Hochpustertaler Almanach Winter 2012/13

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deutsch DOLOMITEN

Heft Nr. 37 Winter 2012/13

Alta Pusteria

» Hochpustertaler

Almanach «

» bezaubernd » bewegend » kurios

PhotoGrünerThomas

» informativ

www.hochpustertal.info

Kostenlos bei den Tourismusvereinen und Mitgliedsbetrieben im Hochpustertal Alle Angaben ohne Gewähr


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Bolzano Bozen

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01.12.12 bis 06.01.2013

I M Z E I C H E N D E R T R A D I T I O N U N D D E R N AT Ü R L I C H K E I T Innichen zeigt Weihnachten wie es heute kaum mehr zu finden ist: Althergebrachte Werte, gelebtes Brauchtum und Traditionen wechseln sich ab. Liebevoll ausgewählte Dekorationen verstärken die Innichner Weihnachtsstimmung. Riesenweihnachtsbäume, Laternen, Kerzen und Engel bilden mit den ehrwürdigen Kirchen das schmucke Bild. Hirtenwanderungen und ein eigenes »Engelepostamt«, der Nikolausumzug, Weihnachtskekse-Backen, die lebende Krippe und ein umfangreiches Kulturprogramm erweitern das Angebot. Dazu gibt es noch in den Cafès und Bars ein großes Kulinarikangebot mit Tee- und Schokoladespezialitäten, Punsch-Gerichte und in den Restaurants Advents- und Weihnachtsspezialitäten, während die Geschäfte eigene Weihnachtsabteilungen einrichten.

INFORMATIONEN · Tourismusverein Innichen · Pflegplatz 1 · 39038 Innichen (BZ) Tel. (+39) 0474 913149 · Fax (+39) 0474 913677 · E-Mail: info@innichen.it · Internet: www.innichen.it

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Chalet Natur Resort mit

Sonne & Herz

All das, was einen Bauernhof so gemütlich macht, wurde hier verwirklicht und mit dem Komfort der heutigen Zeit vereint. Hier zu sein bedeutet eine Wiederbelebung der Sinne, eine Reduktion auf das Wesentliche. Sie riechen das Heu, hören, sehen und fühlen das Feuer, schmecken Produkte, die die Bauern der Gegend produzieren, spüren die Luft und finden die Ruhe, die im alltäglichen Leben so oft verloren geht.

Chalet Natur

Resort

Glinzhof Chalet Natur Resort · Fam. Jud · Innichberg 5 · 39038 Innichen · Tel. 0039 0474 913448 · www.glinzhof.com

Neue Suiten im Chalet Urig & Echt Natur & Mensch im Einklang Ihr ganz eigenes, kleines Urlaubsparadies 6


PhotoGrünerThomas

Alfred Prenn, Präsident Tourismusverband Hochpustertal

Hochpustertal Fan werden Sind Sie auf der Suche nach Empfehlungen und Insider-Tipps? Möchten Sie über die aktuellsten News auf dem Laufenden bleiben? Haben Sie Fragen zum Hochpustertal? Oder möchten Sie Ihre schönsten Urlaubsmomente mit Freunden teilen? Auf www.facebook.com/Dolomiten sind wir nur einen Klick entfernt! Einfach posten, wir freuen uns auf Sie! Das Team des Tourismusverbandes Hochpustertal Alfred, Silvia, Carmen, Ingrid, Angelika, Karin

» Liebe Gäste, « » freuen Sie sich auf Ferien, die prickeln… Im Winter ist das Südtiroler Hochpustertal ein Geheimtipp für Sportler und Genießer. Was unsere Gäste schätzen und wir Einwohner an unserem Tal lieben, ist die einzigartige Kombination aus anspruchsvollem Ambiente und heiler Natur, aus fröhlicher Geselligkeit und entspannender Ruhe. Genuss und Lifestyle gehen hier in den Dolomiten vortrefflich zusammen mit Gesundheit und Wellness. Schon wenige Tage Urlaub in dieser Umgebung machen frei vom Alltag. Draußen glitzert der Schnee und die ersten Sonnenstrahlen laden zu einer ausgiebigen Wanderung ein. Jetzt heißt es für den Winterwanderer seinen Rucksack packen und nichts wie raus in die unberührte Natur des Hochpustertals. Auf Skipisten stressfrei seine Schwünge auf bestens präparierten Pisten ziehen, oder auf abwechslungsreichen Langlaufloipen malerische Dolomitentäler entdecken. Das Hochpustertal bietet Wintererlebnisse für jeden Geschmack. Die neue Ausgabe des Almanach wird Ihnen bei der Gestaltung Ihres Urlaubes sicherlich eine Hilfe sein. In der Mitte der Zeitschrift finden Sie wiederum das Info Heft mit allen nützlichen Adressen und Ratschlägen für Ihren Aufenthalt. Genießen Sie Ihren Urlaub im Land der Drei Zinnen und viel Spaß bei der Lektüre!

Ihr Tourismusverband Hochpustertal « Alfred Prenn, Präsident

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K. Peterlin

26–27

H. Rier

30–32

22–23

33–24

In dieser Ausgabe… Wintermenü

Wintersport

Die fünf Ortschaften des Hochpustertales

Zu Füßen der Drei Zinnen

30–32

Skifahren lernen für Kinder

33–34

10–11

Natur

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Spuren im Schnee

12–14

Mit sauberer Energie in die Zukunft

16–17

Vom Leben in den Bergen

20–21

Vom Bergbauern frisch auf den Tisch

22–23

Nur ein Schritt bis zum Himmel

26–27

Einmal Dolomiten und zurück

40–42

Schlurfspuren und Schlutzkrapfen

44–45

Winterbesteigung der Großen Zinne

48–49

Kultur & Tradition Wegkreuze und Kapellen – religiöse Architektur

52–53

Frau Emma in Europa

56–59


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A. De Simine

40–42

Ch. Hainz

48–49

52–53

66–67

56–59 Von der legendären Dampflok zur E-Lok im einmaligen Pustertal Porträt: Hubert Pfeifhofer alias Sir Lady Eisenhover So schmeckt das Hochpustertal – Knödel und Spaghetti

60-61 62–63 66–67

Weiteres Rezept: Bauern-Geröstel

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Gewinner des Fotowettbewerbs aus dem Almanach Sommer 2012

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Fotowettbewerb Winter 2012/13: „Mein Lieblingsgericht im Hochpustertal“

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Vorschau Sommer 2013

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H. Oberhofer

» Tourismusbüros

im Hochpustertal «

» Info « » Tourismusverband Hochpustertal

Präsident: Alfred Prenn Geschäftsführerin: Silvia Wisthaler MitarbeiterInnen: Ingrid Bodner, Angelika Burgmann, Carmen Schwingshackl, Karin Steiner

» Konsortium Sextner Dolomiten Alta Pusteria

Präsident: Kurt Holzer Mitarbeiter: Herbert Innerkofler, Roland Innerkofler

» Tourismusverein Sexten

Präsident: Alfred Prenn Geschäftsführerin: Maria Luise Hofer Mitarbeiterinnen: Ariane Innerkofler, Annemarie Lanz, Martina Lanz, Rosmarie Lanzinger, Marina Villgrater

» Tourismusverein Innichen

» Sexten

Dolomitenstraße 45, 39030 Sexten Tel. +39 0474 710 310 | Fax +39 0474 710 318 e-Mail: info@sexten.it Internet: www.sexten.it

Öffnungszeiten: MO–FR 8.30–18 Uhr, SA 9–12 Uhr und 15–18 Uhr. Nebensaison: MO–FR 8.30–12.30 Uhr und 14.30–18 Uhr, SA 9–12 Uhr

» Innichen

Pflegplatz 1, 39038 Innichen Tel. +39 0474 913 149 | Fax +39 0474 913 677 e-Mail: info@innichen.it Internet: www.innichen.info

Öffnungszeiten: MO–SA 8–12 und 15–18 Uhr; Nebensaison: SA Nachmittag geschlossen

» Toblach

Dolomitenstraße 3, 39034 Toblach Tel. +39 0474 972 132 | Fax +39 0474 972 730 e-Mail: info@toblach.info Internet: www.toblach.info

Präsident: Andreas Krautgasser Geschäftsführerin: Hanna Erharter MitarbeiterInnen: Valentina Basso, Gabriel Fauster, Michael Lanz, Caroline Schönegger

» Tourismusverein Toblach

Bahnhofstraße 3, 39039 Niederdorf Tel. +39 0474 745 136 | Fax +39 0474 745 283 e-Mail: info@niederdorf.it Internet: www.niederdorf.it

Präsident: Roland Sapelza Geschäftsführerin: Kathrin Tschurtschenthaler Mitarbeiterinnen: Birgit Costamoling, Angelika Pfeifhofer, Melanie Patzleiner

» Tourismusverein Niederdorf Präsident: Hubert Trenker Geschäftsführerin: Gertraud Trenker Mitarbeiterin: Emanuela Elli

» Tourismusverein Pragser Tal

Präsident: Christian Ploner Geschäftsführerin: Manuela Schwingshackl Mitarbeiterin: Renate Fichter

Öffnungszeiten: MO–SA 8.30–12 und 15–18 Uhr, über Weihnachten SO 10–12 Uhr Nebensaison SA Nachmittag geschlossen

» Niederdorf

Öffnungszeiten: bis 23.12.: MO–FR 9–12 und 15–18 Uhr, SA 9–12 Uhr, 24.12. und 31.12.: 9–12 Uhr, 25.12.: 11–12 Uhr, 26.12.–30.12.: täglich 9–12 und 15–18 Uhr, 01.01.: 11–12 Uhr, 02.01.–06.01.: täglich 9–12 und 15–18 Uhr 07.01.–15.03.: MO-DI-DO-FR-SA 9–12 und 15–18 Uhr, MI+SO 9–12 Uhr 16.03.–30.06.: MO-DI-DO-FR 9–12 und 15–18 Uhr, MI+SA 9-12 Uhr,

» Prags

Außerprags 78, 39030 Prags Tel. +39 0474 748 660 | Fax +39 0474 749 242 e-Mail: info@pragsertal.info Internet: www.pragsertal.info

Öffnungszeiten: MO–FR 9–12 und 15–18 Uhr, SA 9–12 Uhr

Impressum » Erscheinungsdatum: Dezember und Juni (2 x jährlich: Winter & Sommer) » Herausgeber: Tourismusverband Hochpustertal » Verantwortlicher Redakteur: Michael Wachtler » Grafik & Layout: Werbeagentur Rotwild (Brixen) – www.rotwild.it » Redaktion: Tourismusverband Hochpustertal / Angelika Burgmann » Texte: Mariska Brunner, Angelika Burgmann, Angela De Simine, N. Eisele-Hein, Stefan Herbke, Marion Mair, Martina Pfeifhofer, Lino Postal, Katharina Prenn, Martha Rothe, Nina Schröder, Heidi Siefert, Georg Weindl » Fotos: A. De Simine, Cortina Turismo, N. Eisele-Hein, EOS/F. Blickle, M. Gratton, C. Hainz, Internet, H. Oberhofer, K. Peterlin, M. Pfeifhofer, PhotoGrünerThomas, H. Rier, rotwild/shutterstock, M. Santini, M. Schönegger, H. Siefert, E. Steiner, Südtirol Marketing, Südtirol Marketing/A. Trovati, Südtirol Marketing/F. Blickle, Tilia, Tourismus-vereine, Ch. Tschurtschenthaler, P. Wassermann » Übersetzungen: Maria Luisa Schäfer, Daniela Spanu » Titelfoto: PhotoGrünerThomas » Anzeigen: Tourismusverband Hochpustertal / Angelika Burgmann » Repro: CTP, S. Martino B. A. (UR) » Druck: Litopat S.p.a. » Koordination: Tourismusverband Hochpustertal / Angelika Burgmann

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» Ein Winterwunderland… das Hochpustertal «

Sie werden begeistert sein von der märchenhaften Winterwelt des Hochpustertales und seinen verschneiten Landschaften, von den bizarren Dolomiten-Massiven und den tief-dunklen Fichtenwäldern. Rund um die Drei Zinnen ist der Winter von beeindruckender Schönheit und voller sportlicher und persönlicher Herausforderungen.

H. Oberhofer

M. Schönegger

Die Drei Zinnen, UNESCO Weltnaturerbe

» Sexten Das Dorf inmitten der Dolomiten lockt mit seiner atemberaubenden Bergkulisse, einzigartigen, unvergesslichen Winterlandschaften und einer Vielzahl an Sportmöglichkeiten. Auf Helm und Rotwand versprechen bestens präparierte Pisten Skivergnügen für Jung und Alt. Auch Langläufer kommen voll auf ihre Kosten. Neben vielen gespurten Loipen im Tale, bietet der Skiwanderweg vom Mitterberg zum Almgebiet herrliche Ausblicke auf die bizarren Felsspitzen der Dolomiten. Ein idealer Ort, um dem Alltagsstress zu entfliehen und die Natur von ihrer schönsten und sportlichsten Seite kennen zu lernen. Wer es lieber etwas ruhiger angehen, jedoch nicht auf die landschaftlichen Schönheiten verzichten möchte, lässt sich bei einer romantischen Fahrt mit dem Pferdeschlitten durch das tief verschneite Fischleintal in eine zauberhafte Winterlandschaft entführen.

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» Innichen Die Marktgemeinde zieht mit ihrem urbanen Flair viele in ihren Bann. Nach einem erlebnisreichen Urlaubstag bietet das Dorfzentrum mit seinen verschiedenen Geschäften, Cafes und Restaurants Abwechslung und Entspannung. Die so genannte Promeniermeile bietet für jeden etwas. Ski gefahren wird am Hausberg, dem Haunold, einem kleinen aber feinen Skigebiet, das besonders für Familien und Skianfänger geeignet ist. Viel Vergnügen verspricht auch die 3 km lange Rodelbahn, die mitten durch den verschneiten Winterwald führt. Ein besonderer Höhepunkt sportlicher Natur sind die Weltmeisterschaften im Skicross, die nun schon zum vierten Mal im Dezember ausgetragen werden.


M. Santini

Ist der Treffpunkt für alle Sport- und Kulturbegeisterten. Die neu errichtete Nordic Arena bildet das Herzstück des Langlauf- und Biathlonsports im Hochpustertal. Der winterliche Zauber entfaltet sich vollends bei einem Spaziergang rund um den Toblacher See, der wunderschön – eingebettet zwischen Berggipfeln und verschneiten Wäldern – liegt und zu den schönsten des Hochpustertales zählt. Das Grand Hotel gilt als kultureller Treffpunkt der Gemeinde; hier kommt man regelmäßig in den Genuss abwechslungsreicher Konzerte. Neben musikalischen Höheflügen gibt es auch solche ganz irdischer Natur: jedes Jahr im Jänner geht es nämlich hoch hinaus beim Ballonfestival.

» Niederdorf Das Dorf am Beginn des Hochpustertals ist vor allem für seine vielfältigen Gesundheitsangebote bekannt. Besonders hoch geschätzt wird hier das Kneippen, ein altes volksheilkundliches Verfahren, das für Wohlbefinden und Gesundheit sorgen soll. Da Niederdorf auch einer der ersten Fremdenverkehrsorte des Pustertales ist, wird hierzulande noch immer großer Wert auf Brauchtum und Kultur gelegt. Erholung und Genuss stehen hier uneingeschränkt an erster Stelle. Immer wieder Neues wagen, auch dafür steht Niederdorf, z.B. der Curling Club Niederdorf, erster Curling Verein Südtirols, lädt vom 22.-24.02.2013 zum 2. International Curling Open Air Tournament am Pragser Wildsee ein.

H. Oberhofer

M. Schönegger

K. Peterlin

» Toblach

» Prags Das kleine Tal abseits von Trubel und Hektik besticht mit seiner unkomplizierten Schönheit. Besonders Menschen, die dem Alltagstress entrinnen möchten, finden hier einen Ort der Ruhe und Entspannung. Unberührte Natur, Gastfreundlichkeit und malerisch gelegene Ortschaften zeichnen das Tal besonders aus. Die atemberaubenden Gipfel der Dolomiten, der wunderschöne Pragser Wildsee, aber auch die traditionellen Gerichte prägen sich nachhaltig in das Gedächtnis ein und geben neue Kraft für den Alltag.

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» Spuren im Schnee «

P. Wassermann

In der romantischen Winterlandschaft unterwegs sein, einsame Täler entdecken und in gemütlichen Gasthäusern und Hütten einkehren. Eine verlockende Kombination. So sieht Winterwandern im Hochpustertal aus. Unterwegs begegnet man dazu noch berühmten und spektakulären Gipfeln. Herrliche Erlebnisse für Genießer und Naturliebhaber.

Winterwandern

Winterlandschaft auf der Plätzwiese im Pragser Tal: Ideal zum Schneeschuhwandern, Winterwandern und Langlaufen

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Es ist wahrscheinlich die am meisten unterschätzte winterliche Aktivität. Man ist in mitten in der Natur unterwegs, erlebt pure Winterromantik, viel Ruhe und garantiert keinen Stress. Dazu fördert es die Fitness und verursacht keine Kosten. Winterwandern hat viele Vorzüge, vor allem im Hochpustertal, das mit seinen weiten Bergwiesen und malerischen Seitentälern perfekte Bedingungen für solche Ausflüge bietet. Hier warten aussichtsreiche Höhenwege mit gemütlichen Hütten als Ziel. Die stilgerechte Einkehr ist dem Winterwanderer mindestens so wichtig wie dem Skifahrer. Wenn dann nach einem ausführlichen Spaziergang in der Stube herzhafte Südtiroler Spezialitäten auf den Tisch kommen, wenn Schlutzkrapfen und Knödel verführerische Düfte verbreiten, dann ist das der perfekte Abschluss eines winterlichen Ausflug.

