FRÜHLING 2017 Ausgabe 51
klassikerleben
Empfehlungen des Klassikfachhandels
Jonas Kaufmann
Das Lied von der Erde
Martin Stadtfeld • Christiane Karg • Philippe Jaroussky Arcadi Volodos • Diana Damrau • Andris Nelsons u. v. a. klassikerleben.de
EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, Selbst für einen so heldenhaften Tenor wie Jonas Kaufmann gibt es Partien, die er lange reifen lässt, bevor er sich ihnen stellt. Kaufmanns Begegnung mit Mahlers „Lied von der Erde“ gehört in diese Kategorie, und der Sänger hat einen hinreißenden Zugang gefunden. Eine ganz eigene Stimm- und Interpretationsfarbe schafft auch Kaufmanns Kollegin Diana Damrau, die dem großen Meister der französischen Grand opéra, Giacomo Meyerbeer, ein Album widmet. Französisches Repertoire ist zudem das Thema der Sopranistin Christiane Karg, die Gedichtvertonungen aus dem 19. Jahrhundert aufgenommen hat. Aber auch das 20. Jahrhundert ist mit Operettenmelodien, gesungen von Alexander Jay, oder einem Crossover-Album von Chilly Gonzales und Jarvis Cocker vertreten. Ein großes Thema dieses Frühjahrs ist der Cellist Mstislaw Rostropowitsch, dessen 90. Geburtstag und 10. Todestag wir gerade gedenken. Unter anderem 40 CDs und 3 DVDs widmet Warner dem einstigen Jahrhundert-Cellisten. Für Freunde des Authentischen hält Sony ein Brahms-Album des Russen Arcadi Volodos bereit, das Aufnahmen ohne jeden nachträglich hinzugefügten Schnitt präsentiert. Volodos’ französischer Kollege Marc-André Hamelin beschäftigt sich indessen mit Klavierkonzerten von Rachmaninow und dessen weniger bekanntem Zeitgenossen Nikolai Medtner. Naxos feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag mit einer fulminanten Box mit 30 CDs. Übrigens: Auch wir feiern Jubliläum: Vor genau zehn Jahren, im April 2007, erschien die erste Ausgabe von „klassik erleben“. Anlässlich dieses runden Geburtstages verlosen wir hochwertige, zum Teil streng limitierte Klassik-Boxen, unter anderem von Nikolaus Harnoncourt, Itzhak Perlman, Herbert von Karajan sowie die Naxos-Jubiläums-Box. Das Händler-Porträt ist in dieser Ausgabe der „Tonleiter“ in Leonberg gewidmet.
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HIGHLIGHTS: Sir John Gardiner/Monteverdi Choir (S. 4), Mstislaw Rostropowitsch (S. 5), Martin Stadtfeld (S. 6), Franz Konwitschny/70 Jahre Berlin Classics (S. 7), Valery Gergiev/Münchner Philharmoniker (S. 7), Mühlemann/Appl/Goebel/Bayer. Kammerphilharmonie (S. 8), 30 Jahre Naxos (S. 9), Arcadi Volodos (S. 10), Christiane Karg (S. 11), Philippe Jaroussky (S. 14), Marc-André Hamelin (S. 14), Sir Simon Rattle/Berliner Philharmoniker (S. 16), Paul McCreesh/Gabrieli Consort & Players (S. 16), Andris Nelsons/GOL (S. 18), Quatuor Ebène (S. 18), Diana Damrau (S. 19), 10 Jahre klassik erleben Gewinnspiel (S. 20 + 21), Händlerporträt: Die Tonleiter (S. 22) Bleiben Sie auf dem Laufenden und bestellen Sie unseren Newsletter auf www.klassikerleben.de
IMPRESSUM Herausgeber: Aktiv Musik Marketing GmbH & Co. KG, Steintorweg 8, 20099 Hamburg, Sitz: Hamburg, HR A 105205, UstID: DE 187995651. Persönlich haftende Gesellschafterin: Aktiv Musik Marketing Verwaltungs GmbH, Steintorweg 8, 20099 Hamburg, Sitz: Hamburg, HR B 100122. Geschäftsführer: Marcus-Johannes Heinz E-Mail: info@amm.de Helmut Peters
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Auflage: 40.000
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und abgedruckte Termine ohne Gewähr BILDNACHWEISE: © Julian Hargreaves/Sony Classical (1 + 3 Kaufmann), James Cheadle (4 Gardiner), Jillian Edelstein/Warner Classics (5 Rostropowitsch), Yvonne Zemke/Sony Classical (6 Stadtfeld), Valentin Baranovsky/Warner Classics, Henning Ross/Sony Classical (8 Goebel, Mühlemann, Appl), Emily Chu (9 Klaus Heymann/Naxos), Marco Borggreve/Sony Classical (10 Volodos), Gisela Schenker (11 Karg), ipopba / iStock (12 + 13), Simon Fowler/Warner Classics (14 Jaroussky, 19 Damrau), Fran Kaufman (14 Hamelin), Sheila Rock/Warner Classics (16 Rattle), Ben Wright (16 McCreesh), Marco Borggreve/DG (18 Nelsons), Julien Mignot (18 Quatuor Ébène)
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TITEL
Jonas Kaufmann Lieder vom Leben Plötzliche Abbrüche reißen auf wie Gletscherspalten, in die das vermeintlich Erreichte versinkt, woraufhin völlig unvermittelt ein neuer Abschnitt verkrampften Übermuts oder dunkler Wellenbewegungen anhebt. Gustav Mahlers eindrucksvolles „Lied von der Erde“ auf chinesische Gedichtvorlagen von Hans Bethge ist eine riesenhaft besetzte Vokalsinfonie, die vom Trinklied bis zum bitteren Abschied von Freund und Leben das Leid dieser Welt zu umreißen versucht. Für Sänger ist das Werk eine immense Herausforderung, denn es gilt, die Dynamik bis in die Extreme auszureizen und die vielschichtige Textbotschaft bis ins Kleinste auszudeuten. Wunderbar singt Jonas Kaufmann den „Trunkenen im Frühling“, wobei der Rausch hier Ekstase im Traum bedeutet. Unerreichter Höhepunkt ist die flehende, dann wieder zarte Diktion in „Der Abschied“, wo sich die Pausen und orchestra-
len Zwischenspiele ins scheinbar Unendliche dehnen. Jonathan Nott arbeitet mit den einzigartigen Wiener Philharmonikern die Vielschichtigkeit dieser MahlerPartitur heraus und läuft nirgendwo Gefahr, Jonas Kaufmann zu überdecken. Im Wiener Musikverein hatte sich Kaufmann zum ersten Mal der gefürchteten Partie in Mahlers „Lied von der Erde“ gestellt. Im Gespräch mit Joachim Reiber äußerte er damals, dass man bei den extrovertierten Stellen dieser Lieder vor allem Acht geben müsse, sich in der hohen Lage nicht festzusingen. Seiner Einschätzung nach sei das „Lied von der Erde“ mit den Sätzen „Das Trinklied vom Jammer der Erde“, „Der Einsame im Herbst“, „Von der Jugend“, „Von der Schönheit“, „Der Trunkene im Frühling“ und „Der Abschied“ in erster Linie eine Art Trauerarbeit des Komponisten. Während der Arbeit an diesem Zyklus verstarb Mahlers Tochter Maria Anna im Alter von nur vier Jahren an Diphterie. Dazu kam sein unfreiwilliger Rücktritt als Direktor der Wiener Oper und schließlich die Diagnose einer schweren Herzkrankheit.
S ony Classical CD 88985389832
klassikerleben 3
NEUERSCHEINUNGEN Sir John Eliot Gardiner Die Passion des Sir John Drei Jahrzehnte ist es nun her, dass Sir John Eliot Gardiner Bachs Matthäus-Passion zum ersten Mal eingespielt hat. Der britische Dirigent und Musikforscher kennt das Werk wie kaum ein anderer und weiß, dass einmal gefundene Lösungen in der Interpretation niemals endgültig sein können. Die zweite Einspielung beim eigenen Label Soli Deo Gloria entstand am Ende einer Konzerttournee Gardiners mit dem einzigartigen Monteverdi Choir und den ihm wie kaum ein anderes Ensemble so eng vertrauten English Baroque Soloists. An sechzehn verschiedenen Orten waren der Chor und das Ensemble mit den Solisten Stephan Loges, Hannah Morrison, Zoë Brookshaw, Charlotte Ashley, Reginald Mobley, Eleanor Minney, Hugo Hymas, Ashley Riches, Alex Ashworth und Jonathan Sells im Rahmen ihrer Europatournee mit der „Matthäus-Passion“ zu Gast. Das nun veröffentlichte Album entstand ganz am Ende der Tour am 22. September 2016 im Dom zu Pisa. Das Besondere vor allem mit Blick auf die Besetzung der Solopartien ist hierbei, dass Gardiner sie nicht mit international bekannten Oratoriensängern be-
setzte, sondern Ariensänger und Soliloquenten aus den Reihen des Chores selbst dafür auswählte. Sein erklärtes Ziel war dabei, eine noch größere Geschlossenheit im Gesamtklang zu erreichen und die besten Voraussetzungen für seine Ansprüche an den historischen Originalklang herzustellen.
