Plattenladentipps #61 (September 2019)

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GRATIS | SEPTEMBER 2019 Ausgabe 61

MELANIE MARTINEZ LIAM GALLAGHER ILSE DELANGE DIE LOCHIS KÄRBHOLZ TOOL KORN MATTHIAS GOERNE LUDOVICO EINAUDI MARTHA ARGERICH IGOR LEVIT ANDRIS NELSONS

PETER MAFFAY


INHALT

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PETER MAFFAY MELANIE MARTINEZ | OUM | BAT FOR LASHES LIAM GALLAGHER | PIXIES | ANNA TERNHEIM AMI WARNING | GROSSSTADTGEFLÜSTER | THEES UHLMANN BRITTANY HOWARD | EMELI SANDÉ | ILSE DELANGE DIE LOCHIS | LINDSEY STIRLING | MÍSIA MANDOKI SOULMATES | BLINK-182 TANYA TUCKER | PAUL CAUTHEN | PATRICE RUSHEN | ANDY CLARK LEE AARON | KRIS BARRAS BAND | DANNY BRYANT | BROR GUNNAR JANSSON EAMON MCGRATH | NORTHLANE | KNOCKED LOOSE | STEVE WAITT KÄRBHOLZ | BLACK STAR RIDERS | ANTIHELD TOOL | KORN JOHN COLTRANE | TRIOSENCE | JACOB KARLZON LUDOVICO EINAUDI | GERMAN BRASS | CARLOS CIPA MARTHA ARGERICH U. A. | DANIEL BEHLE | MARIAM BATSASHVILI IGOR LEVIT | EVGENI KOROLIOV | DAN ETTINGER / STUTTGARTER PHILHARMONIKER / FABIO MARTINO ANDRIS NELSONS U. A. | JAN LISIECKI/ACADEMY OF ST. MARTIN IN THE FIELDS | LEONARD BERNSTEIN MATTHIAS GOERNE/DANIEL HARDING/ CHRISTIANE KARG | ALAN GILBERT & NDR ELBPHILHARMONIEORCHESTER | JOHN NELSON PLATTENLADEN DES MONATS | PLATTENLÄDEN VINYL-CHARTS

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AUF TOUR DESTINATION ANYWHERE Seit 2006 haben Destination Anywhere fünf Alben und drei EPs veröffentlicht und touren durch die Klubs und Festivals in Deutschland und Europa. Doch nach 13 Jahren ist es nun Zeit für eine Pause – ob sie für immer andauert oder ob nach einer gewissen Zeit wieder Energie für ein neues Kapitel da ist, ist nicht sicher. Sicher ist nur, dass Destination Anywhere sich würdig von der Bühne verabschieden wollen. Das macht die Band im Oktober bei der „Komm, hör doch auf!“-Tour. 18.10. Osnabrück Bastard Club | 19.10. Berlin Maze | 20.10. Hamburg Hafenklang | 21.10. Düsseldorf The Tube | 22.10. München Backstage | 23.10. Koblenz Circus Maximus | 26.10. Siegen Vortex Surfer Musikclub

EDITION – IMPRESSUM HERAUSGEBER AKTIV MUSIK MARKETING GMBH & CO. KG Steintorweg 8, 20099 Hamburg SITZ: Hamburg, HR A 105205 UstID: DE 187995651 PERSÖNLICH HAFTENDE GESELLSCHAFTERIN: AKTIV MUSIK MARKETING VERWALTUNGS GMBH Steintorweg 8, 20099 Hamburg SITZ: Hamburg, HR B 100122 GESCHÄFTSFÜHRER Marcus-Johannes Heinz FON: 040/468 99 28-0 Fax: 040/468 99 28-15 E-MAIL: info@amm.de REDAKTIONS- UND ANZEIGENLEITUNG Daniel Ahrweiler (da) (verantwortlich für den Inhalt) MITARBEITER DIESER AUSGABE Marcel Anders (ma), Helmut Blecher (hb), Dagmar Leischow (dl), Helmut Peters (hpe), Steffen Rüth (sr), Anja Wegner, Nadine Wenzlick (nw) FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE Andreas Ortner (1 Peter Maffay), W. Koehler (3 Peter Maffay), Brian Zuniga (4 Melanie Martinez), Warner Music (5 Liam Gallagher), Blanko Musik (6 Ami Warning), Brantley Gutierrez (7 Brittany Howard), Universal Music (7 Emeli Sandé), Paul Bellaart (7 Ilse DeLange), Philipp Gladsome (8 Die Lochis), Sony Music (9 Mandoki Soulmates, 16 Tool), Metalville (15 Kärbholz), Jimmy Fontaine (16 Korn), Jim Marshall (17 John Coltrane), Christoph Bombart (17 Jacob Karlzon), Felix Broede (20 Igor Levit), Terry Link (21 Andris Nelsons), Caroline de Bon (22 Matthias Goerne) SCHLUSSREDAKTION Katrin Zabel GRAFIK & LAYOUT werkstatt no.8 - designkonzepte wn8.de DRUCK & VERTRIEB Frank Druck GmbH & Co. KG Industriestraße 20, 24211 Preetz ERSCHEINUNGSWEISE Monatlich (gültig ist die Anzeigenpreisliste 2019) AUFLAGE 40.000 HINWEIS Farbgenauigkeit, Anzeigeninhalte und abgedruckte Termine ohne Gewähr Die nächste Ausgabe erscheint am 16.10.2019

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TITEL

PETER MAFFAY JUNG IM KOPF

Es lief zuletzt gut für Peter Maffay: Er wurde Vater, und er nahm sein Album ,Jetzt!' auf, das an seinem 70. Geburtstag erschienen ist. Es lässt nicht den geringsten Zweifel an seiner Passion für Rockmusik. Dazu philosophiert der gebürtige Rumäne, der in Tutzing wohnt, über Gott und die Welt. ROCK Dass dieser Mann eigentlich Rentner sein könnte, ist beim Interview in den Hamburger Chefrock Studios schwer zu glauben. Sein durchtrainierter Körper, seine enge Jeans und sein T-Shirt sind Zeugen einer Coolness, die kein Alter kennt. Dennoch heißt eines seiner Lieder, das Klassiker von „Sonne in der Nacht“ bis „Über sieben Brücken“ zitiert, „Für immer jung“. Wäre das sein Traum? „Zumindest anatomisch ist das eine Illusion, mental nicht unbedingt“, sagt der Musiker. „Im Kopf kann man durchaus jung bleiben.“ Das hat Johannes Oerding, von dem der Text stammt, in diesem Stück ebenso auf den Punkt gebracht wie die Verbindung zwischen Peter Maffay und seinen Fans. „Einige sind so alt wie ich, sie standen der Band und mir von Anfang an zur Seite“, erzählt er. „Unsere Songs, unsere Konzerte – das hat uns mit unseren Fans zusammengeschweißt.“ Egal ob er live spielt oder an seinen Stücken arbeitet: Peter Maffay verlangt sich immer 100 Prozent ab. Auch seine kreativen Mitstreiter fordert er ungeheuer: „Wir wollen jede Möglichkeit ausschöpfen.“ Beim Musikmachen gilt für ihn: „Man muss den inneren Schweinehund überwinden und alles geben – selbst wenn man müde ist oder keine Lust mehr hat.“ Nur so geht er aus dem Studio raus, ohne mit sich zu hadern.

Trotzdem ist er kein rundherum zufriedener Mensch. In dem Titel „Morgen“ beklagt er die Lethargie der Leute, die nicht genug gegen die Missstände dieser Welt tun: „Wir verspielen einfach Zeitfenster für Lösungen. Um den Klimawandel zu bremsen, brauchen wir einen globalen Konsens.“ Nicht bloß das findet er besorgniserregend. Einige Dinge wiederholen sich permanent – sei es Rechtsradikalismus, Linksradikalismus, die atomare Bedrohung. Ob China, Russland, Nordkorea oder Pakistan: Viele Länder besitzen Atombomben. „Seit wir 1982 den Song ‚Eiszeit‘ veröffentlicht haben, hat sich kaum etwas verändert“, bringt es Peter Maffay auf den Punkt. „Es besteht bis heute die Möglichkeit, dass wir alle sterben, weil jemand den falschen Knopf drückt.“ Solche Gedanken kleidet er in satte Gitarrenriffs. Die meisten Titel verschreiben sich ganz dem Rock, mit „Wenn du wiederkommst“ gibt es allerdings auch eine melancholische Pianoballade. Bei „Größer als wir“ wird das Tempo ebenfalls gedrosselt. Wenn Peter Maffay über Gott nachdenkt, packt er die akustische Gitarre aus. Das energetische „Jetzt!“ verkündet: „Die Zeichen stehen auf jetzt. Was ist und war, das gilt nicht.“ Wer das hört, mag kaum glauben, dass Peter Maffay einst mit seinem ersten Nummer-eins-Hit „Du“ in der „Hitparade“ aufgetreten ist. Er verflucht diese Phase jedoch nicht: „Meine Schlagerzeit betrachte ich als meine Wanderjahre. Ohne ‚Du‘ wäre ich wohl Chemigraf statt Musiker.“ Dagmar Leischow

Peter Maffay – Jetzt! (Red Rooster/Sony) 2LP 19075925151 / Fanbox (4 CD/DVD) 19075940742 / CD 19075940752 // jetzt im Handel 3


HÖRSTOFF NEUHEITEN

MELANIE MARTINEZ EINE STARKE, EINFÜHLSAME STIMME

Die US-amerikanische Sängerin Melanie Martinez hat 2012 an der dritten Staffel der US-Fernsehshow „The Voice“ teilgenommen und ist dort in den Top sechs gelandet. Seither ist sie bekannt für ihre bemerkenswert kreativen Live-Auftritte. Doch auch mit ihrem Erstlingswerk ‚Cry Baby‘ (2015) hat sie überzeugt. Nun markiert ‚K-12‘ die lang erwartete Fortsetzung. POP/ELEKTRO Musikalisch bewegt sich das Album zwischen gelassenem HipHop, souligem Pop und IndieElektro, inhaltlich ist es die Fortsetzung von ‚Cry Baby‘. ‚K-12‘ dient gleichzeitig als Soundtrack zu einem bezaubernden neuen Musikfilm, der in der ungarischen Hauptstadt Budapest gedreht wurde Es geht darin um Cry Baby und eine Klasse von Schülern, die in einer Horrorhaus-ähnlichen Wohnschule gefangen sind. Melanie Martinez spielt die Hauptrolle, ein starkes und einfühlsames Mädchen, was zusätzlich zu

ihren musikalischen Fähigkeiten auch ihre darstellerische Begabung unterstreicht, die sie schon im Rahmen ihrer überaus erfolgreichen Welttour demonstriert hatte. „Ich bin so akribisch in Bezug auf meine Kunst und meine Musik“, sagt sie. „Es ist für mich das Wichtigste, genau das umzusetzen, was ich in meinem Kopf sehe.“ Insgesamt 13 zauberhafte Songs enthält das zweite Studioalbum von Melanie Martinez, das sie auf ihrer anstehenden Tournee, die sie auch nach Deutschland führt, vorstellt. Helmut Blecher

Melanie Martinez – K-12 (Atlantic/Warner) LP 7567865748 / CD+DVD 7567865751 / CD 7567865166 // jetzt im Handel

OUM // DABA

Die marokkanische Sängerin Oum ist der Überzeugung, dass kulturelle Barrieren weniger wiegen als das, was uns zusammenbringt. Mit ihrem neuen Album ‚Daba‘ (marokkanisch-arabisch für „Jetzt“) setzt sie ihre Suche nach einer universellen Musik fort. Die Begegnungen auf ihren Reisen der vergangenen Jahre lieferten ihr das Fundament, das sie nun in Musik gegossen hat. Vieles Gegenwärtige prangert sie an, sei es unser Umgang mit der Natur, die Flüchtlingskatastrophen oder die Unterdrückung der Frau in vielen Kulturen. Musikalisch verbindet Oum traditionell arabische Elemente sowie die Musik der Westsahara mit wohl dosierten Anleihen an Soul, Jazz und elektronischer Musik. Zusammen mit der palästinensischen Poetin, Sängerin und Oud-Spielerin Kamily Jubran und ihren Musikern war Oum nach Berlin gereist, um ‚Daba‘ aufzunehmen, das trotz unmissverständlichen Botschaften Hör- und Tanzspaß garantiert. (hb) WORLD MUSIC

