Winter 2014 / 15
klassikerleben
Empfehlungen des Klassikfachhandels
richard strauss Anna Netrebko staatskapelle Berlin
daniel barenboIm Philippe Jaroussky • Katherine Jenkins • Diana Damrau Teodor Currentzis • Emmanuel Pahud • Salut Salon u. v. a. klassikerleben.de
editorial Liebe Leserin, lieber Leser, Weihnachten ist ohnehin die Zeit für den Genuss klassischer Musik, und so bietet diese Winterausgabe viel zum Fest. Neben jahreszeitlich motivierten Veröffentlichungen gibt es weitaus mehr zu entdecken: vokale Höhepunkte wie Anna Netrebkos Richard-Strauss-Event, Diana Damraus „Lucia di Lammermoor“, die neue CD der britischen Überfliegerin Katherine Jenkins, Philippe Jarousskys Barockentdeckung „Niobe“, die legendäre „Carmen“ mit Maria Callas oder Max Emanuel Cencic in der Weltersteinspielung von Hasses frühklassischer Oper „Siroe“. Sie mögen es lieber instrumental? Diskografische Juwelen ersten Ranges sind Maurizio Pollinis Beethoven-Sonatenzyklus, Jan Voglers Vivaldi-Interpretationen oder Bachs französische Suiten mit Piotr Anderszewksi. Und natürlich großartige Wiederveröffentlichungen – von Harnoncourts Monteverdi-Entdeckungen bis zu Furtwänglers letzter „Neunter“. Dazu gibt es scheinbar Bekanntes in neuem Gewand. Wir wünschen viel Freude und Inspiration!
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HIGHLIGHTS: Emmanuel Pahud – Winds and Piano (S. 4), Nurejew/Gergiev – Ausgewählte DVDs (S. 4), Best of Klassik 2014 (S. 6), Nikolaus Harnoncourt – Johann Strauß II (S. 7), Marc-André Hamelin – Debussy (S. 11), Jos van Immerseel – Carmina Burana (S. 10), Teodor Currentzis – Cosi fan tutte (S. 13), Diana Damrau – Lucia di Lammermoor (S. 13), Isang Enders – Cellosuiten (S. 5), Festliches Adventskonzert in der Frauenkirche Dresden (S. 19), Salut Salon – Christmas (S. 19), Katherine Jenkins (S. 21), Philippe Jaroussky – Niobe (S. 22) – LABEL-PORTRÄT: Klanglogo (S. 23) Bleiben Sie auf dem Laufenden und abonnieren Sie Newsletter oder RSS-Newsfeedauf klassikerleben.de
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abgedruckte Termine ohne Gewähr Bildnachweise: © Kristian Schuller (1 Netrebko), Harald Hoffmann (3 Netrebko), Josef Fischnaller (4 Pahud), Taeuk Kang, Workroom K (5 Enders), Stefan Haberland (5 Klieser), Marco Borggreve (7 Harnoncourt), Alex Vanhee (10 Immerseel / Anima Eterna, Sim Canetty Clarke (12 Hamelin), Alice Calypso for Malina (13 Currentzis), Simon Fowler / Erato (13 Damrau), Gregor Hohenberg / Sony Classical (17 Kaufmann), Harald Hofmann / Sony Music (17 Lang Lang & Harnoncourt), Tim Schober / Sony Classical (19 Vogt ), André Reinke / Warner Classics (19 Salut Salon), Chloe Mallet / Decca (21 Jenkins), Marc Ribes (22+24 Jaroussky)
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Titel
Anna Netrebko, Daniel Barenboim Richard Strauss’ großer Welt-Abschied Der Glanz und der Glamour der großen Oper – das ist das eine. Tief empfundene Poesie des Liedes, das Eintauchen in die faszinierenden Bereiche, wo sich Lyrik und Musik vereinen – das ist das andere. Im August 2014 bewies Starsopranistin Anna Netrebko wieder einmal, dass sie nicht nur die großen Frauengestalten der Oper zu verkörpern weiß, sondern dass sie auch in der Welt des Kunstliedes zu Hause ist. Bei einem Benefizkonzert mit der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim sang sie die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss, die das Toporchester mit der Tondichtung „Ein Heldenleben“ ergänzte – alles zugunsten der Sanierung der traditionsreichen Staatsoper „Unter den Linden“. Es entstand ein Album, das aus Anna Netrebkos Diskografie deutlich herausragt. Es ist ein Gruß an den letzten großen Romantiker Strauss, dessen Geburtstag sich ja 2014 zum 150. Mal jährte. Mit
seinen „Vier letzten Liedern“ nach Gedichten von Joseph von Eichendorff und Hermann Hesse wandte sich Strauss kurz vor seinem Tod noch einmal dem Kunstlied zu – einer Gattung, die ihn neben der Oper sein ganzes Leben begleitet hatte. Ausnahmsweise bettete er die Stimme nicht in den üblichen Klavierklang, sondern in ein verschwenderisches Geflecht aus Orchesterklangfarben. Das Werk entstand 1948, als Strauss seine Karriere eigentlich bereits aufgegeben hatte. Doch angesichts der katastrophalen Kriegszerstörungen schuf der Komponist noch einige Spätwerke im abgeklärten Altersstil, in denen er die große romantische Vergangenheit heraufbeschwor und zu einer nie gekannten Innigkeit gelangte. Die „Vier letzten Lieder“ sind nicht nur die letzte Musik, die Strauss schuf, sie gelten auch als seelische Bekenntnisse eines vereinsamten greisen Künstlers, der sich vielleicht in die erfolgreichen Jahre zurückgesehnt hat, in denen er seine großen sinfonischen Dichtungen wie „Ein Heldenleben“ schrieb.
D eutsche Grammophon / Universal Music CD 4793964
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NEUERSCHEINUNGEN Emmanuel Pahud Edles für Bläser und Klavier Kammermusik für ein Bläserquintett: Dieses Repertoire schien lange Zeit kaum mit der Streicherkonkurrenz mithalten zu können. Bis das Ensemble Les Vents Français um den Star-Flötisten Emmanuel Pahud kam und endgültig mit den Vorurteilen aufräumte. Nach dem ersten erfolgreichen Album der Formation setzt sich nun die Erfolgsgeschichte fort. Das Quintett bietet auf seinem aktuellen Doppelalbum weitere Raritäten und Klassiker – verstärkt durch den Pianisten Eric Le Sage. Dabei sind es durchaus nicht nur unbekannte Komponisten, die BläserKlavier-Kammermusik geschrieben haben. Mozart und Beethoven widmeten der seltenen Besetzung zwei ihrer schönsten, viel zu selten zu hörenden Werke – und lieferten damit Inspirationsquellen für Romantiker wie den Richard-Strauss-Freund Ludwig Thuille oder den Russen Nikolai Rimski-Korsakow. Vor allem in Frankreich wurden Bläserbesetzungen zu einer großen Tradition, und so spannt Les Vents Français den Repertoirebogen weiter bis zu Komponisten wie Francis Poulenc, Albert Roussel und André Caplet. Eine besondere Entdeckung ist das
Sextett op. 40 von Louise Farrenc – eine Zeitgenossin von Schumann und Brahms und eine der ersten Professorinnen am Pariser Conservatoire. In diesem weitgespannten stilistischen Rahmen begeistern die famosen Solisten von Les Vents Français mit facettenreichem Farbenspiel und faszinierendem Kontrast aus Solovirtuosität und Ensembleklang.
