klassik erleben #59 (Winter 2018/19)

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Winter 2018/19 Ausgabe 59

klassikerleben

Empfehlungen des Klassikfachhandels

Cecilia Bartoli • Christian Gerhaher • Rolando Villazón u.v.a. Special: Weihnachten & Geschenk-Tipps klassikerleben.de


EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, lange hat die Argentinierin Sol Gabetta auf eine Einspielung des Cellokonzerts von Schumann warten lassen. Nun legt sie bei Sony Classical eine grandiose Interpretation mit dem Kammerorchester Basel vor, die all ihre besonderen Eigenschaften eines geradezu „singenden Cellos“ zur Geltung bringt. Aber sie ist nicht die Einzige, denn auch Gautier Capuçon wagt sich in einer ganz aktuellen Aufnahme für Erato an dieses faszinierend-eigenartige Spätwerk des Romantikers. Mit Schumann beschäftigt sich zudem der Bariton Gerhaher, der das erste Album seiner Gesamteinspielung der Lieder in diesem Herbst vorlegt. Romantisch, aber nicht aus der Romantik stammend ist die Stimmung in dem hinreißenden Filmklassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ mit der Musik Karel Svobodas, die das Tschechische Nationalsinfonieorchester nun 45 Jahre nach der Entstehung des Films neu eingespielt hat. Das passt natürlich in die Weihnachtszeit, die unmittelbar vor der Tür steht. Zugegeben, wir kennen nur einen minimalen Ausschnitt aller Weihnachtslieder und -musiken, die anlässlich unseres Festes aller Feste weltweit gesungen und gespielt werden. Daran kann man ja durchaus etwas ändern, denn in diesem Jahr ist die Auswahl neuer Weihnachts-CDs mit internationalem Repertoire ganz besonders groß. In weihnachtliche Klänge des 16. und 17. Jahrhunderts aus Spanien und Lateinamerika entführt das Ensemble Phoenix München bei Deutsche Harmonia Mundi, während Berlin Classics unter anderem alte Aufnahmen des Thomanerchors Leipzig, darunter die aparte „Weihnachtsgeschichte“ von Hugo Distler, neu veröffentlicht. Außerdem gibt Rolando Villazón sein erstes Weihnachtsalbum „Feliz Navidad“ bei Deutsche Grammophon heraus und singt hier Weihnachtslieder in fünf Sprachen. Weihnachten ist ein Familienfest. Und ein „Family Songbook“, das vieles, nur kaum Weihnachtslieder enthält, hat der Countertenor Andreas Scholl mit seiner israelischen Frau Tamar Halperin für seine Familie zusammengestellt. In die Stimmung dieser Tage passt es geradezu perfekt.

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HIGHLIGHTS: Teodor Currentzis (S. 4), Tamar Halperin & Andreas Scholl (S. 5), Christian Thielemann (S. 6), Dennis Russell

Davies (S. 7), Christian Gerhaher (S. 7), Cecilia Bartoli (S. 8) – WEIHNACHTEN: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (S. 10), Daniel Behle (S. 11), Rolando Villazón (S. 11), Ora Singers (S. 12), Arianna Savall & Petter Udland Johansen (S. 13) – GESCHENK-TIPPS: Yo-Yo Ma (S. 13), Igor Levit (S. 14), Jonas Kaufmann (S. 14)

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IMPRESSUM Herausgeber: Aktiv Musik Marketing GmbH & Co. KG, Steintorweg 8, 20099 Hamburg, Sitz: Hamburg, HR A 105205, UstID: DE 187995651. Persönlich haftende Gesellschafterin: Aktiv Musik Marketing Verwaltungs GmbH, Steintorweg 8, 20099 Hamburg, Sitz: Hamburg, HR B 100122. Geschäftsführer: Marcus-Johannes Heinz Fon: 040/468 99 28-0 Fax: 040/468 99 28-15 E-Mail: info@amm.de Redaktions- und Anzeigenleitung: Marcus-Johannes Heinz (verantwortlich für den Inhalt) Redaktion: Helmut Peters Schlussredaktion: Katrin Zabel Layout: werkstatt no.8 - designkonzepte, Hamburg Druck & Vertrieb: apm alpha print medien AG, Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt Auflage: 40.000 Hinweis: Farbgenauigkeit, Anzeigeninhalte und abgedruckte Termine ohne Gewähr BILDNACHWEISE: © David Maupile (1+3 Gabetta), Nadia Rosenberg (4 Currentzis), Salar Baygan (5 Halperin / Scholl), Staatskapelle Dresden/Matthias Creutziger (6 Thielemann / Staatskapelle Dresden), Benno Hunziker (7 Davies), Gregor Hohenberg (7 Gerhaher), Kristian Schuller / Decca (8 Bartoli), Malý, archive CNSO (10 Chalupecky), Marco Borggreve (11 Behle), Marcus Höhn (11 Villazón), Nick Rutter (12 Ora Singers), Hervé Pouyfourcat / Sony Classical (13 Savall / Johansen), Jason Bell (13 Ma), Heji Shin / Sony Music Entertainment (14 Levit), Harald Hoffmann / Sony Classical (14 Kaufmann), DG Archive (15 Shellac)

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TITEL

Sol Gabetta „Sängerin auf dem Violoncello“ Zu den von Sol Gabetta favorisierten und vor allem eingespielten Cello­konzerten gehören ja die Konzerte von Dmitri Schostakowitsch, Edward Elgar, Bohuslav Martinů oder Beethovens Tripelkonzert. Auf eine Einspielung von Robert Schumanns Cellokonzert a-Moll op. 129 der einzigartigen Argentinierin haben wir indes lange warten müssen. Nun füllt die „Sängerin auf dem Cello“ diese Lücke in ihrer Diskografie und wählte sich zur Begleitung das exklusive Kammerorchester Basel unter der Leitung von Giovanni Antonini aus. Für Gabetta sagt das Spätwerk des Romantikers aus dem Jahr 1850, als Schumann gerade seine Stelle als neuer Musikdirektor in Düsseldorf angetreten hatte, viel über die Zeit seiner Entstehung, aber auch über den Seelenzustand des Komponisten aus. Seine angespannte psychische Verfassung zeigte zweifellos schon Anzeichen der Krise, auf die Schumann zusteuerte. Die neuen Aufgaben am Rhein aber lösten einen wahren Schaffensrausch bei ihm aus. Sein erstes großes Werk für Cello und Orches­ ter wollte Schumann zuerst „Concertstück“ betiteln, womit er die übliche Trennung der Sätze eines klassischen Konzerts abschwächen und das Werk einem poetischen Fluss unterwerfen wollte. Dass das Werk

mit einem eher melancholischen ersten Satz eher vergrübelt und in sich gekehrt anhebt, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Schumann zur Zeit der Niederschrift des Werkes in nur zwei Wochen in bester Stimmung war. Mit dem träumerischen langsamen Satz, der auch an die Stimmung vieler seiner Lieder erinnert, wird jede Bedrückung verdrängt. Am Ende stürzt ein temperamentvolles Finale mit einprägsamen, zuweilen volkstümlichen Themen den Hörer in einen Strudel der Euphorie. „Schumanns emotionalen Zustand“, interpretiert Sol Gambetta die Stimmung des Werkes, „spürt man in der Musik. Alles ist wie aus einem Guss.“ Wie aus einem Guss wirkt nicht nur die Stimmung in Schumanns Cellokonzert, sondern auch Sol Gabettas Seelenverwandtschaft mit dem französischen Pianisten Bertrand Chamayou. Wie so oft in ihren CD-Einspielungen verbindet Gabetta ein zentrales Orches­ terwerk mit der Kammermusik eines Komponisten. Hier präsentieren die langjährigen Kammermusik­ partner Schumanns intime „Fantasiestücke“ op. 73, die es ja auch in Fassungen für Violine oder Klarinette gibt, sowie das „Adagio und Allegro“ op. 70 und die „Fünf Stücke im Volkston“ op. 102.

