Jahresbericht 2010

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Jahresbericht 2010


Inhalt

Einleitung

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Chronologischer Jahresrückblick

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Natur erleben 8 Erfolgreiche Saison im Naturparkhaus Hinterriß 10 Naturpark-Ranger 12 Besucherangebote 13 Natur begreifen 16 Der Alpenpark macht Schule 16 Natur schützen 20 Naturschutzförderungen 22

Öffentlichkeitsarbeit und Partizipation Der Alpenpark in den Medien Der Alpenpark stellt sich der Diskussion Alpenpark on Tour

24 25 27 28

Projektpartner Förderungen

30 31

Vorausschau 2011

32


Einleitung Das Jahr 2010 stand für uns ganz im Zeichen der Weiterentwicklung unserer Projekte und Aktivitäten in den drei thematischen Schwerpunkten „Natur erleben, begreifen, schützen“. Bei den Besuchern stand erstmals die Realisierung von Besucherangeboten in den Bereichen Halltal, Achensee und Hinterriß im Vordergrund. Mit unseren Naturpark-Rangern haben wir die Präsenz des Alpenparks im Gebiet massiv verstärkt und damit unbezahlbares Wissen zur Besucherlenkung sammeln dürfen. In der Umweltbildung forcierten wir die Ausbildung unserer Naturparkführer, um eine spannende Naturvermittlung mit Qualität und Hintergrundwissen zu garantieren. Das große Interesse an unserem Schulprogramm und die

Alpenpark Karwendel Jahresbericht 2010

positive Rückmeldung der Schüler und Lehrer bestärken uns, diesen Weg konsequent weiter zu gehen. Im Naturschutz ging es schlichtweg um die konsequente Fortführung der festgelegten Schwerpunkte im Rahmen des Karwendelprogramm 2013. Nur dies kann langfristig echte „Erfolge im Feld“ garantieren. Dies waren nur exemplarische Auszüge aus den vielen Aktivitäten und Projekten 2010. Viel Spaß beim Lesen des Jahresberichts wünschen Josef Hausberger | Obmann Hermann Sonntag | Geschäftsführer Anton Heufelder | Stv. Geschäftsführer

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Chronologischer Jahresrückblick 01

26. Jänner

Verleihung Prädikat Naturpark

02

26. Jänner Verleihung Naturpark

03

6. Mai Tourismustag

04

14. - 18. Juni Expedition Karwendel

19. April

05

25. Mai Eröffnung Themenweg

Flurreinungsaktion Pertisau

6. Mai

Tourismustag

25. Mai

Eröffnung Themenweg Eng

26. Mai

Start Besucherangebot Achensee

06

14. - 18. Juni 14. Juni - 9. Juli

Expedition Karwendel Schulprogramm auf der Nordkette 14. - 18. Juni Expedition Karwendel

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07

1. Juli

Start Naturpark-Ranger-Projekt

11. - 17. Juli

Bergwaldprojekt am Großen Ahornboden

11. - 17. Juli

ASI-Kooperation „Natur intensiv“

22. Juli 30. + 31. Juli 08

28. August

WWF Sommercamp am Solsteinhaus

1. Juli Naturpark-Ranger-Projekt

Vorstandsausflug Solsteinhaus

Karwendelmarsch

11. - 17. Juli ASI-Kooperation

09 8. September

Präsentation Adlerwegbroschüre

14. September

Pflanzaktion Großer Ahornboden Fertigstellung Artenhilfsprogramm Kl. Ahornboden 8. September Adlerwegbroschüre

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1. Oktober

Verleihung Umweltpreis der Stadt Innsbruck

25. Oktober

Haller Nightseeing

31. Oktober

Naturparkhaus: Erfolgreiche Bilanz 2010

26. November

Auszeichnungsfeier UNESCO-Dekadenprojekt

14. September Kleiner Ahornboden

1. Oktober Umweltpreis

12

26. November UNESCO

Alpenpark Karwendel Jahresbericht 2010

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Nature Watch im Hinterautal (Foto: Nature Watch)

Natur erleben


Natur erleben Ziele –– Der/Die BesucherIn hat die Möglichkeit, den Alpenpark durch ein entsprechendes Angebot an Führungen, Infrastruktur und Veranstaltungen bewusst wahrzunehmen. –– Der/Die BesucherIn wird sich durch die Akivitäten des Vereins und seiner Mitglieder der Sensibilität des Karwendels bewusst.

