Sommer 2014
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Empfehlungen des Klassikfachhandels
Kha ti a b u n i a t is h v ili Motherland Vittorio Grigòlo • Anna Netrebko • Plácido Domingo u. v. a. Special: Herbert von Karajan zum 25. Todestag klassikerleben.de
editorial Liebe Leserin, lieber Leser, große Dirigenten-Jubiläen bescheren uns in diesem Sommer eine ganze Flut von exklusiven und opulenten CD-Editionen. Herbert von Karajans legendäre Aufnahmen von 1940 bis zu seinem Tod vor 25 Jahren erscheinen in diversen CD-Boxen bei Warner Classics und Deutsche Grammophon. Im August 2014 gedenken wir auch des 100. Geburtstages von Ferenc Fricsay, jenem ungarischen Dirigenten, der Karajans steile Karriere noch in ihren Anfängen miterleben durfte, als er selbst an der Wiener Staatsoper und bei den Salzburger Festspielen Triumphe feierte. Wenige Monate liegen erst zurück, da starb mit Claudio Abbado einer der bedeutendsten Gegenwartsdirigenten. Seine phänomenale Aufnahme von Bruckners 9. Sinfonie mit dem Lucerne Festival Orchestra kann man wahrlich als eine Art Vermächtnis ansehen. Zum 10. Todestag von Carlos Kleiber kommen zudem seine gesamten Aufnahmen für die Deutsche Grammophon heraus. Der Chefdirigent des San Francisco Symphony Orchestra, Michael Tilson Thomas, hat eine bei Edel veröffentlichte Produktion von Leonard Bernsteins „West Side Story“ realisiert, und Daniel Barenboim wurde für sein Dirigat von der Berliner Neuinszenierung der Verdi-Oper „Il Trovatore“ mit Anna Netrebko, die bei Deutsche Grammophon als Video erscheint, hoch gelobt. Netrebko-Fans können sich auch über ihre Aufnahme der frühen Verdi-Oper „Giovanna d’Arco“ mit dem Weltstar freuen, die in dramatischen Szenen das Schicksal der Jungfrau von Orleans schildert. Ein Weltstar nicht der Opernbühne, sondern des Showgeschäfts ist Tina Turner, die nun erneut mit drei besonderen Sängerinnen und Musikerinnen zusammengearbeitet hat und das Album „Love Within – Beyond“ herausbringt. Das Live-Ereignis liegt erst wenige Wochen zurück und doch erscheint schon jetzt das große „Sommernachtskonzert 2014“ aus dem Schönbrunner Schlosspark in Wien mit Lang Lang, den Wiener Philharmonikern und Christoph Eschenbach.
Einen schönen musikalischen Sommer wünschen Ihre Fachhändler für Klassik, Jazz und mehr
HIGHLIGHTS: Vittorio Grigòlo / The Romantic Hero (S. 5), Elke Heidenreich & Calmus Ensemble / Nachtgedanken (S. 6), Marc-André Hamelin / Waldszenen (S. 6), Turner/Curti/Shak-Dagsay/Shende-Sathaye / Love Within – Beyond (S. 7), Daniel Behle / Gluck Opernarien (S. 9), Anna Netrebko & Plácido Domingo / Giovanna d’Arco (S. 9), Christian Gerhaher / Nachtviolen (S. 10), Lang Lang & Wiener Philharmoniker / Sommernachtskonzert 2014 (S. 10), David Garrett / The Early Years (S. 11), Claudio Abbado / Bruckner 9 (S. 14), Académie Europeenne de Musique du Festival d’Aix-en-Provence / Cavalli: Elena (S. 15), Cologne Collection (S. 16), Anna Netrebko & Plácido Domingo / Il Trovatore (S. 18), – SPECIAL: Herbert von Karajan zum 25. Todestag (S. 12) – HÄNDLER: (S. 19) – HÄNDLER-PORTRÄT: Shop des Beethoven-Hauses Bonn (S. 20) – LABEL-PORTRÄT: Nimbus (S. 22) – JAZZ-TIPPS: (S. 23)
IMPRESSUM Herausgeber: Aktiv Musik Marketing GmbH & Co. KG, Steintorweg 8, 20099 Hamburg, Sitz: Hamburg, HR A 105205, UstID: DE 187995651. Persönlich haftende Gesellschafterin: Aktiv Musik Marketing Verwaltungs GmbH, Steintorweg 8, 20099 Hamburg, Sitz: Hamburg, HR B 100122. Interimsgeschäftsführer Marcus-Johannes Heinz 99 28-15 Inhalt)
E-Mail: info@amm.de
Redaktion: Helmut Peters (Klassik), Helmut Blecher (Jazz)
no.8 - designkonzepte, Hamburg Auflage: 50.000
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Fax: 040/468
Redaktions- und Anzeigenleitung: Marcus-Johannes Heinz (verantwortlich für den Schlussredaktion: Katrin Zabel
Layout: werkstatt
Druck & Vertrieb: Limburger Vereinsdruckerei GmbH, Senefelderstr. 2, 65549 Limburg
Hinweis: Farbgenauigkeit, Anzeigeninhalte und abgedruckte Termine ohne Gewähr
Bildnachweise © Esther Haase – Sony Classical (3 Buniatishvili), Alexander D James (5 Grigòlo), Carus (6 Heidenreich & Calmus-Ens.), Sim Canetty Clarke (6 Hamelin), Markus Senn / SEESCHAU (7 Love Within – Beyond, Präsentation, 22. Mai 2014, Schweiz), Decca / Julian Laidig (9 Behle), Silvia Lelli (9 Netrebko), Jim Rakete (10 Gerhaher), Harald Hoffmann / Sony Classical (10 Lang), Universal Music (11 Garrett), Siegfried Lauterwasser / DG (12 Karajan), Felix Broede / DG (14 Abbado), Outhere (15 Elena), Kristian Schuller / DG (18 Netrebko), Beethoven-Haus Bonn, Bildarchiv (20/21)
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Titel
Khatia Buniatishvili „Motherland“ im Herzen Für die junge, aus Georgien stammende Pianistin Khatia Buniatishvili sind Begriffe wie „Vaterland“ oder die im Englischen gebräuchlichen Bezeichnungen „Motherland“ oder „Homeland“ gleichbedeutend mit einem tiefen Gefühl des Vertrauten und Geliebten. Die Sehnsucht nach Heimat, nach der Identität einer Kultur und nach Geborgenheit schwebt als Motto über den träumerischen und teilweise meditativen Stücken von Bach, Chopin, Liszt und Ravel bis hin zur Gegenwartsmusik. Ähnlich wie der georgische Zeitgenosse Gija Kantscheli, von dem sie das Stück „When Almonds Blossomed“ in dieses Konvolut aufgenommen hat, hat Buniatishvili Georgien einst verlassen und lebt schon seit Jahren in Paris. Mit Kantschelis Ansicht, „dass das Problem der Individualität in der Kunst viel wichtiger und tiefgründiger ist als die spezifischen Charakteristiken, die mit einer
bestimmten nationalen Kultur einhergehen“, stimmt Buniatishvili allerdings überein. Die Stimmung der Werke ihres Albums „Motherland“ ist tief poetisch und gefühlvoll. Sanft tröstend hebt es mit der Aria „Schafe können sicher weiden“ BWV 208/9 von Bach an und gelangt über das melancholische Herbstlied „Oktober“ op. 37b/10 von Tschaikowsky zum eleganten, zuversichtlich-hellen „Lied ohne Worte“ op. 67/2 von Mendelssohn Bartholdy. Ein wundervoll zart gespieltes Traumstück wie Debussys „Clair de lune“ darf hier natürlich ebenso wenig fehlen wie das Wiegenlied S 198 von Johannes Brahms, mit dem Buniatishvili viele Kindheitserinnerungen verbindet. Tiefgründig und rätselhaft sind die Botschaften von Kantschelis verhaltener Klavierminiatur und Frédéric Chopins Etüde cis-Moll op. 25/7, die sich immer wieder zu virtuosen Kaskaden aufschwingt. Große Ruhe strahlt Arvo Pärts Widmungskomposition „Für Alina“ aus, ganz im Gegensatz zum stürmischen, von Buniatishvili selbst adaptierten georgischen Volkslied „Vaguiorko ma“.
S ony Classical CD 88843067512 (Deluxe Version)
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NEUERSCHEINUNGEN Maria João Pires The Complete Erato Recordings
Unter den Weltstars der Pianistenszene zählt die portugiesische Pianistin Maria João Pires zu den sympathischsten und bescheidensten Persönlichkeiten. Ohne jede Allüre stellt sie sich ganz und gar in den Dienst der Musik. Jedes Motiv ragt aus ihrem Spiel wie ein Edelstein hervor, wundervoll leicht und weich zaubert sie Übergänge, liebt das Feine, aus einem Guss Geformte und ist eine Ästhetin des Klangs. Am 23. Juli 2014 feiert Pires ihren 70. Geburtstag. Anlass genug für das Label Erato, auf 17 CDs sämtliche Aufnahmen der Künstlerin von Bach, Beethoven, Chopin, Mozart, Schubert und Schumann zu veröffentlichen. Enthalten sind auch die 1972 entstandenen Aufnahmen zweier MozartKlavierkonzerte mit dem Orquestra Gulbenkian unter Theodor Guschlbauer.
