Jahresbericht 2013-2014 | AMANDLA EduFootball

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JAHRESBERICHT 2013-2014



AMANDLA EDUFOOTBALL

03

• Unsere Geschichte

WIRKUNG 2013-2014

08

• W irkungsanalyse 2013-2014

DER amandla ANSATZ

11

• Globaler Ansatz: Sport

• Unsere Vision & Werte

f or Development

• Brief der Geschäftsführer

• Südafrika im Fokus: Eine Bedarfsanalyse • D as Safe-Hub Modell

UNSERE Programme

17

• Überblick über unsere

safe-hub KAMPAGNE

21

• 10 Safe-Hubs weltweit

Programme & Aktivitäten

organisation

23

• Finanzbericht • Partner & Unterstützer • # TeamAMANDLA

info@edufootball.org

@AMANDLAFootball

@amandlaedufootball

www.edufootball.org

www.facebook.com/EduFootball AMAN D L A Ed u Foot ball 2 01 3 - 2 01 4 J a h r e s b e r i c h t 02



AMANDLA E du F ootball


„Alle meine Freunde sind b e i A M A NDL A . I c h k a n n sehen wie es sie verändert und diese Veränderung kann ich auch bei mir beobachten. Ich l e r n e v i e l b e i A M A NDL A : Sozialkompetenzen! Wir reden über Dinge, die wir hier selbst auf d e r S t r aSS e e r l e b e n . S i e erzählen uns nicht e i n fa c h n u r i r g e n d e i n e Geschichte.“ Andile, 19


UNSERE GESCHICHTE

AMANDLA EduFootball wurde im Jahr 2007 in Südafrikas größtem Township, Khayelitsha, von Florian Zech gegründet. Im Rahmen seines Zivildienstes arbeitete und lebte er ein Jahr lang in einem Waisenheim in Khayelitsha. Während dieser Zeit hat Florian den enormen Bedarf für Bildungsund Freizeitangebote in sozialen Brennpunkten hautnah erfahren. So hat er gemeinsam mit den Jugendlichen vor Ort hat er die AMANDLA-Idee entwickelt. Was einst in Khayelitsha begann, hat sich bis heute zu einer weltweit anerkannten Plattform für sozialen Wandel durch Sport weiterentwickelt. AMANDLAs wissenschaftlich fundierter Ansatz in der Jugendarbeit setzt sich aktiv mit Themen der generationsübergreifenden Armut, Arbeitslosigkeit und sozialer Ungleichheit auseinander – Themen, die weltweit eine enorme Anzahl Jugendlicher in sozialen Brennpunkten betreffen.

MISSION UNSERE VISION UNSERE WERTE UNSERE

ist es Safe-Hubs zu errichten und über die Fusion von ganzheitlicher Bildung mit Fußball junge Menschen zu stärken und Leben zu verändern.

ist eine Welt, geprägt von Chancengleichheit, in der junge Menschen danach streben, ihr volles Potential zu entfalten und den Mut haben, von einer großen Zukunft zu träumen… Wir sind ein internationales Team aus kreativen und motivierten jungen Menschen. Wir haben Expertisen in Wirtschaftsthemen, der internationalen Entwicklungszusammenarbeit sowie im sozialen, pädagogischen und sportwissenschaftlichen Bereich. Unsere Werte einen uns – sie definieren unser Handeln und lenken unsere Entscheidungen. Diese Werte sind unsere DNS. Sie sind es, die uns zu AMANDLA machen.

Together we

we are one team.

w e ac t w i t h i n t e g r i t y.

strive for excellence.

we provide the chance to learn.

we support a h e a lt h y l i f e s t y l e .

we look forward with ambition.