Soli Deo Gloria/Harmonia Mundi 2CD SDG725
Jan Lisiecki Chopin: Works For Piano & Orchestra
Es müssen ja nicht immer die beiden so oft eingespielten Klavierkonzerte von Chopin sein. Darüber sei schon viel von großen Musikern gesagt worden, findet der kanadische Pianist polnischer Abstammung Jan Lisiecki und entschied sich, frühe, weniger bekannte Werke für Klavier und Orchester mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester aufzunehmen. Auch im Andante spianato und der Grande polonaise brillante op. 22 oder dem „Rondo à la Krakowiak“ op. 14 würde deutlich, so Lisiecki, wie stark polnische Themen Chopins einzigartige Musik inspiriert hätten. „Der Orchesterpart ist in Chopins Werken immer begrenzt“, erklärt der Dirigent Krzysztof Urbański, „deshalb konzentriert er sich auf das Klavier.“ Ein Juwel sind überdies Chopins Mozart-Variationen „Là ci darem la mano“ op. 2.
Deutsche Grammophon/Universal Music CD 4796824
Asya Fateyeva Bachiana
„Es war Liebe vom ersten Ton an“, erinnert sich die 1990 geborene Russin Asya Fateyeva an ihre Entdeckung des Saxofons. Damals war sie neun Jahre alt und griff sich einfach das Instrument, das ihr Vater, der gar kein Musiker ist, einmal für sich gekauft hatte. Fateyevas Experiment, zusammen mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und bei Bachs Doppelkonzert BWV 1060 unterstützt von ihrem Ex-Kommilitonen, dem Geiger Erik Schumann, Bach-Konzerte in Transkriptionen für Saxofon aufzunehmen, ist fantastisch gelungen. Die ungewohnte Klangfarbe und die weichen Konturen des Tenorsaxofons geben Bachs berühmten Werken eine ganz neue Note. Als Kontrapunkt hat Fateyeva auch Bearbeitungen einer Bachiana Brasileira und einer Saxofon-Fantasie des Brasilianers Heitor Villa-Lobos eingespielt.
Berlin Classics/Edel CD 0300909BC
klassikerleben 4 KLASSIKERLEBEN.DE
NEUERSCHEINUNGEN
Mstislaw Rostropowitsch „Musik ist mein Hobby“ „Musik ist mein Hobby“, sagte der Cellist, Dirigent und Komponist Mstislaw Rostropowitsch einmal in seiner wundervoll lockeren und charmanten Art. Und man glaubte ihm aufs Wort, denn Rostropowitsch spielte mit Herzblut, er spielte an jedem Ort und zu jeder Gelegenheit, und er verband mit seinen Auftritten große Botschaften. Niemand wird den ergreifenden Auftritt des Cellisten im Jahr 1998 im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums anlässlich seines gerade verstorbenen Komponistenfreundes Alfred Schnittke vergessen. Nach dem ergreifenden Epilog aus dessen Ballettmusik „Peer Gynt“ für Cello und elektronische Zuspielungen stand er auf und verließ stumm das Podium. Rostropowitsch kannte die größten Komponisten des 20. Jahrhunderts persönlich. Schostakowitsch schrieb zwei Cellokonzerte für ihn, Prokofjew das berühmte Sinfonische Konzert für Cello und Orchester. 2017 gedenken wir sowohl des 90. Geburtstages von Mstislaw Rostropowitsch am 27. März als auch seines 10. Todestages am 27. April. Nur einen Monat nach seinem 80. Geburtstag war er 2007 in Moskau im Alter von 80 Jahren gestorben. Bei Warner Classics erscheint eine ganze Serie von Rostropowitsch-CDs. Allen voran das Box-Set „Rostropovich: Cellist Of The Century“ mit 40 CDs und 3 DVDs, in der die größten Schätze der
Rostropowitsch-Diskografie verborgen sind. Etwas kleiner, aber enorm wertvoll ist die Doppel-CD-Ausgabe „The Sound Of Mstislaw Rostropowitsch“ mit großen Cellokonzerten und Kammermusikaufnahmen, bei denen Rostropowitsch unter anderem von Stars wie David Oistrach und Orchestern wie dem London Philharmonic Orchestra oder dem Boston Symphony Orchestra begleitet wird. Ausgewählte Aufnahmen des Box-Sets sind auch einzeln erhältlich, unter anderem mit Dvořáks und Saint-Saëns’ Konzerten unter Leitung von Carlo Maria Giulini und Schnittkes Konzert zu dritt, Schumanns und Schostakowitschs Cellokonzerten sowie der legendären Aufnahme des „Don Quixote“ von Richard Strauss unter Herbert von Karajans Leitung.
W arner Classics 40CD + 3DVD 9029589230 (Rostropowitsch-Edition) W arner Classics 2CD 9029585312 (The Sound Of Mstislav Rostropovich)
klassikerleben 5
NEUERSCHEINUNGEN Martin Stadtfeld Die Höhepunkte (bis jetzt)
Es wundert sicher niemanden, dass Werke von Bach gleich eine ganze CD dieses Best-Of-Albums in Anspruch nehmen. Bach ist schließlich Stadtfelds erklärter Lieblingskomponist. Mit ihm, genauer gesagt den „Goldberg Variationen“, hatte der Pianist seinerzeit seinen Durchbruch geschafft. So verbindet Stadtfeld auf der ersten CD Ausschnitte aus den „Goldberg Variationen“, jenem Schlüsselwerk für jeden Pianisten im Umgang mit Bach, mit ausgewählten Klavierkonzerten und Sonaten. An Bach fasziniert Stadtfeld die einzigartige Fähigkeit, Material zu verdichten und dem komplexen Duktus seiner weitgreifenden Harmonik unterzuordnen. Stadtfeld sagt, dass Bach die Idee verfolgte, „einen einzigen Gedanken einem Werk zugrunde zu legen und diesen in aller Stringenz herauszuarbeiten.“ Die
zweite CD enthält populäre Musik von Beethoven wie das brillante Rondo in C-Dur op. 51 Nr. 1 oder Schumann-Werke wie Ausschnitte aus den „Kinderszenen“ und dem „Album für die Jugend“, aber auch aus den „Waldszenen“, die Stadtfeld heiß und innig liebt. In Mozarts Klavierkonzert Nr. 24 oder Mendelssohns Liedern ohne Worte beweist Stadtfeld sein „grandioses Klanggespür“, wie es die Fachzeitschrift „Piano News“ einmal formulierte, ebenso wie „seine bewundernswerte Klarheit und Transparenz sowie ein ausgesprochen weites Klangspektrum.“
S ony Classical 2CD 88985427602
RIAS Kammerchor, Alexander Liebreich u. a. Tigran Mansurjan: Requiem
„In meiner Musik spielt die mittelalterliche Monodie Armeniens eine große Rolle“, sagt der als Sohn armenischer Eltern in Beirut geborene Komponist Tigran Man surjan. „Sie ist mein kulturelles Gedächtnis, das mir hilft, die Gegenwart zu verstehen.“ Nicht nur dem kulturellen, sondern auch dem historischen Gedächtnis ist Mansurjans Requiem verpflichtet. Die ausdrucksreiche, in ihrer Klangsprache aber stark an mittelalterliche Quellen angelehnte Totenmesse mit lateinischen Texten ist den Opfern des Genozids an den Armeniern während des Ersten Weltkrieges gewidmet. Enorm beruhigend hebt das Requiem an, von dem Mansurjan selbst sagt, dass es eigentlich ein Paradoxon sei, die armenische Musiksprache mit einem lateinischen Text zu verbinden.
