Konversion im Allgäu Herausforderung – Wandel – Chance
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Inhaltsverzeichnis | 02
Vorwort | 03
Sehr geehrte Damen und Herren, im Allgäu sind vier Standorte von der Bundeswehrreform 2011 betroffen. Neben den Standorten in den kreisfreien Städten Kempten und Kaufbeuren, die vollständig geschlossen werden, erfolgen an den Standorten Füssen und Sonthofen deutliche Personalreduzierungen. Diese einschneidenden Maßnahmen wirken sich stark auf die Wirtschaftsund Beschäftigungsentwicklung im Allgäu aus. Dabei sind nicht nur die einzelnen Gemeinden, sondern die gesamte Region und deren zukünftige Entwicklung zu berücksichtigen. Es ist die Aufgabe des gesamten Allgäus, die Auswirkungen der Bundeswehrreform an den einzelnen Standorten anzugehen und gemeinsam zu bewältigen.
04-05
Bundeswehrreform 2011
06-07 08-09
Standort Kaufbeuren
10-11 08-09
Standort Sonthofen
Standort Kempten
Um diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können, wurde in Zusammenarbeit mit den betroffenen Kommunen und Landkreisen ein Konversionsmanagement bei der Allgäu GmbH eingerichtet. Im Fokus der Arbeit des Konversionsmanagement liegen sowohl die einzelnen Bundeswehrstandorte als auch die gesamte Region Allgäu. Es gilt die betroffenen Gemeinden zu unterstützen, Kontakte zwischen den Standorten herzustellen, Nutzungskonzepte zu entwickeln und zu überprüfen sowie Synergieeffekte durch die gemeinsame Bearbeitung auf überregionaler Ebene zu erreichen und zu nutzen. Die vorliegende Broschüre gibt einen Einblick in den aktuellen Stand des Konversionsprozesses im Allgäu. Neben den Planungen und Maßnahmen der Allgäu GmbH werden u.a. die einzelnen Standorte im Detail beleuchtet. Seit Bekanntgabe der Reform haben sich alle Akteure im Allgäu engagiert und zielgerichtet am Konversionsprozess beteiligt. Diesen Weg werden wir auch in Zukunft zusammen weitergehen, um die Herausforderungen der Konversion zu bewältigen und deren Chancen zu nutzen.
Standort Füssen
14-18
Der Konversionsprozess im Allgäu Vorsitzender des Aufsichtsrats Allgäu GmbH: Gebhard Kaiser
19
Ansprechpartner
Geschäftsführer (Sprecher) Allgäu GmbH: Klaus Fischer
Bundeswehrreform 2011 | 04
Bundeswehrreform 2011 | 05
Bundeswehrreform 2011 Konversion – Blick auf Deutschland
Konversion – Blick auf Bayern
26. Oktober 2011: Bekanntgabe des Stationierungskonzepts durch das Bundesministerium der Verteidigung Schließung von 31 Standorten und Reduzierung von 33 Standorten auf weniger als 15 Dienstposten (diese Standorte werden nicht mehr als Standorte geführt) Signifikante Reduzierung von 90 Standorten (Reduzierung um mehr als 50% oder mehr als 500 Dienstposten) Abbau von zivilen und militärischen Stellen von bisher 281.500 Dienstposten auf 197.500 Senkung der durchschnittlichen Verteilung von Dienststellen in den einzelnen Bundesländern von 3,4 auf 2,4 Dienstposten pro 1000 Einwohner
Schließung der Standorte Fürstenfeldbruck, Kaufbeuren und Penzing Verkleinerung auf weniger als 15 Dienstposten: Bamberg, Deggendorf, Kempten, Regensburg, Traunstein und Würzburg Signifikante Reduzierung: Altenstadt, Amberg, Bayerisch Eisenstein, Donauwörth, Erding, Füssen, Hammelburg, Manching, München, Roth, Sonthofen und Untermeitingen Verringerung von 50.700 Dienststellen auf 31.000
Schließung Verkleinerung Signifikante Reduzierung