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AMANDLA TEAM TALK

Als AMANDLA entstand, war da anfangs lediglich eine Idee – ein Traum – und die Entschlossenheit, diese Idee wahr werden zu lassen. Es war völlig unklar, wie sich AMANDLA entwickeln würde geschweigedenn wie es uns verändern würde. Das Gründungsteam wollte einen sicheren Ort schaffen, an dem junge Menschen sich frei frei und lebensfroh entfalten können. Auf unserem Fußballfeld gibt es keine Gewalt, Armut oder Angst. Acht Jahre später ist aus AMANDLA eine Organisation geworden, die als Katalysator für ganzheitliche Förderung von Jugendlichen und sozialen Wandel betrachtet werden kann. AMANDLA hat bisher tausende junge Menschen erreicht und ihre Leben positiv verändert. Das macht AMANDLA aus, daran glauben wir und deshalb machen wir weiter. AMANDLA ist nicht nur eine Zusammensetzung von Bildungsprogrammen; AMANDLA ist ein Prozess. AMANDLA ist ein ganzheitlicher Ansatz, der in einer der problematischsten Gegenden der Welt angewandt und auf seine Wirksamkeit getestet wurde. Seit acht Jahren verschieben wir unsere Grenzen, hinterfragen unsere Annahmen und schaffen praxisnahe Lösungen für reale Probleme in der Welt. Unsere Arbeit basiert auf Partnerschaften. Wenn wir auf all das zurückblicken, was wir als AMANDLA in den Jahren 2013-2014 erreicht haben, wird dies besonders deutlich. Wir sind konfrontiert mit komplexen, systemischen Herausforderungen, welche aufeinander abgestimmte Herangehensweisen erfordern. Daher haben wir es uns in den letzten Jahren zum Ziel gesetzt, unsere Partnerschaften weiter auszubauen. Indem wir mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und sozialen Organisationen zusammenarbeiten, kreieren wir ganzheitliche Angebote und schaffen eine gemeinsame Vision für junge Menschen. Die kommenden Seiten dieses Jahresberichts sollen die Wirkung verdeutlichen, welche von unseren Aktivitäten ausgeht. Unser Safe-Hub Modell setzt einen neuen, globalen Standard in der Jugendförderung. Doch wir machen weiter, passen uns an, erneuern und verbessern uns. Statistiken erzählen nur einen Teil unserer Geschichte. Schlussendlich messen wir uns an den Werten, die wir unseren Jugendlichen nahe bringen. Wir sind ihre Trainer, ihre Fans und ihre Partner. Zusammen mit einem internationalen Netzwerk an Unterstützern investieren wir in ihre Zukunft und in ihr Potential, um einen umfassenden sozialen Wandeln auszulösen.

“ W h at y o u g e t b y a c h i e v i n g y o u r g o a l s i s n o t a s i m p o r ta n t a s w h at y o u b e c o m e b y a c h i e v i n g your goals.” H e n r y Dav i d T h o r e a u 07 A MA N DLA E du Fo otball 2 0 13-20 14 Jah r esb erich t

F LORI A N ZECH

J A KOB SCHLICHTIG

Gründer & Joint-

J o i n t - M a n ag i n g

M a n ag i n g D i r e c to r

D i r e c to r


WIRKUNG 2013 2014


UMFRAGE UNTER AMANDLA TEILNEHMERN

F ÜR A M A NDL A i s t e i n s i c h s t e t i g

Fühlen sich im AMANDLA Safe-Hub physisch und emotional sicher

Empfinden die Unterstützung durch ihren Coach als sehr hilfreich

Fühlen sich von gewachsenem Unterstützernetzwerk getragen

Können besser mit Gruppenzwang umgehen

Können besser mit täglichen Herausforderungen umgehen

Haben sich Ziele gesetzt und sind motiviert diese zu erreichen

weiterentwickelndes Monitoring- &

100%

98%

96%

88%

96%

94%

E va l u at i o n s s y s t e m v o n e n o r m e r b e d e u t u n g . aU F B A SIS DER „ T h e o r y o f C h a n g e “ a n a ly s i e r e n w i r , w e l c h e d e r tä g l i c h e n A k t i v i tät e n d a z u beitragen, kurz-, mit tel- und langfristige Ergebnisse zu erzielen.

LIFE-SKILLS ARBEIT, AUSBILDUNG UND BILDUNG Desolate und destruktive Sozial- und

Familienstrukturen prägen das Leben in

Townships und sozialen Brennpunkten. Kinder

und Jugendliche sind diesen Umständen schutzlos ausgeliefert.

Unser Ziel ist es daher die Widerstandskräfte

der AMANDLA Teilnehmer zu stärken und ihre

Entscheidungskompetenz weiter auszubilden. Schlüsselfaktoren dabei sind, positive Vorbilder, die in regelmäßigen Workshops und Trainingseinheiten den Kindern als Mentor zur Verfügung stehen.

