche sein? Bei der Ausstellungsplanung hat der Abstand zwischen dem Betrachter und dem Bild nichts mit dem tatsächlichen Sichtfeld des menschlichen Auges zu tun. Das beträgt je nach Alter und anderen Einflüssen um die 170° (horizontal), auf die man sich jedoch nie vollständig konzentrieren kann. Eine häufig anzutreffende Empfehlung lautet, dass das optimale Sichtfeld auf das Bild um die 27° senkrecht und 54° waagerecht betragen sollte. Das ist eine angenehme Bildgröße um dem Geschehen zu folgen, die wenig anstrengend ist und auf Dauer nicht ermüdet. Ausgehend von Sichtfeld und eine maximale Bildgröße können wir den richtigen Abstand zwischen dem Betrachter und dem Kunstwerk berechnen und die Aus-

B=27°/2=13,5° 2) b=3m/2=1.5m 3) A=90°-B=90°-13,5°=76,5° 4) a=b*tg(A)=1,5*tg(76,5°)=6,25m 5) 6,25+1,00=7,25m 1)

stellungsraumtiefe definieren. Die maximale Bildgröße wird im unserem Fall durch die Höhe des Aufzugraumes bestimmt und beträgt 3 Meter. Um eine optimale Entfernung zum Bild zu rechnen, nehmen wir das vertikales Sichtfeld 27°. Am einfachsten wird es mit dem Abstand durch das rechtwinklige Dreieck zu berechnen sein. Es bedeutet, das eine angenehme Raumtiefe um 7,25 Meter liegen darf (optimale Entfernung zum Bild +1 m Abstand zur Rückwand). Das heißt, für die Galerie ist es nicht notwendig einen stützenfreien 14 Meter tiefen Ausstellungsraum zu planen. Ich sehe es nicht für sinnvoll an die 3,50 Meter lichte Raumhöhe durch alle Ausstellungsebenen komplett durchzuziehen. Dafür gibt es zwei Gründe: 1. die großformatigen Kunstobjekte werden eher als Ausnahme betrachtet. 90% der Exponate sind kleinformatige Bilder, Fotos oder Bücher; 2. die 3,50 Meter hohen Geschosse lassen sich nicht an die Struktur vom Fachwerkhaus Nr. 8 anpassen. 43


Fachwerkhaus Nr. 8. Bestand. 4 Stützen im Raum

Neuflügel. 4 Stützen im Raum mit mobilen Paneelen

Fachwerkhaus Nr. 8. Bestand. Wandstützen

Neuflügel. Wandstützen mit mobilen Paneelen und Lagefläche

Fachwerkhaus Nr. 8. Bestand Hauptstützen

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Konzept

Flexibles „Paneelesystem“ Die Grundrissanalyse vom Fachwerkhaus hat gezeigt, das ein Zusammenspiel von 4 Stützen und einem Gebälk nicht nur ein aussteifendes Gerüst bildet, sondern auch die Spannweiten von Balken verkürzt. Die Querschnitte von tragenden Elementen können somit deutlich kleiner dimensioniert werden. Als Folge entsteht eine sehr effektive schlanke Tragkonstruktion mit einem wirtschaftlichen Materialverhältnis. Um den Neuflügel im Bestand besser zu integrieren, ist es sinnvoll die Geschosshöhen vom alten Fachwerkhaus zu übernehmen. Um die Geschossdecken schlank wie möglich zu dimensionieren, wird das Innengerüst mit vier Stützen im Raum auch aufgenommen. Die Stützen gliedern die Ausstellungsfläche auf 9 Zellen - 6 Quadraten mit 4,6 m Seitenlängen und 3 rechtwinkligen Trapezen. Diese konstruktive Raumaufteilung bietet viele mögliche Ausstellungsszenarien. Die Ausstellungsfläche wird durch die Holzpaneele aufgeteilt. Die Paneele werden auf die Stützen und Träger befestigt und können um 90° gedreht werden. Werden die Paneele nicht benötigt, können sie in Wandnischen gelagert werden. Durch das flexible „Paneelesystem“ entsteht die Möglichkeit die gezielten Bereiche komplett abzutrennen und als eine extra-Lagerfläche oder zum Ausstellungsaufbau zu nutzen. Die nötige Lagerfläche für die Paneele befindet sich jeweils auf den Ausstellungsgeschossen und kann somit klein dimensioniert werden. Mobile Paneele. Raumgliederungsprinzip.

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Fachwerkhaus Nr.8. Funktionales 9-Zellen-Raumgliederungsprinzip

NeuflĂźgel. Funktionales 9-Zellen-Raumgliederungsprinzip

MĂśgliche Ausstellungsszenarien

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Konzept


Perspektive 1. Dachgeschoss

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Entwurf Galerie Ein Alternativvorschlag für die Entwicklung eines Kunstquartier [KuQua] in Göttingen.

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Fachwerkhaus

Betonkern und Sockel

Neufl체gel

L채ngschnitt-Schema Formfindungsprinzip

L채ngschnitt-Schema Innentragkonstruktion

Fachwerkhaus

Betonkern und Sockel

Neufl체gel

Grundriss-Schema Formfindungsprinzip

Grundriss-Schema Innentragkonstruktion


Entwurf Schema: Fachwerkhaus + Betonkörper + Neuflügel

Schema: unterirdischer und oberirdicher Baukörper

Städtebauliche und architektonische Leitidee Mit ihrem Erscheinungsbild soll die Galerie ein Zeichen setzen und eine über den Ort hinausweisende Bedeutung des Quartiers vermitteln. Das Ziel ist mit dem Neubau ein zu schaffendes, wiedererkennbares Objekt und ein stilistisch passendes Teil des im Laufe der Zeit gewachsenen Stadtgefüges. Der Zusammenhang von drei Elementen bildet die Essenz des Entwurfs. Der Baukörper unterteilt sich auf 3 Bereiche: das alte Fachwerkhaus, den mittig gelegenen Erschließungskern und den Neubauflügel. Das Hauptziel ist möglichst großzügige und flexibel bespielbare Ausstellungsgeschosse zu schaffen. Das Konzept basiert sich einerseits auf die äußere Betonung des Kontrastes zwischen dem Altbau und dem Neuflügel, anderseits wird die Entwurfslogik stark durch eine Strategie der Kontinuität geprägt. So wird im äußeren Erscheinungsbild des Anbaus eine filigrane gestalterische Transformation eines archaischen Hausgrundtypus inszeniert, gleichzeitig wird die Tragwerkslogik vom Fachwerkhaus übernommen und auf die neuen Anforderungen angepasst. Der Betonkern dient nicht nur als ein Verbindungselement zwischen den zwei Baukörpern, sondern trägt dabei die Aussteifungsfunktion, übernimmt die Leitungsfunktion für Gebäudetechnik, dient als ein Hauptverkehrsweg und und hilft bei der Erfüllung von brandschutztechnischen Anforderungen.