Warner Classics 3CD 2564623185
Rudolf Nurejew Russische Ballette auf DVD Die große russische Ballett-Tradition in einzigartigen DVD-Produktionen bieten diese drei Veröffentlichungen mit Höhepunkten aus dem Vermächtnis des großen Ballettgenies Rudolf Nurejew und einem Mitschnitt von Tschaikowskys „Nussknacker“ aus dem St. Petersburger Mariinski-Theater – dem Mekka des Tanztheaters schlechthin. Nurejew gilt als Mythos unter den Tänzern und Choreographen des 20. Jahrhunderts. Die drei Produktionen „Don Quixote“ und „La Bayadère“ vom großen russischen Ballettkomponisten Ludwig Minkus sowie Sergej Prokofjews „Romeo und Julia“ dokumentieren sein Schaffen in verschiedenen Phasen: „Don Quixote“ entstand
Nurejew – 3 Ballette, 3DVD 82564660131 / 3Blu-ray Disc 82564646990
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1972, die beiden anderen Werke gehören zu den letzten großen Projekten Nurejews, der 1993 starb. „Don Quixote“ war jahrzehntelang nur in technisch unvollkommenen Kopien zu haben. Nun erscheint der Film in HD-Qualität und wie alle vier DVDs mit Surroundsound. Tschaikowsyks „Nussknacker“ gehört zu den Repertoireperlen des traditionsreichen Mariinski-Theaters. Die Produktion unter der musikalischen Leitung von Valery Gergiev entstand 2012. Sie wartet mit Alina Somova und Vladimir Shklyarov in den Hauptrollen mit preisgekrönten Solisten auf, außerdem besticht sie durch eine verschwenderische, farbige Bühnenausstattung.
Don Quixote DVD 2564659440 / Blu-ray Disc 2564659460
Der Nussknacker DVD 82564656309 / Blu-ray Disc 82564654365
NEUERSCHEINUNGEN Isang Enders Bach zeitgenössisch und rein „Man sagt, Bach ist Anfang und Ende, unsterblich, unbegreiflich und sogar heilig“ – so die Worte des jungen Cellisten Isang Enders. Schon mit zwanzig Jahren war er Cello-Konzertmeister bei der Staatskapelle Dresden. Der Posten, für viele lang ersehnter Höhepunkt einer Karriere, war für ihn nur Zwischenstation. Enders gab ihn zugunsten seiner Sololaufbahn auf. Die Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach gehören eigentlich zu den Repertoirebereichen, an die sich alte Meister wagen. Zum Vergleich: Selbst eine Legende wie Rostropowitsch spielte sie erst sehr spät im Leben ein. Unter Isang Enders‘ Händen werden aus den Werken jedoch mitreißende, feurige und sinnliche Stücke, die ihre tänzerische Herkunft keinesfalls verleugnen. Trotzdem besitzt die Interpretation des jungen Künstlers, die auch auf Vinyl erscheint, auch immense strukturelle Substanz, vermittelt Bachs großartigen Intellekt, ohne den die Musik des großen Thomaskantors nicht gelingen kann. In seinen Kommentaren zu den Werken zeigt Enders, dass er auch in die philosophische Dimension dieser
Stücke eingedrungen ist, und man hört seinem Spiel an, dass er sie sich zur subjektiven Erfahrung gemacht hat: „Bachs Musik erzählt vom profanen Leben mit Licht und Schatten, von seinem schöpferischen Glauben, von Angst, Zweifeln und der Kunst als Dienst. Bachs Musik ist so menschlich und dadurch immer zeitgenössisch und rein.“
B erlin Classic / Edel 2CD 0300552BC / Vinyl-3LP 0300609BC
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NEUERSCHEINUNGEN Kaufmann, Netrebko, Garrett u. v. a. Best of Klassik 2014 Es ist ein Event, dem Jahr für Jahr viele Klassik-Fans entgegenfiebern: die Verleihung des „ECHO Klassik“ jedes Jahr im Oktober, die ja regelmäßig vom ZDF gesendet wird. Niemals findet man in einer einzigen Veranstaltung so viele hochkarätige Stars aus Oper und Konzert vereint wie bei der Gala, die in diesem Jahr im Münchner Gasteig stattfand. Das Doppelalbum „Best of Klassik 2014“ präsentiert diese alljährliche Bestenliste in einer repräsentativen Kompilation mit den von einer Fachjury als Klassik-Aufnahmen des Jahres gekürten Produktionen. Entsprechend den verschiedenen Wertungskategorien sind dabei natürlich alle Richtungen vertreten – von der Kammermusik bis zur Oper, von der Sinfonik bis zum Solokonzert. Solisten wie David Garrett, Jonas Kaufmann, Anna Netrebko, Diana Damrau, Cecilia Bartoli, Anne-Sophie Mutter und Emmanuel Pahud, Diri-
genten wie Altmeister Nikolaus Harnoncourt oder Newcomer wie Yannick Nézet-Séguin – auf keinem anderen Album sind sie mit so vielen Top-Tracks dabei. Und selten ist das Repertoire eines Doppelalbums so vielseitig. Es bietet sich die Gelegenheit, neben berühmten Titeln wie Arien von Verdi und Bellini, Sonaten von Telemann oder Beethoven, einem Auszug aus Bernsteins „West Side Story“ oder einer Bach-Kantate auch unbekannteres Repertoire kennenzulernen – etwa Kammermusik von Francis Poulenc oder Avantgardistisches von Hans Zender oder Alfred Schnittke.
W arner Classics 2CD 2564622223
Stile Antico u. v. a. 70 geistliche Meisterwerke in einer Edition
Der Ursprung der Musik liegt in der Sehnsucht nach dem Göttlichen. Das wussten viele große Komponisten seit der Zeit der Gregorianik über Johann Sebastian Bach bis hin zu heutigen Zeitgenossen wie Arvo Pärt. Und diese Sehnsucht zeigt sich am deutlichsten in der geistlichen Musik – das älteste musikalische Genre überhaupt. 1500 Jahre Musikgeschichte: Diese Spanne umfasst die Box „Sacred Music“, eine wahre Schatztruhe an großartigen Aufnahmen aus der über 50-jährigen Geschichte des Labels harmonia mundi. Die 29 CDs vereinen 70 große Werke, von Bachs Weihnachtsoratorium, Händels „Messias“, Beethovens „Missa solemnis“, Gregorianischen Gesängen bis zur „Mass“ von Leonard Bernstein oder dem Oratorium „Paulus“ von Mendelssohn.
Harmonia Mundi 29CD HMX2908304
Various Ave Maria
Das Auge hört mit: Eines der schönsten Kunstwerke aus dem Kölner Dom ist das Marienbildnis von Stephan Lochner – dem großen Maler des 15. Jahrhunderts. Dieses herrliche Bild schmückt ein Album, das voll und ganz Musik zu Ehren der heiligen Jungfrau gewidmet ist. So wie Lochners Bild den Betrachter in seinen Bann zieht, verleiten die zeitlos schönen geistlichen Arien auf dieser CD zum Innehalten und Besinnen. Dabei sind die unterschiedlichsten Interpreten versammelt – neben Solisten wie Luciano Pavarotti, Vittorio Grigolo, Simone Kermes, José Carreras, Plácido Domingo und Thomas Quasthoff natürlich auch Chöre wie die Wiener Sängerknaben, The American Boychoir oder der Balthasar-Neumann-Chor. Das Programm bietet eine Fülle von Werken – von Bach bis Brahms, von Mozart bis Verdi.
