Klassik erleben #58 (Herbst 2018)

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Herbst 2018 Ausgabe 58

klassikerleben

Empfehlungen des Klassikfachhandels

TH E G OLD EN AGE O F S H ELL AC

Iveta Apkalna • Martin Stadtfeld • Daniil Trifonov Elsa Dreisig • Igor Levit • Jonas Kaufmann u.v.a. klassikerleben.de


EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, das gelbe Label hat Geburtstag! Seit 120 Jahren verwöhnt uns die Deutsche Grammophon mit dem Besten vom Besten. Die Reihenfolge aller Interpreten, die bei der DG je Plattenverträge unterschrieben haben, liest sich wie das Who’s who der Musik. Mit limitierten Editionen, darunter exklusiv zur Plattenladenwoche sogar eine Sammlung alter Schellack-Aufnahmen, lässt das Label die eigene Geschichte Revue passieren. Der 100. Geburtstag des im Vergleich zur Deutschen Grammophon zwanzig Jahre jüngeren Jubilars Leonard Bernstein in diesem Sommer hallt noch mit einer wundervollen Einspielung des Musicals „Wonderful Town“ mit Sir Simon Rattle nach. Ansonsten gibt es in diesem Herbst viele sehr spezielle Programmideen wie zum Beispiel die Aufnahme von Bachs Cellosuiten in neuem, elektronisch aufgemischtem Sounddesign von Peter Gregson. Bach ist auch ein Favorit des Pianisten Martin Stadtfeld, der dem Meister des Kontrapunkts eine Hommage mit eigenen Bearbeitungen widmet und dafür seinem Flügel eine eigenwillige Stimmung verordnete. Was Bach für Stadtfeld bedeutet, bedeutet Rachmaninow für Daniil Trifonov, der das erste Album seiner Gesamteinspielung der Klavierkonzerte seines Idols vorstellt. Elektronisch erweitert wie bei Gregson ist auch das neue Album des Geigers Iskandar Widjaja. Dieser hat sich für sein Album „Mercy“ tatsächlich Weltraumgeräusche aus den Archiven der NASA ausgeliehen. Wo der eine gern mal was bearbeitet, setzt der andere auf das Authentische. Der Cellist JeanGuihen Queyras hat mit erlesenen Kollegen die sechs Cellosonaten von Antonio Vivaldi aufgrund einer verlässlichen Kopisten-Handschrift eingespielt. Eine wunderbare neue CD schuf der peruanisch-österreichische Tenor Juan Diego Flórez mit einer schwungvollen Hommage an Lateinamerika. Schwungvoll, vor allem aber leidenschaftlich ging es zudem beim diesjährigen Waldbühnen-Konzert zu, wo Jonas Kaufmann und Anita Rachvelishvili „Eine italienische Nacht“ gestalteten. Schließlich darf die erste Orgelaufnahme aus der Hamburger Elbphilharmonie von der dortigen Titularorganistin Iveta Apkalna nicht vergessen werden, bei der es viel neues Repertoire zu entdecken gilt. Apropos entdecken: Vom 15. bis 20. Oktober 2018 laden wir Sie mit insgesamt rund 120 Läden in über 70 Städten zur zehnten Ausgabe der Plattenladenwoche ein. Zum Jubiläum gibt es streng limitierte Sonderveröffentlichungen und besondere Live-Momente in den Plattenläden. Wir freuen uns auf einen spannenden Herbst – und auf Sie!

Ihre Fachhändler für Klassik, Jazz und mehr HIGHLIGHTS: Iveta Apkalna (S. 5), Xenia Löffler & Anna Prohaska (S. 6), Simon Rattle/LSO (S. 6), Viktoria Mullova (S. 7), Nathan

Milstein (S. 7), Leif Ove Andsnes (S. 9), Benjamin Appl (S. 9), Fauré Quartett (S. 10), Jean-Guihen Queyras (S. 10), Jonas Kaufmann (S. 11), 15 Jahre Profil Medien (S. 13), Juan Diego Flórez (S. 15), Igor Levit (S. 17), Elsa Dreisig (S. 17), Christina Pluhar (S. 18), Martin Stadtfeld (S. 19), Daniil Trifonov (S. 19), Valer Sabadus (S. 20), Jakub Józef Orlinski (S. 21), Plattenladenwoche X (S. 23)

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IMPRESSUM Herausgeber: Aktiv Musik Marketing GmbH & Co. KG, Steintorweg 8, 20099 Hamburg, Sitz: Hamburg, HR A 105205, UstID: DE 187995651. Persönlich haftende Gesellschafterin: Aktiv Musik Marketing Verwaltungs GmbH, Steintorweg 8, 20099 Hamburg, Sitz: Hamburg, HR B 100122. Geschäftsführer: Marcus-Johannes Heinz Fon: 040/468 99 28-0 Fax: 040/468 99 28-15 E-Mail: info@amm.de Redaktions- und Anzeigenleitung: Marcus-Johannes Heinz (verantwortlich für den Inhalt) Redaktion: Helmut Peters Schlussredaktion: Katrin Zabel Layout: werkstatt no.8 - designkonzepte, Hamburg Druck & Vertrieb: apm alpha print medien AG, Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt Auflage: 40.000 Hinweis: Farbgenauigkeit, Anzeigeninhalte und abgedruckte Termine ohne Gewähr BILDNACHWEISE: © Ella Piekarski/DG (1), Peter Hundert (5 Apkalna), Daniel Maria Deuter (6 Löffler), Harald Hoffmann/DG (6 Prohaska), Oliver Helbig (6 Rattle), Kaupo Kikkas (7 Pärt/Mullova), Archiv LUCERNE FESTIVAL (7 Milstein), Gregor Hohenberg/Sony Classical (9 Andsnes), Uwe Arens /Sony Classical (9 Appl), Tim Klöcker (10 Fauré Quartett), Marco Borggreve (10 Queyras), Harald Hoffmann/Sony Classical (11 Waldbühne), Felix Broede (13 Hänssler), Juan Diego Flórez (15), Heji Shin/Sony Music Entertainment (17 Levit), Simon Fowler (17 Dreisig), Michal Novak (18 Pluhar), Henning Ross/Sony Classical (19, 23 Stadtfeld), Dario Acosta (19 Trifonov), schneiderphotography (20 Sabadus), Jiyang Chen (21 Orlinski), Zacharias Jargon (23 Wülker), Ingo Pertramer (23 BRETT)

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TITEL

120 müssen gefeiert werden Die Deutsche Grammophon begeht ihr Jubiläum mit Limited Editions Als das älteste und berühmteste Klassiklabel der Welt 1898 gegründet wurde, waren Antonín Dvořák 57, Gustav Mahler 38 und Richard Strauss gerade mal 34 Jahre alt. Alles hatte in Hannover begonnen, wo die Deutsche Grammophon Gesellschaft am 6. Dezember 1898 von dem deutsch-amerikanischen Unternehmer Emil Berliner und seinem Bruder Josef ins Leben gerufen wurde. Mithilfe ihrer Tonträger für das damals hochmoderne Wiedergabegerät Grammophon eroberten die Brüder den europäischen Markt. Ihre DG kam unter die Fittiche der in England beheimateten Gesellschaft Hayes und veröffentlichte ein außerordentliches Programm exklusivster Aufnahmen. Eigentlich gibt es in diesem Jahr zwei Jubiläen zu feiern, denn nachdem die Deutsche Grammophon 1972 mit der aus ihr hervorgegangenen PolyGram weitere gigantische Marktanteile erschloss, ging sie 1998, also vor zwanzig Jahren, in die Universal Music Group über. Allein 122 CDs und Blu-rays veröffentlicht die Deutsche Grammophon zum Jubiläum in limitierter Edition begleitend zu digitalen Veröffentlichungen und Events rund um das gelbe Label. 12 CDs davon mit historischen Aufnahmen von Caruso bis zum niederländisch-deutschen Dirigenten Paul van Kempen widmen sich echten Kostbarkeiten der Archive. Ein 200 Seiten umfassendes Booklet liefert reiches Dokumentationsmaterial und seltene Fotos. Klar, dass bei dieser Kollektion wertvollster Aufnahmen die 9. Sinfonie von Bruckner unter Eugen Jochum ebenso wenig fehlen darf wie die legendären Mozart-Klavierkonzerte 20 & 21 mit Friedrich Gulda. Aber auch Wilhelm Kempff,

Arturo Michelangeli, Plácido Domingo, Anna Netrebko, Rolando Villazón und sogar Sting als Erzähler in „Peter und der Wolf“ sind vertreten. Auf 1.200 Stück limitierte LPs mit Karajans Beethoven-Zyklus von 1963 ergänzen die Jubiläumsausgaben ebenso wie sieben CDs mit Legendary-Tracks unter anderem mit Trifonov und Caruso.

Deutsche Grammophon/Universal Music D G 120 – The Anniversary Edition (Ltd. Edt.) 122CD+Blu-ray 4835268 – ab 05.10. D G 120 – 120 Legendary Tracks (Ltd. Edt.) 7CD 4835773 – ab 19.10. 9 Sinfonien – DG 120 Art-Edition (Ltd. Edt.) 8 LP 4835622 – ab 05.10.