ECM/Universal Music CD 002894814101
Chilly Gonzales und Jarvis Cocker Room 29
Die Frage, wie ein Zimmer klingen könnte, haben sich Komponisten und Musiker aller Zeiten doch eher selten gestellt. Der kanadische Pianist Chilly Gonzales und der britische Sänger Jarvis Cocker von der Pop-Band Pulp ließen sich bei ihrem Album „Room 29“ tatsächlich von einem Hotelzimmer im berühmten Hotel Château Marmont am Sunset Boulevard in Los Angeles inspirieren. Hier gingen einst Hollywood-Größen wie Jean Harlow oder Clark Gable ein und aus. Dass die Geschichte des Hauses und speziell des Zimmers Nummer 29 atmosphärische Spuren hinterlassen hat, die in Lieder für Gesang, Klavier und Streichquartett übertragen werden können, beweisen die beiden Musiker in dem live in einem Pariser Studio aufgenommenen Album zusammen mit dem Hamburger Kaiser Quartett.
Deutsche Grammophon/Universal Music CD 4797010/LP 4797011
klassikerleben 6 KLASSIKERLEBEN.DE
NEUERSCHEINUNGEN Valery Gergiev & Münchner Philharmoniker Heldenhaft und verführerisch Die Auseinandersetzung mit der Musik von Richard Strauss hat bei den Münchner Philharmonikern eine lange Tradition. Mit Valery Gergiev, der seit 2015/16 Chefdirigent dieses Orchesters ist, hat nun eine neue Strauss-Ära begonnen, die gleich ganz eigene Akzente setzt und sich etwa von StraussDirigaten Lorin Maazels oder Christian Thielemanns in vieler Hinsicht unterscheidet. Die Einspielung der beiden Sinfonischen Dichtungen „Don Juan“ und „Ein Heldenleben“ lebt von der virtuos beherrschten Spontaneität Gergievs. Stets gewährt der Maestro seinen Musikern viel Freiraum, ist aber gleichsam auch versessen auf Präzision. Der unvergleichliche Leidenschaftsausbruch zu Beginn des „Don Juan“ oder das Aufbäumen des Helden im „Heldenleben“ sprechen in ihrer Feurigkeit für sich. Beide Werke sind geradezu extrovertiert. Man denke nur an den Frauenverführer Don Juan. Allein die Anfangstakte mit dem aufstrebenden Ausbruch und den harten Paukenakzenten stellen uns das außerordentliche Temperament dieses rücksichtslosen
Mannes bildhaft vor Augen. Die Frage, was und wer ein Held ist, welche Aufgaben dieser hat und wie er äußerlich gestaltet sein sollte, machte Strauss im „Heldenleben“ aus dem Jahr 1899 zum Thema. Das Stück bezieht sich aber kaum auf einen Helden der germanischen Mythologie oder des klassischen Altertums, sondern auf Strauss selbst, der heldenhaft den Kampf mit seinen Kritikern aufnimmt.
M ünchner Philharmoniker/Warner Music CD 9305211212
Konwitschnys Beethoven und die Carl Orff-Edition 70 Jahre Berlin Classics: Zeitlose Referenzaufnahmen Vor siebzig Jahren entschloss sich der Sänger Ernst Busch, ein Schallplattenlabel zu gründen, das ihm allerdings nur wenige Jahre unterstehen sollte und dann vom DDR-Tonträgerproduzenten VEB Deutsche Schallplatten übernommen wurde. Die Marke Eterna (später Berlin Classics) war geboren, und es entstanden Aufnahmen, die heute nicht nur unter Sammlern allerhöchste Wertschätzung genießen. Man denke nur an Produktionen so großer Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Herbert Kegel, Rudolf Krempe, Kurt Masur, Otmar Suitner oder Aufnahmen Ludwig Güttlers, Peter Schreiers und vieler anderer. Später wurden auch Aufnahmen westlicher Künstler ins Programm genommen. So gerieten auch Herbert von
Karajan, Wolfgang Sawallisch und Colin Davis in die Eterna-Kataloge. 1977 hatte es Eterna sogar einmal gewagt, das Gesamtwerk von Ludwig van Beethoven auf Langspielplatten zu veröffentlichen, eine Sammlung, die mit 116 LPs damals einige Plattenschränke sprengte. Zum Jubiläum erscheinen nun die remasterten Aufnahmen der Beethoven-Sinfonien unter der Leitung von Franz Konwitschny, dem Vater des Regisseurs Peter Konwitschny. Konwitschnys hingebungsvolle und scharf konturierende Interpretationen sind nachfolgenden Dirigentengenerationen stets ein Vorbild geblieben. Die zweite, fünf CDs umfassende Box „Carl Orff Edition“ stellt Referenzaufnahmen der Musik eines der größten Komponisten und Musikpädagogen des 20. Jahrhunderts vor.
B erlin Classics/Edel 6CD 0300926BC (Beethoven Symphonies) B erlin Classics/Edel 5CD 0300927BC (Carl Orff-Edition)
klassikerleben 7
NEU AB 07.04.2017 Regula Mühlemann, Bayerische Kammerphilharmonie u. a. Reformations-Oratorium im Telemann-Jahr Der Jubilar dieses Jahres, Georg Philipp Telemann, hat in seinem langen und erlebnisreichen kreativen Leben kaum ein Thema ausgelassen. Ob es sich um Don Quixote handelte, um die „Hamburger Ebb’ und Fluth“ oder aber um die ungleiche Heirat des greisen, aber junge Mädchen liebenden Pimpinone mit Vespetta. Telemann fand stets die richtige Musik zu den gegensätzlichsten Themen. So auch zum Thema Reformation, deren 500. Jubiläum in diesem Jahr das große Thema ist. Kurz vor Georg Philipp Telemanns 250. Todestag am 25. Juni 2017 veröffentlicht das Label Sony nun auch das kaum bekannte, zwölf Jahre vor seinem Tod vollendete Reformations-Oratorium des Meisters von 1755. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Telemann schon lange in Diensten der Hansestadt Hamburg und focht gerade einen nervenaufreibenden Rechtsstreit mit dem Rat der Stadt aus, der den Erlös seiner gedruckten Oratorientexthefte nicht an ihn ausschütten wollte.
Telemann, der in jungen Jahren selbst seine Noten stach, beherrschte Pointen, dramatische Steigerungen und die Kunst der Ironie. In seiner Musik arbeitete er überdies mit Frühformen der Tonmalerei. Das in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk aufgenommene Reformations-Oratorium war 1755 zur Feier des 200-jährigen Bestehens des Augsburger Religionsfriedens entstanden und erscheint hier nun in einer Weltersteinspielung.
S ony Classical CD 88985373872
Damm, Joy, Klieser, Jeurissen Hornkonzerte
Im Concert- und Opernsaale, so lesen wir in Schubarts 1784 erschienenem „Versuch einer Ästhetik der Tonkunst“, sei der Waldhornist in unzähligen Ausdrucksqualitäten zu gebrauchen. „Er wirkt in der Ferne wie in der Nähe. Lieblichkeit, und wenn man so sagen darf, freundschaftliche Traulichkeit, ist der Grundton dieses herrlichen Instruments.“ Von den unzähligen und teilweise weniger bekannten Hornkonzerten aus drei Jahrhunderten stellen die Hornsolisten Peter Damm, Felix Klieser, Hermann Jeurissen und Andrew Joy auf zehn CDs Werke von Telemann, Haydn, Mozart, Rosetti, Weber und Richard Strauss vor. Auch Rosettis böhmischer Landsmann Franz Xaver Thomas Pokorný und der Ludwigsluster Meister Johannes Matthias Sperger sind vertreten. Das ist wahrlich eine Fundgrube.
Brilliant Classics/Edel 10CD 1095412BRC
Jay Alexander Schön ist die Welt
Die 1930er bis 1950er Jahre waren die Goldene Ära von Schlager- und Operettenmelodien, die im Kino, in Revuetheatern und auf Tonträgern ein Riesenpublikum eroberten und bis heute, etwa von Max Raabe, immer wieder interpretiert werden. Unvergessliche, einst von Max Hansen oder Lucienne Boyer gesungene Evergreens, die vom freien Leben, von Schiffen und fernen Ländern erzählen, Lieder von Heimweh, Sehnsucht, Abenteuer und vom Zauber des Zirkus, faszinieren auch den Startenor Jay Alexander. Seit seiner Kindheit ist Alexander von den großen Film- und Operettenmelodien jener Zeit fasziniert. Unter dem Titel „Schön ist die Welt“ hat der 1971 geborene Tenor und große Interpret klassischer Tenorpartien nun, begleitet vom Orchester der Kulturen, ein Studioalbum mit den besten Evergreens aufgenommen.