Sony Classical CD 88985352272

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NEUERSCHEINUNGEN Teodor Currentzis „Archetyp der klassischen Tragödie“

Es ist wohl kein Zufall, dass sich Teodor Currentzis für seine erste Einspielung einer Mahler-Sinfonie mit der Music­ Aeterna ausgerechnet die Sechste mit dem zuweilen verwendeten Beinamen „Tragische“ ausgewählt hat. Es ist wahrlich eine der radikalsten und kompaktesten Sinfonien Mahlers. Eine Sinfonie voller Kraft und Wucht, in der allein 110 Musiker insgesamt benötigt werden und im Finale sogar ein Hammerschlag zum Einsatz kommt. Kaum etwas lässt Mahler in der Schlagwerkbesetzung dieser ebenso zerbrechlich wie in ihrer Heftigkeit frappierend wirkenden Sinfonie aus. Neben dem Tamtam werden tiefe Glocken und Herdenglocken zur Illustration einer ländlichen Szene und sogar Holzklappern verlangt. Currentzis versteht das Werk übergreifend als eine Art „Archetyp der klassischen Tragödie“ und sagt: „In Mahlers Musik geht es nicht um einen

Gegensatz zwischen Trost und Hoffnungslosigkeit. Gerade die Hoffnungslosigkeit ist es, die Trost spendet.“ Erst im September dieses Jahres hatte Currentzis in einer Aufführung der Dritten Mahlers mit dem SWR Sinfonieorchester ein ebenso eigenwilliges wie feines Mahler-Klangbild vorgestellt. In der Aufnahme der Sechsten folgt er der ursprünglichen und auch in der kritischen Gesamtausgabe abgedruckten Satzreihenfolge und spielt das Scherzo vor dem Andante. Das Ende des Werkes ist für ihn nicht hoffnungslos, Currentzis spricht vielmehr von „völliger Katharsis“.

S ony Classical CD 19075822952 / ab 21.12. 2LP 19075822951

Roberto Alagna & Aleksandra Kurzak Puccini In Love

Singt man die großen Duette aus Puccinis Opern wirklich anders, wenn man das Liebespaar auf der Bühne nicht nur mimt, sondern auch wirklich miteinander verheiratet ist? Die polnische Sopranistin Aleksandra Kurzak und ihr Ehemann Roberto Alagna sind ein lebender Beweis dafür, dass an dieser These etwas dran sein könnte. Nachdem sich das Paar ausgerechnet bei einer Aufführung von Donizettis Oper „Der Liebestrank“ 2010 in London auch lieben gelernt hatte und die Eheleute beide im italienischen Fach zu Hause sind, war das neue Album „Puccini In Love“ ja fast schon eine Verpflichtung. Neben Arien aus „Tosca“, „Manon Lescaut“, „La fanciulla del West“ und „Madama Butterfly“ sind auch Ausschnitte aus der ersten, fast schon expressionistischen Oper „Il Tabarro“ des sogenannten „Trittico“ enthalten.

Sony Classical CD 19075879232

Christoph Spering & Chorus Musicus Köln Bach Eternity

Mit seiner vielfach ausgezeichneten Einspielung der Bach’schen Luther-Kantaten hat der Dirigent Christoph Spering mit seinem Chorus Musicus Köln bereits international Begeisterung ausgelöst. Nun legt er mit dem Spezialistenensemble für barockes Repertoire, dem Neuen Orchester, und diesem Chor eine Einspielung des sogenannten „Choralkantatenjahrgangs“ aus Bachs insgesamt 200 Kirchenkantaten nach. Es handelt sich um sechs Kantaten, die vom Trinitatissonntag 1724 bis Ostern 1725 aufgeführt wurden und in ihrer Ästhetik und Anlage eine Einheit bilden. „Ihre Einheitlichkeit“, sagt Spering, „erhalten die Kantaten aus der Art ihrer Gestaltung. Bach wählt für jede Kantate jeweils ein Kirchenlied als Grundlage, das als kunstvoll komponierter Eingangssatz erklingt und die Kantate als schlichter Ausgangschoral beendet.“

DHM/Sony Music 2CD 19075874862

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NEUERSCHEINUNGEN Tamar Halperin & Andreas Scholl Familiensache

In Ehen zwischen Menschen aus unterschiedlichen Ländern werden zunächst einmal die Ehepartner selbst, aber in der Folge auch deren Kinder, Eltern und Verwandte mit Musik vertraut, die dem Kulturkreis des jeweils anderen entspringt. Das kann zu ungewohnten Entdeckungen führen, wie zum Beispiel in der Familie des Ehepaares Tamar Halperin und Andreas Scholl. Scholl erinnert sich noch gut an die ersten Be­geg­nungen mit Tamars Familie in Israel, wo er zu Shabbat-Dinnern eingeladen war, bei denen ausgiebig musiziert wurde. Auf dem „Family Songbook“ vereinen Halperin und Scholl nun Lieder, die sie auch auf Deutsch und Hebräisch ihrer gemeinsamen Tochter Alma seit der Geburt vorgesungen haben. „Vor zwei Jahren“, erinnert sich Andreas Scholl, „nach einigen Gläsern köstlichen Rotweins von den Golanhöhen, kam mir zum ersten Mal die

Idee, eine Aufnahme zu machen, welche die Atmosphäre und die Freude am gemeinsamen Musizieren einfängt.“ Seine Frau Tamar griff das gleich auf und hatte sofort eine Auswahl an Liedern parat, die sich dafür eignen würden. Israelische Folksongs wie „Buba Zehava“, „Pizmon LaYakinton“ und „Shir Eress“ sind darunter, aber auch Country-Hits wie „Sweet Baby James“ oder die Kinderlieder „I Bought Me a Cat“ und „La Le Lu“. „Es freute mich riesig zu sehen“, sagt Scholl, „dass alle Familienmitglieder den Geist unseres Unterfangens spürten. Wenn wir alle nicht mehr da sind, können unsere Kinder und Enkel sich diese Aufnahme an­hören, und wir bleiben Teil ihres Lebens.“

B erlin Classics/Edel CD 0301167BC

Franco Fagioli & Il Pomo d’Oro Händel: Serse

Georg Friedrich Händels 1738 uraufgeführte Oper „Serse“ grenzt in ihrer verwirrenden Handlung um enttäuschte Gefühle, Missverständnisse und Eifersucht zuweilen ans Absurde. Aber gerade dadurch ist die im antiken Persien spielende Oper um den König Xerxes ein Paradebeispiel für die barocke Oper und Händels ungemeinen Witz in der Darstellung menschlicher Gefühlswelten. Wut-Arien voller Wucht stehen zartesten Liebesgeständnissen gegenüber, von denen der Arien-Hit „Ombra mai fù“ natürlich zu den allerbekanntesten gehört. Der argentinische Countertenor Franco Fagioli, der mit dieser Aufnahme von Händels Oper seine zweite Veröffentlichung bei der Deutschen Grammophon vorlegt, singt Händel mit ungeahnter Strahlkraft. Die Farbigkeit dieser genialen Partitur liegt bei „Il Pomo d’Oro“ zudem in allerbesten Händen.