Erato/Warner 17CD 2564631065
Armonia Ensemble Strauss: Bläsersonatinen
Die Bläsersoli aus den Werken von Richard Strauss wie etwa das Hornsolo aus „Till Eulenspiegel“ gehören unter Musikern zu den gefürchtetsten Herausforderungen. Nur wenige Jahre vor seinem Tod schuf Strauss noch zwei Bläsersonatinen, in denen er mit dem Klangfarbenreichtum der Instrumente auf frappierende Weise spielt. Das Armonia Ensemble, das sich 1999 aus Mitgliedern des Leipziger Gewandhausorchesters zusammenfand und aus einem klassischen Bläseroktett besteht, musste für die 1. Sonatine „Aus der Werkstatt eines Invaliden“ für 16 Blasinstrumente weitere Bläser hinzuengagieren. Mit dem Werktitel spielt Strauss auf eine Grippe an, die ihn bei der Niederschrift plagte. Die zweite Sonatine „Fröhliche Werkstatt“ wird in ihrer Frische dem Titel mehr als gerecht.
Berlin Classics/Edel CD 0300576BC
Rafael Kubelík, Dietrich Fischer-Dieskau, Irmgard Seefried u. a. „Herzog Blaubarts Burg“
Wenn Dietrich Fischer-Dieskau alias Herzog Blaubart am Ende der Oper sein Geheimnis lüftet und der armen, ihm in sein Schloss gefolgten Judith (gesungen von Irmgard Seefried) gesteht, „Früh am Morgen kam die Erste“, kann einem wirklich das Blut in den Adern gefrieren. Der großartige Live-Mitschnitt einer konzertanten Aufführung von Bela Bartóks Operneinakter „Herzog Blaubarts Burg“ mit dem Swiss Festival Orchestra beim Lucerne Festival 1962 unter der Leitung von Rafael Kubelík ist ein Tondokument ganz besonderer Art. Im Orchester baut sich die Spannung immer weiter auf, die Musik scheint zu erzittern, und man spürt die Furcht, die sich im Herzen der verzweifelten Judith beim Öffnen jeder einzelnen Tür aufbaut.
audite/Edel CD 1095626ADT
Michael Tilson Thomas Leonard Bernsteins „West Side Story”
Michael Tilson Thomas’ größte Leistung sei es gewesen, so schrieb „The New Yorker“ nach der phänomenalen konzertanten Aufführung von Leonard Bernsteins „West Side Story“ mit der San Francisco Symphony in der Davies Symphony Hall, die richtige Balance zwischen Vergangenheit und Zukunft gefunden zu haben. Im „Prolog“ und beim „Rumble“ lässt es der Maestro kräftig grooven, versucht aber auch, den sinfonischen Duktus mancher Passagen in Bernsteins Partitur herauszuarbeiten. Fantastisch agieren Alexandra Silber als Maria und Kevin Vortmann als Riff. Bernstein sei für ihn als Mensch, Dirigent und Komponist stets von immensem Einfluss gewesen, gesteht Thomas. Und er bewundere, wie elegant er die Einflüsse aus Lateinamerika adaptiert habe.
AVIE/Edel 2SACD Hybrid 1000592AV2
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NEUERSCHEINUNGEN
Vittorio Grigòlo „The Romantic Hero“ Vittorio Grigòlos erstes französisches Album ist nicht seine erste Auseinandersetzung mit dem Französischen! Der in Arrezzo geborene Weltstar spricht fließend Französisch, denn er ging in seiner Jugend in Rom auf eine französische Schule und hat zur Kultur und zur Sprache des Landes ein enges Verhältnis. In vielen Auftritten, vor allem als Des Grieux in „Manon“ mit Anna Netrebko 2010 in London, bewies er bereits sein besonderes Talent für die französische Oper. „Die Stimme erwärmt sich nach und nach“, sagte Grigòlo in einem „Opernwelt“Porträt einmal, „und schwingt sich auf bis zum Höhepunkt.“ Dabei scheint dem Italiener die Melancholie der tragischen Helden in Jacques Offenbachs „Les Contes d’Hoffmann“, Jacques Halévys „La Juive“, Giocomo Meyerbeers „L’Africaine“ und Jules Massenets „Werther“ ganz aus dem Herzen zu dringen. Zugute kommt dem 37-jährigen Tenor dabei auch
seine enorme stilistische Bandbreite. Er tritt sowohl mit Popmusik als auch italienischem Opernrepertoire und Musical auf und entdeckte sein Talent als Lied-, Konzert- und Oratoriensänger. Vielen seiner Fans ist seine Einspielung von Bernsteins „West Side Story“ aus dem Jahr 2007 bestimmt noch in guter Erinnerung. Vergangenes Jahr veröffentlichte Grigòlo ein Album mit dem Titel „Ave Maria“. Bei der Neuerscheinung „The Romantic Hero“ wird Grigòlo, der einst als Junge noch vor dem Stimmbruch von keinem Geringeren als Luciano Pavarotti entdeckt wurde, vom Orchestre Sinfonica Nazionale della RAI unter Evelino Pidò begleitet. Hinreißend zart stimmt der Tenor die Arien „Toute mon âme ... Pourquoi me réveiller“ aus Massenets „Werther“ und „L’amour! L’amour! ... Ah! Lève-toi, soleil!“ aus Gounods „Roméo et Juliette“ an. Wunderbar mischt sich seine Stimme mit der Solo-Klarinette in „Pays merveilleux ... O paradis“ aus Meyerbeers „L’Africaine“.
S ony Classical CD 88883756592
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NEUERSCHEINUNGEN Calmus Ensemble und Elke Heidenreich „Nachtgedanken“
Elke Heidenreichs Beziehung zur Musik ist eng. Zeitgenössische Komponisten wie Jan Müller-Wieland, der ihr Sujet „Die chinesische Wäscherei“ in eine Oper übertrug, und Marius Felix Lange, der Heidenreichs „Das Opernschiff oder: Am Südpol, denkt man, ist es heiß“ für eine Kinderoper adaptierte, sind nur zwei Beispiele hierfür. Nicht auf einem „Opernschiff“, sondern auf einem Kreuzfahrtschiff hatte Elke Heidenreich das phänomenale Calmus Ensemble kennengelernt. Und prompt entstand daraus die Idee zum musikalisch-literarischen Projekt „Nachtgedanken“, bei dem das Vokalensemble ausnahmslos neu geschriebene oder arrangierte Vertonungen vorstellt. Elke Heidenreich liest aus Ludwig Tiecks „Wunder der Liebe“, Marcel Prousts „Auf der Suche ...“, Gabriele Wohmanns „Mondfahrt“ und Erich Kästners „Nachtgesang eines Kammervirtuosen“. Harald Banter hat für die fünf Mitglie-
der des Calmus Ensembles drei Jazzballaden nach Gedichten von Charles Baudelaire geschaffen und die „Galgenlieder“ von Christian Morgenstern vertont. Ein originelles Calmus-Arrangement stellen auch die von Sebastian Krause, dem Alt des Ensembles, eingerichteten „Fünf Liebeslieder“ von Georg Kreisler dar, die es an Bissigkeit und Ironie natürlich nicht fehlen lassen. Dan Dedieus „Perla“ spielt mit Ohrwürmern aus Oper und Konzert, und den krönenden Abschluss dieser geistreichen „Nachtgedanken“ bildet Christan Lahusens „Abendsegen“.
Carus/note 1 music CD CAR83389
Marc-André Hamelin Auf Wald- und Lebenswegen
In Robert Schumanns „Waldszenen“ und Leoš Janáčeks „Auf verwachsenem Pfade“ scheint es zwar so, als wollten die Komponisten naturalistische Klangbilder zeichnen, in Wirklichkeit aber verbergen sich hinter diesen Klavierzyklen Stimmungsbilder, die man psychologisch, philosophisch und autobiografisch deuten muss. Der kanadische Pianist Marc-André Hamelin ist ein Meister auch der Zwischentöne, bei dem sich die musikalische Rhetorik in eine vieldeutige Botschaft verwandelt. Manch ausgedünnten Klaviersatz in den Janáček-Miniaturen erfüllt er mit unterschwelligem Pathos und arbeitet die klare Melodieführung Schumanns wie einen geschliffenen Edelstein heraus. Eruptive Ausbrüche in Janáčeks Klavierzyklus prallen auf zarteste Pianissimo-Passagen, und immer wieder gelingt es Hamelin, die Melancholie mancher Passagen zu konterkarieren. Janáčeks Werk „Auf verwachsenem Pfade“ war aus Anlass eines persönlichen Schicksalsschlags entstanden. 1903 nämlich war seine Tochter Olga gestorben. Der Komponist, der in tiefe
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Trauer verfiel, schrieb zunächst fünf Harmoniumstücke, aus denen sich später der 15-teilige, 1911 fertiggestellte Klavierzyklus formte. Um den Weg der Tochter und überhaupt eines jeden verlorenen Menschen zu beschreiben, bediente sich Janácek bei der Titelgebung der Phrase eines Hochzeitsliedes aus Mähren: „Verwachsen von zartkleinem Klee ist mir zum Mütterchen der Pfad”.
