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Bergsteigertipp: Umfädeln

BERGSTEIGERTIPP Sicher umfädeln

Von der Halle an den Fels – die Saison im Klettergarten hat begonnen. Beim Felsklettern kann es vorkommen, dass man am Umlenker (Stand) keinen Karabiner vorfindet und umfädeln muss.

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Das Umfädeln brauchen wir immer dann, wenn das Seil durch ein geschlossenes System gefädelt werden muss, wie es ein Ring, ein Maillon Rapide, ein geschlossener Karabiner oder zwei Ringe oder Klebehaken sein können. Es gibt zwei bewährte Methoden: die Französische und Schweizer Methode. Beide beruhen auf denselben Grundprinzipien.

1. Sicherheit: Der Kletterer ist in jedem Moment des Umfädelns redundant gesichert. Besonders im Toprope ist zu beachten, dass vor dem Umfädeln das Seil auch in der letzten Zwischensicherung eingehängt wird.

2. Seilring: Der Seilring am Gurt ist der einzig zulässige Anhängepunkt. Das Seil wird mittels Schraubkarabiner im mer – und nur am Seilring – angehängt. 3. Schraubkarabiner: Beim Umfädeln braucht es einen Schraubkarabiner. Ein Schraubkarabiner ist für ein sicheres Umfädeln unbedingt erforderlich; das soll schon beim Einstieg in die Route bedacht werden. Meistens ist den Klet terern bereits bekannt, in welchem Gebiet umfädeln Usus ist. Nur in Notfällen sollen zwei gegengleiche Karabiner der Expressschlingen verwendet werden.

4. Seilpartner: Der Sichernde bleibt während des gesamten Umfädelns aufmerksam in Blickkontakt und das Sicherungsgerät bleibt eingehängt.

Französische Methode Diese Art des Umfädelns bewährt sich wegen des einfachen Handlings; die Methode ist sicher, übersichtlich und schnell. Einziger Nachteil: Bei zu kleinem Umlenkkarabiner oder -ring kann das Seil nicht doppelt durchgefädelt werden.

1. Der Kletterer fixiert sich am Standplatz. (Bild links) Wie schon oben erwähnt, soll dabei die letzte Zwischensicherung in jedem Fall auch im Toprope eingehängt sein.

2. Er zieht genügend Seil in einer Doppelschlaufe durch den Umlenkkarabiner oder -ring. (Bild S. 93, links) 3. In die durchgezogene Schlaufe wird ein doppelter Achterknoten gebunden.

4. In der entstandenen Öse wird das Seil nun mittels Schraubkarabiner an den Seilring des Gurtes gehängt. (Bild S. 93, Mitte)

5. Erst jetzt wird der fixe Anseilknoten gelöst und das lose Seil durchgezogen.

6. Nun erfolgt das Kommando „Zu!“ an den Seilpartner. Der Kletterer spürt sofort den richtigen Zug am Klettergurt. (Bild S. 93, rechts)

7. Wichtig, die letzte Blickkontrolle vor dem Aushängen der eigenen Selbstsicherung und vor dem abschließenden Kommando „Ab“!

Schweizer Methode Diese Methode ist auch bei engen Umlenkkarabinern, z. B. kleinen Maillon Rapide, möglich. Sie unterscheidet sich von oben genannter Methode ab Punkt 2. Nachdem sich der Kletterer

am Stand fixiert hat, bindet er im Kletterseil mittels Achterknoten eine Schlaufe und fixiert diese mittels Schraubkarabiner am Anseilring des Gurtes. Dann bindet er seinen Anseilknoten aus, zieht das so gewonnene Seilende durch den Umlenkkarabiner oder -ring und fixiert das Seilende mittels gebundenen Achterknoten wieder am Klettergurt. Es folgen das

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Genügend Seil in einer Doppelschlaufe durch den Umlenkkarabiner oder -ring einziehen!

In der entstandenen Öse wird das Seil nun mittels Schraubkarabiner an den Seilring des Gurtes gehängt

Nun erfolgt das Kommando „Zu!“ an den Seilpartner. Der Kletterer spürt sofort den richtigen Zug am Klettergurt

Fotos: Ulla Walder

Kommando „Zu!“ an den Seilpartner und die Blickkontrolle (Punkt 6 und 7 oben).

Vorteil ist der geringere Seilverbrauch und die Möglichkeit, auch bei engen Karabinern umzufädeln. Um redundant gesichert zu sein, muss die letzte Zwischensicherung unbedingt eingehängt sein. Ulla Walder

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