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TITEL

Zeugen der Musikgeschichte DG 120 – The Golden Age of Shellac Originale Schellackplatten werden, sofern man sie überhaupt noch bekommt, als Zeugen der Vergangenheit hoch gehandelt. Ihre Klangqualität allerdings hält auch mit Blick auf die historischen Wiedergabegeräte unseren Ansprüchen heute nur mittelbar stand. Dabei kann allerdings niemand der Versuchung widerstehen, den Komponisten Pietro Mascagni selbst als musikalischen Leiter der Staatskapelle Berlin mit dem Intermezzo seines Welthits „Cavalleria rusticana“ oder den legendären Erich Kleiber mit einem Slawischen Tanz von Antonín Dvořák zu hören. Mit der Sammlung „The Golden Age of Shellac“, die anlässlich des 120. Geburtstags der Deutschen Grammophon große Schätze der Vergangenheit ans Licht führt und technisch aufbereitet, wird dieser Traum nun wahr. Das Album ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Grammophon mit Google Arts & Culture. Viele Aufnahmen der Sammlung werden hier zum ersten Mal seit der Ära der Schellackplatte wieder aufgelegt. Die technische Aufbereitung ist dabei hochkomplex. Aus den galvanisch über Kupferpresswerkzeuge hergestellten „Müttern“ konnte man große Teile digitalisieren, bei anderen bediente man sich der

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galvanoplastisch mit Wachs hergestellten Vorlagen, die entsprechend „Väter“ genannt wurden. Störende Geräusche konnten nach der Digitalisierung entfernt werden, und wir hören Aufnahmen, die teilweise mehr als hundert Jahre alt sind und Kultstatus genießen. Die CD „DG 120 – The Golden Age of Shellac“​ist zunächst nur im Rahmen der 10. Plattenladenwoche erhältlich (siehe S. 23/24).

D eutsche Grammophon/Universal Music CD 4836174 – ab 12.10.


NEUERSCHEINUNGEN

Iveta Apkalna Erste Orgel-CD der Elbphilharmonie Die aus Lettland stammende Titularorganistin der Hamburger Elbphilharmonie, Iveta Apkalna, hat mit der ersten CD-Aufnahme der KlaisOrgel in Deutschlands berühmtestem Konzertsaal ein fulminantes Album vorgelegt. Die Auswahl der Stücke machte sie sich dabei nicht leicht. Apkalna suchte vor allem nach zeitgenössischer Musik und Stücken aus dem 20. Jahrhundert, die sowohl die Programmphilosophie der Elbphilharmonie als auch ihre persönlichen Leidenschaften widerspiegeln. „Für mich war der dramaturgische Aufbau der CD ganz wichtig“, erklärt die 42-Jährige. „Ich hoffe, dass die Zuhörer merken, dass hier viel von der Ästhetik der Orgel zusammenkommt und dass ein großes gemeinsames Bild von allem entsteht.“ Ende Januar 2018 verbrachte Apkalna vier Nächte jeweils von Mitternacht bis morgens um sechs Uhr zur Aufnahme an den 4.765 Pfeifen der viermanualigen Orgel. Das titelgebende Stück „Hell und dunkel“ stammt von der russischen Komponistin Sofia Gubaidulina, die seit Jahren am Rande von Hamburg lebt. In diesem Stück wird mit allen Schattierungen kontrastierender Register gespielt. Gerade an jenen Stellen, wo es ganz leise werde, so Apkalna,

müsse umso mehr Spannung aufgebaut werden. In Hamburg zu Hause war auch der Komponist György Ligeti, von dem Apkalna die „Harmonies“ eingespielt hat. Im Gegensatz zur dramatischen Stimmung der berühmten Passacaglia aus Dmitri Schostakowitschs Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ begegnet dem Hörer in dem berührend intimen „Gebet“ des 1951 geborenen Letten Aivars Kalējs und in der „Meditation“ von Lūcija Garūta eine ganz andere Klangwelt. Klangintensiv und prächtig in seiner schillernden Harmonik ist ein Orgelsolo aus der Glagolithischen Messe von Leoš Janáček. „Auf jeden Fall wollte ich unbedingt Werke einspielen“, sagt Iveta Apkalna, „die ich sehr tief in mir habe.“

B erlin Classics/Edel CD Special-Ed. 0301074BC / 2LP 0301114BC

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NEUERSCHEINUNGEN Xenia Löffler, Anna Prohaska und das Collegium 1704 Oboen-Kantaten und -Konzerte

Mit seinem neuen Kantatenstil, den der Thomaskantor im Herbst 1726 in Leipzig vorstellte und fortan immer weiter perfektionierte, dürfte Johann Sebastian Bach sein Publikum durchaus überrascht haben. Der Chor nämlich, der bis dahin unverzichtbar gleich zu Beginn seiner Kantaten eine dominierende Rolle eingenommen hatte, wurde in seinen Aufgaben hier zugunsten der neuen Solo- und Dialogkantaten reduziert und erst in den Schlusschören zum vollen Einsatz gebracht. Und noch etwas war neu: Die SoloArien mit Begleitung eines Blas- oder Streichinstruments stellten an die Instrumentalisten verstärkte Ansprüche. Etwa in der Kantate „Ich bin vergnügt mit meinem Glücke“ BWV 84 für den Sonntag Septuagesimae, die Anna Prohaska und die Barockoboistin Xenia Löffler hier mit dem Collegium 1704 eingespielt haben, gestaltete sich die erste Arie für Sopran und Oboe fast zu einer Art Oboenkonzert. Später folgt noch eine weitere Arie für Oboe, Solo-Oboe und Solo-Violine. Der Oboe kommt auch in der Kantate BWV 52 „Falsche Welt, dir trau ich nicht“ eine tragende Rolle zu.

Und wo man Xenia Löffler nun gerade am Start hatte, nahm man auch gleich drei Oboenkonzerte mit ihr auf. Neben dem Konzert BWV 1056R und dem beliebten Konzert für Oboe d’amore BWV 1055 ist auch das Konzert für zwei Cembali BWV 1061 in einer eigens für dieses Album entstandenen Übertragung für Oboe, Viola da gamba und Fagott enthalten.

A ccent/note 1 music CD ACC24347

Sir Simon Rattle Bernsteins Liebeserklärung an New York

„Was mir zu irgendeiner bestimmten Zeit richtig erscheint, das muss ich tun“, sagte Leonard Bernstein einmal, befragt nach seinem fliegenden Wechsel zwischen Dirigierpult und Komponierstübchen. „Ich werde keine Note Musik schreiben, wenn mein Herz am Dirigieren in einer Konzertsaison hängt. Andererseits werde ich es auch nicht aufgeben, einen Song zu komponieren, der da ist, ausgedrückt zu werden, nur weil ich Beethovens Neunte dirigieren soll.“ Aus Anlass des 100. Geburtstags von Leonard Bernstein erscheint nun eine Produktion von Bernsteins Musical „Wonderful Town“ aus dem Jahr 1953 mit dem London Symphony Orchestra unter Sir Simon Rattles Leitung. Stets stand das Stück, eine ebenso schmissige wie leidenschaftliche Liebeserklärung an New York, im Schatten der „West Side Story“ und der satirischen Oper „Candide“. Zu Unrecht, wie Rattle mit den beiden Hauptdarstellerinnen Danielle de Niese und Alysha Umphreses eindrucksvoll beweist. Das Stück erzählt von zwei Schwes­

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tern aus Ohio, die sich in New York verlieben, einiges Wirrwarr in Sachen Männerbegegnungen stiften und schließlich mit einem gemeinsam gesungenen Song ihr Debüt in New York feiern. Mit Songs wie „Ohio“, „One Hundred Easy Ways To Lose a Man“ und „A Little Bit in Love“ sind bekannte Bernstein-Melodien enthalten, die mit den Superhits aus der „West Side Story“ locker konkurrieren können.

L SO live/note 1 music SACD Hybrid LSO0813


NEUERSCHEINUNGEN Viktoria Mullova Pärts Werke für Violine und Orchester

Für das baltische Land Estland hat der Komponist Arvo Pärt ungefähr die gleiche Bedeutung wie einst Jean Sibelius für Finnland. Er ist musikalischer Botschafter seiner Heimat und einer der wenigen Esten, deren Musik in der ganzen Welt zur Aufführung gelangt. Die russische Geigerin Viktoria Mullova und der estnische Pultstar Paavo Järvi widmen dem 82-jährigen Pärt nun ein Album mit seinen größten Violinwerken wie „Tabula rasa“, „Fratres“ und „Silentium“. Seit den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts begeistert Pärt die Menschen mit seiner zeitlosen, archaisch anmutenden, zum Teil ja gar auf mittelalterliche Klangwelten zurückgreifenden Musik. Dabei hat gerade er, der sich nie so ganz mit der Zwölftonmusik anfreunden konnte, zuweilen auch mit Collagetechniken und anderen Kompositionsstilen der Avantgarde experimentiert. Genau wie der russische Komponist Alfred Schnittke

beschäftigte er sich mit der sogenannten Polystilis­ tik. Dabei nutzte er Stile vergangener Epochen und verwandelte sie mit eigenen Mitteln. Durch diesen Rückgriff in die Vergangenheit erweckte er den Eindruck, als bewege er sich als Komponist in einem pseudohistorischen Umfeld. Begleitet vom Estonian National Symphony Orchestra wird Mullova auch von dem Geiger Florian Donderer unterstützt, der in den Parts „Ludus“ aus „Tabula rasa“ und „Silentium“ die zweite Geigenstimme spielt.

O nyx/note 1 music CD ONYX4201

Nathan Milstein Erstveröffentlichungen von „Nathan dem Großen“

Der Ton des 1992 verstorbenen Geigers Nathan Milstein war so charakteristisch und eigenwillig, dass man ihn beim reinen Hören sofort diesem Ausnahmesolisten zuordnen konnte. Der amerikanische Geiger ukrainischer Herkunft war ein ungemein ausdrucksstarker, selbstbewusster Musiker, dessen Einspielungen der Sonaten und Partiten von Bach Kultstatus erreicht haben. Milstein ließ, wo es ihm, wie zum Beispiel im Violinkonzert von Brahms, nötig erschien, die Geige auch mal rau klingen. Er fesselte seine Zuhörer mit feurigen Steigerungen und unsentimentalem, geradlinigem Spiel und riss sie förmlich mit. Am Ende seines Lebens erlitt der Weltstar dann einen so komplizierten Handbruch, dass er seine gefragten und bewunderten Auftritte nicht fortsetzen konnte. In der schon mehrere CDs umfassenden „Lucerne Festival“-Reihe erscheinen nun bei Audite die zum ersten Mal veröffentlichten Aufnahmen des Violinkonzerts op. 64 von Felix Mendelssohn Bartholdy und des Violinkonzerts op. 53 von Antonín Dvořák mit

„Nathan dem Großen“, wie der Geiger in Anlehnung an das bekannte Lessing-Stück scherzhaft genannt wurde. Dabei dreht es sich um Aufnahmen des Labels, die im Rahmen der Luzerner Festwochen 1953 und 1955 entstanden waren. Milstein wird bei beiden Werken vom Swiss Festival Orchestra begleitet. Einmal leitet Igor Markevitsch das Ensemble, ein anderes Mal Ernest Ansermet, die beide Pultlegenden waren.