GEWALT PRÄVENTION

200m radius

600m radius

Eines der zentralen Ziele AMANDLAs ist die Reduzierung

1000m radius

von Gewalt im Einzugsgebiet des Safe-Hubs. In den letzten zwei Jahren konnten wir eine deutliche Verringerung von Straftaten im Umfeld des Safe-Hubs registrieren. Dies steht in einem deutlichen Gegensatz zu den Entwicklungen im restlichen Khayelitsha. Die folgende Kriminalitätsstatistik der südafrikanischen Polizei zeigt die Entwicklungen der Straftaten mit Körperverletzung rund um den Safe-Hub in einem Radius von 200m, 600m und 1000m in den Jahren von 2006 – 2014. Der Safe-Hub ist seit 2008 aktiv.

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KÖRPERVERLETZUNG (OHNE “MORD”): 200 - 1000m RADIUS UM DEN SAFE-HUB | % = Anteil an gesamt-khayelitsha körperverletzung (ohne „mord“): restliches khayelitsha


U n s e r BIOMETRISCHES u n d d i g i ta l

DURCHSCHNITTLICHE TEILNEHMERZAHL PRO SAFE-HUB

vernetztes Registrierungssystem

PRO WOCHE 2013/14

1400

wird, um Schlüsselfragen bezüglich

1200

d e r W i r k s a m k e i t u n d e ff i z i e n z

1000

unserer Programme beantworten zu können.

PARTICIPANTS

l i e f e r t d i e Dat e n b a s i s , d i e b e n ö t i g t

800 600 400 200 MO

Über 50% der südafrikanischen Jugendlichen zwischen 18 und 25 Jahren sind arbeitslos. AMANDLAs Ziel ist es, diese Zahl zu verringern. 2014 haben erstmals 16 AMANDLA Teilnehmer die Möglichkeit bekommen, im Rahmen unseres Youth Leadership Programms eine staatlich anerkannte Ausbildung zu durchlaufen. Wir freuen uns, dass wir den beiden besten Absolventen des Jahrgangs eine Festanstellung an unserem Safe-Hub in Khayelitsha anbieten konnten.

84 % 77 %

des jahrgangs absolvierte die staatlich anerkannte ausbildung erfolgreich

DI

MI

DO

FR

SA

FAIR PLAY fussbalL LIGEN

LIFE-SKILLS PROGRAMM

YOUTH LEADERSHIP PROGRAMM

GewaltpräventionsPROGRAMM / NACHT-LIGA

TUTORING / Hausaufgaben

PROGRAMM TEILNAHME Eine regelmäßige Teilnahme an den Programmen ist Voraussetzung, um die Entwicklung der Mädchen und Jungen positiv zu gestalten. Unsere Teilnehmerzahlen sind

der absolventen haben einen job gefunden oder nehmen an aus- und weiterbildungsporgammen teil

in den letzten Jahren stetig gestiegen und haben sich in diversen Programmzyklen gefestigt.

3500

3500

3000

3000

2500

2500

2000

2000

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52% 50%

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1000 22%

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500 3%

8%

5%

26%

2%

0

2006 - 07

2007 - 08

1500

59%

51%

2008 - 09

2009 - 10

27%

1%

2010 - 11

46%

36%

49% 22% 4%

2011 - 12

1000 16%

500

1%

1%

2012 - 13

2013 - 14

0

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AMANDLA A N S AT Z


GLOBALER ANSATZ: SPORT FOR DEVELOPMENT Sport als Form der Entwicklungs- und Bildungsarbeit gewinnt stetig an Bedeutung. Die steigende Aufmerksamkeit und die wachsenden Investitionen im Sportbereich – gerade im Fußball – sowie die zunehmende Erkenntnis, dass insbesondere der Teamsport enormes gesellschaftliches Potenzial entfalten kann, stützen diese These. Von multilateralen Organisationen wie der UNICEF, der Weltbank und der EU bis hin zu Universitäten, nationalen Regierungen und lokalen Unternehmen, besteht ein globales, kollektives Bewusstsein, welches den Wert und die positive Wirkung von Sport anerkennt. Studien belegen, dass die Persönlichkeitsentwicklung sowie gesellschaftliche Entwicklungen durch die Kraft des Sports beschleunigt werden können. In Gegenden, in denen der Zugang zu Sportprogrammen konsistent gewährleistet ist, sind Gewaltdelikte, HIV/AIDS-Raten und die Zahl der Jugendlichen, die sich Banden anschließen, rückläufig. Die schulischen Leistungen der Teilnehmer verbessern sich und eine fortschrittlichere Einstellung bezüglich Bildung, Geschlechtergleichheit und einem gesunden Lebensstil lässt sich feststellen. Durch den Kontakt zu glaubwürdigen Vorbildern, den Trainern, verändern sich die Perspektiven der jungen Menschen drastisch und ihr Horizont weitet sich zunehmend. Auf Teamsport aufbauende Bildungsaktivitäten sowie die Zugehörigkeit zu einer Gruppe von Gleichgesinnten verstärkt die positive Entwicklung und hilft die generationsübergreifende Armutsfalle, Gewalt und Drogenmissbrauch zu durchbrechen.

