Transalp Tirol Kulturführer II

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Kleiner Kulturführer zur

TRANSALP Tirol Von Murnau bis Girlan 350 km – 3600 Höhenmeter

Alps biketours Fraunhoferstr. 11a, D-80469 München, Tel: 089/542788-0, Fax: 089/ 54278840 Email: info@go-alps.de.de, www.go-alps.de

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1. Tag: Murnau – Lenggries, 53 Kilometer, 410 Höhenmeter Aufbruch im Land der blauen Reiter. Oberbayern ist hier zum Malen schön. Wir rollen im Angesicht der bayerischen Berge durch Moorlandschaften bis nach Bad Tölz. Von dort geht es am Ufer der reißenden Isar entlang ins 4-Sterne Hotel nach Lenggries.

Der blaue Reiter In Murnau lebten Gabriele Münter und Wassily Kandinsky in den Sommermonaten von 1909-1914. Hier entstanden Werke und Ideen, die als Kunst des „Blauen Reiter“ berühmt wurden. Die Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“ wurde im Jahr 1911 in München von Wassily Kandinsky und Franz Marc gegründet. Das Ziel war die Befreiung von der erstarrten Tradition der akademischen Malerei. Marc und Kandinsky hatten jedoch nicht die Absicht, eine neue Künstlervereinigung im Sinne einer Gemeinschaft mit „festen Statuten“ zu schaffen oder eine bestimmte Richtung zu propagieren, sondern sie wollten vielmehr die Vielfalt der Kunstausdrücke in einem redaktionellen Kontext bündeln. Kandinsky äußerte sich zur Namensgebung in seinem Rückblick: „Den Namen ‚Der Seenlandschaft bei Murnau. Blaue Reiter‘ erfanden wir am Kaffeetisch in der Gartenlaube in Sindelsdorf. Beide liebten wir Blau, Marc – Pferde, ich – Reiter. So kam der Name von selbst.“ Weitere Mitglieder waren unter anderen August Macke, Gabriele Münter, Marianne von Werefkin, Alexej von Jawlensky, Alfred Kubin. August Macke und Franz Marc vertraten die Auffassung, dass jeder Mensch eine innere und eine äußere Erlebniswirklichkeit besitzt, die durch die Kunst zusammengeführt werden sollte. Diese Idee wurde von Kandinsky theoretisch untermauert. Angestrebt wurde eine Gleichberechtigung der Kunstformen. Blick auf die Alpen bei Murnau.

Kraftwerk am Kochelsee

Im Kocheler Moor unterwegs.

Das Walchenseekraftwerk wurde 1924 in Kochel am See Hochdruck-Speicherkraftwerk in Betrieb genommen. Es ist mit einer installierten Leistung von 124 MW bis heute eines der größten seiner Art in Deutschland und gehört der E.ON Wasserkraft GmbH in Landshut. Das Speicherkraftwerk nutzt bei einem natürlichen Gefälle von gut 200 m zwischen dem als „Oberbecken“ fungierenden Walchensee (802 m ü. NN) und dem „Unterbecken“ Kochelsee (599 m ü. NN) die Wasserkraft zur regenerativen Stromerzeugung. Über sechs ca. 450 Meter lange Rohrleitungen, die die beiden natürlichen „Becken“ verbinden, strömt das Wasser zu den Turbinen dieses Wasserkraftwerks. Anschließend wird es in den Kochelsee eingeleitet. Durch den dadurch stark schwankenden Wasserspiegel frieren im Winter beide Seen nicht mehr richtig zu. Die Eisflächen in den einzelnen Buchten sind dann nur sehr dünn und dürfen nicht betreten werden.

Kloster Benediktbeuern Die Gründung des Klosters Benediktbeuern erfolgte bereits 725. Am Eingang in die Bergwelt sollte es den Weg über den Kesselberg und durch das obere Loisachtal zum Brennerpass und nach Italien kontrollieren. Es erlebte eine lange Blütezeit. Im Jahre 1250 umfasste die Klosterbibliothek rund 250 Handschriften. Die berühmteste unter ihnen sind die später hinzu gekommenen „Carmina Burana“ (Lieder aus Benediktbeuern), die größte Sammlung weltlicher und geistlicher Lieder des Mittelalters in Europa, aus dem 13. Jahrhundert. Weltbekannt wurden die Lieder durch die moderne Vertonung von Carl Orff im Jahre 1937. Heute ist das Kloster Teil der Universität München. An der Philosophisch-Theologischen Hochschule können Studenten alle akademischen Grade erwerben.

Kloster Benediktbeuren mit eigener Uni.

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2. Tag: Lenggries – Steinberg, 72 Kilometer, 720 Höhenmeter Die Landschaft rings um den Tegernsee gilt zurecht als eine der Schönsten in Deutschland. Wir steuern an den Villen der Superreichen vorbei direkt in eine fast unberührte Bergwelt hinein. Der Achenpass liegt schnell hinter uns. Wir logieren in einem einsam gelegenen Designerhotel umringt von mächtigen Giganten.