N. Eisele-Hein

Doch nun von der Theorie zur Praxis. Vielleicht fängt man am besten mit einer sanften und nicht allzu langen Tour an. Eine Art von Schnupperausflug für den Einstieg ins Winterwandern. Die Toblacher See Runde ist wie geschaffen dafür. Von Toblach nimmt man zunächst den Bus hinein ins Höhlensteintal bis zum Toblacher See. Von der Haltestelle beim Hotel Baur am See hat man einen schönen Blick auf den romantischen Toblacher See. Hier kann man nun zu einer Rundwanderung um den See starten. Eine leichte Tour ohne nennenswerte Höhenunterschiede, die 1 bis 1.5 Stunden dauert. Zurück nach Toblach geht es dann wieder mit dem Bus. Wer dabei nun Lust auf’s winterliche Wandern bekommen hat, was bei dieser Tour nicht schwer ist, kann sich dann eine etwas anspruchsvollere Route vornehmen. Von Niederdorf geht es nun nach Bad Maistatt, das etwas oberhalb des Talbodens zwischen Niederdorf und Toblach steht. Viele Höhenmeter sind es nicht, die dabei zu überwinden sind. Dafür wandert man auf historischen Spuren, denn Bad Maistatt war einst ein berühmtes Bad mit Wurzeln bis ins 16. Jahrhundert. Und dort soll auch einst Kaiser Maximilian I. gekurt haben. Von Bad Maistatt

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N. Eisele-Hein

H. Oberhofer

führt der Winterweg dann hinunter ins Tal zum Camping Olympia und schließlich entlang des Ufers der Rienz wieder nach Niederdorf zurück. Gut 1,5 Stunden dauert der Ausflug. Nach diesem nostalgischen Exkurs darf es dann ein wenig sportlicher werden. Eine richtige Berghütte ist das Ziel der nächsten Tour. Und die Strecke ist ein echter Hochpustertaler Klassiker. Dazu fährt man mit dem Auto oder besser mit dem Bus von Innichen Richtung Sexten und wechselt dann ins Innerfeldtal nahe des Gasthofs Klaus. Das Innerfeldtal beginnt hier zu Füßen der mächtigen Dreischusterspitze. Der Weg startet beim Parkplatz Gweng und führt nun sanft bergauf taleinwärts mit schönen Aussichten auf die Dolomiten und mit der Dreischusterhütte als Ziel. Etwas steiler wird es erst kurz vor der Hütte, die auf 1626 m liegt. Für die Wanderung mit rund 400 Höhenmetern sollte man knapp 2 Stunden einkalkulieren. Schöne Aussichten auf die Dolomitengipfel gehören auch zu den besonderen Vorzügen der nächsten und wieder ein wenig anspruchsvolleren Wanderung. Von Moos bei Sexten spaziert man hinauf zu den Sextner Almen mit einem Abstecher zum Kreuzbergpass. Eine pure Genießertour mit schönen Hütten zur Einkehr unterwegs und einer erstklassigen Gastronomie oben am Pass. Von Moos führt der Weg hinauf zum Berggasthaus Froneben und weiter durch den Fichtenwald auf dem Weg 13 bis zur Alpe-Nemes-Hütte auf 1877 m. Bei einer Pause kann man nun überlegen, ob man nun direkt hinüber zum Kreuzbergpass wandert oder noch einen Umweg über die Coltrondo Alm macht. Unterwegs hat man herrliche Ausblicke auf die mächtigen Gipfel der Sextner Dolomiten. Vom Kreuzbergpass kann man dann den Bus nehmen zurück nach Moos. Für den Ausflug mit rund 500 Höhenmetern kann man je nach Dauer der Einkehr einen halben Tag einkalkulieren. Und nun zur letzten Winterwanderung. Sanfte Aufstiege und eindrucksvolle Bergpanoramen sind auch charakteristisch für den Weg von Prags hinauf zur Plätzwiese. Am besten fährt man mit dem

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Bus bis Brückele und startet dort seine Wanderung. Zuerst führt der Weg entlang der Straße, dann wechselt man bald auf den Wanderweg Nr. 18 rechts und geht bergauf bis zur Stolla-Alm. (im Winter nicht bewirtschaftet). Dort hat man schon den Großteil der rund 500 Höhenmeter absolviert und es ist nur noch ein kurzes Stück links hinüber zur Plätzwiese und zum Gasthaus Plätzwiese. Oben hat man herrliche Ausblicke auf den Monte Cristallo, die Tofana und auch auf die Drei Zinnen. Da ist schnell vergessen, dass man unterwegs vielleicht ein wenig ins Schwitzen gekommen ist. Und das ist eben der besondere Reiz des Winterwanderns. Die schönsten Dinge im Leben sind manchmal auch die einfachsten. Georg Weindl

Unsere Hütten-Tipps

Berggasthof Plätzwiese (2.000 m) Tel. +39 0474 748650 E-Mail: info@plaetzwiese.com www.plaetzwiese.com


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Neu er

elle V alp e po zweisit e r bin d u ng z iG t der S er treck orlif N e n ab u sc h n Vol t it te d er G ebirg au sj ä ge r t ou r!

Kronplatz P. Gardena Corvara

Toblach

Pusteria

Lagazuoi

Badia San Cassiano

Ski Area Badia

Foto: Stefano Zardini

Im Gebiet Lagazuoi 5 Torri überqueren die Pisten die Front der Kämpfe zwischen Österreicher und Italiener. Die Stellungen sind wieder hergestellt und man kann sie, wehrend der “Runde des Ersten Weltkrieges”, abseits der Piste, frei besuchen.

Tofana di Rozes Fànis

Valparola P

Col Gallina Arabba, P. Pordoi Val di Fassa

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Averau P

Skibus Cortina Ski Area Tofana

5 Torri Nuvolau

Pescul - Civetta Alleghe

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Fedare Passo Giau

Die stellungen des ersten weltkrieges mit ski besuchen seilbahn falzarego lagazuoi Tel/fax: (+39) 0436.867301 Winterbetrieb von Dezember bis Ostern sessellifte 5 torri und Giau Tel/fax: (+39) 0436.4010 Winterbetrieb von Dezember bis Ostern

Innichen

Sexten

Kreuzkofel Gruppe

ab Kronplatz ist das Gebiet lagazuoi 5 torri durch abtei mit dem skibus pikolein - pedraces erreichbar

auskunft: lagazuoi 5 torri Tel. (+39) 0436.2863 - Fax (+39) 0436.876700 lagazuoi5torri@dolomiti.org - www.lagazuoi5torri.dolomiti.org

bus - taXi

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» Mit sauberer Energie in die Zukunft « SMG/Ch. Tschurtschenthaler

Nachhaltige Energiegewinnung

Landschaftliche Schönheit und ein intaktes Ökosytem sind Südtirols größtes Kapital – kein Wunder, dass kaum eine andere Region sich so aktiv dem Umweltschutz und der nachhaltigen Gewinnung von Energie verschrieben hat. Aktuell kann Südtirol etwa die Hälfte seines Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien decken. Im UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten hat das Hochpustertal saubere Energie schon längst zu einem festen Bestandteil der regionalen Wärme- und Stromversorgung gemacht. So werden alle fünf Orte des Hochpustertales mit Fernwärme aus den Fernheizwerken, welche mit nachwachsenden Rohstoffen umweltfreundlich beheizt werden, beliefert. Niederdorf und Prags sind an das Fernheizwerk Welsberg-Niederdorf angeschlossen. Das Fernheizwerk Sexten wurde im Winter 2004/05 in Betrieb genommen. Und in Innichen und Toblach versorgt das 1995 gemeinsam erbaute Fernheizwerk rund 1.200 Haushalte und Hotelbetriebe sowie Schwimmbad und Krankenhaus mit Fernwärme aus Biomasse, das sind 95 Prozent aller Häuser in den Ortschaften und eine Ersparnis von jährlich 70.000 Tonnen Kohlendioxid. Über ein sogenanntes ORC-Modul, das erste in Südtirol und das größte Europas, wird darüber hinaus auch elektrische Energie erzeugt. Der 2005 angelegte Biomasselehrpfad gewährt Urlaubern einen genaueren Einblick in die Funktionsweise eines Fernheizwerks. Hier können Besucher unter anderem beobachten, wie aus heimischen Holzabfällen thermische und elektrische Energie gewonnen wird. Dank der Unterstützung des Fernheizwerkes können Gäste nicht nur klimafreundliche, sondern auch klimaneutrale Urlaubstage im Hochpustertal verbringen. In Zusammenarbeit mit dem auf Klimaschutz spezialisierten Unternehmen ClimatePartner hat Toblach einen Emissionsrechner entwickelt, der die bei der Reise entstandene CO2-Menge ermittelt. Diesen Wert kann der Gast durch den

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Kauf von Emissionsminderungszertifikaten des Fernheizwerkes Toblach-Innichen wieder ausgleichen; die Kosten dafür übernimmt der Tourismusverein Toblach. Für sein Engagement zum Schutz des alpinen Raums wurde Toblach bereits mehrfach mit dem Umweltpreis LEGAMBIENTE ausgezeichnet. Mit dem durch die Zertifikate eingenommenen Geld unterstützt das Fernheizkraftwerk Umweltschutzprojekte wie Pro Drau und die Aufforstung in den Naturparks Drei Zinnen und Fanes-Sennes-Prags. Auch das Fernheizwerk Sexten nutzt Biomasse zur Energie- und Wärmeerzeugung. Das Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde Sexten und der SEL AG wurde im Januar 2003 gegründet und beliefert die Bevölkerung seit der Wintersaison 2004/2005 mit komfortabler Wärme. Besonders sehenswert ist hier die einzigartige Architektur der Anlage: Dem Ort Sexten war in erster Linie eine harmonische und schonende Einbindung des Baus in sein Landschaftsbild wichtig. Am Ende wurde ein internationaler Architekturwettbewerb veranstaltet, zu dem neun Architekten aus aller Welt eingeladen wurden. Gewonnen hat der Vorschlag des Architekten Siegfried Delueg, der unter anderem eine äußert ressourcenschonende Bauweise vorsah. Überhaupt ist energiesparende Bauweise und Sanierung ein großes Thema in Südtirol: Die in Bozen ansässige KlimaHaus Agentur fördert Initiativen für die Sensibilisierung der Bevölkerung im Bereich Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Klimaveränderungen, setzt sich für die Aus- und Weiterbildungen ein und nimmt die energetische Zertifizierung von Gebäuden vor. Denn, seit dem 12. Januar 2005 ist energiesparendes Bauen in Südtirol Pflicht und seit dem 13. Juni 2011 gelten für alle Neubauten verschärfte Mindeststandards. Seither müssen neue Gebäude mindestens der KlimaHaus-Klasse B entsprechen. Häuser der KlimaHaus-Klasse Gold, A oder B erhalten von Seiten der KlimaHaus Agentur eine KlimaHaus Plakette. Engagement in Sachen Klimaschutz ist im Hochpustertal nicht nur auf


Seiten der Gemeinden, sondern ist auch bei Betrieben und Hotels zu finden. Vorreiter in Sachen Wasserkraft in Südtirol ist zum Beispiel die Firma Turbinenbau Tschurtschenthaler. Seit über 30 Jahren schon fertigt der Sextner Familienbetrieb Turbinen für Wasserkraftanlagen. 1978 legte Paul Tschurtschenthaler mit viel Mut den Grundstein für ein innovatives Unternehmen, heute beschäftigt das Unternehmen 13 Mitarbeiter und fertigt unter dem Motto „Energie aus der Natur“ modernste Kleinwasserkraftanlagen sämtlicher Bautypen und die zugehörigen Anlagenteile. Verkauft werden die Produkte und Einzelteile vor allem in Südtirol und Norditalien, aber auch in die benachbarten EU-Länder. Dass eine autonome Energieversorgung für einen Gastbetrieb eine lohnende Alternative sein kann, beweisen der Roter Hahn-Bauernhof "Im Kranzhof" mit seinen Windrädern sowie das Drei-Sterne Superior Hotel – Residence Rainer in Winnebach bei Innichen. Letzteres kann sich dank eines eigenen Biomasse-Fernheizwerks nicht nur selbst versorgen, sondern auch 16 weitere Haushalte in Winnebach mit sauberer Energie und Wärme beliefern. Eine umweltfreundliche Alternative zum Auto ist im Hochpustertal das gut ausgebaute öffentliche Busnetz, welches von den örtlichen

Unternehmen Steiner Touring und Holzer Busreisen betrieben wird. Steiner Touring selbst ist bestrebt, den eigenen Fuhrpark laufend zu erneuern – unter anderem durch den Ankauf von Fahrzeugen mit Euro 5 EEV Motoren. Gemeinsam mit der öffentlichen Verwaltung prüft der Busdienstleister außerdem den Einsatz von Elektrobussen auf touristischen Sonderstrecken und arbeitet mit der Gemeinde Prags stetig an einer Verbesserung des Verkehrskonzepts für die als Ausflugsziel besonders beliebte Plätzwiese, deren Zufahrt in der Hauptsaison ab Brückele aus Gründen des Umweltschutzes gesperrt ist. Damit ist Urlaub im Hochpustertal auch Urlaub im Zeichen des Umweltschutzes – zur Erhaltung der einmaligen Naturschönheit Südtirols.

» Martha Rothe … arbeitet in der Touristik PR Agentur uschi liebl pr in München. Sie liebt die Berge – sommers wie winters – und ist froh, dass sich mittlerweile immer mehr alpine Destinationen wie das Hochpustertal für den Umweltschutz engagieren.

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rotwild/shutterstock

» meine Umwelt «

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» Der Wald ist Lebensraum und Schutz, Ort der Stille, der Wildnis, aber auch Quelle einer sauberen und nachhaltigen Energie: dem heimischen Rohstoff Holz. Im Fernheizwerk Toblach-Innichen werden unbehandelte und ungenutzte Holzabfälle wie Waldhackgut, Sägemehl, Industriehackgut und Rinde eingesetzt. Die Vorteile dieser Biomasse als erneuerbarer Energieträger sind ein geschlossener Stoffkreislauf; Biomasse ist CO2 neutral, dadurch reduzieren sich die Luftschadstoffe. Wenn wir auch für unsere Nachkommen eine lebenswerte Natur mit sauberer Luft erhalten wollen, ist es an der Zeit, alle sich bietenden Möglichkeiten der alternativen Energieversorgung mit erneuerbaren Energieträgern auszuschöpfen. Für unsere und für die nächsten Generationen im Hochpustertal. « Hanspeter Fuchs

Präsident Fernheizwerk Toblach-Innichen

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H. Oberhofer

» Alpine Kompetenz « Vom Leben in den Bergen

Knödel – ein Gericht mit Tradition

Das Hochpustertal: Im Winter eine wunderschöne Schneelandschaft, im Sommer weite grüne Wiesen. Blauer Himmel, eingesäumt von den Dolomiten, einzigartigen Bergformationen, die von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt wurden. Wir leben da, wo andere Urlaub machen. Doch das Leben in den Bergen war nicht immer ein Zuckerschlecken. Die Menschen hier wurden mit Herausforderungen konfrontiert, welche sich der Bevölkerung von tiefer gelegenen Regionen nicht stellten. Daraus sind jedoch nachhaltige Kompetenzen entstanden, welche auch heute noch erlebbar sind.

Auch die Speckknödel, welche charakteristisch für die Südtiroler Küche sind, sind ein Gericht mit Tradition. Dabei wurde das Gericht von einer Bäuerin ursprünglich als „Resteverwertung“ erfunden. Diese Bäuerin bekam unverhofft Besuch und sollte diesem etwas zu essen auftischen. Nachdem wohl nicht mehr vorhanden war, nahm sie die Lebensmittel, die sie fand und vorrätig hatte: Altes Brot, Mehl, Eier, Speck und Milch, machte einen Teig daraus, formte die Knödel rund und kochte sie in siedendem Wasser. Offensichtlich hat das Gericht gemundet, und so findet es sich auch in der heutigen Zeit noch auf fast allen Speisekarten der Restaurants und Hütten wieder. Heuarbeit von Hand

Das Leben am Berg – früher und heute Früher waren die Bewohner des Hochpustertales arm und zum Großteil Bauern. Es gab nicht viel, man lebte, wirtschaftete und musste mit dem auskommen, was man hatte. Bauern hatten meist mehrere Stück Vieh, das sie mit Milch und Fleisch versorgte. Getreide wurde selbst angebaut, geschnitten, auf den „Harpfen“ - von denen auch heute im Hochpustertal noch zahlreiche stehen - gelagert, zu Korn gemahlen, und dann daraus Brot gebacken. Auch Gemüse wurde selbst angebaut, teilweise ist dies heute noch der Fall, wie man an den schönen, blühenden und gepflegten Bauerngärten im Sommer sehen kann. Natürlich wurden auch Kartoffeln angebaut und Kartoffelgerichte nehmen auch heute noch einen großen Stellenwert in der Hochpustertaler Küche ein – man denke nur an die schmackhaften Schlutzkrapfen.

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Früher und heute Die Heuarbeit nahm früher noch einen viel größeren Teil der Arbeit der Bauern ein, als dies heute der Fall ist. Da im heimischen „Stadel“ nicht immer ausreichend Platz für das gesamte Heu vorhanden war, und es früher, als es noch keine Maschinen gab, manchmal schwierig war, das Heu zur Hofstelle zu transportieren, wurde es teilweise in „Schupfen“ gelagert. Es sind dies kleine Holzhütten, von denen man auch im Hochpustertal noch zahlreiche sieht. Im Winter – wenn mehr Zeit vorhanden war und der Transport mit einem Schlitten durch den Schnee teilweise vereinfacht wurde, wurde das Heu schließlich von den Schupfen an den Hof transportiert.


Natürliche Wellness Auch Heubäder, welche aus den Wellnessbereichen des Hochpustertales heutzutage nicht mehr wegzudenken sind, haben eine lange Tradition: Die ersten, die auf die wohltuende Wirkung des Heus aufmerksam wurden, waren auch hier schon vor langer Zeit die Bauern, welche nach besonders anstrengenden Tagen eine Nacht im Heu verbrachten, und am nächsten Tag außergewöhnlich erholt aufwachten.

Die Kraft der Sonne

Das Wissen aus der Vergangenheit – wie bei den oben genannten Beispielen - über die Entstehung von Arbeitsweisen, Traditionen und Bräuchen an die zukünftigen Generationen weiter geben, dies wird wohl eine der größten Herausforderungen für die Bevölkerung im Hochpustertal sein.