Konversion – Blick auf das Allgäu Deutschlandweite Standortschließungen nach Dienstpostengrößenordnung Standorte
Überdurchschnittliche Belastung des Allgäus durch die Bundeswehrreform Streichung von 63 % aller Dienstposten in Kempten, Kaufbeuren, Füssen und Sonthofen Reduzierung von 4.520 auf 1.686 Stellen Gänzliche Schließung der Standorte Kaufbeuren und Kempten Enorme Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt durch den Abzug der Soldaten und Zivilbeschäftigten sowie den Wegfall von Lehrgangsteilnehmern Negative Auswirkungen auf die gesamte Region durch die Schließung des Standorts Penzing sowie die Reduzierung von Altenstadt, Untermeitingen und Kleinaitingen aufgrund ihrer Nähe zu den Landkreisen Ostallgäu und Unterallgäu Freiwerden von Liegenschaften des Bundes im Allgäu mit einer Fläche von rund 286 Hektar
Dienstposten
8 Standorte
mit 15 – 100 Dienstposten
4 Standorte
mit 101 – 500 Dienstposten
13 Standorte
mit 501 – 1.000 Dienstposten
6 Standort
mit mehr als 1.000 Dienstposten Quelle: Bundesministerium der Verteidigung 2011 Schließung
Dienstpostenveränderung nach Bundesländern
Verkleinerung
10 9 8 7 6 bisher
5
künftig
4
ø 3,4
3
ø 2,4
2 1
Sachsen
Hessen
Hamburg
Berlin
Bremen
Nordrhein-Westfalen
Baden-Württemberg
Sachsen-Anhalt
Saarland
Brandenburg
Thüringen
Bayern
Niedersachsen
Rheinland-Pfalz
Mecklenburg-Vorpommern
Schleswig-Holstein
0
Quelle: Bundesministerium der Verteidigung 2011
Der Begriff Konversion leitet sich von dem lateinischen Wort „conversio“ ab, was so viel wie Umwenden oder Umkehr bedeutet. Im städtebaulichen Sinn ist in diesem Fall u.a. die Umwandlung oder der Rückbau von militärisch genutzten Flächen zu verstehen. Diese Umwandlung ist ein Prozess, der im Normalfall mehrere Jahre in Anspruch nimmt.
Standort Sonthofen | 06
Standort Sonthofen | 07
Standort Sonthofen Sonthofen hat seit 2009 circa 2.000 Dienstposten verloren. Diesen Verlust zu kompensieren wird nicht nur eine Leistung der Kommune, sondern der ganzen Bevölkerung sein. 1. Bürgermeister Christian Wilhelm
Daten Stadt Sonthofen
Militärische Historie Grüntenkaserne · 1938: Erbauung als „Ritter von Leeb-Kaserne“ · 1945: Besatzung durch Franzosen und anschließend US-Amerikaner · 1956: Einzug der Bundeswehr und Aufstellung der Fernmeldeschule mit einer Fernmeldekompanie · 1957: Einzug des Feldzuglehrbataillons · 1962: Einzug des Gebirgsartilleriebataillons 225 · 1964: Umbenennung in „Grüntenkaserne“ · 1964/65: Einzug der 2. und 3. Kompanie des ABCAbwehrlehrbataillons
Zugehörigkeit: Landkreis Oberallgäu
Gesamtfläche: 46,60 km²
Einwohnerzahl: 21.311 (Stand: 30.06.2013)
Stärken
Jägerkaserne · Erbauung: 1930er Jahre · Fertigstellung: 1936 · Nutzung durch Gebirgs-Jägerregiments-99 der 1. Gebirgsdivision der Wehrmacht · Nach 2. Weltkrieg Beherbergung der Stadtverwaltung Sonthofen bis 1952 (danach Fertigstellung des Rathauses) · 1. April 1956: Aufstellung des Feldzugausbildungsbataillons · 1. Juli 1956: Bildung des ersten Arbeitsstabs für ABC-Abwehr · 1964: Verlegung der ABC-Abwehrschule in die Jägerkaserne und Umbenennung in ABC- und Selbstschutzschule
Überregionales Erschließungsnetz Aufwertungsoffensive Innenstadt Freiraumkorridore Talraum Iller und Ostrach Topographie und Lage (Tor zu den Hochalpen) Innerstädtische Freiräume Wegenetz Rad und Wandern