Die Isar - eine Handelsstraße Die Isar wurde schon seit vorgeschichtlicher Zeit als Handelsweg genutzt, um Waren aus dem Bereich der Alpen und aus Italien mit Hilfe von Flößen zur Donau zu transportieren. Eine schon bestehende Handelsstraße aus dem Inntal über den Seefelder Pass ins nördliche Alpenvorland wurde von den Römern ab 195 n. Chr. zur Via Raetia ausgebaut. Die Isarstadt Mittenwald konnte sich so von einem römischen Posten zu einem wichtigen Umschlagsplatz für Handelswaren im Werdenfelser Land entwickeln. An wenigen Stellen bauten die Römer Holzbrücken, um die Isar mit ihrer starken Strömung einfacher überwinden zu können und damit den Warenhandel auch über Land zu erleichtern. Der Flussübergang der Römerstraße südlich von München wurde als Teil der Verbindung zwischen Augsburg und Salzburg vermutlich schon durch eine Brücke gesichert. Der dadurch einfach zu kontrollierende Handelsverkehr ermöglichte Am Isarufer kurz vor Bad Tölz. regelmäßige Einnahmen durch Zollgebühren und gewann so an zusätzlicher Bedeutung. Die mittelalterlichen Gründungen der Städte München und Landshut stehen in direktem Zusammenhang mit dem Bau von Brücken und den damit verbundenen Auseinandersetzungen um Macht und wirtschaftlichen Einfluss. Ab dem 17. Jahrhundert wurden auch Waren wie Südfrüchte, Gewürze, Baumwolle und Seide vom Venezianischen Markt in Mittenwald über die Isar bis nach Wien und Budapest transportiert. Auf dem Höhepunkt der Flößerei im 19. Fußgängerzone von Bad Tölz. Jahrhundert landeten in München über 8000 Flöße pro Jahr an.

Lago di Bonzo oder Tegernsee

Schonstes Oberbayern auf dem Weg zum Tegernsee.

Aufgrund der hohen Anzahl von Luxusvillen wird der Tegernsee umgangssprachlich auch „lago di bonzo“ genannt. Bekannte Bewohner des Tegernseer Tals sind heute u. a. Otto Beisheim (Mehrheitsaktionär Metro Group), Thomas Enders (CEO EADS), Uli Hoeness (FC Bayern München), Thomas Stein (BMG Records) und Alexander Schalck-Golodkowski (DDR-Staatssekretär). Im September 2007 wurde hier der Joseph-Vilsmaier-Film „Die Geschichte vom Brandner Kaspar“ mit Franz Xaver Kroetz als Brandner Kaspar und Michael Bully Herbig als Boandlkramer gedreht. Der Film kam im Oktober 2008 in die Kinos. Doch hier lebte es sich nicht immer so angenehm. Während der Würmeiszeit, vor etwa 18.000 Jahren, reichte der Tegernseegletscher bis weit nach Norden in die Ebene hinein. Durch seine erosiven Kräfte schuf der Gletscher ein Becken, welches sich später mit Wasser füllte. Die langgestreckte Form des Tegernsees deutet auch heute noch auf seine

glaziale Entstehung hin.

Bad Wiessee - das bayerische Texas Der Legende nach entdeckte im Jahr 1441 ein Mönch in St. Quirin am Ostufer des Tegernsees einen goldgelben Streifen (Petroleum) im See, der von einer Stelle am Westufer kam, über der eine natürliche Ölquelle bestand. Tatsächlich dürfte die längst versiegte Quelle, deren Lage heute noch an einer Kapelle auf dem Golfplatz von Bad Wiessee erkenntlich ist, seit ewigen Zeiten bestanden haben. Nach einer Inschrift in der Kapelle wurde die Quelle 1430 erstmals gefasst. Nachdem das Steinöl vom Tegernsee therapeutische Eigenschaften als z.B. Einreibung besaß, erlangte es als St.-Quirin-Öl bald große Beliebtheit und zog Scharen von Pilgern an den Tegernsee. Durch die weit verbreitete technische Verwendung von Erdöl ab Ende des 19. Jahrhunderts versuchte Bayerisches Kirchlen am Wegrand.

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die niederländische Gesellschaft Dordtsche Petroleum Maatschappy ab 1904, in größeren Tiefen reiche Erdölvorkommen zu entdecken, die man in etwa 500 m Tiefe auch antraf. Es folgte die Gründung der Ersten bayerischen Petroleum Gesellschaft mbH und Durchführung von 10 Bohrungen am See. Aber schon 1912 war das aus den Bohrlöchern gepumpte Fördergut so stark verwässert, dass die Ölgewinnung eingestellt werden musste.

Der Achenpass Heute überqueren wir den Achenpass, dem nur geringe geschichtliche Bedeutung zukommt. 1495 begann man, den Saumweg über den Achenpass zu einer Fahrstraße auszubauen. Gleichzeitig wurden entlang der Fahrstraße einige An der deutsch-österreichischen Grenze. Befestigungsanlagen errichtet. Transportiert wurde vor allem Salz aus der Saline Hall (Unser Übernachtungsstopp übermorgen) nach München, wodurch die Straße zu einer wichtigen Handelsverbindung wurde. Über den Achenpass führte eine der wichtigsten militärischen Transitrouten für die Bayerische Armee, als diese zur Zeit von Napoleon I. (va. 1809) über Tirol regierten. Wer diesen Pass und die Festungen im Gemeindegebiet von Achenkirch kontrollierte, konnte entscheidende Vorteile erringen. Im 19. Jahrhundert verlor der Warentransfer über den Achenpass an Bedeutung, jedoch ergab sich mit dem Tourismus für das ruhige Achental ein neuer Aspekt.