Panorama/Universal Music CD 4797350
klassikerleben 8 KLASSIKERLEBEN.DE
NEU AB 07.04.2017
Naxos – The Anniversary Collection Das Label, das die Klassikwelt veränderte 30 CDs zum 30. Geburtstag sind doch mal eine Ansage. Dieses Geschenk voller ausgewählter Aufnahmejuwelen der zurückliegenden Jahrzehnte macht das Label seinen Anhängern und sich selbst. Naxos, das 1987 wie Phönix aus der Asche erwuchs und die Klassikwelt damals mit seiner kompromisslosen Veröffentlichungsstrategie gehörig aufmischte, ist ein Paradebeispiel, wie man eine Firma international aufbauen und führen kann. Der Naxos-Firmengründer Klaus Heymann leitet die Geschicke des weltweit agierenden Labels und Vertriebsprofis von Hongkong aus und bereut kaum eine Entscheidung der Vergangenheit. Er sorgte dafür, dass auch Randrepertoire in exzellenten Aufnahmen den Markt bereicherte, und er erspürte junge Talente, die heute zur Weltklasse gehören. Er sagt: „Das Label, das die Klassikwelt nachhaltig veränderte und für eine Repertoirevielfalt sorgte, die man früher nicht für möglich gehalten hätte, präsentiert sich aus Anlass des 30-jährigen Firmenbestehens mit einer hervorragenden Box zum einmaligen Sonderpreis.“ Die Auswahl hat der Chef persönlich vorgenommen und sogar Texte zu den
einzelnen CDs geschrieben. Die limitierte „The Anniversary Collection“ enthält Heymanns Favoriten aus dem über 9000 Titel umfassenden Gesamtkatalog. Man muss es sich so vorstellen: Mehr als 200 Titel veröffentlicht Naxos jedes Jahr, und das Label nimmt in mehr als 30 verschiedenen Ländern auf. Enthalten sind unter anderem die mit drei Grammys ausgezeichnete Aufnahme von Daughertys „Metropolis Symphony“, die Cellokonzerte von Elgar und Dvořàk mit der unvergleichlichen Solistin Maria Kliegel und der Bestseller „Symphonie Nr. 3“ von Henryk Górecki. Der norwegische Geiger Henning Kraggerud ist mit „Nordic Violine Favourites“ vertreten und selbstverständlich auch das Stabat mater von Karol Szymanowski mit den Warschauer Philharmonikern.
N axos 30CD 8.503293
klassikerleben 9
NEU AB 07.04.2017 Arcadi Volodos Brahms uncut Man kann es kaum glauben, dass bereits vier Jahre vergangen sind, seit der unvergleichliche russische Pianist Arcadi Volodos seine letzte Aufnahme veröffentlichte. Zuletzt waren es Klavierwerke von Frederic Mompou, die in Volodos’ einfühlsamer Interpretation den spanischen Komponisten und Pianisten in ein ganz neues Licht stellten. Aber auch das Liszt-Album von Volodos wurde wie sein Mompou-Album unmittelbar als Referenzaufnahme hochgelobt, denn dieser Pianist lässt lange reifen, was gut werden soll. Auch die Brahms-Werke Acht Klavierstücke op. 79, die Drei Intermezzi op. 117 und die Sechs Klavierstücke op. 118 brachte Arcadi Volodos in etlichen Konzerten zur Aufführung, bevor er sich nun nach langer Aufnahmeabstinenz wieder in das Berliner Teldex-Studio begab und ein in jeder Hinsicht aufregendes Brahms-Album produzierte. Zu dem außergewöhnlichen Eindruck seines schwebendfeinen, aber auch ener-
gisch vollgriffigen Brahms-Klangbilds trägt aber auch die Tatsache bei, dass Volodos nur in sich geschlossene Fassungen akzeptiert. So lehnt er Schnitte seiner Aufnahmen ab und wiederholt die einzelnen Stücke auf dem von ihm so geliebten Steinway-Flügel so lange, bis er zufrieden ist. Die Musik soll fließen und aus einem Guss entstehen, denn jeder künstliche Schnitt würde das natürliche Atmen und die Emotionswellen nur stören. Brahms’ Klavierwerke zählen für Volodos seit jeher zum „Gipfel der Klavierkunst“.
S ony Classical CD 88875130192
Philippe Jordan und das Orchestre de l’Opéra National de Paris Prokofjews Symphonie classique und Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“
In zwei Jahren feiert Maestro Philippe Jordan sein zehnjähriges Jubiläum als Musikdirektor des famosen Orchestre de l’Opéra National de Paris. Grund genug, schon jetzt einmal zwei Leckerbissen des russischen Repertoires als Beweis für seine inspirierende Arbeit mit diesem Spitzenensemble auf den Markt zu bringen. Die Einspielung von Prokofjews übermütiger Symphonie classique und Mussorgskys „Bildern einer Ausstellung“ in Ravels großzügig üppiger Orchestrierung greift zurück auf eine Gastspielreise der Franzosen nach Russland im Juni 2016. Nur eine Woche nach den LiveKonzerten begaben sich die Musiker ins Studio, um die beiden Stücke aufzunehmen und damit an die zuvor veröffentlichte Aufnahme von Ravels „Daphnis et Chloé“ anzuschließen.
Erato/Warner Music CD 9029587791
Joep Beving Prehension
Joep Bevings Musik ist so individuell und einzigartig, dass sie sich in Kategorien der Klassik oder der Neoklassik nur schwer einordnen lässt. Oft fließen Eigenkompositionen des niederländischen Pianisten ruhig dahin und lassen an Erik Satie denken, dann wieder entfalten sie einen ungeheuren Sog und starke Intensität. Der sanfte, manchmal melancholische Ausdruck seiner nachdenklich stimmenden Musik bildet einen Gegensatz zu der imposanten Erscheinung des Niederländers, der mit seinen zwei Metern Körpergröße, einer wilden Haarmähne und buschigem Bart wie eine Gestalt der germanischen Mythologie wirkt. Nachdem vorab erschienene Singles bereits eine große Resonanz fanden, kommen nun 15 neue, minimalistisch angehauchte Beving-Kompositionen unter dem Titel „Prehension“ bei der DG heraus.
Deutsche Grammophon/Universal Music CD 4797151/2LP 4797152
klassikerleben 10 KLASSIKERLEBEN.DE
NEU AB 07.04.2017 Christiane Karg Lyrik wie ein Parfum Die Sopranistin Christiane Karg ist nun einmal durch und durch eine Künstlerin. Selbst dann, wenn man sie zu ihren Hobbys befragt. „Wenn es ein Hobby gibt, für das ich neben der Musik schwärme“, sagt die Sängerin und Echo-Klassik-Preisträgerin des vergangenen Jahres, „dann sind es Gedichte.“ Poesie und Musik sind seit jeher untrennbar miteinander verbunden, und sie setzen bei Komponisten auch viele tonmalerische Ideen frei. Die reinste und schönste Malerei in der Musik, so sagte selbst der Dichterfürst Goethe einmal, sei es doch, den Hörer in die Stimmung zu versetzen, welche das Gedicht angebe. Unter dem Albumtitel „Parfum“ von Christiane Karg und den phänomenalen Bamberger Symphonikern unter David Afkhams Leitung verbergen sich wundervolle Vertonungen französischer Gedichte von Charles Baudelaire, Leconte de Lisle, Paul Verlaine, Tristan Klingsor
und Victor Hugo vornehmlich von den großen Impressionisten Claude Debussy und Maurice Ravel. Aber auch Werke des 1950 gestorbenen Komponisten Charles Koechlin, der der Poesie der Dich tergruppe „Les Parnassiens“ nahe stand, oder Henri Duparcs sind darunter. „Selbst von Benjamin Britten habe ich vier französische Lieder gefunden“, berichtet Christiane Karg begeistert. Für Karg war bei der Auswahl der Texte ein Kriterium, wie stark die Wiedergabe von Erlebtem auch durch eine Fülle von Symbolen und sprachlichen Bildern zum Ausdruck gebracht wird.