Der Neubauflügel füllt die vorhandene Baulücke aus und komplettiert so mit seinem Volumen den Stadtgrundriss. Der Entwurf des Anbaus greift die am Ort vorhandene Bauart des Holzfachwerks als beispielhafte, nachhaltige Konstruktion auf und interpretiert sie im Rahmen einer zeitgemäßen, innovativen Holzkonstruktion neu. Im Kontext der Körnigkeit des Bestandes mit seiner vorwiegend traufständigen Bebauung nimmt der Neubau die vorhandene Gebäudetypologie auf. Die Proportionen des Fachwerkhauses Nr. 8, die Dachform, die Tiefe des Erker-Vorsprunges und die horizontale Fassadengliederung finden ihre neue Auslegung in dem Anbau. Der Neubau nimmt auch die Trauf- und Firsthöhen vom Fachwerkgebäude auf. Im Gegensatz zu den traditionellen Fachwerkgebäuden kehrt sich die Materialisierung des neuen Fachwerks um. Somit werden die tragenden Elemente aus Holz nicht von außen, sondern von innen spürbar. Die von innen sichtbare tragende Elemente wie Stützen und Gebälk zeichnen die Struktur eines Fachwerkhauses nach. Der Innenraum nimmt eine andere Position gegenüber der Außenhaut des Gebäudes an. Im Kontrast zur brutalen äußeren Hülle sind die Innenräume kleinteilig und sensibel gestaltet. Die Ausstellungsflächen in den oberen Etagen sind fein strukturiert und werden so der Bedeutung der ausgestellten Kunst gerecht. 51


Fassade Die Form des Hauses wird zu einer skulpturalen Figur überhöht, aber bleibt dennoch dem städtischen Raum verpflichtet. Die Fassade und das Dach verschmelzen sich zu einer Einheit. Der Gebäuderücksprung thematisiert das Erdgeschoss, definiert den Haupteingang von der Düsteren Straße und schafft einen überdachten Vorraum. Der Eingang wird noch deutlicher durch die Gegensätze zwischen der geschlossenen Fassade und der Transparenz des Erdgeschosses akzentuiert. Durch den verglasten Multifunktionsbereich gibt es einen Blick frei bis in die Grünlandschaft des Quartierhofs. Die Fassade des aufgrund seiner sparsamen Öffnungen und massiv wirkenden Baukörpers wird durch ein vertikale Holzlattenmuster gegliedert. Diese feine bauliche Gliederung verleiht der Galerie trotz ihres erheblichen geschlossenen Volumens einen feinen Maßstab, der den der Nachbarn nicht zu sprengen droht. Die Fassade ist als eine gedämmte hinterlüftete Vorhangfassade ausgeführt und läuft als Dachbekleidung weiter, sodass der Baukörper zu einem skulpturalen Monolithen wird. Luftzufuhr- und Luftabfuhrkanäle werden mit den Fassadenlatten getarnt. Somit ist gewährleistet, dass keinerlei technische Aufbauten die Fassaden und die Dachaufsicht beeinträchtigen. Die Fassade fügt sich mit seinem matten Braunton in die Farbigkeit der umgebenden Dächer ein. Nicht zuletzt unterstützt die geneigte Dachform die Einpassung in das städtebauliche Ensemble und verankert den Neubau in der historischen Silhouette der Straße. Die dynamischen Linien in der Fassade setzten doch einen eigenen zeitgenössischen Akzent und einen wiedererkennbaren eigenständigen Charakter.

Westansicht M1:150

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53

Entwurf


Ostansicht M1:150

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Entwurf


19,4m2

Tragkonstruktion. Belastung von Hauptträgern 19.4m2*Eigenlast Decke (x) * Nutzlast (5kN/m2)=97kN*Eigenlast Decke (x)

Tragkonstruktion

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10,4m2

Optimierte Tragkonstruktion (Schachbrettmuster). Belastung von Hauptträgern 10.4m2*Eigenlast Decke (x) * Nutzlast (5kN/m2)=52kN*Eigenlast Decke (x)

Tragkonstruktion


Entwurf Sockel und Kern aus dem Beton + Holzskelettkonstruktion

Lastabtrag Schema. Fassade Düstere Straße

Konstruktion Unter Berücksichtigung der Parameter vor Ort (Sicherung des Fachwerkes) und der funktionalen Anforderungen an das Ausstellungsgebäude (Verzicht auf das Tageslicht, Anpassung an die bestehende Struktur des Fachwerks) wird eine Tragkonstruktion mit optimiertem Eigengewicht und modularem Charakter konzipiert. Für den Neubau ist eine Kombination von monolithischer Bauweise und Holzskelettbau vorgesehen. Das Tragwerk des neuen Galerieflügels ist in den Obergeschossen als Rähmbauweise konzipiert, die auf den monolithisch ausgeführten Erd- und Kellergeschoss aufgesetzt. Ein Erschießungskern aus Stahlbeton verbindet das altes Fachwerkhaus mit dem Neubau und ausgesteift die Konstruktion. Robuste monolithische Bauweise ermöglicht eine nachhaltige wirtschaftliche Struktur insbesondere im unterirdischen Bereich. Alle erdberührende Bauteile erhalten eine WU Qualität. Die statischen und brandschutztechnischen Anforderungen lassen sich sehr günstig im Betonbau erfüllen. Um die Masse der Deckenplatte zwischen dem Unter- und dem Erdgeschoss zu minimieren, halte ich es für sinnvoll an dieser Stelle die Flachdecke mit einer statischen Bauhöhe von 30 cm, die bis zu 8,5 m überspannen soll, mit der Cobiax-Technologie zu verbinden. Um die thermischen Anforderungen zwischen dem 1. Obergeschoss und der Passage zu erfüllen, ist die Deckenplatte zwischen dem Erd- und dem 1. Obergeschoss als vorgespannte Stahlbetonplatte in der Kombination mit Unterzügen angedacht.