“Every human being has a fundamental right of access to physical education and sport, which are essential for the full development of his personalit y. The freedom to develop physical, intellectual and moral powers through physical education and sport must be guaranteed both Within the educational system and in other aspects of social life.” 1978 International Charter of Physical Education and Sport, UNESCO

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SÜDAFRIKA iM foKus: BEDARFSANALYSE Der jungen Generation in Südafrikas Townships fällt es schwer sich eine Zukunft für sich und für ihr Land vorzustellen. Eine Vielzahl der jungen Menschen ist gefangen in einem generationsübergreifenden Armutskreislauf, der ihre Chancen im Leben erheblich einschränkt. Dieser Armutskreislauf hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit, die Fähigkeit zu lernen und sich positiv zu entwickeln. Zerrüttete familiäre und soziale Strukturen können den Jugendlichen keine adäquate Unterstützungsangebote bieten; auch den oft überforderten öffentlichen Institutionen gelingt es nur selten in dieser kritischen Phase der Entwicklung kind- und jugendgerechte Angebote zur Verfügung zu stellen. 80 % der 15 -19 Jährigen der Provinz Westkap verlassen die Schule ohne einen Abschluss. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 48%. Fälle von Gewalt in der Familie und in der Schule sowie Bandenkriminalität sind sehr häufig und auch Drogenmissbrauch ist weit verbreitet. Und genau dort hat alles angefangen. Unsere Safe-Hubs in Khayelitsha und Gugulethu-Manenberg liegen inmitten der Brennpunkte von Gewalt, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit. Diese hier speziell im südafrikanischen Kontext aufgezeigten Bedingungen stehen stellvertretend für die universellen Herausforderungen, denen sich junge Menschen stellen müssen, die weltweit in städtischen Slums aufwachsen. Als globale Antwort auf diese universellen Herausforderungen haben wir das Safe-Hub Modell entwickelt.

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AMANDLA SAFE-HUB MODELL

BERATUNGSZENTRUM Raum für Sozialdienste und Beratungsangebote für junge Menschen und Familien

Ein Safe-Hub ist ein Ort der physischen und emotionalen Sicherheit. Eine positive Umgebung, an dem die Rechte junger Menschen respektiert, ihre Kompetenzen gefördert werden und sie so ihre Potenziale entfalten können. Als eine integrative und sektorübergreifende Plattform für Jugendförderung stellt der Safe-Hub einen zentralen Ort für lokale Nichtregierungsorganisationen, staatliche und private Bildungs-, Beratungs- und Förderangebote bereit, die jungen Menschen, ihren Familien und der Community offen stehen.

SPORTZENTRUM Rezeption, Küche, Umkleiden, Duschen & WCs sowie Lagerräume

© SICHERHEIT Physische und Emotionale Sicherheit und Wohlbefinden

NACHHALTIGKEIT Diversifizierte, in das Modell integrierte Einkommensströme ermöglichen finanzielle Nachhaltigkeit.

Netzwerk Der Safe-Hub dient als Plattform für „Best-Practice“-Organisationen aus allen Sektoren, die gemeinsam an innovativen Lösungen arbeiten.

SUPPORT Der Safe-Hub ist ein Zentrum für ganzheitliche Betreuungs- und Beratungsangebote für junge Menschen.