3. Tag: Steinberg – Hall, 72 Kilometer, 307 Höhenmeter

Neugierige Gesellen bei Maurach.

Leuchtend wie ein Bergkristall liegt häufig der Achensee in der klaren Morgensonne. Wir biken am ruhigen Seeufer entlang und können uns dann ein Wettrennen mit einer rauchenden Dampflok liefern. Das Pfeifen der alten Achenseebahn begleitet uns bis hinunter ins Inntal. Die historische Altstadt der einst mächtigen Handelsstadt Hall ist allein schon eine Reise wert. Wir übernachten standesgemäß in alten Mauern.

Das Tiroler Meer

Der Achensee.

Der bis zu 133 m tiefe Achensee ist der größte See Tirols. Er hat hervorragende Wasserqualität (annähernd Trinkwasserniveau) bei bis zu 10 Meter Sichtweite unter Wasser. Seine Wassertemperatur ist, einem Gebirgssee entsprechend niedrig und überschreitet kaum jemals 20 °C. Gelegentlich wird der Achensee auf Grund seiner Größe und der etwa für Segler und Surfer optimalen Windverhältnisse als Tiroler Meer bezeichnet. Das aus dem See überfließende Wasser wird heute in einem Kraftwerk im Inntal genutzt. Die Fallhöhe beträgt dabei 375 Meter. Auf diesen Downhill dürfen auch wir uns freuen.

Früher Tourismus Die Schönheit von Natur und See belebte bereits früh den Tourismus. Um dem Kloster Einnahmen aus dem Fremdenverkehr zu verschaffen, der mit dem Ausbau der Unterinntalbahn (1859) großen Aufschwung erlebte, wurde 1887 das erste Dampfschiff St. Josef angeschafft und mit dem Bau der Achenseebahn begonnen. Diese Schmalspur-Zahnradbahn verkehrt seit 1889 auf 7 km Streckenlänge zwischen Jenbach und Seespitz. Bereits am 21. Juli des selben Jahres wurde ein zweites Dampfschiff, die St. Benedikt, in Dienst gestellt, und 1890 beförderten die beiden Schiffe mit einer Kapazität von 320 Sitzplätzen insgesamt rund 30.000 Personen.

Swarovski Kristallwelten Swarovski Kristallwelten heißt der 1995 vom österreichischen Künstler André Heller zum hundertjährigen Firmenjubiläum des österreichischen Kristallerzeugers Swarovski an dessen Stammsitz in Wattens (Tirol) errichtete Freizeitpark rund um das Thema Kristalle. André Heller schuf mit Künstlern wie unter anderem Brian Eno, Susanne Schmögner, Paul Seide und anderen eine „illusionistische Glitzerwelt in 14 Wunderkammern“ im Inneren eines künstlich geschaffenen wasserspeienden Riesen. Mittlerweile avancierten die Kristallwelten zu einer der größten Tourismusattraktionen in Österreich und belegt mit durchschnittlich 700.000 Besuchern pro Jahr die Nummer Unser Hotel in Steinberg.

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zwei bei den Museen hinter Schloss Schönbrunn in Wien. Eine erste Erweiterung der Kristallwelten erfolgte unter der Mitarbeit von Fabrizio Plessi, Thomas Feuerstein, Hans Magnus Enzensberger sowie der Brüder Peter Neuwirth und Roland Neuwirth im Jahre 2003. Zum 30. November 2007 wurde eine neuerliche Erweiterung der Kristallwelten mit einem Investitionsvolumen von 10 Millionen Euro abgeschlossen. Das Konzept dazu stammte wieder von André Heller, diesmal in Zusammenarbeit mit dem international erfolgreichen Musiker Brian Eno sowie dem britischen Künstler Jim Whiting.

Hall - wichtiger als Innsbruck

Nette Mittagsrast im Inntal.

Seit dem 13. Jahrhundert Die rauchende Achenseebahn. bildete das Salzbergwerk im Halltal die zentrale Industrie der Stadt. Die Wichtigkeit des Salzes ist auch im Stadtwappen dargestellt - zwei Löwen, die ein Salzfass halten. Das Salz wurde bis in die Schweiz, den Schwarzwald und das Rheingebiet exportiert. 1303 wurde Hall zur Stadt erhoben und auf Grund der damit verbunden Rechte zur zentralen Markt- und Handelsstadt in Nordtirol. Aufgrund der nahen Silberminen in Schwaz installierte der Tiroler Landesherr hier die staatliche Münze. In Hall wurde 1486 die erste hochwertige Silbermünze mit der Prägung des ersten Talers geschlagen. Ein großes Erdbeben im Jahr 1670 zerstörte die meisten Türme der Stadt und richtete großen Schaden an; die Erdbebenpfeiler zur Verstärkung älterer Häuser zeigen noch heute in der Altstadt die Ausmaße des damaligen Bebens.