(MDC/Galileo) CD MDC016 // jetzt im Handel

BAT FOR LASHES // LOST GIRLS

‚Lost Girls‘ ist ein weiterer Meilenstein in der Diskografie von Natasha Khan alias Bat For Lashes. Das Album verbindet die Sounds, die sie schon immer liebt und die man von ihr kennt – wie tiefe Bässe, aufgelöste Synthesizer-Akkorde, persische Popbeats und kaskadenförmige Refrains – mit einigen der besten Songs ihrer bisherigen Karriere. Voller Romantik steckt das Album, das von einer Kindheit in den Achtzigerjahren erzählt, von Filmen, die ihr Leben geprägt haben, und verbeugt sich auch vor Los Angeles, wo es aufgenommen wurde. In den zehn Tracks erfindet Khan ihr eigenes Paralleluniversum und lässt Szenen wie aus einem unkonventionellen Teenager­film entstehen, in dem sich eine omnipräsente, weibliche Energie Bahn bricht. Von dem wunderbaren Opener „Kids In The Dark”, das uns mit einem opulenten Schleier aus Achtziger-Synths und stolpernden Diskobeats umgarnt, über das poppige „Jasmine“ bis zu dem zauberhaften „The Hunger“ und dem schwelgerischen „So Good” entfaltet Khan eine unwiderstehliche Sinnlichkeit. (hb) POP/ELEKTRO

(Awal/rough trade) LP BATFL01LP / CD BATFL01CD // jetzt im Handel 4

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NEUHEITEN

LIAM GALLAGHER HAUPTSACHE, ER SINGT

Liam Gallagher ist gut drauf – und seinem neuen Album ‚Why Me? Why Not.‘ hört man das an, findet der ehemalige Oasis-Sänger: „Manchmal ist man im Leben glücklich, aber die Musik reflektiert es nicht. Bei meinem neuen Album ist beides auf einem Level.“ BRITPOP/ROCK „Es spiegelt genau wider, wo ich im Moment stehe. Ich bin echt glücklich.“ Kein Wunder: War es für Gallagher nach der Trennung von Oasis mit Beady Eye alles andere als rosig gelaufen, kämpfte er sich mit seinem ersten Soloalbum ‚As You Were‘ vor zwei Jahren zurück und schaffte es sogar an die Spitze der britischen Charts. Auf ‚Why Me? Why Not.‘ bleibt er seinem Sound treu, legt aber qualitativ noch eine Schippe drauf. Klassische Britpop-Songs wie „The River“ oder „Shockwave“ treffen auf von den Beatles und Pink Floyd inspirierte Balladen wie „Once“ oder „Meadows“, große Refrains gibt’s wie am Fließband. „Und ich habe nichts damit zu tun!“, gibt Gallagher

unverhohlen zu. Die Songs erstanden nämlich unter anderem mit dem Produzenten Greg Kurstin und dem Songwriter Andrew Wyatt. „Ich bin kein Songwriter, sondern habe angefangen als Sänger. Ich kann Verse schreiben, aber diese großen, hymnenhaften Refrains kann ich nicht“, so Gallagher. „Aber ich habe auch kein Problem damit, die Arbeit zu teilen, Elvis hat es schließlich auch gemacht. Und den Leuten, die die Platte kaufen, ist es sowieso egal, Hauptsache, ich singe.“ Wo er Recht hat … Nadine Wenzlick

Liam Gallagher – Why Me? Why Not. (Warner) LP 9029540841 / CD 9029540837 // ab 20.9. im Handel

PIXIES // BENEATH THE EYRIE

Es fing alles damit an, dass Pixies-Sänger Black Francis einen Zahn verlor und das gute Stück in den Kopf seiner Gitarre einbauen ließ. Inspiriert von seiner neuen „Goth-Gitarre“ kam er auf die Idee, das neue Album seiner Band könne doch einen Gothic-Vibe haben. So kommt es, dass Francis auf ‚Beneath The Eyrie‘ nun von Fabelwesen, Geistern und schwarzer Magie singt. Es ist das zweite Pixies-Album mit Paz Lenchantin am Bass – und das stärkste seit der Wiedervereinigung 2004. Die Band spielt darauf mit den unterschiedlichsten Einflüssen – von der new-wavigen Single „Graveyard Hill“ über das verspielte Vaudeville-Kabarett-Stück „This Is My Fate“ und den an Weezer und Ash erinnernden Power-Pop-Refrain in „Long Rider“ bis hin zu der countryesken Akustikballade „Death Horizon“ – klingt dabei aber immer nach den Pixies. Wer mehr über die Entstehung des Albums erfahren will: Die Pixies haben die Aufnahmen mit einem zwölfteiligen Podcast dokumentiert.  (nw) ALTERNATIVE/ROCK

(BMG/Warner) LP 405053851397 / Deluxe CD 405053851395 / CD 405053851394 // ab 13.9. im Handel

ANNA TERNHEIM // A SPACE FOR LOST TIME

SINGER/SONGWRITER Man möchte Mitleid haben. Einfach, weil es in jedem ein-

zelnen Song um Beziehungen geht, die – gelinde gesagt – katas­trophal verlaufen. Doch damit, so versichert die 41-Jährige, die seit zehn Jahren in New York lebt, betreibe sie keine Selbsttherapie – es seien einfach Impressionen aus ihrer Umgebung und ihrem Bekanntenkreis. „Würden sie alle von mir handeln, müsste man sich wirklich Sorgen um mich machen“, lacht die Blondine. „Aber hey, gibt es ein besseres Thema als zwischenmenschliche Konflikte? Ich glaube nicht.“ Die analysiert sie dann auch aus jedem Blickwinkel – unterlegt mit einem harmonischen, tiefenentspannten Westküstensound, der nach Laurel Canyon riecht, aber mit Produzent Bjorn Yttling in Stockholm entstanden ist. „Gute Melodien funktionieren halt immer und überall, genau wie gute Geschichten.“ Sie selbst ist der beste Beweis. (ma)     (BMG/Warner) LP 405053852828 / CD 405053852825 // ab 20.9. im Handel

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NEUHEITEN

AMI WARNING EINFACH SEIN

„Ich möchte dem Hörer kleine Anstöße geben, dass er öfter in sich hineinschaut und so feststellt, was man vom Leben für sich gewinnbringend mitnehmen kann“, sagt die deutsche Singer/Songwriterin, Pop- Soul-, und Reggaesängerin Mira „Ami“ Warning. Mit ‚Momentan‘ hat die Tochter des aus Aruba stammenden Roots-Reggae-Musikers Wally Warning ihre erste Platte auf Deutsch vorgelegt. POP/SOUL „Es gibt in der deutschen Sprache viele Dinge, die es mir ermöglichen, mich klarer und detaillierter auszudrücken, um so besser verstanden zu werden. Letztlich gelingt es mir so selbst besser in mich hineinzuhorchen“ erklärt Ami, die in ihren leichten, poetischen Liedern ohne erhobenen Zeigefinger und ohne Pathos zu berühren vermag. Trotz „Gegenwind“ bleibt sie einfach, wer sie ist, macht kein „Schubidu“, pflegt das aufgeräumte „Chaos“, und wenn sie mit chansoneskem Flair aus der Achterbahnfahrt mit dem „Karussell“ aussteigt, sorgt sie für frischen Wind in ihrem Gefühls-

haushalt. Ihre zehn Lieder sind durchdrungen von großem Charme, Vertrautheit und einer unverbogenen Direktheit. Mit Unterstützung ihres Vaters und ihrer Band formte Ami einen Sound, der beschwingtes EasyListening-Flair verbreitet. Beschwingter Gitarrenpop („Fliegen“), Piano-Honky-Tonk („Momentan“), AkustikPop („Hausdach“), schillernd elektronische („Chaos“) oder von karibischen Rhythmen angetriebene Lieder („Schubidu“) sorgen auf ‚Momentan‘ für eine unwider­stehliche Abfolge von Ohrwürmern, die das Leben ein Stück lebenswerter macht. Helmut Blecher

Ami Warning – Momentan (Blanko/Sony) LP 19075969071 / CD 19075969072 // jetzt im Handel

GROSSSTADTGEFLÜSTER // TRIPS & TICKS

ELEKTRO-PUNK ‚Trips & Ticks‘ ist der perfekte Soundtrack zum Schwitzen, Toben

und Pogen, Putzen, Kochen oder wer weiß was noch alles. Das Berliner Trio Grossstadtgeflüster sorgt mit seinem Vintage-Elektro-Punk für eine gepflegte Volldröhnung bei einem Speed-Date oder bei einem intimen Tête-à-Tête bei Kerzenschein. Seit sie vor vier Jahren ihren Instant-Evergreen „Fickt-Euch-Alle“ veröffentlichten, füllen Jen Bender, Raphael Schatz und Chris Falk die Konzerthallen der Republik. Ihre neue Songkollektion, die sich als eine Art alternativer Lebensratgeber bezeichnen lässt, schickt in „Feierabend“ alle Langweiler und Nervtöter in die Wüste, bietet in „Neue Freunde“ eine Anleitung zur Selbstzerstörung und lässt in „Skalitzer Straße“ auch den Berliner Straßenverkehr nicht zu kurz kommen. Lustvoll schießen GSGF mal wieder „Auf alles“ oder chillen sich in „Meine Couch“ in die Unendlichkeit. (hb)   (BMG/ Rough Trade) 2LP 405053846722 / Box-Set 405053846724 / CD 405053846720 // jetzt im Handel

THEES UHLMANN // JUNKIES & SCIENTOLOGEN

Der deutsche Indierock-Pionier Thees Uhlmann, Gründungsmitglied und Sänger der Hamburger Band Tomte, legt auch mit seinem dritten Soloalbum ‚Junkies und Scientologen‘ wieder ein poetisches Gesamtwerk vor. Zwölf wunderbare Stücke voller Tiefsinn und klar funkelnder Tristesse präsentiert Thees Uhlmann mit berührender Distanzlosigkeit. Mit abgeklärter Poesie und geradliniger Rock-Power lässt er mit achselzuckendem Humor Privates mit politischen Dimensionen verschmelzen. Letztlich erzählt das Album von seiner Auf- und Umbruchphase, die sich in Songs wie „Fünf Jahre nicht gesungen“ oder „Menschen ohne Angst wissen nicht, wie man singt“ manifestiert. Unterstützt von den Produzenten und Musikern Simon Frontzek und Rudi Maier überwindet Thees Uhlmann Brit-Pop und Ami-Punk und eröffnet dem Hörer eine Musik, die mal zügig und dringlich, manchmal aber auch ganz zart getragen nur von einem Klavier, einer Melodie, unaufgeregt, aber nie gestrig klingt. (hb) LIEDERMACHER-ROCK

(Grand Hotel van Cleef/Indigo) 2LP inkl. MP3 05178631 / Ltd. Boxset (5LP/CD) 05178641 / CD 05178632 // ab 20.9. im Handel 6

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NEUHEITEN

BRITTANY HOWARD MUSIKALISCHER FREISCHWIMMER R&B/SOUL/AVANTGARDE Als Frontfrau der Alabama Shakes wurde Brittany Howard mit Auszeichnungen überhäuft – und war doch nicht glücklich: „Ich kam mir vor wie im goldenen Käfig. Alle erwarteten diesen Roots-Rock von mir – aber ich wollte etwas anderes machen. Ich weiß nicht, ob es das Ende der Band ist, aber ich musste es tun.“ Eine Entscheidung, die mit einem Umzug ins bergige Hinterland von Los Angeles einhergeht. „Ich wohne jetzt in einem Gewächshaus, in dem ich alle Stücke des Soloalbums geschrieben habe.“ Das Ergebnis hat wenig mit den Shakes zu tun: ein experimenteller Hybrid aus R&B, Soul und Rock -- mit rudimentären Beats und knarzigen Rhythmen. „Es ist mein Ding, ohne Kompromisse.“ Das gilt auch für die Texte, in denen sie ihr lesbisches Coming-out hat, Stellung gegen die Regierung Trump bezieht und sich zu ihrer verstorbenen Schwester Jamie äußert, der sie das Werk widmet. „Vielleicht hat es damit zu tun, dass ich 30 geworden bin, aber ich verspüre mehr Mut als früher. Ich bin offener und habe mehr zu sagen. Wäre ich bei den Shakes geblieben, hätte ich dasselbe gemacht wie immer. Dafür ist das Leben zu kurz.“ (ma)