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AUSSENBEREICH Möglichkeit zur Entspannung, Austausch und Ideenentfaltung


AKADEMIE

GEMEINSCHAFTSBÜROS

Ausbildungszentrum,

Coworking Plattform / Ideenschmiede

Workshopräumlichkeiten & IT-Zentrum

KUNSTRASENFELD

BEGEGNUNGSZENTRUM

Produktive Grundlage zur Umsetzung der

Youth Café: zentraler Jugendtreff für

Fußball-Bildungsprogramme

Austausch, Begegnung und Lernen

EINGANGSBEREICH

LADENFLÄCHEN

Willkommensbereich und Verbindung

Sichere Geschäftsflächen für lokale

zwischen Safe-Hub und Community

Kleinunternehmer & Start-ups

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UNSERE PROGRAMME


FAIR PLAY FUßBALL Unser Fair Play Fußball Programm

Seit Mkhululi 9 Jahre alt ist, nimmt er an der Fair Play Fußball

stärkt das Wertesystem junger Men-

Liga teil. Letztes Jahr ist er mit 17 Jahren als jüngster Spieler in

schen und belohnt ein positives Sozi-

unsere Erwachsenenmannschaft gekommen. Seine Energie und

alverhalten. Zusatzpunkte werden an

Engagement machen ihn zu einem wertvollen Spieler für die Liga.

Mannschaften vergeben die respektvoll

Letztes Jahr wurde Mkhululi mehrfach bedrängt, sich einer Gang

mit Gegner und Schiedsrichter umge-

anzuschließen. Doch dank der Erfahrungen, die er bei AMANDLA

hen, gutes Teamwork an den Tag legen

gesammelt hat, konnte er dem Druck standhalten und weiter sei-

und positiv mit Frustration und Rück-

nen Traum verfolgen – für eine Mannschaft in England zu spielen.

schlägen umzugehen wissen.

SOZIALKOMPETENZEN Alle Teilnehmer durchlaufen unser Life-Skills Programm, welches die Betreuung unserer Trainer und Mitarbeiter mit dem ‘Go for it!’ Curriculum kombiniert. Dieses fördert die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen und befähigt sie positive Entscheidungen im Leben zu treffen. Lihle (12) ist ein aufstrebender Star in unserer Mädchenliga. Seit 4 Jahren spielt sie schon bei AMANDLA und ist fest entschlossen noch mehr Mädchen zum Fußballspielen zu bringen. Lihle freut sich auf jede Life-Skills Session, weil sie dort von ihrer Trainerin lernen kann. Lihle: „Die Trainer bringen uns nicht nur fußballerische Dinge bei, sie lehren uns auch über das Leben. Es gibt viele Probleme in meiner Community wie Kriminalität, Alkoholmissbrauch, Teenagerschwangerschaften und Armut. Der Safe-Hub ist eine große Hilfe für diejenigen, die sich ändern wollen.“

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TUTORING Eine weitere Schlüsselkomponente am Safe-Hub ist die tägliche Hausaufgabenbetreuung durch. Tutoren bieten den Jugendlichen schulische Unterstützung, die dringend gebraucht wird, um die Lücken des meist überforderten Bildungssystems zu kompensieren.

YOUTH LEADERSHIP

Kwanele ist 16 Jahre alt. Er sagt: „AMANDLA lehrt uns Bildung wertzuschätzen und nicht nur Fußball zu spielen. 2013 habe ich eine Klasse wiederholen müssen.“ Für Kwanele war das eine sehr schwere Zeit, da andere Schüler ihn mobbten, „ich habe sogar daran gedacht die Schule abzu-

Unser Youth Leadership Programm zielt auf heran-

brechen.“ Doch dann hat er sich

wachsende Führungspersönlichkeiten ab, die sich

an seine Trainerin gewandt, um

in den AMANDLA Programmen besonders positiv

Nachhilfe zu bekommen. Kwa-

hervorgetan haben. Die Youth Leader können in

nele: „Sie war sehr unterstützend.

verschiedenen Kursen ihre persönliche Führungs-

Sie hat mich angespornt hart zu

kompetenz ausbauen, wertvolle Arbeitserfahrung

arbeiten und mich ermutigt nicht

auf dem Feld sammeln und erhalten die Möglichkeit

aufzugeben. Ich habe die Klasse

eine staatlich anerkannte Ausbildung zu absolvieren.

wiederholt und sie schließlich geschafft.“

Siphokazi und Asive waren herausragende Youth Leader. Sowohl als Trainer als auch als Mentoren konnten sie ihren Enthusiasmus und ihre Leidenschaft den jüngeren Spielern nahe bringen. Umso stolzer sind wir, dass wir beide im Jahre 2014 im Zuge einer Festanstellung in unserem AMANDLA Team begrüßen durften. Siphokazi hat sich zum Ziel gesetzt noch mehr Mädchen für den Fußball zu begeistern und Asive arbeitet mit Ex-Gangmitgliedern und gefährdeten Jugendlichen daran, durch den Fußball Drogenmissbrauch zu verhindern und Kriminalität zu verringern.