4. Tag: Hall – Matrei, 42 Kilometer, 960 Höhenmeter Der Alpenhauptkamm ist zum Greifen nah. Wir packen die Erklimmung in zwei Etappen an. Bald liegt die legendäre Europabrücke tief unter uns und der Stubai Gletscher grüßt mit ewigem Eis. Die Brennerautobahn wirkt auf uns wie Teil einer Modellandschaft. Urige Gasthöfe und alte Wegsteine markieren die historische Bedeutung des seit jeher wichtigen Handelsweges. Ausgepowert, aber glücklich übernachten wir in Steinach oder Matrei. Die Altstadt von Hall ist mehr als sehenswert.

Die Europabrücke

Keine Angst, da müssen wir nicht drüber. Wir dürfen von oben auf das markante Bauwerk hinunterschauen. Die Europabrücke bei Innsbruck, das Kernstück der österreichischen Brennerautobahn (A13), ist mit einer Höhe von 190 m über Grund die höchste Balkenbrücke Europas. Bis zur Fertigstellung der französischen Schrägseilbrücke Viaduc de Millau Ende 2004 war sie 44 Jahre lang überhaupt die höchste Brücke Europas. 1960 wurde mit dem Bau der Brücke begonnen und am 17. November 1963 wurde sie für den Verkehr freigegeben. Die Brücke überspannt das Wipptal zwischen Patsch und Schönberg. Ihre Höhe und der leicht bogenförmige Verlauf stellten die Ingenieurskunst der 1960er Jahre vor große Herausforderungen. Die Europabrücke ruht auf fünf Stahlbeton-Pfeilern, wobei der mittlere Pfeiler mit 146,5 m der höchste ist. Der Bau der Brücke forderte 22 Menschenleben. Hartnäckig hält sich die Großstadtsage, dass es beim Hochziehen der Pfeiler nicht möglich gewesen sei, verunglückte Arbeiter zu bergen, da ansonsten die Statik beeinträchtigt worden wäre. Dementsprechend gilt die Legende, dass in den Pfeilern der Brücke einige Bauarbeiter mit einbetoniert worden seien. Unter uns liegt die Europabrücke.

Ellbögen und die alte Römerstrasse Die Sonnenhänge von Ellbögen am Patscherkofel waren bereits in urgeschichtlicher Zeit besiedelt, 1967 wurden in St. Peter illyrische Brandgräber gefunden. Nach der Einwanderung der Bajuwaren waren die Grafen von Andechs und später die Landesfürsten von Tirol die größten Grundbesitzer. 1032 wurde in einer Schenkungsurkunde Arnold von Andechs an das Stift Benediktbeuern „Tarzens auf dem Ellbögen“ erwähnt. Eine große Bedeutung für die Gemeinde hatte die 23 km lange „Salzstraße“ von Hall in Tirol über Ampass, Patsch und Ellbögen weiter nach Matrei am Brenner. Diese Verbindung zwischen dem Unterinntal und dem Wipptal wurde schon von den Römern angelegt. Durch die Saline in Hall entwickelte sich ein reger Verkehr, in Ruggschrein wurde eine 5


Zollstätte errichtet. Zahlreiche Gaststätten und die 1395 erwähnte Schmiede an der Mühltaler Brücke kennzeichnen den Fuhrverkehr. Von wirtschaftlicher Bedeutung war im 16. und 17. Jahrhundert der Abbau von Kupfer- und Schwefelkies im Viggar- und im Arztal. Das Erz musste auf langen Wegen zur Schmelzhütte nach Ehrwald gebracht werden, was den Abbau 1649 unrentabel machte.

Matrei und Andreas Hofer Matrei ist besonders stolz auf die Verbindung zu Freiheitskämpfer Andreas Hofer. Seine Mutter ist in dem kleinen Ort unterhalb des Brennerpasses geboren. In den Befreiungskriegen von 1809 führte Andreas Hofer die Tiroler drei Mal siegreich zum Kampf gegen die Truppen Napoleons. Tirol stand infolge der Niederlage Die Nordkette bei Innsbruck. Österreichs im dritten Koalitionskrieg seit 1805/1806 unter bayerischer Herrschaft. Die Bayern begannen in der neuen bayerischen Provinz Tirol eine Reihe von Reformen durchzuführen. Gerade die massiven Eingriffe in das religiöse Leben (Verbot von Christmette, Prozessionen und Wallfahrten, Rosenkranz etc.) führten zum so genannten Kirchenkampf. Dazu zählt auch der dem Aufstand unmittelbar vorangegangene Aufruf des Kapuzinerpaters Joachim Haspinger, sich der von der bayerischen Besatzung auch für Tirol eingeführten Pockenimpfung mit Gewalt zu widersetzen, da es den Menschen nicht zustehe, sich auf diese Weise in Gottes Plan einzumischen. Somit richtete sich die Aufstandsbewegung nicht nur gegen Besatzung und Fremdherrschaft, sondern trägt auch deutliche Züge eines antimodernen Kampfes gegen die Alpen-Tradition in den Dörfern. Ziele der Aufklärung.

5. Tag: Matrei - Brixen, 69 Kilometer, 850 Höhenmeter Gleich am Morgen biegen wir in die einsame Bergwelt ab. Der Alpenhauptkamm will bezwungen sein. Oben am Brenner ist es dann geschafft. Von jetzt geht es überwiegend nur bergab. Die Bischofsstadt Brixen erreichen wir auf teils versteckten Wegen. Wir übernachten ganz modern inmitten der Altstadt mit Blick auf die Sommerresidenz des Papstes. Kurz vor dem Alpenhauptkamm.