Brittany Howard – Jamie (Columbia/Sony) LP 19075956931 / CD 19075956932 // ab 20.9. im Handel

EMELI SANDÉ DAS WIR-GEFÜHL Mit ihrer Nummer-eins-Platte ,Our Version Of Events' hat sich Emeli Sandé 2012 selbst ein Denkmal gesetzt – 136 Wochen hielt sich das Album in den britischen Charts, rasch wurde die Newcomerin mit Nina Simone oder Lauryn Hill assoziiert. Dieser Hype verpuffte jedoch ein wenig, als ihr zweites Album ,Long Live The Angeles' nicht ganz so erfolgreich war. ,Real Life' soll die ehemalige Medizinstudentin jetzt wieder in den Musikolymp katapultieren. Die Chancen stehen nicht schlecht: Die Schottin konzentriert sich vollkommen auf ihre Passion für Soulpop, ein Gospelchor verstärkt „You Are Not Alone“, eines der zentralen Stücke. Diesmal spielt das Wir-Gefühl nämlich eine tragende Rolle. Mit „Human“ erinnert die 32-Jährige ihre Hörer an deren Verletzlichkeit, wenn sie singt: „We're all human, we all go through things.“ Bei der Ballade „Love To Help“ läuft die akustische Gitarre ebenso zur Hochform auf wie der eindringliche Gesang, der tief im Soul verwurzelt ist. „Extraordinary Being“ flirtet mit einem groovenden Discosound. „Sparrow“ hat ein breites Spektrum von Marschtrommeln über Klavier bis zu Streichern. Zurückhaltung klingt anders – aber sicher nicht so spannend. (dl) SOULPOP

Emeli Sandé – Real Life (EMI/Universal) LP 7753724 / CD 7759997 // ab 13.9. im Handel

ILSE DELANGE JEDE NOTE SITZT COUNTRY-POP Einen großen Schritt vorwärts in ihrer bislang erfolgreichen Karriere unternimmt die wohl bekannteste niederländische Sängerin und Songautorin Ilse DeLange mit ihrem neuen Album ‚Gravel & Dust‘. „Ich bin sehr stolz“, so DeLange, die zuletzt beim Eurovision Song Contest 2019 die Mentorin von Duncan Laurence war, der den Wettbewerb in Tel Aviv gewinnen konnte. Als Teil der Band The Com-

mon Linnets belegte sie selbst im Jahr 2014 beim ESC mit dem Song „Calm After The Storm“ den zweiten Platz. Mit Patrick Leonard, der seit über 20 Jahren eine wichtige Rolle in ihrem künstlerischen Leben spielt, hat sie ‚Gravel & Dust‘ eingespielt. Er hat ihre zehn neuen Songs, darunter so atmosphärisch dichte Songs wie „New Amsterdam“, „Mirror Of The Broken Past“, „Always Been“, „Went For A While“ oder „Where Dreams Go To Die“, einfühlsam produziert. Die Mischung aus Country, Pop und Latin, gepaart mit unbändiger Lebensfreude und einer Prise Melancholie, wird wohl auch bei uns viele Hörer finden. Kein Geringerer als die ProduzentenLegende T-Bone Burnett hat mit dafür gesorgt, dass in Ilse DeLanges Album jeder Akkord, jede Note sitzt. (hb)   Ilse Delange – Gravel And Dust (Universal) LP MOVLP2547 / CD (ltd. Mint Pack) 0801655 // jetzt im Handel 7


NEUHEITEN

DIE LOCHIS STETIG UNTERWEGS

Heiko und Roman Lochmann sind die bekanntesten Zwillinge der deutschen Popwelt. Die 20-jährigen Musiker und Social-MediaStars haben bereits im jungen Alter angefangen, ihren Traum vom gemeinsamen Musizieren zu realisieren. Mit ‚Kapitel X‘, ihrem dritten Album, schließen sie jetzt eine Zeit in ihrem Leben ab, in der sie ohne Umweg über Youtube und Videos ihre Musik machen wollten. DEUTSCH-POP Auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle nehmen die Lochis ihre Hörer mit. So beschreiben sie in ihrer aktuellen Single „Blinder Passagier“ das Gefühl des stetigen Unterwegsseins und der rasenden Zeit. Ein Thema, welches die Zwillinge seit der frühesten Jugend kennen und das ihnen allzu vertraut ist. Mit seinem entspannten Beat und dem modernen PopSound geht der Track sofort ins Ohr. Auch die restlichen 15 Albumtracks werden bestimmt von Erfahrungen und Erkenntnissen aus ihrem Leben, wie „Willkommen in der Realität“, „Einfach Ich“ oder „Blauer Haken“ feat. Eko Fresh. Krönender Abschluss ihres bisherigen Wirkens ist jedoch nicht das neue Album und die dazugehörige Tour, sondern ein eigenes Buch, das mit dem

Titel „Willkommen Realität“ am 11. Oktober erscheint. Dort können die Fans der Lochis jede Menge Geschichten aus ihrem Leben nachlesen, die ihnen bisher noch unbekannt sind. ‚Kapitel X‘ erscheint neben einer regulären CD auch als limitierte Fanbox und einer Special Edition mit gebundenem Booklet und Illustrationen von den Lochis. Helmut Blecher

Die Lochis – Kapitel X (Warner) Ltd. Fanbox (CD) 505419704839 / Special Edition (CD) 505419704838 / CD 505419704837 // ab 13.9. im Handel

LINDSEY STIRLING // ARTEMIS

Mit ‚Artemis‘ legt mit vielen Awards ausgezeichnete Electronic-Violinistin Lindsey Stirling ihr neues Album vor. Was für die Deutschen David Garrett ist, ist für die halbe Welt die US-Amerikanerin Lindsey Stirling, die ihre Hörer nicht nur mit ihren Streich-Kompositionen mit psychedelischen Elektro-Elementen in andere Welten entführt, sondern sie ebenfalls mit ihren atemberaubenden elfengleichen Choreografien verzaubert. Jeder ihrer neuen Songs, wie „The Upside“, bei dem sie Vocal-Unterstützung von keiner Geringeren als Bluesrock-Bad-Girl Elle King bekommt, oder die gefühlvolle Hymne „Love Goes On And On“, legt Zeugnis ab von Stirlings Violin-Kunst und ihrer kraftvollen Powerstimme. Der Albumtitel ‚Artemis‘, benannt nach der griechischen Mondgöttin und Tochter von Zeus, ist von der amerikanischen Künstlerin mit Bedacht gewählt worden, repräsentieren ihre 13 Tracks doch das Streben von der Dunkelheit zum Licht. (hb) VIOLIN-KLASSIK/POP

(BMG/Warner) 2LP 405053852570 / CD 405053852568 // jetzt im Handel

MÍSIA // PURA VIDA (BANDA SONORA)

Ohne Zweifel ist Mísia eine der schillerndsten und interessantesten Fado-Sängerinnen, die es auch mit ihrem 14. Album ‚Pura Vida (Banda Sonora)‘ schafft, stilistische Grenzen zu überschreiten. „Die letzten beiden Jahre meines Lebens waren im schlechtesten Sinne ein essenzieller Lernprozess von entscheidender Wichtigkeit“, sagt die Portugiesin, die in ihren Liedern von diesem Lebensabschnitt erzählt, in dem es Himmel und Hölle, Härte und Leidenschaft gab. Mit der Auswahl der Fados für ‚Pura Vida‘ präsentiert Mísia mit bitterer Sehnsucht Songs über Herz und Knochen, schwarze Rosen, Abwesenheit, Tränen und Wiedergeburt, kurzum die ganze Palette der Emotionen: das Leben in seinem puren Urzustand. „Die Musik auf dem Album ist befreit von allen Regeln, da ich nach allem, was ich erlebt habe, weder zu einem Genre noch einem Stamm gehören muss“, so Mísia. Überzeugend ist auch die Besetzung mit Gesang, Klavier, Klarinette, Geige, portugiesische Gitarre und E-Gitarre. (hb) FADO

(Galileo) CD GMC086 // jetzt im Handel 8

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NEUHEITEN

MANDOKI SOULMATES MAMMUTWERK ROCK Als Künstler, so Leslie Mandoki beim Gespräch in seinem Studio am Starnberger See, müsse man „ein Stachel im Fleisch der Gesellschaft“ sein: unangepasst, unbequem, das klare Wort nicht scheuend. Dem eigenen Anspruch wird der 66-jährige Komponist, Produzent und Bandleader seiner Allstar-Truppe Mandoki Soulmates auf dem neuen Doppelalbum, das Anfang Oktober erscheint, mehr als gerecht. Mandoki, gebürtiger Budapester, der mit 22 nach Deutschland flüchtete und hier den Traum von einer Weltkarriere verwirklichte, hat sein Mammutwerk innerhalb von zwei Jahren geschrieben und mit Weggefärten wie Bobby Kimball (Toto), Chris Tompson (Manfred Mann’s Earth Band), Nick van Eede (Cutting Crew) oder Till Brönner in handwerklicher Feinarbeit eingespielt. Das Album sei keine SMS, sondern ein „handgeschriebener Liebesbrief“. Und es hat eine klare Botschaft: Schluss mit Echokammern und Filterblasen. Hört einander zu, grenzt euch nicht ab, steht ein für europäische Werte, keine Toleranz für Intoleranz. So appelliert Mandoki an die „Young Rebels“, es besser zu machen und die Fehler seiner Generation möglichst auszubügeln – „es gibt viel zu tun“. (sr)

Mandoki Soulmates – Living In The Gap / Hungarian Pictures // ab 4.10. im Handel

BLINK-182 MITREISSENDER POP-PUNK DIE NEUNTE POP-PUNK Die kalifornischen Pop-Punks von Blink-182 haben die Veröffentlichung ihres Albums ‚Nine‘ für den 20. September angekündigt. Das neunte Studiowerk von Sänger/Bassist Mark Hoppus, Schlagzeuger Travis Barker und Sänger/Gitarrist Matt Skiba folgt damit auf das 2016 erschienene ‚California‘. Insgesamt 15 Songs legt die Band vor, darunter die bisher als Singles erschienenen Stücke „Happy Days“, „Generational Divide“, „Blame It On My Youth“ und „Darkside“. Dass die Band absolut heiß auf neue Musik ist, wird in jedem ihrer Songs deutlich, die stellenweise experimentierfreudiger als ihre früheren Werke daherkommen. Und tatsächlich: „Darkside“ driftet teilweise in sehr poppige Bereiche ab, mit Drumcomputer und Stimmeffekten. Doch Fans der alten Blink-182 müssen sich keine Sorgen machen, stehen deren Stücke doch für mitreißenden Pop-Punk in Reinform. Blink-182 nennen ihr neuntes Studioalbum schlicht ‚Nine‘ – wobei man hier stutzig werden könnte, denn streng genommen ist ‚Nine‘ erst das achte Studioalbum – aber wie Bassist und Sänger Mark Hoppus erklärt, hat er die Demo-LP (1994) mitgezählt. (hb)

Blink 182 – Nine (Columbia/Sony) LP 19075963231 / CD 19075963222 // ab 20.9. im Handel

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ALBUM-TIPPS TANYA TUCKER // WHILE I’M LIVIN‘

Nach 17 Jahren meldet sich die Country-Legende und „original female outlaw“ Tanya Tucker mit dem Album ‚While I’m Livin’’ zurück, das von Grammy-Gewinnerin Brandi Carlile und Shooter Jennings produziert wurde. Das Werk, das eine musikalische Biografie darstellt, die sich um Tuckers wirkliches Leben, ihre Heimat Texas und ihre Einflüsse dreht, besteht größtenteils aus Songs von Brandi Carlile, den Zwillingen Tim und Phil Hanseroth sowie Tanya Tucker. So handelt „The Day My Heart Goes Still“ von Tuckers anhaltender Liebe zu ihrem Vater, während „Mustang Ride“ an ihre schwierige Kindheit in Texas erinnert. Grundstein das Albums ist allerdings „Bring My Flowers Now“, der einzige Song, der von Tucker, Carlile und den Zwillingen Hanseroth gemeinsam geschrieben wurde. Dank Carliles Solo-Piano und Tuckers klagendem Gesang erfährt die Aufmerksamkeit, die man Menschen, die man mag, zeigen sollte, eine besondere Bedeutung. (hb) COUNTRY