A udite/note 1 music CD ADT95646

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NEUERSCHEINUNGEN Antonio Pappano Bernstein: The 3 Symphonies

Die „West Side Story“ war der größte Erfolg des Komponisten Leonard Bernstein. Sie war für ihn aber auch eine Last, verstellte sie doch den Blick auf andere Werke wie seine Sinfonien und das mitreißend groovende Stück „Prelude, Fugue & Riffs“. Im Jubiläumsjahr zum 100. Geburtstags des legendären Amerikaners entdecken viele Dirigenten dieses bislang unterbelichtete Repertoire nun wieder neu. Kein Geringerer als Antonio Pappano hat mit seinem Orchestra dell’ Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Bernstein einmal als Ehrenpräsident vorgestanden hatte, nun ein Livekonzert bei Warner Classics veröffentlicht. „Bernstein ist hier der reine Musiker, der Gelehrte, der Philosoph und Glaubende“, kommentiert Pappano die Sinfonien „Jeremiah“, „The Age of Anxiety“ und „Kaddish“.

Warner Classics 2CD 9029566158

Fazil Say Debussy und Satie

Erik Satie und Claude Debussy kannten und mochten sich, nachdem sie sich im Kabarett „Chat Noir“ erstmals begegnet waren. Zu ihren Lebzeiten aber hatte es nie ein Konzert mit Werken beider gegeben. Was gut verständlich war, bewegte sich der Impressionist Debussy mit seinen farbig-schillernden Klangwelten und komplexen Sujets wie „Danseuse de Delphes“ oder „La Cathédrales engloutie“ aus den Préludes, Premier livre, auf einer anderen Spielwiese als der Exzentriker Satie. Fazil Say sucht auf seinem ersten französischen Album auch nach Gemeinsamkeiten der beiden Freunde. Sein Debussy lotet manche Tiefen und Widersprüche aus und betont die Kontraste. Die Gnossiennes des vier Jahre jüngeren Satie sind dagegen von changierenden Klangfarben und weiten Klangräumen durchdrungen.

Warner Classics CD 9029570567

Bertrand Chamayou Saint-Saëns: Concertos 2 & 5 / Solo Piano Works

In den Händen eines französischen Pianisten wie Bertrand Chamayou kommt die besondere Kantabilität der melodischen Linien in der französischen Klaviermusik, ihr Sinn auch für das Exotische, Klangsinnliche und Groteske geradezu beispielhaft zum Ausdruck. Nach seinem viel bewunderten Ravel-Album ist es nun der Schöpfer des „Karneval der Tiere“, Camille Saint-Saëns, dem Chamayou in den Klavierkonzerten op. 22 und op. 103 mit dem Untertitel „Ägyptisches“ eine ganze Palette neuer Farben abgewinnt. Chamayou kombiniert die Konzerte mit ausgewählter Solomusik von Saint-Saëns wie den Etudes op. 52 und 111, der Mazurka op. 66 und dem charmanten Valse nonchalante op. 110. In vielen Stücken ist der Weg zum Impressionismus bereits vorgezeichnet.

Erato/Warner Music CD 9029563426 / LP 9029563422

Joyce DiDonato Into the Fire

Mit zum Teil aufwendig durchinszenierten Programmen wie „War and Peace“ begeistert die amerikanische Mezzosopranistin Joyce DiDonato dieses Jahr ein riesiges Publikum. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer aktuellen Arbeit ist die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Komponisten Jake Heggie, der bereits die beiden Opern „Dead Man Walking“ und „Great Scott“ für DiDonato geschrieben hat. Bei dem hier veröffentlichten Livekonzert DiDonatos und des Brentano String Quartets aus der Londoner Wigmore Hall kurz vor Heiligabend 2017 mit Strauss-Liedern und Debussys 3 Chansons de Bilitis kam auch Jake Heggies Liederzyklus „Camille Claudel: Into the Fire“ nach Texten von Gene Scheer zur Aufführung. Darin geht es um die einstige Geliebte und Schülerin des Bildhauers Rodin.

Erato/Warner Music CD 9029564219

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NEUERSCHEINUNGEN Leif Ove Andsnes Neue Liebe zu Chopin Chopin hat der norwegische Pianistenstar Leif Ove Andsnes zwar immer gespielt. Aber gerade dieser Komponist war nie ein erklärter Schwerpunkt seines Repertoires und schon gar nicht seiner CD-Programme. Mit gutem Grund, denn Andsnes räumt ein, Chopin immer als schwierig empfunden zu haben. „Ich fühlte mich nicht wohl“, sagte er in Bezug auf Chopin. Ein ganzes Jahrzehnt ließ der Pianist verstreichen, bis er wieder eine Chopin-CD aufnahm. Mit den vier Balladen op. 23, op. 38, op. 47 und op. 52 sowie zwischengeschalteten Nocturnes – quasi zur Entspannung nach den Balladen-Schwergewichten – kehrt er nun zurück. Mit dem Programm ist Andsnes auf Deutschland-Tournee, die ihn im November durch große Metropolen wie Dresden, Berlin, München, Stuttgart und Frankfurt führt. Zu seiner neu aufgeflammten Chopin-Begeisterung sagt der Pianist: „In den

letzten zehn Jahren hat sich etwas in mir verändert. Ich weiß nicht genau, was mit mir passiert ist, aber im Gegensatz zu früher empfinde ich Chopins Musik heute als etwas absolut Einzigartiges und unglaublich Schönes. Ich habe jetzt eine viel engere Beziehung zu diesem Komponisten als zuvor.“ In den Nocturnes findet Andsnes zu wunderbar heiterem, zuweilen schlichtem, aber auch dunklem und stürmischem Ausdruck. Mit Hingabe spielt er die oftmals schwermütigen Themen der großen Balladen, die er als vielschichtige Meisterwerke Chopins betrachtet.

S ony Classical CD 19075822932

Benjamin Appl Mit Bach direkt zu den Menschen sprechen

Auf ein neues Album des in Regensburg geborenen und in London lebenden Baritons Benjamin Appl rund um das Kantaten- und Oratorienschaffen von Johann Sebastian Bach haben wir nur gewartet. Die Geschmeidigkeit seiner Stimme, die Fülle in allen Tiefen und Höhen sowie der gefühlvolle Gestaltungsreichtum kommen in Arien wie „Willkommen, werter Schatz“ aus der Kantate BWV 36 „Schwingt freudig euch empor“ und erst recht in der Arie „Mache Dich, mein Herze, rein“ aus der Matthäus-Passion einzigartig zum Ausdruck. Mit dem Concerto Köln an seiner Seite tauchen wir in ein fein und berührend klingendes Originalklang-Umfeld ein. Auch in den Rezitativen wie „Am Abend, da es kühle war“ fühlt man sich bei Appls kluger Deklamation an die Kunst Dietrich Fischer-Dieskaus erinnert. Im Aufbau folgt das Album dem Zyklus des Kirchenjahrs, wobei sich Appl und das Concerto Köln um ein breites Spektrum bemüht haben, das frühe und späte, aber auch weltliche Kantaten mit einbindet. „Johann Sebastian Bachs Kantaten und Passionen sin-

gen zu dürfen“, sagt Benjamin Appl, „ist ein großes Geschenk, denn für mich besitzen sie eine unbeschreibliche Kraft. Immer wieder staune ich, wie diese Musik direkt zu den Menschen spricht, sie bewegt und sich in ihren Augen widerspiegelt.“ Eine Besonderheit ist die Arie „Zu Tanze, zu Sprunge“ BWV 201, in der sich Bach auf die griechische Pan-Sage bezieht.

S ony Classical CD 19075851622

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NEUERSCHEINUNGEN Fauré Quartett Klavierquartett malt Bilder

Die hohe Kunst der Bearbeitung besteht ja darin, Hörgewohnheiten zu durchbrechen und gleichzeitig zu erweitern. Oft begegnen wir dabei Bearbeitungen für größere Besetzungen wie diverse Orchestrierungen von Modest Mussorgskys Klavierwerk „Bilder einer Ausstellung“ durch Maurice Ravel, Leopold Stokowski und sogar Vlademir Ashkenazy. In letzter Zeit werden aber auch Bearbeitungen für Kammermusikbesetzungen immer populärer. Das phänomenale Fauré Quartett hat nun Klavierquartettfassungen von Mussorgskys besagtem Klassiker „Bilder einer Ausstellung“ sowie Sergej Rachmaninows Ètudes-Tableaux eingespielt, die diesen Werken ganz andere Eindrücke verleihen. Warum fiel die Wahl gerade auf diese beiden Stücke? Die Grundidee dieser Aufnahme war eine Verbindung zweier Werke, deren jeweilige Orchestrierungen einst von Sergei Kussewittzki

angeregt worden waren. Für die Musiker des Fauré Quartetts war es nun außerordentlich spannend, sich zwischen den Klangwelten eines Sinfonieorchesters und eines Soloklaviers zu bewegen und eine eigene Positionierung als Kammermusiker zu finden. „Für uns war es interessant, in diese Arbeit einzutauchen“, sagt der Pianist des Fauré Quartetts, Dirk Mommertz. „Es war spannend, Klänge zu finden, die wir im klassischen Bereich so nicht verwenden. Wir erzählen die Geschichte der Bilder einer Ausstellung als Klavierquartett, als Kammermusikgruppe, aber vergessen Sie dabei die Kammermusik!“

B erlin Classics/Edel CD 0301116BC / 2LP 0301119BC

Jean-Guihen Queyras Vivaldi in reinster Form

Verbreitet haben sich die sechs Cellosonaten von Antonio Vivaldi in Europa zunächst über einen Raubdruck. Ohne Wissen des Komponisten gaben die Pariser Verleger Le Clerk der Jüngere und Madame Boivin im Jahr 1740 die Werke mit etlichen editorischen Eingriffen heraus. Glücklicherweise ist die Handschrift eines Kopisten aus Vivaldis Umfeld erhalten geblieben, sie liegt heute in der Bibliothèque Nationale de France. Und man braucht nicht extra zu erwähnen, dass die Solisten Jean-Guihen Queyras, Michael Behringer, Lee Santana und Christoph Dangel bei dieser Einspielung auf das authentische Material zurückgegriffen haben. Die vermeintliche Leichtigkeit der Werkserie für den Cellosolisten, die offenbar für einen Amateur entstanden war, ist trügerisch. Vivaldi folgte ganz dem Zeitgeist der Kammersonate seiner Zeit. Der Cellist Jean-Guihen Queyras entdeckte bei seiner Beschäftigung mit dem Zyklus etliche vielschichtige Details. Etwa in der fünften Sonate, die mit einem Oktavsprung, gefolgt von der fünffachen Wiederholung des Tons E, erklingt.