Hyperion Fontenay/note 1 music CD CDA68030
NEUERSCHEINUNGEN
Tina Turner, Regula Curti, Dechen Shak-Dagsay und Sawani Shende-Sathaye Der Liebe auf der Spur Vier Frauen und ein Gefühl, das man nicht beschreiben kann: Keine Geringeren als die RockIkone Tina Turner, die aus der Schweiz stammende Sopranistin und Musiktherapeutin Regula Curti, die tibetische Mantrasängerin Dechen Shak-Dagsay und die indische Sängerin Sawani Shende-Sathaye haben ein Album produziert, in dem es um das Spirituelle, um inneren Frieden, um Entspannung und Erbauung geht. Gebete aus dem Buddhismus und dem Hinduismus treffen dabei auf christliche Gebete und Gospels, die etwa bei den Baptisten nach Predigten gesungen werden. Für Tina Turner ist das Hauptthema des Albums „Love Within – Beyond“ die Liebe, nicht nur die Liebe zwischen zwei Menschen, sondern in ganzen Gemeinschaften. „Diese Liebe wollen wir auf verschiedene Arten in die ganze Welt tragen“, kom-
mentiert sie und ergänzt: „Wir machen uns ein Bild vom Herzen, aber das Herz hat nicht diese Gestalt. Wir sprechen vom Herzen, aber das Herz hat nicht diese Gestalt. Wir sprechen zu uns von Gefühlen und Liebe und wissen nicht, woher im Körper sie kommen. Es ist einfach in uns.“ In Tracks wie „Love Within“, „Wisdom“, „Divine Mother“, „Welcome“, „Lover Beyond“ oder „Compassion“ treffen asiatische Klangwelten auf westliche Kulturen. Wenn tibetische Klangschalen, die indische Sitar, der armenische Doudouk oder gar ein Schweizer Alphorn auf dieser CD erklingen, lösen sich Grenzen wie von selbst auf. Das erklärte Lieblingslied von Tina Turner ist „Amazing Grace“, das für sie eine wunderbare Gnade ausstrahle und ihr ein Gefühl von tiefer Spiritualität vermittle. Sie singt es dann auch voller Inbrunst, aber auch voller Zurückhaltung und innerer Bewegung. Die Musik dieser CD kann entspannen, sie kann nachdenklich stimmen und zum Mitsummen anregen, jeder einzelne Track aber erreicht das Herz auf direktem Weg.
P anorama/Universal Music CD 4793344
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NEUERSCHEINUNGEN Kronos Quartet, Ron Carter, King Britt, Daniel Hope, Cameron Carpenter u. a. Red Hot + Bach Man kann Bach auf jedem nur erdenklichen Instrument von der Digitalorgel bis zur E-Gitarre spielen und verändert nichts an der genialen Substanz seiner Musik. Kein anderer Komponist wurde so intensiv in der Gegenwartsmusik adaptiert wie er. „Red Hot“, jene Stiftung, die sich dem Kampf gegen Aids verschrieben hat und diesen durch ihre Erlöse aus den CD-Verkäufen mitfinanziert, hat nun als Nachfolger der CD-Projekte „Red Hot + Blue“ und „Red Hot + Indigo“ ein Bach-Projekt ins Leben gerufen. Der Organist Cameron Carpenter, der Geiger Daniel Hope, das Kronos Quartet, die Jazzlegende Ron Carter, die isländische Band amiina und viele andere haben hier jeweils ein Bach-Stück ausgewählt und in ein eigenes Klangkleid gehüllt.
Masterworks/Sony Music CD 88843029332
Christian Thielemann und Dresdner Staatskapelle „Elektra“
Es sind das Kompromisslose und Extreme, aber auch das betäubend Schmeichelhafte und zutiefst Emotionsgeladene, das Christian Thielemanns Dirigate so unwiderstehlich machen. Die Erwartungen an seine Lesart des expressiven Muttermord-Schockers „Elektra“ von Strauss mit der Dresdner Staatskapelle waren hoch. Mit Evelyn Herlitzius als furchteinflößende, aber auch Mitleid erregende Elektra und Waltraud Meier als deren am Rande des Wahnsinns taumelnde Mutter Klytämnestra standen ihm dabei phänomenale Sängerinnen zur Seite. Und die Staatskapelle Dresden genoss das Bad im Klangfarbenmeer dieser sicherlich provokativsten und experimentellsten StraussPartitur in vollen Zügen mit wundervoll ausbalancierten Holzbläsern und eruptiven Blechbläserausbrüchen.
Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD 4793387
Richard Reed Parry „Music For Heart And Breath”
In der Avantgardemusik ist die Auflösung traditioneller Taktmetren schon lange etabliert. An die Stelle von Zähleinheiten treten oft Zufallsmomente oder subjektives Empfinden. Die revolutionäre Idee des kanadischen Multiinstrumentalisten, Komponisten und Produzenten Richard Reed Parry, der auch als Bandmitglied von Arcade Fire populär wurde, ist nun aber grundlegend neu. Bei „Music For Heart And Breath“, unter anderem mit dem Kronos Quartet, Nadia Sirota, Aaron und Bryce Dessner, treten an die Stelle von Zähleinheiten die Herz- und Atemfrequenzen der einzelnen Musiker. Um den eigenen Herzschlag zu hören, trägt jeder Musiker ein Stethoskop. Dabei ist ein einzigartiger Klangraum und ein unvorhersehbarer Wechsel von Harmonien und Rhythmen herausgekommen, der an Steve Reich und Brian Eno erinnert.
Deutsche Grammophon/Universal Music CD 4793061
Einaudi, Yiruma, Lang, Barenboim u. v. a. Reisen Sie entspannt
Die Sommerferien stehen vor der Tür, aber bevor manch Urlaubswütiger endlich die Berghütte oder den Sandstrand erreicht, wird er vielleicht im Stau stehen. Mit der Doppel-CD „Reisen Sie entspannt“ ist das kein Problem, ja, vielleicht bleiben viele Reisende beim Hören von Klaviergrößen wie Ludovico Einaudi, Yiruma, Daniel Barenboim oder Lang Lang gleich freiwillig im Auto sitzen, um Titel wie „River Flows In You“ (Yiruma), „I Giorni“ und „Il Vecchio Castello (Einaudi) auch ja zu Ende hören zu können. Die beliebtesten Klassikhits von Mozart bis Julian Lloyd Webber, darunter auch „Schwanensee“ von Tschaikowsky, sind auf der zweiten CD unter anderen mit den Berliner und den Wiener Philharmonikern und dem Bayerischen Staatsorchester zu hören.
Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD 4820215
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NEUERSCHEINUNGEN Daniel Behle Vergessene Arien von Gluck Seine Liederabende seien schon jetzt legendär, schwärmte der „Tagesspiegel“ bereits, als der Tenor Daniel Behle gerade mal 36 Jahre alt war, und verglich ihn sogar mit Fritz Wunderlichs frischer, kluger und penibler Interpretationskunst vergangener Zeiten. Der gebürtige Hamburger, der vor einem Jahr mit einer eigenen Bearbeitung von Franz Schuberts „Winterreise“ für Tenor und Klaviertrio als geschickter Arrangeur sowohl seine zahlreichen Freunde als auch die Fachwelt überraschte, hat nun die Arien aus bekannteren und weniger bekannten Opern von Christoph Willibald Gluck für sich entdeckt und mit dem Ensemble Armonia Atenea unter George Petrous Leitung eingespielt. Darunter sind Arien aus Glucks in französischem Stil komponierten Opern „Armida“ und „Iphigenia auf Aulis“ oder der komischen Oper „La rencontre imprévue“, die in vielen Merkmalen schon auf Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ vorausweist. Christoph
Willibald Gluck war zu Lebzeiten eine hochgeachtete Instanz im Musikleben des 18. Jahrhunderts und wirkte entscheidend auf die Entwicklung der frühklassischen Epoche ein. Heute ist von seinem umfangreichen Schaffen nur weniges, vor allem aber die Oper „Orfeo ed Eurydice“ in Erinnerung geblieben, aus der Behle auch eine Arie singt. Vielleicht ist Daniel Behles Einsatz für Gluck und dessen verborgene Schätze nun ein Impuls zur Wiederaufführung vieler vergessener Gluck-Opern.
Decca/Universal Music CD 4786758
Anna Netrebko Giovanna d‘Arco Eine Rolle wie die der patriotischen Heldin Jeanne d‘Arc in Verdis früher Oper nach Friedrich Schillers „Die Jungfrau von Orléans“ ist Anna Netrebko natürlich so gut wie auf den Leib geschrieben. Ihre Entschiedenheit und Kraft im Auftreten, ihr bewegendes Timbre und ihre Kontrolle auch in sensibelsten Höhen verleihen dieser Partie unnachahmliche Konturen. Aber auch die Zerrissenheit der Protagonistin zwischen Ehre, Liebe und Pflichtbewusstsein findet sich in jedem Detail von Netrebkos fantastischer Interpretation. Dass es sich bei der umjubelten Aufführung von Verdis „Giovanna d‘Arco“ bei den Salzburger Festspielen 2013 unter anderen mit Plácido Domingo und Francesco Meli nur um eine konzertante Produktion handelte, hinderte keinen der Protagonisten daran, in der Felsenreitschule mit ausdrucksvoller Gestik des ganzen Körpers die Tragödie zu spielen. Von den 27 Mitwirkenden in Schillers „Jungfrau von Orléans“ hatte Verdis Librettist Temistocle Solera nur fünf in die Oper übernommen und konzentriert das Geschehen
somit ganz auf die Hauptakteure. Netrebko, die ihren Weg vom lyrischen zum dramatischen Sopran konsequent weiterverfolgt, besticht durch ihre Stimmkraft, die treffsicheren Sprünge und ihre unnachahmliche Gestaltungskunst. Neben der dramatischen Partie der Giovanna d’Arco, kündigt Anna Netrebko an, werden ihre neuen Rollen Puccinis Manon, Gounods Marguerite, Wagners Elsa und eben viel Verdi sein.
Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD 4792712
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NEUERSCHEINUNGEN Christian Gerhaher Nachtviolen
Eine solche Treue zu musikalischen Partnern und zum sorgsam aufgebauten Repertoire wie bei dem niederbayerischen Bariton Christian Gerhaher trifft man selten. Seit seinem Studium ist der gefeierte Liedsänger mit seinem festen Klavierpartner Gerold Huber verbunden und hat für seine Schubert-Interpretationen bereits exklusive Preise vom Echo Klassik bis hin zum Gramophone Award erhalten. Die Künstlerehe zwischen Sänger und Pianisten und beider Intimität im Ausdruck erinnern wohl an die enge Beziehung, die einst Gerald Moore und Dietrich Fischer-Dieskau in Sachen Schubert zusammenschweißte. Ruhig, konzentriert und ergreifend ist auch die Interpretation der 24 Schubert-Lieder, die Gerhaher und Huber für ihr neues Album „Nachtviolen“ ausgewählt haben. Es sind Lieder, die tiefes Leid schildern wie „Im Jänner 1817“, sehnsuchtsvoll einen Abendstern besingen, von Abschied, aber auch von Hoffnung handeln. Für den Albumtitel wählten die beiden das melancholische Lied „Nachtviolen“ D 752 nach Versen Johann Mayrhofers, in
dem das zartblaue Kreuzblütengewächs unwiderstehlich auf die Seele des Betrachters wirkt. Zuversichtlich beginnt das „Abendlied für die Entfernte“ D 856, aber wenn sich Ahnung und Erinnerung in die Betrachtung mischen, folgt die Eintrübung. Schon in der Klaviereinleitung ist im Lied „Herbst“ D 945 das Rauschen der Herbststürme und das Welken der Blüten herauszuhören.
Sony Classical CD 88883712172
Lang Lang, Christoph Eschenbach, Wiener Philharmoniker Sommernachtskonzert 2014 Zum Sommernachtskonzert Schönbrunn 2014 der Wiener Philharmoniker waren am 29. Mai um die 40.000 Menschen gekommen, um das kurzweilige Programm mit Werken von Hector Berlioz, Franz Liszt und Richard Strauss unter lauem Abendhimmel zu genießen. Mit Christoph Eschenbach und dem chinesischen Pianisten Lang Lang hatten sich exklusive Gäste angesagt, um im einzigartigen Ambiente des Schlossparks auch dem großen Jubilar dieses Jahres, Richard Strauss, anlässlich seines 150. Geburtstags zu gedenken. Die Burleske für Klavier und Orchester d-Moll von Strauss ist ein Frühwerk aus den Jahren 1885/86, als der Komponist in der Blütezeit sei-
nes Schaffens stand und mit seinen Tondichtungen Triumphe feierte. Lang Lang spielte das Werk mit viel Sinn für die versteckte Ironie und einem hinreißenden Ausdruck. Noch burlesker geht es in der Tondichtung „Till Eulenspiegels lustige Streiche“ zu, in der Strauss das Leben des berühmten Schalks musikalisch schildert. Die Ouvertüren „Le carnaval romain“ und „Benvenuto Cellini“ von Hector Berlioz stecken voll exzentrischer Ausbrüche, herrlichen elegischen Bögen und oft aberwitzigen rhythmischen Verschiebungen. Das gilt auch für Franz Liszts Tondichtung „Mazeppa“, in der es um die Rettung des zum Tode verurteilten Iwan Masepa durch die Kosaken geht. Das Sommernachtskonzert 2014 ist auf CD, DVD-Video und Blu-ray-Disc erhältlich.
Sony Classical CD 88843070972, ab 27.06. auch DVD-Video 88843070989 und Blu-ray Disc 88843070999
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NEU AB 27.06.2014
David Garrett Rückblick auf die Anfänge David Garrett ist gerade mal 33 Jahre alt, und doch liegen die ganz frühen Aufnahmen des Stars schon etliche Jahre zurück. Es bedeute für ihn gar nichts, der schnellste Geiger zu sein, gestand David Garrett einmal, auch wenn er Rimski-Korsakows „Hummelflug“ rascher spielen kann als jeder andere. Das sei
völlig nichtssagend. Nichtssagend sind für den Sohn eines Juristen und einer US-amerikanischen Primaballerina aber auch Stilkategorien, mit denen Musik in trennende Schubladen gesteckt wird, die heute anachronistisch sind. Bei seinen Konzerten stehen Rock-Klassiker wie selbstverständlich neben Stücken von Clementi, Bach und dem Latino-Hit „Tico Tico“. „Meine Phrasierung und meine Artikulation leiden nicht unter meinen Crossover-Projekten. Entweder man hat Geschmack und kann spielen oder man kann es eben nicht“, sagt Garrett. Begleitet vom Komponisten und Pianisten Alexander Markovich erleben wir Garrett nun in einer frühen Aufnahme von Beethovens „Frühlingssonate“ op. 24/Nr. 5 und Mozarts Adagio K. 261. Mit Claudio Abbado und dem Chamber Orchestra Of Europe hat Garrett als junger Mann einmal die Mozart-Konzerte K. 271 und K. 218 eingespielt. Michail Pletnev und das Russische Nationalorchester begleiten ihn bei Tschaikowskys Violinkonzert. Von Paganini, den David Garrett selbst in einem Kinofilm als Schauspieler dargestellt hat, stammen die „Teufelstriller“Sonate und die klippenreichen 24 Caprices op. 1.
Deutsche Grammophon/Universal Music 5CD 4792936
Cristiano Porqueddu Novecento Guitar Sonatas
Nachdem die Gitarre im 19. Jahrhundert immer weiter zum Folklore-Instrument geworden war, erlebte sie im 20. Jahrhundert eine beispiellose Wiederentdeckung in der Kunstmusik. Heute ist sie mit ihrem gigantischen Klangfarbenspektrum und ihrer spieltechnischen Vielfalt aus der Neuen Musik nicht mehr wegzudenken. Cristiano Porqueddu hat 19 Gitarrensonaten, zum Beispiel von Evgeny Anatolyevich Baev, Gilbert Biberian, Angelo Gilardino, Juan Manén, Georges Migot, Alfred Uhl und Franco Cavallone, aus dem 20. Jahrhundert eingespielt, um diese Entwicklung am Beispiel einer einzigen Gattung nachzuzeichnen. Dreizehn Einspielungen dieses Konvoluts sind Weltersteinspielungen. Auch eine von ihm selbst komponierte Sonate hat der 39-Jährige für dieses Konvolut aufgenommen.
Brilliant Classics/Edel 5CD 1094552BR1
Alisa Weilerstein Dvořák
Gerade erst hat die US-amerikanische Cellistin Alisa Weilerstein für ihre Produktion der Cellokonzerte von Elgar und Carter bei den BBC Music Magazine Awards 2014 einen Preis für die beste Aufnahme des Jahres gewonnen, da erscheint auch schon ihr nächstes preisverdächtiges Album mit dem Cellokonzert von Antonín Dvořák und aparten Arrangements weiterer Werke des Böhmen. Darunter sind auch Bearbeitungen von Dvořáks „Waldesruh“ und vom „Lied an den Mond“ aus „Russalka“. An Dvořáks Amerika-Aufenthalt erinnert ein Cello-Arrangement aus dem Largo der 9. Sinfonie unter dem Titel „Goin’ Home“. Schwungvoll begleitet das Czech Philharmonic Orchestra unter Jiří Bělohlávek die 34-jährige Solistin.
Decca/Universal Music CD 4785705
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HERBERT VON KARAJAN
Das Vermächtnis des K(P)ultstars auf Deutsche Grammophon Als Herbert von Karajan im April 1938 zum ersten Mal die Berliner Philharmoniker dirigierte, war die Begeisterung groß. In der Person des von ihm bewunderten Wilhelm Furtwängler aber hatte er sich mit diesem Erfolg auch einen stillen Feind geschaffen, der die Entwicklung des aufstrebenden Konkurrenten argwöhnisch beobachtete. Nach Furtwänglers Tod wurde Karajan 1956 zum Chefdirigenten des Orchesters ernannt, wobei das Votum der Orchestermitglieder einstimmig für ihn ausgefallen war, und seine einzigartige Karriere war von nun an nicht mehr aufzuhalten. Zum 25. Todestag des Dirigenten, der zur Kultfigur der Klassikszene in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde, erscheinen bei der DG exklusiv remasterte KarajanAufnahmen. In einer limitierten Edition von 5000 Exemplaren sind unter dem Titel „Karajan – Strauss“ alle Produktionen der Orchesterwerke von Richard Strauss von 1940 bis 1980 bis hin zur digitalen Auf-
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nahme der „Alpensinfonie“ herausgekommen, die Karajan im Alter von 72 Jahren realisierte. Ganz im Sinne des Komponisten, den Karajan ja persönlich kannte, klingt sein Strauss majestätisch, drängend, virtuos und fein, und wer einmal Karajans Lieblingsstück „Don Quixote“ mit den Berliner Philharmonikern im Ohr hat, kann diesen Eindruck nie wieder vergessen. Die beiden CDs „Classic Karajan – The Essential Collection” enthalten Aufnahmen unter anderen mit Plácido Domingo und Anne-Sophie Mutter. Zu hören sind hier auch Ausschnitte aus Jules Massenets Oper „Thaïs“ und Jacques Offenbachs „Gaîté Parisienne“. Allein acht der wichtigsten Sinfonie-Zyklen von Beethoven, Brahms, Bruckner, Haydn, Mendelssohn, Mozart, Schumann und Tschaikowsky bieten die 38 CDs des Box-Sets „Karajan Symphony Edition“ mit den Berliner Philharmonikern. Mithilfe der stereofonen Klangtechnik schafft Karajan den höchsten Grad an Perfektion.