Meilensteine 2010 –– erste regelmäßige Besucherangebote am Achensee und in Hinterriß –– Ausbildungsprogramm für Naturparkführer –– Naturpark-Ranger

Projekte und Aktivitäten 2010 –– –– –– –– –– –– ––

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Betreuung Naturparkhaus Hinterriß mit Vortragsreihe usw. Neuer Themenweg Engalm Unterschiedliche Besucherangebote Achensee, Halltal und Hinterautal Karwendelmarsch Neue Alpenpark-Wanderkarte Adlerwegführer Karwendel Naturpark-Ranger

Die Naturpark-Führer (Foto: Sanja Janker)


Auf dem Weg zum Issanger (Foto: Nature Watch)

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Erfolgreiche Saison im Naturparkhaus Hinterriß Das Naturparkhaus hat sich in der zweiten Saison gut entwickelt. Seit dem 1. Mai fanden nicht weniger als 10.586 Menschen den Weg nach Hinterriß. Aufbauend auf den Erfahrungen des ersten Jahres wurden im Vorfeld einige Neuerungen vorgenommen. Zu seiner besseren Kennzeichnung als Besucherzentrum wurde am Parkplatz vor dem Haus eine Infosäule postiert, an der neben den Öffnungszeiten auch der aktuelle Veranstaltungskalender aushängt. Zudem machen die wehenden Alpenpark-Fahnen den Besucher aufmerksam und heißen ihn im Alpenpark willkommen. Auf der Fahrt durch das Rißtal weisen fünf „Stoanmandln“ mit Entfernungsangaben den Weg zum Naturparkhaus.

Besucher im Naturparkhaus

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Das stark erweiterte Besucherangebot stieß auf reges Interesse, was die mit durchschnittlich 25 Personen überaus gut besuchten Fachvorträge und Exkursionen belegen. Die Palette der zwölf Veranstaltungen und zwei Sonderausstellungen reichte dabei von Vorträgen (z.B. „Wälder im Karwendel“ oder „Fledermäuse – Jäger der Nacht“) über eine Podiumsdiskussion zum Thema Tourismus bis hin zu einem Fotoworkshop mit den Naturfotografen Reinhard Hölzl und Anton Vorauer. Die strategischen Partnerschaften mit den Tourismusverbänden rund ums Karwendel waren ein weiterer Grund für das gesteigerte Besucherinteresse im heurigen Jahr. Gesamt betrachtet kann man mit der diesjährigen Entwicklung sehr zufrieden sein.


Veranstaltungen im Naturparkhaus

20. Mai

Die Vogelwelt im Karwendel

25

Vortrag

21. Mai

Die Vogelwelt im Karwendel

10

Exkursion

2. Juli

Almen im Karwendel

30

Vortrag

3. Juli

Almen im Karwendel

8

Exkursion

23. Juli

Wildfluss Isar

19

Vortrag

6. August

Schmetterlinge

14

Vortrag

13. August

Flederm채use

32

Vortrag

27. August

W채lder im Karwendel

36

Vortrag

10. September

Urweltgebirge Karwendel

18

Vortrag

16. September

Naturtourismus: Chance oder Fluch

32

Podiumsdiskussion

1. + 2. Oktober

Goldener Herbst

13

Fotoworkshop

Karwendel: Natur- und Freizeitparadies

17

Vortrag

15. Oktober

Besucher

16. September Podiumsdiskussion Naturtourismus: Chance oder Fluch?

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21. Mai Exkursion Die Vogelwelt im Karwendel

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Naturpark-Ranger Im heurigen Sommer waren erstmals Naturpark-Ranger im Karwendel unterwegs, um die BesucherInnen über die Schönheit und Sensibilität des Gebiets zu informieren.