Deutsche Grammophon/Universal Music 3CD 4835784

Raphaela Gromes Hommage à Rossini

Zu Gioacchino Rossini hat die Cellistin und Sony-Classical-Exklusivkünstlerin Raphaela Gromes vielleicht auch deshalb ein so inniges Verhältnis, weil sie als Kind einmal Sängerin werden wollte. Nun widmet sie dem großen Italiener mit der Einspielung von Rossinis einzigem Originalwerk für Violoncello und Klavier „Une Larme“ („Eine Träne“) und genialen Arrangements von Rossini-Arien für Cello und Orchester beziehungsweise Klavier eine ganz persönliche Hommage. Dafür holte sich Gromes bei der Sopranistin Juliane Banse und der Mezzosopranistin Daphne Evangelatos sogar Tipps zur Interpretation des Belcanto. Schließlich wollte sie dem „süßen, aus dem Herzen kommenden italienischen Gesang“ gerade diesem, in vielen seiner Stücke, etwa der Arie „Non piumesta“ aus „La Cenerentola“, so gutgelaunt stimmenden Komponisten nahekommen.

Sony Classical CD 19075820822

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NEUERSCHEINUNGEN Christian Thielemann & Sächsische Staats­ kapelle Dresden Der frühe und der späte Strauss

Ein wenig klingt das 1. Hornkonzert des zum Zeitpunkt seiner Entstehung erst 18-jährigen Richard Strauss ja noch nach Carl Maria von Weber. Aber der Tonmaler und Schöpfer der späteren Tondichtungen und Opern ist vor allem in der Orchesterbehandlung in jedem Takt vorauszuahnen. Außerdem stieß Strauss mit diesem Werk zu jener Zeit die Begeisterung für das Horn als Soloinstrument wieder an, das seit der Klassik in dieser Rolle in den Hintergrund getreten war. In seinem siebten Jahr als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden war für Christian Thielemann, der Wagner und Strauss als Schwerpunkt betrachtet, dieses beliebte Werk für eine Neuaufnahme längst mal fällig. Und warum sollte er als Solisten nicht einen so brillanten Hornisten wie Robert Langbein beauftragen,

der ihm als Solo-Hornist der Staatskapelle sowieso vertraut ist? Seit 2005 bekleidet Langbein diese Position in Dresden und lehrt darüber hinaus als Professor an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber. Und wo die Dresdner gerade bei Bläsermusik von Strauss waren, bot sich eine Neueinspielung des Spätwerks Sonatine für 16 Bläser Nr. 1 F-Dur o. op. 135 „Aus der Werkstatt eines Invaliden“ ja an, damit auch Langbeins Kollegen solistisch etwas zu tun bekommen. Strauss hatte das Stück 1943 im Krieg, erkrankt an einer Grippe, geschrieben. Auch die zwei Jahre später entstandenen Metamorphosen für 23 Solostreicher hat Thielemann diesem Konvolut beigefügt.

P rofil Edition Günter Hänssler 2CD PH15016

Rudolf Kempe, Semperoper Dresden „Daphne“ von Richard Strauss (1950)

Zu Unrecht haben es die späten Strauss-Opern in der Publikumsgunst etwas schwerer. Wer aber Gottlob Frick und Helena Rott in dieser 1950 entstandenen Live-Aufnahme einer „Daphne“-Premiere in Dresden unter Rudolf Kempes Leitung hört, wird dieses Kleinod aus dem Jahr 1938 umso mehr lieben. Die naturverbundene Daphne, die von einem Flussgott und der göttlichen Gaea abstammt, hält ihren in sie verliebten Jugendgefährten Leukippos auf Distanz. Da erscheint der als Rinderhirt verkleidete Gott Apollo und sorgt für Verwirrung. Am Ende verwandelt sich Daphne in einen immergrünen Baum. Mit blitzenden und elegischen Elementen verabschiedet sie sich in einem der schönsten Opernepiloge von Strauss und ist schließlich nur noch mit wortlosen Vokalisen zu vernehmen.

Profil Edition Günter Hänssler 2CD PH07038

Seong-Jin Cho Mozart: Klavierkonzert KV 466 und Sonaten

Wenn der südkoreanische Pianist Seong-Jin Cho Werke von Mozart und erst recht dessen zwischen Schwermut und Freude so sonderbar schwankendes Klavierkonzert d. Moll KV 466 spielt, sind Transparenz und Ausdruck geradezu perfekt ausgewogen. Jede Phrase erhält ihre eigene individuelle Gestaltung und fügt sich in ein kluges, auf den gesamten Verlauf eines Satzes ausgerichtetes Gesamtbild. Mozarts Musik müsse man immer singen, hat der 24-jährige Pianist einmal gesagt. Mit der dramatischen Klaviersonate F-Dur KV 332, der frühen Klaviersonate B-Dur KV 281 und der Fantasie d-Moll KV 397 veröffentlicht der Pianist bei der Deutschen Grammophon nun sein erstes Mozart-Album. „Für mich bietet Mozart alles: Seine Musik ist so vielschichtig“, kommentiert Cho. „Wenn ich seiner Musik lausche, habe ich die unterschiedlichsten Gefühle.“

Deutsche Grammophon/Universal Music CD 4835522

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NEUERSCHEINUNGEN Dennis Russell Davies & Bruckner Orchester Linz Die Elfte zum Achtzigsten Dem amerikanischen Kult-Minimalisten Philip Glass ist etwas gelungen, was weder Beethoven noch Bruckner noch Mahler geschafft haben. Er hat nicht nur neun, sondern schon elf Sinfonien in seinem Werkkatalog. Im Interview mit der Zeitung „The Guardian“ gestand der Komponist so vieler Hits der amerikanischen Moderne, darunter auch etliche Filmmusiken und Opern, die Leute wollten ihm oft nicht glauben, dass er auch Sinfonien schreibe. Das jüngste Werk, die Symphony No. 11, nun wurde erst am 31. Januar 2017 in der New Yorker Carnegie Hall anlässlich seines 80. Geburtstags uraufgeführt. In Auftrag gegeben war das Werk damals vom Bruckner Orchester Linz, dem Istanbul Music Festival und dem Queensland Symphony Orchestra. Die Ehre der Uraufführung hatten aber das Bruckner Orchester Linz und der Maestro Dennis Russell Davies. Sie kennen den Komponisten und seine Orchesterwerke seit langer Zeit und haben viele seiner Sinfonien,

immer im Gespräch und im Austausch mit dem Komponisten, eingespielt. Das enge Verhältnis zwischen Interpreten und Komponist war dabei oftmals auch Ausgangspunkt und Inspirationsquelle für die Werkentstehung überhaupt. Russell Davies, der 2007 in Dresden auch einmal Alfred Schnittes Sinfonie Nr. 9 posthum uraufgeführt hat, ist ein Spezialist für die Moderne. Die sich wiederholenden Muster und Rhythmen von Glass’ Musik und die ausdrücklich lyrische Prägung der 11. Sinfonie bringt er ganz außerordentlich zur Geltung.