B erlin Classics/Edel CD 0300832BC
Les Vents Français Beethoven: Werke für Bläserensemble Als Beethoven nach Wien übergesiedelt war und immer bekannter wurde, interessierte ihn die Kammermusik für Bläser nicht mehr so wie in seinen jungen Jahren. Das hier eingespielte Trio C-Dur für zwei Oboen und Englischhorn, das Les Vents Français in einer Version für Oboe, Klarinette und Fagott eingespielt haben, stammt tatsächlich aus der Wiener Zeit, im Gegensatz zu der früh entstandenen Hornsonate op. 17 und dem aparten Trio WoO 37 für Klavier, Flöte und Fagott, die beide vor 1800 komponiert wurden. Nicht alle dieser Kompositionen ließ Beethoven später drucken, obwohl sie ihn als brillanten Bläserkomponisten ausweisen. Das bekannteste Stück der Sammlung ist zweifellos das Variationswerk über „Reich mir die Hand, mein Leben“ aus Mozarts „Don Giovanni“.
Warner Classics CD 9029591956
Gautier und Renaud Capuçon u.a. Die Streichsextette 1 & 2 von Brahms Eine Live-Aufnahme von der Osterausgabe des Festivals Aix-en-Provence aus dem Jahr 2016 ist ja schon mal etwas Besonderes. Wenn die beiden Streichsextette von Brahms dann aber auch noch von solchen Top-Solisten wie Gautier und Renaud Capuçon, Christoph Koncz, Gérard Caussé, Marie Chilemme und Clemens Hagen interpretiert werden, kann man nur höchste Qualität erwarten. Johannes Brahms hatte Neuland betreten, als er sich während eines Aufenthaltes in Hamburg und Bonn der StreichsextettGattung zuwandte: Beide Stücke sind seine ersten Kammermusikwerke ohne Klavierbegleitung. Mehr noch als im Streichquartett mag Brahms die dunkle, sonore Klangfarbe dieses Ensembles gereizt haben, was seinen Vorlieben besonders entsprochen haben mochte.
Erato/Warner Music CD 9029588837
klassikerleben 11
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NEU AB 07.04.2017 Philippe Jaroussky Kantaten auf Deutsch
Wenn man den französischen, in aller Welt gefeierten Countertenor Philippe Jaroussky Bachs und Telemanns Kantaten in der Originalsprache singen hört, würde man ihn fast für einen Muttersprachler aus Deutschland halten. Jaroussky muss sich einfach enorm lang und ausdauernd mit der deutschen Lautbildung und dem Fluss der barocken Texte auseinandergesetzt haben, um eine qualitativ so exzellente Aufnahme herzustellen. Begleitet vom sanft ausbalancierenden, samtig schimmernden Freiburger Barockorches ter bringt Jaroussky hier Bachs Kirchenkantaten „Ich habe genug“ BWV 82 sowie „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust“ BWV 170 und Telemanns Kantaten „Der am Ölberg zagende Jesus“ TWV 1: 364 sowie „Jesus liegt in letzten Zügen“ TWV 1: 983 auf die Bühne.
EuroArts setzen auf dieser DVD beziehungsweise Blu-ray Jaroussky und das Freiburger Barockorches ter gewohnt audiovisuell gekonnt in Szene. Es geht wahrlich unter die Haut, wenn der Countertenor mit engelsreiner Stimme die Arie „Ich habe genug. Ich habe den Heiland, das Hoffen der Frommen, auf meine begierigen Arme genommen“ singt. Aber nicht nur die Sprache, vor allem die Diktion, die Musikalität und die tiefe Empfindung seiner Interpretationen überzeugen. Weit theatralischer als Bachs Kantaten sind Telemanns Werke gestaltet. Etwa die Passionskantate „Der am Ölberg zagende Christus“, die mit bildhaften Elementen den Vorgang in Szene setzt.
E uroArts/Warner Music DVD 8024261578/ Blu-ray Disc 8024261574
Marc-André Hamelin Klavierkonzerte zweier Seelenverwandter
Die Komponisten Sergej Rachmaninow und Nikolai Medtner entstammen nicht nur einem Land und einer Generation, sie waren auch beide Konzertpianisten und komponierten für ihr eigenes Instrument. Medtner, dessen Schaffen erst in den vergangenen Jahren entdeckt wurde und zu Recht bewundert wird, war ein Cousin des russischen Komponisten Alexander Goedicke. Dass Marc-André Hamelin auf seiner neuen CD mit dem London Philharmonic Orchestra unter Vladimir Jurowskis Leitung nun Rachmaninows eingängiges 3. Klavierkonzert dem in vielerlei Hinsicht ganz anders gearteten 2. Klavierkonzert Medtners gegenüberstellt, ist ein fantastischer Einfall. Viel kantiger und rauer beginnt Medtners Klavierkonzert mit einer Toccata Allegro risoluto. Wie bei Rachmaninow dominiert auch bei ihm das Klavier das Geschehen. Anders als Rachmaninow balanciert er das Orchester und dessen Klangfarbenreichtum jedoch nicht so fein aus. Medtners Kommentaren ist zu entnehmen, dass er nicht so sehr an der Klangfarbe an sich inte-
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ressiert war, sondern mehr an der Aussage seiner Musik, die von sich aus eine Klangfarbe erzeuge. Die einschmeichelnde Melodik von Rachmaninows 3. Klavierkonzert ist weniger Medtners Metier, obwohl es wundervoll lyrische Momente in seinem Werk gibt. Ähnlich wie Rachmaninow blieb auch Medtner seiner Klangsprache zeitlebens treu. Sein 2. Klavierkonzert wurde im März 1927 im Moskauer Konservatorium uraufgeführt.
Hyperion/note 1 music CD CDA68145
70 JAHRE BERLIN CLASSICS
GROSSE EDITIONEN AUS DEM ETERNA-ARCHIV
Berlin Classics verbindet seit 70 Jahren die Tradition klassischer Musik mit der Innovation zeitgenössischer musikalischer Strömungen. Anlässlich des Jubiläums werden aus dem umfangreichen Katalog des Labels legendäre Aufnahmen präsentiert: die kompletten Sinfonien von Beethoven und Brahms, Hornmusik mit Peter Damm sowie eine große Carl Orff-Edition.
www.berlin-classics-music.com
klassikerleben 15
NEU AB 07.04.2017 Sir Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker Rattles Berliner Vermächtnis
Die Ära Sir Simon Rattles als Chef der Berliner Philharmoniker eilt ihrem Ende entgegen. Nachdem der Maestro bereits 2013 bekannt gab, seinen 2018 auslaufenden Vertrag in Berlin nicht verlängern zu wollen, beginnt schon jetzt ein Rückblick auf die zurückliegenden 15 Jahre seiner Zeit mit diesem außerordentlichen Orchester. Die Aufnahmen der Symphonie fantastique von Berlioz, von Mahlers 5. Sinfonie und Debussys „La mer“ waren wichtige Wegmarken, die nun auf sieben CDs unter dem schillernden Titel „Rhythm & Colours“ neu veröffentlicht werden. Sie stammen alle von einstigen BestsellerAlben aus Rattles Berliner Zeit. „Bei den Berliner Philharmonikern ist garantiert, dass die Musiker alles geben, immer“, lobte Rattle einmal sein Orchester. „Sie kommen als Kammermusiker auf die Bühne und fragen nicht nach dem Wie, sondern: Warum?“ Der programmatische Titel „Rhythm & Colours“, so lässt das Label verlauten, verweise auf den Repertoireschwerpunkt, der Rattle immer ganz besonders am Herzen
gelegen habe und den er auch in Berlin so intensiv pflegte. Rattle wollte das künstlerische Profil der Berliner Philharmoniker durch eine besondere Repertoirevielfalt schärfen. Dazu gehören seiner Ansicht nach die revolutionäre Spätromantik, Werke der Frühmoderne und all die Facetten des Übergangs zwischen diesen Stilen. Klar, dass Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ und Orffs „Carmina Burana“ dabei nicht fehlen dürfen.