Das Tätigkeitsfeld der Naturpark-Ranger lag im Schnittbereich von Umweltbildung und Tourismus. Sie betreuten und informierten die Besucher im Alpenpark Karwendel und waren Ansprechpartner für die örtliche Bevölkerung bzw. die im Alpenpark arbeitenden Menschen. Das Vermitteln von Wissen über und Verständnis für die Natur sowie die Ziele des Alpenpark Karwendel standen dabei im Mittelpunkt. Die vier Naturpark-Ranger waren meist zu zweit und vor allem in den Regionen Hinterau-/ Karwendeltal, Rißtal mit Seitentälern und dem Falzthurn-/Gerntal unterwegs. Sie informierten die BesucherInnen an ausgewählten Plätzen, führten ihnen durchs Spektiv die Schönheit und Sensibilität des Naturparks vor Augen und führten repräsentative Zählungen durch, die für die weitere Besucherlenkung relevant sind. Die Arbeit der Ranger konnte über den eigens dafür eingerichteten Ranger-Blog im Internet verfolgt werden.

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Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Die Ranger führten über 1.900 persönliche Gespräche mit den Besuchern und über 500 Erhebungen zu Flora und Fauna bzw. anderen wichtigen Vorkommnissen durch. Diese Informationen stellen für uns eine wesentliche Grundlage für das zukünftige Besuchermanagement dar. Nebenbei sammelten die Naturpark-Ranger 2.200 Liter Müll. Das Projekt wurden von Haibike/BikerBahnhof Mittenwald und Swarovski Optik unterstützt. Haibike/BikerBahnhof Mittenwald stellten den vier Naturpark-Rangern die Dienst-Mountainbikes zur Verfügung. Für einen ausgezeichneten Durchblick sorgten die Präzisionsferngläser und Spektive von Swarovski Optik. Das Projekt selbst wurde aus Mitteln der Ländlichen Entwicklung finanziert. Nach dem großen Erfolg im ersten Jahr soll das Projekt fortgeführt werden, sobald die Finanzierung gesichert ist.


Besucherangebote Ein wichtiges Ziel für 2010 war es, die starke Schiene im Bereich der Umweltbildung „Natur begreifen“ um Besucherangebote zu erweitern. Unsere Erwartungen hinsichtlich der Nachfrage wurden dabei übertroffen. Nicht nur die wöchentlichen Alpenpark-Wanderungen (Gernalm und Hochplatte) waren im Sommerprogramm des TVB Achensee gut besucht, sondern es gab auch zahlreiche Anfragen zu Nature Watch Touren im Halltal und Hinterautal. Darüber hinaus wurde mit der Alpinschule Innsbruck eine ein-

wöchige Natur-intensiv-Tour unter Leitung des Alpenparks entwickelt. Das Besucherangebot hatte einen Umfang von 78 Veranstaltungen mit 978 TeilnehmerInnen. Die steigende Zahl an Veranstaltungen machte eine Aufstockung der NaturparkführerInnen erforderlich. Aus diesem Grund entwickelten wir ein dreistufiges Anforderungsprofil und Weiterbildungsprogramm.

Veranstaltungen

Teilnehmer 83

7

260 28

Nature Watch Halltal * Hinterriss Achensee * 81

Nature Watch Hinterautal

38 5

Alpenpark Karwendel Jahresbericht 2010

* in Kooperation mit den Tourismusverbänden

504

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Expedition Karwendel mit Hauptsch端lern aus Wattens (Foto: Susanne Schulz)

Natur begreifen


Natur begreifen Ziele (aus dem Karwendelprogramm 2013)

–– Jede/r SchülerIn der Karwendelregion kommt mit dem Alpenpark Karwendel in Berührung bzw. baut eine Beziehung mit dem Alpenpark auf. –– Das Umweltbildungsprogramm des Alpenpark wird als innovativ, spannend und empfehlenswert für LehrerInnen wahrgenommen. –– Die regionalen Akteure wie Bürgermeister, Tourismusvertreter usw. entwickeln ein klares Bild über das Schutzgebiet, erkennen seine Besonderheiten und den Nutzen von nachhaltiger Entwicklung. –– Das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Bedeutung und die Schutzwürdigkeit des Gebiets soll gestärkt werden.