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Bewusst hat er dieses Werk an den Anfang des Albums gestellt, was sowieso legitim ist, weil Vivaldi den Zyklus mit Sicherheit nicht chronologisch verfasst hat. „Ich glaube“, gesteht Queyras, „diese Musik umhüllte schon immer mein tägliches Leben auf eine völlig natürliche, vertraute und fast organische Weise.“

h armonia mundi CD HMM 902278


NEUERSCHEINUNGEN

Jonas Kaufmann Italien reicht bis nach Berlin Das italienische Repertoire lässt den „Tenor der Tenöre“ Jonas Kaufmann einfach nicht los. Seit seinem vor zwei Jahren erschienenen Album „Dolce Vita“ ist das Verhältnis des WagnerSängers und großen Interpreten auch französischer Opern zu Opernarien, Canzonen, aber auch Songs aus Italien immer enger geworden. Kaufmann erzählt gern von seiner Jugend, wo er viele Urlaubswochen mit seinen Eltern an italienischen Orten und Stränden verbracht und die Musik des Landes lieben gelernt hat. Dazu gehörten damals auch italienische Evergreens und Schlager wie Giovanni d’Anzis schwungvolles „Voglio vivere cosi“ aus den Vierzigerjahren, das Kaufmann auch bei seinem gefeierten Open-Air-Auftritt in Berlin am 13. Juli nicht auslassen konnte. Zum berühmten Waldbühnen-Konzert an jenem lauen Sommerabend waren 20.000 Menschen erschienen, um Kaufmann, seiner nicht minder erfolgreichen Kollegin Anita Rachvelishvili und dem

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Jochen Rieders Leitung zu lauschen. Die Highlights aus diesem von Désirée Nosbusch moderierten Konzert erscheinen nun als Live-Mitschnitt auf CD, DVD und Blu-ray bei Sony Classical. In die Berliner Sommernachtsatmosphäre passte natürlich auch das Duett „Tu qui Santuzza“ aus Mascagnis „Cavalleria rusticana“, jenes Drama um die enttäuschte Liebe einer jungen Braut in einem südsizilianischen Dorf. Von Verdi hören wir gleich zu Beginn die virtuose Ouvertüre zu „I Vespri siciliani“, von Ponchielli das „Cielo e mar“ aus „La Gioconda“, und wenn man diese Heroen der italienischen Operngeschichte schon alle präsentiert, dann darf Giacomo Puccini natürlich nicht fehlen. Die Arie „Nessun dorma“ ist Jonas Kaufmann ja förmlich auf den Leib geschrieben. Dass der Sängerstar auch im leichten Genre erfolgreich ist, beweist er mit Lucio Dallas „Caruso“ und Salvatore Cardillios „Catari, Catari“.

S ony Classical CD 19075895152 / DVD 19075879319 / Blu-ray 19075879329

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NEUERSCHEINUNGEN Dan Ettinger & Stuttgarter Philharmoniker Mozart: Sinfonien 25 und 40

Der in Israel geborene Dirigent und Pianist Dan Ettinger ist seit Beginn der Spielzeit 2015/2016 Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker und Generalmusikdirektor der Landeshauptstadt Stuttgart. Sein Vertrag wurde im Juli 2016 vorzeitig bis Sommer 2023 verlängert. Zeit genug für das Allroundtalent, bei hänssler CLASSIC Aufnahmen mit den Stuttgarter Philharmonikern in neuester Klangqualität zu produzieren. Entschieden hat sich der smarte Chef der Stuttgarter für die frühe, 1773 in Salzburg entstandene Sinfonie g-Moll KV 183. Der Komponist war damals erst 17 Jahre alt. Und da man bei der Tonart ja gleich die weit berühmtere G-Moll-Sinfonie Nr. 40 KV 550 im Kopf hat, stellt sie Ettinger dem Frühwerk direkt gegenüber.

hänssler CLASSIC/Profil Medien CD HC18086

Shura Cherkassky Piano Masterpieces

Der 1995 in London verstorbene russische Pianist Shura Cherkassky war ein Meister klarer Konturen und entschlossener Steigerungen. Erst recht, wenn er hier im Rahmen der zehnteiligen CD-Sammlung mit Aufnahmen von 1923 bis 1963 ein Stück wie Liszts Ungarische Fantasie mit den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajans Leitung spielt. In dieser Sammlung sind neben großen Klassikern wie Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 und zweier Klavierkonzerte von Sergej Prokofjew und Dmitri Schostakowitsch auch große Raritäten zu hören. Etwa die drei chinesischen Stücke von Abram Chasins oder das charmante Stück „Eine musikalische Schnupftabakdose“ von Anatoli Ljadow. Die frühe Aufnahme der Ecossaise Es-Dur von Ludwig van Beethoven stammt von 1923.

Profil Edition Günter Hänssler/Profil Medien 10CD PH18037

Gerd Schaller & Prague Radio Symphony Orchestra Bruckner: Quintett F-Dur und Ouvertüre g-Moll

Verfügen wir vielleicht doch noch über eine 10. Sinfonie von Bruckner? Nein, es wurde kein bislang unbekanntes Manuskript gefunden, und es handelt sich bei dem Werk, das Gerd Schaller hier mit dem Prague Radio Symphony Orchestra eingespielt hat, auch nicht um eine Sinfonie, sondern eine Orchestrierung des Streichquintetts F-Dur. Wer dieses Stück im Original hört, wird das Gefühl nicht los, dass Bruckner seine sinfonische Ästhetik eins zu eins auf die Kammermusik übertrug. Für Schaller, der sich durch die Gesamtaufnahme aller Bruckner-Sinfonien bereits den Ruf eines der führenden Bruckner-Dirigenten erwerben konnte, zählt das orchestrierte Quintett zu den schönsten Kompositionen des Österreichers.

Profil Edition Günter Hänssler/Profil Medien CD PH16036

Profil Edition Günter Hänssler 15th Anniversary Edition

Mit Werken für „Viola d’Amore und Orchester“ von Stamitz, interpretiert von Gunter Teuffel und den Heidelberger Symphonikern, startete das Label Profil vor 15 Jahren seine beachtliche Erfolgsgeschichte. Rückblickend konnte das Label alle internationalen Tonträgerpreise abräumen und feiert den 15. Jahrestag nun mit einem 15-CD-Box-Set, auf dem passend zum Jubiläum 15 ausgesuchte Veröffentlichungen der vergangenen Jahre neu herausgebracht werden. Darunter sind Aufnahmen der beiden Stabat mater von Penderecki und Szymanowski unter Helmuth Rilling sowie die „Nassauische Hofmusik“ mit der Kantorei der Schlosskirche Weilburg und der Capella Weilburgensis. Die früheste Aufnahme der Sammlung mit Werken von Alfred Schnittke, gespielt von David und Tatjana Geringas, stammt von 1998.

Profil Edition Günter Hänssler/Profil Medien 15CD PH18084

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LABEL-JUBILÄUM

15 Jahre Profil Edition Günter Hänssler Ein Gespräch mit dem Gründer und Labelchef Herr Hänssler, Sie sind seit 30 Jahren aus dem klassischen Musikbetrieb nicht wegzudenken. Was hat Sie bewogen, nach der erfolgreichen Gründung von hänssler CLASSIC noch ein neues Label zu gründen? Frühere Geschäftspartner kamen auf mich zu, die ein kleines klassisches Label hatten, das zu klein war, um rentabel zu sein, und zu groß, dass man es beerdigen sollte. Relativ schnell konnten wir in Bereichen tätig werden, die bei hänssler CLASSIC nicht so prominent vertreten waren wie Sinfonik und Oper. Einen großen Schritt machten wir mit den Günter-Wand-Aufnahmen, der selbst bei den großen Orchestern auf fünf Probetage bestand und im Anschluss drei Konzerte in großen Städten ausverkaufte. Da kam eine Qualität raus, die alles andere als heute üblich ist. Und der nächste Meilenstein war die Edition mit dem MDR und der Sächsischen Staatskapelle Dresden. (…) Die Liga des Klangkörpers spiegelt sich auch in der imposanten Liste ihrer Kapellmeister: Schütz, Hasse, von Weber, Wagner, Busch, Kurt Sanderling, Blomstedt, Haitink, Thielemann, um nur einige zu nennen. Und es erfreut mich, wenn sich dann der Ring schließt. So ist ein Jahrhundertgeiger wie Frank-Peter Zimmermann, mit dem wir fantastische Aufnahmen in jüngster Zeit veröffentlicht haben, als Capell-Virtuose eingeladen. Sie sprechen vom Profil von Profil. Was ist das Markenzeichen des Labels? Naja, wer mich mit meiner langen Nase kennt, weiß, dass ich vom Schöpfer zumindest rein äußerlich Profil mitbringe. Ein Produzent, der von sich behauptet,