O range Mou/note 1 music CD OMM0133

Christian Gerhaher Frage (und Antwort) in Sachen Schumann

Für seine Gesamteinspielung der Schumann-Lieder mit seinem Begleiter Gerold Huber hat sich der Bariton Christian Gerhaher einen straffen Zeitplan vorgenommen. Bis 2020 möchte er das Projekt zum Abschluss gebracht haben. Beim ersten Album mit dem Titel „Frage“ setzt der Sänger ein Verfahren fort, das er bereits bei den 2004 und 2007 erschienenen Schumann-Alben „Dichterliebe“ und „Melancholie“ angewandt hat. Gerhaher ordnet die Lieder einer übergreifenden poetischen Idee unter, einer Art „lyrischen Dramaturgie“, wie er sagt. Dieser zutiefst romantische Ansatz entspricht Schumanns Denken, Arbeiten und Experimentieren und wird vor allem den „Zwölf Gedichten nach Justus Kerner“ op. 35 gerecht, die hier mit den Zyklen op. 49 und 89 sowie den Sechs Gesängen op. 107 und den Vier Gesängen op. 142 verbunden werden. In diesen Zyklen werde, so Gerhaher, die Zweiheit von Text durch eine poetische Idee mit gemeinsamer Bedeutung überwölbt. Gerade die Kerner-

Lieder empfindet er als eines der gewagtesten Werke Schumanns. Genauso gewagt wie Schumanns Bühnenwerk „Szenen aus Goethes Faust“, in dessen Neuinszenierung von Achim Freyer er an der Hamburgischen Staatsoper gerade die Hauptrolle singt. Die Gesamtaufnahme der Schumann-Lieder ist ein gemeinsames Projekt von Sony Classical, BR Klassik und dem Internationalen Liedzentrum des „Heidelberger Frühlings“.

S ony Classical CD 19075889192

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NEUERSCHEINUNGEN

Cecilia Bartoli Eine Liebe von Dauer Jubiläen über Jubiläen bei Universal. In diesem Jahr feiert die Deutsche Grammophon ihren 120. Geburtstag. Und das seit fast vier Jahrzehnten zu Universal gehörende britische Label Decca gratuliert seinem großen Sängerstar Cecilia Bartoli zu dreißigjähriger Zusammenarbeit. „Als sehr junge Sängerin“, so erinnert sich die italienische Diva, „hatte ich das unglaublich große Glück, einen Aufnahmevertrag zu bekommen – für meine künstlerische Entwicklung und für meine Laufbahn war dies sicherlich eine entscheidende Weichenstellung.“ Drei Veröffentlichungen hat sich Bartoli anlässlich des Jubiläums vorgenommen, darunter das neue Vivaldi-Album, das an jenes als Bestseller geltendes „Vivaldi-Album“ aus

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dem Jahr 1999 anknüpft. Damals war es diese BartoliAufnahme, die ganz wesentlich eine Rückbesinnung auf Vivaldis Opernschaffen ausgelöst hat. Bis dahin standen eher seine Instrumentalwerke und seine Kirchenmusik im Fokus. Vor Kurzem sagte Bartoli in der Sendung „Kulturzeit“ auf 3sat, dass sie sich 1999 bei ihrer Auswahl weitaus mehr auf die Virtuosität der Vivaldi-Arien konzentriert habe. Das neue Album mit dem Ensemble Matheus unter der Leitung von JeanChristophe Spinosi sei nun „mehr dem intimen, dem tiefgreifend melancholischen Aspekt von Vivaldis Werk gewidmet“. Zu Bartolis Jubiläumsgeschenken gehört auch das neu gegründete, jungen Nachwuchssängern gewidmete Sub-Label „Mentored by Bartoli“ und eine bereits erhältliche Rossini-Compilation.

D ecca/Universal Music CD 4834475 / ab 14.12. LP 4834476


NEUERSCHEINUNGEN David Fray Bachs Konzerte für 2, 3 und 4 Klaviere

Wir erinnern uns noch an die 2013 erschienene Aufnahme von Bachs Klavierkonzerten mit dem französischen Shootingstar David Fray und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Nach Mozart-, Schubert- und Chopin-Einspielungen kehrt Fray nun mit dem Orchestre National du Capitole de Toulouse zu Bach zurück und bittet für die Konzerte für zwei bis vier Klaviere seine Kollegen Emmanuel Christien, Audrey Vigoureux und vor allem Jacques Rouvier um Teilnahme. Rouvier, der auch Hélène Grimaud unterrichtet hat, war Frays Lehrer und Mentor. Viel ist in dieser Aufnahme der für Bachs Zeit außerordentlich avantgardistischen Konzerte von Frays penibler Feinarbeit zu spüren. Bei aller Präzision – Fray arbeitet in vielen Proben lange für gute Resultate – steht die Lust am Musizieren für ihn an allererster Stelle.

Erato/Warner Music CD 9029563228

Yuja Wang The Berlin Recital

2013 hatte die chinesische Pianistin Yuja Wang, von der „Die Zeit“ einmal schrieb, sie müsse mehr als zwei Hände haben, in der Berliner Philharmonie debütiert. Im Rahmen einer Tournee kehrte sie einmal mehr in die Philharmonie zurück, wo sie inzwischen schon oft aufgetreten ist. Das aktuelle Konzert hat die Deutsche Grammophon gleich live mitgeschnitten und veröffentlicht es nun als neues Wang-Album mit einem außergewöhnlichen Repertoire. Neben Rachmaninows Preludes g-moll op. 23 und b-Moll op. 32, den Études-Tableaux op. 33 und 39 sowie der komplexen 8. Klaviersonate von Sergej Prokofjew, hören wir auch die kantig-extrovertierte 10. Klaviersonate von Alexander Skrjabin. Eine gewaltige technische Herausforderung stellen überdies die Etüden von György Ligeti mit ihren bizarren Rhythmen dar.

Deutsche Grammophon/Universal Music CD 4836280

Vilde Frang, Maria Callas, Philippe Jaroussky u. v. a. Mein Wunschkonzert

Im Sommer dieses Jahres konnten Sie, liebe Leserinnen und Leser, anlässlich der bundesweiten Plattenladenwoche X über ihre Lieblinge aus Warner-Music-Alben der vergangenen zehn Jahre abstimmen. Aus diesem Votum ist ein authentisches Best-of-Album mit dem treffenden Titel „Mein Wunschkonzert“ entstanden: ein faszinierendes Kaleidoskop mit populären Werken der Klassik und fesselnden Arrangements von legendären Chansons wie „La vie en rose“ oder Pophits wie Stings „Fragile“ interpretiert von Ausnahmetalenten und Stars wie Maria Callas, Diana Damrau, Vilde Frang, Philippe Jaroussky oder Sir Simon Rattle. Das Album bietet einen wunderbaren Einstieg in die Welt der Klassik, wird aber auch Kenner begeistern. „Mein Wunschkonzert“ soll eine Quelle der Inspiration für alle sein, die Neues entdecken und Bekanntes in Perfektion erleben möchten.