Brennerpass Der Brenner ist mit 1.374 m der niedrigste Pass des Alpenhauptkamms in den Österreichischen Zentralalpen. Der Pass bildete schon zur Römerzeit eine wichtige Verbindung zwischen Italien und der Provinz Raetia. Zwischen 195 und 215 ließ Kaiser Septimius Severus die alten, unbefestigten Pfade ausbauen und befestigte Straßen errichten, die jedoch relativ schmal und teilweise sehr steil waren. Die Straße führte von Verona und Tridentum (Trient) über den Pass in die Gegend des heutigen Innsbruck. Aufgrund der guten Bauweise und des Unterbaus hielt sich die Handelsroute als Teil der Via Imperii bis ins Mittelalter. Im Jahr 952 richtete Kaiser Otto I. die Markgrafschaft Verona ein, um den Brennerpass militärisch zu sichern. Im Mittelalter war er der meist passierte Alpenpass. Der zunehmende Verfall machte auf vielen Abschnitten nur mehr den Transport mit Saumtieren möglich. Erst 1777 ließ Kaiserin Maria Theresia den Pass ausbauen. Im September 1786 passierte Johann Wolfgang von Goethe den Pass auf Geschafft, der Brenner ist bezwungen. seiner Italienreise. Im Jahre 1867 wurde die erste Eisenbahnlinie fertig gestellt.

Entstehung der Alpen Die Alpen sind die Splitter, die bei der Kollision zweier Erdteile entstanden. Es begann damit, dass vor rund 200 Millionen Jahren der Urkontinent zerriss, aus dem die heutigen Erdteile hervorgegangen sind; in den Bruch zwischen Nord- und Südkontinent ergoss sich das Meer. Vor etwa 100 Millionen Jahren schoben sich die beiden Kontinente wieder aufeinander zu, vor 90 Millionen Jahren begann ihr Zusammenprall: Der Meeresgrund wurde unter den Südkontinent gedrückt; aus Sockeln abgesplittertes Gestein wurde emporgehoben, zusammengestaucht und nach Norden verfrachtet.

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Die Dolomiten – Im Pflerschtal entdeckt Es ist gerade mal 200 Jahre her, dass der französische Forscher und Mineraloge Dieudonne de Dolmieu zufällig auf dem Weg von Innsbruck nach Verona im Pfleschtal beo Gossensass vermeintliche Kalksteine analysierte und nicht die erwarteten chemischen Reaktionen passierten. Es wurde festgestellt, dass dieses Material zusätzlich zum Kalkatom auch Magnesium in seine Kristallgitter eingebaut hatte. In Erinnerung an den Entdecker wurde dieses neue Kristall Dolomit genannt. Daher haben die Dolomiten ihren Namen. Im Pfleschtal wurde das Dolomit-Gestein entdeckt.

Sterzing

Die sehenswerte Altstadt vn Sterzing.

Die uralte Handelsstadt war unter de Römern schon als Vipitenum bekannt. Noch heute lohnt Sterzing mit seiner mittelalterlichen Bausubstanz den Besuch. Der Reichtum stammte im 16. Jahrhundert in erster Linie aus dem Bergbau, dessen Zentrum Sterzing damals war. In den Bergen wurde überwiegend Silber abgebaut. Die Stollen wurden teilweise bis ins 20. Jahrhundert hinein noch ausgebeutet. Erst mit dem Bau der Eisenbahn über den Brenner und deren Fertigstellung im Jahr 1867 verlor Sterzing immer mehr seine Bedeutung als Handelszentrum. So blieb die wertvolle Bausubstanz nahezu unverändert erhalten. Besonders berühmt ist das Stadttor Zwölferturm, das im 15. Jahrhundert errichtet wurde.

Franzensfeste als Disco Die Franzensfeste wurde von 1833 bis 1838 vom österreichischen Kaiser Ferdinand I. erbaut (nach Kaiser Franz I. von Österreich benannt) und sollte die wichtige Verkehrsverbindung durch das Eisacktal über den Brenner nach Norden sichern. Das Bauwerk blieb jedoch unvollendet und wurde auch nie in kriegerische Ereignisse verwickelt. Junge Südtiroler führten 2006 die alten Mauern erstmals einer sinnvollen Verwendung zu. Das Gelände wurde als Partyzone umfunktioniert. Die Fans kamen in Scharen aus Innsbruck und sogar München. Doch die Lokalpolitiker regten sich anschließend darüber auf, dass der DJ sein Mischpult auf dem Altar der Kirche aufgebaut hatte. Aktuell ist in Franzensfeste der südliche Ausgang des Brennerbasistunnels geplant. Nebenstrecke bei Gossensass.