jede Veröffentlichung argumentieren zu können, ist vielleicht ein Scharlatan. Wenn Sie die großen Editionen und Serien anschauen, wie oben genannt, haben wir wohl schon Alleinstellungsmerkmale geschaffen. Dazu zählt sicher unser großes Engagement mit der aktuell komplettesten Bruckner-Edition auf 23 CDs beziehungsweise eine mit 18 mehrheitlich sinfonischen Werken und Gerd Schaller. Ein Jubiläum ist nicht nur eine Möglichkeit für ein Resümee, sondern auch für den Blick in die Zukunft. Was sind Ihre Pläne, wie stufen Sie die Zukunft der Tonträger ein? Wir haben bei den CDs weiterhin Wachstum, allerdings veröffentlichen wir relativ viel. Aktuell größter Wachstumsträger ist das Digitalgeschäft, was ich als gute Ergänzung zur CD sehe. Wenn meine Frau im Auto einen Musikwunsch hat, und ich habe die CD vergessen, kann ich ihn ihr per Stream trotzdem erfüllen. Ich bin mir relativ sicher, dass es künftig einen Träger geben wird, der hochauflösende 24oder 32-Bit-Aufnahmen abbildet. Hier haben wir gerade in Kooperation mit Siemens eine erste Veröffentlichung auf den Markt gebracht. Die auf 16 Bit beschränkte CD bildet nicht mehr den Stand der heutigen Aufnahmetechnik ab.

D as hier auszugsweise wiedergegebene Gespräch führte Manuela Neumann. Das vollständige Interview erscheint in der nächsten Ausgabe des Magazins CLASS. Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Profil Medien GmbH.

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NEUERSCHEINUNGEN

Collector’s Edition Zehn neue Boxen zum kleinen Preis Barocke Orgel- und Cembalowerke, romantische Orchesterentdeckungen, Klavierzyklen aus der Klassik und der Frühmoderne: Die zehn neuen Boxen der Collector’s Edition vereinen enzyklopädische Gesamtaufnahmen größter Klassikinterpreten – von wahren Einspielungslegenden aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis in die Zeit der Digitalaufnahmen. Im Mittelpunkt der Serienneuzugänge steht sicherlich Wilhelm Furtwänglers Brahms-Vermächtnis. Mit den Wiener und Berliner Philharmonikern und Solisten wie Yehudi Menuhin und Edwin Fischer öffnet sich hier ein Panorama mit den Sinfonien, dem 2. Klavierkonzert, dem Violinkonzert und dem Deutschen Requiem. Zu den Schätzen des Warner-Katalogs gehören auch die Aufnahmen des Pianisten Artur Schnabel. Der Urenkelschüler Beethovens ist mit Schubert-Interpretationen der Dreißiger- bis Fünfzigerjahre im neuen Remastering vertreten. Für eine ganz andere Generation der Klavierkunst steht Alexei Lubimov mit seinen bahnbrechenden Mozart-Sonaten von 1990 auf drei verschiedenen Hammerflügeln. Ähnliche Pionierleistungen bieten Marie-Claire Alains Bach-Orgelwerke und Olivier Beaumonts CouperinInterpretationen. Mit Klavier- und Orchestermusik von Ravel mit Samson François und André Cluytens, Saties Klavierwerken und Liedern mit Aldo Ciccolini, einer umfangreichen Sammlung der Werke von

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Gabriel Fauré, einer spanischen Box mit dem Pianisten Jean-Francois Heisser sowie den Sinfonien und Konzerten von Glasunow unter José Serebrier spannen die Veröffentlichungen einen weiten stilistischen Bogen.

Warner Music B ach: Sämtl. Werke für Orgel – Erato 15CD 9029563453 C ouperin: Sämtl. Werke für Cembalo – Erato 10CD 9029563455 F auré: Klavierwerke/Kammermusik/Requiem – Erato 12CD 9029563357 G lasunow: Sämtl. Sinfonien & Konzerte – Warner Classics 8CD 9029565143 S chubert: Klavierwerke/Forellenquintett/Lieder – Warner Classics 5CD 9029563376 B rahms: Sinfonien/Konzerte/Ein Deutsches Requiem – Warner Classics 6CD 9029563383 M ozart: Sämtl. Klaviersonaten – Erato 6CD 9029563458 S atie: Klavierwerke/Lieder – Erato 6CD 9029565101 R avel: Sämtl. Klavier- und Orchesterwerke – Erato 6CD 9029565147 A lbeniz, Granados, Falla u.a.: España – Erato 6CD 9029565149


NEUERSCHEINUNGEN Juan Diego Flórez Hommage an Lateinamerika

Gleich der erste, titelgebende Latinoklassiker „Bésame Mucho“ von Consuelo Velázquez ist ein echter Ohrwurm. Fast jeder kennt ihn. Aber selbst für den peruanisch-österreichischen Tenor und Opernstar Juan Diego Flórez war dieser Titel wie auch viele andere Lieder des südamerikanischen Kontinents in seinem jetzigen Leben ein wenig in den Hintergrund getreten. Und das, obwohl er mit den typischen Gattungen Valsescriollos, Marineras, Boleros, Rancheras und Tangos von Peru über Mexiko, Kuba und Argentinien doch eigentlich groß geworden war. „Meine Mutter und mein Vater ließen mich den Geist der lateinamerikanischen Musik in meiner Jugend kennenlernen“, berichtet der Sänger. „Als meine eigenen Kinder nun geboren wurden, wurde ich an diese Zeit zurückerinnert. Lateinamerikanisches Repertoire wird in meinem Leben immer wichtig bleiben, und dieses Album ist eine musikalische Hommage an Lateinamerika.“ Bei einem rhythmisch aufgepeitschten Titel wie „El tamalito“, bei dem Flórez von einem fantastischen lateiname-

rikanischen Instrumentalensemble unter anderem mit dem Gitarristen Carlos Ayala und dem QuijadaVirtuosen Leonardo „Gigio“ Parodi begleitet wird, kommt man richtig in Fahrt. Die Gitarrensoli von Hugo Fernando González im leidenschaftlich-melancholischen „Sombras“ sind in ihrer Eleganz und Virtuosität kaum zu übertreffen. Flórez brilliert aber auch in dem perkussionsreichen witzigen Tanz „La pollera colorá“.

S ony Classical CD 19075822942 4798143 / 2LP 4798144

Sir Simon Rattle, Magdalena Kožená und Stewart Skelton Gustav Mahler: Das Lied von der Erde

Das Münchner Konzert von Sir Simon Rattle, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Mezzosopranistin Magdalena Kožená und dem Tenor Stewart Skelton am 26. Januar 2018 im Herkulessaal mit Gustav Mahlers „Lied von der Erde“ war ein bewegendes Ereignis. Obwohl das Werk zwar den Titel „Das Lied von der Erde“ trägt, ist sein Thema kaum auf unser irdisches Dasein beschränkt. Es handelt von Transzendentalem und Überirdischem. In seinem nicht enden wollenden Ausklang hört es zwar irgendwann auf, ist aber im Geiste keineswegs beendet. Für Rattle hat dieses Werk auch eine Beziehung zu Debussy. „Mahler hat sich aber auch“, so berichtet der Maestro, „zu dieser Zeit intensiv mit Rachmaninows und Elgars Musik beschäftigt.“

BR-KLASSIK/Naxos Deutschland CD 900172

Iskandar Widjaja Mercy

Dass der Organist Cameron Carpenter einmal über den Geiger Iskandar Widjaja sagte, seine Musik sei nicht von dieser Welt, war sicher nicht auf echte Klänge aus dem Universum gemünzt. Auf seinem neuesten Album „Mercy“ aber greift der auch aus Fernsehauftritten vor allem in Ostasien bekannte Widjaja tatsächlich zu Himmelsgeräuschen und verbindet von der NASA aufgenommene Raumgeräusche mit der Violine. Der Titel „Mercy“ ist eine Komposition des britischen Komponisten und Elektronikspezialisten Max Richter. Widjaja stellt aber auch das Stück „River Flows in You“ des südkoreanischen Pianisten Yiruma Werken von Pärt und Bach gegenüber. Dieses Album, erläutert Widjaja, solle helfen, zu uns selbst zu finden und all unsere Sinne zu öffnen. Es sei eine Aufforderung auch zum Innehalten.

Neue Meister/Edel CD 0301115NM

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NEUERSCHEINUNGEN Vilde Frang Bartók und Enescu

Nach Schuberts und Mendelssohns Oktetten markiert das Streichoktett von George Enescu eine Art Schlusspunkt in der Gattungsgeschichte der Romantik. Spätere Oktett-Beiträge etwa von Strawinsky oder Varèse konzentrierten sich eher auf Bläserbesetzungen. Das zu Unrecht vernachlässigte Enescu-Oktett op. 7 aus dem Jahr 1900 hat die norwegische Geigerin nun mit exklusiven Kollegen wie Nicolas Altstaedt und Erik Schumann aufgenommen und mit Bartóks 1. Violinkonzert zusammen mit dem Orchestre de Radio France auf einer CD veröffentlicht. Beide Komponisten kamen 1881 zur Welt, schlugen stilistisch aber individuelle Wege ein. Im Violinkonzert, das erst 13 Jahre nach Bartóks Tod uraufgeführt wurde, bringt Frang die ganze Leidenschaft des jungen Komponisten zum Ausdruck.