Der Raum zwischen den Unterzügen im Passage-Bereich bekommt eine Extradämmung. Als Fundament ist gemäß der Empfehlung des Baugrundgutachters eine Gründungsplatte vorgesehen, die zusammen mit den Kellerumschließungswänden als Weiße Wanne ausgebildet soll, um den hohen Grundwasserständen Rechnung zu tragen. Die Vertikallasten werden von dem Kern und den Stützen bis in die Bodenplatte und weiter in den Baugrund übertragen. Die Außenwände sind als Rähmkonstruktion konzipiert und werden aus den vier Grundelementen - Schwelle, Rähm, Stiel (mit BSH-Querschnitten von ca. 20/30 cm) und flächiger Verschalung (Beplankung mit Baufurnier-Sperrholzplatten) gebildet. Dabei sind die Stielabstände auf die Balkenlage abgestimmt und gewährleisten so einen klaren Lastabtrag. Die Haupttragstruktur der Decken überbrückt die Spannweiten von 4,6 m mit BSH-Querschnitten von ca. 30/30cm. Die zwei Glasfassaden im Erdgeschoss (an der Düsteren Straße und in der Passage) sind als Pfostenriegelkonstruktion mit raumhoher Dreifachisolierverglasung geplant. Die Fassade in dem Hof ist als Klappfassade angedacht. Die Verglasungen bieten sowohl Aussicht auf das Quartier als auch Einsicht in das Gebäude. So hat die Galerie die optionale Möglichkeit, sich nach außen zu präsentieren. Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt über die Deckenplatten, den Betonkern und über die Umfassungswände, die als Scheiben in Gebäude- Längs- und Querrichtungen wirken. 57


Galerie. Schnitt durch die Ausstellungsebenen

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Entwurf

Ausstellungsszenarien

Design und Materialität

Schon gleich nach dem Betreten des Hauses erfasst der Besucher dank der zweigeschossigen Lufträume den Zusammenhang der übereinander liegenden Ausstellungsräume. Es ergeben sich groß- und kleinflächige, introvertierte und extrovertierte Bereiche mit differenziertem Charakter. Im Verhältnis zur Haupttreppe liegen die Ausstellungsflächen so, dass ein optimierter Rundgang inszeniert wird. Dennoch können alle Ebenen einzeln erschlossen und unabhängig voneinander bespielt werden. Die Ausstellungsflächen im Neubauflügel können weiter unterteilt werden. Dank flexiblem Paneelensystem ergeben sich unterschiedliche Szenarien der Raumbespielung. Diese reichen von einer großen, zusammenhängenden Fläche, bis hin zu Raumsequenzen mit Kabinettlösungen. Sie bieten daher ein Maximum an „Raumflexibilität”. Werden die Klappläden nicht benötigt, so werden sie in der Wand versteckt. Dabei sind die Wandnischen und die Lagerflächen nur über Wandfugen zu erkennen. Während das Erdgeschoss sich zum Innenhof und zu der Düsteren Straße hin öffnet, zeigen sich die Ausstellungsbereiche in den oberen Geschossen sehr introvertiert. Das 1. Dachgeschoss erhält durch die markante Dachstuhl-Plattform eine unverwechselbare Raumwirkung. Komplexe und unterschiedliche Raumabfolge schafft einen Rundgang durch die immer wieder neuen und spannenden Orte. Ein ganzheitlicher Rundgang verbindet die Galerieebenen auf erlebnisreiche Weise und schafft eine Spannung zwischen engen Passagen und großzügigen Ausstellungsräumen. Die zentrale Position des kompakten Erschießungskerns und eine logische Sequenz von zweigeschossigen Lufträumen bringen die Klarheit und erleichtern die Orientierung in der ziemlich komplexeren Struktur. Die überraschenden, zwei- und dreigeschossigen Räume stellen Querbezüge innerhalb der Ausstellung dar und können als Sonderräume für die großformatigen Kunstwerken genutzt werden.

Böden, Decken und Wände des neuen Galerieflügels erhalten ein rhythmisches Fugenbild, das der Tragkonstruktion des Baukörpers entspricht. Dadurch wird das Tragwerk im Gestaltungskonzept integriert, der unvermeidliche Fugenstoß als Gestaltungselement wahrgenommen. Die Besucher sehen einerseits die konstruktive Schönheit des Bauwerkes, anderseits nehmen sie die in den Wänden verborgenen Lagerflächen und die Haustechnik nicht wahr. Funktionaler vertikaler Raster stellt eine neutrale Projektionsfläche für die Ausstellungsexponate jegliche Form und Größe dar. Ein klarer Stützen-Träger-Raster und die profilierten Decken aus vorgefertigten TT-Platten geben den Ausstellungsräumen einen eigenen Charakter und erlauben eine elegante Integration der akustisch dämpfenden Elemente und der Ausstellungsbeleuchtung. Zudem ist diese strukturierte Oberfläche akustisch wirksam und bricht den Schall. Als Bodenbelag für die Ausstellungsebenen wird Parkett mit einem der Decken-Tragkonstruktion entsprechendem Muster vorgeschlagen. Im Erd- und Untergeschoss ist trittschalldämmender glatt geschliffener Estrichboden geplant. Helle Wandoberflächen und zarte Holztextur geben die funktionale und gleichzeitig atmosphärische Grundlage für die zukünftigen Ausstellungen. Die warme Materialität der Holzkonstruktion verstärkt die brutale Robustheit des Betonkerns.