Eisacktaler Weine - ein Besonderheit der Alpen Das Örtchen Mühlbach, das wir heute erreichen, beherbergt eine Besonderheit. Seine Weinberge sind nicht nur die nördlichsten südlich der Alpen sondern in einer Höhe von 450 bis 850 Metern gedeiht hier auch der höchstgelegene Wein. Die Jahrhunderte alte Tradition verbürgt dabei einen ganz eigenen Charakter dieser Eisacktaler Weine. Diese haben ihren Ursprung nicht nur in den mineralischen Böden und dem eher trockenen Klima, sondern insbesondere in den großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht während des Reifezeit der Trauben. Besondere und ideale Bedingungen, um sehr fruchtbetonte, frische, zugleich gehaltvolle und auch lagerungsfähige Weißweine zu produzieren. Angebaut werden überwiegend Trauben wie Sylvaner, Müller Thurgau, Pinot Grigio und Veltliner. Eine Rarität ist der rote Eisacktaler „Klausner Leitach“, etwas südlich von Mühltal. Südtiroler Weine ernten übrigens immer mehr internationale Anerkennung. Vor 20 Jahren noch als Massenprodukt verpönt, werden jetzt immer häufiger Der neue Brenner-Radweg. Südtiroler Tropfen zu den besten Weinen Italiens gekürt. Bei der jüngsten Verleihung der Gambero Rosso Gemeinde wurden die „nördlichen Südtiroler“ als jüngster Geheimtipp gehandelt.

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Südtiroler Geschichte Bis zum Ende des ersten Weltkrieges gehörte Südtirol zur österreichisch-ungarischen Monarchie. Die Grenzen reichten dabei bis zum nördlichen Gardasee bei Riva. Bereits während des Krieges hatten die später siegreichen Alliierten vereinbart, dass Italien als „Belohnung“ für den Angriff auf Österreich das Bergland bis zum Brenner zugesprochen werden sollte. Bei der Unterzeichnung der Friedenserklärung am 10. September 1919 ließ man Österreich keine Wahl, die BrennerGrenze trat in Kraft, Südtirol wurde italienisch. Unter der 20jährigen Herrschaft von Musolini wurden deutsche Schulen und Kindergärten, sowie alle deutschen Organisationen und Vereine verboten. Hoffnungen setzten die Südtiroler auf Hitler, doch 1939 schloss Hitler einen Vertrag mit Musolini, der die Aussiedlung Klare Aussage! der Deutschen aus Südtirol verfügte. Sie sollten im neuen Reichsgau Taurien an der Krim angesiedelt werden. Die vereinbarte Aussiedlungsaktion wurde jedoch mit der Kapitulation der Italiener 1943 beendet. Ca. 75 000 von etwa 250 000 deutschstämmigen Südtirolern hatten das Land bis dahin verlassen. Mit dem Ende des Weltkrieges drängten die Italiener die Wehrmacht wieder aus dem Land. Die Südtiroler gründeten Anfang Mai 1945 eine Volkspartei, die in den Nachkriegswirren die politische Führung des Landes übernahm. Der italienische Ministerpräsident lehnte das Verlangen nach Selbstbestimmung ab, kam den Südtirolern jedoch bei der Frage der rückkehrwilligen „Optanten“ aus Deutschland entgegen. Im Pariser Abkommen vom 10. Februar 1947 wurden den Südtirolern der Gebrauch der Muttersprache, sowie die Autonomie schriftlich versprochen. Die Italiener erkannten dies jedoch nicht an. Im Gegenteil. Die Unterdrückung der Südtiroler und die Zuwanderung von Alte Eisenbahnbrücke im Eisacktal. Süditalienern wurden forciert. Die Südtiroler wandten sich wiederholt an die Vereinten Nationen und pochten auf das Pariser Abkommen. Serien von Attentaten und Polizeiaktionen beunruhigten immer wieder das Land. Es dauerte jedoch bis zum 20. Januar 1972 ehe der italienische Staat diese Autonomie per Gesetz zusicherte. Südtirols Zweisprachigkeit ist seitdem garantiert. (Zusammenfassung nach Informationen von Louis Trenker)

Brixen und die Päpste

Die Papststadt Brixen.

Die Stadt Brixen entstand aus dem deutschen Reichshof Prishna an der geographisch günstigen Lage zwischen Eisack- und Pustertal. Im Brixner Talkessel wurden verschiedene prähistorische Siedlungen nachgewiesen, die Stadt in ihrer heutigen Form entstand aber erst zwischen den 5. und 8. Jh. n. Chr., als das Land von verschiedenen germanischen Volksstämmen flächendeckend besiedelt wurde. Jahrhundertelang war Brixen ein weit über die Tiroler Landesgrenzen hinaus einflussreicher Sitz von Fürstbischöfen, die von 1027 bis 1803 deutsche Reichsfürsten waren. Kirchengeschichtlich bedeutsam wurden Bischof Poppo, der 1048 zum Papst gewählt wurde. Auch der momentane Pabst Benedikt verbringt regelmäßige seine Sommerferien hier.

6. Tag: Brixen - Girlan, 85 Kilometer, 400 Höhenmeter Heute wird es wild und lieblich gleichermaßen. Mächtige Eisenbahntunnels sind ausschließlich für Radfahrer reserviert. Der Eisack tost wild unter uns, die Felswände rücken ganz eng zusammen. So haben Sie die Einfahrt nach Bozen noch nie erlebt. Danach geht es durch die Weinberge und an Schlössern vorbei zum Kalterer See und unserem Tagesziel Tramin. Ein tolles Abschiedsessen wartet auf uns.