W arner Classics CD 9029583502
Paul McCreesh Haydns „Jahreszeiten“ noch imposanter Für den britischen Dirigenten Paul McCreesh ist Joseph Haydns letztes großes Oratorienwerk „Die Jahreszeiten“ ein Stück, in dem der zur Zeit der Entstehung 69-jährige Komponist in hohem Alter eine unglaubliche Schaffenskraft an den Tag legte. Dennoch war das zweite, weit weniger erfolgreiche Oratorium nach Texten Baron Gottfried van Swietens weit problematischer für Haydn als „Die Schöpfung“. Zwei Jahre lang arbeitete er immer wieder daran. Die Uraufführung fand 1801 in Wien statt. Van Swietens deutscher Text nun war eine freie Adaption von Teilen des englischen Versepos „The Seasons“ von James Thomson. Paul McCreesh entschied sich bei seiner Neuaufnahme der „Jahreszeiten“ mit dem Gabrieli Consort & Players und dem Wroclaw Baroque Orchestra, das Werk erstens in englischer Sprache und zweitens in einer Neufassung mit Blick auf die Orchesterbesetzung aufzunehmen. Eigentlich ist das Werk ja mit einem spätklassischen Orchester besetzt. Neben doppelt besetz-
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ten Holzbläsern und Streichern sind vier Waldhörner, zwei Trompeten, Posaune, Bassposaune, Pauken und Schlagwerk vertreten. In der Neuaufnahme nun erklingt das Werk mit neuem Aufführungsmaterial von Paul McCreesh. Es sind allein sechzig Streicher besetzt, acht Hornisten und ein 70-köpfiger Chor. Die Solopartien der Neueinspielung sind mit Carolyn Sampson, Jeremy Ovenden und Andrew Foster-Williams exklusiv besetzt.
Signum Classics/note 1 music 2CD SIGCD480
NEUERSCHEINUNGEN NEU AB 07.04.2017 Yo-Yo Ma, Chris Thile, Edgar Meyer Bach Trios
Yo-Yo Ma ist der große Feingeist unter den Starcellisten. Die stark lyrische Prägung seines edlen und ausgewogenen Cellospiels hält unerhörte Farben bereit. Erst recht in Kombination mit einem so zarten Instrument wie der Mandoline und im Kontrast zum Kontrabass. In dieser aparten, brillant und fein klingenden Besetzung haben Ma, der Mandolinen-Virtuose Chris Thile und der Bassist Edgar Meyer Bach-Werke eingespielt, die ursprünglich für Orgel oder Cembalo und eine Viola da gamba komponiert waren. 2011 schon hatten die drei Musiker (unterstützt von Stuart Duncan) einmal zusammengearbeitet und für „The Goat Rodeo Sessions“ prompt einen Grammy Award gewonnen. Ein Highlight des neuen Albums ist die hinreißende Orgel-Triosonate Nr. 6 G-Dur BWV 530i.
Nonesuch/Warner Music CD 7559793920/2LP 7559793921
NEU AB 14.04.2017 Fernando Varela Vivere Der Operntenor Fernando Varela stammt aus Puerto Rico und war einmal Mitglied des für seine Crossover-Projekte vor allem in den Vereinigten Staaten gefeierten Trios Forte. Parallel zu seinen hervorragenden Klassikinterpretationen veröffent lichte der Sänger schon drei Alben auf seinem eigenen Label und stand unter anderem mit Barbra Streisand, Lionel Richie und Neil Diamond auf der Bühne. Sein Song „Vivere“, der auf Varelas Debütalbum bei dem DG-Label Panorama enthalten ist, ist in der Heimat bereits ein Superhit und wird Europa wie im Fluge erobern. Varela sagt: „Es geht darum, sein Leben zu leben, wie man es für richtig hält. Um den Mut, seinen Weg auch gegen Widerstände zu verfolgen und sich nichts vorschreiben zu lassen.“ Danach klingen auch die anderen Songs und künftigen Ohrwürmer des Albums.
Panorama/Universal Music CD 4796439 – kurzfristige Verschiebung der Veröffentlichung auf den 19.05.2017
Manuel Barrueco, Trio Miraflores u. a. The Sound Of Cuba Mit Kuba verbinden wir teure Zigarren, Oldtimer, die hundertfach repariert wurden und immer noch durch Havannas Straßen gondeln, und natürlich die Salsa, die so leicht zu tanzen ausschaut, es aber bei Weitem nicht ist. Drei neue Warner-CDs mit Aufnahmen des Gitarristen Manuel Barrueco oder des Trios Miraflores lassen teilweise weniger bekannte Klänge der Karibikinsel hören, die das imaginäre Tanzbein zwar nicht ruhen lassen, aber auch andere Stileindrücke präsentieren. Fantastisch sind die traditionellen „Trova“-Lieder in authentischen Interpretationen, von denen wir ein paar bereits durch den Buena Vista Social Club kennengelernt haben. Eine CD voller Sonnenschein und dem Charme der Vergänglichkeit dieser Insel, die wahrlich mitreißt und Sehnsüchte auslöst.
Warner Classics 3CD 9029586106
NEU AB 28.04.2017 Roberto Alagna, Sabine Devieilhe u. a. L’enfant et les sortilèges / L’enfant prodigue In beiden hier live in Paris aufgenommenen Stücken großer französischer Impressionisten geht es um Kinder. Während sich Debussy in seinem Frühwerk „L’enfant prodigue“ auf die dichterische Adaption Édouard Guinands einer biblischen Episode stützt, erzählt Ravel in „L’enfant et les sortilèges“ von der wundersamen Besinnung eines Tiere quälenden Kindes durch plötzlich lebendig werdende Gegenstände. Debussy gewann für sein Stück 1884 sogleich den Prix de Rome. Der Musikdirektor des Orchestre Philharmonique de Radio France, Mikko Franck, kann sich mit Roberto Alagna, Karina Gauvin, Nathalie Stutzmann und Sabine Devieilhe auf eine exzellente Sängerbesetzung verlassen. Die Rolle des Kindes bei Ravel singt Chloé Briot.
Erato/Warner Music CD 9029589692
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NEU AB 05.05.2017 Andris Nelsons und das Gewandhausorchester Leipzig Der Meister und sein Idol
Anton Bruckner widmete seine 3. Sinfonie d-Moll einst „in tiefster Ehrfurcht“ dem von ihm bewunderten Richard Wagner. Aber auch wenn sich etliche Anlehnungen an Wagner-Partituren in der Dritten finden, so sind die Unterschiede von Bruckners und Wagners musikalischen Sprachen doch erheblich. Den oft extremen Schichtungen von Orchesterfarben bei Wagner setzte Bruckner eine große Differenzierung der Register entgegen und entwickelte neuartige Steigerungstechniken. Der erfahrene WagnerDirigent Andris Nelsons lässt die mit zyklopischer Kraft in Klang übertragenen Erdrutsche der Dritten über die Hörer hereinbrechen und findet mit dem Gewandhausorchester zu intimen Kontrasten in dieser Sinfonie, die Bruckner zweimal überarbeitet hatte. Mit dem Gewandhausorchester Leipzig hat er ein Orchester vor sich, das sowohl bei Bruckner als auch bei Wagner einen ganz eigenen Klang entwickelt hat. Gerade in der Tannhäuser-Ouvertüre kommt es auf die feine Trennung der Register an und alles steht und fällt mit der klaren Differen-
zierung der Holz- und Blechbläser. Andris Nelsons ist nun einmal in der Lage, ungeheuer plastisch die wechselnden Stimmungen herauszuarbeiten. Und wer ihn einmal live erlebt hat, kennt seinen besonnenen, große Gesten vermeidenden Dirigierstil, der eine maximale Ausdrucksvielfalt erzielt.
D eutsche Grammophon/Universal Music CD 4797208
Quatuor Ébène Auf den Tangospuren Piazzollas Die Vielseitigkeit des Quatuor Ébène, einer der derzeit sicher besten Streichquartettformationen der Welt, ist wirklich umwerfend. Wenn das Ensemble, unterstützt von der Kontrabassistin Laurène Durantel, zum Beispiel Schuberts Streichquintett spielt, entstehen wahrhaft magische Momente. Der Klang wird fast sphärisch, und die Verinnerlichung ist kaum zu überbieten. Das Quatuor Ébène schaut aber auch gern mal über den klassischen Tellerrand, spielt die berühmten Libertinage von Astor Piazzolla oder den Klassiker „Milestones“ von Miles Davis in Bearbeitungen für Streichquartett. Legendär sind die Arbeiten mit dem heute 81-jährigen französischen Komponisten und Klarinettisten Michel Portal. Die Tangos „Asleep“, „Loving“, „Anxiety“, „Despertar“ und „Fear“ der neuen CD bewegen sich zwischen Jazz, südamerikanischer Tangokunst und
klassikerleben 18 KLASSIKERLEBEN.DE
Avantgardemusik. Es ist eine scheinbar spontane, in ihrer Harmonik und ihrem Klangfarbenreichtum auch kompromisslos experimentierende Klangwelt, in der sich die Bassklarinette und die Saxofone Portals hinreißend mit dem Quartett verbinden. Das titelgebende Werk „Five Tango Sensations“ ist eine Suite für Bandoneon, ebenfalls von Portal gespielt, und ein Streichquartett von Astor Piazzolla aus dem Jahr 1989. Es wurde seinerzeit in New York uraufgeführt und damals vom Kronos Quartett mit Piazzolla selbst am Bandoneon eingespielt und ebenfalls bei Warner Classics auf CD veröffentlicht.