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1OG

2DG

EG

1DG

UG

2OG

60


Entwurf

Erschließung und Orientierung Der Gebäuderücksprung markiert klar den Eingang von der Düsteren Straße. Hier wird der Besucher entweder zum Galeriehaupteingang oder in eine Passage mit Vitrinen wettergeschützt geführt. Diese gewährleistet für Passanten zum einen die fußläufige Verbindung zu dem Innenhof, zum anderen entsteht an dieser Stelle ein intimeres Raumerlebnis - ein Übergang von dicht bebauter Düsterer Straße zum grünen Innenhofgarten mit Freibereich zum Sitzen, kleinkindgerechten Spielplatz und Kunstexponaten unter freiem Himmel. Gleichzeitig wird der Ausstellungsraum erweitert und wird somit zum Schaufenster des Hauses zur Stadtöffentlichkeit. Die Galerie ist durch das Fachwerkhaus von zwei Seiten an den öffentlichen Raum erschlossen. Die Haupterschließung des Gebäudes erfolgt von der Düsteren Straße. Der Haupteingang mit 3 Meter lichte Raumhöhe ermöglicht die Anlieferung von großformatigen Kunstobjekten. Ein zweiter Eingang befindet sich an der Hofseite. Der Eingang führt den Besucher direkt in das Café. Der weitere Fortgang durch das Gebäude ist für den Besucher möglichst einfach und übersichtlich gestaltet. Im Bereich zur Südgiebelwand des Hauses Nr. 8 ist die vertikale Erschließung geplant. Zwei kompakte gegenläufige Treppenanlagen im Betonkern in der Kombination mit den Treppenanlagen des Fachwerkhauses gewährleisten die beiden notwendigen Rettungswege und schaffen eine Art vertikale Rundgangspirale innerhalb der Ausstellungsebenen. Die Position des Erschließungskerns erleichtert die Orientierung und schafft eine umlaufende kontinuierliche Ausstellungsfläche und Flexibilität im Grundriss. Der Kern wirkt als Vermittler, da in jedem Geschoss das F90-Treppenhaus auf zwei Seiten erschlossen werden kann. Alle Ausstellungsebenen, außer dem 2. Dachgeschoss, sind auch mit dem Betonkern zugeordnetem Aufzug erreichbar. Der Aufzug ermöglicht außerdem die Transporte auf die unterschiedlichen Geschosse von bis zu 3 Meter hohen und 2 Meter breiten Exponate. Um die Anlieferung von großen Kunstobjekten auf die Geschosse mit niedrigen Lichtraumhöhen zu ermöglichen, sind die Zonen vor dem Aufzug mit

Erschliessungsschema. Aufzug

zweigeschossigen Lufträumen geplant. Durch die kompakte zentrale Anordnung des Erschließungskernes entsteht eine gegliederte, frei bespielbare, heterogene Ausstellungsfläche von etwa 905 m². Falls diese Fläche für eine große Ausstellung nicht reicht, können weitere Ausstellungsflächen wie der Pavillon, die Galerien 2 und 3 vom Innenhof erschlossen werden. 61


Zwei Studios werden für die Vorträge zusammen geschlossen

Multifunktionsraum kann gänzlich zum Hof geöffnet werden Diagramm Tragkonstruktion M1:300

Erdgeschoss Das Erdgeschoss beherbergt den Kassenbereich mit Verkaufstresen (Info/Kassentresen), Café, Sitzbereich, Küche, Foyer und in der bestehenden Fachwerksüdwand integrierte Garderobe. Im Erdgeschoss befindet sich auch ein großer Veranstaltungsraum, der in seinem Grundriss ebenfalls flexibel für Ausstellungen, Events, Seminare und Kunstkurse gestaltet werden kann. Mit einer flexiblen Trennwand wird der Veranstaltungsraum auf zwei unterschiedlich große Studios geteilt. Dem Multifunktionsraum wird ein Materialraum und eine im Wandschrank versteckte Pantry-Küche zugeordnet. Für die Kochevents und für die Malkurse ist hier auch einen Wasseranschluss vorgesehen. Der Veranstaltungsraum im Erdgeschoss ist wie ein großzügiges Ladenlokal konzipiert. Die nach Osten orientierte Glasfassade kann wie ein Paravent zur Seite geschoben werden, so dass sich der Multifunktionsraum gänzlich zum Hof öffnen kann. So besteht die Möglichkeit den Hof mit in den Veranstaltungsbetrieb im Sommerhalbjahr einzubeziehen. Das Café kann mit einem Außensitzbereich zum Innenhof erweitert werden. Der Café-Betrieb und die Veranstaltungen im Multifunktionsraum können unabhängig von den Galerie-Öffnungszeiten ablaufen. m2 3,7

Diagramm Raumprogramm M1:300 öffentliche Ausstellungsfläche Ausstellungsbetriebsfläche

279,0 öffentliche Sonderfläche 20,1

62

private Sonderfläche

Grundriss EG M1:100


63


Diagramm Tragkonstruktion M1:300

Untergeschoss Das Untergeschoss ist in einen betrieblichen und einen öffentlichen Bereich geteilt. Im Bestandskeller des Fachwerkhauses befinden sich die Nebenräume, wie öffentliche Toiletten, ein Putzraum und ein großer Technikraum mit Hausanschluss. Das Kellergeschoss im Neubauflügel beherbergt eine großzügige neutrale Ausstellungsfläche - sowie die Räume für den internen Betrieb, wie klimatisierter Lagerraum für die Kunstexponate und ein Materiallager. Die lichte Raumhöhe von 3,50 m lässt auch eine großformatige Kunstpräsentation zu. Alle Räume sind über das Treppenhaus mit zwei notwendigen Rettungswegen und dem Aufzug erschlossen.