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GEWALTPRÄVENTION NACHTLIGA Studien belegen, dass Freitag- und Samstagnacht die Kriminalitäts- und Gewaltdelikte erheblich zunehmen. Aus diesem Grunde haben wir die Nachtliga entwickelt, eine attraktive Alternative zu den gefährlichen Aktivitäten, die um den Safe-Hub herum passieren. Unter Flutlicht tragen junge

Mfundo nimmt seit 3 Jahren regelmäßig an der Nachtliga teil und blüht dabei mehr und mehr auf. Er ist nicht nur ein herausragender Spieler, Mfundo nimmt sich auch Zeit, um Gleichaltrige und jüngere Spielen zu motivieren. „Ich kann mit den Kids reden und verstehe sie“, meint Mfundo. Letztes Jahr, 2014, hat Mfundo seine Mannschaft zur Meisterschaft geführt und wurde für das Youth Leadership Programm ausgewählt.

Männer jede Freitag- und Samstagnacht ihre Ligaspiele aus.

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SAFE-HUB K A M PA G N E


SAFE-HUB KAMPAGNE: 10 SAFE-HUBS WELTWEIT Das AMANDLA Safe-Hub Modell ist skalierbar konzipiert.

Alle Safe-Hubs werden aus einem hochwertigen Kunstrasen-

Ziel der AMANDLA Safe-Hub Kampagne ist es, bis 2022 in 10

feld und einem multifunktionalen Bildungszentrum bestehen.

Brennpunkten weltweit Safe-Hubs zu errichten.

Die von AMANDLA ausgebildeten lokalen Trainer bieten

Und wir haben bereits begonnen. In Kooperation mit der Oliver Kahn Stiftung wird im Laufe des Jahres 2015 der dritte Safe-Hub in Diepsloot, Johannesburg, Südafrika eröffnen.

gemeinsam mit anderen Institutionen ganzheitliche Bildungsprogramme an, die das Medium Fußball nutzen, um sozialen Wandel voranzutreiben und Jugendlichen dabei helfen ihr volles Potential zu entfalten.

Unser Ziel: 20.000 sozial benachteiligten Jugendlichen weltweit Zugang zu Safe-Hubs in 10 internationalen Hotspots von Gewalt, Arbeitslosigkeit und Armut zu gewähren.

SAFE-HUB 2022 SEI DABEI!

AMANDLA ist eine international anerkannte Plattform für sozialen Wandel durch Sport. Wir werden getragen von einem globalen Netzwerk an Partnern, Unterstützern und Fürsprechern. Werde auch Du Teil von #TeamAMANDLA und helfe uns unser Ziel zu erreichen! INFO@EDUFOOTBALL.ORG WWW.EDUFOOTBALL.ORG AMAN D L A Ed u Foot ball 2 01 3 - 2 01 4 Ja h r e s b e r i c h t 22


ORGANISATION


FINANZBERICHT Unser Finanzbericht für 2013-

zierten Mitarbeitern. Unser

lichen Sektoren verschaffen

2015 eröffnet werden und

2014 spiegelt unsere Prioritä-

zentrales Anliegen ist es in die

wir uns eine nachhaltige

verursachte bereits 2014 erheb-

ten wider: wie auch in den

kontinuierliche Weiterentwick-

Einkommensstruktur für unsere

liche Ausgaben. Die folgenden

vergangenen Jahren lag unser

lung und Verbesserung der

Aktivitäten. Das Finanzjahr 2013

Zahlen vereinen die Jahresab-

Investitionsfokus auf qualitativ

Programme und des Safe-Hub

endete mit einem Einkom-

schlüsse der deutschen und

hochwertigen Bildungspro-

Modells zu investieren. Durch

mensüberschuss, der für den

südafrikanischen Non-Profit-Or-

grammen, durchgeführt und

eine wachsende Anzahl von

Bau des zweiten Safe-Hubs

ganisationen, die unter dem

entwickelt von hochqualifi-

Geldgebern aus unterschied-

vorgesehen ist. Dieser wird

Dach von AMANDLA agieren.