D eutsche Grammophon/Universal Music – Classic Karajan 2CD 4793036 / Karajan Sinfonien-Edition 38CD 4778005 / Karajan Strauss 12CD+Bluray Disc 4792686
HERBERT NEUERSCHEINUNGEN VON KARAJAN
Karajan neu gehört! Die Official Remastered Edition „Sie brauchen nur ein bisschen mit dem Stab herumzuschlenkern“, soll Richard Strauss dem damals noch jungen Herbert von Karajan einmal im Scherz geraten haben. Karajan wusste jedoch sehr wohl, dass das nicht ausreichen würde, um zu einem Mythos zu werden, wie er es von Beginn an fest im Sinn hatte. Sein Vermögen, mit kleinsten Gesten und den zuweilen geschlossenen Augen beim Dirigat ungeheure Wirkungen im Orchester auszulösen, war einzigartig. Zum 25. Todestag des Maestros am 16. Juli 2014 gibt Warner Classics nun 13 Boxen remasterter KarajanAufnahmen heraus, die völlig neu und frisch klingen und weniger Nachhall haben als die älteren EMI-Produktionen. EMI-Produzent Walter Legge, der Karajan kurz nach Kriegsende angeworben hatte, brachte ihn mit Solisten wie Walter Gieseking, Dennis Brain und Dinu Lipatti in Kontakt, was im ersten Teil des zweiteiligen Box-Sets „Karajan und seine Solisten“ eindrucksvoll dokumentiert ist. Von 1951 bis 1955 stammen Beethovens Ouvertüren und Sinfonien mit dem Philharmonia Orchestra, und die Produktionen des zweiteiligen Box-Sets mit Chorwerken von Bach, Beethoven, Haydn und Brahms reichen sogar bis zum Jahr 1947 zurück. Karajans Einsatz für Jean Sibelius, dessen Sinfonien er 1976 bis 1981 mit den Berliner Philharmonikern zu phänomenalen Aufnahmen brachte, löste eine Welle der Begeisterung für den nordischen Sinfoniker aus. Selten gespielte Werke wie Balakirefs Sinfonie Nr. 1 sind in der Box „Russische Musik“ enthalten. Große Orchesterklassiker von Roussel, Respighi, Kodály, Vaughan Williams, Bartók und Britten leitet Karajan hingegen bei den
„Orchestral Spectaculars – From Händel To Bartók“. Last but not least seien die späten Aufnahmen der Jahre 1970 bis 1981 mit den Berliner Philharmonikern erwähnt, die die Boxen „Deutsche Romantik“, „Sinfonien“ und „Französische & Russische Musik“ enthalten.
W arner Classics – Karajan und seine Solisten 1948-1958
8CD 2564633625 – Die Wiener Philharmoniker Aufnahmen 1946-1949 10CD 2564633618 – Beethoven Sinfonien & Ouvertüren 1951-1955 6CD 2564633735 – German Romantic Orchestral Recordings 51-60 12CD 2564633623 – Chorwerke 1947-1958 5CD 2564633629 – Russische Orchesterwerke 1949-1960 7CD 2564633620 – Karajan und seine Solisten Vol. 2 1969-1984 10CD 2564633624 – Sibelius 1976-1981 4CD 2564633619 – Orchestral Spectaculars – From Händel To Bartok 13CD 2564633621 – Chorwerke 1972-1976 5CD 2564633628 (ab 27.06.) – Deutsche Romantik 1970-1981 6CD 2564633622 (ab 27.06.) – Sinfonien 1970-1981 8CD 2564633627 (ab 27.06.) – Französische & Russische Musik 1970-1981 7CD 2564633593 (ab 27.06.)
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NEU AB 04.07.2014 Claudio Abbado Anton Bruckners Neunte
Seine Musik zu hören, sagte Papst Benedikt XVI. einmal anlässlich einer Aufführung von Anton Bruckners 9. Sinfonie im Vatikan, sei fast, als würde man sich in einer großen Kathedrale befinden und die großartigen tragenden Strukturen ihrer Architektur betrachten, die einen umgeben, nach oben leiten und das Gemüt bewegen. Bruckner widmete sein letztes, nicht mehr vollendetes Werk ausdrücklich „dem Lieben Gott“. Als einen Abschied vom Leben, ein Bekenntnis, aber auch als eine Bündelung all dessen, was der kompromisslose Neuerer auf dem Gebiet der Sinfonik erreicht hatte, darf man das gewaltige Werk in jedem Fall betrachten. Die Aufnahme der Neunten Bruckners mit dem Lucerne Festival Orchestra ist auch ein Vermächtnis von Claudio Abbado, der am 20. Januar 2014 in Bologna nach langer Krankheit starb. Abbados Bruckner, der stets enorm ausdifferenziert ist und die gewaltigen Ausbrüche besonders in diesem letzten unvollendeten Werk mit zyklopischer Kraft hervorbrechen lässt, ist etwas ganz Besonderes.
In seiner Neunten weist Bruckner harmonisch weit ins 20. Jahrhundert voraus. Alle Merkmale seiner Sinfonik bleiben aber auch hier erhalten: der sogenannte „Urnebel“ zu Beginn, der typische BrucknerRhythmus mit seinen eigentümlichen rhythmischen Überlagerungen verschiedener Metren, der klare Themenbau inklusive der lyrischen Gesangsperioden und die wuchtige Gewalt seiner Bläsersätze.
eutsche Grammophon/Universal Music CD D 4793441
Jiři Bĕlohlávek, Czech Philharmonic Orchestra, Alisa Weilerstein, Garrick Ohlsson, Frank Peter Zimmermann u. a. Dvořák: Sämtliche Sinfonien und Konzerte
Es ist ganz einzigartig, mit welcher Eleganz Antonín Dvořák die Musikstile aus seiner böhmischen Heimat in seine Sinfonien und Instrumentalkonzerte einfließen ließ. Immer wieder überrascht er seine Hörer mit plötzlichen Einbrüchen etwa eines slawischen Walzers im Scherzo der 9. Sinfonie, wobei ihn sein kaum versiegender melodischer Einfallsreichtum nie im Stich gelassen hat. Mit welchem Verve die Tschechen selbst ihren Dvořák spielen, ist nun auf sechs CDs mit dem Czech Philharmonic Orchestra unter Jiři Bĕlohláveks Leitung zu erleben. Der Pianist Garrick Ohlsson, die Cellistin Alisa Weilerstein und der Geiger Frank Peter Zimmermann sind die Solisten in wahren Referenzaufnahmen der Instrumentalkonzerte.
Decca/Universal Music 6CD 4786757
Carlo Bergonzi „The Verdi Tenor”
Bestimmt war die Nähe von Carlo Bergonzis Geburtsort Vidalenzo zu Verdis Heimat Le Roncole in Parma ein gutes Omen für die spätere Karriere des Sohnes eines Käsemachers. Der Tenor, der seine Laufbahn zunächst als Bariton gestartet hatte und dann zu einem der bedeutendsten Verdi-Tenöre des 20. Jahrhunderts heranwuchs, wäre am 13. Juli 2014 90 Jahre alt geworden. Seine außergewöhnliche Phrasierung, sein zarter Schmelz in der Stimme und die Dramatik seiner Diktion machten Bergonzis Verdi-Interpretationen zu einem Vorbild für ganze Sängergenerationen. An der Seite von Birgit Nilsson, Joan Sutherland und Grace Bumbry ist Bergonzi hier mit seinen großen Glanzrollen in „Rigoletto“, „La Traviata“, „Don Carlo“, „Un ballo in maschera“ und „Aida“ zu erleben.
Decca/Universal Music 17CD 4787373
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NEUERSCHEINUNGEN NEU AB 04.07.2014 Capella Mediterranea u. a. Cavallis „Elena” nach 350 Jahren wiederaufgeführt
Barockmusikkenner geraten ins Schwärmen, wenn es um den lombardischen Komponisten Francesco Cavalli aus dem 17. Jahrhundert geht. Derzeit erleben Cavallis Opern spektakuläre Neuinszenierungen, von denen die Wiederaufführung seiner 1659 entstandenen Oper „Elena“ beim Festival d’Aix-en-Provence im vergangenen Jahr gewiss eine der populärsten war. Seit ihrer Entstehung vor mehr als 350 Jahren wurde „Elena“ nicht wieder aufgeführt. Der Live-Mitschnitt der französischen Produktion in der Regie von Jean-Yves Ruf mit dem Countertenor Valer Barna-Sabadus und der Sopranistin Emöke Baráth in den Hauptrollen erscheint nun auf DVD. Neben der Capella Mediterranea unter Leitung von Leonardo García Alarcón wirken hochbegabte junge Sängerinnen und Sänger der Akademie vom Festival d’Aix-en-Provence mit.
Das Spätwerk Cavalllis, das bei seiner Uraufführung noch den Titel „Il rapimento d’Helena“ trug, gab dem Regisseur Jean-Yves Ruf besonders im übermütigen Prolog Gelegenheit auch zu komischen Elementen. Im Mittelpunkt der Handlung steht Helena aus der griechischen Mythologie und deren Heirat mit dem König von Sparta, Menelaus. Klar, dass bei der vielgepriesenen Schönheit dieser Frau Verwicklungen und Eifersuchtsszenen nicht ausgeschlossen sind, die das ganze Personal der Oper, eingeschlossen die Tochter der Amazonenkönigin, Hippolyte, sowie Theseus, in den Strudel der Ereignisse reißen.
Ricercar/note 1 music 2DVD-Video RIC346
Carlos Kleiber Sämtliche Orchesteraufnahmen auf DG
Ein Merkmal von Carlos Kleibers gefeierten Dirigaten war es, dass der Sohn von Erich Kleiber stets auswendig dirigierte und dem Spontanen großen Raum gewährte. Anlässlich seines 10. Todestages am 13. Juli 2014 veröffentlicht die DG nun sämtliche bei ihr erschienenen Aufnahmen dieses bedeutenden Maestros mit den Wiener Philharmonikern auf Blu-ray-Audio inklusive einer einstündigen Audio-Dokumentation. Zum Zerreißen gespannt ist die Stimmung im Kopfsatz von Beethovens 5. Sinfonie, in dem Kleiber Steigerungen so intensiv aufbaut, dass es kein Entrinnen gibt. In den Schubert-Sinfonien Nr. 3 und 8 sind die melodischen Linien unwiderstehlich schön und klar, und an Leidenschaft ist Kleibers Lesart von Brahms‘ Vierter nur schwer zu überbieten.