Diagramm Raumprogramm M1:300 m2 121,7 öffentliche Ausstellungsfläche

64

76,4

Ausstellungsbetriebsfläche

66,2

öffentliche Sonderfläche

48,1

private Sonderfläche

Grundriss UG M1:100


65

Entwurf


Diagramm Tragkonstruktion M1:300

1. Obergeschoss Eine barocke Treppe führt vom Foyer im Erdgeschoss in die öffentliche Kunstbibliothek im 1. Obergeschoss. Hier bietet die Galerie den Extra-Service wie z.B. eine große Auswahl von Kunstliteratur, die man vor Ort lesen oder auch kaufen kann und einen kleinen aber gemütlichen Lesebereich mit einem schönen Ausblick auf die Düstere Straße. Zwei großartige Lufträume schaffen Querbezüge zwischen den Erd- und Obergeschossen. Auf der Hofseite liegt eine große Terrasse und bietet im Sommerhalbjahr, außer einem wunderbaren Ausblick auf das Kunstquartier, noch die Sitzplätze für den Bibliotheks- und Café-Betrieb. Außer einer direkten Verbindung zur Bibliothek und dem Café gibt es Verbindungen zu den Ausstellungsflächen und zum Multifunktionsbereich. Somit kann die Terrasse für sommerliche Veranstaltungen genutzt werden. Dort können die Besucher im Rundgang eine Pause einlegen. Der Bibliotheksbereich funktioniert auch als erweiterter Ausstellungsraum. Für die lichtempfindlichen Kunstwerke können die Fenster von innen mit Fensterläden geschlossen werden. Außerdem bleibt die alte südliche Fachwerkswandkonstruktion mit dem Fenster aus dem 17. Jahrhundert sichtbar und wird im Raum zum Exponat. In die alte Holzstruktur werden die Vitrinen integriert. Das Fenster verbindet visuell den Bibliotheksbereich und das Haupttreppenhaus. Die Brandschutzverglasung zwischen dem Betonkern und dem Fachwerkhaus erfüllt die notwendigen F90 Anforderungen und ermöglicht den Blick auf das historische Kreuzstockfenster. Im 1. Obergeschoss des Fachwerkhauses befindet sich noch ein kleiner Mitarbeiterraum mit Lagermöglichkeiten. Die Fläche von Neuflügel wird flexibel für die Ausstellungen genutzt. Hier können dank einem zweigeschossigen Luftraum auch die großformatigen Kunstwerken ausgestellt werden. 66

Diagramm Raumprogramm M1:300 m2 157,7 öffentliche Ausstellungsfläche 9,4

Ausstellungsbetriebsfläche

150,9 öffentliche Sonderfläche 14,8

private Sonderfläche

Grundriss 1OG M1:100


67

Entwurf


Innenperspektive Diagramm Tragkonstruktion M1:300

2. Obergeschoss Im 2. Obergeschoss befinden sich zwei Ausstellungszonen, die für die Besucher besondere atmosphärische Erlebnisse bieten. Die beiden Bereiche bilden einen spannenden Rundgang durch die engen Flure und größeren Räume. Die kleinteilige Raumabfolge zusammen mit einer niedrigen lichte Raumhöhe (2,30m) schafft eine intimere Stimmung und bietet viel Inszenierungspotential für die kleinformatige Kunst. Die Fenster im 2.Obergeschoss des Fachwerkhauses sind wie im 1. Obergeschoss mit innenliegenden „italienischen Fensterläden” ausgestattet, welche die Fensterlaibung im geöffneten Zustand bilden und im geschlossenem Zustand den Raum verdunkeln. Somit bleibt auch im Ausstellungsraum ein optischer Bezug zur Außenwelt ohne das Ausstellungskonzept zu beeinträchtigen. Der Ausstellungsraum im neuen Galerieflügel ist mit dem 1. Obergeschoss optisch durch den Luftraum verbunden. Mit mobilen Paneelen kann die Fläche aber jederzeit abgeschottet und beliebig gestaltet werden. Ein Treppenlauf erweitert die Ausstellungsfläche und führt den Besucher zum 1. Dachgeschoss. Hinter der Treppe im Fachwerkhaus entfaltet sich entlang der Westfassade eine Werkstatt, die mit natürlichem Licht belichtet wird. Der Aufzug liegt in der Nähe von der Werkstatt und ermöglicht dadurch eine reibungslose Materialanlieferung aus den Lagerräumen im Untergeschoss.

68

Diagramm Raumprogramm M1:300 m2 250,3 öffentliche Ausstellungsfläche 12,2

Ausstellungsbetriebsfläche

9,8

öffentliche Sonderfläche

26,0

private Sonderfläche

Grundriss 2OG M1:100


69

Entwurf


Innenperspektive Diagramm Tragkonstruktion M1:300

1. Dachgeschoss Der Dachraum ist komplett für die Ausstellungszwecke ausgebaut. Das 1. Dachgeschoss ist durch zwei Treppenanlagen erschlossen. Die erste Treppe ist die schon erwähnte Treppe im 2. Obergeschoss. Die zweite notwendige Treppe liegt im Betonkern. Solche Anordnung bietet viel Freiheit für die Ausstellungsplanung. Das Raumerlebnis ist stark von der Höhe und von dem Volumen des Raumes geprägt. Die beiden Bereiche - das alte Fachwerkhaus und der Neubauflügel - haben ihren unverwechselbaren Charme. Das Fachwerkhaus zeigt dem Besucher seine historische Details wie Balken, Sparren, Pfetten und Stützen. Das gleiche Thema wird im Neubau verfolgt, aber die moderne Rähmbauweise zeigt eine zeitgenössische Auslegung von alten konstruktiven Prinzipien. Der Kontrast zwischen zimmermanns- und ingenieursmäßigen-Verbindungen, alten Vollholzbauteilen und modernen Holzbaumaterialien lässt uns auch andere Themen bei der im Raum ausgestellten Kunst erleben.