EINN A H M EN

2014

2013

Mitgliedsbeiträge

1630 €

1035 €

Spenden

500 000 €

577 262 €

501 630 €

578 297 €

Programm- & Projektausgaben

471 895 €

296 900 €

Verwaltung & Fundraising

52 296 €

58 322 €

524 191 €

355 222 €

-22 561 €

223 076 €

EINN A HMEN - ÜBERSCHUSSRECHNUNG

A u sgab e n

Überschuss / Defizit

A u sgab e n BildungsProgramme und InfrastrukturProjekte

90% 2014

2013

2012

2011

2010

E i n n ahm e n

SUPPORT / Verwaltung FUNDRAISING

70%

PRIVATspenden Unternehmen Stiftungen Öffentliche mittel

EInnahmen 501 629 € Ausgaben 524 191 € EInnahmen 578 297 € Ausgaben 355 222 € EInnahmen 302 572 € Ausgaben 280 854 € EInnahmen 177 266 € Ausgaben 195 906 € EInnahmen 146 111 € Ausgaben 119 652 €

100 000 €

200 000 €

300 000 €

400 000 €

500 000 €

600 000 €


DANKE! AMANDLA wird von einem internationalen Netzwerk großzügiger Förderer und Partner getragen. Im Namen von über 4000 jungen Menschen, die regelmäßig von unseren Programmen profitieren, möchten wir uns sehr herzlich bei Euch allen bedanken, ohne die AMANDLA nur ein Traum wäre.

PA RTNER UND F ÖRDERER

1 M MOKO

25 A MA N DLA E du Fo otball 2 0 13-20 14 JAHRESBERICHT


#TEAMAMANDLA 2015

DER VORSTA ND Robert Fischer, Marten Govender, Gerald Jacobs, Philipp Jäckel, Jack Mahoney, Luluma Maji, Leonora Reid

D A S Ma n a g e m e n t Annika Beste, Michael Bourie, Noluvuyo Dudumashe, Yanga Dudumashe, Anita Fredericks, Yanga Gcilishe, Fikile Gotha, Zandisile Jamela, Muneez Julius, Asive Kakaza, Michelle Mashego, Masixole Matiwane, Vumisa Mayisela, Ian Mills, Siphokazi Ndlangalavu, Cindy Nolan, Bulelwa Nomngauga, Sivuyile ‘Sugars’ Qinga, Jakob Schlichtig, Nomawethu ‘Wewe’ Sokoyi, Jasmina Srna, Matthew Stewart, Sarah Vickery, Karl Voysey, Florian Zech

DIE YOUTH L e a d e r Tauriq Abrahams, Bulelani Bambiso, Richard Banjwa, Zongamele Baraza, Silindokuhle Bozo, Anelani Bungane, Brandon Frazenberg, Zukisa Fumbatha, Nandipha Gcaza, Somila Mahanjana, Mfundo Mangcotho, Nthabiseng Masunte, Sinoxolo Mawisa, Kaylem Mentoor, Lerato Mlonyeni, Zandile Ncuzungu, Sandiswa Ngqaza, Aphelele Ngaleka, Nosiphiwo Magqira, Mogamat-Shafiek Safodien, Sibongiseni Skeyi, Masixole Sillie, Thembekile Poswa, Fanelwa Zayi AMAN D L A Ed u Foot ball 2 01 3 - 2 01 4 JAHRESBERICHT 26


“ Die langfristige Kooperation zwischen der Oliver Kahn Stiftung und AMANDLA zeigt, dass man als starkes Team seine Ziele verwirklichen kann. Unser Safe-Hub-Modell in Südafrika ist so erfolgreich, dass wir es in Zukunft gemeinsam auch in Deutschland umsetzen werden. Darauf sind wir sehr stolz und ich freue mich auf die Zusammenarbeit!” -Oliver Kahn

SEI DABEI SPENDE. INVESTIERE. TEILE. WERDE PARTNER. Jede Spende an AMANDLA ist eine unmittelbare und wirksame Investition in die Zukunft sozial benachteiligter junger Menschen. Finde heraus wie Du Partner von AMANDLA werden kannst und sei dabei bei #TeamAMANDLA! Besuche edufootball.org für mehr Informationen.

AMANDLA EduFootball e.V. Kaulbachstraße 1a. 80539 München Bundesrepublik Deutschland Vereinsregisternummer: VR 200791 AMANDLA EduFootball Südafrika 302 Salt Circle, 19 Kent Street. Salt River. 7925. Cape Town. Republic of South Africa NPO-Registration Number: 077-589-NPO

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