(Fantasy/Universal) LP 7210507 / CD 7210506 // jetzt im Handel

PAUL CAUTHEN // ROOM 41

OUTLAW COUNTRY Die Verwirklichung von ‚Room 41‘ brachte Paul Cauthen fast

um – und hat ihn ironischerweise gerettet. Der „old fashioned country outlaw“ schrieb das Album während eines zweijährigen Aufenthalts im Belmont Hotel Dallas mit nur einem Koffer im Gepäck. ‚Room 41‘ erzählt von Cauthens Kokain-Vergangenheit und seinen erschütternden Erfahrungen, die ihn nicht nur einmal zwischen Ekstase und Elend ins Krankenhaus brachten. Cauthen, der wegen seines warmen Baritons auch Big Velvet genannt wird, ist schon lange ein Grenzgänger – sowohl musikalisch als auch anderweitig. Mit seiner elektrisierenden Performance, die Country, Soul und den Funk der Siebziger mit hymnischem Gospel verbindet, gibt er seinen Texten, die sich um Lust, Neid, Stolz, Verzweiflung und Zerstörung drehen, den passenden akustischen Rahmen. Cauthen verdankt nicht zuletzt sein Überleben den Mitwirkenden am Album wie Matt Pence (Jason Isbell, Nikki Lane), Beau Bedford und Jason Burt. (hb)     (New West/rough trade) LP (clear colored vinyl) 39146991 / CD 39146992 // jetzt im Handel

PATRICE RUSHEN // REMIND ME – THE CLASSIC ELEKTRA RECORDINGS

DISCO/SOUL Patrice Rushen zählte neben Patti LaBelle, Donna Summer, Gloria Estefan, Diana Ross und Chaka Khan Ende der Siebziger zu den erfolgreichsten Sängerinnen und Songwriterinnen. Zusammen mit führenden Musikern der Musikszene aus Los Angeles wie Saxofonist Gerald Albright oder Drummer „Ndugu“ Chancler entwickelte Patrice ihren sehr eigenen Sound im Genre Disco-Soul. Die jetzt vorliegende erste Strut-Records-Retrospektive der Disco-Ära unter dem Titel ‚Remind Me: The Classic Elektra Recordings‘ lässt ihre Klassiker von 1978 bis 1984 noch einmal Revue passieren. Von frühen Hits wie „Music On Earth“ über ihre einzigartige Disconummer „Heaven‘ You Heard“ und der Tanzflächenhymne „Never Gonna Give You Up“ bis zu synthiegeprägten Songs wie „Feel So Real“ und „To Each His Own“ reicht die 15-teilige Sammlung von Patrices 12-Inch-Hits. (hb)

(Strut/Indigo) 3LP 05178501 / CD 05178502 // jetzt im Handel

ANDY CLARK // I LOVE JOYCE MORRIS

Das Debüt des britischen Singer/Songwriters Andy Clark funktioniert wie eine Zeitkapsel, die Liebhaber von Folk- und Popmelodien dazu ermuntert, ihre Ziele, Träume und Taten noch einmal vor dem geistige Auge Revue passieren zu lassen. Nachdem die ersten Singles „Welcome To The Party“ und „But For You“ einen eindrucksvollen Einblick in den schönen, bisweilen an Simon & Garfunkel erinnernden Sound gewährten, kann sich auch der Rest von ‚I Love Joyce Morris‘ hören lassen. Dabei zeigt sich Andy Clark nicht nur offen, die Höhen und Tiefen des Lebens zu reflektieren, sondern auch den Humor zu Wort kommen zu lassen. Wenn er sich in Tracks wie „Sunny Boy“ oder „Apples“, in dem sich Clark auf den Apfelbauer Joyce Morris bezieht, gleichzeitig aber seine Kinder meint, wenn er „You’re the apple of my eye“ singt und wenn er in „Welcome To The Party“ seine kleine Tochter mit Charme und Witz zur Party des Lebens einlädt, feiern wir gern mit. (hb) SONGWRITER-ROCK

(Greywood/Timezone) CD TZ1806 // jetzt im Handel 10 JETZT PLATTENLADEN-TIPPS-NEWSLETTER BESTELLEN: WWW.ALLMYMUSIC.DE


BLUES LEE AARON // POWER, SOUL, ROCK’N’ROLL – LIVE IN GERMANY

ROCK Die kanadische Rockikone Lee Aaron hat mit ‚Power, Soul, Rock’n’Roll‘ ihr erstes Livealbum vorgelegt, das während ihrer Deutschlandtour 2017 bei den Konzerten in Balingen und Nürnberg mitgeschnitten und gefilmt wurde. Schnörkellos und ohne Tricks aufgenommen und gemischt von dem legendären kanadischen Produzenten und Keyboarder John Webster, enthält die karriereübergreifende Setlist neben ihren Multi-Platin-Hits wie „Rock Candy“, „Whatcha Do To My Baby“, „Powerline“, „Sex With Love“ und „Metal Queen“ auch einige Songs vom jüngsten Studioalbum ‚Diamond Baby Blues‘. Mit Sean Kelly an der Gitarre, Dave Reimer am Bass und Drummer John Cody steht Lee Aaron eine fulminant aufspielende Band zur Seite. Darüber hinaus bietet die DVD neben dem Konzertmitschnitt die Videos zu „American High“, „Diamond Baby“ und „I’m A Woman“. Die DVD-Bearbeitung lag in den Händen von Frank Gryner (Def Leppard). (hb)

(Metalville/rough trade) CD+DVD MV0222 // ab 20.9. im Handel

KRIS BARRAS BAND // LIGHT IT UP

Bereits als Kind entdeckte der in England geborene Kris Barras die Gitarre als seine Berufung, die jedoch eine Zeit lang hinter seiner Leidenschaft für Mixed Martial Arts zurückstehen musste. 2014 zog er sich vom Kampfsport zurück und wandte sich wieder der Musik zu. 2016 veröffentlichte er sein Debüt ‚Lucky 13‘, dem 2018 ‚The Divine And Dirty’ folgte. Nach einer Europatournee und Auftritten mit Billy F. Gibbons (ZZ Top) zeigt er sich mit ‚Light It Up‘ in seiner bislang ausdrucksstärksten Form. Wie die Vorgänger von Josiah J. Manning produziert, legt Barras mit seiner Band eine Songfolge vor, die in Sachen Blues- und Classic-Rock nichts anbrennen lässt. Außerhalb der Komfortzone ziehen Uptempo-Nummern („Gam“, „Broken Teeth“) ebenso ihre Bahn wie die Balladen „Rain“ oder „Pride Is Forever“. Die meisten Songs auf dem Album schrieb Barras nachts: „Dann kann ich auf den kreativeren Teil von mir zugreifen.“ (hb) BLUESROCK

(Provogue/rough trade) LP inkl. MP3 PRD75941 / CD PRD75942 // ab 13.9. im Handel

DANNY BRYANT // MEANS OF ESCAPE

BLUESROCK Mit seinem neuen Longplayer meldet sich der britische Bluesrock-

Gitarrist Danny Bryant – nach seinem letztjährigen Album ‚Revelation‘ – bei seinen Fans zurück. ‚Means Of Escape‘ ist sein elftes Studiowerk und das erste von ihm selbst produzierte Album. Bei seinem Debüt als Produzent hat sich der Gitarrist und Singer/Songwriter für die Arbeit im Studio ein herausragendes Team an Musikern zusammengestellt. „Ich wollte, dass die neuen Songs ihre Dringlichkeit und Aufregung behalten und sich nicht in einer Überproduktion verlieren. Die Tracks hat meine reguläre Road-Band, sowohl in Quartett- als auch in neunköpfiger Big-Band-Besetzung, mit viel Spaß und Leidenschaft eingespielt.“ Abermals demonstriert Bryant – mit seinem technischen Scharfsinn an der Gitarre und seinem druckvollen Gesang - seine Fähigkeit, dem Blues Authentizität zu verleihen. (hb)     (Jazzhaus/in-akustik) LP (180g) 0366173 / CD 0366172 // ab 20.9. im Handel

BROR GUNNAR JANSSON // THEY FOUND MY BODY IN A BAG

RETRO-GARAGE-BLUES Bror Gunnar Jansson ist eine schweißtreibende Ein-MannBand, die man eher in den Sümpfen Louisianas vermuten würde als im kühlen Schweden. Auf seinem vierten Longplayer lässt er seinen Garage-Sound samt einer spritzigen Mischung aus Blues, Country und Folk von der Leine, den er live am Megafon und zum Klang von Gitarre und Schlagzeug anstimmt. True-Crime-Fans kommen bei ‚They Found My Body In A Bag‘ bestens auf ihre Kosten, widmet sich Jansson doch dem wahren Verbrechen, indem er über reale Kriminalfälle in Skandinavien erzählt. So handelt der Titeltrack von einem ungelösten Fall, der sich 1984 am Stadtrand von Stockholm ereignet hat. Auch Tracks wie „Machine“ und „There’s A Killer On The Loose“ lassen es am nötigen Thrill nicht fehlen. Das ist Nordic Noir vom Feinsten. Abgerundet wird das Album mit „Stay Out All Night“, eine Hommage an John Lee Hookers ersten Hit „Boogie Chillen‘“. (hb)

(Playground/Cargo) LP 00132828 / White Vinyl (LP) 00132827 / CD 00132829 // ab 20.9. im Handel

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1 CD 5,50 €

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NEUHEITEN EAMON MCGRATH // GUTS

Äußerst fleißig ist der aus Toronto stammende Singer/ Songwriter Eamon McGrath, der sich auf seinem neuen Album mit einem Sound präsentiert, der sich in düsteren, atmosphärischen Klanggefilden tummelt und der sich als „Canadiana“ beschreiben lässt – als unterkühlter Cousin des eher warmen lebensfrohen Americana. ‚Guts‘ markiert ein weitreichendes Feld aus wunderschönen Songs, denen McGrath mit seiner heulenden Kehlkopfstimme zusätzliche Anziehungskraft gibt. McGrath erweist sich trotz der gefällig klingenden Melodien als bissiger und kritischer denn je. So orientiert sich der Titelsong „Guts“ an Nick Cave, erweist sich „Yellow Sticker On An Empty Fridge“ als emotionsgeladener Rocksong, während „Like A Lion“ die sensible Seite des Kanadiers hervorbringt. Unterstützt von einigen Wegbegleitern und Freunden wie Sängerin Leah Fay oder Gitarrist Darren Anderson ist ‚Guts‘ ein Werk, das vom Dunkel zum Licht marschiert. (hb) SINGER/SONGWRITER

(Uncle M/Cargo) LP 00133520 / CD 00132613 // jetzt im Handel

NORTHLANE // ALIEN

Nach Ausflügen in poppigere Gefilde wendet sich die australische Formation Northlane auf ihrem fünften Albumepos ‚Alien‘ deutlich elektronischeren und düsteren Metal-Sounds zu. Inhaltlich behandelt man ein brisantes Thema: die unglückliche Kindheit von Frontmann Marcus Bridge zwischen Drogen und physischer Gewalt, die er in dem Song „Bridge“ manifestiert. ‚Alien‘, das aus eigener Produktion stammt und im Studio von Chris Blancato in Sydney aufgenommen wurde, vereint auf 43 Minuten elf Tracks, die, wie der Opener „Details Matter“ vorgibt, immer wieder von verstörenden, aggressiven Synthie-Lines und Drum-Beats und einer Wand aus brachialen Stakkato-Gitarren beherrscht werden. „4D“ setzt etwas mehr auf Dance-Beats und Elektro-Spielereien, während „Eclipse“ in einen heftigen Strudel aus Metalcore-Riffs gerät. Letztlich finden Northlane mithilfe persönlicher Inhalte, auch wenn sie noch so aussichtslos erscheinen, zu neuer Kraft und Stärke zurück. (hb) METALCORE