Meilensteine 2010 –– Erweiterung Umweltbildungsprogramm –– Expedition Karwendel –– Auszeichnungen unserer Alpenparktage

Projekte und Aktivitäten 2010 –– –– –– –– –– –– –– –– –– ––

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Alpenparktage Schulbesuche Expedition Karwendel Naturerlebnistage Karwendelolympiade Nordkettenaktion „Leben im Hochgebirge“ Innsbrucker Ferienzug Wipptaler Ferienexpress Spezialführungen Lehrerfortbildung

Der Alpenpark macht Schule Das Umweltbildungsprogramm ist beliebter denn je - nicht zuletzt dank des neuen Folders, der zu Saisonbeginn über den Landesschulrat an alle Pflichtschulen in den Bezirken Innsbruck, Innsbruck Land und Schwaz verteilt wurde. Die Nachfrage nach den unterschiedlichen Programmen war heuer beträchtlich, sodass der Juni – als stärkster Monat – frühzeitig nahezu ausgebucht war.

Insgesamt nahmen 1.496 TeilnehmerInnen an 74 Umweltbildungsveranstaltungen des Alpenparks teil. Aufgrund der sehr guten Resonanz des Nordketten-Schulprogramms wurde dieses im Juni/Juli wiederholt und um eine zusätzliche Woche verlängert. DAS Highlight war die erste Karwendel-Expedition mit den beiden Klassen der Hauptschule Konrad Fichtl aus Wattens. Fünf Tage lang von Hütte zu Hütte quer durch das Karwendel – eine Herausforderung, die alle Teilnehmer bravourös meisterten. Die Alpenparktage, bereits ein Klassiker der schulischen Umweltbildung im Karwendel, wurden gleich in doppelter Weise ausgezeichnet: Zum einen mit dem diesjährigen Umweltpreis der Stadt Innsbruck, zum anderen mit dem UNDekadenprojekt der UNESCO in Wels.


Veranstaltungen 30 2010 (Gesamt: 74) 2009 (Gesamt: 53) 20 17

15 11

3 Schulbesuche

12

10

3

1

Karwendelolympiade

Alpenparktage

Nordkette

4 1

Naturerlebnistage Eng

Expedition Karwendel

Spezialprojekte

Sch端lerInnen 560 2010 (Gesamt: 1.496) 2009 (Gesamt: 1.399)

425

401

375

404

212 164

130 68

31 Schulbesuche

Karwendelolympiade

Alpenparktage

Alpenpark Karwendel Jahresbericht 2010

Nordkette

94

Naturerlebnistage Eng

31 Expedition Karwendel

Spezialprojekte

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Vielfalt im Alpenpark Karwendel (Foto: Susanne Schulz)

Natur sch端tzen


Natur schützen Ziele (aus dem Karwendelprogramm 2013)

Prozesse

Habitate

–– Wir wollen natürliche Walddynamiken fördern und natürliche Waldbestände (v.a. ab den älteren Terminalphasen) erhalten. –– Wir wollen die Erhaltung und natürliche Verjüngung von verschiedenen typischen Waldgesellschaften des Bergmischwaldes sicherstellen.

Wald

–– Wir wollen das Wildflusssystem mit all seiner Dynamik, seinen Lebensräumen und Arten erhalten und punktuell verbessern.

Fluss

–– Wir wollen eine multifunktionale, naturnahe, räumlich differenzierte Almwirtschaft entwickeln. –– Wir wollen den Ahornbestand am Kleinen und Großen Ahornboden sichern. –– Wir erhalten und stellen die natürlichen Moorbildungsprozesse wieder her.

Hot Spots

Wir sichern das Überleben ausgewählter Leitarten im Gebiet wie Weißrückenspecht, Flussuferläufer, Deutsche Tamriske und Tanne. Arten

–– Wir erhalten alte, naturnahe, totholzreiche Laubmischwälder als Lebensraum des Weißrückenspechtes. –– Wir wollen den Laubholz- und Tannenanteil in der Verjüngung erhöhen. –– Wir minimieren die Störung der Brutgebiete des Flussuferläufers in Abstimmung mit Bayern. –– Wir sichern das Überleben der Deutschen Tamariske durch die Erhaltung natürlicher Flussdynamiken.