Herausforderungen Trennwirkung durch Verkehrsinfrastruktur und Konversionsflächen Dezentrale innerstädtische Entwicklung Innerstädtische Wohnumfelddefizite Abgetrennte und degradierte Flüsse, fehlende Erlebbarkeit der Mühlbäche Wenig Grünstrukturen Verkehrsbelastung der Knotenpunkte Eingeschränkte Erschließungsqualität der Innenstadt
Entwicklungspotentiale Verbindung der Stadtquartiere und Verknüpfung mit der Innenstadt Stadtentwicklung und Quartiersaufwertung Gewässer und Talräume Zugänge zur Landschaft Verbindung von Grünräumen Schwerpunktsetzung Stadtentwicklung: Wohnen und Bildung
Generaloberst-Beck-Kaserne · 1934: Errichtung durch NSDAP (als NSDAP Ordensburg Sonthofen) · Nach 2. Weltkrieg zunächst unter französischer Besatzung, danach US-amerikanische Besatzung · 1956: Übergabe an die deutsche Führung, Umbenennung nach Generaloberst-Ludwig-Beck · 1964 bis 1972: Heeresunteroffizierschule I (HUS I) · Bis 2009: Aus- und Fortbildung von Feldjägern sowie als Stabsdienst der Bundeswehr (danach Verlegung nach Hannover)
Sonthofen
1.120
Signifikante Reduzierung
3./ABC Abwehrregiment 750 H
Auflösung
ABC- und Selbstschutzschule H
ABC- und Selbstschutzschule SKB
Leichte ABC-Abwehrkompanie 110 H
Auflösung
Leichte ABC-Abwehrkompanie 120 H
Auflösung
Sportfördergruppe der Bundeswehr SKB
Sportfördergruppe der Bundeswehr SKB
Weitere Dienststellen
Zentrum Brandschutz der Bundeswehr IUD Weitere Dienststellen
Tabelle: Dienstpostenveränderung in Sonthofen (Quelle: Bundesministerium der Verteidigung 2011)
Stand des Verfahrens Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) gemäß §171b BauGb
Auswirkungen durch die Reduzierung der Bundeswehr
Auflösung der Grünten- und Jägerkasernen, Standortverwaltung/Dienstleistungszentrum, Schließung voraussichtlich 2018 [gemäß Bundesministerium 2012] Konversionsfläche 33 ha (davon 12 ha Jägerkaserne, 19 ha Grüntenkaserne, 2 ha STOV) Voraussichtliche Freigabe der Flächen: 2018
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Standort Kaufbeuren | 08
Standort Kaufbeuren | 09
Standort Kaufbeuren Der Verlust des Arbeitgebers Bundeswehr trifft uns als wirtschaftlich schwächste kreisfreie Stadt Bayerns ganz gewaltig. Kaufbeuren muss die Konversionsflächen zur Schaffung von Arbeitsplätzen nutzen. Oberbürgermeister Stefan Bosse
Daten Stadt Kaufbeuren
Militärische Historie Fliegerhorst als Militärischer Standort seit 1934 (Kauf des Grundstücks und Baubeginn)
Bauphasen des Fliegerhorsts: NS-Zeit 1938, US-Nutzung 1945 – 1957, Bundeswehr 1958 – 2005)
Zugehörigkeit: Kreisfreie Stadt
Gesamtfläche: 40,03 km²
Einwohnerzahl: 41.570 (Stand: 31.12.2012)
Stärken Reichhaltige Kultur- und Familienangebote Qualifikations- und Ausbildungsmöglichkeiten Zukunftsträchtige und nutzungsgerechte Infrastruktur Lage innerhalb der Europäischen Metropolregion München (EMM) Wirtschaftsfreundliche Einstellung der kommunalen Politik und Verwaltung INNOVA Allgäu Hightech-Park mit Technologietransfer-Zentrum und Zentrum für Mikrosystemtechnik
Herausforderungen Niedrige Beschäftigungsdynamik in den Wachstumsbranchen und dem Dienstleistungsbereich Strukturwandel bei mehreren großen gewerblichen Arbeitgebern in der Vergangenheit Hohe Wettbewerbswirkung der umliegenden Handelsplätze Kein direkter Autobahnanschluss Militärisches Areal innerörtlich nur unzureichend für den Verkehr erschlossen Begrenztes Stadtgebiet für weitere Entwicklung von Gewerbeflächen und Infrastrukturmaßnahmen
Stand des Verfahrens
Vorbereitende Untersuchung als städtebauliche Entwicklungsmaßnahme zur Konversion (§ 165 BauGB) (im Prozess)