» Angelika Burgmann

M. Gratton

Von der Kraft der Elemente und inspiriert durch die Sextner Sonnenuhr hat der Caravan Park Sexten, aufbauend auf überlieferten Wissen die „Sonnenuhr-Massagen“ entwickelt. Basis der Idee ist die Kraft der Sonne: Innerhalb von 12 Stunden empfangen die fünf Elemente Erde, Feuer, Luft, Wasser und die Quintessenz die Sonnenkräfte, die wiederum ihre Botschaften an die einzelnen Organe im Menschen übertragen. Nach der Uhr der Natur tauschen sich die Energien, die in der Nacht vorherrschen, mit jenen, die tagsüber aktiv sind, aus. So werden feinstoffliche Informationen zu unterschiedlichen Tageszeiten an die einzelnen Organe weiter geleitet. Mit speziellen MassageTechniken und ausgewählten Ölen, Kräutern und Essenzen, können zu bestimmten Zeiten die Organe aktiviert und gestärkt werden.

Ist selbst auf einem Bergbauernhof aufgewachsen und arbeitet seit fünf Jahren im Tourismusverband Hochpustertal, u. a. auch als Koordinatorin und Leiterin der Redaktion des Hochpustertaler Almanach.

CaravanPark Sexten ®

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Gute geschmackvolle Milch von gesunden Kühen. Frische hochwertige Käsesorten von traditionsreichen einheimischen Sennereien. Feine regionale Spezialitäten sind im Hochpustertal kein Trend. Sie haben hier Tradition und sie gehören zum Hochpustertal wie die Drei Zinnen und der Pragser Wildsee. Erfahren und erschmecken kann man das bei den Bergbauern und auch bei vielen Gastbetrieben.

» Georg Weindl

Südtirol Marketing / F. Blickle

Der freie Journalist lebt im bayerischen Chiemgau und ist viel in Südtirol unterwegs für Reportagen für Tageszeitungen, Magazine sowie Reiseführer.

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» Vom Bergbauern frisch auf den Tisch « Frischkäse, Schnittkäse und Topfen werden in der hauseigenen Käserei des Lechnerhofes in Prags, auf 1.200 Meter Höhe und nicht weit vom berühmten Pragser Wildsee entfernt, produziert. Die Milch dazu liefern die Kühe und Ziegen im eigenen Stall. Frischer und natürlicher geht es kaum noch. Dafür sorgt auch die Bergbauernfamilie Patzleiner, die den Käse mit hochwertiger Milch produziert. Und die wiederum kommt von Tieren, die mit bestem Futter ernährt werden. Der Lechnerhof ist kein Einzelfall. Milchwirtschaft mit Qualität hat im Hochpustertal eine wichtige Bedeutung und eine lange Tradition. Bereits 1878 wurde in Niederdorf die erste Sennereigenossenschaft Südtirols gegründet. 1926 wurde von 47 Bauern in Sexten eine weitere Sennereigenossenschaft ins Leben gerufen. Damals wurden die Weichen gestellt für die heute sehr bedeutende Milchwirtschaft im Hochpustertal. Und die hat wie beim Lechnerhof in Prags auch eine große Bedeutung für den Tourismus. Oder man könnte es auch anders ausdrücken. Die geschmackvollen Milchprodukte im Hochpustertal sind auch eine touristische Attraktion. Und das hat nicht nur mit Hofbesichtigungen und Besuchen im Stall zu tun. Immer mehr Menschen besinnen sich auf gesunde Ernährung, auf umweltgerechte Lebensmittel und auf die Nachvollziehbarkeit der Produkte. Viele Sterneköche in Südtirol bevorzugen mittlerweile regionale Zutaten. Da schafft es sogar der traditionelle Graukäse auf die Teller der Nobelgastronomie. Die Bauern und Sennereien im Hochpustertal sind dafür bestens gerüstet. Bei der Fütterung der Tiere wird auf natürliche Wertstoffe geachtet und auf Gentechnik verzichtet. Die artgerechte Tierhaltung in Verbindung mit sorgfältigen Gesundheits-Kontrollen sind ein weiterer Bestandteil dieser Qualitätsstrategie. Wie das in der Praxis funktioniert, kann man zum Beispiel bei der Hofkäserei Unteroltl in Sexten-Moos auf 1450 m Höhe erleben. Schafs-, Kuh- und Ziegenkäse, aber auch Speck und Würste werden hier hausgemacht. Besonders gefragt sind Video: in jüngster Zeit Produkte aus ZiegenSüdtiroler Milch milch. Mittlerweile sind 25 Ziegen am Hof, die während des Sommers auf der Zsigmondy Hütte weiden, wo sie sich mit würzigen und gehaltvollen Almkräutern ernähren. Das schmeckt man natürlich im Ziegenkäse ganz besonders. Ein sehr ge-


schmackvoller Ausflug wäre auch der Besuch der Schaukäserei Drei Zinnen, welche neben Besichtigungsmöglichkeiten ein sehr breites Sortiment an Milch, Milchprodukten, Käse und die neue Linie der Heumilchprodukte bietet , oder in der Käserei Sexten. Hier warten Sextner Bergkäse, Hüttenkäse, Almkäse und auch der berühmte Graukäse, der trotz seines intensiven Geschmacks besonders fettarm ist, auf eine ausgiebige Verkostung. Qualität von den Hochpustertaler Bergbauern gibt es mittlerweile auch in vielen Gastbetrieben. Extra dafür wurde auf Initiative der Schaukäserei Drei Zinnen der Begriff „Quality Partner“ geschaffen, mit dem sich Gastbetriebe schmücken dürfen, die vorwiegend einheimische Qualitätsprodukte beziehen. Und das sind vor allem Frischmilch, Frischsahne, Butter und Käse. Im Hochpustertal ist es kinderleicht, sich gut und gesund zu ernähren. Man kann eigentlich nichts falsch machen. Hier mag sich die ganze Familie gerne für Milch und Käse interessieren, was gestressten Müttern und Vätern spontan recht unrealistisch erscheinen dürfte. Aber der Themenweg „Milchmeile“ in Sexten-Moos hat da schon Ungewöhnliches bewirkt. Bei dem rund 1,5 Stunden dauernden Weg können Kinder auf spielerische Art entdecken, was die Milch und den Käse so wertvoll macht und warum sie so gut schmecken können. Dass unterwegs auch noch drei Spielplätze am Weg liegen, macht den Spaziergang dann noch reizvoller. Das Ziel ist bei der Käserei Sexten. Die beste Gelegenheit, dann gleich stilgerecht Hunger und Durst mit Milch und Käse zu stillen.

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» meine Überzeugung «

» Die Gesundheit meiner Kühe und Ziegen und die artgerechte Tierhaltung sind mir wichtig. Die Tiere werden natürlich gefüttert mit gutem Heu von unseren Wiesen und Feldern. Gentechnik wird bei uns überhaupt keine eingesetzt. Glückliche Tiere, die gute Luft im Hochpustertal, die Natur und eine aus Überzeugung betriebene biologische Landwirtschaft - das alles zusammengenommen garantiert die ausgezeichnete Qualität der Milch. «

Josef Gruber

Südtirol Marketing / F. Blickle

Bergbauer in Außerprags

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Milchmus Zutaten 2 l Südtiroler Milch 1/2 Tasse Wasser 200 g Weizenmehl Salz Butter zum Abschmälzen Das Mehl in einem Teil der Milch abrühren. Das Wasser in die Pfanne geben, die restliche Milch dazugeben, aufkochen und salzen. Den Mehlbrei unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen zugeben. Auf kleiner Flamme 15 bis 20 Minuten köcheln lassen, ab und zu umrühren. Mit brauner Butter abschmälzen. Etwas abkühlen lassen.

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Wie das Hochpustertal zum Hauptdarsteller in einem italienischen Serienhit wurde: „Un passo dal cielo“, ein Krimi auf Südtirolerisch. Ein Mann, ein Pferd und ein felsiger Bach – das genügt. Schon ist es ein Western. Zumal, wenn Terence Hill im Sattel sitzt. Dass dieser Western nicht in den Weiten Nordamerikas spielt, sondern mitten in Europa, ist eigentlich kein Hindernis. Steinige Bergbäche sehen überall auf der Welt recht ähnlich aus, vor allem, wenn die Kamera ihren Blick auf den dampfenden Körper des Pferdes und die wilde Gischt des Wassers lenkt, wie in dem Vorspann zu diesem Film. Wir alle haben dieses Klischee im Kopf und es ist sofort abrufbar. Es handelt von einsamen Männern und wilden Jagden durch eine Natur, in der Straßen nichts als staubige Pisten sind. Und die sind meist sehr, sehr weit entfernt. Es handelt von dem Kampf des Einzelnen gegen ganze Horden von Feinden, die hinter dem nächsten Felsen lauern können und es handelt von dem Sieg dieses Helden: staubig, erschöpft und durstig, aber triumphierend. So zieht es ihn wieder in die Wildnis – ein Mann und sein Pferd. An diesem Bild stimmt in der Fernsehfilmserie „Un passo da cielo“ alles – nur der Hut ist falsch. Statt eines breitkrempigen Cowboyhutes sitzt ein runder, etwas kastenförmiger Uniformhut auf dem Kopf von Terence Hill. Aber die stahlblauen Augen blinzeln mit derselben augenzwinkernden Ruhe in die Zukunft, wie bei allen anderen ItaloWestern, die er gedreht hat. Und vielleicht ist bei genauerem Hinsehen auch die Wildnis eine Spur zu grün für einen echten Western. Es ist in Wirklichkeit ja auch kein Western, sondern eher schon ein „Northern“, ein Film über die Wildheit des Nordens, von Rom aus gesehen, denn dort wird gedreht, wenn man nicht gerade draußen ist.

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Der falsche Hut und die etwas zu grüne Umgebung lassen die Assoziation „Western“ in den Hintergrund treten. Holzhütten und gewaltige Berge schieben sich in die Bildmitte, dazwischen glitzernd ein tiefgrüner See – ganz eindeutig: dies ist kein Western, dies ist ein Heimatfilm. „Un passo dal cielo“ – so der Titel dieser neuen Serie im italienischen Fernsehen, ist eine Erfolgsserie made in Italy. Auf deutsch existiert der Film noch nicht, die vorläufige Übersetzung des Serientitels lautet "Einen Schritt vom Himmel entfernt". Beim Drehstart hieß der Arbeitstitel noch "L'uomo dei boschi" (dt: Der Mann des Waldes). Aber davon ist man abgekommen, als man die ersten Bilder des Sees, und des sich darin spiegelnden Himmels gesehen hatte – der Pragser Wildsee ist von so verwegener Schönheit, dass er im Handumdrehen den einsamen Helden aus dem Titel verdrängte. Ein Erfolg wurde die Serie, die 2011 im staatlichen Fernsehen Rai Uno startete, trotzdem. Oder gerade deswegen. Bis zu 6,6 Millionen Zuschauer verfolgten die erste Staffel im italienischen Fernsehen. Und so wundert es kaum, dass schon im Mai 2012 mit dem Dreh der zweiten Staffel begonnen wurde. Der Film ist eine Komödie, zumindest apostrophiert dies der Untertitel. Bei genauerer Betrachtung ist es eine wilde Mischung aus ItaloWestern, Rosenheimcops und der Sennerin vom Bodensee. Und das kommt an. Ein „giallo“ (dt. Krimi) in den Bergen. Im Mittelpunkt drei verwegene Gestalten: der einsame Förster Pietro, der zurückgezogen in den Bergen lebt und dort seinen Frieden sucht, denn er trägt schwer an einem Geheimnis aus seiner Vergangenheit. Dazu der raubeinige Städter, der Kommissar Vincenzo, der aus Neapel in das beschauliche Innichen versetzt wurde und all der Heimattümelei um sich herum nur ein Schulterzucken abgewinnen kann. Dazwischen

TV Innichen / San Candido

» Nur ein Schritt bis zum Himmel «


sagt Double Erwin Steiner. Auch das ist kein Wunder: ohne Terence Hill würde die Serie wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen. Er gibt der Seifenoper die Authentizität. „Er nimmt die Natur und die Arbeit mit der Natur unglaublich ernst“, meint Erwin Steiner und berichtet, wie viel Wert der große alte Schauspieler auf die Richtigkeit von Details legt. Im Gegensatz zum Rest der Crew wohnt Terence Hill während der Dreharbeiten oben am See und jeden Morgen zieht es ihn schon früh hinaus an den See. Er ist ganz offensichtlich wirklich das, was man einen „Naturmenschen“ nennt: den Journalisten verriet er den Grund: „In Massachusetts habe ich in einer kleinen Hütte im Wald gelebt. Wenn immer es ging, habe ich mir - auch - nachts die Skier angeschnallt, um meine Runden zu drehen.“ Und: „Das hier ist einer der schönsten Plätze der Welt“. Dass seine Filmcrew und er die ersten sind, die diese Schönheit für den Film entdecken, mache ihn stolz.

» Nina Schröder Nina Schröder, wuchs in Berlin auf. Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Politik in München und Berlin. Arbeitet für Printmedien, Fernsehen und Radio mit Schwerpunkt im Bereich des Kulturjournalismus. Derzeit lebt sie mit Mann und Sohn als freie Journalistin in Bruneck.

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die ätherisch schöne Tierärztin Silvia Bussolati, die nicht wirklich so aussieht, als könne sie ein Kalb auf die Welt bringen, aber das ist auch nicht ihre Aufgabe. Ihre eigentliche Aufgabe ist es, dem Commissario aus Neapel den Kopf zu verdrehen. Gemeinsam durchleben und überleben sie Kindesentführungen und Morde, Flugzeugabstürze und vermeintlich bissige Wölfe. 12 Folgen wurden bereits abgedreht, weitere 16 stehen in den Startlöchern. Im Herbst 2012 (September) sollen sie auf Sendung gehen. Und so viel ist klar: Der Plot der Serie bleibt gleich, auch wenn die neuen Folgen von einem neuen Regisseur abgedreht werden: Riccardo Donna hat die Regie der zweiten Staffel übernommen. Die Rezeptur ist dieselbe geblieben, auch wenn einige neue Rollen die alten aus dem Konzept bringen: Mit einem fast vergessenen Freund der schönen Tierärztin, Tobias, gespielt von Raniero Monaco di Lapio und der schönen Miriam (Alice Bellagamba). Und außerdem taucht auch noch Antonella auf, die Frau von Huber, dem leicht trotteligen Dorfpolizisten. Wichtigste Neuerung ist vielleicht, dass die Natur eine noch größere Rolle spielt, als sie eh‘ schon spielte. Unter den majestätischen Bergen rund um den Pragser Wildsee, wo der Himmel nur noch einen Schritt weit entfernt ist, werden alle Geschichten um Neid und Geldgier, um enttäuschte Liebe und falsch verstandenen Ehrgeiz ziemlich klein. Und außerdem: gedreht wird für die zweite Staffel auch unter den Drei Zinnen. Und: Rettungshubschrauber kommen zum Einsatz. Einer, der die Drehorte in der Hochpustertaler Bergwelt bestens kennt, ist der Pragser Bergführer Erwin Steiner. Er hat schon für die erste Staffel die Drehorte gesucht und gefunden und ist außerdem bald zum Double des mittlerweile 71-jährigen Terence Hill geworden. „Auch wenn er viele Dinge selbst machen könnte – er darf nicht“,

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» Wintermärchen zu Füßen der Drei Zinnen «

H. Rier

Das Paradies für schneebegeisterte Familien liegt im Hochpustertal.

Familienskigebiet Rotwand: Die Riesen-Schneemannfamilie begrüßt große und kleine Gäste.

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Ziel ist Sexten im Hochpustertal. Ein fast kitschig-schönes Südtiroler Bergdorf am Rande eines sonnenbeschienenen Plateaus. Einst kinderlos, erschien es mir wie das Paradies für Familien mit Skizwergen. Nun, mit zwei Buben, ist die Zeit gekommen, die Kindertauglichkeit einem Härtetest zu unterziehen. Felix beginnt damit sofort. Direkt vom Auto flitzt er auf die Piste am kleinen Übungshang in Moos und hat schon die ersten Abfahrten absolviert, ehe das Gepäck im Zimmer verstaut ist. Abseits vom übrigen Skibetrieb gelegen und fern von Straßen und anderen Gefahren lassen wir ihn beruhigt fahren. Als er uns später bei Kuchen und dampfendem Kakao mit roten Backen und strahlenden Augen erzählt, wie schön es war, freuen wir uns über den entspannten Ferienbeginn. So soll es bleiben und Stress allenfalls aufkommen, wenn die Wahl schwer fällt zwischen all den Dingen, die es zu tun gibt. Aber wir meistern dieses Luxusproblem und schaffen es irgendwie doch, einen Großteil des Angebotes zu nutzen. Ganz oben auf der Hitliste der Kinder steht Rentierschlittenfahren. Das hat etwas exotischweihnachtliches. Nicht nur nach Ansicht der Kleinen, die sofort an Santa Claus und Geschenke denken. Man stutzt durchaus, wenn einem beim Skianziehen auf den Rotwandwiesen neugierige Rentiere umringen. Vor einigen Jahren kamen sie ins Hochpustertal, als die Einheimischen mit einem Händler von skandinavischen Motorschlitten begannen den Gedanken zu spinnen, ob man nicht aus der

Heimat der PS-starken Schlitten ein typisch nordisches Tier nach Südtirol holen könnte. Irgendwie wurde das Hirngespinst schnell Realität und die Rentiere fühlten sich so wohl auf den Rotwandwiesen, dass sie sich rasch vermehrten. Heute ziehen sie nicht nur freudestrahlende, in dicke Felle eingemummte Kinder im Schlitten durch die Winterwelt. Sie spazieren furchtlos rund um die Bergstation der Gondelbahn und stehlen so bisweilen der riesigen Schneemannfamilie die Schau, die längst zum winterlichen Symbol des Hochpustertales geworden ist. Jedes Jahr heißt hier zwischen Piste und Abenteuerspielplatz ein kugeliges Ensemble aus Schnee und Eis die Gäste willkommen. Skifahrer und Snowboarder, die hier ein kleines aber feines Skigebiet mit heimeligen Hütten und nach Wiese duftenden Heuschobern mitten auf der Piste vorfinden. Sonnenanbeter, die vom Liegestuhl aus Panorama und Ruhe genießen und Schlittenfahrer. Eine gut ausgebaute und mit Flutlicht beleuchtete Bahn führt hinab ins Tal. Von den beiden Skipisten nach Sexten gilt eine als eine der selektivsten Italiens. Nicht von ungefähr trifft sich hier regelmäßig die Nationalmannschaft zum Training. Mit Kinderwagen wähle ich die dritte Variante: die Gondel. Und wie schon bei der Bergfahrt bin ich begeistert über die Hilfsbereitschaft des Personals. Statt wie vielerorts üblich, mürrisch ob des sperrigen Extragepäcks zu sein, bemüht sich die halbe Belegschaft, das überdimensionale Gefährt bequem zu verstauen. Ebenso am Haunold, unserem nächsten Ziel. Kein Wunder, dass die Kinderwagendichte auch hier am Berg recht hoch ist. Indes die Kleinsten den sonnigen Wintertag weitestgehend verschlafen, haben alle anderen Familienmitglieder einen Heidenspaß auf dem „Familienberg“, wie die Hochpustertaler den Haunold zu Recht nennen. Auch hier ist das Pistenangebot überschaubar. Und doch bietet es so viel Abwechslung, dass vom noch ungeübten Skizwerg bis zum ambitionierten Papa jeder seine Freude hat. Nicht nur auf Ski.