Die wichtigsten Meilensteine 2010 –– zahlreiche neue Förderwerber bei den Naturschutzmaßnahmen –– erfolgreicher Abschluss der Flussuferläuferkartierung im Rißtal –– zahlreiche Verbesserungen am Großen und Kleinen Ahornboden

Projektliste und Aktivitäten 2010 –– –– –– ––

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Waldarten

Artenhilfsprogramm Bergahorn Beobachtungsfläche Kleiner Ahornboden Artenhilfsprogramm Flussuferläufer Rißtal Abwicklung Naturschutzförderungen

Flussarten


Erfreulich ist das verstärkte Interesse der Bewirtschafter und Grundbesitzer an den unterschiedlichen Fördermöglichkeiten im Schutzgebiet. In diesem Bereich konnten zahlreiche Projekte umgesetzt werden. Gemeinsam mit Birdlife Österreich konnte im Rahmen der Kartierung für den Flussuferläufer eine wichtige Grundlage für den weiteren Schutz dieser Charakterart geschaffen werden. Für den Bergahorn wurden zahlreiche schon lange geplante Maßnahmen umgesetzt: Im Mittelpunkt standen dabei die längst fällige Reparatur vieler Zäune am Großen Ahornboden und die Errichtung einer Beobachtungs- und Naturverjüngungsfläche am Kleinen Ahornboden. Weiters wurden erstmals eine übersichtliche Chronik für den Ahornboden angelegt und die Datenbank zum Artenhilfsprogramm Bergahorn aktualisiert. Auf Basis dieser Daten ergibt sich folgender Altersbestand am Großen Ahornboden:

Entwicklung des Ahornbestandes 1.993 1953 1.639 1.639

2000 2010

573 611 382 389 132 156 160 alt

92

mittel

jung

Mortalität

Ahornbestand 2010 1.639

611 389 160 alt

Alpenpark Karwendel Jahresbericht 2010

mittel

56 jung

Mortalität

Neupflanzungen

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Naturschutzförderungen Durch den Schutzgebietstatus des Karwendels stehen den Grundbesitzern und Bewirtschaftern zahlreiche Naturschutzförderungen zur Verfügung. Das derzeitige Förderprogramm ist mit Abstand das umfassendste und am besten dotierte, das jemals in Tirol verabschiedet wurde. Die Palette reicht von Fördermöglichkeiten für traditionelle Landschaftselemente wie Schindeldächer oder alte Zauntypen über den Erhalt von Feuchtgebieten und Mooren bis zum Mähen der Bergmahd. Von Seiten des Alpenparks unterstützen wir die Interessenten beim Antrag und der gesamten Abwicklung der Förderungen. Wir haben den Ehrgeiz und das Ziel, dass möglichst viele Bewirtschafter am Förderprogramm teilnehmen.

Standardförderungen im Alpenpark Karwendel € 7.992 € 1.485 € 7.992 € 607

Moorschutz Sonstiges Landschaftsschutzprojekt € 43.342

Schindeldächer / Stadel

€ 31.240

2009 2010

Naturwaldreservate (in ha) 441,92

474,59

452,95

251,50 187,24

1997

22

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010


Totholz im Alpenpark Karwendel (Foto: Michael Haupolter)

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Öffentlichkeitsarbeit und Partizipation Ziele (aus dem Karwendelprogramm 2013)

Der Alpenpark geht auf die Menschen zu. Information ist kein notwendiges Übel, sondern zentraler Bestandteil für eine erfolgreiche Zusammenarbeit - im Zweifelsfall mehr als weniger. Wir entwickeln Maßnahmen, um die Bevölkerung von Beginn an einzubinden und zur Mitarbeit anzuregen (z.B. Bergwaldprojekte) sowie Multiplikatoren zu gewinnen. Den Alpenpark zu stärken und Akzeptanz und Verständnis für die Projekte zu entwickeln funktioniert nur, wenn von beiden Seiten der jeweilige Partner „mitgedacht“ wird. Nicht nur in der Pressearbeit, sonern auch bei Veranstaltungen usw. sollte der Alpenpark eingebunden werden. Der Alpenpark Karwendel soll in den Gemeinden sichtbar gemacht werden. Durch Newsletter, Gemeindezeitung, Präsenz in den Medien und bei Veranstaltungen in den Gemeinden und Schulen sowie durch Nutzung bestehender Plattformen versucht der Alpenpark, zu informieren. Aufkommende Konflikte versuchen wir intern und nicht über die Öffentlichkeit bzw. Medien zu lösen.