Sony Classical CD 88875018362
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NEUERSCHEINUNGEN Nikolaus Harnoncourt Strauß und Monteverdi „Leider nicht von mir“, notierte Brahms Johann Strauß ins Stammbuch – mit dem berühmten Anfang des „Donauwalzers“. Zu seinen Lebzeiten taten Strauß viele als Unterhaltungsmusiker ab. Kaum jemand verstand, wie schwer das Leichte zu machen war. Zu unserer Zeit hat Strauß einen berühmten Fürsprecher in einem Dirigenten, den man eigentlich auch mit ganz anderem Repertoire in Verbindung bringt: Nikolaus Harnoncourt. Er begann als Originalklang-Revolutionär, bevor er dem Repertoire bis ins 19. und 20. Jahrhundert seinen Stempel aufdrückte. Aber seine Interpretationen der Musik von Johann Strauß sind besondere Schätze, die jetzt in einer sieben CDs umfassenden Jubiläumsbox erscheinen. „Es wurde viel Marmelade über seine Musik gekippt“, sagt Harnoncourt, der Mozart, Beethoven, Brahms, Bruckner oder eben den „Walzerkönig“ dirigiert – immer geht es ihm darum, die Musik aus ihrer eige-
nen Zeit heraus zu begreifen. Das ist auch bei seinen legendären Monteverdi-Aufnahmen so, die zwischen 1969 und 1975 entstanden – als wahre Pioniertaten der Alten Musik. Zusammen mit dem fast 20 Jahre vergriffenen Album der amerikanischen Sopranistin Cathy Berberian erscheinen sie nun in einer Box. Die Veröffentlichung ist eine klingende Gesamtausgabe von Monteverdis dramatischem Schaffen – mit den Opern „L‘Orfeo“, „Il ritorno d‘Ulisse in Patria“ und „L‘incoronazione di Poppea“.
W arner Classics Strauß 7CD 2564622239 – Monteverdi 9CD 2564631482
Cencic, Lezhneva, Petrou u. v. a. Weltersteinspielung von Hasses „Siroe“
„Es ist immer wieder ein faszinierender Prozess, eine vergessene Oper wiederzuentdecken. Man beginnt mit nichts anderem als einer alten Partitur, und es ist dann so faszinierend zu sehen, wie das Ganze Stück für Stück zum Leben erwacht …“ So der Dirigent George Petrou über die Wiederentdeckung der Oper „Siroe“ von Johann Adolph Hasse – einem Komponisten, der immer noch viel zu sehr im Schatten seiner Zeitgenossen Händel und Vivaldi steht. Hasse, der unter anderem am Hof in Dresden wirkte, schuf den Übergang von Barock zur Klassik, hin zu Meistern wie Gluck und Mozart. Die Weltersteinspielung von „Siroe“ (entstanden 1763) zeigt Hasse als Revolutionär. Der Top-Counter Max Emanuel Cencic in der Hauptrolle ist Garant für ein Feuerwerk der Stimmvirtuosität.
Deutsche Grammophon / Universal Music 2CD 4786768
Jan Vogler Concerti di Venezia
Gerade hat er für eine fantastische Barockaufnahme den „ECHO Klassik“ erhalten, da legt Jan Vogler noch ein zweites Album mit Musik aus dieser Epoche vor: Es sind venezianische Konzerte von Antonio Vivaldi und seinen Zeitgenossen, die er darauf versammelt hat. Damit erfüllte sich der Solist den langgehegten Wunsch, musikalisch die Geschichte von der Entwicklung des Cellos hin zum Melodieinstrument zu erzählen, die untrennbar mit der Instrumentenbau-Tradition Venedigs verbunden ist. Vivaldi hat mit seinen fast 30 Konzerten das Violoncello endgültig als virtuoses Streichinstrument im Konzertbetrieb etabliert. Vogler kombiniert seine Werke mit Konzerten von Antonio Caldara, Nicola Porpora und Antonio Vandini. Virtuoser Höhepunkt ist die Instrumentalfassung der Arie „Gelido in ogni vena“ aus Vivaldis Oper „Farnace”.
Sony Classical CD 88843090012
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NEUERSCHEINUNGEN Anna Netrebko, Erwin Schrott Don Giovanni Es war der Höhepunkt der Baden-Badener Pfingstfestspiele 2013: Mozarts „Don Giovanni“ mit Erwin Schrott in der Titelrolle – ohne Zweifel die weltweit derzeit beste Wahl bei der Besetzung des rücksichtslosen Womanizers aus Sevilla. Seine Ehefrau Anna Netrebko übernahm die Rolle der Donna Anna, eine der anspruchsvollsten Partien in der Welt der Mozart-Opern. Der Mitschnitt bietet auch was für‘s Auge, denn man leistete sich in Baden-Baden nicht nur eine exzellente Besetzung (als Leporello Luca Pisaroni, als Donna Elvira Malena Ernman, als Don Ottavio Charles Castronovo und als Masetto Jonathan Lemalu), sondern auch die Inszenierung von Philipp Himmelmann, der in der großen einsamen Weite, in die er die Story des großen Verführers stellt, gerade dessen innere Leere zu symbolisieren scheint.
Sony Classical 2DVD 88843040109 / Blu-ray Disc 88843040119
Emmanuelle Haïm Hippolyte et Aricie
Eine Top-Besetzung unter der Leitung einer der besten Dirigentenpersönlichkeiten. Eine Inszenierung, die alle Register der Opernkunst zieht. Ein Werk eines Komponisten, der sich anschickt, seine Barockrivalen von den Chartpodien zu holen. Die Rede ist von „Hippolyte et Aricie“ am Pariser Palais Garnier, deren DVD-Mitschnitt nun zu Rameaus 250. Todestag erscheint. Stars wie Topi Lehtipuu, Anne-Catherine Gillet, Stéphane Degout und Sarah Connolly interpretierten mit Emmanuelle Haïm Jean-Philippe Rameaus Meisterwerk, mit dem ihm 1733 der Durchbruch gelang. Regisseur Ivan Alexandre orientierte sich an den Effekten der barocken Bühne. Mit den extremen Ausdrucksmitteln Rameaus geriet die Aufführung zu einem Megaspektakel erster Klasse.
Erato / Warner Classics 2DVD 82564622917
Emmanuelle Haïm Händel: Der Messias
Ein umjubeltes Album nach dem anderen legt die Dirigentin Emmanuelle Haïm vor. Längst gilt sie als Königin im Reich der Alten Musik. Nun legt sie einen der absoluten Repertoirehöhepunkte der Barockmusik vor: Händels berühmtes Oratorium „Messiah“ – „Der Messias“. Auf diese Aufnahme haben viele Musikfreunde gewartet – vor allem, wenn sie die der Einspielung vorangegangenen Liveauftritte der Dirigentin erlebt haben. Die opernhafte Spannung, die majestätische Festlichkeit, die virtuosen Solopassagen und schließlich der wunderbare Chorklang: All diese Register ziehen die Musiker mit Leichtigkeit und geben diesem berühmten Werk eine persönliche Note – unterstützt von einem jungen Solistenquartett mit der Sopranistin Lucy Crowe, dem Counter Tim Mead, dem Tenor Andrew Staples und dem Bassbariton Christopher Purves.
Erato / Warner Classics 2CD 2564624055
Sol Gabetta Die drei Vivaldi-Projekte
Vivaldi und das Cello – wer denkt da nicht sofort an die argentinisch-französische Cellistin Sol Gabetta? Zusammen mit erstklassigen Musikern aus der Alte-MusikSzene hat die preisgekrönte Solistin nicht nur die bis dahin kaum beachteten Cellokonzerte von Antonio Vivaldi wieder ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Sie hat auch eine Fülle an Werken aus dem italienischen Barock aus den Archiven geholt und erstmals eingespielt. Auch wenn Zeitgenossen des Venezianers wie zum Beispiel Leonardo Leo oder Giovanni Benedetto Piatti mit auf dem Programm stehen, firmiert das ganze Projekt unter dem Titel „Progetto Vivaldi“. Drei Folgen sind bisher erschienen. Sie haben riesigen kommerziellen Erfolg, eroberten die Charts im Sturm. Jetzt sind erstmals alle drei Alben in einer Box zu haben – als limitierte Sonderauflage.