Alle Fotos: H. Siefert

Kurz hinter Bruneck fängt es an. Es liegt nicht mehr nur Schnee. Das glitzernde Weiß stülpt sich wie überdimensionale Pelzmützen über Hausdächer, Wegweiser und Gartenzäune. Tannenbäume haben Schnee-Mäntel, wie in den Bilderbüchern, mit deren Lektüre sich die Kinder auf den Rücksitzen die Zeit der Anreise vertreiben.

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» Heidi Siefert Heidi Siefert (45) ist Buchautorin und freie Journalistin im Redaktionsbüro Fahrtenschreiber. Aktivurlaub, Kultur und Familien sind ihre journalistischen Schwerpunkte. In den sanften oberbayerischen Alpen aufgewachsen, faszinieren sie an Südtirol vor allem die schroffen Dolomitengipfel. Dazu die gelebte Tradition, in der so viel kreatives Potenzial steckt. Das Hochpustertal bereist sie mit Mann und Kindern am liebsten mit Snowboard, Bike oder Bergstiefel.

H. Rier

Nur ein paar Schritte sind es von der Bergstation des Sessellifts zu einem abgetrennten Gelände mit allerlei winterlichen Vergnügungen. Felix fällt die Auswahl schwer: soll er zuerst durch die Slalomtore fahren, im Riesenreifen durch Steilkurven rutschen oder mit dem Quad seine Runden drehen? Zwischendurch muss er seine Nase in eine geheimnisvolle Schneegrotte stecken, ausprobieren, wie man mit Skistiefeln verschneite Klettergerüste eines Spielplatzes bezwingen kann und sich mit deftigen Köstlichkeiten wie käsetriefenden Spinatnocken stärken. Als wir auf den Helm gondeln, haben wir längst das schlechte Gewissen abgelegt, dem Liftpersonal mit Kinderwagen, Kindern, Skiausrüstung und all dem Gepäck, das ein Familientag im Schnee mit sich bringt, eine Sonderaufgabe zu stellen. Auch auf dem größten Skiberg des Tales gibt man uns das Gefühl, Willkommen zu sein. Egal, ob Moritz auf seinen wackeligen Beinchen beim Erkunden der Sonnenterrasse die Kellnerin ein ums andere Mal zu einem Ausweichmanöver zwingt oder ob Felix am Sessellift eine helfende Hand braucht, die ihn auf den Sitz hebt. Familienfreundlichkeit ist hier weit mehr als ein Slogan im bunten Tourismusprospekt. Sie wird gelebt, wo immer man mit Kindern auftaucht.

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H. Rier

» Im Hochpustertal werden Kinderträume wahr « Mit seinen familienfreundlichen Skigebieten, Skischulen und Quartieren bietet das Hochpustertal beste Voraussetzungen für erlebnisreiche Skitage – von denen der Nachwuchs mit Sicherheit noch lange schwärmt. Warum das so ist, weiß Alfred Prenn. Der Präsident des Tourismusverbandes Hochpustertal war viele Jahre Leiter der Skischule Sexten und hilft auch heute noch gerne als Skilehrer aus.

Video: Winter in Südtirol

Alfred Prenn, Präsident des Tourismusverbandes Hochpustertal und Skilehrer beim Skikurs mit Kindern auf der Rotwand.

Hochpustertaler Almanach: Ab welchem Alter sollten Kinder Skifahren lernen? Alfred Prenn: Sobald sie alt genug sind, um Bewegungen aufzunehmen und zu speichern. Man hat herausgefunden, dass dies Kinder ab viereinhalb, besser fünf Jahren können. Entsprechend sollte man auch erst in diesem Alter Kinder auf Ski stellen. Allerdings nicht zu lange, anfangs ist ein Halbtageskurs ausreichend, erst später haben sie die Ausdauer für einen Tageskurs. Kann es eigentlich nicht früh genug losgehen, damit die Kleinen von Kindesbeinen an mit Skiern vertraut sind? Zwar sagt man gerne „Skifahren will gelernt sein, je früher man damit beginnt, umso besser“, doch das stimmt nicht ganz. Wenn man zu früh anfängt, dann ist der Lernerfolg nicht garantiert. Sprich: Kinder mit vier Jahren oder jünger vergessen das bis zum nächsten Jahr. Die

Kinder lernen also dadurch nicht schneller, sondern man fängt wieder bei Null an. Wie schaffen es Skilehrer, die Kleinsten mit dem neuen Sportgerät Ski vertraut zu machen? In erster Linie geht es anfangs darum, den Nachwuchs spielerisch an die Schuhe und die ungewohnten Ski zu gewöhnen. Wir vermitteln den Kindern, dass der Ski quasi ein größerer Schuh ist. Wichtig ist, dass die Kleinen ein Gefühl für die Ski bekommen. Dazu gibt es extra Spiele wie etwa mit nur einem Ski zu rutschen und so das Gleichgewicht zu fördern. Im Hochpustertal gibt es „spezialisierte Kinderskischulen“. Was versteckt sich hinter dem Begriff? In Südtirol werden spezialisierte Kinderskischulen entweder mit einem goldenen, einem silbernen oder einem bronzenen Gütesiegel

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gekennzeichnet – ein wichtiges Qualitätskriterium für die Auswahl der Skischule und des Skigebiets. Um ein Gütesiegel zu bekommen müssen Skischulen verschiedene Leistungen bieten. Etwa spezielle Kinderskikurse, ein abgesichertes Übungsgelände mit Kinderattraktionen, Aufstiegshilfen wie Teppiche oder Seile, Lernhilfen wie Stangen, Bälle, Bögen und Hütchen, sowie für die Kinder Sicherheitswesten. Für eine Auszeichnung mit Silber sind weitere Aufstiegshilfen wie ein Zauberteppich oder zusätzliche Veranstaltungen wie eine Schatzsuche erforderlich, für Gold müssen auch eine Kinderbetreuung in einem Skikindergarten für Kinder ab zweieinhalb Jahren (auch ohne Skiunterricht) sowie ein Mittagessen für Kinder angeboten werden. Bei uns im Hochpustertal sind drei Skischulen (Sextner Dolomiten, Innichen, Toblach in Gold) ausgezeichnet und damit Spezialisten im Kinderunterricht. Was genau zeichnet eine gute Kinderskischule aus? Die Auszeichnung mit einem Gütesiegel ist bereits ein deutliches Zeichen, dass es sich um eine gute Kinderskischule handelt. Im Detail spielen jedoch die Skilehrer eine noch wichtigere Rolle, die ja täglich mit dem Nachwuchs arbeiten und für die gute Stimmung im Kurs verantwortlich sind. Im Hochpustertal ist in allen Skischulen garantiert, dass wir pädagogisch geschulte Skilehrer haben – das spüren auch die Kinder, die bei uns sehr gerne in die Skischule gehen. Haben sich in den letzten Jahren die Kinderskischulen verändert? In den letzten 15 Jahren hat sich viel geändert. Viele Skischulen haben sich mittlerweile speziell auf Kinder spezialisiert. Mit Erfolg: heute sind von 20 Kursen vielleicht 18 extra für Kinder und nur zwei für Erwachsene, vor rund 30 Jahren war das Verhältnis noch umgekehrt. Außerdem gibt es viele neue Erkenntnisse, die in die Ausbildung mit einfließen. Die Kinder werden je nach Alter speziell gefördert, der Unterricht nimmt auf die Motorik der Kinder Rücksicht. Außerdem sind die Kinder viel aufnahmefähiger als vor zehn Jahren. Früher hat man Kinder unter sechs Jahren gar nicht genommen, heute sind die Jüngsten keine fünf Jahre alt. Wieso sollten Kinder Skifahren lernen? Grundsätzlich haben Kinder Spaß an der Bewegung in der Natur. Beim Skifahren kommen hinzu das Gefühl des Rutschens und der Spaß am Gleiten – und die Geschwindigkeit hinzu. Neben dem Spaß im Schnee ist aber auch die sportliche Komponente wichtig. Man muss sich überwinden und macht Bewegungen, die man sonst nicht macht. Außerdem, wer etwas schafft, was er sich vorher nicht zugetraut hat, der bekommt mehr Selbstvertrauen – und das ist mit Glücksgefühlen verbunden. Ist Skifahren nicht ein teurer Sport? Es gibt garantiert andere Sportarten, die teurer sind. Außerdem muss man für Kinder keineswegs die komplette Ausrüstung kaufen. Ski, Schuhe und Stöcke sollte man anfangs besser ausleihen – die Leihausrüstung ist heutzutage bestens gewartet und gepflegt. Dabei sollte man unbedingt darauf achten, dass die Skischuhe nicht zu groß sind. Auch ein Skihelm, den Kinder beim Skifahren tragen müssen, kann ausgeliehen werden. Zusammen muss man dafür mit 14 bis 18 Euro pro Tag rechnen, dazu kommen noch die Kosten für den Skikurs sowie bei größeren Kindern das Liftticket. Ansonsten benötigt man noch eine angemessene Skibekleidung, je nach Temperatur warme Unterwäsche, Mütze, wasserdichte, aber nicht zu dicke Handschuhe – schließlich müssen die Kinder ja auch die Skistöcke greifen können –, eine Skibrille sowie nicht zu dicke Skisocken. Eine Ausrüstung, die Kinder auch beim Spielen im Schnee oder beim Rodeln benötigen und daher meist schon vorhanden ist.

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Was mache ich, wenn der Nachwuchs überhaupt keine Lust auf Ski hat? Das Interesse am Skifahren hängt sicherlich auch von den Eltern ab. Wenn die davon schwärmen sowie eine Begeisterung für Schnee und die Berge vorleben, dann bekommen das die Kinder mit. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass Eltern den Kindern Skifahren nur in Ausnahmefällen beibringen können, in 99 Prozent der Fälle funktioniert das nicht. Das geht in einer Skischule deutlich leichter und besser. In der Gruppe kommt das Interesse von alleine – und die Kinder schauen sich vieles von den anderen ab. Manche Kinder haben aber Angst vor der Skischule. Können Sie den Nachwuchs umstimmen? Es sind eher Einzelfälle, die sich in der Gruppe nicht wohl fühlen. Vielleicht haben Kinder aber auch einmal schlechte Erfahrungen gemacht und deshalb Berührungsängste. Wir bieten daher Schnuppertage an. Dazu muss man betonen, dass es am ersten Tag fast immer einen kurzen Moment gibt, wo die Kinder sich nicht wohlfühlen und da kann es schon sein, dass die eine und andere Träne fällt. Doch die Kinder merken bei uns sehr schnell, dass so ein Tag in der Skischule viel Spaß macht und bleiben anschließend begeistert dabei. Interview: Stefan Herbke

Ski Highlights Nachtskifahren

Wen es des nachts auf die Pisten zieht, wird kommende Saison am Haunold fündig. Zwei Mal wöchentlich (25.12.2012– 29.03.2013) von 19 bis 22 Uhr können Nachtschwärmer auf den sagenumwobenen Hängen des versteinerten Riesen Haunold zu Tal kurven. Wer die Kufen den Brettern vorzieht, wird großen Spaß an der drei Kilometer langen Rodelbahn am Haunold haben.

Morgensport: die erste Spur

Die erste Spur auf frisch gewalztem Schnee. Das ganze ein Skigebiet fast für sich alleine. Davon träumt jedes Skifahrerherz. Im Hochpustertal kann dieser Traum einmal wöchentlich morgens am Helm in Erfüllung gehen. Die Pisten sind noch leer, nur das Geräusch der Kanten unterbricht die Stille im Schnee der frisch präparierten Pisten. Und dann bei Sonnenaufgang hinabschwingen ins Tal. Im Anschluss geht’s zu einem ausgezeichneten Bergfrühstück ins neue Panorama-Restaurant Helm.

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Der internationale Weltcupzirkus macht auch dieses Jahr wieder Station im Hochpustertal. Zum Saisonauftakt des internationalen Skicross Weltcup vom 20. bis 23. Dezember 2012 wird das sonst so gemütliche und familiäre Örtchen Innichen zum Schauplatz rasanter Fahrten und spektakulärer Sprünge. Vor der Kulisse der beeindruckenden Dolomiten treten jeweils vier Skifahrer gegeneinander an und messen sich am Skiberg Haunold in Geschwindigkeit und Geschicklichkeit. Termine und Informationen: Sextner Dolomiten info@s-dolomiten.it Tel: +39 0474 710355


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» Das Hochpustertal ist ideal für Kinder, die das erste Mal auf Skiern stehen. Durch die fachkundige Betreuung in den Skischulen lernen die Kleinen das Skifahren spielerisch. Ich arbeite gern mit den Kindern – es gefällt mir, sie zu motivieren, und es ist schön, ihre Begeisterung nach den ersten Erfahrungen auf den Skiern zu sehen. Die ersten Erfolge – zum Beispiel die Teilnahme am Kursabschluss-Skirennen – machen die Kinder stolz und selbstsicher, und fördern die Lust, immer besser zu werden und weiter dazu zu lernen. Das Allerwichtigste ist, dass die Kinder Spaß haben. « Klara Schönegger

H. Rier

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Wenn man mit Eugenio unterwegs ist, kann man sich auf zwei Dinge garantiert verlassen. Man wird sich nicht verlaufen und man wird auch nicht verhungern. Eugenio Rizzo ist Langlauflehrer und in Toblach zuhause. Also kennt er hier die Loipen wie seine Westentasche. Und die Lokale, die mit feiner regionaler Küche locken. Aber eigentlich haben wir keine Speisekarten sondern ganz andere Sachen im Sinn. Wir reisen durch die Dolomiten. Allerdings nicht mit Bahn oder Auto sondern ganz ungewöhnlich mit Langlaufskiern. Start war in Sillian drüben bei den Nachbarn im Osttiroler Hochpustertal. Nun hat uns Eugenio rüber geführt auf der offenen sonnenreichen Loipe vorbei an Vierschach bis nach Innichen. Vor uns steht der Haunold

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lebnisse. Mit Langlaufskiern durch das Hochpustertal bis nach Cortina d’Ampezzo. Gepäckservice und Guide sorgen dafür, dass man sich dabei auf die schönen Dinge konzentrieren kann.

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E. Steiner

mit seinem schneebedeckten Gipfel, hinten glänzen die Sextner Dolomiten in der Mittagssonne. Eigentlich führt unsere Route jetzt weiter durch das weite Hochpustertal bis Toblach, unserem Tagesziel. Aber Eugenio hat einen verführerischen Abstecher im Sinn. Verführerisch? Er lacht. Ganz hinten im schönen Fischleintal bei Sexten warten nicht nur hochalpine Gipfel als Kulisse sondern auch eine gute Einkehrmöglichkeit. „Dort ess ich immer Sextner Schwarzbrotnudeln mit Ziegenkäse.“ Wenn Eugenio das sagt, lohnt sich der Ausflug bestimmt. Wir nehmen also den Skibus bis zum Anfang des Fischleintals und wechseln in die Loipe, die in das wildromantische Tal hineinführt, immer leicht ansteigend aber nicht übermäßig anstrengend. Die Nudeln sind dann auch bestens investiert. Danach läuft es sich locker talauswärts und immer leicht bergab. Gut 25 km haben wir an diesem Tag geschafft. Da kommen der Spabereich im Toblacher Hotel und das gut bestückte Abendmenü gerade recht. Reisen mit Langlaufskiern durch die Dolomiten. Das ist die Grundidee dieses Angebots. Möglich ist das dank der gut ausgebauten Netzwerks von Dolomiti Nordic Ski, einem Verbund von 12 Langlaufdestinationen mit insgesamt 1.300 Loipenkilometern in den österreichischen und italienischen Dolomiten. Den Gepäcktransport besorgen die Hotels. Transfers werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln absolviert. Unser Ausflug von Osttirol über Toblach nach Cortina d’Ampezzo ist ein Klassiker unter den mittlerweile drei verschiedenen Strecken, die angeboten werden. Am nächsten Tag starten wir in

Tour de Ski Die Langlauf-Weltelite gastiert auch im kommenden Winter in Toblach. Im Rahmen der Tour de Ski, der hochkarätigen Rennserie vom 29. Dezember bis zum 6. Januar, stehen am 3. und 4. Januar die Rennen in Toblach auf dem Programm. Am ersten Tag gibt es das Verfolgungsrennen von Cortina nach Toblach. Und am zweiten Tag gehen die Athleten an den Start des Einzelrennens in der Nordic Arena in Toblach. Dazu gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit viel Unterhaltung. www.worldcup-dobbiaco.it

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Toblach im neuen Langlaufstadion „Nordic Arena“ und haben vor uns eine der berühmtesten und schönsten Loipen in Südtirol. Das Höhlensteintal verläuft ganz sanft bergauf, dann vorbei am malerischen Toblacher See mit wunderschönem Blick auf die Nasswand, den Birkenkofel und den Sarlkofel. und bis zu einem großen Gasthaus, wo man links einen einmaligen Blick auf die berühmten Drei Zinnen hat. Zur Mittagszeit führt uns Eugenio in ein kleines altes Gasthaus neben der Loipe. Kurz darauf dampfen die Tagliatelle mit Steinpilzen vor uns in den Tellern. Nach dem Essen warten 15 spektakuläre Kilometer mit Monte Cristallo und Tofana als Kulisse, die noch dazu immer leicht bergab verlaufen und direkt in Cortina d’Ampezzo enden. Genuss-Langlaufen könnte man das nennen. Unsere Reise ist noch nicht zu Ende. Eugenio hat noch zwei Pretiosen zu bieten. Traumhafte einsame Loipen ganz oben am Tre Croci Pass mit vielen kleinen Anstiegen und Abfahrten und dann den Ausflug hinunter zum Misurinasee. Offene flache Loipen mit Seeblick. Zwischendurch ein Espresso auf der Terrasse. Langlaufen kann wirklich viel Spaß machen und zum puren Genuss ausarten. Auf diese Art durch die Dolomiten zu reisen, ist eine völlig neue Erfahrung. Man muss dazu ja kein Wasalauf-erprobter Langstreckenkämpfer sein. Etwas Praxis und Technik sollte man mitbringen. Aber unterwegs kann man ja immer wieder mal in den Skibus wechseln. Bis zum nächsten gemütlichen Gasthaus zum Beispiel. Georg Weindl

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Unsere Tipps: Dolomiti Nordicski Hotels


K. Peterlin

» Schlurfspuren und Schlutzkrapfen « Schneeschuhwandern im Hochpustertal ist nicht nur für erfahrene Bergsportler ein Erlebnis. Relativ einfache Touren und kulinarische Leckerbissen locken auch Einsteiger in die Dolomiten. Aber vergessen Sie nie Ihren Müsliriegel!