Diagramm Raumprogramm M1:300 m2 265,2 öffentliche Ausstellungsfläche 2,7

Ausstellungsbetriebsfläche

8,3

öffentliche Sonderfläche private Sonderfläche

70

Grundriss 1DG M1:100


71

Entwurf


Innenperspektive Diagramm Tragkonstruktion M1:300

2. Dachgeschoss Der Entwurf nutzt die notwendigen konstruktiven Dachstuhlelemente um im 8 m hohen Raum die Zwischenpodeste anzuordnen. Somit werden die beiden Ausstellungsbereiche durch die zwei Dachstuhl-Galerien, die das 2. Dachgeschoss bilden, ergänzt. So wird das Dachgeschoss zu einem eindrucksvollen, vertikalen Raum, der den Sichtbezug zwischen den Ebenen ermöglicht. Das Treppenhaus wird durch zwei Balkone mit Tageslicht versorgt. Von den Balkonen sind schöne Ausblicke auf die Düstere Straße und auf den Kunstquartierhof möglich. Die Balkone im 2. DG und die Terrasse im 1. OG erleichtern die Orientierung im städtebaulichen Kontext.

Diagramm Raumprogramm M1:300 m2 101,7 öffentliche Ausstellungsfläche Ausstellungsbetriebsfläche 22,9

öffentliche Sonderfläche private Sonderfläche

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Grundriss 2DG M1:100


73

Entwurf


Schnitt Q1-Q1

Schnittlinie im Grundriss

Querschnitt Q1-Q1 (durch den Erscliessungskern) M1:150

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75

Entwurf


Schnitt Q2-Q2

Schnittlinie im Grundriss

Querschnitt Q2-Q2 (durch das Fachwerkhaus) M1:150

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Schnitt L1-L1

Schnittlinie im Grundriss

Längsschnitt L1-L1 (durch den Aufzugschacht) M1:150

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Perspektive

Frontansicht von Düsterer Straße

Perspektive von Düsterer Straße

80


81


Erschliessungsschema. Die Treppenanlagen

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Erschliessungsschema. Zwei Fluchtwege


Entwurf Erschliessungsschema. Zwei Fluchtwege

Schema. Niederdruck-Wassernebel-Löschanlage

Brandschutzkonzept Der Einsatz von Holz ohne weitere Schutzmaßnahmen ist nur in Gebäuden geringer Höhe mit bis zu drei Vollgeschossen erlaubt. Gebäude mittlerer Höhe (5 Geschosse, bis 13 m Fußbodenhöhe) als Abweichung von BauO, nach der M-HFHHolzR und mit einem Brandschutzkonzept. Das Galeriegebäude stellt einen Sonderbau nach §2 Abs. 5 NBauO dar. Das Galeriegebäude dient der musealen Nutzung und fällt daher nicht unter die Versammlungsstättenverordnung. Es ist ein zweiter baulicher Rettungsweg erforderlich. Die F90-Haupttreppe (1,20m für Entfluchtung von 199 Pers.) befindet sich im Erschließungskern. Der zweite bauliche Rettungsweg läuft entweder über den Betonkern (vom Untergeschoss bis ins 2. Obergeschoss) oder durch die Ausstellungsflächen (vom 2. Obergeschoss bis zum 2. Dachgeschoss) und bildet einen spannenden Rundgang. Es ist in brandschutztechnischer Hinsicht möglich Holzbauten zu errichten mit unbekleideten Holzbauteilen als Abweichung von BauO mit Kompensationsmaßnahmen nach einem Brandschutzkonzept. Jegliche Holzquerschnitte können mit sichtbaren Oberflächen ausgeführt werden, da eine Bemessung unter

entsprechender Brandbeanspruchung berücksichtigt wurde. Die gesamte Tragstruktur aus Holz und Holzwerkstoffen ist mit Hochleistungsbrandschutzbeschichtung bearbeitet. Als Kompensationsmaßnahme ist eine Niederdruck-Wassernebel-Löschanlage vorgesehen. Da die Löschdüsen sehr feine Wassertropfen versprühen, kann dadurch die Oberfläche der eingebrachten Wassermenge um ein Vielfaches vergrößert werden. So wird dem Feuer schneller Energie entzogen und der Kühleffekt des Löschmittels Wasser kann optimiert werden. Eine Niederdruck-Wassernebel-Löschanlage benötigt im Vergleich zu einer herkömmlichen Sprinkleranlage wesentlich weniger Wasser (80% weniger) und somit die Dimensionierung der einzelnen Bauteile wesentlich geringer ausfällt. Zudem könnte die Wasserbevorratung, sowie Schäden durch das Wasserlöschmittel reduziert werden. Diese Faktoren ermöglichen es auch, die Installationen günstiger auszuführen. Man kann Niederdruck-Wassernebel-Löschanlagen auch im Estrich verlegen. 83


Energiekonzept Ein niedriger Energiebedarf von Gebäuden für die Anforderungen an Heizen, Kühlen und Lüften kann nur erreicht werden, wenn zum Einen der Bedarf an sich minimiert und zum Anderen die Nutzung von Umweltenergien optimiert wird. Für die Senkung des Bedarfs sorgen eine effiziente thermische Hülle und die Speichermasse der Baukonstruktion. Die passive Reduzierung der Energieverluste wird durch eine gute Wärmedämmung aller Umfassungsflächen (Dach, Wände, Fenster) und eine weitgehend dichte Gebäudehülle erreicht. Die Hülle des Neubauflügels wird entsprechend dem Passivhaus-Standard ausgeführt. Alle Glasflächen werden mit Dreifachisolierverglasung geplant. Für das Fachwerkhaus sind die energetischen Sanierungsmaßnahmen vorgesehen. Die Speichermasse des Betonkerns und der Estrichböden wird zudem genutzt, um die tagsüber gespeicherte Wärme nachts ohne viel Energieaufwand an den Innenraum abzugeben. Die Stadtwerke versorgen den Einzugsbereich des Gebäudes mit Gas. Es ist sinnvoll einen Gasanschluss zur Deckung der Energielasten zu nutzen. Dafür ist ein Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Gasturbinenantrieb zur Deckung der Grundlast Wärme- und Stromerzeugung sehr gut geeignet. Die Wand- und Deckenelemente sollten für die Heiz- und Kühlzwecke aktiviert werden. Dafür sind jeweils für den Neubau eine Fußbodenheizung bzw. Kühlung und für das Fachwerkhaus eine Wandheizung bzw. Kühlung vorgesehen. Mit dem Niedertemperaturverfahren <26°Cund den großen Heizflächen wird eine sehr wirtschaftliche Energieausnutzung erreicht. Durch den Verzicht auf Heizkörper wird zudem eine optimale Raumausnutzung ermöglicht. Die flexible Regelung von Temperaturspitzenlasten und die Erhaltung des notwendigen Luft-Feuchte-Niveaus können über die ohnehin notwendige Belüftungsanlage (RLT-Anlage) erfolgen. Dazu wird im unteren Geschoss eine zentrale mechanische Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung und adiabater Abluftbefeuchtung vorgesehen. Die Be- und Entlüftung aller Räume erfolgt über einen zentralen Schacht hinter dem Aufzug, welcher in die Technikräume des Kellers führt. Zuluft ist als Schlitz-Quellluft geplant. Dafür wird in den Westwänden die Installationszonen von ca. 10 cm zur Aufnahme von Zuluft-Kanälen 84

