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Naturpark

Karwendel


1 Kohlröschen

Reichtum Kar wendel Der Naturpark Karwendel umfasst bei­­nahe das gesamte Karwendelmassiv und ist mit einer Fläche von 727 km² der größte Naturpark Österreichs. Aufgrund der klimatischen und topo­ grafischen Gegebenheiten verfügt das Karwendel über einen überdurch­ schnittlich hohen Anteil an natürli­ chen Lebensräumen wie Urwäldern und Wildflüssen und beherbergt eine hohe Artenvielfalt: 1.305 Pflanzen­ arten und 3.300 Tierarten wurden bisher nachgewiesen. Jedes Jahr kommen neue hinzu.

Das Karwendel besitzt aber auch eine 130jährige alpintouristische Geschichte und wird jährlich von ca. 1,1 Mio. Menschen besucht. Klassische Nutzungsformen wie Alm- und Forstwirtschaft, sowie die Jagd spielen eine wichtige Rolle und prägen das Gebiet seit Jahrhunderten.

2 Alpengebirgsschrecke 3 Falkenhütte mit Lalidererwänden


Naturparkhaus Hinterriß

L age und Erreichbarkeit Als selbständiger Gebirgsstock wird das Karwendel im Süden durch das Inntal zwischen Zirl und Jenbach begrenzt. Im Westen bildet das Seefelder Plateau, im Norden die Isar und im Osten der Achensee die natur­ räumliche Begrenzung des Karwendels. 15 Gemeinden haben Anteil am Naturpark. Die am stärksten frequen­ tierten Zugänge sind Hinterriß-Eng, Scharnitz mit den Karwendeltälern, Pertisau mit Falzthurn- und Gerntal, sowie das Halltal.

Seit Juni 2009 ist das neue Natur­ park­haus Hinterriß in Betrieb. Es ist im Sommerhalbjahr täglich geöffnet und beinhaltet ein liebevoll gestaltetes Museum zu regionalen Besonderheiten. Weitere Besucher­ einrichtungen sind der Themenweg Engalm, das Portal Halltal, der Naturraum Karwendel auf der Umbrüggler Alm und die Infopoints in Scharnitz und in Hall.


1 Erste Schutzgebietsverordnung des Karwendels

Natur schut z einst. . . Bereits 1928 erfolgte die Unter­schutz­ Seit 1995 ist der Naturpark Karwendel Teil stellung des zentralen Teiles des Karwendel­ des europäischen Netzwerks „Natura 2000“, gebirges. Es ist somit das älteste Tiroler welches den Erhalt des euro­päischen Schutzgebiet. Damals stand der Schutz des Naturerbes zum Ziel hat. Eigentums im Mittelpunkt – der touristische Ansturm auf die alpine Bergwelt setzte ein. Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde es nur mehr als außer­gewöhn­liches Jagd­gebiet angesehen. 1989 erfolgte eine Neuverordnung, bei der neue Schutz­ziele und die jetzige Ausdehnung festgelegt wurden.

2 Historisches Jagdbild

1928 Erste Verordnung der Unter­schutzstellung 1967 Einstellung Salzbergbau im Halltal 1995 Karwendel wird Natura 2000 Gebiet 2004 Renaturierung der Karwendel­moore 2008 Gründung des Vereins Naturpark Karwendel 2009 Naturpark Karwendel wird größter Naturpark Österreichs 2013 Der Naturpark Karwendel erhält den renommierten Österreichischen Kulturlandschaftspreis 2014 Der 50.000ste Besucher im Naturparkhaus Hinterriß


. . .und jet z t Natur "schützen" ist eine der zen­tralen Säulen des Schutzgebiets­ma­­na­ge­ments im Naturpark Karwendel. Es geht heute darum, das zu erhalten, wofür das Karwendel national, aber auch international steht. Das Tun (Kulturlandschaft) und Unterlassen (Naturlandschaft) sind dabei die Leitgedanken beim konkreten Handeln auf der Fläche. Sei es nun bei der Wiederherstellung der natürlichen Moorbildungsprozesse im Achental, der Ausweisung von Naturwaldreservaten mit viel Totholzanteil, oder bei den diversen Umweltbau­stellen.