Warner Classics CD 505419702814

NEU AB 11.01.2019 Gautier und Renaud Capuçon, Martha Argerich Schumann

Mit Martha Argerich zu spielen, sei wie ein Geschenk des Himmels, schwärmt Gautier Capuçon. Drei Werke für Violoncello und Klavier und die Fantasiestücke op. 88 für Klaviertrio, wo auch Gautiers Bruder Renaud mitwirkt, hat der Cellist beim „Progretto Martha Argerich“ in Lugano mit der Pianistin aufgenommen. „Diese Stücke“, meint Capuçon, „scheinen für sie geschrieben zu sein, und sie trägt mich auf den romantischen und leidenschaftlichen Wellen des Komponisten mit.“ Von leidenschaftlichen Wellen wird er aber auch beim Cellokonzert op. 129 von Robert Schumann durch das brillante Chamber Orchestra of Europe unter Bernard Haitinks Leitung getragen. „Dieses Konzert zeigt all die verschiedenen Charaktere, Atmosphären und Spannungen“, sagt der Cellist, „die in Schumanns Musik zu finden sind.“

Erato/Warner Music CD 9029563421

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WEIHNACHTEN Jan Chalupecky & Czech National Symphony Orchestra Eine Filmmusik voller Poesie Die Tschechen hatten schon immer ein besonderes Händchen für Kinderfilme. Man denke nur an „Pan Tau“ oder Marie Polednákovás „Wie man einem Wal den Backenzahn zieht“. Ein Spitzenreiter des tschechischen Repertoires ist aber vor allem die Märchenverfilmung „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ aus dem Jahr 1973, die der Regisseur Václav Vorlíček 1973 als Koproduktion der damaligen ČSSR und der DDR an Schauplätzen in Dresden und in Prag realisiert hat. Auf der Grundlage einer Adaption des berühmten Grimm-Märchens durch die tschechische Schriftstellerin Božena Němcová erzählt der Film mit viel Poesie die Geschichte mit dem Fokus auf der Liebesbeziehung zwischen dem Prinzen und dem Waisenkind. Berühmt wurde der Film aber vor allem durch seine Filmmusik aus der Feder von Karel Svoboda. Der Soundtrack ist nun schon 45 Jahre alt, und es ist ein wunderbarer Einfall, ihn nun vom Tschechischen Nationalsinfonieorches­ ter neu einspielen zu lassen. Dabei haben die Macher penibel darauf geachtet, die ursprüngliche Stimmung nicht zu

Peter Schreier, Thomanerchor Leipzig, Ludwig Güttler Weihnachten bei Edel

Peter Schreiers unvergessene Aufnahmen von Weihnachtsliedern mit dem Thomanerchor Leipzig und der Staatskapelle Dresden gehören zu einem der wertvollsten Schätze jeder Schallplattensammlung. Hier nun veröffentlicht Edel eine Zusammenstellung mit Aufnahmen unter der Leitung von Hans-Joachim Rotzsch, die auch die alte, aus Portugal stammende Volksweise „Herbei, o ihr Gläubigen“ und Samuel Scheidts „O Jesulein zart“ in einer Bearbeitung nach einem bezifferten Original-Generalbass von Johann Sebastian Bach enthält. Das besinnliche Weihnachtsliedersingen des Thomanerchores ist eine Art Klassiker des Weihnachtsprogramms und bringt jedes Jahr wieder viele Menschen in der Thomaskirche zusammen. Die erste CD der dreiteiligen Edition „Weihnachtssingen der Thomaner“ bietet so gut

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verfälschen. Die Neuproduktion aber bietet eine weitaus bessere Tonqualität, noch mehr Musiknummern als in älteren Veröffentlichungen und sogar einen Bonustrack mit Karel Gott. Zu hören ist hier in einer Originalaufnahme das von ihm gesungene Lied „Wo, kleiner Vogel, ist dein Nest?“. Supraphon er­innert mit diesem Album an den 2007 verstorbenen Komponisten Karel Svoboda, der am 19. Dezember 2018 achtzig Jahre alt geworden wäre.

S upraphon/note 1 music CD SU6549

wie alle Weihnachtslieder, die die meisten von uns fast auswendig mitsingen können. Auf der zweiten CD hat der Thomanerchor die schönsten Arien und Chöre aus Bachs Weihnachtsoratorium in einer Aufnahme mit dem Gewandhausorchester Leipzig und dem Bariton Dietrich Fischer-Dieskau aufgenommen. Schließlich enthält die Sammlung auch die 1933 entstandene „Weihnachtsgeschichte“ für gemischten Chor und vier Vorsänger von Hugo Distler, der sich 1942 das Leben nahm. Mit seiner CD „200 Jahre Stille Nacht, Heilige Nacht“ verfolgt der Trompeter Ludwig Güttler mit seinen Virtuosi Saxoniae das Ziel, eine musikalische Welt zu skizzieren, die die Verfasser dieses Liedes einst in Oberndorf vorfanden.

Berlin Classics/Edel P eter Schreier singt Weihnachtslieder CD 0301169BC W eihnachtssingen der Thomaner 3CD 0301170BC 2 00 Jahre Stille Nacht, Heilige Nacht CD 0301165BC


WEIHNACHTEN Daniel Behle Neu „frisierte“ Weihnachtslieder Unter den traditionellen Weihnachtsliedern hat ja jeder so seine Lieblinge. Der eine lässt sich von Michael Praetorius’ „Es ist ein Ros entsprungen“ in die Zeit der Renaissance versetzen, der andere liebt das im Alpenländischen entstandene „Stille Nacht, heilige Nacht“. All diese Lieder haben uns in die Gegenwart begleitet, wir spielen mit ihnen und sie regen uns an, unsere Fantasie schweifen zu lassen. Das tut nun auch der Tenor Daniel Behle mit dem Oliver Schnyder Trio & Friends auf seinem Album „Meine schönsten Weihnachtslieder“. Er singt die bekannten Melodien aber nicht einfach, sondern stellt sie mit raffinierten Neuarrangements und Geräuschillustrationen in ein ungewohntes Licht. Mithilfe einer Gitarre, eines Akkordeons und einer Vielzahl von Percussion-Instrumenten klingen die Lieder „Alle Jahre wieder“, „Vom Himmel hoch“ oder „Tochter Zion“ vollkommen anders. Sogar der große Musikdramatiker Richard Wagner wird bemüht, indem seine aufs Kammermusikalische reduzierte Meistersinger-Ouvertüre mit „O Tannenbaum“

eine musikalische Begegnung eingeht. „Das Motto der heiligen Zeit scheint über die letzten Jahrzehnte zu laut und zu groß geworden zu sein“, meint Behle. „Der musikalische Event verdrängt das Leise und Kleine. Zusammen mit einer ganz speziellen sechsköpfigen Besetzung möchte ich den Geist der weihnachtlichen Hausmusik neu aufleben lassen und auf meine Weise kritisch, lachend und wahrhaftig unser Fest der Feste zelebrieren.“