Deutsche Grammophon/Universal Music 4CD+DVD 4792687
NEU AB 11.07.2014 Ferenc Fricsay Sämtliche Aufnahmen für die Deutsche Grammophon, Vol. 1: Orchesterwerke
Das erste Dirigenten-Honorar seines Lebens, erzählte Ferenc Fricsay einmal, sei eine freigegebene Lateinstunde wegen eines von ihm dirigierten Geburtstagsständchens für seinen Lehrer gewesen. Bis zu seinem internationalen Durchbruch und den Nachkriegsjahren an der Wiener Staatsoper und bei den Salzburger Festspielen war es damals noch ein weiter Weg. Am 9. August 2014 gedenken wir des 100. Geburtstags von Fricsay, der gesagt hat: „Eine dieser Engelsmächte ist die Musik.“ Teil eins der Edition mit sämtlichen Aufnahmen des ungarischen Dirigenten für die DG enthält Orchesterwerke von einem Harfen-Konzert Händels über die Klassik und Romantik bis hin zu Bartók-Werken, Hartmanns 6. Sinfonie und Liebermanns „Furioso”.
Deutsche Grammophon/Universal Music 45CD 4792691
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NEU AB 11.07.2014 Cologne Collection Sechs Neuheiten
Die Aufnahmen der ehemaligen Kölner Electrola der Jahre der Jahre 1960 bis 1995 mögen betagt sein – und doch klingen sie frisch wie am ersten Tag. Die künstlerischen Qualitäten perfekt aufeinander abgestimmter Ensembles vermitteln eine Atmosphäre, die man bei heutigen Aufnahmen oft vermisst. Vor allem die Operetten- und Opern-Einspielungen mit Größen wie Anneliese Rothenberger, Nicolai Gedda, Hermann Prey oder Willi Boskovsky stehen heute wieder hoch im Kurs. Kein Wunder, dass sich die liebevoll edierte Cologne Collection, in der diese Klassiker wieder aufleben, großer Beliebtheit erfreut. Nun kommen sechs weitere Titel hinzu: neben Operetten-Klassikern ein besonderer Schatz, die bis heute legendäre Produktion „Der heitere Mozart“ – einst ein Renner nicht nur auf deutschen Plattentellern.
Warner Classics – Schwarzwaldmädel CD 2564628922 – Wiener Blut 2CD 2564628929 – Der heitere Mozart CD 2564628920 – Paganini 2CD 2564628924 – Pariser Leben 2CD 2564628923 – Schwarzer Peter CD 2564628921
NEU AB 18.07.2014 Nikolaus Harnoncourt und Concentus Musicus Wien Mozarts Sinfonien 39, 40 & 41
Selbst wenn im Kopfsatz von Mozarts „Jupiter“-Sinfonie ein Allegro vivace vorgeschrieben ist, sind die Tempi bei Nikolaus Harnoncourt maßvoll. Jede Zäsur kosten er und sein phänomenales Ensemble Concentus Musicus Wien aus, die Süße des Klangs, die Transparenz und die Präzision sind einfach einzigartig. Wie gewohnt überlässt Harnoncourt bei dieser Produktion der drei letzten Mozart-Sinfonien Nr. 39, 40 und 41 nichts dem Zufall. Die Musik dieser Werke hatte er selbst einmal als „unfassbar“ bezeichnet, ja, man könne sie kaum in Worten kommentieren. „Wir werden die Wahrheit über Mozart nie erfahren“, ergänzt der Maestro, „es ist unser selbst gemachtes Bild, das wir dafür halten. Nur das Werk birgt die Wahrheit.“
Sony Classical 2CD 88843026352
Vivica Genaux & Simone Kermes Rival Queens
Über den Wahrheitsgehalt des Sprichwortes „Noch niemals gab es Streit ohne eine Frau“ könnte man ebenfalls streiten. Bei dem im Rahmen des großartigen CD-Projekts „Rival Queens“ von Simone Kermes und Vivica Genaux thematisierten Streit waren allerdings wirklich zwei Frauen beteiligt. Den Hintergrund bildet der Primadonnenstreit der Händel-Zeitgenossinnen Francesca Cuzzoni und Faustina Bordoni, die 1727 in London aneinandergeraten sein sollen. Kermes und Genaux haben mit der Capella Gabetta nun mit Arien und Duetten von Händel, Hasse, Giacomelli oder Sarro das damalige Konzertprogramm rekonstruiert. Wahre Juwele sind darunter wie „L’onda chiara che dal fonte“ aus Leonardo Vincis „Ifgenia in Tauride“ oder „Come potesti, oh dio“ aus „La clemenza di Tito“ von Giuseppe Arena.
Sony Classical CD 88843023682
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NEUERSCHEINUNGEN NEU AB 18.07.2014 Anna Prohaska „Behind The Lines – Soldatenlieder 1914“
Vor 100 Jahren brach mit dem Ersten Weltkrieg einer der verheerendsten Kriege der Menschheitsgeschichte aus. Die junge, vielfach ausgezeichnete Sopranistin Anna Prohaska und ihr Klavierbegleiter Eric Schneider widmen sich diesem Thema mit dem Liedprogramm „Behind The Lines – Soldatenlieder 1914“ auf eine ganz intime Weise. Es enthält Lieder, die vom Krieg, dem Schicksal der Soldaten und ihrer Familien handeln. „Der Tambour“ aus Hugo Wolfs „Mörike-Liedern“ ist ebenso dabei wie Franz Schuberts „Kriegers Ahnung“ aus dem „Schwanengesang“ D 957 und Gustav Mahlers „Wie schön die Trompeten blasen“ aus „Des Knaben Wunderhorn“. Kriegsreflexionen späterer Jahre sind Eislers „The Hollywood Songs“ unter anderem mit „Panzerschlacht“ und Wolfgang Rihms „Untergang“ op. 1.
Deutsche Grammophon/Universal Music CD 4792472
Ingolf Wunder, Vladimir Ashkenazy, St. Petersburg Philharmonic Orchestra Chopins & Tschaikowskys Klavierkonzerte Nr. 1
Zwei Pianisten sind die Protagonisten dieser Neuaufnahme von Tschaikowskys und Chopins jeweils erstem Klavierkonzert. Am Flügel aber sitzt allein Ingolf Wunder, denn Vladimir Ashkenazy steht am Pult und leitet die hervorragenden St. Petersburger Philharmoniker. „Ashkenazy hat diese Konzerte hundertmal selber gespielt“, sagt der österreichische Pianist, „und man kann das unmittelbar spüren.“ Voller Leichtigkeit und Eleganz bei Chopin und voller Pathos und Energie bei Tschaikowsky spielt Wunder die beiden Standardwerke und kommentiert: „Man muss diese Stücke so natürlich spielen wie nur möglich. Die Musik spricht für sich selbst, man muss sie nur sprechen lassen.“
Deutsche Grammophon/Universal Music CD 4790670
NEU AB 01.08.2014 Lisa Batiashvili Bach
Es sind nicht nur Werke des Thomaskantors Johann Sebastian Bach, die die georgische Stargeigerin Lisa Batiashvili für ihr neues Album „Bach” ausgewählt hat, sondern auch eine Trio-Sonate von dessen Sohn Carl Philipp Emanuel Bach. Kein Geringerer als der Schweizer Flötist Emmanuel Pahud spielt in dieser Trio-Sonate Wq 143 den führenden Part, und Peter Kofler begleitet am Cembalo. Überhaupt sind die Partner, die Batiashvili für ihre Hommage an die Familie Bach hier ausgewählt hat, besonders exklusiv. Der Oboist François Leleux begleitet die Geigerin mit dem betörenden Ton im Doppelkonzert BWV 1060 von Vater Bach. Und Radoslaw Szulc leitet das Kammerorchester des BR. Neben der Violinsonate Nr. 2 a-Moll BWV 1003 sind Ausschnitte aus Oratorien und Kantaten von Bach zu hören.
Deutsche Grammophon/Universal Music CD 4792479
Pierre-Laurent Aimard Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ Band 1
Die Leichtigkeit und Transparenz, mit der Pierre-Laurent Aimard die Klavierwerke von Bach, Neue Musik, aber auch die Romantiker spielt, machen sein Spiel so außerordentlich. „Der Moment auf der Bühne muss eine Wahrheit haben“, sagt der 1957 in Lyon geborene Pianist, „sonst wäre es ja ein Akt des Alltäglichen.“ Auf die Suche nach Wahrheiten begibt sich der große Tastenpoet nun auch bei Bachs „Wohltemperiertem Klavier“. Ruhig klingen die Töne zuweilen nach, bevor sie durch energische Auflehnung im vielfach gebrochenen Verlauf wieder aus trügerischer Ruhe gerissen werden. Aimard folgt bei alldem wieder einmal seiner erklärten Überzeugung, dass Interpretation stets eine Mischung aus Ordnung, Kenntnis und einer wilden Intuition sei.
Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD 4792784
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NEU AB 01.08.2014
Anna Netrebko & Plácido Domingo Il Trovatore Giuseppe Verdi steht bei Anna Netrebko zurzeit im Mittelpunkt. In der Bayerischen Staatsoper München ist sie Ende Juni noch in Verdis „Macbeth“ zu erleben, und vom 9. August an singt sie ihre Paraderolle Leonora in „Il Trovatore“ bei den Salzburger Festspielen, jene Partie, in der sie gerade in Berlin so unvergleichliche Triumphe feiert. Die großartige, für ihre grellen Bilder hochgelobte Inszenierung von Philipp Stölzl an der Berliner Staatsoper im Schillertheater, die in vieler Hinsicht ganz auf die große Operndiva zugeschnitten ist, erscheint nun auf DVD. Und es ist eine Wonne, Netrebkos immer voller werdenden Sopran etwa im Duett „Udite? Come albeggi. Mira, acerbe lagrime“ zu hören, wo Verdi die Soloflöte unisono zur Singstimme einsetzt und der Passage eine hochglänzende Klangfarbe verleiht. Stölzl spielt in seiner Inszenierung vom Herbst des
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vergangenen Jahres mit comicartigen Bildern und historisch an die Zeit der Handlung zwar angelehnten, aber grotesk überzeichneten Kostümen. Recht eigenwillig schafft er ein Drama im Gewand eines ironischen Märchens, in dem die Figuren fast wie in einem Puppentheater agieren. Immer wieder schaltet er Videosequenzen ein, obwohl das Treiben auf der Bühne wie der Tanz der Zigeuner ja schon bunt genug ist. Neben Plácido Domingo als Graf Luna und Gaston Rivero als Manrico brillieren Marina Prudenskaya in der Rolle der Azucena und Adrian Sâmpetrean als Ferrando. Die etwas nüchterne Handlung dieser Oper mit den hinreißenden Verdi-Arien insbesondere für den Sopran, die Anna Netrebko zurzeit wie keine andere singt, sieht die Diva aber auch kritisch. „Ich glaube nicht“, äußerte sie einmal im Interview in Bezug auf Leonora, „dass ein Mensch so sehr lieben kann, dass er dafür in den Tod geht.“ Daniel Barenboim leitet die Staatskapelle Berlin bei alldem voller Leidenschaft und Hingabe.
D eutsche Grammophon/Universal Music DVDVideo 0735132 / Blu-ray Disc 0735133
NEUERSCHEINUNGEN NEU AB 01.08.2014 Daniel Barenboim Schubert: Klaviersonaten
Als Daniel Barenboim im vergangenen Jahr mit Schuberts Klaviersonaten auf Tour ging, hatte er ganz bewusst den Taktstab zur Seite gelegt und sich allein aufs Klavier konzentriert. Selbst bei den Zugaben spielte der Meister ausschließlich Werke von Schubert. Auf fünf CDs kann man nun erleben, wie stark Barenboims Beziehung zu Schubert ist und zu welcher Lesart er während seiner jahrzehntelangen Auseinandersetzung mit dessen Klaviersonaten gelangt ist. Charismatisch ist seine Interpretation etwa der großen C-Moll-Sonate D 958. Mit ihrer Dauer von knapp 40 Minuten nimmt das Werk sinfonische Ausmaße an. Bei Barenboims Spiel hat man das Gefühl, auf eine Wanderung mitgenommen zu werden, auf eine Wanderung allerdings, die auch von Abgründen und Gefahren bedroht ist.
Deutsche Grammophon/Universal Music 5CD 4792783
Daniel Hope, Sting, Max Raabe „Escape To Paradise – The Hollywood Album”
Die Suggestivkraft der spätromantischen Musik, das Motivische, das Illustrative, ja zuweilen auch das Plakative haben Hanns Eisler, Miklós Rózsa oder der ins Exil nach Hollywood gegangene Erich Wolfgang Korngold auf die Filmmusik übertragen und dem Soundtrack damit eine Richtung gewiesen, die bis heute fortwirkt. Der Geiger Daniel Hope und die Sänger Sting und Max Raabe machen sich bei ihrem neuen Album „Escape To Paradise – The Hollywood Album“ auf die Suche nach den vielen Querverbindungen zwischen ausgehender Romantik, Neuer und funktionaler Musik im 20. Jahrhundert. Dabei stellen sie Roszas „Ben Hur“- oder „El Cid“-Soundtrack dem Violinkonzert Korngolds gegenüber, wagen aber auch den Blick in spätere Zeiten mit Morricones „Nuovo Cinema Paradiso“.
Deutsche Grammophon/Universal Music CD 4792954
Händler 01067 Dresden Opus 61 Wallstr. 17-19 01326 Dresden Sweetwater Friedrich-Wieck-Str. 4 02763 Zittau CD-Studio Markt 13 04109 Leipzig Gewandhausshop Augustusplatz 8 10629 Berlin Oldschool Walter-Benjamin-Platz 2 10777 Berlin L&P Classics Welserstr. 28 10785 Berlin Shop in der Berliner Philharmonie Herbertvon-Karajan-Str. 1 20354 Hamburg HANSE CD Musik im Hanse-Viertel Große Bleichen 36 21244 Buchholz Smile Records Bremer Str. 1 23552 Lübeck Klassik Kontor Königstr. 115 23552 Lübeck Pressezentrum Breite Str. 79 24103 Kiel Ruth König Klassik Dänische Str. 7 34117 Kassel Bauer & Hieber Ständeplatz 13 37073 Göttingen TonKost Theaterstr. 22 38100 Braunschweig Buchhandlung Graff Sack 15 42551 Velbert Musik Schallowetz Friedrichstr. 212 44787 Bochum aktiv-Musicpoint Kortumstr. 97 (Citypassage) 45127 Essen proust WÖRTER + TÖNE Am Handelshof 1 45128 Essen proust in der Philharmonie Huyssenallee 53 47798 Krefeld Sym-Phon Ostwall 122 48143 Münster Jörgs CD Forum Alter Steinweg 4-5 53111 Bonn BeethovenHaus Bonngasse 18 53111 Bonn Mr. Music Maximilianstr. 24 53474 Bad Neuenahr aktiv musik Plattenkiste Poststr. 7 54290 Trier Christian Reisser Fleischstr. 30/31 55116 Mainz Mainzer Musikalienzentrum Große Langgasse 1 55543 Bad Kreuznach engelmayer aktiv Musik Mühlenstr. 1 60311 Frankfurt /Main CDs am Goethehaus Am Salzhaus 1 64283 Darmstadt CD Lounge Georg Kruse Wilhelminenstr. 25 65183 Wiesbaden La Musica Kleine Langgasse 5 65366 Geisenheim PlattenstübchenBehlstr. 9 66111 Saarbrücken Musikhaus Arthur Knopp Futterstr. 4 72070 Tübingen Rimpo Tonträger Ammergasse 23 76133 Karlsruhe Musik Schlaile Kaiserstr. 175 77652 Offenburg La Musica Langestr. 38 79098 Freiburg Compact Disc Center Schiffstr. 8 79098 Freiburg Rombach Klassik Bertoldstr. 10 84489 Burghausen Master’s Elektromarkt Burgkirchener Str. 66 86152 Augsburg Anton Böhm Ludwigstr. 15 86899 Landsberg Discy Hubert-von-Herkomerstr. 111 91054 Erlangen musica records & books Paulistr. 8 91054 Erlangen Bongartz – Musik in allen Formaten Hauptstr. 56 99084 Erfurt Bauer & Hieber Anger 77 99423 Weimar Musikhaus 19 Geleitstr. 19
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HÄNDLER-PORTRÄT
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NEUERSCHEINUNGEN HÄNDLER-PORTRÄT
Sprungschanze Beethoven – das neue Gesicht des Beethoven-Hauses Bonn Das Jubiläum „125 Jahre Beethoven-Haus“ ist für die neue Leiterin des Shops im Beethoven-Haus Bonn, Julia Kluxen-Ayissi, ein willkommener Anlass, das veränderte Gesicht des Museumsshops nicht nur für Touristen, sondern auch für das Bonner Stammpublikum immer bekannter zu machen. Vor einem Jahr hat Kluxen-Ayissi, die zuvor bei der Universitätsbuchhandlung Bouvier gearbeitet hat, den Shop übernommen und einiges im Sortiment und im äußeren Erscheinungsbild verändert. „Wir haben eine CD-Wand von knapp fünf Metern in den Shop eingebaut, die es vorher nicht gab, und die Tonträgerabteilung erheblich erweitert. Man kann bei uns auch eine Stockhausen-CD, ‚Best of Wagner’ und vieles andere kaufen. Das Klassiksortiment soll die ganze Bandbreite der Szene abbilden und nicht nur die Wiener Klassik.“ Die CDs werden hier alphabetisch präsentiert, nur Beethoven darf seinen Sonderplatz im Sortiment selbstverständlich behaupten. „Siebzig Prozent meiner Kunden sind nach wie vor Touristen“, sagt Kluxen-Ayissi, „aber durch die Marke Beethoven springt unsere Kompetenz für alles andere auch gleich ins Auge, und ich möchte das Angebot für andere Klassikkunden ebenso offen halten.“ Die Einnahmen des Shops fließen übrigens direkt in die Beethoven-Forschung und den Verein „Beethoven-Haus“ zurück, was im Bereich von Museumsshops und dem CD-Geschäft eine ganz einmalige
Konstruktion darstellt. „Mein Shop ist kein Gewinnbetrieb, der irgendwann an die Börse geht. Wir unterstützen damit den Kulturbetrieb“, sagt Julia KluxenAyissi stolz. Besucher können im Museum Beethoven-Haus an einigen Stellen immer wieder kurze Hörproben genießen, die meistens aus Aufnahmen der Deutschen Grammophon stammen, und kommen dann nachher in den Shop, um CDs zu erwerben. Über die neue Entwicklung, dass mittlerweile auch viele ausländische Kunden, die manche Tonträger in ihren Heimatländern nicht erhalten, CDs in ihrem Shop bestellen, freut sich Julia Kluxen-Ayissi sehr. Bei aller Leidenschaft für Beethoven hat sie aber auch ganz persönliche Lieblinge aus dem großen CD-Angebot: „Eine Einspielung der Violin-Solosonaten von Eugène Ysaÿe, gespielt von der chinesischen Geigerin Tianwa Yang (Naxos CD 8572995). Das ist eine Geigerin, die in Deutschland leider noch nicht so angekommen ist, wie sie es eigentlich müsste.“