(Unified/Bertus) LP UNFDL 116 / CD UNFDCD116 // jetzt im Handel

KNOCKED LOOSE // A DIFFERENT SHADE OF BLUE

Die Band Knocked Loose aus Kentucky hat sich längst ihren Platz in der Metal- und Hardcore-Szene erobert. Auch auf ihrem neuen Studioalbum ‚A Different Shade Of Blue‘, das im vergangenen Winter von Will Putney (Every Time I Die, Thy Art Is Murder) in den Graphic Nature Audio Studios in Belleville in New Jersey aufgenommen wurde, lassen sie nicht anbrennen und zeigen mit Songs wie „Mistakes Like Fractures“, dass der KnockedLoose-Hype-Train wieder mächtig unter Dampf steht. Hier stimmt von den dunklen Metal-Riffs über die mächtig pulsierenden Beats bis zu den Vocals von Sänger Bryan Garris einfach alles. Halsbrecherisch ist die Gangart im Opener „Belleville“, von bleischweren Riffs getragen ist „In The Walls“. Und zu einem echten Hit könnte sich der wütende Track „Road 23“ mausern, der demonstriert, dass man an Knocked Loose nicht so schnell vorbeikommt. (hb) HARDCORE METAL/PUNK

(Pure Noise/Soulfood) LP (Royal Blue Vinyl) PNE 247BLP / LP (White+Blue Vinyl) PNE 247LP / CD PNE 247 // jetzt im Handel

STEVE WAITT // ANOTHER DAY BLOWN BRIGHT

Schon mit seinem Vorgängeralbum ‚Stranger In A Stranger Land‘ hat der aus New York kommende Singer/Songwriter und Multiinstrumentalist Kritiker und Fans aufhorchen lassen. Mit seinem traditionellen Americana-Rock, der mühelos verschiedenste Einflüsse verbindet, punktet er auch auf seinem neuen Longplayer. Songs und Sounds, wie die an Billy Joel erinnernden Tracks „July“ und „Make You Mine“ sind ebenso wie die im klassischen Rock schwelgenden „What Else“ und „A Broken Life“ beste Beispiele für das handwerkliche Können von Steve Waitt, der mit seinen hervorragend agierenden Bandkollegen elf Songs auf den Weg gebracht hat, die das gewisse Etwas besitzen. Dass Waitt zudem ein exzellenter Pianist ist, eröffnet ihm im Songwriting die Möglichkeit, die Albumtracks aufs Opulenteste zu verfeinern. ‚Another Day Blown Bright‘ ist ein großer Wurf. (hb) SINGER/SONGWRITER

(Make My Day/375 Media) LP+CD 05178821 / CD 05178822 // jetzt im Handel

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ROCK & METAL

KÄRBHOLZ LIVE MIT HERZ UND VERSTAND

Mit ihren Alben ‚Überdosis Leben‘ und ‚Herz und Verstand‘ sind die Vollgas­ rocker aus Ruppichteroth in die Oberliga der deutschen Rockmusik aufgestiegen. Nun bringen Kärbholz ihr zweites Livealbum heraus, das beim ausverkauften Konzert im April dieses Jahres in Köln mitgeschnitten wurde. Torben Höffgen (Gesang), Adrian Hühn (Gitarre), Stefan Wirth (Bass) und Henning Münch (Drums) haben es geschafft, sich allein mit harter Arbeit und absoluter Authentizität ihren Platz in der Liga der angesagten deutschen Hardrockbands zu erobern. Nicht nur im Studio, sondern auch auf den regelmäßig ausverkauften Konzertbühnen vermögen es die vier, die Energie ihrer Songs mit Vollgas unter die Leute zu bringen. ‚Herz und Verstand – live in Köln‘ ver-

DEUTSCH-ROCK

mittelt die Atmosphäre, die das Quartett mit seinem

geradlinigen Rock schafft. In den vergangenen Jahren technisch und kompositorisch enorm gereift, demonstrieren Kärbholz bei ihrem ausverkauften Auftritt im Kölner Palladium, dass es ihnen immer wieder gelingt, mit ihren Songs das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Insgesamt 26 neue und alte Songs wurden live aufgenommen. Der Mitschnitt ist als CD, DVD, Blu-ray und als limitierte Fanbox (inklusive Digipak Doppel-CD/ DVD sowie bedrucktem Flachmann) erhältlich. Helmut Blecher

Kärbholz – Herz & Verstand – live in Köln (Metalville/rough trade) 3LP+DVD MV0225-V / Ltd. Fanbox (2CD+DVD) MV0225-F / 2CD+Blu-ray MV-0225-B / 2CD+DVD Digipak) MV 0225 // ab 27.9. im Handel

BLACK STAR RIDERS // ANOTHER STATE OF GRACE

Vor sieben Jahren aus den legendären Thin Lizzy hervorgegangen, haben sich die Black Star Riders längst ihren Platz in der Rockmusik-Welt erobert. ‚Another State Of Grace‘ heißt ihr neues Album, das nahtlos an den Vorgänger ‚Heavy Fire‘ (2017) anknüpft. Zudem sorgen personelle Wechsel für frischen Wind: Gitarrist Christian Martucci von Stone Sour stieß zur Band, genauso wie Schlagzeuger Chad Szeliga, der unter anderem bei Black Label Society trommelt. Wie die neue Besetzung klingt, konnte man schon auf dem vorab veröffentlichten, brettharten und gitarrenverliebten Titelsong hören. Stücke wie diese findet man auf ‚Another State Of Grace‘ zuhauf. Frontmann Ricky Warwick meint: „Wir wollten einen starken, hymnischen Klang auf diesem Longplayer – energiegeladenen Rock’n’Roll mit harten Riffs und großartigen Songs. (hb) ROCK

(Nuclear Blast/Warner) LP 2736148931 / Picture LP 2736148934 / Box (LP+CD) 2736148935 / CD 2736148932 // jetzt im Handel

ANTIHELD // GOLDENER SCHUSS

Die fünf Stuttgarter von Antiheld setzen sich auf ihrem zweiten Album musikalisch den ‚Goldenen Schuss‘. Dreckig ist der Sound, sehr persönlich sind die Texte, mit denen sie die Stimmung der beziehungsunfähigen, politisch indifferenten Generation auf den Punkt bringen. Die Trommeln krachen, der Bass brüllt, und selbst die Akustikgitarre kommt verzerrt und rotzig daher. Jeder Song ist dabei wie ein Schlag ins Gesicht mit Zungenkuss und jede Zeile die Umarmung mit einem Messer im Rücken. Über allem liegt die raue Stimme von Sänger und Texter Luca Opifanti, der tempogeladene Rocksongs wie „Ma Petite Belle“, „Introduktion“ oder dem hymnenhaft daherkommenden „Find What U Love“ die Richtung weist. Antihelds klangliche Dynamik und emotionale Tiefe durchzieht alle 16 Songs von ,Goldener Schuss‘, das fast als Konzeptalbum durchgehen mag, verdichten sie sich doch zu einem stimmigen Gesamtbild. „Dieses Album war ich mir und meinem Umfeld schuldig“, sagt Luca. Gut so! (hb) DEUTSCH-ROCK

(Arising Empire/Warner) CD 2736150710 // jetzt im Handel 15


NEUHEITEN ROCK & METAL

TOOL „DIESELBE BAND, 13 JAHRE SPÄTER“

Amsterdam, ein heißer Tag Ende Juni. Tool hat in den zehnten Stock eines futuristischen Gebäudes direkt am Wasser geladen, um den Medien bei Bier und Schnittchen das damals noch ultrageheime neue Album vorzuspielen. Die 13 Jahre seit ‚10.000 Days‘ sind fraglos eine lange Zeit, aber man erkennt Tool noch wieder auf ‚Fear Inoculum‘. Man kann sogar sagen: Noch nie klang Tool so sehr nach Tool wie jetzt. „Wir sind noch dieselbe Band“, sagt Sänger Maynard James Keenan (55), „nur 13 Jahre später.“ ‚Fear Inoculum‘, das fünfte Album der Math-Metalrock-Band mit Sitz Los Angeles, wirkt in seiner Fülle bisweilen fast erschlagend, doch darf man getrost davon ausgehen, dass hier jeder Ton an exakt dem Plätzchen sitzt, an dem er sitzen soll. Der rote Faden des Albums: das Alter. „Wir sind alle über 50“, so Keenan, der mit Frau und Tochter auf einer Farm in Arizona lebt. „Diese Platte kommt von dort, wo wir ROCK

heute sind. Wir verklären nicht die Vergangenheit, wir stellen uns der Gegenwart.“ Stilistisch fangen die vier alles ein: Es fehlt weder an Härte („Legion Inoculant“) noch an der typischen düsteren Wucht („7empest“), auch nicht an nahöstlich inspirierter Verspieltheit („Culling Voices“), an hypnotisch dichter Melodik („Pneuma“) sowie an hinreißend verstörendem Krach („Chocolate Chip Trip“). ‚Fear Inoculum‘ ist eine abgründige und mitreißende Reise in die Welt dieser Musiker, die zusammen vollkommen singuläre, niemals leicht konsumierbare Musik kreieren. Steffen Rüth

Tool – Fear Inoculum (RCA/Sony) Deluxe Edition 19075950552 // jetzt im Handel

KORN MUNTERE REISE INS NICHTS

Mit ‚The Nothing‘ liefert die kalifornische Formation ihr mittlerweile 13. Studiowerk ab. Und nach wie vor geben Korn den Takt in Sachen Alternative Metal an. Nachdem zuletzt der Longplayer ‚The Serenity of Suffering‘ (2016) eindrucksvoll demonstrierte, dass ihr unverwechselbarer Sound nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat, legen die NuMetal-Epigonen auf ‚The Nothing‘ noch eine Schippe drauf. Frontmann Jonathan Davis über den Albumtitel: „Tief im Inneren unserer Erde lebt eine gewaltige Kraft. Die wenigsten wissen von den Ausmaßen und der Bedeutung dieses Ortes, an dem Gut und Böse, Glückseligkeit und Qual, Verlust und Gewinn sowie Hoffnung und Verzweiflung als Einheit existieren und in jedem Augenblick unseres Lebens an uns ziehen.“ ALTERNATIVE ROCK

Und zu jenem Ort zeigt uns das Quintett den Weg. Wie schon beim Vorgänger arbeiteten Jonathan Davis (Gesang, Keyboard), James „Munky“ Shaffer (Gitarre), Brian „Head“ Welch (Gitarre), Reginald „Fieldy“ Arvizu (Bass) und Ray Luzier (Schlagzeug) für ‚The Nothing‘ mit Produzent und Grammy-Gewinner Nick Raskulinecz zusammen, der den 13 Albumtracks den optimalen Feinschliff verpasste. Schon die erste Single-Auskopplung „You’ll Never Find Me“ demonstriert, wie Korn, die Balance zwischen dynamischen und polarisierenden Kräfte beherrschend, dem Hörer eine Zuflucht in ihrem furiosen Nichts bieten. Helmut Blecher

Korn – The Nothing (Roadrunner/Warner) LP 1686174091 / CD 1686174092 // ab 13.9. im Handel 16 JETZT PLATTENLADEN-TIPPS-NEWSLETTER BESTELLEN: WWW.ALLMYMUSIC.DE 16


JAZZ

JOHN COLTRANE EIN WEITERES ASS AUS DEM COLTRANE-KANON JAZZ Es ist eine Sensation – erneut: Im September erscheint ein unveröffentlichtes Werk von John Coltrane. Bereits 2018 war mit ‚Both Directions At Once‘ ein verlorenes Album des Saxofon-Großmeisters wiederentdeckt worden. Die Resonanz war riesig, das jahrzehntealte Album landete weltweit in den Jazz-Charts und gilt als echte Komplettierung des Coltrane-Kanons. Obwohl man annahm, dass es sich hier um einen Jahrhundertfund handelte, fand sich bei Recherchen im Nachzug zum verlorenen Album ein weiteres Tonband mit einer unveröffentlichten Session. 1964 – das Jahr, in dem er auch ‚A Love Supreme‘ aufnahm – wurde Coltrane von Gilles Groulx, einem kanadischen Filmemacher, gebeten, die Musik zu seinem Film „Le chat dans le sac“ aufzunehmen. Der als schwierig geltende Saxofonist stimmte erstaunlicherweise zu und brachte seine Quartett-Kollegen Elvin Jones (Drums), McCoy Tyner (Piano) und Jimmy Garrison (Bass) mit in die Van Gelder Studios. ‚Blue World‘ enthält neue Versionen aus Coltranes Songkatalog, wie „Naima“, „Village Blues“ und „Like Sonny“. (dl)