Kloster Säben auf dem heiligen Berg

Kloster Säben.

Der Säbener Felsen war schon in vorchristlicher Zeit ein bedeutender Siedlungsplatz. Hier finden sich Gräber sowohl aus rätischer, als auch germanischer Zeit. Seit 1687 ist das Kloster Säben ein Benediktinerinnenkloster, welches von Nonnen des Salzburger Nonnberges erstmalig bezogen wurde und noch heute von Klausurschwestern bewohnt wird. Säben war auch das Zentrum, von dem aus in ganz Südtirol der christliche Glaube verbreitet wurde. Vom 6. Jahrhundert bis

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ca. 960 befand sich hier ein Bischofssitz, zu dem auch die im frühen 5. Jahrhundert errichtete und ausgegrabene Kirche im Weinberg und ein großes Gräberfeld gehörten. Urkundlich belegt ist Bischof Ingenuin 579 als Teilnehmer der Synode von Grado. Der hl. Ingenuin ist in der Heilig-Kreuz-Kirche beigesetzt. Am 13. September 901 schenkte König Ludwig IV. dem Bischof Zacharias den Meierhof Prichsna, aus dem später Brixen entstehen sollte. Das Kloster verlor an Bedeutung.

Minnesänger Oswald von Wolkenstein Bei Waidbruck passieren wir die Trostburg. Sie ist der Stammsitz von Oswald Der einäugige Minnesänger. von Wolkenstein. Er gilt als Schöpfer der mittelalterlichen Gesänge. Anno 1367 geboren, aufgewachsen auf der Trostburg, verlor er mit 9 Jahren beim Faschingstreiben sein rechtes Auge und sah dann recht verwegen aus. Mit 10 Jahren schon war er beim Heereszug gegen die heidnischen Litauer dabei und dann fortwährend unterwegs: Schweden, Russland, 1397 Pilgerfahrt ins Heilige Land, Italien, England, Frankreich sind nur einige Stationen seiner Reisen als Minnesänger, Berater und Begleiter von Königen und Kaisern. Nach seiner Rückkehr in die Heimat ließ er sich auf der wildromantischen Burg Hauenstein unter dem Schlern nieder, führte eine nicht sehr glückliche Ehe und trauerte seinen Wanderjahren nach. Seine stolze Frau Sabine Jäger ließ den einäugigen Gatten letztendlich sogar einkerkern. Oswald von Wolkenstein war der letzte ritterliche und zugleich der erste moderne Dichter. Er hat alle seine Erlebnisse besungen. Erhalten sind 60 einstimmige und 25 zweistimmige Lieder aus seinem Werk. Sein berühmter Vorgänger, der bedeutendste Minnesänger Walther von der Vogelweide, 1168-1228, stammt sehr wahrscheinlich vom Vogelweiderhof im Lajener Ried gegenüber der Trostburg.

Das wilde Eisacktal Ab Waidbruck beginnt der wildeste Teil des Eisacktals. Die Strecke bis nach Bozen war bis ins 14. Jahrhundert hinein unpassierbar. In der engen Schlucht war kein Platz für einen Weg oder gar eine Strasse. So mussten alle Reisenden und Fuhrwerke hoch auf den Ritten und von dort aus nach Bozen. Mehr als 60 Züge deutscher Kaiser führten über das Hochplateau. Deshalb bekam die Verbindung den bis heute geläufigen Namen „Kaiserweg“. Auf Initiative des Bozener Kaufmanns Heinrich Kunter wurde die Schlucht 1314 mit einem Saumpfad gangbar gemacht (daher heißt dieser Abschnitt Kunterschlucht). Erst 1480 wurde dieser Saumpfad zur Fahrstraße erweitert, dabei wurde erstmalig Schwarzpulver zur Weinberge bei Bozen. Sprengung von Felsen verwendet. Die Details des Wegebaus sind interessant: Heinrich Kunter war ein Bozner Bürger und Wegbauer. Mit einer Urkunde vom 22. September 1314 erteilte Graf Heinrich von Tirol die Bewilligung zum Bau eines Weges durch das Eisacktal. In dieser Verleihung heißt es, dass die in der Urkunde genannten Heinrich und Kathrein Kunter (sie stammte übrigens aus Hall) den Weg in Stand halten sollen und dass sie dafür von den Benützern des Weges einen Zoll einheben dürfen. Nach zehn Jahren werde der Landesfürst den Weg beschauen lassen und je nach Bedarf den Zoll neu bestimmen. Falls Kunter, seine Frau und seine Erben den Tiroler Architekur. Weg vernachlässigen oder den Zoll eigenmächtig erhöhen, so verlieren sie daran die Rechte. Solange sie aber den Weg innehaben, sind sie selbst frei von jeder Steuer an den Landesfürsten und haben allein das Recht, entlang des Weges zwei Gasthäuser zu betreiben. Dieses Recht ging sogar nach dem Tod auf die Erben Kunters über.