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Der Alpenpark in den Medien Auf Basis der APA-Defacto, in der alle größeren Print- und elektronischen Medien erfasst sind, wurde eine Auswertung der Medienpräsenz des Alpenparks vorgenommen. Die gesetzten inhaltlichen Schwerpunkte konnten auch medial transportiert werden. So waren die Themen „NaturparkPrädikat“, „Naturpark-Ranger“, „Wanderführer Adlerweg“ und „Karwendelmarsch“ am häufigsten genannt. Der Alpenpark kam 2010 insgesamt 96 Mal in größeren Medien vor (Bezirksblätter u.ä. darin nicht enthalten). Dies ist sowohl im historischen als auch im Vergleich mit den anderen Tiroler Naturparks ein guter Wert.

Medienpräsenz 2010 der Tiroler Naturparks

Naturpark Kaunergrat

138

Alpenpark Karwendel

96

Naturpark Tiroler Lech

82

Naturpark Zillertal

32

Naturpark Ötztal

29

Zeitlicher Vergleich der Medienpräsenz des Alpenparks

96

72 58

56 38

33

38 23

1

0

0

1

1

1

2

4

11

25

27

33

32

19 8

1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Alpenpark Karwendel Jahresbericht 2010

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Presseaktivitäten

15. Jänner

Bilanz 2009

PA

25. Jänner

Verleihung Prädikat Naturpark und Jahresprogramm 2010

PA

1. März

Karwendelmarsch

PK

11. April

Neuer Obmann Josef Hausberger

PA

19. April

Flurreinigung mit der Volksschule Pertisau

PA

30. April

Naturparkhaus Eröffnung 2010

PA

7. Mai

Ankündigung Sommerlager Solsteinhaus

PA

12. Mai

Mooreinsatz PORG Volders

PA

22. Mai

Woche der Artenvielfalt

PA

26. Mai

Eröffnung Themenweg Eng

PEX

26. Juni

Expedition Karwendel

PA

11. Juli

Bergwaldprojekt am Großen Ahornboden

PA

28. Juli

Vorstellung der Naturpark-Ranger

PEX

Karwendelmarsch

PA

3. September

Wildwuchs im Halltal

PK

8. September

Präsentation Adlerwegbroschüre

PEX

14. September

Abschluss am Großen Ahornboden

PA

1. Oktober

Verleihung des Umweltpreises der Stadt Innsbruck

PA

31. Oktober

Bilanz Naturparkhaus Saison 2010

PA

UNESCO-Prädikat für Umweltbildung

PA

25. August

26. November

PA Presseaussendung PEX Presseexkursion PK Pressekonferenz

26


Der Alpenpark stellt sich der Diskussion Um den Alpenpark bestmöglich nach außen zu vertreten, bringen wir uns aktiv in wichtigen strategischen Prozessen auf lokaler und (über-)regionaler Ebene ein. Die Palette reichte 2010 von Sitzungen mit verschiedenen Weggemeinschaften über den Prozess zur Zukunft der Marke Innsbruck bis hin zur zukünftigen Ausrichtung des Netzwerks alpiner Schutzgebiete.