Sony Classical 3CD 88875035952
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NEUERSCHEINUNGEN Jos van Immerseel, Anima Eterna Der wahre Orff „Alles, was ich bisher geschrieben habe und Sie leider gedruckt haben, können Sie nun einstampfen. Mit ‚Carmina Burana‘ beginnen meine gesammelten Werke.“ Das schrieb Carl Orff nach der Uraufführung seinem Verleger Schott in Mainz. Längst haben sich die Gesänge nach mittelalterlichen Texten zum Klassik-Hit entwickelt. Für Jahrhunderte lagen die mittelalterlichen Gedichte, Liebes- und Trinklieder aus dem Kloster Benediktbeuern in den Archiven oder wurden in kaum beachteten Übersetzungen gedruckt – bis Orff 1934 in einem Antiquariatsbuchladen auf sie stieß und sie las, wobei vor seinem geistigen Auge ein gewaltiges Bühnenwerk mit Gesang und Tanz entstand, ganz im Zeichen des sich drehenden Rades der Glücksgöttin Fortuna. Orff konnte nicht ahnen, dass er mit der Vertonung dieser alten Texte eines der erfolgreichsten Klassik-Werke überhaupt
schaffen würde. Millionen fasziniert das Welttheater voller eingängiger Rhythmen und Melodien. Die Einspielungen sind legendär, aber die neue Version von Jos van Immerseel und seinem Orchester Anima Eterna lässt selbst die besten Kenner aufhorchen. Wie schon in seinen Aufnahmen anderer scheinbar bekannter Werke (Ravels „Bolero“ und Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“) nähert sich Immerseel der Partitur aus dem Geist der Alten Musik heraus. Durch den Einsatz von Musikinstrumenten aus der Zeit Carl Orffs gewinnt er ein durch und durch authentisches Klangbild.
Z IG ZAG TERRITOIRES / note 1 music CD ZZT353
Hélène Grimaud Sämtliche Aufnahmen für Warner Classics
Viele von Hélène Grimauds bedeutendsten Aufnahmen entstanden zwischen 1996 und 2001 für die Warner-Labels Erato und Teldec. Jetzt erscheinen sie in einer 6-CD-Box. Da begegnen sich souveräne Durchdringung komplexer Strukturen und große Ausdrucksvielfalt, romantische Träumerei und hochdramatische Zuspitzung. In Gershwins „Concerto in F“ zieht die Pianistin alle Register energischjazziger Extravaganz, im ebenfalls vom Jazz inspirierten Ravel-Konzert G-Dur zeigt sie große Beherrschung der pianistischen Farbgebung. Neben Brahms‘ Fantasien, Intermezzi und späten Sammlungen von Einzelwerken sind die vertretenen Live-Mitschnitte besondere Juwelen der Box: das vierte Beethoven-Konzert mit Kurt Masur und dem New York Philharmonic und das erste Brahms-Konzert mit der Staatskapelle Berlin unter Kurt Sanderling.
Warner Classics 6CD 82564622737
Vladimir Horowitz Sämtliche Aufnahmen für „His Master‘s Voice“ Als er 1920 sein Klavierexamen ablegte, erinnerte sein Spiel ältere Professoren noch an die Klavierlegende Franz Liszt. Bis zu seinem Tod galt er als letzter lebender Vertreter der großen romantischen Klaviertradition. Vladimir Horowitz starb vor 25 Jahren. Anlässlich des Todestages erscheinen nun die Aufnahmen, die der Pianist 1930 bis 1951 für das Label „His Master‘s Voice“ produzierte – darunter seine erste Einspielung des Chopin-Trauermarsches aus dem Jahre 1936. Neben dem Favoriten Chopin sind Bach, Haydn, Scarlatti, Debussy, Poulenc, Schumann, Beethoven, Strawinsky, Prokojew und RimskiKorsakow dabei. Ein Höhepunkt ist die Aufnahme von Rachmaninoffs drittem Klavierkonzert von 1930 – eine der frühesten Einspielungen dieses populären Werks, die noch zu Lebzeiten des Komponisten entstand.
Warner Classics 3CD 82564625135
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NEUERSCHEINUNGEN Marc-André Hamelin Poetischer Debussy Als Marc-André Hamelin für seine fulminante Schumann-Einspielung von der internationalen Kritik großes Lob erhielt, da mochte sich bei manchem Klassikfan der Wunsch geregt haben, diesen herausragenden Pianisten mit Debussy zu erleben. Die Entwicklungslinien des deutschen Romantikers und des französischen Impressionisten berühren sich. Man kann Schumanns Klangvisionen, in denen sich lyrische Empfindungen mit zu seiner Zeit ganz neuen Möglichkeiten der Klavierkomposition verbinden, sogar als Debussy-Vorläufer verstehen. Doch Hamelin ging einen kleinen Umweg über den immer noch viel zu wenig beachteten Ferrucio Busoni, erhielt für diese Produktion gerade einen „ECHO Klassik“ – und erfüllt uns nun den langgehegten Wunsch. Claude Debussys Klaviersammlung „Images“ und der zweite Band der „Préludes“ bilden das Programm. Dass er „Bilder“ komponierte, scheint ein deutlicher Hinweis Debussys auf eine von optischen Reizen geprägte Musik zu sein. Tatsächlich heißt ja auch eines der insgesamt sechs „Images“ „Reflets dans l’eau“ („Spiegelef-
fekte auf dem Wasser“). Doch es geht dem Komponisten auch um eigene Deutungen traditioneller Formen – etwa in seiner Hommage an den Barockmeister Rameau – oder einen eher von einem Klang in der Landschaft inspirierten Impuls, wie in den „Cloches à travers les feuilles“ („Glocken, die durch das Laub hindurch klingen“). Hamelin breitet diese poetischen Welten großartig vor seinem Publikum aus.
H yperion / note 1 music CD CDA67920
Leif Ove Andsnes The Beethoven Journey
„Beethoven Journey“ nannte der norwegische Pianist Leif Ove Andsnes sein vierjähriges Projekt, das den fünf Klavierkonzerten des Komponisten gewidmet ist. Gemeinsam mit dem Mahler Chamber Orchestra, das seit Anfang des Projekts Andsnes‘ treuer Weggefährte war, leitete der Pianist die Konzertzyklen vom Flügel aus bei Liveauftritten unter anderem in Bonn, Hamburg, Luzern, Wien, Paris, New York, Shanghai, Tokio und London. Nun erscheint der Zyklus als CD-Box, nachdem die Einzelalben bereits größte Erfolge erzielten und zum Teil mit Musikpreisen bedacht wurden. Hört man alle Konzerte hintereinander, so zeigt sich, dass auch Beethoven in diesen Werken eine künstlerische Reise unternommen hat – von den Mozart-Einflüssen der ersten beiden Konzerte bis zum großen heroischen Stil und der formalen Erweiterung der späteren Stücke.