John Coltrane – Blue World (Impulse/Universal) LP 7762651 / CD 7762652 // ab 27.9. im Handel

TRIOSENCE MELODIEN-LIEBHABER JAZZ Nein,

das typische Jazztrio ist Triosence ganz sicher nicht. „Der Fokus unserer Musik liegt klar auf den Melodien“, sagt Bernhard Schüler über das achte Album ‚Scorpio Rising‘. „Die klassischen Songstrukturen, die eher ungewöhnlich sind für das Genre, zeichnen uns aus.“ Der Kasseler ist Gründer, Pianist und Songschreiber von Triosence. Ihm zur Seite: Omar Rodriguez Calvo (Bass) und Tobias Schulte (Drums). Wirklich frappierend ist der Einfallsreichtum. So spielt das Trio mit „The Stars, The Sun & The Moon“ eine wunderbar leichte, an große Jazz-Standards erinnernde Ballade. Aber Easy Listening ist das noch lange nicht. Triosence bauen immer wieder kleine musikalische Widerhaken in das Stück ein, man bleibt hängen und entdeckt unter der zugänglichen ersten Schicht noch viel mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Neben der Spielfreude beeindruckt die stilistische Vielfalt. In „Arabian Princess“ erklingen arabische Percussion-Instrumente wie Darbuka und Udu, das kernige „Taurus Line“ begeistert durch Schultes kraftvolles Schlagzeugspiel, und „Jasmine“ wie auch „Seu Dito“ sind von Bernhard Schülers Liebe zu Bossa Nova inspiriert. (sr)     Triosence – Scorpio Rising (OKeh/Sony) LP 19075958671 / CD 19075958682 // jetzt im Handel

JACOB KARLZON INTUITIVES MUSIZIEREN PIANO-JAZZ Dem schwedischen Jazzpianisten und Komponisten Jacob Karlzon gefallen Interpretationen, die von der Urgewalt des Meeres erzählen. Und so widmet er sich auf seinem neuen Album ‚Open Waters‘ der Faszination und zugleich der Gefährlichkeit des unendlich scheinenden Meeres. Mit Morten Ramsbol am Bass und Rasmus Kilberg an den Drums taucht Karlzon in sein intuitives Musizieren ein. Sanft legen sich die Fingerspitzen auf die Tasten, langsam schält sich eine Melodie wie ein sanfter Wellenschlag heraus. Die Drums knistern dezent, als liefe man über einen Strand den Meereswellen entgegen. Um wirklich zu fühlen, was Jacob Karlzon uns mit seiner Musik sagen will, genügt es, sich in Songs wie „How It Ends“, „Panorama“, „Ever Changing“ oder „Motion Picture“ fallen zu lassen. Das Ergebnis ist ein wunderbares Kopfkino in neun Teilen, das die Sinne anregt. „Das Beste, was dir als Künstler passieren kann, ist, es für Leute zu spielen, die deine Musik vorher noch nicht kannten, aber die bereit sind, sich darauf einzulassen“, so Karlzon. Besser kann atmosphärischer Jazz nicht klingen. (hb)

Jacob Karlzon – Open Waters (Warner) LP 9029545724 / 9029545725 // jetzt im Handel 17


KLASSIK

LUDOVICO EINAUDI MUSIKALISCHE NATURBILDER

Auch wenn ein Musiker niemals das Gefühl haben wird, symbolisch irgendwo angekommen zu sein, sondern auf der Suche nach neuen Klängen immer weiter voranschreitet, so hat der italienische Komponist und Pianist bei diesem Projekt tatsächlich ein vorläufiges Ziel erreicht. Sieben Monate lang veröffentlichte Einaudi jeden Monat ein Album der Serie ‚Seven Days Walking‘. Nun ist der ‚Day 7‘ erschienen, der letzte Tag eines außergewöhnlichen Spaziergangs. INSTRUMENTAL/PIANO Begonnen hatte alles während eines Spaziergangs Einaudis in einer verschneiten und vereisten Berglandschaft. „Letzten Januar“, so berichtet der Komponist, „bin ich oft in den Bergen auf langen Wanderungen immer mehr oder weniger auf demselben Pfad entlanggelaufen. Es gab viel Schnee, und meine Gedanken hatten freien Lauf im Schneesturm, wo alle Formen von der Kälte entblößt werden und ihre Konturen und Farben verlieren. Dieses Gefühl des extremen Daseins wurde vielleicht Quelle

dieses Albums.“ Einaudi schwebte bei seinen oft sehr ruhigen, sanft dahingleitenden Klangbildern die Idee vor, diesen Pfad, diese Landschaft und Bergwelten in variierenden Wahrnehmungen darzustellen. An verschiedenen Tagen und erst recht zu verschiedenen Jahreszeiten verändert sich der Eindruck ein und desselben Ortes zuweilen radikal. Unterstützt von sanfter Streicherbegleitung entfalten seine vom Klavier dominierten Stücke eine fast meditative Stimmung. Helmut Peters

Ludovico Einaudi – Seven Days Walking (Day 7) (Decca/Universal) 7CD Box 002894818166 // ab 27.9. im Handel

GERMAN BRASS // TRIP TO AMERICA

Kein Werk der Musikgeschichte, egal welcher stilistischer Ausrichtung, ist sicher davor, von einem der weltbesten Bläserensembles bearbeitet und aufgenommen zu werden. Mit dem neuen Album ‚Trip to America‘ nähert sich German Brass jetzt dem Repertoire Nordamerikas. Und wie immer wurden die Werke von den Musikern des Ensembles selbst arrangiert und vermitteln den typischen German-Brass-Sound. Dabei gibt es viel zu beachten. Der Trompeter Matthias Höfs sagte einmal, dass er sehr viel Zeit darauf verwende, Stücke und Arrangements so auszuwählen, dass es musikalisch einen Sinn ergebe. „Die geeigneten Tonarten sind außerdem wichtig“, ergänzt Höfs, „deshalb müssen einige Werke transponiert werden, um gut zu klingen oder gut spielbar zu sein.“ Auf dieser CD klingen auf jeden Fall die Neuarrangements der schmissigen „Three Preludes“ von George Gershwin mit ihren Anleihen beim Charleston sowie die Ausschnitte aus Leonard Bernsteins „West Side Story“ und dem Ballett „Rodeo“ von Aaron Copland gut. (hpe) KLASSIK

(Sony Classical/Sony) CD 19075979772 // jetzt im Handel

CARLOS CIPA // RETRONYMS

NEO-KLASSIK Der Münchner Komponist und Pianist Carlos Cipa lässt sich stilis­

tisch nicht in eine Schublade packen. Er spielt mit Beats und Pop-Anleihen, aber auch mit zeitgenössischen Techniken oder Jazz ohne jede Berührungs­ angst. Nach seinen 2012 und 2014 herausgekommenen LPs ‚The Monarch And The Viceroy‘ und ‚All Your Life You Walk‘, wo das Klavier noch eine Vor­ reiterrolle spielte, erweitert Cipa seine Klangpalette nun deutlich. Bei den acht Tracks des neuen Albums ‚Retronyms‘ wirken viele weitere Instrumentalisten mit. Eine Celesta kommt zum Beispiel ebenso zum Einsatz wie ein analoger Synthesizer, und Cipa experimentiert mit elektronischen Verfremdungen. Gleich beim ersten Titel „Fanfare“ fühlt man sich an Kompositionsverfahren der Neuen Musik erinnert. Das fast schon orchestral instrumentierte „Senna’s Joy“ ist ein Meisterwerk tontechnischer Abmischung. Cipas neue Stücke sind kompositorisch streng durchorganisiert, aber der Münchner lässt, wie beim Titel „Paon“, auch Raum für Improvisation. (hpe)   (PLG/Warner) LP 9029547921 / CD 9029547054 // jetzt im Handel 18 JETZT PLATTENLADEN-TIPPS-NEWSLETTER BESTELLEN: WWW.ALLMYMUSIC.DE


KLASSIK

MARTHA ARGERICH U. A. EIN RENDEZVOUS AUF DEN TASTEN

Wer auf ein Rendezvous mit Martha Argerich eingeht, sollte im allerbesten Fall ein Musiker sein. Dann nämlich besteht die Aussicht, mit der heute 78-jährigen schweizerischargentinischen Klavierlegende ein musikalisches Stelldichein zu realisieren und – wie auf der neuen, sieben CDs umfassenden Neuerscheinung dokumentiert – gar in der Diskografie dieser großen Musikerin vertreten zu sein. KLASSIK/INSTRUMENTAL Dafür aber liegen die qualitativen Hürden hoch. Illustre Namen wie Mischa Maisky, der langjährige Cello-Partner Argerichs, ihre Kollegen Lilya Zilberstein oder Nicholas Angelich und der junge Cellist Edgar Moreau sind mit Referenzaufnahmen bei diesem CD-Konvolut vertreten. Seit 2018 veranstalten die Symphoniker Hamburg, das Residenzorchester der Hamburger Laeiszhalle, ein Martha Argerich Festival. Mit diesem Ensemble, das mittlerweile von Sylvain Cambreling geleitet wird, verbindet Argerich seit Jahren eine inten-

sive Partnerschaft. Deshalb sind auch Aufnahmen der Symphoniker Hamburg mit Argerich und ihrem Ersten Gastdirigenten Ion Marin enthalten. Zu den Preziosen der Box gehören ein Arrangement von Prokofjews „Klassischer Symphonie“ für zwei Klaviere von Rikuya Terashima und eine Transkription von Mendels­sohns Klaviertrio Nr. 1 für Flöte, Violoncello und Klavier. Außerdem gibt es kubanische Musik von Ernesto Lecuona und Tangos vom Chefidirigenten des Brüsseler Kammerorchesters, Michael Guttman. Helmut Peters

Martha Argerich u. a. – Rendezvous mit Martha Argerich (Avanti/note 1) 7CD AV10572 // jetzt im Handel

DANIEL BEHLE // MOZART

Die Arien für Tenor aus Mozarts Opern sind zu Recht gefürchtet: Die kleinste Unsicherheit eines Sängers, jede Schwankung in der Intonation und jeder verfehlte Intervallsprung werden auf Anhieb bestraft, von den hohen Anforderungen an den Ausdruck ganz zu schweigen. Der aus Hamburg stammende Startenor Daniel Behle gilt weltweit als einer der erfahrensten Mozart-Interpreten. Mit einem ersten Soloalbum der berühmtesten Arien aus der „Zauberflöte“, „Don Giovanni“, „Cosi fan tutte“ oder „Die Entführung aus dem Serail“, wo in der Belmonte-Arie „O wie ängstlich, o wie feurig“ gleich das Herzklopfen des Verliebten mit einkomponiert ist, hat er sich trotzdem Zeit gelassen. ‚MoZart – Zero To Hero‘ hat Behle die Produktion mit dem L’Orfeo Barockorchester unter Michi Gaiggs Leitung betitelt, um die heldenhaften Entwicklungen der Figuren in diesen Werken zu charakterisieren. Am 8. Oktober übrigens wird Behle in über 200 Kinos in Deutschland und Österreich als Don Ottavio aus Londons Covent Garden live übertragen. (hpe) KLASSIK/VOKAL