Geschichte Fliegerhorst: · 1918: Erste Landung eines Luftfahrzeuges · 1934: Errichtung einer Verkehrsfliegerschule · 1938: Übernahme durch Wehrmacht – Flugzeugführerschule · 1945: Besetzung durch US-Streitkräfte · 1954: Aufbau technisches Ausbildungszentrum · 1956: Übernahme durch Luftwaffe (Technische Schule der Luftwaffe 1) · 2013: Zusammenfassung von TSLw 1 und TSLw 3 zum Technischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe (TAL) als „Außenstelle Süd“ (Bis 2017 Umzug nach Lagerlechfeld)
Entwicklungspotentiale Oberzentrum laut Landesentwicklungsprogramm (LEP) Integration in das Regionalbahnnetz der Deutschen Bahn mit kurzen Taktungen sowie leistungsstarkem ÖPNV im Regionalbusnetz des OVG Verfügbarkeit ausreichender Flächenreserven im Rahmen der Konversion (ca. 5% des Stadtgebietes) Ansiedlung einer Außenstelle oder kooperativer Forschungseinrichtungen der Hochschule Kempten Stärkungsmaßnahmen der Staatsregierung durch Behördenverlagerungen Verfestigung und Ausbau der FHVRFachhochschule für Öffentliche Verwaltung und Rechtspflege – mit dem Fachbereich Finanzwesen inkl. Weiterbildung Fortführung der Flugsicherungsausbildung am Standort Kaufbeuren durch einen zivilen Anbieter und Öffnung der Ausbildungsstätten für nicht militärische Lehrgangsteilnehmer Großinvestition von HAWE Hydraulik SE in das Werk Kaufbeuren und evtl. Ansiedlung von Zuliefer- und Weiterverarbeitungsunternehmen
Kaufbeuren
880
Auflösung
Technische Schule der Luftwaffe 1 L
Auflösung
Bundeswehr-Dienstleistungszentrum WV
Auflösung
Sanitätszentrum WV
Auflösung
0
Tabelle: Dienstpostenveränderung in Kaufbeuren (Quelle: Bundesministerium der Verteidigung 2011) [Zusätzlich entfallen die Dienstposten des Dienstleistungszentrum Kaufbeuren, welches auch für die Standorte Füssen, Sonthofen, Kempten und Bodensee zuständig ist. Des Weiteren gehen die Lehrgangsteilnehmer mit einer täglichen Antrittsstärke von 600 – 1000 Personen verloren.]
Auswirkungen durch den Abzug der Bundeswehr Auflösung des Fliegerhorsts Kaufbeuren Schließung voraussichtlich 2017 [gemäß Bundesministerium 2012] Konversionsfläche 230 ha (215 ha im Stadtgebiet Kaufbeurens, 15 ha auf der Gemarkung der Gemeinde Ruderatshofen) Voraussichtliche Freigabe der Flächen: 2018 (Teilfreigaben sind früher denkbar)
Standort Kempten | 10
Standort Kempten | 11
Standort Kempten Die Konversion bringt für die Stadt Kempten – traditionelle „Wiege der Gebirgstruppe“ und jahrzehntelanger Bundeswehrstandort – große Herausforderungen mit sich. Diese nachhaltig und bestmöglich zu meistern, wird ein wichtiges Stadtentwicklungs-Thema der kommenden Jahre sein. Oberbürgermeister Thomas Kiechle
Daten Stadt Kempten
Zugehörigkeit: Kreisfreie Stadt
Gesamtfläche: 63,28 km²
Einwohnerzahl: 64.625 (Stand: 31.12.2012)
Stärken
Militärische Historie
Wirtschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt der Region Allgäu Ausgewogenes Arbeitsplatzangebot Innovative Unternehmen (Global Player am Standort) Stabiler Arbeitsmarkt Gute Infrastruktur Vielseitiges Kultur- und Freizeitangebot Zentraler Hochschul- und Bildungsstandort