und elektrischen Leitungen vorgeschlagen. Die Luft wird im Bereich des Bodens turbulenzarm zugeführt. Die Abluft wird zentral am Treppenhauskern durch die Wandschlitze abgesaugt. Die Beleuchtung erfolgt flexibel über Stromschienen im Deckenbereich. Stromschienensysteme erlauben eine ausstellungsspezifische Bestückung der Ausstellungsräume mit LED-Beleuchtung. Auch die Foyer-, Café-, Bibliothek- und Büchershop-Zonen sind beleuchtungstechnisch als Ausstellungsflächen nutzbar. LED-Beleuchtung mit graduellen Helligkeitseinstellungen minimiert den elektrischen Energieeinsatz, hat geringe Wartungskosten und reduziert die Kühllast.


Entwurf

Nachhaltigkeit Bei der Planung wurden ökologische und die Aspekte des nachhaltigen Bauens, bzw. nachhaltigen Betriebes des Gebäudes berücksichtigt. Die folgenden maßgeblichen Punkte wurden für die Investitions- und Betriebskosten beachtet: • Energieeinsparende und wirtschaftliche Bauweise Die Konstruktion leitet sich direkt aus den besonderen Gegebenheiten der Baugrube und der beengten Platzverhältnisse ab. Die Materialauswahl zielt auf Nachhaltigkeit und die Einfügung in Stadtbild und lokale Traditionen ab. Der Vorteil liegt in der weitgehenden Vorfertigung der Rähmkonstruktionselemente und der schnellen Montage am Ort. Aufgrund der eigengewichtsoptimierten Tragstruktur wird die Nachhaltigkeit des Gebäudes positiv beeinflusst. • Planung unter Betriebskosten optimierenden Gesichtspunkten Passive Maßnahmen (Architektur, Fassade) und Gebäudetechnik sind optimal aufeinander abgestimmt. Um einen geringen Energieverbrauch bereits aus dem Gebäudekonzept ableiten zu können, wurden zunächst passive Maßnahmen berücksichtigt: Der Baukörper ist so konzipiert, das Wärmeverluste im Winter und Wärmeinträge im Sommer durch die kompakte geschlossene Bauweise mit einem günstigem AN-Verhältnis und einer hoch gedämmten thermischen Hülle minimiert werden. Die Verkehrsflächen wirken als Pufferzone zwischen Außenraum und Ausstellungsräumen. Die Betonkonstruktion wirkt wärmespeichernd und thermisch ausgleichend. Die schwimmenden Estriche erhöhen den Speichermassenanteil und unterstützten das Konzept. Die Ausstellungsbereiche erreichen damit eine hohe Klimastabilität. Im Projekt wurden die nachhaltigen Baumaterialien bevorzugt. • Ökologisches Energiekonzept für Heizungs-, Kühlungs- und Stromversorgung • Umnutzungsmöglichkeit. Der Entwurf basiert auf eine flexible Tragkonstruktion. Die Rähmbauweise, Geschosshöhen, zentrale Erschließung sind die Faktoren, die für den zukünftigen Nutzungswechsel z. B. Wohnnutzung viel Potential bieten.

Raumprogramm gesammt 905,7m2 - öffentliche Ausstellungsfläche 100,7m2 - Ausstellungsbetriebsfläche 526,6m2 - öffentliche Sonderfläche 109,0m2 - private Sonderfläche Gesammt NGF=1617,7m2 + 24,3m2 Terrasse+14,2m2 Balkone Gesammt BGF 2105,7m2 NGF/BGF=0,768

85


Details. Neubau

Detail Untergeschoss M1:20

Detail Untergeschoss “Weiße Wanne” M1:20

86


Entwurf Detail Erdgeschoss- 1. Obergeschoss M1:20

87


Detail Bodenaufbau M1:20

88


Entwurf Detail Dachaufbau M1:20

89


Details. Energetische Sanierung von dem Fachwerkhaus

Detail Kellergeschoss. Sockel M1:15

90

Detail Wand M1:15


Detail Dachkonstruktion M1:15

91


1 2

Bestandssituation: eine Garage teilt das Hof auf die zwei autonomen Bereiche - Kinderspielplatz und Verlagsbetriebsbereich

4

Schritt 1: mit dem Rückbau der Garage entsteht eine direkte Verbindung zwischen der Turmstraße und dem Nikolaikirchhof. Der Hof wird zur einer großen amorphen Fußgängerzone.

5

Schritt 2: eine Ausstellungs-Passage bindet den Hof mit der Düsteren Straße. Es entsteht automatisch zwei logische Ruhebereiche.

6

1 2 3

Schritt 3: die Hofstruktur wird weiter definiert. Es entstehen dabei 6 funktionsorientierte Zonen

92

Schritt 4: Bestimmen von Verkehrswegen durch eine Pergola und andere architektonische Elemente.