(Sony Classical/Sony) CD 19075964582 // jetzt im Handel

MARIAM BATSASHVILI // CHOPIN/LISZT

Der Weltbürger Franz Liszt mit seinem extravaganten Auftreten und seiner Lust am Experiment ist ja schon ein etwas anderer Charakter als der introvertierte, nach Tiefe suchende Frédéric Chopin. Und doch waren die beiden Klaviergiganten des 19. Jahrhunderts eng mitein­ ander befreundet und bewunderten sich gegenseitig. Liszt etwa sagte über Chopin einmal: „Ich möchte ihm die Art stehlen, wie er meine eigenen Etüden interpretiert.“ Die junge georgische Pianistin Mariam Batsashvili, deren äußerliches Markenzeichen ein schwarzer Hosenanzug ist, forscht auf ihrem Debütalbum bei Warner Classic nach Gemeinsamkeiten und Berührungsflächen der beiden Komponisten. Liszt, so glaubt sie, werde wegen seiner oft so wirkungsvollen Effekte häufig missverstanden, „aber er war ein Künstler mit vielen Dimensionen“. Zwei Grande Études von Liszt stellt sie drei Chopin-Etüden aus op. 10 gegenüber. Hier wie auch bei Liszts Bearbeitungen von sechs polnischen Liedern nach Chopin verschmilzt Batsashvili förmlich mit dem Flügel. (hpe) KLASSIK/INSTRUMENTAL

(PLG/Warner) CD 9029542786 // jetzt im Handel 19


KLASSIK

IGOR LEVIT DIE VIELFALT DES AUSDRUCKS

Igor Levit hat viel mit dem Jubilar des kommenden Jahres vor. In vier Konzerten im September und November 2019 spielt der 32-Jährige 18 der 32 Klaviersonaten in der Elbphilharmonie. Es ist der Beginn seines Beethoven-Zyklus’ zum 250. Geburtstag des Komponisten, der 2020/21 fortgesetzt wird. KLASSIK/INSTRUMENTAL Im August ist bei Sony nun Levits bewundernswerte Studioaufnahme aller Klaviersonaten auf CD erschienen. „Für mich ist diese Aufnahme ein Abschluss meiner letzten 15 Jahre“, sagt Levit. „Die buchstäblich lebensverändernde Begegnung mit den Diabelli-Variationen im Alter von 17 Jahren, die praktisch immer noch andauert, ist das tägliche Engagement mit Beethovens Sonaten, mit Beethoven als Person, mit mir selbst, mit der Welt, in der ich lebe – all das hat auch zu dieser Auf-

nahme geführt. Was ich 2013 mit den letzten fünf Sonaten begonnen habe, kann ich jetzt abschließen.“ Trotz seiner Perfektion habe er an diesem Zyklus „wie bekloppt“ geübt, sagte der Pianist einmal lächelnd. Dies vor allem deshalb, um sich in den Notentext regelrecht zu versenken, um ihn immer besser zu verstehen. Die Vielfalt der Charaktere und des Ausdrucks einzelner Sonaten, aber auch die vor allem in den späten Sonaten immer schwerer verständliche Komplexität haben Levit seit jeher fasziniert. Helmut Peters

Igor Levit – Beethoven: Complete Piano Sonatas (Sony Classical/Sony) 9CD 19075843182 // jetzt im Handel   Igor Levit – Beethoven: Piano Sonata 29, op. 106 „Hammerklavier“ (Sony Classical/Sony) 2LP 19075969581 // ab 13.9. im Handel

EVGENI KOROLIOV // KOROLIOV EDITION

Der russische Pianist Evgeni Koroliov, der am 1. Oktober 2019 seinen 70. Geburtstag begeht, lehrt seit mehr als 40 Jahren an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Er ist eine Institution, vor allem als Interpret der Werke Bachs. Schon als 17-Jähriger spielte der Schüler von Hans Neuhaus in Moskau „Das Wohltemperierte Klavier“. Viel bewundert, auch von dem viele Jahre lang ebenfalls an der Hamburger Musikhochschule wirkenden György Ligeti, wurde seine ungeheure Genauigkeit der Wiedergabe, seine Tiefe im Ausdruck und seine Eleganz im Spiel. Das Label Hänssler veröffentlicht zum 70. Geburtstagsjubiläum nun neun CDs mit Aufnahmen Koroliovs aus den Jahren 1999 bis 2009. Darunter sind Händel-Suiten, aber auch etliche Klaviersonaten von Haydn und Mozarts Klaviersonaten Nr. 4, 11, 14 sowie die Fantasie c-moll KV 475. Bach darf natürlich nicht fehlen. Wir hören Koroliov unter anderem mit den Goldberg-Variationen, der Chromatischen Fantasie & Fuge BWV 903 und der Französischen Ouvertüre BWV 831. (hpe) KLASSIK/INSTRUMENTAL

(hänssler/Profil) 9CD HC18053 // jetzt im Handel

DAN ETTINGER / FABIO MARTINO // TCHAIKOVSKY & RACHMANINOFF

KLASSIK/INSTRUMENTAL „Fabio Martino will die Welt aus den Angeln heben“, titelte die „Westdeutsche Zeitung“ einmal euphorisch anlässlich eines Auftritts des jungen Pianisten. In der Tat ist Martino, der bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspielen begann, ein überaus entschlossener und, wenn es darauf ankommt, auch recht stürmischer Charakter. Erst recht bei einem Werk wie dem Klavierkonzert Nr. 1 von Sergej Rachmaninow. Dieses Stück nahm Martino nun mit den Stuttgarter Philharmonikern und ihrem seit 2015/2016 als ihr Chef agierenden Maestro Dan Ettinger für das Label Hänssler auf. Bis 2023 wird der aus Israel stammende Dirigent den Stuttgarter Philharmonikern vorerst als Chefdirigent erhalten bleiben. Zusätzlich ist Ettinger Musikdirektor der Israelischen Oper in Tel Aviv und wird regelmäßig von großen Opernhäusern der Welt zu Auftritten eingeladen. Auf dem neuen Album leitet Ettinger die ergreifende 5. Sinfonie von Peter I. Tschaikowsky. (hpe)

(hänssler/Profil) CD HC19048 // jetzt im Handel 20 JETZT PLATTENLADEN-TIPPS-NEWSLETTER BESTELLEN: WWW.ALLMYMUSIC.DE


KLASSIK

ANDRIS NELSONS BEETHOVEN ZU EHREN

Mit diesem Orchester sämtliche Sinfonien von Ludwig van Beethoven einzuspielen, ist gleichermaßen ein Genuss und eine Auszeichnung für den Star-Dirigenten Andris Nelsons. Auf welche Tradition in der Beethoven-Interpretation können die Wiener Philharmoniker in ihrer Geschichte zurückblicken? KLASSIK/SINFONIE Die Wiener sind vertraut mit feinsten Abstimmungen der Klangbalancen, sie veredeln mit ihrem ausgezeichneten und höchst individuellen Bläserensemble und den Streichern jede Instrumentierungsfinesse des großen Sinfonikers. Das weiß Andris Nelsons, und er dürfte mit Begeisterung den Tonqualitäten auch der Trompeten lauschen, schließlich saß er am Beginn seiner Karriere doch selbst einmal als Trompeter im Orchester der Lettischen Staatsoper, bevor er sein Dirigierstudium aufnahm. Heute ist Nelsons ein Weltstar und hat sich neben seinem Beethoven-Zyklus,

der bei der Deutschen Grammophon als einer der wichtigsten Beiträge zum Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 verstanden wird, mit zwei weiteren Zyklen ein beachtliches Leistungspensum auferlegt. Mit dem Boston Symphony Orchestra veröffentlicht er LiveAufnahmen von Schostakowitschs Sinfonien unter dem Motto „Shostakovich Under Stalin’s Shadow“. Außerdem erscheint bei der Deutschen Grammophon der Bruckner-Zyklus von Nelsons und dem Gewandhausorchester Leipzig, dem der Lette seit 2018 als 21. Gewandhauskapellmeister vorsteht. Helmut Peters

Andris Nelsons/Wiener Philharmoniker – Beethoven: Complete Symphonies (Deutsche Grammophon)

JAN LISIECKI/ACADEMY OF ST MARTIN IN THE FIELDS BEETHOVEN: COMPLETE PIANO CONCERTOS

KLASSIK/INSTRUMENTAL Es ist bald ein Jahr her, dass der junge kanadische Pianist mit polnischen Wurzeln Jan Lisiecki bei einem Konzert der Academy of St Martin in the Fields für den damals erkrankten Murray Perahia eingesprungen ist. Er spielte an diesem 5. Dezember 2018 in der Hamburger Elbphilharmonie das 2. und 5. Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven. Eigentlich war dieser Auftritt Perahias als Erinnerung an den Zyklus aller Beet­ hoven-Klavierkonzerte gedacht, die die Academy of St Martin in the Fields von Oktober bis November 2017 in der Elbphilharmonie mit Perahia aufgeführt hatte. Nun legt Jan Lisiecki mit dem britischen Ausnahmeensemble seine eigene Gesamteinspielung aller Klavierkonzerte von Beethoven bei der Deutschen Grammophon vor. Es ist ein phänomenales Erlebnis, den Perfektionisten Lisiecki in seiner hochmusikalischen und höchst individuellen Lesart der Beethoven-Konzerte mit diesem Orchester zu hören, denn die Academy of St Martin in the Fields reagiert auf kleinste Nuancen. (hpe)

(Deutsche Grammophon/Universal) 3CD 4837637 // ab 13.9. im Handel

LEONARD BERNSTEIN // ODE AN DIE FREIHEIT

SINFONIE Es war im Dezember 1989, als aus der „Ode an die Freude“ am Ende

von Beethovens Neunter die „Ode an die Freiheit“ wurde. Kein Geringerer als Leonard Bernstein hatte sich im Rahmen eines Konzerts am ersten Weihnachtstag 1989 im Schauspielhaus Ost-Berlin erlaubt, im gesungenen Text der 9. Sinfonie die Freude gegen die Freiheit auszutauschen. Grund genug gab es dafür auf jeden Fall, denn am 9. November 1989 war die Berliner Mauer gefallen. Eine lange Zeit der Entbehrungen, der Trennung von Familien und der Unfreiheit zu Zeiten der DDR war zu Ende gegangen. Bernstein hatte zudem das Orchester des Bayerischen Rundfunks mit Orchestermusikern aus Paris, London, New York und Leningrad erweitert. Der Dirigent, der für seine Textänderung auch kritisiert wurde, glaubte, dass Beethoven sie selbst gutgeheißen hätte. „Alles im Leben ist eins“, sagte Bernstein, „auch die Liebe, auch Hamburger, Beefsteak tartare, Mahler, Beethoven, Spaziergänge, Natur – das ist alles Freude.“ (hpe)     (Deutsche Grammophon/Universal) 2LP 4837443 / CD+DVD 4837441 // ab 27.9. im Handel 21


KLASSIK

MATTHIAS GOERNE / DANIEL HARDING / CHRISTIANE KARG STOCKHOLMER BRAHMS-REQUIEM

Es ist eine Star-Besetzung, die Daniel Harding, der Musikdirektor des Swedish Radio Symphony Orchestra, für seine Aufnahme des Brahms-Requiems wählte: Matthias Goerne sang in den Berwaldhallen Stockholm im Oktober 2018 die Bariton-Partie und Christiane Karg übernahm das Sopransolo. KLASSIK Harding ist seit 2007 Chef des Swedish Radio Symphony Orchestra. Sein Vertrag wurde erst vor Kurzem um weitere fünf Jahre verlängert. Seit 2018 ist er zudem Künstlerischer Leiter des Anima Mundi Festivals in Pisa. Die jetzt bei harmonia mundi veröffentlichte Aufnahme des Requiems fand vor einem Jahr anlässlich des 150. Jubiläums der Entstehung des Werkes statt. 1868 hatte Brahms diese, sagen wir einmal, humanistische Vision eines Requiems in deutscher Sprache fertiggestellt. Uraufgeführt wurde das Werk, mit dem Brahms an das Erbe von Heinrich

Schütz und Johann Sebastian Bach anknüpfte, aber erst am 18. Februar 1869 im Leipziger Gewandhaus. Zuvor gab es nur eine Aufführung im privaten Rahmen mit kleinem Chor und Klavierbegleitung in Dessau. Im Gegensatz zu Verdis oder Berlioz’ Totenmessen ist Brahms’ „Ein Deutsches Requiem“ ein vor allem trös­ tendes, in sich gekehrtes und eben nicht dramatisches Werk. Verhalten, fast zerbrechlich hebt das „Selig sind, die da Leid tragen“ an. Engelsgleich verschmelzen Kargs Sopran und der sonore Bariton Goernes mit der instrumentalen Klangfarbe. Helmut Peters

Matthias Goerne – Brahms: Ein Deutsches Requiem (Harmonia Mundi) CD HMM 902635 // ab 13.9. im Handel