Video

Die berühmten Drei Zinnen: Während das Gebiet im Frühjahr und Sommer ein Eldorado für Kletterer sowie Wanderer ist, kann man diesen imposanten Anblick im Winter mit ein wenig Glück alleine genießen.

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Schwer ächzt der Nadelwald unter der Last des Neuschnees. Nur langsam kriecht die Sonne in das Hochpustertal und löst kleine Schneebomben von den überfrachteten Ästen. Unsere Atemwolken leuchten im Gegenlicht. Auch die fleißig wippenden Schneeschuhe katapultieren feinste Eiskristalle in die Luft, die in der Morgensonne regelrecht explodieren. Anfangs bewegen wir uns noch etwas hilflos mit dieser ungewohnten Schuhvergrößerung. Breitbeinig wie John Wayne geht es durch tief verschneites Gelände. Doch je länger wir die gleißenden Hänge hochstapfen, desto sicherer werden wir. Szenen aus alten Jack-London-Büchern tauchen vor unseren Augen auf. Kein Wunder, denn die Dolomiten bieten die perfekte Kulisse für unser Schneeschuh-Wintermärchen. Die schroffen Gipfel der Dreitausender rund um die Drei Zinnen sind zwar mit Schneeschuhen kaum erreichbar, aber die zahlreichen Höhenwege und Zwischengipfel bieten das perfekte Gelände, um sich den Felsgiganten anzunähern. Die Szenerie des Hochpustertales birgt gewaltiges SuchtpotenziaL

N. Eisele-Hein

Meistens wird im Hochpustertal bereits die Anfahrt zum Erlebnis Zwischen Welsberg und Niederdorf mündet das ruhig gelegene Pragser Tal in das Pustertal. Wir steuern auf einer Panoramastraße zunächst am Stollabach entlang und später mit Schneeketten in vielen spitzen Kehren hoch zur Plätzwiese - einer der größten Hochalmen Südtirols. Eben und einfach geht es von dort zu Fuß zur DürrensteinHütte. Gut so, denn die Hohe Gaisl mit ihren 3.146 Metern zieht unsere Blicke magisch an und wir möchten nicht schon beim Aufwärmen über die "Bratpfannen" an unseren Füßen stolpern. Über weite Kuppen arbeiten wir uns auf herrlich gepresstem Schnee bis zum

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Heimkehrerkreuz, dem mit 2.307 Metern höchsten Gipfel der Strudelköpfe, empor. Dort oben reicht der Blick von den Drei Zinnen bis zum Monte Cristallo. Während die Drei Zinnen aus der Westsicht fast harmlos wirken, kommt der Monte Cristallo in all seiner majestätischen Pracht zur Geltung. Der Tee aus der Thermoskanne ist noch heiß und schmeckt am zugigen Gipfel doppelt gut - doch die Müsliriegel bleiben erneut im Rucksack. Unten an der Dürrenstein-Hütte hat uns die Hüttenwirtin schon beim Raufgehen verraten, dass er heute „Tris di Gnocchi“ kocht- dreierlei Nocken mit Käse-, Tomaten- und Spinatfüllung.

Freifahrt auf dem Hosenboden Bei der dritten Tour halten wir uns erst gar nicht lange mit Vorgeplänkel auf. Ab nach Sexten, rein in die Gondel und hinauf zur Bergstation des Helms auf 2.041 Metern. Knappe 400 Höhenmeter überwinden wir bis zum Gipfel, wo wir andächtig das gewaltige Panorama genießen. Auf dem Karnischen Höhenweg, der in diesem verwächteten Zustand wie eine handgemalte Traumstrecke für Schneeschuh-Fans anmutet, wandern wir entlang der Schafalpe zum Obermahd Sattel. Der frische Schnee ermöglicht auf Teilstrecken sogar eine Art Schneeschuhabfahrt. Doch die will geübt sein! Zu viel Rücklage sorgt für einen Freifahrtschein auf dem Hosenboden. Bei Vorlage können unvermittelt die Frontzacken greifen und die "Abfahrt" wird mit einem fulminanten Salto beendet. Solche Stürze gehören dazu und heben die Stimmung. Bevor man diesen Spaß aber in exponiertem Gelände wagt, sollte man eine Übungseinheit auf flacheren Hängen einlegen. Wir bleiben bis zum Hornischegg am Grat und rutschen dann vergnügt in ein verlockendes Bermudadreieck aus bewirtschafteten Hütten. Unser Tipp: der Apfelstrudel auf der Helmhanghütte.


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Sonnige Zeiten

Alleine vor der Nordwand

Am nächsten Morgen bleibt es zunächst bewölkt. Da unsere Beine von der anstrengenden Route am Vortag noch ziemlich schwer sind, nehmen wir eine kleinere Tour in Angriff. Am Fischleinboden schlurfen wir los und ziehen unsere Spur hinauf zur Rudihütte, unterhalb der Sextner Rotwand. In den zunächst noch schattigen Waldpassagen ist es lange Zeit bitterkalt. Einige sehr steile Kehren lassen nicht nur uns, sondern auch unseren Puls schnell in die Höhe steigen. Die Anstrengung sorgt für eine angenehme Betriebstemperatur. Als wir die Baumgrenze bei der Rotwandhütte hinter uns lassen, kämpft sich die Sonne unvermittelt durch die Wolkendecke. Wir können dem Quecksilber förmlich beim Klettern zusehen. Zuerst kommt die Jacke runter. Keine fünf Minuten später der Pulli; es dauert auch nicht mehr lange, bis die Hemdsärmel hochgekrempelt werden. Bei Cappuccino und Tiramisu auf der Rudihütte genießen wir den Blick auf die zerklüftete Rotwand. Die Sonne gewinnt an Kraft. Nicht nur die bislang kaltgraue Rotwand nimmt zusehends eine rötliche Farbe an. Auch bei uns scheint Lichtschutzfaktor 30 an seine Grenzen zu stoßen. Das gibt uns Hoffnung für unsere Königstour.

Der Blick aus dem Fenster lässt uns im Nu aus dem Bett schnellen. Keine Wolke am Himmel- das Hoch hält an! Im Eiltempo lassen wir das Frühstücksbuffet hinter uns und springen in den Wagen. Hinter Toblach links ab ins Höhensteinertal. Kurz vor dem Dürrensee erspähen wir durch die Autofenster erstmals die Drei Zinnen. Weiter zum Misurina-See und gleich wieder links hoch zum Lago Antorno. Freudig erregt schnallen wir die Schneeschuhe an. Schon auf dem Weg zur Auronzo-Hütte kommen wir kräftig ins Schwitzen. Aber egal, die Sonne strahlt, absolutes Kaiserwetter und außer uns sind nur eine handvoll Leute unterwegs.

» Norbert Eisele-Hein geb. 1966 in München, Studium der Ethnologie in München und London, Fotograf, Journalist und Buchautor. War unter anderem auch im Jahr 2007 im Hochpustertal zu Gast, in welchem er den Alpentrail miterlebt und den abgedruckten Artikel verfasst hat.

Wir können uns dieses Dreigestirn, die wohl meistfotografierte Felstrilogie der Welt, ganz in Ruhe zu Gemüte führen. Die Umrundung der Drei Zinnen ist ein Klassiker und für Schneeschuh-Freaks eine absolute Paradetour. Im Sommer wimmelt es von Ausflüglern. Für Skitouristen ist die Abfahrt wohl nicht spannend genug und normale Winterwanderer haben hier keine Chance. Selbst wenn sie sich mit dem Schneemobil zur Auronzohütte karren lassen, ist hier Schluss. Das ist unsere Trumpfkarte! Mit den Schneeschuhen erobern wir dieses Territorium fernab von dem üblichen Rummel. Und das Beste daran - es ist kinderleicht. Selbst Leute, die den alpinen Winter sonst nur bei Skirennen im Fernsehen wahrnehmen, haben mit Schneeschuhen Zutritt in die verschneite Bergwelt. Allerdings sollte mindestens eine Person mit Grundkenntnissen über Schnee- und Lawinenkunde dabei sein. Für Einsteiger werden zahlreiche geführte Touren mit erfahrenen Experten angeboten. Wir überschreiten den Paternsattel. Jetzt erst entfalten die Drei Zinnen ihre gewaltige Aura. Wir kürzen ab, verzichten auf die Drei-Zinnen-Hütte und queren gleich parallel zu den berühmt-berüchtigten Nordabstürzen über die Lange Alm. Hier sind wir mutterseelenallein, bestaunen mit Ehrfurcht und Grausen die imposante, aber gefährlich glatte Nordwand der großen, mittleren Zinne. Der verrückte oder geniale Alexander Huber hat diesen Fels schon im Alleingang ohne Hilfsmittel durchklettert. Viel zu lange starren wir auf die Wand und stellen mit knurrenden Mägen fest, dass die Auronzo-Hütte schon geschlossen hat. Jetzt sind sie fälligdie mehrfach verschmähten Müsliriegel!

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rotwild/shutterstock

Freiheit mit Rücksicht – Raum für Mensch und Wild Wer mit offenen Augen durch die Winterlandschaft wandert oder mit seinen Skiern spurt, wird sich über die Freiheit freuen, sich in diesem Naturraum bewegen zu können. Neben den Spuren der Winterwanderer, Schneeschuhgeher und Tourenskifahrer finden sich im Schnee auch die Spuren von Wildtieren, die sich ebenfalls im Freizeitraum der Wintersportler aufhalten. Wir bewegen uns im „Haus der Natur“, wo jedes Lebewesen seine Wohnung – seinen „Lebens“Raum – hat. Damit wir nicht wie sprichwörtlich mit der Tür ins Haus fallen, ist es für uns Wintersportler wichtig, über die Wildtiere und ihre Bedürfnisse Bescheid zu wissen, um uns mit gebotener Rücksicht in ihren Lebensräumen bewegen zu können.

Wenn der Bergwinter zum energetischen Engpass wird

Der Winter ist lang und hart und erfordert von den Wildtieren besondere Anpassungen der Körperfunktionen und der Lebensweise. Die wichtigste Überlebensstrategie ist daher beispielsweise beim Schalenwild das Haushalten mit den Fettreserven. Die Devise lautet: möglichst wenig bewegen. Störungen und in der Folge eine Kräfte zehrende Flucht wirken sich besonders negativ auf die Energiebilanz der Tiere aus. Ruhe in den winterlichen Rückzugsgebieten ist oft entscheidend für das Überleben. Beliebte Wintereinstände des Wildes sind daher möglichst zu

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umgehen, besonders bei der Abfahrt bzw. beim Abstieg sollten sich die Wintersportler am so genannten „Trichterprinzip“ orientieren: > Bewegungsfreiheit im offenen Gelände über der Waldgrenze, aber felsige schneefreie Flächen meiden; > Bewegungsradius im Waldgrenzbereich einschränken und ihn auf kürzestem Weg (durch)queren; > freie Fahrt im Wald nur auf Skirouten, Wegen und Schneisen.

Informationen im Gelände

Das Gebiet um die Plätzwiese ist auch im Winter ein beliebtes Ausflugsziel. Gleichzeitig befinden sich dort wichtige Wintereinstände für die Wildtiere. Deshalb haben das Landesamt für Naturparke und der Alpenverein Südtirol AVS im Rahmen ihres Projekts „Freiheit mit Rücksicht – Raum für Mensch und Wild“ bei den Ausgangspunkten auf der Plätzwiese Informationstafeln angebracht. Sie beinhalten eine Übersichtskarte mit empfohlenen Skitouren- und Schneeschuhrouten und zeigen Gebiete auf, die als Wildruhezonen nicht befahren oder begangen werden sollten. Auch die wichtigsten Verhaltensregeln im Gelände sind aufgelistet und eine bebilderte Kurzbeschreibung informiert über die Bedürfnisse des Wildes im Winter. Weiters wird darauf hingewiesen, dass jeder im alpinen Gelände eigenverantwortlich handelt, sich rechtzeitig über die aktuelle Schnee- und Lawinenlage informieren und seine Touren entsprechend planen muss.


Autonome Provinz Bozen-S端dtirol

Provincia Autonoma di Trento

Provincia di Belluno

Provincia di Pordenone

Provincia di Udine

Regione Autonoma Friuli Venezia Giulia

Regione del Veneto

49 Autonome Provinz Bozen-S端dtirol | Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung | Amt f端r Naturparke | www.provinz.bz.it/natur-raum | www.fondazionedolomitiunesco.org

Foto: Georg Tappeiner

Einzigartig DOLOMITEN UNESCO WELTERBE


» Bei Schnee und Eis auf die Große Zinne « Was für ein Bild. Der Blick von der Drei-Zinnen-Hütte auf die drei nebeneinander stehenden Felszähne mit ihren abweisenden Felsabbrüchen ist ein Klassiker. Im Mittelpunkt die Große Zinne als höchster der drei Gipfel, flankiert von der nur unwesentlich niedrigeren Westlichen Zinne rechts davon und der Kleinen Zinne links. Das einmalige Dreigestirn möchte jeder Dolomitenliebhaber wenigstens einmal in echt sehen. Ein Bergstock, der zu den markantesten der Alpen zählt, ein Symbolbild für die Dolomiten und das Postkartenmotiv schlechthin. Die Drei Zinnen sind unverwechselbar, die Kletterrouten durch die Nordwände zählen zu den schwierigsten der Alpen, und selbst der „Normalweg“ von Süden auf die Große Zinne erfordert Kletterei im oberen III. Schwierigkeitsgrad. Die Große Zinne ist kein leichter Berg, das wussten auch Frank Walter Steinmeier, Stephan Kohler und Lukas Meindl, als sie im

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Sommer 2011 auf der Drei-Zinnen-Hütte standen und vor ihnen die charakteristischen Felszähne aufragten. Eine Woche waren der ehemalige Deutsche Außenminister, der Geschäftsführer der Deutschen Energie Agentur sowie der Chef der Schuhfirma Meindl auf ihrer Alpenüberquerung vom Königssee im Berchtesgadener Land nach Toblach im Hochpustertal und weiter zu den Drei Zinnen unterwegs. Für alle ein Riesenerlebnis, doch beim Blick auf die Große Zinne war ihnen schnell klar, dass „wir drei da rauf müssen. Die Tour ist erst dann fertig, wenn wir oben auf dem Gipfel stehen“. Das Ziel war ins Auge gefasst, und Mitte Mai 2012 ging es an die Verwirklichung. Alle drei hatten Zeit und mit Christoph Hainz einen erfahrenen Begleiter gefunden. Zwar hatte Frank Walter Steinmeier wenig Erfahrung im Klettern, doch das war für den Pustertaler Bergführer kein Problem. „Auf die Große Zinne wollen viele. Sofern sie etwas sportlich sind und mit einem Bergführer gehen, ist das kein


C. Hainz

Geschafft! Frank Walter Steinmeier, Stephan Kohler und Lukas Meindl auf dem Gipfel der großen Zinne.