Warner Classics CD 9029566255

Hélène Grimaud Memory

„Memory“ ist vielleicht eines der persönlichsten Soloalben des Weltstars Hélène Grimaud, präsentiert sie hier doch Werke, denen sie eine besondere Wirkungskraft auf ihre Seele zuspricht. „Musik ist hier die Erinnerung an die Erinnerung“, kommentiert die Französin. „Die Musik führt uns auf alles zurück, was man je gefühlt, gesehen und berührt hat.“ Stücke wie die lyrischen Bagatelles des ukrainischen Zeitgenossen Valentin Silvestrov, Chopin-Walzer und -Mazurkas, Erik Saties „Pièces froides“, Debussys Suite bergamesque und Nitin Shawnees „Breathing Light“ empfindet Grimaud als Hilfe, Erinnerungen aus der Vergangenheit wachzurufen. „Ich fasse sie aber nicht als Link in die Vergangenheit auf, sondern als führende Hilfe in der Gegenwart und als Schlüssel für die Zukunft.“

Deutsche Grammophon/Universal Music CD 4835710

NEU AB 28.09.2018 Claire Huangci The Rachmaninow Preludes

Die junge, für ihr feines und ausbalanciertes Klavierspiel bewunderte Pianistin Claire Huangci wendet sich mit Vorliebe größeren Werkzyklen zu, um, wie sie sagt, „die längeren Bögen im Leben eines Komponisten zu verstehen.“ Mit der Einspielung von Chopin-Nocturnes oder Scarlatti-Sonaten hat das chinesisch-amerikanische Talent bereits viele neue Seiten der Interpretation im Romantik- und Barock-Repertoire ausgelotet. Nun wendet sich Huangci zum Beispiel den Préludes op. 23 und den Préludes op. 32 von Rachmaninow zu, in denen sie nach Wegen sucht, Stimmungen nicht allein auszudrücken, sondern herbeizuführen. Huangcis elegante Gestaltung, ihre filigrane Virtusosität und ausgewogene Emotionalität lassen Rachmaninows Préludes dabei ganz neu und ungewohnt klingen.

Berlin Classics/Edel CD 0301075BC

NEU AB 05.10.2018 Hilary Hahn Plays Bach

Viele werden sich wundern, dass bei Decca nun ein Album mit demselben Titel „Hilary Hahn plays Bach“ erscheint, den die großartige Geigerin vor mehr als zwanzig Jahren schon einmal gewählt hat. Dies geschieht aus gutem Grund, denn die neue Aufnahme mit der Bach-Partita Nr. 1 und den Sonaten Nr. 1 und 2 ist eine Fortsetzung des Albums der jungen Hahn. „Keine Woche ist seit der alten Aufnahme vergangen“, erzählt Hahn, „ohne dass ein Publikum mich gefragt hat, wann ich den Rest des Sets aufnehmen werde.“ Nun ist es geschehen, und wer genau hinhört, wird eine Veränderung bei dieser Einspielung bemerken. Hahn präsentiert nicht nur brillante Technik, sondern eine neue Kraft der musikalischen Gestaltung.

Decca/Universal Music CD 4833954

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NEU AB 05.10.2018 Igor Levit Dem Leben, dem Menschen und der Musik auf der Spur Der 1987 geborene Russe Igor Levit ist eine Ausnahmeerscheinung unter den Pianisten der Weltspitze. Vielgehörten Werken des Klavierrepertoires verleiht er mit individuellen Lesarten neue Pulsschläge. Selbst ein Werk wie Ferruccio Busonis Fantasie nach Bach BV 253 erhält bei ihm hinreißend weiche Konturen, eine helle Klangfarbe und eine schwebende Leichtigkeit. Levit beherrscht die Kunst der Zäsur ganz einzigartig. Oft lässt er nur Bruchteile einer Sekunde vor einem neuen Einsatz verstreichen und verändert den Ausdruck einer Passage damit radikal. Auf seinem neuen Album „Life“, das die ganze Bandbreite seines Ausdrucks und seiner breiten Repertoirevorlieben präsentiert, geht es Levit um das Leben, seine Höhen und Tiefen, seinen Kummer, seine Leidenschaften und die nie versiegende Hoffnung auf Frieden. Es geht ihm aber auch um den Menschen und das Menschliche, das Stücke wie „A Mensch“ von seinem Lieblingszeitgenossen Frederic Rzewski, dem Schöpfer der von Levit in alle Welt getragenen Nano-Sonaten, und „Peace Piece“

des Jazzpianisten Bill Evans auf unterschiedlichste Weise aufgreifen. Ein Höhepunkt des neuen Albums sind die „Geistervariationen“ von Robert Schumann, die der schwerkranke, von Halluzinationen geplagte Komponist 1854 in größter Verzweiflung niederschrieb. Aufregend ist aber auch Liszts Bearbeitung des Feierlichen Marsches zum Heiligen Gral aus Wagners „Parsifal“.

S ony Classical 2CD 88985424452 – signierte Ausgabe zur Plattenladenwoche erhältlich (siehe S. 23/24)

Elsa Dreisig Ein Blick in die Zukunft

Dass sich eine Sängerin in den von ihr dargestellten Figuren widerspiegelt und mit ihnen verschmilzt, ist der Idealfall einer guten Opernbesetzung. Die französisch-dänische Sopranistin Elsa Dreisig, der neue Stern am Sopranistinnen-Firmament, ist eine Meisterin dieser Kunst. Sie interpretiert den Begriff des Spiegels aber noch viel weiter. „In gewisser Weise betrachte ich das Album ‚Miroir(s)‘ als künstlerischen Anstoß – weniger als ‚Spiegel‘ meines derzeitigen Opernrepertoires, sondern als ‚Spiegel‘ dessen, was mich derzeit antreibt. Es ist eher ein Blick in die Zukunft.“ Dieser Blick in die Zukunft drückt sich schon allein in der Tatsache aus, dass die bereits mit etlichen Preisen ausgezeichnete Sängerin für ihr Debütalbum bei Warner nur vier Arien ausgewählt hat, die sie bereits auf der Bühne gesungen hatte. Mit Figuren wie der Rosina bei Rossini und der verheirateten Gräfin in Mozarts „Figaro“ oder der Prinzessin Salome in Opern von Massenet und Strauss beleuchtet sie einen einzigen Charakter in unterschiedlichen Stücken. Selbstbewusst

singt sie die Strauss-Salome in französischer Sprache. Mit einem Ausschnitt aus „Romeo & Juliette“ des Beethoven-Zeitgenossen Daniel Steibelt legt sie gar eine Weltersteinspielung vor. Nach gefeierten Auftritten in Europa gelingt Dreisig mit dieser Sammlung musikalischer Frauenporträts ein überaus persönliches Album.

E rato/Warner Music CD 9029563413

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NEU AB 05.10.2018 Christina Pluhar Zu musikalischen Sternen gegriffen Jedes Kunstwerk entstehe technisch so, wie der Kosmos entstand, sagte der russische Maler und Theoretiker Wassily Kandinsky einmal. Nämlich durch Katastrophen, die aus dem chaotischen Gebrüll der Instrumente zum Schluss eine Sinfonie bildeten, die Sphärenmusik heiße. Die mathematischen Regeln der Musik unterstützen diesen Vergleich und, blickt man zurück in die Zeit der Alten Musik, dann galt die Musik von jeher als klingendes Abbild der Himmelserscheinungen und Bewegungen der Gestirne. Die große Grenzgängerin der Alten Musik Christina Pluhar und ihr Ensemble L’Arpeggiata wählten aus diesem Grund den Begriff „Himmelsmusik“ für ihr aktuelles Album. Und sie luden zur Unterstützung einen wahren „Stern“ des Sängerkosmos, den Countertenor Philippe Jaroussky, für dieses Album ein. Wie gewohnt erweitert Pluhar mit Anleihen aus dem Jazz, der Folk-Musik

sowie Improvisationen und Bearbeitungen barocker Vorlagen mit zeitgenössischen Mitteln die wunderbaren Stücke von Johann Sebastian Bach und Heinrich Schütz. Mit Werken der Schütz-Schüler Johann Theile und dem in Schweden und in Dresden einst populären Christian Ritter sind aber auch etliche Repertoireraritäten unter den eingespielten Stücken. Nur wenig bekannt ist auch die Musik des Rudolstädter Hofmusikers Philipp Heinrich Erlebach, des Organisten und Vorgängers von Dietrich Buxtehude in Lübeck Franz Tunder sowie des aus Mühlhausen stammenden Johann Rudolf Ahle.

E rato/Warner Music Ltd. Deluxe-Ed. CD 9029563400

Bernhard Haitink & Staatskapelle Dresden Bruckner, Mahler, Beethoven u. a.

Die großen Sammlungen des Labels Profil Edition Günter Hänssler wie die Semperoper-Edition und vor allem die Edition Staatskapelle Dresden fokussieren bestimmte Teile des Klassikmarktes messerscharf. Mit der Staatskapelle Dresden hat der niederländische Stardirigent Bernhard Haitink unglaubliche Konzerte produziert, die hier auf sechs CDs in Aufnahmen aus den Jahren 1995 bis 2002 imposante Eindrücke verleihen. Bruckners 8. Sinfonie und Gustav Mahlers monumentale 2. Sinfonie (letztere mit den Gesangssolisten Charlotte Margiono und Jard van Nies) sind hier in Live-Aufnahmen aus der Semperoper zu hören. Aber auch Frank Peter Zimmermann, der zu Beethovens Violinkonzert ein besonders inniges Verhältnis hat, tritt hier an der Seite Haitinks auf.

Profil Edition Günter Hänssler/Profil Medien 6CD PH14002

NEU AB 12.10.2018 Alexandre Tharaud Beethoven Sonatas opus 109, 110, 111

Für Alexandre Tharaud wäre jede Art von Festlegung auf ein bestimmtes Repertoire oder gar auf bestimmte Komponisten nur eine Belastung. Der Feingeist unter den französischen Pianisten liebte von Beginn an die Vielfalt. Rameau, Scarlatti und Bach hatte er in den Fokus genommen, bevor er einen Ausflug zu Chopin und sogar zur Klaviermusik der 1920er-Jahre machte. Nun legt der Pianist sein diskografisches Beethoven-Debüt ausgerechnet mit den hochkomplexen späten Sonaten op. 109, 110 und 111 vor und findet dabei zu besonderen Finessen der Beethoven-Interpretation. Ein Höhepunkt ist der Variationssatz aus op. 111. Dabei erinnert er sich auch an die leichte, fließende Artikulation seiner Barockmusikinterpretationen und füllt Beethovens späte Werke mit einer ungeheuren Poesie.