· Seit 1807: ständige Garnisonstadt (Ältester und traditionsreichster Standort Bayerns) · 1936: Erbauung der Prinz-Franz-Kaserne und Belegung durch 1. Bataillon des Infanterieregiments 91 (1993: Überführung in zivile Nutzung) · 1937: Erbauung der Artilleriekaserne durch die Wehrmacht (auch als Scharnhorstkaserne bekannt) und Belegung durch die 1. Abteilung des ArtillerieRegiments 27 · 1939 bis 1941: Erbauung von Heeres Nebenzeugamt · 1939 bis 1941: Entstehung des Standortlazaretts und Ausbau 1957 (Seiner Auflösung folgte 1980 das Sanitätszentrum 608 mit Facharztgruppen und einer Zahnarztgruppe) · 1961: Kreiswehrersatzamt · 1963: Bundeswehrfachschule (Auflösung 1996) · 1965: Verteidigungskreiskommando 612 „Allgäu“ (Auflösung 1994) · 1971: Errichtung eines Soldatenheimes
Herausforderungen
Begrenztes Gewerbeflächenangebot Angespannter Wohnungsmarkt
Entwicklungspotentiale Ausbau von Gewerbeflächen Stärkung als Hochschul- und Forschungsstandort Bewältigung der demographischen und gesellschaftlichen Herausforderungen Neuordnung von Freiraum und Bebauung Gebäudenutzung Erschließung des Knotenpunktes der Bundesstraßen (B12, B19) für freiwerdende Liegenschaften
Einheiten ab 1956: · Fallschirmjägerbataillon 262 · Sanitätsbataillon 210 · Gebirgsartilleriebataillon 81 · Gebirgssanitätsbataillon 8
Kempten
Einleitung der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen: Durchführung Vorbereitender Untersuchungen für die Gebiete „Berliner Platz“ und „Lazarett“ gemäß § 165 Abs. 4 BauGB
Auflösung
Kreiswehrersatzamt WV
Auflösung
Fachsanitätszentrum ZSan
Auflösung
Gebirgssanitätsregiment 42 ZSan
Auflösung
Weitere Dienststellen
Weitere Dienststellen
Tabelle: Dienstpostenveränderung in Kempten (Quelle: Bundesministerium der Verteidigung 2011)
Auswirkungen durch den Abzug der Bundeswehr Auflösung von Kreiswehrersatzamt (2014), Artilleriekaserne und Sanitätszentrum/Lazarett (2016), Bundeswehrdepot (2018) [gemäß Bundesministerium 2012] Konversionsfläche 22,5 ha (davon 1 ha Kreiswehrersatzamt, 16,5 ha Artilleriekaserne, 3,3 ha Bundeswehrdepot, 1,7 ha Sanitätszentrum/Lazarett) Voraussichtliche Freigabe der Flächen: 2014/2016/2018
Stand des Verfahrens
870
6
Standort Füssen | 12
Standort Füssen | 13
Standort Füssen Der Standort Füssen wird um circa 500 Dienstposten reduziert. Betrachtet man aber die Personen, die mit den Dienstposten in Verbindung stehen, also Ehefrauen und Kinder, dann wird Füssen zwischen 1.200 und 1.400 Menschen verlieren. 1. Bürgermeister Paul Iacob
Daten Stadt Füssen
Zugehörigkeit: Landkreis Ostallgäu
Gesamtfläche: 43,50 km²
Einwohnerzahl: 14.512 (Stand: 31.12.2012)
Stärken
Militärische Historie
Vielseitiges Angebotspotential im Tourismus Große Kulturvielfalt Sehr gute Verkehrsanbindung Zukunftsfähige Energiekonzepte (u.a. Wasserkraft, Photovoltaik) 60.000 m² voll erschlossene Gewerbeflächen Zertifizierte Gesundheitsregion
· 1936: Errichtung der „Generaloberst-BothmerKaserne“ durch die Wehrmacht · 1945: Übernahme der Liegenschaft durch die US-Streitkräfte (Umbenennung in „Burnette-Kaserne“) · 1958: Einzug der Bundeswehr in die „Jägerkaserne“ · 1964: Umbenennung in „Generaloberst-Dietl-Kaserne“ · 1995: Umbenennung in „Allgäu-Kaserne“ · Seit 2009: Umfangreiche Renovierungsarbeiten und Neubauten in „Allgäu-Kaserne“
Herausforderungen
Einheiten: · Ab 1970: Gebirgsartilleriebataillon 225 (Ab 2007 Umgliederung in Gebirgsaufklärungsbataillon 230) · Ab 1993: Gebirgsinstandsetzungsbataillon 8 · Ab 2004: Umgliederung in Gebirgsbataillon 8
Unterdurchschnittliche Arbeitsplätze im hochqualifizierten Segment Fachkräftemangel Abwanderung junger Schulabgänger in die Großstädte Geringes Gewerbesteueraufkommen Sehr hohes Preisniveau