S ony Classical CD 19075853662

Rolando Villazón Weihnachtslieder in fünf Sprachen

Erinnern Sie sich noch an den legendären Auftritt Rolando Villazóns in einer Ausgabe der „Sesamstraße“? Da mimte der mexikanisch-französische Star­ tenor einmal einen Eisverkäufer, der in sommerlicher Kleidung mit Ernie und Bert das berühmte „Feliz Navidad“ anstimmte. Seitdem sind etliche Jahre vergangen, und man fragte sich unweigerlich, wann Villazón denn endlich einmal sein erstes Weihnachts­ album bei der DG herausgeben würde. 2018 nun ist das geschehen, und es war klar, dass die Sammlung seinen beiden damaligen Mitsängern zu Ehren auch „Feliz Navidad“ betitelt wurde. Ernie und Bert nun sind an dieser CD zwar nicht beteiligt, wohl aber zwei Partner, mit denen Villazón ebenso gern Duette singt: der Sänger und Songwriter Sasha und die französische Sängerin Julie Zenatti, die durch ihren Auftritt als Fleur-de-Lys im Musical „Notre Dame de Paris“ berühmt geworden ist. Begleitet vom Slovak National Symphony Orchestra unter Allan Wilson singt Villazón große Weihnachtsklassi-

ker wie „Leise rieselt der Schnee“, „O Tannenbaum“ oder „Stille Nacht, heilige Nacht“ in aufregend neuen Arrangements. Das deutschsprachige Repertoire ergänzt er durch Lieder in vier weiteren Sprachen. Da begegnen wir dem spanischen Lied „Los peces en el rio“ und dem französischen „Minuit, chrétiens“ nach einem Text von Placide Cappeau. Ein Klassiker, der in Weihnachtsprogrammen von Luciano Pavarotti nie fehlte, ist zudem das Lied „Tu scendi dalle stelle“.

D eutsche Grammophon/Universal Music CD 4835809

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WEIHNACHTEN Suzi Digby & Ora Singers Eine Schatztruhe voller Weihnachtsweisen

Die Geburt Christi ist über Jahrhunderte hinweg eine Inspirationsquelle für Komponisten unterschiedlichster Provenienzen geblieben. Von den Weihnachts­ oratorien Bachs oder Saint-Saëns einmal ganz abgesehen, verfügen wir über ein diesem Thema gewidmetes Liedrepertoire von der frühesten Renaissance über die Romantik bis in die Gegenwartsmusik hinein. Zu den Klassikern gehören Vertonungen des vierten Responsoriums aus der Matutin an Weihnachten In Navitate Domini mit dem Titel „O Magnum Mysterium“. Die ORA Singers und die viel bewunderte Chorleiterin Suzi Digby haben auf ihrem neuesten Album „The Mystery of Christmas“ wieder uralte Literatur ganz neuen Werken gegenübergestellt und nahmen zum Teil sehr selten zu hörende Stücke der Zeitgenossen Adrian Peacock, Roderick Williams und Judith Weirs, aber auch der Renaissancekompo-

nisten William Byrd und Thomas Tallis auf. Die Auswahl öffne eine ganze Schatztruhe von Angeboten, versichert Suzi Digby. „Manche sind uns vertrauter, andere weniger, aber alle geben den verschiedenen Aspekten der Weihnachtsgeschichte eine Stimme. Unsere besondere Aufmerksamkeit haben wir auf die wundersame Inkarnation und die zentrale Rolle der Jungfrau Maria gelegt.“ Unter den Stücken sind auch Neuvertonungen des alten Weihnachtsliedes „Nova, Nova: Ave Fit Ex Eva“ oder der englische Klassiker „Sweet Was the Song“. Die neueren Werke stehen alten Weisen wie „O Adonai, Et Dux Domus Israel“ oder „Videte Miraculum“ gegenüber.

h armonia mundi/PIAS CD HMM 905305

Riccardo Minasi & Kammerorchester Basel Nicola Porpora: Il verbo in carne

Der Barockkomponist Nicola Porpora ist uns bislang vor allem mit seinen außergewöhnlichen Opern ins Bewusstsein getreten und in Erinnerung geblieben. Dass er auch ein Weihnachtsoratorium mit dem Titel „Il verbo in carne“ („Das fleischgewordene Wort“) geschrieben hat, stand bis zu dessen Wiederentdeckung nicht im Fokus der Porpora-Wahrnehmung. Riccardo Minasi, der neue Artist-in-Residence des Ensemble Resonanz, legt nun mit dem Kammerorchester Basel die Welterst­ einspielung dieses 1747 uraufgeführten Oratoriums vor. Der Inhalt des Werkes unterscheidet sich von Bachs Oratorium nicht zuletzt dadurch, dass im ersten Teil bei Porpora die beiden Tugenden „Frieden“ und „Gerechtigkeit“ zur Erde hinabsteigen, um das Schicksal der Menschen zu verbessern. Dann erscheint die „Wahrheit“ und berichtet von der Geburt Jesu.

Sony Classical CD 19075868452

Joel Frederiksen & Ensemble Phoenix Un niño nos es nasçido

Der amerikanische Bassist und Lautenist hat mit seinem Ensemble Phoenix München eine außergewöhnliche Zusammenstellung von weihnachtlichen Klängen des 16. und 17. Jahrhunderts aus Spanien und Lateinamerika realisiert. Mit einer Vertonung des „O magnum mysterium“ tauchen wir ein in die Welt des spanischen Renaissancekomponisten Tomas Luis de Victoria, dessen Werk das „Ad tantae nativitatis“ seines eine Generation früher geborenen Landsmanns Cristobal de Morales um nichts an Ausdruckskraft nachsteht. Solchen Werken europäischer Komponisten stehen wenig bekannte Stücke wie „Pabanas“ von Lucas Ruiz de Ribayaz oder Ensalada „La Trulla“ von Bartomeu Càrceres gegenüber, die ihr Glück in Lateinamerika gesucht haben. Das „Vaya la princesa, Kaya“ stammt von Gaspar Fernandes, der in der Kathedrale von Guatemala wirkte.

DHM/Sony Music CD 19075802592

klassikerleben 12 KLASSIKERLEBEN.DE


WEIHNACHTEN Arianne Savall & Hirundo Maris Weihnachtliche Klangreise Im sonst so bekannten Repertoire der Advents- und Weihnachtsmusik stellt das Programm der neuen CD „Silent Night“ der deutschen harmonia mundi schon etwas ganz Spezielles dar. Mit der Harfenistin Arianna Savall und dem von ihr 2009 gegründeten Spezialistenensemble für Alte Musik Hirundo Maris sowie dem norwegischen Tenor und Bratscher Petter Udland Johansen tauchen wir ein in eine magische Welt der mediterranen und nordischen Musik vom Mittelalter bis zum Barock. Die Tochter des Pioniers der Alten Musik Jordi Savall ermöglicht uns Begegnungen mit dem norwegischen Weihnachtslied „Mitt hjerte alltid vanker“, dem provenzalischen

„O nuit brillante“ und dem katalanischen „El cant dels ocells“. Die ausdrucksstarken Stimmen von Arianna Savall und Petter Udland Johansen lassen einen stimmungsvollen Dialog mit den facettenreichen Instrumentalstimmen entstehen. So erklingen fröhliche Dudelsäcke, ein virtuos gespieltes Cornetto, die poetische Slide-Gitarre „Dobro“ sowie Geigen, Flöten, Harfen und Perkussion.