1 Totholzreicher Wald 2 Moorrenaturierung


1 Steingeiß

GipfelREICH Das Karwendel ist im wahrsten Sinne des Wortes gipfelreich, nicht weniger als 125 Gipfel über 2.000 m Höhe prä­ gen das markante Erscheinungs­­bild – vor allem die vier in west-östlicher Richtung verlaufenden Gebirgsketten – Nordkette, Gleirsch-Halltalkette, Hin­terautal-Vomperkette und Nörd­ liche Karwendelkette. Deren bekanntester Erschließer war Freiherr Hermann von Barth, der im Sommer 1870 als Alleingänger 88 Gipfel im Karwendel bestieg, darunter zahl­reiche Erst­bestei­gungen wie die

2 Alpen-Leinkraut 3 Steinadler

der Birkkarspitze (2.749 m), dem höchsten Berg des Naturpark Karwendel. Im zu Ehren wurde am Kleinen Ahornboden ein Denkmal errichtet.


Ahornboden mit RiĂ&#x;tal


1 Engalm

AlmenREICH Neben den schroffen Gebirgsstöcken und Wildflüssen zählen die 101 Almen zu den landschaftsprägenden Ele­men­ ten im Naturpark Karwendel. Nahezu 7.000 Rinder verbringen ihren Sommer auf einer Alm im Karwendel. Um die traditionelle Almwirtschaft zu erhalten, unterstützt der Naturpark die Bewirt-­ schafter beim Erhalt von traditionellen und typischen Almgebäuden, beim Rücksichtnehmen auf Moore, Feucht­ flächen und spezielle Wiesentypen.

Gemeinsam mit unseren Freiwilligen organisieren wir im Rahmen des Team Karwendel jedes Jahr zahlreiche Almpflegemaßnahmen.


1 Schwarzspecht

WaldREICH Aktuell sind etwa 50% des Kar­wen­ dels bewaldet. Trotz der Präsenz des Menschen und seiner Nutzungen konnte sich das Karwendel bis heute eine Fülle von naturkundlich interes­ santen Waldgesellschaften bewahren, die in ihren Standortansprüchen, Erscheinungsbildern und Lebens­­­ge­meinschaften nicht unterschied­ licher sein könnten: Die Palette reicht von den sehr trockenheitsliebenden Wäl­dern entlang der Martinswand, wo sogar südliche Arten wie die Mannaesche eine Heimat finden,

2 Uhu 3 Alpenbock

über „klassische“ Fichten-TannenBuchen­wäldern im Halltal, Eibenbeständen im Vomperloch bis hin zu Spirken­vorkommen im Hinterautal.

Der Naturpark hat eine reiche Spechtfauna von europäischer Bedeutung. Gemeinsam mit den Waldbesitzern bemühen wir uns, die Ansprüche dieser Vogelarten im Waldbau zu berücksichtigen. Darüberhinaus wurden bisher 11 Naturwaldreservate mit ca. 512 ha eingerichtet, wo auf jegliche forstliche Nutzung verzichtet wird.


WasserREICH Der Wasserreichtum im Naturpark wird laufend von über 350 Quellen gespeist. Die größten da­von wie die Mühlauer Quellen schütten mehr als 500l/sec Wasser aus. Auf­grund des geringen Verkarstungs­ grades und der langen Ver­weildauer im Berg von 8 bis 15 Jahren besitzt das Karwendelwasser eine ausgezeichnete Qualität. 10% der Quellen die­nen der Trinkwasserversorgung der Karwendel­ region.