Sony Classical 3CD 88843058872
Valentina Lisitsa Etüden von Schumann und Chopin
Eine klassische Pianistenkarriere ohne Agentur und Plattenvertrag – geht das? Die heute in den USA lebende ukrainische Pianistin Valentina Lisitsa hat es vorgemacht. Sie stellte ihre Aufnahmen ins Netz und baute sich eine Millionen-Fangemeinde auf. Die Plattenverträge kamen dann natürlich doch noch. Rachmaninoff und Liszt bestimmten Valentina Lisitsas erste Veröffentlichungen, und nach diesen „Schlachtrössern“ der Klavierliteratur sind die Poeten unter den Romantikern dran. Ihr neues Album vereint die „Sinfonischen Etüden“ von Robert Schumann und Etüden von Frédéric Chopin. Trotz der trockenen Bezeichnung verbergen sich hinter diesen Sammlungen keine Studienwerke, sondern eine Fülle an beziehungsreichen Charakterstücken – Höhepunkte des romantischen Repertoires.
Decca / Universal Music CD 4787697
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NEUERSCHEINUNGEN Maurice Steger Vivaldis Blockflötenkonzerte Antonio Vivaldi fand überall Inspiration. Nicht nur im Jahreslauf der „Vier Jahreszeiten“, sondern auch im Gesang der Vögel, in den Eindrücken eines Sturmes oder in fantastischen nächtlichen Ereignissen der geheimnisvollen Lagunenstadt Venedig, wo Vivaldi ja geboren wurde und auch wirkte. Er selbst war Geigenvirtuose, aber er schrieb bei Weitem nicht nur für „sein“ Instrument. Besonders vielseitig sind auch seine Konzerte für Blockflöten – ein Instrument, das sich im 18. Jahrhundert zu einer populären Konzertsolistin entwickelte. Der Schweizer Maurice Steger gilt als „Blockflöten-Hexenmeister“. Wie fast jedes Kind kam er im Grundschulalter zu dem Instrument. Doch während viele andere nach dem Elementarunterricht die Flöte weglegen, brachen sich bei ihm Begabung und ein einzigartiges Temperament Bahn.
Harmonia Mundi CD HMC902190
Sabine Meyer Klarinettenkonzerte
Ohne Sabine Meyer hätte die Klarinette nicht die Solokarriere gemacht, die ihr zusteht. Mozarts Konzert war ihr nicht genug – und so entdeckte sie faszinierendes Repertoire für das ausdrucksvolle Soloinstrument und stürmte damit die Klassik-Charts. Ihre Diskografie umfasst Schätze vom großen Konzert bis zum feinsinnigen Kammermusikwerk, von Klassik mit deutlichem Jazzeinfluss bis zum gemischten Doppel mit berühmten Kollegen. All diese Vielfalt vereint nun diese 5-CD-Box – mit Mozarts Konzert, aber auch mit Werken von Debussy und Takemitsu, mit Krommer, Weber und Nielsen. Mit ihrem Kollegen Julian Bliss hat Sabine Meyer die Doppelkonzerte des Frühromantikers Louis Spohr wiederentdeckt, mit ihrem Bruder Wolfgang Meyer Mendelssohns Konzertstück f-Moll. Die „Hommage to Benny Goodman“ zeigt sie als Jazzerin.
Warner Classics 5CD 2564626220
Dorothee Oberlinger The Passion of Musick
Wer Blockflöte spielt, kann bei Vivaldi, Händel oder Telemann Repertoire finden. Dorothee Oberlinger hat das hinter sich. Auf der Suche nach Neuem ist sie im England des 17. Jahrhunderts fündig geworden. Sie und ihr Ensemble 1700 haben sich für diese Aufnahme mit dem Gambisten Vittorio Ghielmi und seinem Ensemble Il Suonar Palante zusammengetan, um ausgewählte Stücke des englischen Barock einzuspielen. Dabei legen sie auch dessen Verbindungen zu keltischer Volksmusik frei. Sie begeben sich auf Zeitreise in ein vom Bürgerkrieg geprägtes Land. Die öffentliche Musik lag darnieder. So musizierte man in den Salons die sogenannte „Private Musicke“ mit Flöten, Harfe und Viola, man bearbeitete Tänze und Lieder zur Darbietung in „consorts“, den damaligen Kammermusik-Ensembles.
Deutsche Harmonia Mundi / Sony Music CD 88843089762
Eric Ericson Europäische Chormusik
Eric Ericson war die Legende unter den Chorleitern. Wegen seiner schwedischen Heimat galt er als „das Nordische Wunder“. Unter seiner Leitung blühte vor allem der von ihm im Jahre 1945 gegründete Stockholmer Kammerchor auf und wurde eines der weltbesten Ensembles seiner Art. Als Ericson, der auch den Stockholmer Rundfunkchor leitete, im Februar 2013 mit 94 Jahren starb, betrauerte die Musikwelt das Ende einer Ära. Geblieben sind großartige Aufnahmen mit stilistischer Vielfalt und klanglicher Fülle. Keine Verästelung der großen Chormusikhistorie, der dieser geniale Dirigent nicht meisterhaft nachgegangen wäre – eine Fähigkeit, die ihn auch zu einem der großen Pädagogen machte. Jetzt erscheint ein bedeutender Teil dieses Vermächtnisses mit Repertoire von der frühen Vokalpolyphonie bis ins 20. Jahrhundert als 6-CD-Box.
Warner Classics 6CD 2564626150
klassikerleben 12
KLASSIKERLEBEN.DE
NEUERSCHEINUNGEN Teodor Currentzis Revolutionärer Mozart „Den Ausschlag für meinen Entschluss, Mozart aufzunehmen, gab meine Enttäuschung darüber, wie man diese Musik heutzutage wiedergibt. Eine alternde Gesellschaft versucht, einen alten und harmlosen Mozart zu produzieren. Aber Mozart wird immer ein junger, göttlicher Komponist sein.“ Das sagt der griechische Dirigent Teodor Currentzis, den man gut und gerne als „enfant terrible“ der Mozart-Interpretation ansehen kann. Er verwendet historisches Instrumentarium, legt aber viel Wert auf persönliche Ausdeutung und eine immense Orchesterdisziplin. Eine Sensation war seine „Figaro“-Aufnahme – ein rasantes Spektakel voller böser Kritik an den Machenschaften der herrschenden Schicht. Mit „Così fan tutte“ setzt Currentzis sein MozartProjekt mit Stars wie Simone Kermes, Male-
na Ernman, Christopher Maltman, Kenneth Traver, Konstantin Wolff und Anna Kaysan nun fort – in einer Geschichte voller Intrigen und Ränkeschmiede mit dem berühmten „Treuetest“ dreier Paare. „Wenn ‚Figaro‘“, so der Dirigent, „von der Revolution in Gesellschaft und Kunst handelt, dann handelt ‚Così‘ von einer Revolution in der Liebe.“ Currentzis‘ neue Mozart-Einspielung ist der zweite Teil eines Projekts der Gesamtaufnahme aller drei Opern, die der Klassiker mit seinem kongenialen Librettisten Lorenzo da Ponte geschaffen hat. Den Abschluss wird eine Aufnahme von „Don Giovanni“ machen.