Pavillon dient als ein Verbindungselement zwischen den Höfen.


Entwurf Pavillon Introvertiert (Klapp-Fassade geschlossen). Nutzung: Ausstellung, Seminar, Vortrag, Studio

Pavillon ist zum Vortrags-Bereich geöffnet.

Pavillon ist zum Spielplatz geöffnet

Pavillon ist komplett geöffnet.

Hof Aneignung und Weiterführung der vorhandenen Struktur liegen im Grunde des Konzeptes für die Aktivierung des Innenhofes. Es entsteht die Idee der urbanen Passage, die als die Erweiterung der bestehenden Fußgängerzone den Nikolaikirchhof mit der Düsteren und der Turmstraße verbinden soll. Mittels drei inszenierten Eingängen wird der Innenhof mit dem öffentlichen Raum vernetzt. Als Veranstaltungsort wird der Hof im Stadtraum präsent und von weitem wahrgenommen. So führt eine erdgeschossige Passage die Besucher von der Düsteren Straße zum reizvollen Innenhof des Kunstquartiers durch das Galeriegebäude. Mit der Passage besteht für Passanten die Möglichkeit, durch das Haus in den Innenhof zu gelangen, ohne den laufenden Betrieb zu stören. Der Durchgang vernetzt das Kunstquartier und die Stadtöffentlichkeit. Es sendet ein einladendes Signal aus, das ermutigt den Innenhof zu betreten um in der angrenzenden Bebauung das fortgesetzte Kunstquartier zu erfahren. Das Thema der Passage wird weiter als Verbindungselement zwischen den Höfen weiter fortgeführt. Mit dem zweiten Eingangsbereich vom Nikolaikirchhof öffnet sich eine direkte Verbindung zum Stadtraum mit den vielfältigen gastronomischen Angeboten. An dieser Stelle erweitert sich auch das Galerie-Café mit einem Außensitzbereich zum öffentlichen Raum. Der Hof wird auf die unterschiedlichen Funktionsbereiche gegliedert, die unab-

hängig voneinander genutzt werden können. Der Eingangsbereich von der Turmstraße bietet einen Fachradstellplatz für 10 Fahrräder. Der Spielbereich für Familien mit kleinen Kindern wird erhalten, aber hat eine neue Position, die einen besseren Lärmschutz für die Umgebung und stärkere Überwachungspotenziale nachweist. Es gibt auch einen öffentlichen Bereich für Events wie Open-Air-Kino, Vorträge, Seminare, Theater und Performance-Kunst. Der Pavillon, der kleine Innenhof mit mobiler Bühne, die Treppensitzlandschaft und der Seminarraum können dafür zu einer Funktionseinheit vereinigt werden. Außerdem gibt es eine Außenfläche, die sowohl eine Ruhezone bietet, als auch für die dreidimensionale Kunst (Installationen, Skulpturen und Performance) den Raum bieten kann. Durch die Neugestaltung wird der Hof ein attraktives Ziel für Familien. Im Hof sind zahlreiche Ruhezonen und Sitzgelegenheiten geplant. Die Verkehrsbereiche werden mit architektonischen Mitteln wie Passagen, Pergolen, Bodenbeläge und Bepflanzung definiert. So bildet eine Pergola-Konstruktion nicht nur einen architektonischen Auftakt zum Hof, sondern leitet den Besucherverkehr und trennt den Spielbereich von dem Besucherbereich. Die Holzkonstruktion, die mit Kletterpflanzen begrünt werden kann, schafft eine gemütliche Atmosphäre, lässt die Durchblicke zwischen den Bereichen zu und bietet interessante Sichtbezüge. Die Verkehrsflächen werden mit hellen Betonplatten gestaltet. 93


Grundriss EG Hof M1:220

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Grundriss 1OG Hof M1:220

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Lageplan Kunstquartier M1:500

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Entwurf Vogelperspektive Hof

Eingang von der TurmstraĂ&#x;e

Veranstaltungsbereich

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Verfassererklärung Hiermit versichere ich, die vorliegende Arbeit selbständig und ohne andere Hilfsmittel als den angegebenen Quellenverfasst zu haben.

____________________________________ Aliaksei Rybalchanka Kassel, den 22. August 2016

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Annex

Quellenverzeichnis

Internet

Zuwendungsantrag, Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“, Göttingen, 03.12.2014

https://steidl.de/ http://www.as-if.info/

Theodor Hugues, Ludwig Steiger, Johann Weber. Detail praxis Holzbau; 2014, 5. Auflage http://www.competitionline.com/de/ergebnisse/195684 Gail Dexter Lord. Manual of Museum Planning: Sustainable Space, Facilities, and Operations; AltaMira Press; Auflage: 3: 29. März 2012 Barbara Linz. Wood- Holz - Bois (Architecture Compact); h.f.ullmann publishing : 9. April 2009 Auslobungsunterlage für Wettbewerb Kunstquartier Göttingen - Neubau eines Galeriegebäudes

http://www.bmub.bund.de/presse/pressemitteilungen/pm/artikel/bundesbauministerium-foerdert-herausragende-staedtebau-projekte-mit-50-millionen-euro/ http://www.goettinger-tageblatt.de/Goettingen/Uebersicht/Gerhard-Steidl-ueber-Plaene-fuer-das-Kunstquartier-in-Goettingen http://www.kuqua.goettingen.de/index.php

Innenstadtleitbild der Stadt Göttingen von 2011 http://www.wiki-goettingen.de/index.php/G%C3%B6ttinger_Kunstquartier_%28KuQua%29 https://craftcouncil.org/magazine/article/modest-manifesto-museums

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Abbildungverzeichnis Bild S. 6. White cube Bermondcey. Quelle: http://cmk-architects.com/wp-content/uploads/2011/10/WhiteCube_08. jpg Abruf: Juli 2016 Bild S. 23. Gerhard Steidl. Quelle: http://www.abendblatt.de/region/niedersachsen/article206579923/DerBuechermacher-Gerhard-Steidl-wird-65-Jahre-alt.html Abruf: Juni 2016

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