Burgen über Burgen Das Bozner Becken fasziniert mit seinem einzigartigen Burgenreichtum. Rund 40 Burganlagen auf engstem Raum bilden die größte Burgendichte Europas. Seit dem 12. Jahrhundert wurden im Bozner Becken von adeliger Hand Burgen errichtet, meist an exponierten Punkten, um den Reichtum und die weltliche Macht dieser Familien sichtbar zu machen. Sie wurden an strategisch günstig gelegenen Stellen erbaut. Sie vereinten den Anspruch politischer Macht mit Funktionen der Rechtsprechung und Die Trostburg bei Waidbruck.

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Steuererhebung. Steuern wurden großteils in Naturalabgaben geleistet, weshalb im Burgbereich auch Ställe und Lager für Getreide und Wein vorhanden waren. Im Spätmittelalter verloren die Burgen zunehmend ihre Macht an die die Städte Bozen, Meran und Brixen. Gleichzeitig etablierten sich die Märkte und die beginnende Geldwirtschaft. Das 14. und 15. Jahrhundert bedeutete somit einen Wandel für die Burgen im Bozner Raum. Viele von ihnen wurden dem Verfall preisgegeben.

Ötzi - die Gletscherleiche Ötzi nennen Ihn die Tiroler, Frozen Fritz die Amis. Der mumifizierten GletscherArmer Ötzi. leiche eines 46 jährigen Mannes wird ein Alter von 5300 Jahren zugeschrieben. Was der Mann im Frühling auf 3000m Höhe suchte und welches Unglück zu seinem Tode führt wurde nach langem Rätselraten im Jahr 2008 enthüllt. „Ötzi wurde tatsächlich grausam und hinterlistig ermordert. Es ist jedoch ein Wunder, dass der vom Wind getrocknete Leichnam in einer Mulde zu liegen kam, über die der Gletscher ins Tal trieb ohne ihn mitzuschieben. Die Erwärmung des Weltklimas und der damit verbundene Rückgang der Gletscher gaben den sensationellen Fund frei. Ötzi liegt nun im Museum (extra für ihn umgebaut) in Bozen, auf 6 Grad tiefgefroren in einem keimfreien Raum. Besucher können ihn durch ein Panzerglas anschauen.

Bahn - Radweg - Bahn? Auf der Trasse der alten Überetscher Bahn erklimmen wir heute die Steigung hoch zum Kalterer See. Die Überetscher Bahn war eine 15 Kilometer lange, eingleisige, normalspurige Südtiroler Eisenbahnbahnlinie, welche von Bozen nach Kaltern fuhr. Sie wurde 1898 eröffnet und 1974 eingestellt. Nachdem die Trasse viele Jahre dem Verfall überlassen worden war, wurde vor kurzem die gesamte Strecke in einen Radweg umgebaut. Heute erfreut sich dieser eines großen Zuspruchs von der lokalen Bevölkerung und den Touristen. Gleichzeitig sind aber auch Stimmen laut geworden, welche die Bahn zurückfordern, um den alltäglichen Pendlerstau in die Stadt Bozen zu mindern. Der Radweg nach Kaltern.

Der Südtiroler Alpenapfel

Es geht auch über Eisenbahnbrücken.

Insgesamt werden jährlich ca. 5 Mrd. Äpfel 10 verschiedener Sorten in Südtirol geerntet. Würde man diese aneinander reihen, würden sie achtmal um den Äquator reichen oder einer Reise zum Mond gleich kommen. Wenn alle Äpfel im Land bleiben würden, müsste jeder Südtiroler im Jahr 1800 Kilo verspeisen, das entspricht knapp fünf Kilo am Tag. Ein Zehntel der Apfelproduktion in der Europäischen Gemeinschaft stammt aus Südtirol. Äpfel werden hier seit dem Mittelalter angebaut. Die Ernte erfolgt sortenbedingt übers Jahr verteilt. Eine ausgeklügelte Lagertechnik ermöglicht den Verkauf der Ernte bis weit in das nächste Jahr hinein. Durch Entzug von Sauerstoff und Zuführung von Stickstoff werden die Äpfel bei 4 Grad gelagert und manche Sorten können so bis zu elf Monate gelagert werden. Die intensive Farbe der roten Äpfel kommt durch die starken Temperatur Unterschiede im Herbst. Kalte, klare Nächte und warme, sonnige Tage.

Der verzauberte Berg Das am 11. Juni 2006, nach dreijähriger Umbauphase, eröffnete „Messner Mountain Museum Firmian“ auf Schloss Sigmundskron bei Bozen, es ist das vierte und zentrale Haus von Reinhold Messners Bergmuseen. Er selbst nennt es auch den »verzauberten Berg«. Der Berg kann Menschen verzaubern, und das ist es was im Messner Mountain Museum Firmian zu spüren ist. In den alten Mauern des Schlosses Sigmundskron, ergänzt durch eine moderne Struktur aus Stahl und Glas, erzählt Reinhold Messner von der Bedeutung der Berge für den Menschen. Das MMM soll zeigen „was der Berg mit den Menschen macht“ . Das Museum auf Schloss Sigmundskron versteht er als „Begegnungsstätte mit dem Berg, mit der Menschheit und letztlich auch mit sich selbst“. Mountain Museum mit Schlernblick.

Texte zusammengetragen von Tom Bierl - ALPS-Team 10


Transalp Trekking Tirol

von Murnau nach Girlan in S端dtirol 6 Etappen - 350 Kilometer - 3600 H旦henmeter

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