Problem.“ Christoph Hainz kennt die Große Zinne aus unzähligen Begehungen in- und auswendig und hat sich mit „Das Phantom der Zinne“ eine Erstbegehung in der Nordwand der Großen Zinne gesichert – die Route im Schwierigkeitsgrad IX+ verläuft in möglichst direkter Linie durch die gelben, überhängenden Abbrüche und gilt als eine der schwersten Klettertouren an den Drei Zinnen. Christoph Hainz kann genau einschätzen, wer was leisten kann – und bei Steinmeier, Kohler und Meindl hatte er keinerlei Bedenken: „Die schaffen die Tour locker“. Entsprechend motiviert starteten sie daher am 19. Mai 2012 das Projekt Große Zinne. Allerdings mussten die Gruppe aufgrund des vielen Neuschnees und den eher winterlichen Verhältnissen bereits unterhalb der Mautstelle der Straße zur Auronzohütte loslaufen, so dass sich der Zustieg deutlich in die Länge zog. Außerdem erschwerten Schnee und Eis die Kletterei. Doch die Seilschaft hat Glück. Zwar war der Schnee „anfangs eher hinderlich“ meint Christoph Hainz, „doch oben bei der Schlüsselstelle im Kamin war er von Vorteil, statt zu klettern konnten wir im Schnee einfach hochstapfen und sparten dadurch Zeit.“ Wobei das relativ ist, denn als Viererseilschaft kommt man grundsätzlich eher langsam vorwärts. Um Zeit zu sparen, ging die Gruppe daher alle leichteren Passagen am kurzen Seil, nur an exponierten und schweren Kletterstellen sicherte Christoph seine Gäste. Der Schnee, die Kletterei und die senkrechten Felspassagen bremsten zwar den Vorwärtsdrang, doch „wir hatten nie das Problem, dass wir nicht mehr konnten. Jeder wollte den Gipfel machen, wir haben das souverän und ganz ruhig durchgezogen“ erinnern sich Steinmei-

» Stefan Herbke (42) ist beruflich viel in den Bergen unterwegs, im Sommer zu Fuß oder mit dem Mountainbike, im Winter mit Ski oder Schlitten. Mit Christoph Hainz durchquerte er im Winter 2006 die Dolomiten zwischen Villnöss und Sexten.

er, Kohler und Meindl. Was natürlich auch an dem Bergführer lag: „Er gibt dir einfach die Sicherheit. Da kommen gar keine Zweifel auf, ob man das überhaupt schafft“. Zudem spielte das Wetter mit: Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und eine außergewöhnliche Fernsicht. Noch heute schwärmen alle von dem einmaligen Bergerlebnis, zu dem auch die Einsamkeit zählte – außer ihnen war keine andere Seilschaft an der Großen Zinne unterwegs. An diesem begehrten Gipfelziel ist das die absolute Ausnahme, doch bei den winterlichen Verhältnissen durchaus nachvollziehbar. Dass die Tour aufgrund des Schnees deutlich länger als geplant dauerte ist da nur ein kleiner Schönheitsfehler. Zwar hatte Christoph ein 70-Meter-Seil dabei, doch es dauerte einfach seine Zeit, bis sie zu viert die Abseilstellen hinter sich hatten. Und dann folgte noch der lange Abstieg zum Auto. Letztlich waren alle froh, dass die Tour hinter ihnen lag – und stolz, mit der Großen Zinne den krönenden Schlusspunkt unter ihre Alpenüberquerung gesetzt zu haben.

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» Feinstes aus Apfel & Birne « Wintercalville, Champagnerrenette, Weirouge, Palabirne … von diesen Apfel- und Birnensorten haben Sie noch nie gehört? Macht nichts, ganz im Sinne der Philosophie von Alpe Pragas handelt es sich um außergewöhnliche Liebhabersorten, in Vergessenheit geratene Schätze aus besonderen Obstgärten oder ganz neue Entdeckungen. Sorgfältig ausgewählt und behutsam verarbeitet, finden sich diese Sorten in den sortenreinen Fruchtaufstrichen der Alpe Pragas Limited Edition wieder.

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Wir lieben im Winter…

Schönes, Nützliches und Interessantes aus dem Hochpustertal REDAKTION: ANGELIKA BURGMANN

» Volles Aroma « Der Sextner Graukäse ist ein Sauermilchkäse - ein Naturprodukt der besonderen Art. Der Käse entfaltet seine besonderen sensorischen Qualitäten ab einer Reifezeit von ca. 1 Woche. Die Farbe dieses Käses geht von hellgelb über bräunlich bis hin zum Grauen, der Käse bekommt keine Rinde, mit fortschreitenden Reifung wird der Käse „gläsrig“. Geruch und Geschmack sind aromatisch, im Käse überwiegen die milchigen und getosteten Noten, die an erhitzte Milch, erhitzten Rahm, erhitzte Butter erinnern, aber auch leicht säuerliche Noten, die an Sauermilch und Joghurt erinnern, sind vorhanden. Der Graukäse kann entweder sauer angemacht genossen werden, oder für viele traditionelle Gerichte, wie Knödel, Nocken oder Suppen verwendet werden.

Erhältlich in der Käserei Sexten und im Lebensmittel-Fachhandel im Hochpustertal

» Natur zum Wohlfühlen « Wärme tut einfach gut: Ein Dinkelspelzkissen gibt die in ihm gespeicherte Wärme über einen langen Zeitraum gleichmäßig ab und wirkt wohltuend bei Verspannungen im Kopf- und Nackenbereich, Bauchschmerzen oder kalten Füßen und Händen. Es dient aber auch als praktische transportable Wärmequelle: wärmend im Kinderwagen, auf dem Autositz, im Bett oder zum Wohlfühlen auf dem Sofa nach einem Spaziergang an Frosttagen. Wo Wärme fehl am Platz, kann das Kissen auch als Kälte-Quelle dienen: einige Zeit im Kühlschrank oder im Gefrierfach gelagert, reicht ein Griff, und das Kissen dient als Kältepackung. Dinkel ist eine Getreideart, die von Familie Feichter in Toblach biologischdynamisch angebaut wird. Als Dinkelspelz bezeichnet man das trockenhäutige Tragblatt der Ähre, mit dem das Dinkelkorn verwachsen ist. Die Dinkelkissen der Fam. Feichter enthalten Dinkelspelz und Lavendel: der Duft von Lavendel beruhigt und hilft zu entspannen. Da sich im Dinkelspelz keine Milben, Keime und Pilze halten können, ist es auch für Allergiker geeignet.

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» Wald im Wohnzimmer « ORTUS Design: Der Name ORTUS stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Ursprung. Die Grundidee besteht darin Möbelstücke zu fertigen, bei denen man sich auf die ursprünglichste Form des Holzes, also den Baumstamm beschränkt. Da jeder Stamm seine eigene Form und seinen eigenen Charakter besitzt, wird jedes Stück zu einem absoluten Unikat. Dadurch hat man die Möglichkeit, sich ein Stück Natur und Ursprünglichkeit ins Wohnzimmer zu holen. Zudem lässt die Kombination mit Materialien wie z.B. Edelstahl, gerostetes Eisen, Glas oder verschiedene Natursteine interessante Gestaltungsmöglichkeiten zu. Jedes Möbelstück der Designlinie ORTUS wird von der Tischlerei Brugger in Sexten/Moos individuell angefertigt und an die Wünsche des Kunden angepasst.

Preis auf Anfrage bei www.tischlerei-brugger.it

» Strahlend schön « Aprikose, Kamille, Ringelblume… einheimische Pflanzen und Früchte sind die Grundlagen der Beauty-Linie der Apotheke Toblach. Gesichtspflege: Peeling mit Aprikosenkernen für ein sanftes Entfernen alter Hautzellen. Reinigungsmilch mit Kamille, Tonic mit Ringelblume, Serum und Gesichtscreme mit Stammzellen der Heilpflanze Günsel zur Revitalisierung der Haut.

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» Alles wieder heil « Die „Echte Arnika“ (Arnica montana), unter anderem auch Bergwohlverleih genannt, galt schon früher vor allem in Gebirgsgegenden als Universal-Heilmittel. Bekannt durch ihre hervorragende entzündungshemmende Wirkung wird sie vor allem äußerlich bei unblutigen Verletzungen oder Unfallfolgen (Blutergüsse, Prellungen, Zerrungen oder Quetschungen), verordnet. Arnika wirkt außerdem entzündungshemmend, bakteriostatisch und pilzwidrig. „Diese Pflanze verdient, an die erste Stelle der Heilmittel bei Verwundungen gesetzt zu werden, ich kann sie deshalb nicht genug empfehlen“, schrieb einst Pfarrer Sebastian Kneipp (1821–1897). Wir finden: Eine Arnikatinktur gehört in jede Hausapotheke!

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M. Schönegger

» Volkstümliche Sakralbauten «

An Feld- und Wiesenwegen oder entlang von Dorfstraßen sind häufig Kapellen, Wegkreuze, Ädikulen, Bildstöcke, Säulen und Tabernakelbildstöcke anzutreffen, die meist aus alten Zeiten stammen und in einigen Fällen sogar einige Jahrhunderte alt sind. Diese einfachen Bauwerke zählen zu den religiös motivierten Denkmälern, denen im Rahmen der Erinnerungskultur eine besondere Bedeutung zukommt. Sie sind Teil des kulturellen Erbes, des Kollektivwissens, der weit zurückreichenden Volkstradition und daher tief mit dem Gebiet verwurzelt. Gerade deshalb besteht auch eine enge Beziehung zwischen dem sakralen Symbol und dem Weg, zwischen der Volksfrömmigkeit und den ländlichen Gebieten.

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Kapellen

Alle Fotos / Tutte le foto: A. De Simine

Die Landschaft im Alpenraum ist mit Kapellen übersät: sie liegen verstreut inmitten grüner Wiesen oder in der Nähe von Bauernhöfen. Meist handelt es sich um regelrechte Kunstwerke oder kleine Juwele, die vorwiegend an heidnischen Kultstätten errichtet wurden. Ein sogenanntes “Peststöckl“ wurde meist in Erinnerung an die Pest bzw. als Zeichen der Dankbarkeit für die überstandene Seuche oder als Bitte um Gottes Segen für die Region erbaut. Auf den weit von der Ortschaft entfernt gelegenen Höfen ersetzten Kapellen die Kirche. Hier feierte man regelmässig Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen. Am häufigsten wurden die Kapellen aber im Frühling anlässlich der Bitttage genutzt. Jede Kapelle im Hochpustertal kann sich ihrer eigenen Geschichte rühmen; die älteste befindet sich am Petersberg oberhalb von Wahlen bei Toblach und sticht mit ihrem Weiß aus dem Wald hervor. Sie soll anscheinend an einer keltischen Kultstätte erbaut worden sein, die von den Römern genutzt und von den Bayern christianisiert wurde.

Wegkreuze Sie bestehen aus Holz, wobei das witterungsbedingt korrodierte Holz (morsch, baufällig) auf das jeweilige Alter schließen lässt. Sie wurden häufig am Feldrand, an einer Wegkreuzung oder als Feldmarkierung aufgestellt und stehen in Verbindung mit dem ländlichen Leben von einst. Wegkreuze mit Christus-Figur sind überdacht, ab und zu befindet sich unter dem Kreuz eine Sitzbank, auf der sich der Wanderer ausruhen und in Andacht verweilen kann.

Bildstöcke Das Wort Bildstock stammt vom lateinischen “Capitellum” ab und bedeutet “religiöses Kleindenkmal auf dem Lande”. Bildstöcke sind ein Zeichen der Erinnerung an besondere Ereignisse und stellen eine Form der Volksfrömmigkeit dar. Sowohl an den Bildstöcken wie auch in den Kapellen wurden die Wettermessen (im Frühling abgehaltene Prozessionen und Gottesdienste) gefeiert. Es handelt sich dabei um einen Brauch, dessen Ursprung bis in die Antike reicht: es wurde für das gute Gedeihen der Feldfrüchte gebeten. Wettermessen werden auch heute noch gefeiert und in der christlichen Religion als Buße und Bittag/Beschwörungsritus für eine gute Ernte begangen. Bildstöcke findet man an verschiedensten Stellen: an Wegkreuzungen, außerhalb oder innerhalb von Ortschaften, an Hausmauern, Straßen und Wegen, auf denen die Prozessionen vorbeizogen.

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K채serei

C a Sexten o t s eifi cio S e s

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Diese Kleindenkmäler hatten unterschiedliche Funktionen, u.a. sollten sie einzelnen Menschen oder der Gemeinschaft Schutz gewähren. Befand sich der Bildstock in einer Ortschaft, so sollte er diese vor Unfällen und Katastrophen schützen. Eine weitere ihrer Funktionen war das Gebet. Ein Beispiel dafür sind gemeinsame Andachten. Bildstöcke werden auch heute noch errichtet, wobei die meisten der Mutter Gottes geweiht sind. Häufig findet man Nischen, Ädikulen, Kapellen, Statuen oder andere Arten von Kleindenkmälern mit Darstellungen der Gottesmutter. Die Bildstöcke können auch den am meisten verehrten Heiligen geweiht sein. Mit Ausnahme der Kruzifixe, sind religiöse Kleindenkmäler nur selten Gott oder Christus geweiht, denn ihm sind ja sämtliche Kirchen geweiht. Bildstöcke wurden aus Frömmigkeit errichtet. Am häufigsten war die Motivation eine erlangte Gnade oder der Schutz vor Katastrophen, die Dankbarkeit für einen überstandenen Unfall, das Heilige oder das Marianische Jahr. Gestiftet wurden sie entweder von der gesamten Gemeinschaft oder von einer Einzelperson, wobei der Name nur selten bekannt war.

Fresken In Südtirol werden die Außenmauern der Häuser sehr oft von Fresken mit sakralen Darstellungen oder mit dem Wappen der ursprünglichen Adelsfamilie geziert. Am häufigsten zu sehen sind der Hl. Georg, der den Drachen tötet und der Hl. Florian, Schutzpatron der Feuerwehr, dessen Schutz gegen Feuersgefahr angerufen wird. In der Vergangenheit, als die Häuser noch überwiegend aus Holz gebaut waren, stellte das Feuer eine wahre Katastrophe dar. Einige dieser Fresken sind bedeutende Meisterwerke, wie z.B. die Darstellung der Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten, an der Fassade des Fausterhofes in Toblach.

Ädikulen und Sacella Ädikulen sind kleine, häuschenförmige Bauwerke mit einer Nische, in der sich eine Statue, ein Heiligenbild, Reliefdarstellungen, Fresken oder Inschriften befinden. Es handelt sich um ein architektonisches Element in reduzierter Form, das häufig an einer Hausmauer errichtet wurde oder die Form einer Nische aufwies. Sie haben heidnischen Ursprung: es war anscheinend üblich, im eigenen Haus die Statuen der Schutzgötter – der Laren – aufzubewahren, die für das Wohlergehen des Hauses und der Familie sorgten. Sacella unterscheiden sich von den Ädikulen lediglich durch ihre Größe. Sie sind größer und können zwei bis drei Personen aufnehmen; der Zutritt erfolgt über eine Türe oder über ein Gitter vor dem Eingang.

Tabernakelbildstöcke und Säulen Die Tabernakelbildstöcke stammen aus uralten Zeiten. Manche Gelehrte behaupten, sie seien auf die Steinhaufen zurückzuführen, die von den Kelten und anschliessend von den Christen an Weg- und Straßenrändern erbaut wurden. Sie hatten eine religiöse Funktion, dienten gleichzeitig aber auch als Wegemarkierung, wie die Pilgerwegen errichteten Kleindenkmäler bezeugen. In der Regel weisen sie einen quadratischen Grundriss auf, einen fast immer viereckigen Schaft, eine Nische pro Seite, von denen jede mit Fresken ausgeschmückt ist. Häufig wurden sie von wohlhabenden Bürgern gestiftet und die Ausführung der Fresken den jungen Malern aus der Werkstatt verschiedenster Meister anvertraut. Von Bedeutung ist der Bildstock, der sich in Innichen innerhalb des Friedhofsbereiches befindet. Er gilt ebenfalls als so genanntes “Peststöckl”, das im 15. Jahrhundert errichtet wurde und mit Fresken der Brixner Schule ausgeschmückt ist. Die Säulen bestehen aus Stein und tragen Inschriften oder eingemeißelte Figuren. Auf der Säule befindet sich manchmal eine Statue. Häufig werden sie auf Plätzen oder in der Nähe von Kirchen aufgestellt. In Toblach ist die Säule des Heiligen Johannes Nepomuk (Schutzpatron gegen Wassergefahren) beachtenswert, die sich an der Südseite der Pfarrkirche erhebt.

» Angela De Simine Ceconi Freiberufliche Journalistin und geprüfte Heilpraktikerin, wohnhaft in Toblach, Südtirol. Übt verschiedene Praktiken zur Wiederherstellung des psycho-physisch-energetischen Gleichgewichts aus, wie z.B. Shiatsu, Akupressur und Fußreflexzonenmassage. Weist eine mehrjährige Erfahrung in Pflanzenheilkunde, Aromatherapie, Blumentherapie, traditioneller chinesischer Medizin auf. Verfasst Texte über verschiedene Themen der Naturheilkunde für Magazine und hat einige Bücher veröffentlicht.

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Internet

» Frau Emma in Europa « Ein Essay über das Leben einer Tourismuspionierin Der Name Emma Hellenstainer - den meisten ein Begriff. Fragt man allerdings weiter, beschränkt sich das Wissen auf wenige, immer wieder vernommene Details aus ihrem Leben, beispielsweise die Anekdote von der Postkarte, die – beschriftet mit: „Frau Emma in Europa – Autriche“ aus Übersee angeflattert sein soll. Niederdorf war lange Zeit die letzte Ortschaft vor der Abzweigung Richtung Cortina (Neutoblach gab es noch nicht). Seit 1467 war Niederdorf Rodstation. Die durchreisenden Kaufleute mussten über Nacht untergebracht werden. In Folge würde sich dieser Umstand als äußerst günstig für den Aufbau des Tourismus erweisen. Weiteren Aufschwung erfuhr der Ort durch die Postverbindung Wien - Mantua ab dem Jahr 1754. Der Durchzugsverkehr wurde im Jahre 1833 durch

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die Fertigstellung der Ampezzaner Straße noch gesteigert. Niederdorf wurde zur Mautstation, was wiederum Unterkünfte anderer Art für Kontrolleure, Spediteure und Beamte erforderte. Auch die nahe des Dorfes entspringenden Heilquellen (Weiherbad, Bad Maistatt) führten schon früh Genesung suchende Fremde in den Ort. Seit 1852 gab es zudem neben der Postkutsche noch das Stellwagenunternehmen. Niemand geringerer als Emmas Ehemann, Joseph Hellenstainer, fungierte hier als Vorreiter und richtete neben der Pferdezucht diesen Service ein. Die Eisenbahn (Eröffnung der Strecke Franzensfeste-Villach 1871) löste den Stellwagen zwar allmählich ab, bot aber gleichzeitig die


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Möglichkeit, mehr Menschen zu transportieren und somit mehr Fremde nach Niederdorf zu bringen. Neben den durchreisenden Kaufleuten und Handelstreibenden kam nun eine neue Gästeschicht nach Niederdorf: Menschen, zunächst aus der k. k. Monarchie, später auch von außerhalb, welche Erholung in den Bergen suchten.

Kann man von einem sechsten Sinn für das Wohl der Gäste sprechen? Jedenfalls scheint die Frau viel natürliches Charisma, aber auch Umsicht im Hinblick auf die Bedürfnisse der Gäste gehabt zu haben. Vor allem Kurgäste aus Maistatt waren es auch, die anfangs für die Verbreitung von Lob und Anerkennung sorgten.