Entwicklungspotentiale Natur und Landschaft Gesundheitswesen Touristischer und kultureller Bereich Vernetzungspotential im In- und Ausland
Füssen
1.650
Signifikante Reduzierung
Gebirgsaufklärungsbataillon 230 H
Gebirgsaufklärungsbataillon 230 H
Gebirgslogistikbataillon 8 H
Gebirgsversorgungsbataillon 8 H
Sanitätszentrum ZSan
Regionale Sanitätsversorgung ZSan
Weitere Dienststellen
Weitere Dienststellen
Tabelle: Dienstpostenveränderung in Füssen (Quelle: Bundesministerium der Verteidigung 2011)
Stand des Verfahrens
Integriertes städtisches Entwicklungskonzept (ISEK) in Planung
Auswirkungen durch die Reduzierung der Bundeswehr Keine Auflösung von Kasernen, allerdings Truppenreduzierung Konversionsfläche 0 ha
1.090
Konversionsmanagement | 14
Konversionsmanagement | 15
Der Konversionsprozess im Allgäu — ein Überblick 2013
Oktober
November
Dezember
2012 Januar
Verkündung der Bundeswehrreform 2011 durch den damaligen Bundesminister der Verteidigung, Dr. Thomas de Maizière
Februar
Allgäu Initiativ Konferenz (AIK) erarbeitet Forderungen zum Thema Konversion · Ankaufsrecht zu günstigen Konditionen der betroffenen Kommunen gegenüber der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben · Stärkung der öffentlichen Einrichtungen an den Standorten · Verbesserung der Verkehrsanbindung des Allgäus · Finanzielle Hilfen zur Um- und Neunutzung der Konversionsflächen · Schaffung der Möglichkeiten zur Einrichtung eines Konversionsmanagements
März
April
Mai
Juni
Juli
Einberufung von mehreren Sitzungen und Workshops zur Vorbereitung der Einrichtung eines Konversionsmanagements durch die Allgäu GmbH mit folgenden Vertretern: · Standorte Füssen, Kaufbeuren, Kempten, Sonthofen und Ruderatshofen · Landratsämter Ostallgäu und Oberallgäu · Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie · Regierung von Schwaben
November
Dezember
2013 Januar
Erste Gespräche zum Thema Fördermittelberatung mit den Konversionsstandorten
· Abstimmungsgespräche mit betroffenen Kommunen sowie zuständigen Behörden und Ämtern · Besichtigung der Standorte · Aufbau von allgäuweiten und lokalen Arbeitsstrukturen · Erarbeitung und Definition von konkreten allgäuweiten und lokalen Projekten
August
September
Beitritt in den Arbeitskreis „Kommunale Zusammenarbeit Konversion“ in Vertretung der Allgäuer Standorte Begehung Landkreis Ostallgäu mit Invest in Bavaria zum Schwerpunktthema „Konversion und Flächen“
Vorbereitung und Abstimmung eines Projektförderantrags zum Thema „Standort- und Gewerbeflächenmanagement/-marketing“ 2. Sitzung des Allgäuer Konversionsbeirates Erfahrungsaustausch Konversionsstandorte Sonthofen und Donauwörth
Übergabe des Förderbescheides und Bewilligung von Mitteln für ein Konversionsmanagement im Allgäu Start des Allgäuer Konversionsmanagements
Juli
November
1. Allgäuer Konversionskongress in Sonthofen
Dezember
Bewilligung des Projektförderantrags „Standort- und Gewerbeflächenmanagement in Verbindung mit einem Standort- und Gewerbeflächenmarketing im Rahmen des Konversionsmanagements Allgäu“
Okt 12 – Jan 13
Oktober
Mai
Oktober
August
September
April
Informations- und Abstimmungsgespräche mit Bundestags- und Landtagsabgeordneten aus Schwaben und dem Allgäu
Juni Kommunale Erwerbsinteressen müssen vorrangig vor einer Ausschreibung berücksichtigt werden. Der Bund muss aufsichtlich und haushaltsrechtlich sicherstellen, dass die BImA den Standortkommunen ein Ankaufsrecht zu günstigen Konditionen gewährt.