13. Januar

Die Zukunft der Marke Innsbruck

Innsbruck

9. Februar

Die Zukunft der Marke Innsbruck

Innsbruck

3. März

Ziele der Tiroler Schutzgebiete (Workshop)

Innsbruck

17. März

Alminformationsabend

Strass im Zillertal

9. April

Wegegemeinschaft Hinterriß

Schwaz

12. April

Abteilung Raumordnung: Raumverträgliche Tourismusentwicklung

Innsbruck

15. April

Verein zur Förderung heimischer Feuchtbiotope

Innsbruck

19. April

Weggemeinschaft Hinterautal

Scharnitz

6. Mai

Tourismustag

Innsbruck

10. Mai

Wegegemeinschaft Falzthurn-Gerntal

Pertisau

15. Mai

Tiroler Naturführerausbildung: Lebensraum Wasser

Kals am Großglockner

30. Juni

Schutzgebietsmanagement: Regionale Rahmenbedingungen - überregionale Ziele

Klagenfurt

14. Oktober

Welttourismustag: Sehe das Unsichtbare

Innsbruck

20. Oktober

Generalversammlung Netzwerk alpiner Schutzgebiete

Zernez (CH)

5. November

Verband der Naturparke Österreichs: Verbandstreffen

Innsbruck

Alpenpark Karwendel Jahresbericht 2010

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Alpenpark on Tour Der Alpenpark besucht die Regionen des Karwendels In den Karwendelgemeinden findet während des gesamten Jahres eine Fülle von Veranstaltungen statt. Um auch Menschen zu erreichen, die normalerweise nicht zu einer Schutzgebietsveranstaltung kommen würden, entwickelten wir das Projekt „Alpenpark on Tour“ und waren damit im Jahr 2010 die zweite Saison unterwegs. Das Veranstaltungszelt im Ausmaß von 6x6 m konnte heuer mit einigen Neuerungen aufwarten: So wurde etwa ein Karwendelquiz entwickelt, bei dem jeder Besucher sein Wissen über den Alpenpark testen kann.

ORF-Sommerfrische in der Engalm (Foto: Hermann Sonntag)

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12 Veranstaltungen im Jahr 2010 In der vergangenen Saison wurden unsere Erwartungen an interessierten Naturfreunden wieder weit übertroffen: Bei den zwölf Veranstaltungen mit dem „Alpenpark on Tour“ konnten 1.700 Personen aktiv eingebunden werden, wobei die Anzahl der insgesamt teilnehmenden Besucher bei 7.000 lag.

13. April

Grüne Woche

Rum

16. - 18. April

Regiomesse

Mittenwald

13. Juni

Familienfest

Absam

26. Juni

Waldfest

Rum

25. Juli

Kinderspielfest

Pertisau

5. August

Tag der Artenvielfalt

Innsbruck (Alpenzoo)

7. August

Kinderspielfest

Maurach

15. August

Achenseer Fischerstechen

Achenkirch

18. August

ORF Sommerfrische

Eng

28. August

Karwendelmarsch

Eng

31. August

ORF Sommerfrische

Absam

11. + 12. September Wildwuchs Symposium

Alpenpark Karwendel Jahresbericht 2010

Absam (Halltal)

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Projektpartner Ohne die Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Partner ist die Umsetzung unserer Projekte nicht möglich. (Auflistung in alphabetischer Reihenfolge)

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Agrargemeinschaft Engalm

Birdlife Österreich

Brunnerhof

Innsbrucker Nordkettenbahnen

Land Tirol

Landesbund für Vogelschutz Bayern

Landwirtschaftskammer Tirol

natopia

Österreichische Bundesbahnen

Österreichische Bundesforste

Österreichischer Alpenverein

Solsteinhaus

Stadt Innsbruck

Tiroler Almwirtschaftsverein

Tiroler Jägerverband

Tiroler Umweltanwaltschaft


Förderungen im Rahmen der Ländlichen Entwicklung Die € 213.000 der Mitglieder stellen alternativenlos die finanzielle Basis des Vereins dar. Darüber hinaus bemüht sich der Alpenpark, die gegenwärtige Förderkulisse optimal zu nützen. Bereits 2009 konnten zahlreiche Projekte durch Mittel der LE kofinanziert werden. Auch 2010 wurden wiederum zentrale Projekte zur Förderung eingereicht und genehmigt.