Dass sich im Karwendel immer noch Wildflüsse wie Isar und Rißbach ausdehnen dürfen, verdanken wir den großen nicht besiedelten Bereichen. Unverbaute Flüsse sind in Mittel­europa selten geworden. Diese bieten Heimat für viele Tier- und Pflanzen­arten, wie Flußuferläufer, Uferspinne oder Deutsche Tamariske. Für unsere Flussuferläufer gibt es seit vielen Jahren ein umfassendes Artenhilfsprogramm.

1 Spritzquelle 2 Flussuferläufer


2 Grasfrosch

Nature Watch. . . ... ist Naturbeobachtung mit allen Facetten wie Flora, Fauna und den geografischen Besonder­heiten im Tiroler Naturraum. Durch den bewus­ sten Einsatz der Präzisions­ferngläser von Swarovski Optik können intensive Beobachtungserlebnisse garantiert werden. Sie zeigen die Natur aus einer neuen Perspektive, denn selbst kleinste Details sind über große Distanzen sichtbar und bleiben nicht verborgen. Das Spektrum reicht dabei von den Insekten auf der Blumen­wiese über das Herholen von imposanten Berg­-

3 Gamskindergarten

spitzen bis zur Beobachtung des ein oder anderen alpinen Bewohners. Durch die professionelle Begleitung unserer Naturparkführer erfahren sie Erstaunliches über diese faszinierende Landschaft.


1 Naturerlebnistage in der Eng 2 Steinfliegenlarve 3 Wasserprogramm

Umweltbildung Umweltbildung ist in einem Naturpark eine unverzichtbare Säule. Unter dem Dach Junior-Ranger werden sämtliche Umweltbildungsangebote des Naturparks vereint und damit auf eine neue Stufe erlebnisorientierten Lernens gehoben. Die Tiefe steigert sich dabei, beginnend mit den einzelnen Schulstunden über die eintägigen Exkursionen (zu Themen wie Wildtiere, Alm, Orientierung oder Gebirge) bis hin zu den mehrtägigen Erlebnistagen bzw. Expeditionen

(von Hütte zu Hütte), welche die intensivste Form der Naturvermittlung darstellen. Ausführliche Informationen zum Schulprogramm gibt es unter www.karwendel.org/juniorranger


Naturpark Ranger

Naturpark Ranger Ihr Tätigkeitsfeld liegt im Schnitt­­be­reich von Umweltbildung und Tou­ris­mus. Die Naturpark Ranger betreuen und informieren die BesucherInnen des Naturparks und sind Ansprechpartner für die örtliche Be­­völkerung. Das Vermitteln von Wissen und Verständnis für die Natur stehen dabei im Mittelpunkt. Um ein gemeinsames Miteinander aller Nutzer zu ermöglichen und den natürlichen Lebensraum der hier angesiedelten Tier- und Pflanzenarten

nicht zu beeinträchtigen, müssen bestimmte Regeln befolgt werden. Diese finden sich auf der Rückseite dieser Broschüre.


Dein per sönliches Engagement Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten unsere Arbeit zu unterstützen. Die "erdigste" Möglichkeit ist deine Mithilfe beim Team Karwendel – unserer Freiwilligenplattform, bei der wir jedes Jahr zahlreiche Aktionen zum Mitmachen anbieten. Falls du nicht soviel Zeit investieren kannst, freuen wir uns auch über deine fördernde Mitgliedschaft oder deine Beobachtungsdaten aus dem Naturpark auf naturgucker.at/karwendel

1 Team Karwendel 2 Internationales Workcamp


Bezirksgrenze Gewässer Bezirkshauptstädte

Nationalpark Hohe Tauern Naturpark Naturschutzgebiet Ruhegebiet

Landschaftsschutzgebiet Geschützter Landschaftsteil Sonderschutzgebiet

Naturpark

Karwendel Schutzgebietsbetreuung: Naturpark Karwendel Unterer Stadtplatz 19 6060 Hall in Tirol T: 0043 (0)5245-28914 E: info@karwendel.org H: www.karwendel.org

0 10 20 30 40 50 km


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