Erato/Warner Music CD+DVD 9029563382

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NEU AB 12.10.2018 Martin Stadtfeld Der Liebe zu Bach Taten folgen lassen Martin Stadtfeld gilt zu Recht als einer der bedeutendsten Bach-Interpreten der Gegenwart. Seine präzisen Phrasierungen, die ausgewogene Anschlagskultur und die Intensität seines Ausdrucks machen seine konzentrierten und immer wieder hinterfragten und optimierten Bach-Interpretationen zu einem Erlebnis. Stadtfeld aber geht noch weiter in seiner Begeisterung für diesen Komponisten. Schon lange beschäftigt er sich mit eigenen Klavierbearbeitungen von Bach-Werken und stellt sich damit in eine Reihe berühmter Vorgänger wie Robert Schumann, Johannes Brahms und Ferruccio Busoni. Schon früher flocht er in seine Live-Auftritte eigene Klavierbearbeitungen bachscher Orgelstücke oder eine Klavierfassung des berühmten E-Dur-Violinkonzerts ein. Jedem Stück gibt Stadtfeld ein spezielles, seinem jeweiligen Stimmungscharakter angepasstes Klangbild. Bei seinem neuen Album „Homage to Bach“ stehen Martin Stadtfelds Bearbeitungen einzig und allein im Mittelpunkt. Neben der

Klavierfassung der berühmten Chaconne aus der 2. Violinpartita d-Moll BWV 1004 hören wir Choralund Choralvorspielbearbeitungen, Fugen, Präludien und Kanons. „Man könnte überspitzt ausdrücken“, sagt Martin Stadtfeld, „Bach hat in seinen letzten Lebensjahren fast nur noch Kanons geschrieben, und die haben mich in den Bann gezogen.“ Für seinen Zyklus hat Stadtfeld zudem eine eigene Stimmung des Flügels entwickelt.

S ony Classical CD 88985455992 – signierte Ausgabe zur Plattenladenwoche erhältlich (siehe S. 23/24)

Daniil Trifonov Jugendliebe Rachmaninow

Rachmaninow ist aus dem Leben des russischen Pianisten Daniil Trifonov überhaupt nicht wegzudenken. Lange bevor seine Karriere begann, war der jugendliche Trifonov schon fasziniert von der Kunst seines Landsmanns. Er erwarb jede nur verfügbare Aufnahme von Rachmaninows Werken und holte sich Inspirationen in vielfacher Hinsicht sowohl mit Blick auf technische Fragen des Klavierspiels als auch auf den Umgang des Komponisten mit der Tradition. Dass Trifonov nun, begleitet vom Philadelphia Orchestra unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin, die Gesamteinspielung der Klavierkonzerte Rachmaninows mit den Konzerten Nr. 2 und 4 beginnt und diesen Werken Bach-Transkriptionen des Meisters gegenüberstellt, ist Ausdruck dieser tiefen Verbindung zum Komponisten. In der Transkription der Partita für Violine solo von Rachmaninow erkennt Trifonov viele Anlehnungen

an die Polyphonie des 2. Klavierkonzerts von Rachmaninow. „Rachmaninows Bach-Transkriptionen sind brillant“, findet Trifonov. „Und sie sind in einer gewissen Art auch sehr humorvoll.“ Tatsächlich verlässt Rachmaninow ja nicht die Grundstruktur der Originalvorlage, baut aber kleine, mit überkreuzten Händen zu spielende Akzente ein, die die Klavierfassungen sehr speziell machen. Die Aufnahmen des 1. und 3. Klavierkonzerts von Rachmaninow mit Trifonov als Solisten folgen im Herbst 2019.

D eutsche Grammophon/Universal Music CD 4835335

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NEU AB 12.10.2018 Valer Sabadus Freunde wie Zwillinge Der Countertenor Valer Sabadus begibt sich auf die Spuren einer musikhistorisch bedeutsamen Männerfreundschaft. „Caro gemello“, lieber Zwilling, pflegten sich der weltberühmte Kastrat Farinelli alias Carlo Broschi und der nicht minder berühmte Librettist Pietro Metastasio gegenseitig anzusprechen. In einem Farinelli gewidmeten Sonett schwärmte Metastasio einmal: „Ich liebe dich so, wie Farinelli es verdient, geliebt zu werden.“ Die Freundschaft der Männer reicht weit an den Beginn der Laufbahnen von Farinelli und Metastasio zurück. 1720 war Farinelli gerade mal 15 Jahre alt und Schüler des damals überaus populären Nicola Porpora. Bei dessen von Metastasio getexteter Serenata „Angelica e Medoro“, wo er die Rolle des Hirten Tirsi sang, feierte Farinelli erste Triumphe. Metastasio, der die Rechtsanwaltslaufbahn eingeschlagen hatte und trotzdem rauf und runter Libretti verfasste, fühlte sich zu Farinelli hingezo-

gen. Die Wege beider Künstler trennten sich zwar, ihr Kontakt aber sollte jahrzehntelang nicht abreißen. Begleitet vom Concerto Köln singt Sabadus von Metastasio getextete Arien aus Johann Adolf Hasses „Ruggiero“, Nicola Confortos „Nitteti“, Antonio Caldaras „La morte d’Abel“ und besagter Serenade „Angelica e Medoro“ von Nicola Porpora. Aufgenommen hat Sabadus auch die Arien „Adriano in Siria“, bei der Metastasios Textautorschaft nicht gesichert, aber sehr wahrscheinlich ist.

S ony Classical CD 88985305382 – signierte Ausgabe zur Plattenladenwoche erhältlich (siehe S. 23/24)

NEU AB 19.10.2018 Peter Gregson Bach: The Cello Suites – recomposed

Wenn es einen Komponisten gibt, der Bearbeitungen und Transformationen in neue Sounds besonders gut verträgt und sie zum Teil sogar herausfordert, dann ist es Bach. Der schottische Cellist Peter Gregson, der gerade einen Exklusivvertrag bei der Deutschen Grammophon unterschrieben hat, nahm die Cellosuiten mit seinen fünf Kollegen Richard Harwood, Reinoud Ford, Tim Lowe, Ben Chappell und Katherine Jenkinson neu auf und verband das Material mit elektronischen Sounds der Extraklasse. „Ein Musiker muss etwas erschaffen, das in seiner Zeit Relevanz hat“, sagt der Komponist von Filmmusik und vieler funktionaler Musikstücke. „Man kann sich täuschen, wenn man starr auf eine Sache zusteuert. Ich hingegen will mich einlassen auf wechselnde Landschaften.“

Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD 4835529

Jean Rondeau Scarlatti Sonatas

555 Cembalo-Sonaten hat Domenico Scarlatti geschrieben, und wenn man sie komplett aufführen wollte, bräuchte man 35 Stunden. Der einst am Hof in Madrid so erfolgreiche Vielschreiber und Kammervirtuose scheint aus der Zeit gefallen zu sein, in die er mit Bach und Händel hineingeboren wurde. Seine Stücke sind durchzogen von ungewohnten Rhythmen aus ungarischer, italienischer, aber auch spanischer Musik. Für den französischen Cembalisten Jean Rondeau ist diese Vielfalt und Grenzenlosigkeit von Scarlattis Kosmos gerade die Herausforderung. „Cembalo zu spielen“, sagt er, „ist so etwas wie die Entschlüsselung einer alten Sprache.“ Rondeau schlüpft in einem im Booklet zu lesenden fiktiven Brief Scarlattis an die spanische Königin, aber auch mit Worten in die Rolle des Komponisten.

Erato/Warner Music CD 9029563368

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NEU AB 26.10.2018 Jakub Józef Orliński Unterwegs in der Welt barocker Raritäten

Einem Breakdancer und einem Countertenor in Personalunion begegnet man eher selten. Der polnische Countertenor Jakub Józef Orliński ist in beiden Künsten erfolgreich. Beim Breakdance-Wettbewerb Red Bull BC One Poland Cypher Competition etwa konnte er sich als Vierter profilieren. Die geistige und körperliche Vielfalt des 28-Jährigen überträgt sich unmittelbar auf sein imposantes stimmliches Erscheinungsbild. Nie übertreibt Orliński im Ausdruck und lässt auch schlichter Gestik Raum. Viel Volumen und eine schillernde Farbigkeit prägen seine außergewöhnliche Stimme. Er selbst bezeichnet sich gern als „Lebensreisender“, dem das Unterwegssein in der Welt immer neue Energie verleihe. Unterwegs ist Jakub Józef Orliński bei seinem zweiteiligen Debütalbum „Anima Sacra“ mit dem Ensemble Il pomo d’oro mit wahren Raritäten und Weltersteinspielungen aus den Federn spätbarocker Komponisten der neapolitanischen Schule wie Domènec Terradellas, Domenico Sarro, Francesco Feo, Gaetano Maria Schiassi, Francesco

Durante und Francesco Nicola Fago sowie außerdem Johann Adolf Hasse und Jan Dismas Zelenkas. Aus Fagos wenig bekannter Oper „Il Faraone Sommerso“ aus dem Jahr 1709 singt Orliński die Arie „Alla Gente a Dio Diletta“. Unter den Sakralwerken ist auch die Arie „Mea Tome“ aus Hasses Oratorium „Sanctus Petrus Et Sancta Maria Magdalena“ sowie ein Ausschnitt aus Zelenkas „Gesu al Calvario“.