Erato/Warner Music CD 9029583956
NEUERSCHEINUNGEN NEU AB 05.05.2017 Diana Damrau Vom Meister der Grand opéra Meyerbeer Viele Opernfreunde werden sich noch an das legendäre Konzert von Diana Damrau im Palazzo Bru Zane in Rom im Jahr 2014 erinnern, wo die Sopranistin anlässlich des 150. Todestags von Giacomo Meyerbeer Arien seiner Opern präsentierte. Die Musik Meyerbeers hat Damrau nie losgelassen, sodass die Aufnahme von Arien aus seinen Grand opéras mit dem Choeur et l’Orchestre de l’Opéra de Lyon unter Emmanuel Villaunes Leitung eigentlich längst fällig war. Meyerbeer wird bis heute unterschätzt, denn seine oft plakativ und hochdramatisch gestalteten Opern waren, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ einmal schrieb, grenzüberschreitend. Meyerbeer, der in Mozarts Todesjahr in der Mark Brandenburg geboren wurde, als Nachfolger Gaspare Spontinis Generalmusikdirektor an der Berliner Oper wurde, dann aber in Paris seinen großen Durchbruch erlebte, war ein Kosmopolit mit großer Bildung und vielen Interessen. Vor allem aber wäre ohne ihn und seine Werke „Les Huguenots“ oder „L’Africaine“ die
HÄNDLER:
Entwicklung des jungen Richard Wagner undenkbar gewesen. Wagner schloss unter anderem mit dem „Tannhäuser“ unmittelbar an Meyerbeers Grandopéra-Stil an. Mit ihrer aufregend agilen und farbenreichen Stimmkunst adelt Diana Damrau nun ihre Lieblingsarien aus Meyerbeers Opern, zum Beispiel aus „Les Huguenots“, „Dinorah ou Le pardon de Ploërmel“ und dem selten zu hörenden Frühwerk „Emma di Resburgo“ aus dem Jahr 1819.
E rato/Warner Music CD 9029584899
01326 Dresden Sweetwater Friedrich-Wieck-Str. 4
Leipzig Gewandhausshop Augustusplatz 8 L&P Classics Welserstr. 28
02763 Zittau CD-Studio Markt 13
10629 Berlin Oldschool Walter-Benjamin-Platz 2
23552 Lübeck Klassik Kontor Königstr. 115
Kiel Ruth König Klassik Dänische Str. 7 Theaterstr. 22 str. 240
34117 Kassel Bauer & Hieber Ständeplatz 13
48143 Münster Jörgs CD Forum Alter Steinweg 4-5
Acherstr. 26-28
53111 Bonn Beethoven-Haus Bonngasse 18
Musica Kleine Langgasse 5 Leonberger Str. 24/I Kaiserstr. 175
53111 Bonn TONGER – Haus der Musik 54290 Trier Christian Reisser
55116 Mainz Mainzer Musikalienzentrum Große Langgasse 1
am Goethehaus Am Salzhaus 1
47798 Krefeld Sym-Phon
50667 Köln TONGER – Haus der Musik
53474 Bad Neuenahr aktiv musik Plattenkiste Poststr. 7
Fleischstr. 30/31
37073 Göttingen TonKost
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45128 Essen proust in der Philharmonie Huyssenallee 53
Zeughausstr. 24
60311 Frankfurt /Main CDs
64285 Darmstadt CD Bessungen Bessunger Str. 54 65366 Geisenheim Plattenstübchen Behlstr. 9
72070 Tübingen Rimpo Tonträger Ammergasse 23
77652 Offenburg La Musica Langestr. 38
79098 Freiburg Rombach Klassik Bertoldstr. 10 86899 Landsberg Discy Herzog-Ernst-Str. 179 b
24103
42551 Velbert Musik Schallowetz Friedrich-
44787 Bochum aktiv-Musicpoint Kortumstr. 97 (Citypassage)
Ostwall 122
21244 Buchholz Smile Records
23552 Lübeck Pressezentrum Breite Str. 79
38100 Braunschweig Buchhandlung Graff Sack 15
Am Handelshof 1
10777 Berlin
10785 Berlin Shop in der Berliner Philharmonie Herbert-von-Karajan-Str. 1
20354 Hamburg HANSE CD Musik im Hanse-Viertel Große Bleichen 36 Bremer Str. 1
04109
65183 Wiesbaden La
71229 Leonberg Die Tonleiter 76133 Karlsruhe Musik Schlaile
79098 Freiburg Compact Disc Center Schiffstr. 8
84489 Burghausen Master’s Elektromarkt Burgkirchener Str. 66 91054 Erlangen musica records & books Paulistr. 8
Erlangen Bongartz – Musik in allen Formaten Hauptstr. 56
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99423 Weimar Musikhaus 19 Geleitstr. 19
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JUBILÄUMSGEWINNSPIEL
10 Jahre
klassikerleben
Seit April 2007 versorgen wir Sie mit diesem Magazin und online mit Empfehlungen des Klassikfachhandels. Die Titelstory der ersten Ausgabe im April 2007 war dem damaligen Traumpaar Anna Netrebko und Rolando Villazón gewidmet, knapp 2.000 ausgewählte Neuheiten und Repertoire-Perlen haben wir Ihnen in 50 Ausgaben seitdem präsentiert. Anna Netrebko und Rolando Villazón haben es mit ihren Soloalben übrigens auf jeweils drei weitere Titel geschafft. Lediglich Philippe Jaroussky konnte das überbieten: Er war auf fünf Titelseiten von „klassik erleben“ vertreten.
Zum Start ins elfte klassik-erleben-Jahr: Elf wertvolle CD-Boxen zu gewinnen! Um zu gewinnen, schicken Sie uns einfach bis zum 30.04.2017 eine Postkarte mit dem Stichwort „10 Jahre klassik erleben“ an Aktiv Musik Marketing, Redaktion klassik erleben, Steintorweg 8, 20099 Hamburg. Die Teilnahme ist auch per E-Mail möglich: Senden Sie eine E-Mail mit dem Stichwort „10 Jahre klassik erleben” im Betreff an gewinnspiel@amm.de. Wir filtern die E-Mails nach Betreffzeile, achten Sie also bitte bei der Teilnahme auf die korrekte Schreibweise! Unter allen Einsendungen entscheidet das Los. Gewinnspiel-Teilnahme ab 18 Jahren, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. AMM-Mitarbeiter und deren Angehörige sowie Mitarbeiter teilhabender Plattenläden sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Mit bestem Dank an Sony Music, Warner Music, Universal Music und Naxos Deutschland für die Bereitstellung der Preise.
KARAJAN Symphony Edition
CHARLES MUNCH The Complete RCA Album Collection Alle RCA-Aufnahmen des Elsässer Dirigenten Charles Munch auf 86 CDs. Neun Alben erscheinen in dieser limitierten Edition zum ersten Mal auf CD, 29 weitere Alben wurden von den originalen analogen Bändern remastert. Sony Music
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Acht der wichtigsten SinfonienZyklen in den unvergleichlichen Interpretationen der Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan sind auf diesen 38 CDs zu finden, sprich alle großen Sinfonien von Bach, Brahms, Bruckner, Haydn, Mendelssohn, Mozart, Schumann und Tschaikowsky. Universal Music
ITZHAK PERLMAN The Complete Warner Recordings Warner widmet dem vielleicht bedeutendsten Geiger der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts diese 77 CDs umfassende Werkschau mit all seinen Aufnahmen für Warner Music, unter anderem mit Einspielungen von Bach, Mozart und Stravinsky. Warner Music
JUBILÄUMSGEWINNSPIEL NEUERSCHEINUNGEN
NEW YORK PHILHARMONIC 175TH ANNIVERSARY EDITION
LEONTYNE PRICE Prima Donna Assoluta – Her Ultimate Opera Recordings – Remastered Maria Callas sagte zu ihr: „Ich höre sehr viel Liebe in Deiner Stimme.“ Die zehn Gesamtaufnahmen entstanden für das Label RCA Red Seal in den Jahren 1962 bis 1972, als sich Price auf dem Höhepunkt ihrer Karriere befand. Alle RCA-Aufnahmen der Ausnahme-Sopranistin Leontyne Price auf 22 CDs.