Nov 11 – Sep 12
Februar
März
Best-Practice Austausch zum Thema Konversion mit den Städten Pirmasens und Mannheim, Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz, TU Kaiserslautern
1. Sitzung Allgäuer Konversionsbeirat (Zusammensetzung: Bundeswehrstandorte Allgäu, Landkreise Ostallgäu und Oberallgäu, Bayer. Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Regierung von Schwaben, Invest in Bavaria)
September 2012: Übergabe des Förderbescheides
März - Jun 13
2011
Konversionsmanagement | 16
Arbeitsbereiche und Projekte des Konversionsmanagements Die Abstimmung zwischen Konversionsmanagement und den Allgäuer Bundeswehrstandorten sowie die Zusammenarbeit im Allgäuer Konversionsbeirat sind maßgeblicher Bestandteil des Konversionsprozesses. Gemeinsam konnten sich die Akteure auf folgende Projekte einigen, die seit Anfang 2013 umgesetzt werden.
Koordination und Unterstützung der betroffenen Kommunen Abstimmung der verschiedenen Maßnahmen an den einzelnen Standorten Nutzung von vorhandenen Synergieeffekten Unterstützung bei konversionsbezogenen Themen (bspw. Sichtung von Angeboten und Ausschreibungen, Datenrecherche/ - Analyse) Vertretung der Allgäuer Standorte in bayern- und bundesweiten Arbeitskreisen
Erstellung des Allgäuer Konversionskonzeptes
Darstellung der Einzelmaßnahmen der Standorte und der allgäuweiten Maßnahmen des Konversionsmanagements im Rahmen einer Gesamtstrategie
Fördermittelberatung für die betroffenen Kommunen Recherche nach Fördertöpfen zur Bewältigung der Konversion Recherche nach konversionsunabhängigen Fördertöpfen zur Stärkung der Standortentwicklung Unterstützung bei Antragskonzeption und Antragsstellung
Standort- und Gewerbeflächenmanagement in Verbindung mit einem Standort- und Gewerbeflächenmarketing Entwicklung und Optimierung regionaler Wirtschaftscluster Durchführung einer Standortkampagne zur Imagestärkung des Allgäus als attraktiven Wirtschaftsstandort Aufbau eines regional koordinierten Flächenmanagements Gewerbeflächenmarketing
Weiteres Durchführung einer Grundlagenstudie über die regionalen Auswirkungen der Bundeswehrreform Durchführung von themenbezogenen Veranstaltungen und Workshops
Konversionsmanagement | 17
1. Allgäuer Konversionskongress Am 07. November 2013 führte die Allgäu GmbH auf dem Gelände der Jägerkaserne in Sonthofen den 1. Allgäuer Konversionskongress durch. Im Fokus der Veranstaltung standen Vorträge zu den aktuellen politischen Rahmenbedingungen zum Thema Konversion, der aktuelle Sachstand an den Bundeswehrstandorten im Allgäu sowie bundesweite Best-Practice Beispiele zu unterschiedlichen Konversionsthemen. Ein intensiver Einblick in die verschiedene Herangehensweisen an die Konversionsproblematik wurde unter anderem an den Beispielen der Städte Sonthofen, Mannheim und Augsburg, des Baden-Airparks in Söllingen sowie einer Projektentwicklungsgesellschaft gegeben. Circa 100 Teilnehmer diskutierten über das Thema Konversion. Die Veranstaltung soll in den kommenden Jahren zu sachspezifischen Themen fortgeführt werden.