Kofinanzierte Projekte im Jahr 2010 Schutzgebietsbetreuung

2009 - 2013

Flussuferläufer Rißtal

2009 - 2010

Themenweg Engalm

2009 - 2010

Jahresprogramm 2010: Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit im Alpenpark

2010

Kennzeichnung Naturparkhaus Hinterriß

2010

Naturpark-Ranger (inkl. Besuchermanagement)

2010

Thema

Laufzeit

Danke Der Alpenpark Karwendel bedankt sich bei der Abteilung Umweltschutz für die ausgezeichnete Zusammenarbeit in der Umsetzung unserer zahlreichen Förderprojekte im Rahmen der Ländlichen Entwicklung.

Alpenpark Karwendel Jahresbericht 2010

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Vorausschau 2011 Naturschutz

Besucher

Im Bereich des Naturschutzes wurden in den letzen beiden Jahren wichtige Initiativen gesetzt, die es fortzusetzen gilt, um die „Erfolge im Feld“ zu erreichen. Als neues Projekt wird eine Naturschutz-Analyse der Waldflächen im Eigentum der ÖBf erstellt.

Angebot, Infrastruktur und Management

Liste der Aktivitäten und Projekte –– Bewerbung und Kontrolle der Naturschutzförderungen –– Artenschutzprojekt Bergahorn (Großer und Kleiner Ahornboden) –– Artenschutzprojekt Flussuferläufer –– Naturwaldreservate und Totholzinseln –– Almprämierung –– Best Practise: Wildfluss- und Geschiebemanagement –– Analyse der alten Waldbestände

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Hinsichtlich der Besucherinfrastruktur stellt die Neubeschilderung des Gebiets das mit Abstand größte Projekt dar. Im Bereich Besucherangebot adaptieren wir das Angebot der Naturführungen in Abstimmung mit den jeweiligen TVBs und den Erfahrungen von 2010. Das Naturpark-Ranger-Projekt wird weiterentwickelt und fortgesetzt. Liste der Aktivitäten und Projekte –– Kennzeichnung und Beschilderung des Gebiets –– Neugestaltung Eingangsbereich Halltal –– Naturparkhaus: Betrieb, Neugestaltung Vorplatz, Anpassungen im Museum –– Errichtung Themenwege Gramai, Arzler Alm –– Besucherangebote im Rahmen der Sommerprogramme mit Schwerpunkt Nature Watch –– Karwendelmarsch –– Naturpark-Ranger –– Schitourenlenkung Schönalmjoch


Umweltbildung

Öffentlichkeitsarbeit

Im Umweltbildungsbereich werden im laufenden Schuljahr die bestehenden Programme leicht adaptiert weitergeführt und für das Schuljahr 2011/12 mindestens ein neues Programm entwickelt. Eine Ausdehnung des Einzugsgebiets auf den bayrischen Raum wird angestrebt.

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit setzen wir unsere Arbeit auf Basis der bestehenden Instrumente fort, wobei sich www.karwendel.org immer mehr zur führenden Homepage über das Karwendel etabliert.

Liste der Aktivitäten und Projekte –– Optimierung des bestehenden Schulprogramms für das laufendes Schuljahr –– Junior Förster als neues Schulprojekt –– Lehrerfortbildung –– Bergwaldprojekt –– Entwicklung Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche

Projektliste –– –– –– –– –– ––

Karwendelmagazin Interaktive Karte für die Homepage Neugestaltung Schutzgebietsfolder Alpenpark on Tour Presseaktivitäten Entwicklung von Schulungen und Plattformen für spezielle regionale Akteure –– 5 Ländertreffen der Schmetterlingsexperten –– Namenswettbewerb für Maskottchen: Specht und Steinadler

Organisationsaufbau In diesem Bereich beschränkt sich die Aktivität auf die Optimierung bei der Abwicklung der Förderprojekte, um eine langfristige Liquidität des Vereins sicherzustellen.

Alpenpark Karwendel Jahresbericht 2010

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apk 96, kaunergrat 138, Ăśtztal 29, lechtal 82, zillertal 32

Von der Mandelscharte Richtung Norden (Foto: Hermann Sonntag)

Impressum Alpenpark Karwendel Lendgasse 10a A-6060 Hall in Tirol info@karwendel.org www.karwendel.org

FĂźr den Inhalt verantwortlich: Hermann Sonntag, Anton Heufelder Layout: Alexander Erler


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