Sony Classical 3CD 88765466162 / Vinyl-4LP 88765466161
Diana Damrau Liebe und Wahnsinn in „Lucia di Lammermoor“ Ein Drama um Liebe, Eifersucht und Wahnsinn, um mörderisch-blutige politische Ränkespiele: Es ist eine packende Handlung, die Gaetano Donizetti in seinen Opernerfolg „Lucia di Lammermoor“ verwandelte, und dass dieses Highlight des Repertoires mit besten Interpreten auch ohne Inszenierung das Publikum zu begeistern vermag, war im Juli 2013 in der Philharmonie am Gasteig in München zu erleben. Mit Diana Damrau in der Titelrolle wurde „Lucia“ zu einem Sensationserfolg. Jetzt erscheint der Live-Mitschnitt des Abends auf CD. Es ist ein neuer Höhepunkt in der Diskografie der weltweilt umjubelten und unbestrittenen Superdiva Diana Damrau, die in den vergangenen Jahren ja immer wieder ihr Publikum überraschte. Sie gilt als Königin der Koloratur, lässt aberwitzig schweres Repertoire luftig-leicht aussehen. Mit ihrem Album „Forever“ unternahm sie eine Reise in die Welt der Broadway-, Film- und Operettenlieder. In der atmosphärisch dichten Liveaufnahme von Donizettis „Lucia di Lammermoor“ trifft sie, begleitet vom Münchner Opernorchester unter Jesús López Cobos, mit dem Tenor Joseph Calle-
ja auf den international führenden Interpreten der Rolle des Edgardo. Wie für seine Geliebte Lucia, die unter Zwang den Falschen heiraten muss, endet die Geschichte für ihn in der Katastrophe: Er stürzt sich in sein Schwert, während Lucia nach dem Mord an ihrem Gatten im Wahnsinn endet.
Warner Classic 2CD 2564621901
klassikerleben 13
NEUERSCHEINUNGEN István Várdai Tschaikowskys wahre „Rokoko-Variationen“ Manche klassischen Werke erleiden Schicksale, die ihren Schöpfern das Herz bluten ließen. Peter Tschaikowskys herrliche „Rokoko-Variationen“, sein einziges Werk für Violoncello und Orchester, wurden nach Fertigstellung von einem Cellisten namens Wilhelm Fitzenhagen deutlich bearbeitet – und genau diese streng genommen verfälschte Version ist es, die wir von dem Werk normalerweise seit den Zeiten des Komponisten zu hören bekommen. Der mehrfach preisgekrönte, 1985 geborene ungarische Cellist István Várdai stellt an der Seite des Pannon Philharmonic unter Tibor Bogányi beide Versionen des beliebten Werkes nebeneinander. Damit bricht er eine Lanze für den wahren Tschaikowsky, der zu Fitzenhagens Bearbeitung sein Einverständnis nicht gegeben hatte.
Brillant Classics / Edel 1094876BRC
Piotr Anderszewski Bach: Englische Suiten Nr. 1, 3 & 5
Nach einer 14-monatigen Auszeit kehrt der vielfach preisgekrönte Pianist Piotr Anderszewski wieder ins Konzertleben und auch Aufnahmestudio zurück. Sein neues Album mit drei der Englischen Suiten von Bach ist seine erste Neuveröffentlichung seit 2010. Die einen sehen ihn als exzentrischen Einzelgänger, die anderen als Erbe der großen romantischen Pianistenschulen. Seine typische Art ist es, auch scheinbar bekanntes Repertoire reifen zu lassen, um es dann in einem wahren Feuerwerk an reichen Ausdrucksmitteln zu einem weiteren Höhepunkt seiner Diskografie zu machen. In den Englischen Suiten zieht Anderszewski diese Register ein weiteres Mal und durchdringt Bachs komplex erweiterte Tanzsätze mit individuellem Ausdruck, mit einer an die Hochromantik erinnernden Expressivität, ohne den Geist des Barocks zu verlassen.
Warner Classics CD 2564621939
Vivaldi-Edition Ein Würfel voller Wunder
Niemand weiß, wie viel Antonio Vivaldi wirklich komponiert hat. Auf jeden Fall deutlich mehr, als wir heute von ihm kennen, denn viele seiner Partituren haben den Weg durch die Jahrhunderte einfach nicht überstanden, gingen verloren oder wurden vernichtet. Aber was übrig blieb, ist trotzdem atemberaubend viel – und eine ganze Menge davon vereint diese große Vivaldi-Edition. Weit, weit mehr als die berühmten „Vier Jahreszeiten“ hat dieser fleißige Komponist hinterlassen, Musik aus allen Bereichen. Im „Vivaldi-Würfel“ finden sich auf nicht weniger als 66 CDS die großen Konzertzyklen, außerdem Opern wie „Ottone in Villa“ und „Teuzzone“, dazu Geistliches wie die Oratorien „Juditha triumhans“, das „Stabat Mater“ oder das „Magnificat“ – interpretiert von vielen Künstlern der Alte-Musik-Szene.
Brillant Classics / Edel 66CD 1094840BRC
Wilhelm Furtwängler Die letzte „Neunte“
Drei Monate vor seinem Tod dirigierte Wilhelm Furtwängler zum letzten Mal eines der bedeutendsten klassischen Werke überhaupt – eine Komposition, die als Nonplusultra der Sinfonik gilt: Beethovens neunte Sinfonie. Was im August 1954 erklang, hat zum Glück den Weg auf Tonband gefunden. Es war ein Konzert im Rahmen des Festivals von Luzern, bei dem Furtwängler eine Interpretation gelang, die zu den spannendsten gehören dürfte, die es von diesem Werk überhaupt gibt – und die übrigens in deutlichem Kontrast zu den anderen Furtwängler-Dokumenten steht. Für diese Veröffentlichung wurden die Originalbänder des Schweizer Radio und Fernsehen RRF remastert. Das 32-seitige Booklet informiert ausführlich über Furtwänglers Wirken in Luzern – ergänzt mit vielen, bisher unveröffentlichten Fotos aus dem Festivalarchiv.
audite / Edel CD 1095641ADT
klassikerleben 14
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NEUERSCHEINUNGEN Martha Argerich u. a. Sergej Rachmaninoff – Musik für Klavier zu vier Händen
Wer Rachmaninoff sagt, meint die großen Soloklavierwerke, die hochvirtuosen Konzerte, vielleicht noch die Orchestermusik. Dass der russische Romantiker auch ein Meister der Musik für Klavier zu vier Händen war, zeigt Martha Argerich – vor allem im Rahmen ihres bedeutenden Lugano-Projekts. Die vierhändigen Rachmaninoff-Aufnahmen bilden darin ein besonderes Kapitel. Mit Martha Argerichs Kollegen Nelson Goerner, Lilya Zilberstein und Gabriela Montero entstanden, zeigen sie sich als reife Werke: die „Sinfonischen Tänze“, die früh unter dem Eindruck von Tschaikowsky und der Spätromantik entstandenen Suiten für zwei Klaviere und die Russische Rhapsodie, hier gespielt von Lilya Zilberstein und Alexander Mogilevsky.
Warner Classics 2CD 82564623594
Maurizio Pollini Beethovens Klaviersonaten
Beethovens Klaviersonaten gelten als „Neues Testament“ in der Bibel der Klaviermusik, als Experimentierfelder des großen Klassikers, der Formen sprengte und – manche sehen es wirklich so radikal – die Musik neu erfand. Kein Wunder, dass sich auch die größten Pianisten Zeit für diesen Zyklus aus über 30 Werken nehmen. Der große italienische Pianist Mauricio Pollini begann vor über einem Jahrzehnt mit seiner Gesamteinspielung, die nun vollendet vorliegt. Sie kann als eines der ganz großen Vermächtnisse des mittlerweile über 80-jährigen Pollini gelten, der hier eine Fülle an Erfahrungen hochkonzentriert eingebracht hat. Hier begegnen sich Beherrschung des großen Plans im kleinen Modell und die Übertragung sinfonischer Dichte auf das Medium Klavier – das Ganze angereichert mit immenser emotionaler Tiefe.