Konversionsmanagement | 18
Erfahrung — sammeln, austauschen, erweitern
Konversionsmanagement | 19
Konversionsmanagement Allgäu GmbH Ihre Ansprechpartner im Konversionsmanagement:
Ein wichtiger Baustein in einem erfolgreichen Konversionsprozess ist der ständige Austausch von Erfahrungen und Wissen zwischen Konversionsstandorten, zuständigen Behörden und Ämtern sowie beteiligten Projektbüros. Das Allgäuer Konversionsmanagement initiiert daher Treffen und Exkursionen zwischen betroffenen Akteuren im Allgäu, Bayern und Deutschland und nimmt selbst an Veranstaltungen teil:
Veranstaltungen: Informationsgespräche zu Fragen der strukturellen Entwicklung Konversion – Regierung von Schwaben und Oberbayern Tagung Wirtschaftsflächen der Zukunft Konversion (Heidelberg) Konversion als Motor der Stadtentwicklung (München) Militärische Konversion – erfolgreich gestalten (Berlin) Konversion – Zwei Seiten einer Medaille (Marktoberdorf)
Axel Egermann Allgäuer Straße 1 87435 Kempten
Martha Schedel Allgäuer Straße 1 87435 Kempten
Tel. +49(0)831/5753721 egermann@allgaeu.de
Tel. +49(0)831/5753722 schedel@allgaeu.de
Erfahrungsaustausch: Besuch von Konversionsprojekten in Leipheim, Pirmasens und Sindelfingen Austausch mit Konversionsmanagements (Stadt Mannheim, TU Kaiserslautern, Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz) Erfahrungsaustausch Bundeswehrstandorte Sonthofen-Donauwörth
Arbeitsgruppen: Netzwerk bayerische Konversionsmanagements der bayerischen Landesentwicklung Arbeitsgruppe Kommunale Zusammenarbeit Konversion Netzwerk schwäbischer Regional- und Konversionsmanagements der Regierung von Schwaben Steuerkreis Konversion Kempten
Vorbereitung von Kooperationsprojekten: Invest in Bavaria – Durchführung einer Begehung des Landkreises Ostallgäus mit Schwerpunkt auf den Kommunen Ruderatshofen, Füssen, Buchloe Ideenwettbewerb zur Nachnutzung des Textilareals in Füssen in Zusammenarbeit mit der Hochschule Augsburg
Impressum Allgäu GmbH Gesellschaft für Standort und Tourismus Allgäuer Straße 1 87435 Kempten (Allgäu) Tel +49 (0) 831 – 575 37 30 Fax +49 (0) 831 – 575 37 33 e-mail: info@allgaeu.de |standort.allgaeu.info S. 1 Allgäu – Würfel © Fotolia, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl S. 2 Bundeswehruniform © kuhstadl S. 4 Zaun © kuhstadl S. 5 Bebauungsplan © kuhstadl S. 6 General-Oberst-Beck-Kaserne © Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl S. 7 Luftaufnahme Kasernen Sonthofen © www.Luftbild-Bertram.de, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl S. 8 Fünfknopfturm © Stadt Kaufbeuren, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl S. 9 Fliegerhorst Kaufbeuren © www.Luftbild-Bertram.de, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl S. 10 Rathaus Kempten © Stadt Kempten, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl S. 11 Luftaufnahme Kasernen Kempten © www.Luftbild-Bertram.de, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl S. 12 Kloster Sankt Mang © Stadt Füssen, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl S. 13 Eingang Allgäu-Kaserne © Allgäuer Zeitungsverlag GmbH S. 14/15/16 Bauzeichnungen © kuhstadl S. 17 Allgäu – Würfel © Fotolia, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl S. 18 Flugzeug © Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, Fotomontage: Werbeagentur kuhstadl S. 19 Allgäu – Turm © iStock Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat.
Allgäu GmbH Gesellschaft für Standort und Tourismus Allgäuer Str. 1 - 87435 Kempten - Deutschland Tel +49(0)831/5 75 37 30 · Fax +49(0)831/5 75 37 33 E-Mail info@allgaeu.info · standort.allgaeu.info