ALAN GILBERT & NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER // BRUCKNER: SYMPHONY NO. 7

KLASSIK/INSTRUMENTAL Viele Monate vor dem offiziellen Antritt von Alan Gilbert als neuer Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters im September 2019 entstand bereits die erste gemeinsame Einspielung von Bruckners 7. Sinfonie E-Dur. Gilbert, der Bruckners Sinfonien gar einmal als schönste Musik für ein Orchester überhaupt bezeichnet hat, trifft beim NDR Elbphilharmonie Orchester auf eine von früheren Chefdirigenten wie Günter Wand, Herbert Blomstedt und Christoph Eschenbach stark geprägte Bruckner-Tradition. Bruckners 7. Sinfonie mit ihrem chromatischen, bezaubernd kantablen Thema zu Beginn des Kopfsatzes ist von vielen dynamischen Kontrasten gezeichnet. Die langen Steigerungslinien, aber auch die jähen Brüche zwischen lyrischer Idylle und dramatischer Verdichtung erfordern eine große Sensibilität. „Ich denke“, sagt der Maestro, „dass der Große Saal der Elbphilharmonie bei unserer Aufnahme von Bruckners 7. Sinfonie hervorragend funktioniert hat. Man muss diesen Saal spielen wie ein Instrument.“ (hpe)

(Sony Classical/Sony) CD 19075979532 // jetzt im Handel

JOHN NELSON/PHILHARMONIA CHORUS AND ORCHESTRA // BERLIOZ REQUIEM

KLASSIK „Wenn mir jemand drohen würde, mein gesamtes OEuvre mit Ausnahme eines einzigen Stücks zu verbrennen, wäre es die Grande Messe des Morts, für die ich um Rettung bitten würde", soll Hector Berlioz einmal in Bezug auf sein Requiem gesagt haben. Vielleicht würde der amerikanische Dirigent John Nelson diese Aussage ja auch gern auf seine Live-Aufnahme von Berlioz` Requiem übertragen. Dank Warner Classics halten wir jedoch nun eine aufregende Live-Aufnahme mit dem Tenor Michael Spyres, dem London Philharmonic Choir, dem Philharmonia Chorus und dem Philharmonia Orchestra unter John Nelsons Leitung in den Händen. Nelson wusste im Vorweg um die Probleme der Akustik in der Londoner Paulskathedrale, „die enorme Herausforderungen mit sich bringen würde, da der Klang in einem so höhlenartigen Raum hin und her hallt. Aber die Toningenieure werden dieses Problem mit vielen strategisch platzierten Mikrofonen lösen, um den Nachhall zu verringern.“ Das Ergebnis ist umwerfend, und das Konzert anlässlich des 150. Todestages von Berlioz wird dank des Mitschnitts in Erinnerung bleiben. (hpe)

(Erato/Warner) CD+DVD 9029543064 // ab 20.9. im Handel 22 JETZT PLATTENLADEN-TIPPS-NEWSLETTER BESTELLEN: WWW.ALLMYMUSIC.DE


PLATTENLADEN PLATTENLADENWOCHE DES MONATS

GEWANDHAUSSHOP, LEIPZIG Es gibt Orte, die sind für Klassik-Fans wahre Pilgerstätten. Einer davon ist das Gewandhaus in Leipzig. Der Konzertsaal zieht eine riesige Schar von Musikfreunden an, und Kenner wissen auch den Gewandhausshop zu schätzen, der sich im Gebäude befindet. Inhaberin Bettina Schirbel und ihr Team haben sich voll auf den Konzertbetrieb eingestellt: Die Pforten des Gewandhausshops stehen neben den üblichen Tagesöffnungszeiten Konzertbesuchern auch während der Konzerte offen. Künstler nutzten die kurzen Wege, um nach ihren Auftritten Autogrammstunden zu geben. Wer den Laden betritt, den erwarten Begeisterung für die klassische Musik, kompetente Beratung und eine riesige Auswahl. Außerdem führt der Shop ein interessantes Angebot an Musikbüchern. Ein Onlineshop präsentiert sämtliche Aufnahmen des Gewandhausorchesters. Online oder per Telefon kann man sich bei der Suche nach Musik beraten lassen, auch verbunden mit einem Präsentservice. PLATTENLADENTIPP: Herbert Blomstedt/Gewandhausorchester Leipzig – Beethoven Sinfonien 5, 6, 7, 9 & Tripel­ konzert – Auf drei DVDs kann man Herbert Blomstedt aus der Nähe beim Dirigieren zusehen. Er dirigiert das Gewandhausorchester mit einem entrückten Lächeln und lebt Beethovens Worte „Seid umschlungen Millionen!“ G ewandhausshop, Augustusplatz 8, 04109 Leipzig, Telefon: 0341 / 12 70 396, E-Mail: post@gewandhausshop.de, Web: www.gewandhausshop.de, Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch und Freitag 10 bis 18 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Samstag bis 14 Uhr sowie während aller Veranstaltungen

PLATTENLÄDEN

K = Klassiksortiment | T = Ticket-Händler

K, 01099 Dresden, Opus 61, Bautzner Str. 6, 0351-4861748 K, 01326 Dresden, Sweetwater, Friedrich-Wieck-Str. 4, 0351-2641270 KT, 02763 Zittau, CD Studio Zittau, Markt 13, 03583-704200 03238 Finsterwalde, aktiv disCOVER, Berliner Str. 19, 03531-8687 K, 04109 Leipzig, Gewandhausshop, Augustusplatz 8, 0341-1270396 T, 10435 Berlin, Dodo Beach East, Danziger Str. 31, 030-4428004 K, 10625 Berlin, Musik Cantus-Riedel, Bismarckstr. 5, 0308827394 K, 10629 Berlin, Oldschool, Walter-Benjamin-Platz 2, 030-88675944 T, 10719 Berlin, City Music – Music Store Berlin, Tauentzienstr. 9-12 (Europa-Center), 030-88716677 K, 10785 Berlin, Shop in der Berliner Philharmonie, Herbert-von-Karajan-Str. 1, 030-25488131 12047 Berlin, Soultrade Recordstore, Sanderstr. 29, 030-6945257 T, 10823 Berlin, Dodo Beach, Vorbergstr. 8, 030-78099876 15517 Fürstenwalde, Musik & Buch Wolff, Eisenbahnstr. 140, 03361-71095 T, 15711 Königs-Wusterhausen, Musik­laden & Theaterkasse, Bahnhofstr. 10, 03375-202515 K, 20354 Hamburg, Hanse CD Musik im Hanse-Viertel, Große Bleichen 36, 040-340561 KT, 21244 Buchholz, Smile Records, Bremer Str. 1, 04181-38136 K, 23552 Lübeck, Klassik-Kontor, Königstr. 115, 0451-705976 T, 23795 Bad Segeberg, Sound-Eck, Oldes­loer Str. 19, 04551-94836 K, 24103 Kiel, Ruth König Klassik, Dänische Str. 7, 043195280 28195 Bremen, Hot Shot Records, Knochenhauerstr. 20-25, 0421-704730 K, 34117 Kassel, Bauer & Hieber, Ständeplatz 13 (im Musikhaus Eichler), 0561-7815313 T, 35683 Dillenburg, musicbox, Hauptstr. 83, 02771-24467 K, 37073 Göttingen, TonKost, Jüdenstr. 31, 0551-49569950 K, 38100 Braunschweig, Buchhandlung Graff, Sack 15, 0531-4808950 K, 40212 Düsseldorf, Musikhaus Jörgensen, Berliner Allee 67, 0211-99446994 42551 Velbert, Musik Schallowetz Friedrichstr. 240, 02051-4457 T, 44787 Bochum, DISCover, Untere Marktstr. 1, 0234-65533 K, 44787 Bochum, aktiv-Musicpoint, Kortumstr. 97 (Citypassage), 0234-14430 K, 45127 Essen, Proust WÖRTER + TÖNE, Am Handelshof 1, 0201-8396840 47533 Kleve-Materborn, CD Line (Lese­lust), Kapellenstr. 15, 02821-5908712 K, 47798 Krefeld, Sym-Phon, Ostwall 122, 02151-28888 47809 Krefeld, Halfspeed Krefeld, Hafenstr. 24, 02151-8916392 K, 50667 Köln, Musikhaus Tonger, Zeughausstr. 24, 0221-16845848 K, 53111 Bonn, Beethoven-Haus, Bonngasse 18, 0228-9817537 53111 Bonn, Mr. Music, Münsterstr. 8, 0228-690901 T, 53474 Bad Neuenahr, aktiv-musik Plattenkiste, Poststr. 7, 02641-24086 53773 Hennef, samstore.de, 02242-9695650 K, 54290 Trier, Christian Reisser, Fleischstr. 30/31, 0651-978450 K, 55116 Mainz, Mainzer Musikalienzentrum, Große Langgasse 1, 06131-9129990 K, 56068 Koblenz, Musik Thilemann, Schlossstr. 35, 0261-300160 T, 59955 Winterberg, Die Schallplatte, Hellenstr. 48, 02981-1326 K, 60311 Frankfurt/Main, CDs Am Goethehaus, Am Salzhaus 1, 069-287606 K, 64285 Darmstadt, CD Bessungen, Bessunger Str. 54, 06151-291705 K, 65183 Wiesbaden, La Musica, Kleine Lang­gasse 5, 0611-3605667 K, 71229 Leonberg, Die Tonleiter, Leonberger Str. 24/I, 07152-48466 KT, 72070 Tübingen, Rimpo Tonträger, Ammergasse 23, 07071-23456 KT, 76133 Karlsruhe, Musik Schlaile, Kaiserstr. 175, 0721-130226 KT, 77694 Kehl, aktiv Musik & mehr, Blumenstr. 2 (Centrum am Markt), 07851-483122 K, 79098 Freiburg, Compact Disc Center, Schiffstr. 8, 0761-37171 K, 79098 Freiburg, Rombach Klassik, Bertoldstr. 10, 0761-45002449 K, 79098 Freiburg, Musicus, Salzstr. 41/43, 0761-207770 K, 80331 München, Musikalienzentrum München, Landschaftstr. 1 – Im Rathaus, 089-2111460 84359 Simbach am Inn, H&M Schallplatten, Münchner Str. 1, 08571-9260677 K, 86899 Landsberg Discy Herzog-Ernst-Str. 179 b 91054 Erlangen, Bongartz, Hauptstr. 56, 09131-9080520 91054 Erlangen, Der Schallplattenmann, Fahrstr. 12, 09131-4000868 K, 99423 Weimar, Musikhaus 19, Geleitstr. 19, 03643-83500

23


TOP 20 VINYL-CHARTS AUGUST 2019

2

1

1 We Are Not Your Kind NEU

Slipknot

11 Nothing But Wild Roadrunner Records

2 Rewind, Replay, Rebound NEU

Volbeat

Sabaton

Universal Domestic Vertigo

Rammstein

Nuclear Blast

Montreal

Rammstein

New Model Army

Amigo Records

Die Höchste Eisenbahn

earMUSIC

Die Orsons

Tapete Records

Queen

Universal Domestic Vertigo

Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen

Mädness

Mädness

NEU

Destruction

Nuclear Blast

NEU

Fabian Römer

Jive Germany

4 m

Ed Sheeran

Atlantic

NEU

Frank Turner

Polydor

NEU

Sacred Reich

Metal Blade Records

19 TIM Island

10 Fuck Dance, Let's Art NEU

NEU

18 Awakening

9 Greatest Hits 5 m

Arista

17 No Man's Land

8 Orsons Island NEU

Santana

16 No.6 Collaborations Project

7 Ich glaub dir alles NEU

NEU

15 L_BENSLAUF

6 From Here NEU

Napalm Records

14 Born To Perish

5 Hier und heute nicht NEU

The New Roses

13 OG

4 Rammstein 2 m

NEU

12 Supernatural

3 The Great War 7 k

3

NEU

Avicii

Virgin Records

20 Renegades Tapete Records

NEU

Equilibrium

Die Offiziellen Deutschen Vinyl-Charts werden von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V. ermittelt. Basis der Top 20 sind die Verkaufs- bzw. Nutzungsdaten von Vinyls im Zeitraum 02.08.2019 - 29.08.2019.

Nuclear Blast

GfK Entertainment


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