Deutsche Grammophon / Universal Music 8CD 4794120
klassikerleben 15
NEUERSCHEINUNGEN Quatuor Ebène Live in Paris Haydn, Mozart, Beethoven, Brahms sind tolle Streichquartettkomponisten, aber das renommierte französische Ensemble Quatuor Ebène, das sich mit der Interpretation alter Meister einen großen Namen gemacht hat, schlug vor einem Jahr einen neuen Weg ein: mit der CD „Fiction“, einem Album mit Jazzarrangements und Filmmusik. Jetzt erscheint das Programm auf DVD, produziert im legendären Pariser Varietétempel „Théâtre des Folies Bergères“. Unter den Stargästen, die dem Quartett zur Seite stehen, ist auch die herausragende Sopranistin Natalie Dessay. Musikalisch treffen in dieser inspirierenden Atmosphäre viele Welten aufeinander – von Misirlou nach Motiven aus „Pulp Fiction“ über Astor Piazzollas Klassiker „Libertango“ und „Somewhere Over The Rainbow“ bis hin zum Bruce-Springsteen-Hit „Streets Of Philadelphia“.
Warner Classics CD+DVD 2564625964
Fabergé-Quintett Klavierquintette mit Kontrabass
Ein Klavierquintett ist ein Werk für Klavier, zwei Violinen, Bratsche und Violoncello. Das denkt man, bis man zum Beispiel dem „Forellenquintett“ von Schubert begegnet, der eine der Geigen durch einen Kontrabass ersetzte. Das Fabergé-Quintett und die japanische Pianistin Yoko Kikuchi haben nun weitere solcher Ausnahmewerke in den Mittelpunkt ihres neuen Albums gestellt: Klavierquintette mit Kontrabass von dem englischen Romantiker Ralph Vaughan Williams und seinem deutschen älteren Kollegen Hermann Goetz. Die klangliche Verschiebung in eine tiefere Region verleiht der Musik eine eigene Farbe, bietet Möglichkeit zur Auslotung besonderer Ausdrucksbereiche. Das bereits mit dem „ECHO Klassik“ ausgezeichnete Ensemble zeigt damit ein weiteres Mal, welche Kammermusikschätze abseits des gängigen Repertoires noch zu heben sind.
Es-Dur / Edel CD 1082056EDU
Ian Bostridge Schubert: Die schöne Müllerin, Winterreise, Schwanengesang
„In seinen letzten Lebensjahren stieß er in ungeahnte Höhen und Tiefen vor, er beschwor vollkommen neue Welten herauf. Diese drei großen Meisterwerke zu erforschen, und das auch noch gemeinsam mit so herausragenden Musikern, war eine der größten Erfahrungen meines Lebens.“ Das sagt Ian Bostridge, der mit Franz Schuberts drei Liederzyklen einen Höhepunkt seiner Diskografie vorlegt, gemeinsam mit Mitsuko Uchida, Leif Ove Andsnes und Antonio Pappano. „Schubert machte aus einer kaum beachteten Musikgattung einen Dreh- und Angelpunkt der klassischen Musik und verlieh ihr größte Ausdrucksmöglichkeiten“, so der Sänger, den dieser Moment der Musikgeschichte nicht nur musikalisch beschäftigt, sondern auch als Autor. Für 2016 ist ein Buch von Bostridge über Schuberts „Winterreise“ angekündigt.
Warner Classics 3CD+DVD 2564620418
Michael Tilson Thomas Masterpieces in Miniature
Wer sagt eigentlich, dass Meisterwerke lang sein müssen? Wahre Meisterschaft hat nichts mit zeitlicher Ausdehnung zu tun. Das zeigt ganz deutlich der Dirigent Michael Tilson Thomas – seit Jahren engagierter und viel gepriesener Chef des San Francisco Symphony – mit „seinem“ Orchester. Dass sie auch große Projekte umsetzen können, haben die Kalifornier ja gerade mit ihrer Referenzaufnahme der „West Side Story“ bewiesen. Ein halbes Jahr später bieten sie nun auf hochwertiger SACD ein Programm mit weniger bekannten romantischen und moderneren Werken – etwa dem weniger gespielten Satz „Blumine“, den Gustav Mahler aus seiner ersten Sinfonie wieder herauslöste, einer Ballettmusik von Schubert, der „Concord Sonate“, oder Debussys „La plus que vente“. Dazu gibt es auch ein Konzertstück: das Concerto Symphonique Nr. 4 des Virtuosenkomponisten Henry Litolff, gespielt von Yuja Wang.
AVIE / Edel SACD Hybrid 1000602AV2
klassikerleben 16
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NEUERSCHEINUNGEN Geschenk-Tipps Jonas Kaufmann Auf den Spuren alter Tonfilmschlager Die Schlager der frühen Tonfilmzeit, gesungen von Rudi Schuricke, Johannes Heesters, Richard Tauber oder Willy Fritsch, sind bis heute Evergreens. Wen wundert es da, dass Tenöre der Gegenwart wie Jonas Kaufmann, der in den schweren Tenorpartien der Wagner- und Verdi-Opern Triumphe feiert, den verborgenen Charme dieses Repertoires nun auch für sich entdecken? Den eher weichen Konturen und schlanken Stimmen historischer Aufnahmen setzt Kaufmann kraftvolle, zuweilen auch dramatisch aufgeladene Versionen gegenüber. Die Idee zum Album, das nach Richard Taubers Erfolgshit „Du bist die Welt für mich” benannt ist, war 2011 bei einem Berliner Waldbühnenkonzert mit Anna Netrebko und Erwin Schrott entstanden. Das Repertoire reicht von Ausschnitten aus Offenbach-, Kalmán- und LehárOperetten über Schlager aus den „Roaring Twenties”, Eduard Künnekes „Das Lied vom Leben des Schrenk“ bis hin zu Erich Wolfgang Korngolds „Glück, das mir verblieb” aus der Oper „Die tote
Stadt”. Kaufmanns Lieblingstitel „Dein ist mein ganzes Herz” von Franz Lehár, den er oft in Zugaben seiner Recitals gesungen hat, ist genauso enthalten wie Ralph Benatzkys unvergessenes „Es muss was Wunderbares sein” aus dem Musical „Im Weißen Rössl”.
S ony Classical Deluxe-Edition CD+Bonus-DVD 88883757422 / CD 88883757412 / Vinyl 2LP 88883757411 / Super Deluxe-Edition 3CD+DVD+Kalender 88843064992 / DVD-Video 88843087729 und Blu-ray Disc 88843087739
Lang Lang, Nikolaus Harnoncourt Charismatische Köpfe Hier treffen zwei charismatische Persönlichkeiten aufeinander, die jede für sich genommen kaum Widersprüche gelten lassen. Gerade diese Reibung aneinander aber macht die Begegnung des chinesischen Superstars Lang Lang und des großen Originalklang-Pioniers Nikolaus Harnoncourt mit den Wiener Philharmonikern in Sachen Mozart so spannend. Im Frühjahr 2014 hatten sie die Klavierkonzerte G-Dur K 453 und c-Moll K 491 im Wiener Konzertverein aufgenommen und eine ungemein tiefe, ausgefeilte und brillante Interpretation dieser Repertoireklassiker dahingezaubert. Er habe im Laufe seiner Karriere kaum jemanden erlebt, sagt Lang Lang über Nikolaus Harnoncourt, der so leidenschaftlich und so authentisch mit Mozarts Partituren arbeite. „Harnoncourt hat eine Art, diese Musik zu erklären, dass ich mich geradewegs in die Zeit hineinversetzen kann, in der sie entstanden
ist.” Die Begeisterung am künstlerischen Partner aber blieb nicht ungeteilt, denn auch Harnoncourt äußerte: „Es ist nur schwer jemand zu finden, der eine solche Unvoreingenommenheit besitzt wie Lang Lang. Ich kann nur mit Solisten arbeiten, die mein Konzept zu teilen bereit sind, und selten entwickelte sich das gemeinsame Verständnis so schnell wie bei dieser Aufnahme.“ Lang Lang ist nicht nur in Solokonzerten Mozarts zu erleben, sondern auch als Interpret einiger Klaviersonaten und Klavierstücke.