Die limitierte 65-CD-Edition zum 175. Jubiläum des New York Philharmonic Orchestras wurde von Sony Classical in Zusammenarbeit mit der Archivarin des Orchesters, Barbara Haws, erstellt und beinhaltet Highlights aus über 100 Jahren Aufnahmeaktivitäten mit Leonard Bernstein, Zubin Mehta, Pierre Boulez und vielen anderen. Sony Music
Sony Music
30 JAHRE NAXOS Jubiläumsedition
NIKOLAUS HARNONCOURT The Complete Sony Recordings Alle Sony-Aufnahmen des Jahrhundertdirigenten auf 65 CDs + DVD. Das Repertoire reicht von Händel, Mozart bis Bruckner und Bartók. Auch dabei sind drei bisher unveröffentlichte Aufnahmen unter anderem von Beethovens „Christus am Ölberge“ und Dvořáks „Stabat Mater“.
Zum 30. Geburtstag von Naxos hat Firmengründer und Chef von Naxos International Klaus Heymann seine Favoriten aus dem über 9000 Titel umfassenden Gesamtkatalog auf 30 CDs zusammengestellt. Mehr darüber erfahren Sie auf S. 9. Naxos Deutschland
ROSTROPOVICH Cellist Of The Century Auf 40 CDs und 3 DVDs breitet sich hier Rostropowitschs musikalischer Kosmos aus. Die Luxus-Edition enthält sämtliche für EMI, Erato und Tel-dec produzierten Aufnahmen, darunter etliche Uraufführungen und Erstaufnahmen von ihm gewidmeten Werken. Mehr über die Box erfahren Sie auf S. 5. Warner Music
Sony Music
THE MENUHIN CENTURY Der Jahrhundert-Künstler
LIVING STEREO The Remastered Collector‘s Edition Referenzaufnahmen des Labels Living Stereo, das als eines der ersten überhaupt LPs in Stereo herausbrachte. 60 CDs, unter anderem mit André Tschaikowsky, Maureen Forrester und Grigory Sokolov.
Dieses Boxset umfasst 80 CDs und 11 DVDs des großen Geigers, Bratschisten und Dirigenten Yehudi Menuhin mit Referenzwerken, Raritäten, LiveAufnahmen sowie allen Aufnahmen mit seiner Schwester, der Pianistin Hephzibah Menuhin. Warner Music
PHILIP GLASS The Complete Sony Recordings Minimal Music? Er nennt sich selbst „Komponist von Musik mit wiederholenden Strukturen“. Zum 80. Geburtstag widmet Sony Philip Glass dieses limitierte Box-Set mit seinen Sony-Aufnahmen auf 24 CDs, unter anderem mit „Einstein On The Beach“, „Satyagraha“ und „Glassworks“. Sony Music
Sony Music
Herbst 2016
klassikerleben klassikerleben
Empfehlungen des Klassikfachhandels
Frühjahr 2017
Empfehlunge n des Klassik fachhandels
Anna Netrebko Verismo
Benjamin Ap
Orchestra Dell`Accademia Nazionale
Di Santa Cecilia
Antonio Pappano
pl
Lang Lang • Philippe Jaroussky • Concerto Köln Fritz Wunderlich • Daniil Trifonov • Christina Pluhar u. v. a. Sonya Yonchev a, Aida Garifulli David Fray • Philippe Jarousskna • Alexander Krichel y • Daniel Hope u. v. a.
Heimat
klassikerleben.de / plattenladenwoche.de
klassikerleben.d
e
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HÄNDLER-PORTRÄT
DIE TONLEITER Leonberger Straße 24/I, D-71229 Leonberg, T +49 7152 48466, F +49 7152 75676 Email: info@dietonleiter.de, Web: www.dietonleiter.de ÖFFNUNGSZEITEN: Montag – Freitag 10:00 – 13:00 Uhr und 14:30 – 18:30 Uhr Samstag 10:00 – 14:00 Uhr
Die Tonleiter in Leonberg Der kleine, weil nur 70 Quadratmeter große Laden „Die Tonleiter“ in Leonberg hat es in sich. Hier geht es um Musik zum Hören und Selbermachen gleichermaßen. In dem vor 26 Jahren gegründeten Geschäft ist die heutige Inhaberin Kerstin Konz schon als Kind ein- und ausgegangen. „Damals habe ich den süßen kleinen Laden richtig liebgewonnen“, sagt die sympathische junge Frau. Konz hat Schulmusik studiert, orientierte sich aber um, auch weil man mit Nettsein, wie sie sagt, im heutigen Schulsystem einfach nicht mehr weiterkomme. Der Verkauf von Tonträgern macht bei der „Tonleiter“ ungefähr ein Drittel des Gesamtangebots aus. Alles Übrige verteilt sich auf den klassischen Notenverkauf und Musikinstrumente. „Wir haben einen guten Kontakt zu Musikschulen und bieten Mietkäufe sowie Reparaturen von Instrumenten an“, sagt Konz. Einen Großteil der CD-Verkäufe wickelt sie über Verkaufsstände bei Live-Konzerten auch in Stuttgart ab. „Dort werden wir wegen Spezialanfragen sehr geschätzt.“ Konz spürt, dass der Tonträgermarkt schnelllebiger geworden ist. „Es ist eben ein vergänglicher Markt. Viele Kunden wollen alte Schallplattenschätze auch auf CD haben, aber das geht nicht in allen Fällen.“ Unterstützt wird Kerstin Konz vom Vorbesitzer Klaus Pflüger, der die junge Händlerin noch in Teilzeit unterstützt und sogar Live-Mitschnitte von Schulkonzerten in der Region anbietet. Auf die Frage, welche Vorlieben sie denn persönlich habe, antwortet Konz: „Ich liebe die Vielfalt an unglaublich schönen Sachen auf dem Klassikmarkt.“
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TOP 20 KLASSIK-CHARTS MÄRZ 2017
2
1
3
1
Elbphilharmonie First Recording Brahms: Symphonies Nos. 3 & 4
11
Händel
2k
T. Hengelbrock & NDR Elbphilharmonieorchester
NEU
S. Yoncheva, Academia Montis Regalis & A. De March
2
New Year's Concert 2017 / Neujahrskonzert 2017
12
Aida
1m
G. Dudamel & Wiener Philharmoniker
NEU
A. Garifullina, C. Meister & RSO-Wien
3
Dolce Vita
13
Johann Sebastian Bach
3g
J. Kaufmann, Orchestra del Teatro M. di Palermo, A. Fisch
NEU
Rafal Blechacz
4
Philip Glass: Piano Works
14
Transcendental - Daniil Trifonov Plays Franz Liszt
NEU
Víkingur Ólafsson
5 NEU
Sony Classical
Sony Classical
Sony Classical
DG
For Seasons D. Hope, Zürcher Kammerorchester, J. Ammon & C. Gonzales
DG
6
Three Worlds: Music From Woolf Works
8k
Max Richter
7
New York Rhapsody
15 k
Lang Lang
8
Elements
5m
Ludovico Einaudi
9
New Era (Stamitz | Danzi | Mozart)
NEU
A. Ottensamer, Kammerakademie Potsdam, E. Pahud & A. Maye
10
Sacred Duets
9m
V. Sabadus, N. Rial, Kammerorchester Basel
DG
Sony Classical
We Love Music
Decca
Sony Classical
6m
Sony Classical
Decca
DG
Daniil Trifonov
DG
15
Da Pacem - Echo der Reformation
NEU
Capella de la Torre, RIAS Kammerchor, F. Helgath
16
Nessun dorma - The Puccini Album
7m
DHM
Sony Classical
Jonas Kaufmann
17
Preghiera - Rachmaninov Piano Trios
NEU
G. Dirvanauskaite, G. Kremer, D. Trifonov
18
Chopin: Piano Works
NEU
David Fray
19
Revive
WE
DG
Erato
E. Garanca, Orchestra de la Comunitat Valenciana & R. Abbado
20
Mieczyslaw Weinberg
NEU
Gidon Kremer
Die Offiziellen Deutschen Klassik-Charts werden von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V. ermittelt. Basis der Top 20 sind die Verkaufs- bzw. Nutzungsdaten von Klassik-Alben im Zeitraum 03.02.2017 - 09.03.2017.
DG
ECM
klassikerleben GfK Entertainment
23
ROSTROPOWITSCH
DER JAHRHUNDERT-CELLIST
Jetzt im Fachhandel
Rostropowitschs legendäre Aufnahmen ab sofort mit neuem Remastering auch einzeln erhältlich.