Hier spielte Frau Emma eine Vorreiterrolle. Mit 25 Jahren kam sie an der Seite ihres Mannes Joseph Hellenstainer, der aus hochangesehener Familie stammend und als ein schöner Mann von herzgewinnender Freundlichkeit geschildert wird, nach Niederdorf, um hier mit ihm den von einem ledigen Onkel geerbten Gasthof "Schwarzer Adler" zu führen. Das Bräuhaus in Toblach, welches Emma bis zur Eheschließung allein geführt hatte, wurde verkauft.

Der in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts aufkommende Alpinismus spielte im Bezug auf die Entwicklung des Tourismus ebenfalls eine entscheidende Rolle. Auf der Suche nach dem Abenteuer in luftiger Höhe suchten viele Bergsteiger in Niederdorf Quartier. Was den Pioniergeist der Frau Emma betrifft, hatte sie auch hier die Nase vorn: sie merkte schnell, dass durch den Alpinismus neue Gästescharen zu erwarten waren. Schon bald nach der Gründung des deutschen Alpenvereines wurde eine "Section" desselben in Niederdorf ins Leben gerufen. Als erste Niederdorfer Frau als Mitglied scheint Frau Emma auf, bereit auch diese neue Art des Fremdenverkehrs zu fördern.

Eine Reihe von angesehenen Personen, Auswärtige wie Niederdorfer, fanden sich allabendlich im Schwarzen Adler ein, um ein Gläschen Wein zu trinken. In gemütlicher Runde wurde über alles Mögliche geplaudert. Wenn die Postkutsche kam (dreimal in der Woche) erfuhr man Neuigkeiten von auswärts. Manchmal griff die Wirtin zur Gitarre und man sang die alten Tiroler Lieder. Gelegentlich fanden im Schwarzen Adler auch Bälle statt. Das geschah dann, wenn fahrende Musikanten, meistens aus Böhmen, vorbeizogen. Kurzerhand wurde die Gaststube in einen Ballsaal umfunktioniert und es wurde getanzt und gefeiert bis in die Nacht hinein. 1844 wurde die erste Tochter Emma, das zweite Kind Mariechen 1845 geboren. 1847 folgten dann Josefine und 1850 Leopoldine. Letztere starb noch im Kleinkindalter. Sie stürzte, erst zweijährig, aus dem Fenster des Kinderzimmers, wo bereits eine neue Wiege stand, in dem der vierzehn Tage alte Säugling Luischen lag. Später folgten zwei Söhne, Eduard und Hermann. Frau Emma galt als sehr fleißig und geschickt im Umgang mit den Gästen, weshalb der Ruf des Wirtshauses sich rasch verbreitete.

Im Jahr 1883, nachdem Frau Emma den Schwarzen Adler ihrem Sohn Eduard übergeben hatte, zog sie nach Meran, zu ihren beiden unverheirateten Kindern Josephine und Hermann, die dort eine Pension gepachtet hatten. Trotzdem kehrte sie im Sommer immer gerne nach Niederdorf zurück, am liebsten war ihr allerdings der Aufentalt am Pragser Wildsee, wo ihr Sohn Eduard ein Hotel erbauen hatte lassen.

» Mariska Brunner Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Innsbruck Lehrperson am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium Bruneck

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» Von der legendären Dampflok zur E-Lok im einmaligen Pustertal « Diese bedeutende – wenngleich eingleisige – internationale Bahnstrecke wurde am 15. November 1871, lange vor der vertraglich festgelegten Frist, fertiggestellt. Sie war Teil des großen Eisenbahnprojekts von 1869, das Villach mit dem Abzweigbahnhof Brixen verbinden sollte, der nachträglich aufgrund einiger ernsthafter verkehrstechnischer Erfordernisse weiter nach Norden, d. h. nach Franzensfeste, verlegt wurde. Durch den Zerfall des österreichisch-ungarischen Kaiserreiches als Folge des Ersten Weltkrieges (1915-1918) und durch den Friedensvertrag von Saint Germain vom 10. September 1919, haben sich einige Änderungen ergeben. Die 71 km lange Strecke zwischen Winnebach und Franzensfeste ging unmittelbar an die italienische Staatseisenbahn über. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde am 5. September 1946 der Pariser Vertrag zwischen Italien und Österreich unterzeich-

net, der die Einrichtung der sogenannten „Korridorzüge oder des Privilegierten Durchgangsverkehrs“ vorsah. Diese Zugpaare verkehrten zwischen Innsbruck und Lienz (182 km), Rollmaterial und Personal wurden von Österreich gestellt, Ein- und Aussteigen war auf italienischem Staatsgebiet nicht erlaubt. Nach wiederholten Antragstellungen kann nun die gesamte Strecke vollständig genutzt werden. Diese charakteristische, im Tal verlaufende Bahntrasse weist Steigungsabschnitte mit 5 - 7 - 15 und 20 Promille auf und verläuft von 747 m ü.d.M. in Franzensfeste bis auf 1.210 m ü.d.M. in Toblach, an der Wasserscheide zwischen der Drau und der Rienz. Die Dampfloks der Gruppe 740 - 741 und kurze Zeit auch die 685, die als „Königin“ der italienischen Lokomotiven galt, leisteten mehr als nur löbliche Dienste: Sie zogen Güter- und Personenzüge (letztere setzten sich aus mehreren Waggons zusammen), den Postwagen und Gepäckwagen für den Transport von Stückgut. Mitunter waren im

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Vorspann eine zweite Lok oder aber eine Schubmaschine erforderlich. Im Winter wie auch im Sommer verkehrten Züge von und nach Rom, von und nach Mailand und eine gewisse Zeit lang zwischen PisaGenua und Lienz, genauso wie zwischen Wien und Meran. Hinzu kommen der Dolomiten-Express München-Lienz und die in der entsprechenden Jahreszeit vom Reisedienst in Deutschland und Belgien organisierten Züge, wie der Alpen-See-Express und der Ski-Express aus Brüssel. Für den Nahverkehr wurden Diesellokomotiven und BredaTriebwagen eingesetzt. Die letzte Dampflok fuhr im Jahre 1975 durchs Pustertal, während auf österreichischer Seite bereits seit Ende der fünfziger Jahre Diesellokomotiven in Betrieb waren. Der Import verschiedenster Waren florierte, wobei der Grenz- und Zollbahnhof seit jeher den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung, der Touristen und des Handels hervorragend gerecht zu werden vermochte. Infolge des allgemein bekannten EU-Abkommens aus dem Jahre 1985 über den freien Waren- und – nachträglich – auch Personenverkehr wurde der rege Handelsaustausch sozusagen eingestellt. Die Exporte nach Österreich und in die osteuropäischen Länder hatten nie einen großen Umfang erreicht. Am 15. September 1971 wurden die 100 Jahre Pustertalbahn mit einem großen Fest und blumengeschmückten Lokomotiven gefeiert, genauso wie 1996 die 125 Jahre. Ein Highlight für das Pustertal

Lino Postal

durchaus mithalten: Für einige Fahrten zwischen Innichen und Lienz kommen die modernen ÖBB Talent Züge mit 200 Sitzplätzen zum Einsatz. Nachdem das Fahrrad zunehmend im Mittelpunkt steht, sei es als Touristenangebot, für familiäre Bedürfnisse oder für die Freizeit, kommt auch der Bahn in diesem Sinne eine immer größere Bedeutung zu. Angesichts der Vielzahl von Fahrradwegen in diesem wunderbaren alpinen Tal, wurden seit einiger Zeit auch die Züge vor allem auf österreichischer Seite mit entsprechenden Waggons für den Fahrradtransport ausgestattet. Am Bahnhof Innichen haben die SAD-Züge und die Triebwagen der ÖBB die technischen Tests mit den Zweisystemlokomotiven erfolgreich bestanden. Erwähnenswert ist auch, dass während des Weltkrieges und in den Jahren 1944 und 1945 der Bahnhof Innichen mitsamt Güterbahnhof durch Bombenangriffe schwer beschädigt wurde, genauso wie die Rienzbrücken in Percha und in Niederdorf. Abschließend sei darauf hingewiesen, dass diese in der Zwischenzeit außer Betrieb befindlichen Zugmaschinen von größtem Nutzen waren; sie können auf eine lange Geschichte zurückblicken und es wurde viel über sie berichtet. Natürlich wäre das alles ohne den aktiven Beitrag und die Opferbereitschaft des Faktors Mensch undenkbar gewesen.

war der 27. Mai 1989: Am Bahnhof Innichen fand die Einweihung der elektrifizierten Bahnstrecke mit Festreden, musikalischer Untermalung, Trachtenumzügen und den jeweiligen italienischen und österreichischen Zügen statt. Die Veränderungen sind offensichtlich und haben entscheidende Sicherheitsvorteile mit sich gebracht: Aufhebung vieler Bahnübergänge, neue Bahngleise, Erneuerung bzw. Sanierung der fünf Tunnels und fast aller Brücken, zentral gesteuerte Überwachung und einen wirtschaftlichen Betrieb. Es gibt neue Züge, neue Bahnhöfe, Unterführungen, Bahnsteigüberdachungen, dichte Fahrpläne usw. Die 64,5 km lange Strecke ist zukunftsweisend, denn sie bietet abgesehen von den „Trenitalia-Zügen“ auch die neuen Zweisystem-Gelenktriebzüge Flirt der SAD, die sehr geräumig, klimatisiert, farbig und bequem sind. Aber auch die ÖBB kann

» Lino Postal

Jahrgang 1923, gebürtiger Trentiner, ehemaliger Eisenbahnangestellter, Autodidakt, Kriegsheimkehrer

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„Moing, Moing!!“ werde ich freundlich von Hubert Pfeifhofer begrüßt, als ich den alten „Schuster-Hof“ im Fischleintal betrete. Besser bekannt und von Einheimischen „Lady“ genannt, bewohnt er das alte Bauernhaus seit einiger Zeit alleine, früher noch wohnten auch seine Eltern hier. Und hier ist auch sein „Studio“. Mehrere Zimmer des Hauses hat er zu seinen Arbeitsräumen gemacht: im Wohnzimmer auf der Ofenbank liegen verschiedene Stoffe, auf einem großen Tisch ist er gerade dabei, Kleider für seine nächste Modenschau zuzuschneiden. In einem anderen Zimmer stehen drei verschiedene Nähmaschinen, hier werden die Teile zusammengenäht. Klingt alles ganz normal?! „Normal“ ist Lady aber keinesfalls – sein Name nicht, er selber nicht und auch seine Geschichte ist es nicht. Deshalb besuche ich ihn.

» Kleider machen Leute «

M. Pfeifhofer

Zu besuch bei Modedesigner und Schneider “Sir Lady Eisenhover“

Hubert Pfeifhofer ist „Sir Lady Eisenhover“. Der Name ist wie gesagt etwas ungewöhnlich und passt damit gut zur Person. Lady ist im Dorf und auch darüber hinaus als extravagant gekleideter, weltoffener und äußerst friedvoller Mensch bekannt. Über sein Alter und seine Philosophie als Modedesigner schreibt er auf seiner Homepage: „Ich bin – ¼ von 182 Jahren alt und versuche der Menschheit ein neues Aussehen zu geben. Mein Kleidungsstil soll dazu beitragen“ Der gelernte Schlosser hat ein mehr als ereignisreiches, wenn auch nicht immer einfaches Leben zu erzählen: als zweites Kind der Familie Pfeifhofer im Schusterhof in Sexten aufgewachsen, begann er nach

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Abschluss der Pflichtschule eine Lehre als Bauschlosser. Daher kommt auch der Teil „Eisenhover“ in seinem Künstlernamen. Den Teil „Lady“ haben die Einheimischen zum Namen beigetragen, wohl wegen der extravaganten Kleider - und das „Sir“ gehört noch dazu, damit nicht jemand auf die Idee kommen könnte „er sei vom anderen Ufer“, erklärt Hubert lachend. Von seinen Freunden wird er einfach nur „Lady“ genannt. Auf seinen kompletten Künstlernamen „Sir Lady Eisenhover“ ist er stolz und er hat ihn auch patentieren lassen. Sein selbstentworfenes „Label“ ist selbstverständlich auf allen von ihm gefertigten Kleidungsstücken zu finden. Zurück zu seiner Geschichte.


Ein schwerer Motorradunfall mit einer Vespa 125 veränderte sein Leben bereits in jungen Jahren schlagartig. Seit diesem Tag begleiten ihn ständige Kopfschmerzen und machen es ihm nicht leicht, sich über einen längeren Zeitraum hinweg zu konzentrieren. Sich Dinge zu merken und im Gedächtnis zu behalten fällt im schwer. Den Humor und seine positive Einstellung dem Leben und den Menschen gegenüber hat er behalten. Trotz des manchmal dumpfen, manchmal drückenden und immer störenden Gefühls in seinem Kopf. Die Zeit nach dem Unfall war alles andere als leicht. Aus dem SchädelHirntrauma erwacht, musste Lady alles neu lernen: sprechen, gehen, lesen, schreiben,… er konnte sich nur an wenige, einschneidende Ereignisse aus seinem „vorherigen“ Leben erinnern, der Rest schien wie ausgelöscht. Trotzdem schaffte er es, wieder in seinem Beruf als Bauschlosser tätig zu sein, allerdings bereitete ihm diese Arbeit mehr und mehr „Kopfzerbrechen“ – im wahrsten Sinne des Wortes. Lady wollte sich durchbeißen: „dünnes Blech und dicke Stahlträger“, witzelt er fast sarkastisch über diese schwere Zeit. Viele vermeintliche Freunde zeigten in dieser Situation ihr wahres Gesicht, anders war „Marco the Highlander“, der ehemalige Schulkamerad aus Welsberg, zu dem Lady nach wie vor gute Kontakte pflegt. Die beiden Freunde haben sich dem „Punk“ verschrieben und auch die zahlreichen Tattoo‘s auf Lady‘s Körper stammen aus Highlander`s Feder. So ziert beispielsweise eine große Chenresi-Figur, der Schutzgott Tibets, seinen Rücken. Ein weiteres interessantes Detail aus seinem Leben: in einer doch sehr christlichen Umgebung und Gesellschaft aufgewachsen, kann sich Lady mehr mit den Ideen des Buddhismus identifizieren. In dieser Religion spielt die Selbstverantwortung des Menschen eine größere Rolle als gottgegebene Gebote. Der Mensch lernt und wird

besser und wird immer wiedergeboren, um weiter zu lernen. „Lernen muss ich immer noch, jeden Tag neu...“ sagt Lady nachdenklich. Mit der Zeit wurde die Arbeit als Schlosser unerträglich, bis Lady irgendwann am Arbeitsplatz zusammenbrach und erst im Krankenhaus wieder zu sich kam. Nach vielen Arztbesuchen und Diagnosen wurde er schließlich zum Zivilinvaliden erklärt. Mit Angst blickte er in seine Zukunft. Seine – noch schlummernde - Leidenschaft für Mode wies ihm den Weg zum Schneider und Modedesigner. Erste Ausbildungsstätte war die Haushaltsschule in Dietenheim, wo Lady nach dem Erlernen der grundlegenden Nähtechniken mit Hand und

Maschine bald einen Frack und dann einen Schottenrock – in der Fachsprache „Kilt“ genannt - anfertigte. Bei keinem geringeren als dem Obmann der Südtiroler Schneider, Richard Vill, konnte Lady sein Fertigkeiten verbessern und viel dazulernen. Auch ermöglichte ihm der Lehrmeister den Besuch des Schnittzeichen- und ModedesignKurses in Meran. Dort schrieb er sich dann auch in die Berufsschule für Bekleidung und Mode ein. Die theoretischen Inhalte bereiteten ihm aufgrund der Kopfschmerzen oft Schwierigkeiten, weshalb er seine volle Energie in die praktischen Einheiten steckte. Neben der Ausbildung begann er mit ganzem Herzblut die Organisation einer Modenschau in Meran. Darin bewies er wirkliches Organisationtalent und Durchhaltevermögen. Von der Suche nach Models, Kosmetikerinnen, Hairstylist, passender Werbung, Location für die Veranstaltung bis hin zur Anfertigung sämtlicher Kleidungsstücke machte Lady alles auf eigene Faust und suchte sich Unterstützung wo er sie kriegen konnte. So fand 2006 im Kunsthaus Café in Meran Sir Lady Eisenhovers erste Modenschau statt. Ein voller Erfolg. 2007 folgte eine weitere Auflage in Meran und in den Jahren danach auch in anderen Südtiroler Städten und Dörfern. Ja, wie könnte ich seinen Mode-Stil beschreiben? Auf jeden Fall sind sämtliche von ihm genähten Kleidungsstücke in liebevoller und genauer Handarbeit gefertigte Einzelstücke. Lady verwendet verschiedene Materialien und Farben, auch wenn das Schwarz dominiert. „Schwarz ist die Farbe der Liebe“, meint Lady, „rot ist die Farbe der Hiebe“. Als Stilmerkmal zeigen alle Männerhosen rote Nähte. Frech, asymmetrisch, mit viel nackter Haut, verrückt, da und dort ein Schuss Punk und „Highlander-Flair“, flippig, provokativ. Für große und kleine Menschen, schlanke und korpulente, alte und junge - kurz gesagt alles andere als konventionell und langweilig. So ist seine Mode. Darin spiegelt sich seine Persönlichkeit wieder. So hat er in der Mode seine Erfüllung gefunden. Und eifrig plant und schneidert er schon für seine nächste Modenschau. Mit einem friedvollen buddhistischen „Om“ verabschiedet sich Lady nach diesem unglaublich interessanten Gespräch von mir und ich muss noch lange über viele Dinge nachdenken, die er mir in der letzten Stunde erzählt hat. Oft hat er vom „Glück“ gesprochen, dass er – trotz seines unglücklichen Gesundheitszustandes - immer wieder in seinem Leben gehabt hat… ein wirklich ungewöhnlicher – ja außergewöhnlicher Mensch.

» Martina Pfeifhofer aus Sexten hat ihre Begeisterung für alles was mit Bewegung und Sport zu tun hat, zu ihrem Beruf gemacht und in Innsbruck Sportwissenschaften studiert. Das Hochpustertal als Zuhause ist für sie Winter wie Sommer ein idealer Ort, um verschiedensten Outdoor-Sportarten nachzugehen.