E rato/Warner Music CD 9029563374

Ian Bostridge & Antonio Pappano Requiem – The Pity of War

Heute befinden wir uns erneut in einem Zeitalter verheerender Kriege, die das Gleichgewicht der Welt bedrohen. Der Erste Weltkrieg, an den Bostridge und Pappano auf ihrem Album „Requiem – The Pity of War“ erinnern, ging vor 100 Jahren zu Ende, und Bostridge fragt: „Wie kann man die Erfahrung und die künstlerischen Auswirkungen dieses Krieges in einem Liederzyklus darstellen?“ Zur Einspielung kamen „Ich will dir singen ein Hohelied“ des 1915 gefallenen Komponisten Rudi Stephan sowie „A Shropshire Lad“ des 1916 getöteten Briten George Butterworth. Vom Zeitgeist und der drohenden Katastrophe berührt erscheinen auch drei Lieder aus Gustav Mahlers „Des Knaben Wunderhorn“. Kurt Weills „Four Walt Whitman Songs“ stammen hingegen vom Ende des Zweiten Weltkriegs.

Warner Classics CD 9029566156

Shunske Sato & Il pomo d’oro Bach Violin Concertos

Der große Johann Sebastian Bach stand bisher gar nicht unbedingt im Zentrum des Programms vom famosen Barockensemble Il pomo d’oro. Nach fantastischen Projekten mit Max Emanuel Cencic, Jakub Józef Orliński und Edgar Moreau ändert sich das nun aber. Kein Geringerer als Shunske Sato, der Konzertmeister der Niederländischen Bachgesellschaft (De Nederlandse Bachvereniging), gab den Anstoß für die Aufnahme der bachschen Violinkonzerte BWV 1041 und 1042 sowie dem Doppelkonzert BWV 1043, bei dem er von der Barockviolinistin und musikalischen Leiterin Zefira Valova begleitet wird. Eine Besonderheit dieses Albums ist zudem die Einspielung des Violinkonzerts g-Moll BWV 1056, der rekonstruierten Violinfassung des Cembalokonzerts f-Moll BWV 1056.

Erato/Warner Music CD 9029563387

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TOP 20 KLASSIK-CHARTS SEPTEMBER 2018

2

1

1

Dolce Vita

1 g

Jonas Kaufmann, Orchestra del Teatro Massimo di Palermo, Asher Fisch

2

Six Evolutions - Bach: Cello Suites

NEU

3

Yo-Yo Ma

Sony Classical

Sony Classical

George Szell - The Complete Columbia Album Collection Sony Classical

3

11

Nightfall

NEU

Alice Sara Ott

12

Islands - Essential Einaudi

10 m

Ludovico Einaudi

13

Hommage à Penderecki

NEU

Anne-Sophie Mutter

14

Georges Bizet: Carmen (Bregenzer Festspiele 2017)

19 k

Gaelle Arquez, Daniel Johansson, Paolo Carignani, Kasper Holten, Wiener Symphoniker

15

A Voice from Heaven - British Choral Masterpieces

NEU

Robert King

DG

Decca Records

NEU

George Szell

4

Wagner - Die Meistersinger von Nürnberg

3 m

Michael Volle, Klaus Florian Vogt, Barrie Kosky, Bayreuther Festspiele & Phillipe Jordan

5

Sommernachtskonzert 2018 / Summer Night Concert 2018

2 m

Valery Gergiev & Wiener Philharmoniker

6

Bernstein: Symphony No. 2 (The Age of Anxiety)

16

Richard Wagner: Tristan und Isolde

Krystian Zimerman & Berliner Philharmoniker & Simon Rattle

20 k

Leonard Bernstein, Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Peter Hofmann, Bernd Weikl

17

Diva - The Very Best Of Anna Netrebko

7 m

Anna Netrebko

NEU

DG

Sony Classical

DG

DG

C-Major

Vivat

7

The Blue Notebooks

5 m

Max Richter

8

Complete Recordings on Deutsche Grammophon

18

Handel-Mendelssohn: Israel in Ägypten

Claudio Abbado & Berliner Philharmoniker

NEU

Robert King

19

Verdi: Otello

NEU

9

DG

Leonard Bernstein Edition - The Vocal Works

NEU

Leonard Bernstein

10

Elements

9 m

DG

Ludovico Einaudi

Sony Classical

We Love Music

6 m

Complete Works

NEU

Leonard Bernstein

Die Offiziellen Deutschen Klassik-Charts werden von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V. ermittelt. Basis der Top 20 sind die Verkaufs- bzw. Nutzungsdaten von Klassik-Alben im Zeitraum 10.08.2018 - 06.09.2018.

klassikerleben

22 KLASSIKERLEBEN.DE

DG

Vivat

Jonas Kaufmann, Marco Vratogna, Maria Agresta, Antonio Pappano & Orchestra Of The Royal Opera House

20

C-Major

Sony Classical

DG

GfK Entertainment


15.-20.10.2018 LABEL-JUBILÄUM

PLATTENLADENWOCHE X

plattenladen

Seit 2009 gibt es die deutschlandweite Kampagne von Plattenläden für Plattenläden. Events wie intime Konzerte im Plattenladen sowie limitierte Sonderveröffentlichungen, die es exklusiv nur in den teilnehmenden Läden gibt, locken seitdem jeden Herbst die Musikfans in die Plattenläden. Unterstützung bekommen die Läden dabei von vielen Künstlern, sei es durch Videobotschaften, Auftritte im Plattenladen oder gar eine offizielle Funktion wie die des Schirmherrn. Dies ist bei der 10. Plattenladenwoche Rea Garvey.

WOCHE

Eine Zusammenfassung der limitierten, in diesem Heft vorgestellten Klassik-Angebote zur Plattenladenwoche findet sich auf der Heftrückseite, viele weitere Informationen zur Plattenladenwoche X auf der Website plattenladenwoche.de. Zum Jubiläum gibt es 2018 übrigens kein Eröffnungskonzert – sondern davon gleich drei! Am Montag, den 15. Oktober, werden Klassik-Pianist Martin Stadtfeld (bei LUDWIG BECK in München), Jazz-Trompeter Nils Wülker (im KulturKaufhaus Dussmann in Berlin) und die Rockband Brett (bei Michelle Records in Hamburg) parallel die Plattenladenwoche eröffnen – drei Auftritte, die in ihrer Unterschiedlichkeit exemplarisch für die Bandbreite und Vielfalt der teilnehmenden Plattenläden stehen. Der Dreiklang zur Eröffnung ist dabei nur der Auftakt zu einer Woche voller guter Musik, kreativer Aktionen und Events in teilnehmenden Plattenläden. Ein Besuch im Plattenladen lohnt sich immer, aber zur Plattenladenwoche eben noch ein bisschen mehr.

KLASSIK-HÄNDLER:

01099 Dresden Opus 61 Klassik Jazz Bautzner Str. 6

Friedrich-Wieck-Str. 4

02763 Zittau CD-Studio Markt 13

10625 Berlin Musik Cantus-Riedel Bismarckstr. 5

8

str. 90

10117 Berlin Dussmann das KulturKaufhaus Friedrich-

10629 Berlin Oldschool Walter-Benjamin-Platz 2

10777 Berlin L&P Classics Welserstr. 28

20354 Hamburg HANSE CD Musik im Hanse-Viertel Große Bleichen 36

Stralsund Mühlenstr. 1

Buchholz Smile Records Bremer Str. 1 zentrum Breite Str. 79

23552 Lübeck Klassik Kontor Königstr. 115

24103 Kiel Ruth König Klassik Dänische Str. 7

37073 Göttingen TonKost Jüdenstr. 31

53474 Bad Neuenahr aktiv musik Plattenkiste Post­str. 7 56068 Koblenz Musik Thilemann Schlossstr. 35

ger Str. 24/I

54290 Trier Christian Reisser Fleischstr. 30/31

55116 Mainz Mainzer Musikalienzentrum Große Lang-

65183 Wiesbaden La Musica Kleine Langgasse 5

72070 Tübingen Rimpo Tonträger Ammer­gasse 23

77652 Offenburg La Musica Langestr. 38

Freiburg Rombach Klassik Bertoldstr. 10

64285 Darmstadt CD Bessungen

71229 Leonberg Die Tonleiter Leonber76133 Karlsruhe Musik Schlaile Kaiserstr.

79098 Freiburg Compact Disc Center Schiffstr. 8

79098 Freiburg Musicus Freiburg Salzstr. 41/43

Bauer & Hieber Musikalienzentrum München Landschaftstr. 1 – Im Rathaus

79098

80331 München

80331 München LUDWIG BECK

86899 Landsberg Discy Herzog-Ernst-Str. 179 b

91054 Erlangen

91054 Erlangen Bongartz – Musik in allen Formaten Hauptstr. 56

99423 Weimar

Kaufhaus der Sinne Marienplatz 11 musica.de

47798 Krefeld Sym-Phon Ostwall

53111 Bonn Beethoven-Haus Bonngasse 18

60311 Frankfurt /Main CDs am Goethehaus Am Salzhaus 1

Bessunger Str. 54 175

45127 Essen proust WÖRTER + TÖNE Am

45128 Essen proust in der Philharmonie Huyssen­allee 53

50667 Köln TONGER – Haus der Musik Zeughausstr. 24

gasse 1

34117 Kassel Bauer & Hieber Stände­

42551 Velbert Musik Schallowetz Friedrichstr. 240

44787 Bochum aktiv-Musicpoint Kortumstr. 97 (City­passage) Handelshof 1

21244

23552 Lübeck Presse-

38100 Braunschweig Buchhandlung Graff Sack 15

40212 Düsseldorf Musikhaus Jörgensen Berliner Allee 67

122

10785

18439 Stralsund Schallplattenladen

Berlin Shop in der Berliner Philharmonie Herbert-von-Karajan-Str. 1

platz 13

01326 Dresden Sweetwater

04109 Leipzig Gewandhausshop Augustusplatz

Musik­haus 19 Geleitstr. 19

Alle teilnehmenden Händler auf www.plattenladenwoche.de

klassikerleben 23


E S T. 2

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s!

l a i c e Sp

LIMITIERTE KLASSIK-ANGEBOTE

Signierte Ausgaben (nur solange der Vorrat reicht)

Martin Stadtfeld live am 15.10.2018 bei LUDWIG BECK Kaufhaus der Sinne am Marienplatz in München

PHONONET

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