D HM/Sony Music CD 19075878972

GESCHENK-TIPPS Yo-Yo Ma Nach sechs Jahrzehnten neue sechs Suiten

Die Cello-Suiten von Bach verfolgen Cellisten ein ganzes Leben lang. Es ist ein Zyklus, an dem man wächst und arbeitet, der niemals zu Ende gedacht und bewältigt sein kann, denn dazu ist er viel zu komplex und eigenwillig. Yo-Yo Ma hat auch aus diesem Grund seine Gesamteinspielung der sechs Suiten bei Sony unter das Motto „Six Evolutions“ gestellt. Die Auseinandersetzung mit Bach verändert sich für einen Solisten ja schließlich dauernd, ja, viele Cellisten geben sogar zu, dass sie überrascht sind, wenn sie jahrzehntealte Eigenaufnahmen erneut hören und mit ihren aktuellen Interpretationen vergleichen. Erst am 2. September 2018 hat Yo-Yo Ma alle sechs Cello-Suiten Bachs in der Leipziger Nikolaikirche aufgeführt und ging damit danach auf Tour in die Vereinigten Staaten. „Bachs Cellosuiten sind seit jeher meine musikalischen Begleiter“, sagt Ma. „Seit fast sechs Jahrzehnten haben sie mich gestärkt, mich getröstet und mir Freude bereitet, in stressigen Zeiten, wenn es etwas zu feiern gab oder ich des Trostes bedurfte. Welche Kraft hat diese

Musik – noch heute, 300 Jahre nach ihrer Entstehung, ist sie uns Beistand in schwierigen Zeiten.“ Für seine erste Gesamteinspielung der Suiten wurde Ma als Dreißigjähriger schon mit einem Grammy ausgezeichnet. Zehn Jahre später widmete er sich erneut einer Aufnahme und ergänzte das Album „Inspired by Bach“ durch sechs Filme über Ausdeutungen dieser Werke in anderen Kunstrichtungen.

S ony Classical 2CD 19075854652 / 3LP 19075854651

klassikerleben 13


GESCHENK-TIPPS Igor Levit Dem Leben, dem Menschen und der Musik auf der Spur

Der 1987 geborene Russe Igor Levit ist eine Ausnahmeerscheinung unter den Pianisten der Weltspitze. Vielgehörten Werken des Klavierrepertoires verleiht er mit individuellen Lesarten neue Pulsschläge. Selbst ein Werk wie Ferruccio Busonis Fantasie nach Bach BV 253 erhält bei ihm hinreißend weiche Konturen, eine helle Klangfarbe und eine schwebende Leichtigkeit. Levit beherrscht die Kunst der Zäsur ganz einzigartig. Oft lässt er nur Bruchteile einer Sekunde vor einem neuen Einsatz verstreichen und verändert den Ausdruck einer Passage damit radikal. Auf seinem neuesten Album „Life“, das die ganze Bandbreite seines Ausdrucks und seiner breiten Repertoirevorlieben präsentiert, geht es Levit um das Leben, seine Höhen und Tiefen, seinen Kummer, seine Leidenschaften und die nie versiegende Hoffnung auf Frieden. Es geht

ihm aber auch um den Menschen und das Menschliche, das Stücke wie „A Mensch“ von seinem Lieblingszeitgenossen Frederic Rzewski, dem Schöpfer der von Levit in alle Welt getragenen Nano-Sonaten, und „Peace Piece“ des Jazzpianisten Bill Evans auf unterschiedlichste Weise aufgreifen. Ein Höhepunkt des Albums sind die „Geistervariationen“ von Robert Schumann, die der schwerkranke, von Halluzinationen geplagte Komponist 1854 in größter Verzweiflung niederschrieb. Aufregend ist aber auch Liszts Bearbeitung des Feierlichen Marsches zum Heiligen Gral aus Wagners „Parsifal“.

S ony Classical 2CD 88985424452

Jonas Kaufmann Italien reicht bis nach Berlin Das italienische Repertoire lässt den „Tenor der Tenöre“ Jonas Kaufmann einfach nicht los. Seit seinem vor zwei Jahren erschienenen Album „Dolce Vita“ ist das Verhältnis des Wagner-Sängers und großen Interpreten auch französischer Opern zu Opernarien, Canzonen, aber auch Songs aus Italien immer enger geworden. Kaufmann erzählt gern von seiner Jugend, wo er viele Urlaubswochen mit seinen Eltern an italienischen Orten und Stränden verbracht und die Musik des Landes lieben gelernt hat. Dazu gehörten damals auch italienische Evergreens und Schlager wie Giovanni d’Anzis schwungvolles „Voglio vivere cosi“ aus den Vierzigerjahren, das Kaufmann auch bei seinem gefeierten Open-Air-Auftritt in Berlin am 13. Juli nicht auslassen konnte. Zum berühmten Waldbühnen-Konzert an jenem lauen Sommerabend waren 20.000 Menschen erschienen, um Kaufmann, seiner nicht minder erfolgreichen Kollegin Anita Rachvelishvili und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Jochen Rieders Leitung zu lauschen. Die Highlights aus diesem von Désirée Nosbusch moderierten Konzert sind als Live-Mitschnitt auf CD, DVD und Bluray bei Sony Classical er­-

klassikerleben 14 KLASSIKERLEBEN.DE

schienen. In die Berliner Sommernachtsatmosphäre passte natürlich auch das Duett „Tu qui Santuzza“ aus Mascagnis „Cavalleria rusticana“, jenes Drama um die enttäuschte Liebe einer jungen Braut in einem südsizilianischen Dorf. Von Verdi hören wir gleich zu Beginn die virtuose Ouvertüre zu „I Vespri siciliani“, von Ponchielli das „Cielo e mar“ aus „La Gioconda“, und wenn man diese Heroen der italienischen Operngeschichte schon alle präsentiert, dann darf Giacomo Puccini natürlich nicht fehlen. Die Arie „Nessun dorma“ ist Jonas Kaufmann ja förmlich auf den Leib geschrieben. Dass der Sängerstar auch im leichten Genre erfolgreich ist, beweist er mit Lucio Dallas „Caruso“ und Salvatore Cardillios „Catari, Catari“.