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» So schmeckt das Hochpustertal « Knödel und Spaghetti

Südtirol Marketing / F. Blickle

Video: Südtiroler Knödel

Die Hochpustertaler Restaurants, Jausestationen und Hütten tischen traditionelle Gerichte und meditterane Spezialitäten auf.

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Gekocht wird mit Liebe und Herzblut, was man auch schmeckt. Auf den Tisch kommen Leckereien, wie Schlutzkrapfen und Pasta, Pizza, Knödel, Fisch und Wildgerichte, Kaiserschmarrn, Tiramisu, Buchteln und viele weitere Köstlichkeiten, die Gaumen und Seele erfreuen. Noch vor 70 Jahren war die Hochpustertaler Küche von typischen Tiroler Speisen geprägt. Die Bevölkerung war arm und die meisten Familien Selbstversorger. Auf den Tisch kam was der eigene Hof hergab: Fleisch der eigenen Nutztiere, Milch und selbst hergestellte Milchprodukte (wie z.B. „Schotte“ = Topfen), selbst gebackenes Brot (das so genannte „Breatl“), Gemüse aus dem Garten und Eier der eigenen Hühner. Geschäfte gab es kaum und wenn, dann nur mit einem kleinen Sortiment. Gerichte, wie Fisch oder Pizza und Pasta, waren den Menschen fremd. Lebensmittel gab es nicht im Überfluss. So gab es nur selten Fleisch, dafür aber mehrmals in der Woche Knödel in ihren verschiedenen Variationen (wie Speck-, Fasten-, oder Spinatknödel), auch Polenta, Schlutzkrapfen (Teigtaschen mit Spinat-oder Kartoffelfüllung), Milchmus oder Gebackenes, wie „Niggilan“ standen auf dem Speiseplan. Besonders beliebt bei den Kindern waren Süßspeisen, wie Kaiserschmarrn, Buchteln,

Milchreis und Preiselbeeromeletten. Erst mit den ersten Urlaubern aus Italien hielt die mediterrane Küche nach und nach Einzug in die Pustertaler Küche. Die Einheimischen fanden Geschmack an den Rezepten der Italiener und so sicherten sich Gerichte, wie Pizza, Pasta, Fisch, sowie die verschiedenen Salate und Suppen wie auch typisch italienische Süßspeisen ihren Platz auf den Tellern der Bevölkerung. Und gerade diese Mischung aus Tiroler und südländischer Küche macht das Pustertal so verlockend für Liebhaber guten Essens. Hier findet jeder etwas für seinen Geschmack, und ein gutes Essen gehört genauso zu einem Urlaub wie das schöne Panorama und die netten Menschen. So kann man sich nach einem langen Tag auf der

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Das Pustertal, das grüne Tal im Osten Südtirols, ist Schmelztiegel zweier Kulturen und somit auch Entstehungsort einer bunten Vielfalt an Lebensweisen, Traditionen und natürlich auch an Speisen. Hier treffen die ursprünglichen Gerichte der Bergbauern auf die leichte, mediterrane Küche der Italiener.

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Breatl:

ist das typische Hausbrot in Südtirol. Es wird aus Roggenmehl und Natursauerteig gemacht und mit Gewürzen wie Fenchel, Kümmel und Brotklee verfeinert.

Sexta Sippl: früher war die Bevölkerung in Sexten, wie in vielen anderen kleine Ortschaften, arm. Innichen hingegen war eine Marktgemeinde und somit im Vergleich „wohlhabender“. Deshalb erhielten die Sextner am Markttag in Innichen eine einfache Fleischsuppe mit Ei. Diese alte Tradition wurde vor kurzem wiederbelebt. In Restaurants und Hütten, die am Projekt „Sexta Sippl“ teilnehmen, erhält man eine besondere Suppe, welche im sogenannten „Sextner Suppentopf“ serviert mwird. Niggilan: in Fett heraus gebackene kreisrunde Germkrapfen. Buchteln: aus Germteig hergestelltes rechteckiges Backwerk, welches mit Marmelade gefüllt und mit Vanillesoße serviert wird. Tipp! Besonders lecker schmeckt dazu ein Glas lauwarme Milch.

» Katharina Prenn Interessiert sich für Sprachen, Fotografie und Kultur. Besucht derzeit das Pädagogische Gymnasium in Bruneck.

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Unsere Restaurant-Tipps Restaurant im Bären HHHH P. P.-Rainer-Str. 2 I – 39038 Innichen Tel. 0474 913 115 info@orsohotel.it www.orsohotel.it Jagdstube Hotel Edelweiss Außerprags 65 I - 39030 Prags Tel. +39 0474 748 664 office@hoteledelweiss.info www.hoteledelweiss.info

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Skipiste auf frisch zubereitete Speckknödel mit Gulasch oder einen Teller heißer Gerstesuppe freuen. Nach einer Wanderung in einer tief verschneiten Winterlandschaft sind Strauben mit Preiselbeeren in netter Runde schon fast ein „Muss“. Man wärmt sich auf, genießt das gute Essen und lässt gemeinsam mit anderen das Erlebte Revue passieren. Ebenfalls nicht außer Acht zu lassen sind die „al dente“ zubereiteten Nudeln, die mit den verschiedenen Soßen immer wieder anders schmecken und sich neu entdecken und genießen lassen- oder eine im Steinofen gebackene Pizza mit knusprigem Boden. Wer anschließend noch Lust auf etwas Süßes hat, sollte unbedingt Tiramisu probieren, die italienische Spezialität aus Eierbiskotten, Mascarponecreme und Kaffee ist jede Sünde wert, genauso wie Panettone, Panna Cotta und die verschiedenen herrlich schmeckenden Crostate. Weitere typisch italienische Gerichte sind: Lasagne, Cannelloni, Gnocchi und Tortellini. Unbedingt zu probieren sind auch die köstlichen Risotti, die herzhaften Salsicce und das wunderbar zarte Fiorentiner- Steak. Nehmen sie sich also Zeit für die vielfältigen Köstlichkeiten der abwechslungsreichen „Pustertaler Küche“!


© janach.com

Neues vom Weltnaturerbe-Museum in Innichen

Von DoloMythosWeihnacht bis Ostern DoloMythos, das größte Dolomitenmuseum im Zentrum von Innichen bietet nochmals mehr. Schon im Dezember geht es los mit einer richtigen DoloMythos-Weihnacht mit Edelsteinstern-Suche im großen Schatzgräberfeld und den schönsten Dolomitensagen, welche wie Krippenfiguren in eigenen Schaufenstern gezeigt werden. Und dazu gibt es natürlich noch einen großen Weihnachtsmarkt mit traditionellem Handwerk. Den ganzen Winter über gibt es dann die tolle Dinosaurierschau mit jenen Urtieren, welche vor Jahrmillionen die Dolomiten bevölkerten. Und damit die jungen Schatzgräber einmal richtig zu Abenteurern werden gibt es zu Ostern noch die DinoEiersuche im unterirdischen Gelände umrahmt von Dolomitfelsen und wilden Tieren. Und selbstverständlich können alle ihre Funde mit nach Hause nehmen. www.dolomythos.com

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» Wir sind immer auf der Suche nach dem Unbändigen, den ungebändigten Farben und Formen: dem Zimtbraun und dem Erdbeerrot, dem Grün frischer Petersilie und der Bewegung brausender Wogen kochenden Wassers. Als Koch versuche ich die Gäste in meinem Restaurant in Toblach mit Gaumen- und Augenfreuden zu verzaubern. Die Ausbildung, die Jahre in Frankreich haben mich am meisten geprägt. Dort, wo ich gelernt habe, die Einfachheit der Cote d’Azur und die Lebensfreude der Menschen mit in meine Gerichte zu nehmen; deren Zutaten ich hauptsächlich aus der näheren Umgebung beziehe und sie so unverfälscht wie nur möglich auf den Teller bringe. Nun bin ich dorthin zurückgekehrt, von wo ich ausgezogen bin, um die weite Welt kennenzulernen. Meine Arbeit hat mir gezeigt, dass gute Produkte keine Schnörkel brauchen, wenn man sie mit Respekt zubereitet und serviert. Einfach, könnte man meinen, aber eben doch nicht einfach! « Chris Oberhammer

Restaurant Tilia

Restaurant Tilia, Toblach

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» meine Perfektion der Sinne «

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Rezept …

Ch. Tschurtschenthaler

» Bauerngeröstel mit Speck-Kraut-Salat « für 4 Personen

Die Riese Haunold-Hütte … an der Bergstation der Vierersesselbahn Haunold in Innichen ist für ihre vorzüglichen Südtiroler Spezialitäten weitum bekannt. Chefkoch Günther empfiehlt ein typisches Bauerngröstel mit Speck-Kraut-Salat und stellt Ihnen das Schmankerl näher vor. Das nachfolgend überlieferte Rezept liefert Einblicke zur Zubereitung des „Pusterer Bauerngeröstels“, das als Leibspeise der traditionsreichen lokalen Bauernküche gilt. Riese-Haunold-Hütte Bergstation des Haunold-Sessellifts (1.499 m) www.sextnerdolomiten.com

Zutaten Bauerngeröstel:

Zutaten Speck-Kraut-Salat:

400 g gekochtes Rindfleisch

300 g gekochte Kartoffeln

100 g Speck

Salz – Pfeffer

1 Zwiebel in Streifen geschnitten

1 Krautkopf mittelgroß

200 ml Fleischsuppe

Essig – Öl

etwas Öl

Kümmel

½ Lorbeerblatt

½ TL Majoran

1 EL Petersilie fein geschnitten

Salz – Pfeffer 40 g Butter Zubereitung: Die Kartoffeln in gleichmäßige Scheiben schneiden und mit der Zwiebel in etwas Öl goldgelb rösten. Das Rindfleisch blättrig schneiden und zu den Kartoffeln geben. Das Lorbeerblatt und den Majoran dazugeben, salzen, pfeffern und gut rösten. Fleischsuppe dazu geben. Zum Schluss die Butter und Petersilie dazugeben. Zubereitung Speck-Kraut-Salat: Das Kraut schneiden. Den Speck in feine Streifen schneiden und etwas rösten. Mit etwas Essig löschen und unter das Kraut mischen. Mit Salz, Pfeffer, Kümmel, Essig und Öl abschmecken.

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Fotowettbewerb Sommer 2012

„Die schönste Wanderung im Hochpustertal“

1.Preis

Davide Cogoni

2.Preis

Daniele La Paglia

3.Preis

Davide Bivi

Gipfel erklimmen, Almen bewandern, rund um Seen spazieren: das Hochpustertal bietet im Sommer unzählige Möglichkeiten für Ausflüge und Wanderungen. Diesem Thema hat sich unser Fotowettbewerb in der letzten Ausgabe des Hochpustertaler Almanach gewidmet. Zahlreiche Gäste haben uns Fotos von Ihren schönsten Wanderungen gesendet, wofür wir uns ganz herzlich bei allen bedanken möchten. Die Prämierung der Siegerfotos fiel der Jury aufgrund der vielen, beeindruckenden Einsendungen wieder einmal ziemlich schwer. Auf dieser Seite finden Sie nun die drei Erstplatzierten. Eine Auswahl aller eingereichten Fotos ist auf unserem Flickr-Fotostream auf www.flickr.com/ photos/altapusteria zu sehen. Zu guter Letzt nochmals ein großes Dankeschön an alle, die mitgemacht haben. Wir hoffen und wir sind uns sicher, dass Ihre schönsten Wander-Erlebnisse lange in guter Erinnerung behalten werden.

Gewinner Sommer 2012 Erster Preis: Wochenendaufenthalt für zwei Personen im Hochpustertal Zweiter Preis: Abendessen für zwei Personen im Hochpustertal Dritter Preis: Hochpustertaler Überraschungsgeschenk

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Südtirol Marketing / F. Blickle

Fotowettbewerb …

» Mein Lieblingsgericht im Hochpustertal « Das Hochpustertal ist nicht nur ein Garant für atemberaubende Natur- und Sporterlebnisse, es ist auch weithin für seine hervorragende Küche und kulinarischen Spezialitäten bekannt. Um den Genuss mit allen Sinnen geht es bei unserem Winter-Fotowettbewerb: egal ob Knödel, Schlutzkrapfen oder Gerstesuppe, Mehlspeisen wie Strauben oder Apfelküchlein oder eine traditionelle „Marende“ senden Sie uns ein Foto von Ihrem Lieblingsgericht aus dem Hochpustertal zu. Alle diejenigen, welche sich aufgrund der zahlreichen kulinarischen Verlockungen auf den Hütten und in den Restaurants nicht entscheiden können, keine Sorge: pro Familie können drei Fotos eingesendet werden.

Teilnahmebedingungen: Pro teilnehmender Familie sind maximal drei Fotos zugelassen. Mit der Teilnahme am Wettbewerb erklärt sich der Fotograf damit einverstanden, dass der Tourismusverband Hochpustertal alle eingereichten Fotos unter Angabe des Fotografen für Werbezwecke verwenden und im Hochpustertaler Almanach veröffentlichen darf. Das Foto muss im Hochpustertal aufgenommen worden sein und der Name des Betriebes, in welchem das Gericht serviert wurde, muss bei der Zusendung angeführt werden. Die Jury, bestehend aus Vertretern des Tourismusverbandes, der einzelnen Tourismusvereine und der Redaktion der Zeitschrift, wird die Fotos bewerten und prämieren.

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Ihre Fotos können per Post oder E-Mail (max. 2 MB groß) an folgende Adresse gesendet werden: » Tourismusverband Hochpustertal Dolomitenstraße 29, I-39034 Toblach E-Mail: info@hochpustertal.info Einsendeschluss: 07.04.2013 Viel Spaß beim Knipsen und Verkosten der Spezialitäten wünscht Ihr Tourismusverband Hochpustertal!

Insider-Tipps Denken Sie nach Ihrem Hochpustertal-Urlaub auch oft „Das Abendessen in diesem bestimmten Restaurant war ein wunderschönes Erlebnis…“ oder „Die Kuchenspezialitäten auf der Hütte, auf der wir eingekehrt sind, sollte jeder Gast im Hochpustertal mal probiert haben…“? Wenn ja, teilen Sie Ihre kulinarischen Genüsse und Empfehlungen doch mit Freunden und anderen Gästen auf www.facebook.com/Dolomiten Und vielleicht wartet auch für Sie der ein oder andere Geheimtipp für Ihren nächsten Urlaub im Hochpustertal!


» Liebe Freunde des Hochpustertals, nun hat der Winter seine weiße Pracht über Berge und Täler gelegt und unzählige Möglichkeiten geschaffen, sich in der Natur so richtig auszutoben. Während Sie hoffentlich fleißig beim Skifahren, Rodeln, Schneeschuhwandern oder Entspannen im Hotel sind, wage ich schon einen Blick voraus: Was verbirgt sich unter der dicken Schneedecke? Was erwartet Sie, wenn der Schnee so langsam schmilzt? Die Natur im Hochpustertal zeigt sich das ganz Jahr über in ihren verschiedenen Facetten und bietet viele abwechslungsreiche Gelegenheiten für Sport, Spaß und Erholung. In der Sommer ausgabe des Almanachs werden wir Ihnen wie jedes Jahr mit interessanten Berichten, tollen Tipps und eindrucksvollen Bildern die besonderen Reize des Frühlings und Sommers im Hochpustertal verraten. Ein spezielles Augenmerk werden wir nächstes Mal auf das Thema Architektur legen: Alt und neu, traditionell und modern, innovativ und schräg – welchem Trend geht die Architektur im Hochpustertal nach? Wir werden Ihnen einige architektonische Besonderheiten des Hochpustertal vorstellen und zeigen, wie Gegensätze zusammenspielen können und wie modern das Traditionelle sein kann. Außerdem bekommen Sie einen Einblick in einige typisch herkömmliche Handwerksberufe des Hochpustertals. Mit viel Freude werden manche traditionellen Berufe immer noch weitergeführt; so wird zugleich wichtiges Kulturgut erhalten. Welche besondere Faszination sich dahinter verbirgt, werden wir von den Handwerkern höchstpersönlich erfahren. Das Wort „Nachhaltigkeit“ ist aktuell in aller Munde und die Diskussion um den richtigen Umgang mit unserer Umwelt scheint am Höhepunkt zu sein. Im Sommeralmanach erfahren Sie, wie

» Marion Mair interessiert sich für Musik und Kultur. Liebt gute Konzerte und Bücher. Arbeitet als freie Mitarbeiterin bei der Regionalzeitschrift "Puschtra". M. Santini

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Vorschau » Sommer 2013 «

nachhaltiges Handeln im Hochpustertal gefördert und umgesetzt wird. Die immer größer werdende Anzahl der Biobauern, die Aktivitäten Einzelner, die Initativen von Gruppen, die steigende Wichtigkeit der Bewusstseinsbildung in Schulen und eine jährliche beliebte Umwelt-Denkwerkstatt zeigen, wie wichtig den Hochpustertalern umweltbewusstes Handeln ist. Neben diesen Themen wollen wir Ihnen natürlich die aufregendsten Sommer-Freizeitaktivitäten im oberen Pustertal nicht vorenthalen. Wandern, Radeln, Klettern oder einfach nur Entspannen und Genießen – wir versorgen Sie mit Informationen, Terminen, Empfehlungen und so manchen Geheimtipps. Doch bis dahin, wünsche ich Ihnen weiterhin einen erholsamen und bereichernden Urlaub im verschneiten Hochpustertal! «

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brandnamic.com Foto: Simone Ruzzenente

Life can be so sweet... Dolce Vita Alpina Post

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Fam. Wachtler | I-39038 San Candido (BZ), Italy | T. 0039 0474 913133 F. 0039 0474 913635 | info@posthotel.it | www.posthotel.it


www.grafik.it Pragser Wildsee

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PRAGS

600 m nach der Einfahrt ins Pragsertal rechts abbiegen und der Straße ca. 400 m weit folgen.

Toblach

Niederdorf

ALPE PRAGAS, I-39030 PRAGS - DOLOMITEN - SÜDTIROL - ITALIEN TEL: (+39) 0474 749400 - INFO@ALPEPRAGAS.COM - WWW.ALPEPRAGAS.COM

SS49

Radroute

Welsberg

Bruneck


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