Beethoven-Haus Shop Bonngasse 18 53111 Bonn Telefon 0228 / 98175-37/-27 shop@beethoven-haus-bonn.de Öffnungszeiten: Täglich 10-18.30 Uhr (01.11.-31.03. sonntags nur bis 17.30 Uhr)
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LABEL-PORTRÄT NEUERSCHEINUNGEN
Ein Urgestein der Plattenindustrie
Nimbus Records wurde in den frühen 1970er Jahren gegründet. Firmengründer Numa Labinsky war selbst ein ausgezeichneter Sänger und wollte auf den Tonträgeraufnahmen vor allem das Gefühl für Klangpräsenz und Entwicklung vermitteln, wie man es von Livekonzerten kennt. 1977 hatten die ersten produzierten LPs aufgrund der herausragenden Qualität bereits einen durchschlagenden Erfolg. Um 1982/83 wurde die Aufmerksamkeit auf die CD gelenkt, was ein gewagter Sprung war, wenn man die junge Technologie sowie die hohen Kosten für die neue Ausrüstung, berücksichtigt. Nimbus entschied sich daher, die eigene Kerntechnik weiterzuentwickeln: Innerhalb von nur zehn Monaten wurde das erste „Nimbus Halliday Laser Mastering System“ betriebsfähig. Trotz anfänglicher Verzögerungen wurde Nimbus als CD-Anbieter die Nummer eins in Großbritannien und sogar Nummer zwei europaweit nach Philips, dem Erfinder des CD-Formates. Die Ausbreitung verlief schnell, es folgten zusätzliche Produktionsstätten in Cembran und Virginia, USA. Innerhalb weiterer drei Jahre mauserte sich Nimbus zu einem der größten unabhängigen Hersteller weltweit, der zudem ein effizientes Forschungs- und Entwicklungszentrum
einrichtete. 1987 wurden die Verdienste der Firma für das Laser Mastering System honoriert mit dem Queen´s Award für technologische Leistungen. 1993, mittlerweile unter dem Namen Nimbus Communications International, startete das Label für klassische Musik einen weiteren Anlauf: Nimbus Technology & Engineering (NTE) wurde gegründet. Die Laser-Mastering-Ausstattung war nun ein zentraler technologischer Bestandteil, NTE zog unmittelbar darauf große internationale und kleine unabhängige Hersteller als Kunden an. Im April 2002 verließen die Leiter und Gründerväter NTE, nachdem sie die Firma an einen Schweizer Technologiekonzern verkauft hatten. Sie entschieden, zu ihren Wurzeln als Tonträgerfirma zurückzukehren, um eine neue Gesellschaft, Wyastone Estate Limited, zu gründen. Nimbus bildete das Herz der neuen Gesellschaft, und nach der Gründung der neuen Firma entschieden die Direktoren, das Geschäftsmodell für ein Klassiklabel benötige einen drastischen Umschwung, Eine vollkommen neue Herangehensweise war gefragt, um Vorteile aus den Veränderungen zu erzielen, die zum Beispiel durch Onlineanbieter entstanden waren. Also investierte die Gesellschaft in ein revolutionäres System, das maßlose CD-Bestände unnötig machte und Produktionen auf Nachfrage produzierte. Ein Wiederveröffentlichungsprogramm begann, aufgrund dessen der Nimbuskatalog mit nahezu 1000 verfügbaren Titeln nun vollständiger ist als je zuvor. Wyastone hat inzwischen auch die Herstellung und den Vertrieb für eine Vielzahl von Partnerlabels wie Lyrita, Saydisc, Hallé, Retrospective, Red Priest, Cameo Classics und IntegRarecords integriert. Die neue Abteilung Nimbus Disc and Print Services produziert derzeit über 300.000 CDs, DVDs, Booklets und Inlays pro Jahr für mehr als 200 Labels, Künstler und Softwarefirmen.
Aktuelle Highlights aus dem Label-Katalog (Im Vertrieb von NAXOS Deutschland)
Barbara Hannigan, Bejun Mehta, Mahler Chamber Orchestra u. a. / Pierre-Laurent Aimard George Benjamin: Written On Skin – Opera In Three Parts / Duet For Piano And Orchestra Nimbus CD NI5885
Raphael Wallfisch (Violoncello) Bloch Schelomo – Voice In The Wilderness Nimbus CD NI5913
Adam Fischer, Austro-Hungarian Haydn Orchestra Haydn: The London Symphonies Nimbus CD NI5200
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JAZZ-TIPPS Lena Mentschel In My Little Garden
Luftig-leicht sind die Songgewächse, die im kleinen Musikgarten der bayerischen Sängerin Lena Mentschel gedeihen. Auf ihrem bereits dritten Studioalbum ‚In My Little Garden‘ gewährt sie ihren Zuhörern intime Einblicke in ihren verträumten Seelengarten, den sie querbeet mit Jazz und Pop bepflanzt hat. Mit zarter und doch klarer Stimme bewegt sich Lena Mentschel von Liebestaumel zu Liebestaumel, macht Abstecher in melancholische Stimmungen und baut einen Irrgarten um die eigene Mitte auf. Begleitet von einer versierten Musikerschar, webt die Künstlerin einen anschmiegsamen Soundteppich, der gekonnt die verschiedensten Stilistiken zu eingängigen Songs verschmelzen lässt. Dabei schwingt sich die Sängerin, Komponistin und Produzentin des Albums mit viel Charme, Esprit und großer Musikalität sowie einer gehörigen Portion Selbstironie in die Herzen der Jazz- und Popfans.
GLM/Soulfood CD EC 560
Martin Wind Quartet Turn Out The Stars
Ein US-Jazzquartett um den in New York lebenden gebürtigen Flensburger Martin Wind begibt sich gemeinsam mit dem Orchestra Filarmonica Marchigiana auf die Spuren des in diesem Jahr 85 Jahre alt gewordenen Bill Evans. Evans ist der Jazzpianist, der am häufigsten genannt wird, wenn es darum geht, die diversen Einflüsse und Prägungen mit einem Namen zu verbinden. Die Ehrerbietung des Kontrabassisten Martin Wind an Bill Evans lässt in puncto klassischer Eleganz und jazziger Verspieltheit keine Wünsche offen. ‚Turn Out The Stars‘ geleitet den Hörer in die feinsinnige Welt der Evans‘schen Musik. Mitgeschnitten am 7. Mai 2010 im Teatro Rossini in Pesaro, Italien, erfahren Kompositionen von Bill Evans sowie durch Evans inspirierte Stücke und Standards aus dem Repertoire des Pianisten eine neue, berauschend klingende Entsprechung. Viele Arrangements stammen aus der Feder von Martin Wind, weitere steuerten der Saxofonist Scott Robinson und der Pianist Bill Cunliffe bei.
What If Music/Cargo CD 00072571
Philipp van Endert Trio Presence
Schönheit, Intensität und Vertrautheit, das sind die Attribute, die das Spiel des Gitarristen Philipp van Endert auszeichnen. Auf seinem mittlerweile vierten Trio-Longplayer klettert der deutsche Musiker weiter hinauf in die ultimative Who‘s-who-Liste der europäischen Jazz-Gitarristen. Aufgenommen während seiner letztjährigen Tournee, spiegelt diese Einspielung eindrucksvoll die perfekte Zusammenarbeit mit seinen kongenialen, gleichberechtigten Trio-Partnern, dem besonders in den Solopassagen brillierenden Kontrabassisten André Nendza und dem Schlagzeuger Kurt Billker, wider. Die Formation nimmt den Hörer mit in einen quirligen, sprudelnden Soundquell aus mitreißenden, rhythmischen Uptempo-Passagen und ruhig fließenden Balladen voller Poesie und Leichtigkeit. Getragen von feinsten Harmoniestrukturen und filigranen Melodien bewegt sich das Philipp van Endert Trio trittsicher auf dem Top-Terrain aktueller Jazz-Strömungen.
JazzSick Records/in-akustik CD 0515069 /Audiophiles Vinyl 05150691
BADBADNOTGOOD III
Hohe Wellen schlägt das junge, talentierte Trio BADBADNOTGOOD (BBNG) bei seiner wilden musikalischen Exkursion, in der es die Möglichkeiten, die ihm das Jazz-Genre bietet, erfindungsreich ausreizt. Auf ihrem neuen Album bringen Keyboarder Matthew Tavares, Bassist Chester Hansen und Drummer Alex Sowinski ihre HipHop- und Electronic-Music-Obsession in ihre neuen Tracks ein und formen dabei zugleich ihr ureigenes Jazz-Genre. Die Regeln der Improvisation und der Jazz-Traditionen komplett negierend, verbindet das Trio aus Toronto in seinem kraftvollen Spiel die pure Leidenschaft und jugendliche Energie mit seiner furiosen Technik. „Unser Album ist die Summe all unserer bisherigen Experimente, die sich in einem kontinuierlichen Wachstumsprozess weiterentwickelt haben“, so Alex Sowinksi. Ein großer musikalischer Wurf.
Innovative Leisure/Alive CD 7402048
klassikerleben 23
Selected
Große Klassik zum sagenhaft günstigen Preis! Legendäre Aufnahmen aus dem Katalog der Deutschen Grammophon – empfohlen von FONO FORUM
CD 4741992
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