S ony Classical CD 19075895152 / DVD 19075879319 / Blu-ray 19075879329


GESCHENK-TIPPS Von Pietro Mascagni bis Louis Armstrong Schätze der Schellack-Zeit

Originale Schellackplatten werden, sofern man sie überhaupt noch bekommt, als Zeugen der Vergangenheit hoch gehandelt. Ihre Klangqualität allerdings hält auch mit Blick auf die historischen Wiedergabegeräte unseren Ansprüchen heute nur mittelbar stand. Dabei kann allerdings niemand der Versuchung widerstehen, den Komponisten Pietro Mascagni selbst als musikalischen Leiter der Staatskapelle Berlin mit dem Intermezzo seines Welthits „Cavalleria rusticana“ oder den legendären Erich Kleiber mit einem Slawischen Tanz von Antonín Dvořák zu hören. Mit der Sammlung „The Golden Age of Shellac“, die anlässlich des 120. Geburtstags der Deutschen Grammophon große Schätze der Vergangenheit ans Licht geführt und technisch aufbereitet hat, ist dieser Traum nun wahr geworden. Das Album ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Grammophon mit Google Arts & Culture. Viele Aufnahmen sind zum ersten Mal seit der Ära der Schellackplatte wieder aufgelegt worden. Die technische Aufbereitung war hoch-

komplex. Aus den galvanisch über Kupferpresswerkzeuge hergestellten „Müttern“ konnte man große Teile digitalisieren, bei anderen bediente man sich der galvanoplastisch mit Wachs hergestellten Vorlagen, die entsprechend „Väter“ genannt wurden. Störende Geräusche konnten nach der Digitalisierung entfernt werden, und wir hören Aufnahmen, die teilweise mehr als hundert Jahre alt sind und Kultstatus genießen.

D eutsche Grammophon/Universal Music CD 4836174

HÄNDLER:

01099 Dresden Opus 61 Klassik Jazz Bautzner Str. 6

Wieck-Str. 4

02763 Zittau CD-Studio Markt 13

Berlin Musik Cantus-Riedel Bismarckstr. 5

04109 Leipzig Gewandhausshop Augustusplatz 8

10629 Berlin Oldschool Walter-Benjamin-Platz 2

Büchergilde Gutenberg/L&P Classics Welserstr. 28 von-Karajan-Str. 1

Klassik Kontor Königstr. 115 Sack 15

23552 Lübeck Pressezentrum Breite Str. 79

34117 Kassel Bauer & Hieber Ständeplatz 13

Phon Ostwall 122

23552 Lübeck

24103 Kiel Ruth König Klassik

38100 Braunschweig Buchhandlung Graff 42551 Velbert Musik Schallowetz Fried-

44787 Bochum aktiv-Musicpoint Kortumstr. 97 (City­passage)

TÖNE Am Handelshof 1

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21244 Buchholz Smile Records Bremer Str. 1

40212 Düsseldorf Musikhaus Jörgensen Berliner Allee 67

richstr. 240

10625

10777 Berlin

10785 Berlin Shop in der Berliner Philharmonie Herbert-

18439 Stralsund Schallplattenladen Stralsund Mühlenstr. 1

CD Musik im Hanse-Viertel Große Bleichen 36 Dänische Str. 7

01326 Dresden Sweetwater Friedrich-

45127 Essen proust WÖRTER +

45128 Essen proust in der Philharmonie Huyssen­allee 53

48143 Münster Jörgs CD Forum Alter Steinweg 4-5

47798 Krefeld Sym-

50667 Köln TONGER – Haus der

Musik Zeughausstr. 24

53111 Bonn Beethoven-Haus Bonngasse 18

53474 Bad Neuenahr aktiv musik

Plattenkiste Post­str. 7

54290 Trier Christian Reisser Fleischstr. 30/31

56068 Koblenz Musik Thilemann

Schlossstr. 35

55116 Mainz Mainzer Musikalienzentrum Große Langgasse 1

am Goethehaus Am Salzhaus 1

60311 Frankfurt /Main CDs

64285 Darmstadt CD Bessungen Bessunger Str. 54

Musica Kleine Langgasse 5

71229 Leonberg Die Tonleiter Leonberger Str. 24/I

Tonträger Ammer­gasse 23

76133 Karlsruhe Musik Schlaile Kaiserstr. 175

Langestr. 38 10

79098 Freiburg Compact Disc Center Schiffstr. 8

79098 Freiburg Musicus Freiburg Salzstr. 41/43

München Landschaftstr. 1 – Im Rathaus musica.de

65183 Wiesbaden La 72070 Tübingen Rimpo

77652 Offenburg La Musica

79098 Freiburg Rombach Klassik Bertoldstr.

80331 München Bauer & Hieber Musikalienzentrum

86899 Landsberg Discy Herzog-Ernst-Str. 179 b

91054 Erlangen Bongartz – Musik in allen Formaten Hauptstr. 56

91054 Erlangen

99423 Weimar Musikhaus

19 Geleitstr. 19

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TOP 20 KLASSIK-CHARTS NOVEMBER 2018

2

1

1

Eine italienische Nacht - Live aus der Waldbühne Berlin Sony Classical

3

11

Tchaikovsky: Symphony No. 6 (Pathétique)

REE

Teodor Currentzis & Musicaeterna

12

Elements

11 m

Ludovico Einaudi

Sony Classical

1 g

Jonas Kaufmann

2

Life

6 k

Igor Levit

3

Destination Rachmaninov: Departure

13

Bésame Mucho

NEU

Daniil Trifonov, The Philadelphia Orchestra & Yannick Nézet-Séguin

14 k

Juan Diego Flórez

4

Johann Sebastian Bach

14

Light And Dark (First Solo Organ Recording From The Elbphilharmonie Hamburg)

2 m

Víkingur Ólafsson

5

J.S. Bach: Six Suites For Viola Solo

NEU

Sony Classical

DG

DG

13 m

Ludovico Einaudi

16

Saint-Saens: Der Karneval der Tiere

REE

Katja Riemann, Arthur Jussen, Lucas Jussen & Camille Saint-Saens

17

Dolce Vita

8 m

Jonas Kaufmann, Orchestra del Teatro Massimo di Palermo, Asher Fisch

Hilary Hahn Plays Bach: Sonatas 1 & 2, Partita 1

18

Evgeny Kissin - Complete RCA & Sony Classical Collection

Decca Records

NEU

Evgeny Kissin

19

Caro gemello - Farinelli and Metastasio

NEU

Valer Sabadus, Concerto Köln

20

Homage To Bach

NEU

Martin Stadtfeld

Kim Kashkashian

ECM Records

5 m

Yo-Yo Ma

7

Himmelsmusik

NEU

Berlin Classics

Iveta Apkalna

Islands - Essential Einaudi

Six Evolutions - Bach: Cello Suites

8

Sony Classical

15

6

17 k

3 m

We Love Music

Christina Pluhar & L'Arpeggiata

Hilary Hahn

9

Memory

4 m

Hélène Grimaud

10

Anima Sacra

NEU

Jakub Józef Orlinski, Maxim Emelyanychev & Il Pomo d'Oro

Sony Classical

Erato

DG

Erato

Die Offiziellen Deutschen Klassik-Charts werden von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V. ermittelt. Basis der Top 20 sind die Verkaufs- bzw. Nutzungsdaten von Klassik-Alben im Zeitraum 12.10.2018 - 08.11.2018.

Decca Records

DG

Sony Classical

Sony Classical

Sony Classical

Sony Classical

GfK Entertainment


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