Sony Classical 2CD 88843082522 / Vinyl 2LP 88843082521
klassikerleben 17
NEUERSCHEINUNGEN Pavarotti, Wunderlich u. v. a. 111 Klassik zu Weihnachten „111 Klassik“: Diese Serie ist Garant, die richtigen Titel für den bestimmten Anlass zu finden – und jetzt auch für das Weihnachtsfest. Ob besinnlich, festlich oder volkstümlich: Eine Fülle an größten Klassik-Künstlern setzte Akzente für jeden Geschmack, mit Weihnachtsmusik aus Deutschland, England und Frankreich. Der Bogen spannt sich über mehr als tausend Jahre – vom Gregorianischen Choral bis Benjamin Britten. Natürlich sind die bekannten Lieder zum Fest dabei wie „O Tannenbaum“, „Stille Nacht, heilige Nacht“, „Macht hoch die Tür“ – aber auch Sakrales oder passendes Konzertsaalrepertoire, interpretiert von Luciano Pavarotti, Plácido Domingo, John Eliot Gardiner, dem Kings College Choir Cambridge, Mischa Maisky, Anne Sofie von Otter, Bryn Terfel, Fritz Wunderlich und vielen anderen.
Deutsche Grammophon / Universal Music 5CD 4794085
Herbert von Karajan Das Weihnachtsalbum
Er galt als „der“ Maestro schlechthin. Seine Welt waren die großen Sinfonien, die Opern, die Oratorien und Konzerte. Doch Karajan hatte auch viel Sinn für das Schlichte, für die Aura einfühlsamer Werke, die abseits der „großen“ Klassik das Herz erwärmen. Sein Weihnachtsalbum vereint zum ersten Mal alle Tracks aus seinem Vermächtnis, die zum Christfest passen: barocke Weihnachtskonzerte, Lieder wie „Stille Nacht, heilige Nacht“ oder das berühmte „Ave Maria“ von Charles Gounod nach dem ersten Präludium von Johann Sebastian Bach. Viele der Titel entstanden mit der großen Sopranistin Leontyne Price. Karajan dirigiert die beiden Orchester, mit denen er am intensivsten zusammenarbeitete: die Wiener und die Berliner Philharmoniker. Das Booklet des Albums bietet eindrucksvolle Fotos von Herbert von Karajan und seinem schneebedeckten Haus in Anif bei Salzburg.
Deutsche Grammophon / Universal Music CD 4793926
Renée Fleming Christmas in New York
Sie ist zwar eigentlich in den Gefilden der großen Oper zu Hause und liebt Händel, Mozart und Strauss – aber zuweilen lebt die Sängerin Renée Fleming auch mal ganz gern ihre jazzigen Seiten aus, nach dem Motto: Wer singen kann, kann alles singen! Das zeigte sie schon unter anderem mit ihrem Album „Dark Hope“. Kein Wunder, dass sie auch das Weihnachtsfest musikalisch inspiriert, und dass sie sich auch darin nicht unbedingt auf althergebrachtes Repertoire beschränkt. „Christmas in New York“ bietet eine durchaus besinnliche, aber auch beschwingte musikalische Party rund ums Fest – dargeboten von ihr und Freunden, darunter so populäre Musiker wie Rufus Wainwright, Chris Botti, Wynton Marsalis, Brad Mehldau und der aktuelle Shootingstar Gregory Porter.
Decca / Universal Music CD 4786770
Carreras, Florez, Brönner u. v. a. Enjoy Christmas!
Freude und Besinnlichkeit, festliche Erhöhung oder auch entspanntes Genießen: Weihnachtsmusik hat viele Facetten, und die Stile, in denen die Lieder zum Fest daherkommen, sind vielfältig. „Enjoy Christmas“ bietet beide Seiten – etwa mit Weihnachtsliedern im Swing- und Jazz-Gewand, interpretiert von Megastars wie Louis Armstrong, Dean Martin, Till Brönner und den Puppini Sisters, die Songs wie „Santa Claus Is Coming To Town“, „Winter Wonderland“ oder „All I Want For Christmas Is You“ in ihren typischen Sound packen. Für die andere, traditionellere Seite stehen der Dresdner Kreuzchor, der Monteverdi Choir, die Academy of St. Martin in the Fields oder gefeierte Tenöre wie Juan Diego Florez oder José Carreras. Hier ist alles vertreten: Esprit, Nostalgie, Romantik, Behaglichkeit, Schmelz und gelegentlich auch ein Funken Ironie!
Deutsche Grammophon / Universal Music 2CD 4820795
klassikerleben 18
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NEUERSCHEINUNGEN NEUERSCHEINUNGEN Klaus Florian Vogt, Joyce DiDonato u. a. Festliches Adventskonzert aus der Dresdner Frauenkirche Es ist wohl einer der schönsten Orte Deutschlands, den man sich für ein Adventskonzert vorstellen kann: die Frauenkirche Dresden, die seit so vielen Jahren den wunderschönen Rahmen für ein vorweihnachtliches Festkonzert abgibt, dass man getrost von einer Tradition sprechen kann. 2005 erfolgte bekanntlich die Weihe der nach der Kriegszerstörung neu restaurierten Barockkirche mit dem charakteristischen Kuppeldach. Seitdem ist sie auch der Ort für besondere musikalische Ereignisse. Wie immer vom ZDF übertragen, war auch in der Vorweihnachtszeit 2013 das charakteristische Kirchenrund im Elbflorenz der Rahmen für eine illustre Schar an hochkarätigen Künstlern. Als Solisten waren die amerikanische Mezzosopranistin Joyce DiDonato sowie ihre russische Kollegin Julia Lezhneva dabei. Außerdem der derzeit sehr hoch gehandelte deutsche Startenor Klaus Florian Vogt. Sie alle interpretierten mit
der Staatskapelle Dresden unter Markus Poschner und den Chören der Frauenkirche wie auch der Semperoper eine Fülle von stimmungsvollen Werken vom schlichten Weihnachtslied wie „Macht hoch die Tür“ bis zur hochvirtuosen Solokantate wie Mozarts „Exultate, jubilate“ oder der gewaligen „Cum sancto Spirito“Fuge aus Mozarts Messe c-Moll. Besondere Akzente setzten Ausschnitte aus Mendelssohns Oratorium „Elias“ oder Werke von Puccini, Reger und Mascagni.
S ony Classical CD 88875031652 / DVD 88875031669 / Blu-ray Disc 88875033599
Salut Salon Charmante Weihnacht Virtuose Spielfreude, Charme und Humor: Dafür steht das charismatische Damenquartett Salut Salon. Mit einer Mischung aus Klassik, Tango, Folk, Filmmusik, eigenen Chansons und instrumental-akrobatischen Einlagen verführen die vier Musikerinnen ihr Publikum, feiern weltweit Konzerterfolge und sorgten mit über 14 Millionen YouTube-Klicks für Sensationen. Ihre Liveauftritte sind absolut empfehlenswerte Events, doch auch ihre rein musikalische Seite, zu erleben auf den erfolgreichen Alben, strotzt nur so vor Originalität. Ihr neues Album steht – natürlich – im Zeichen der bevorstehenden Weihnachtszeit. Aber wer jetzt traditionelle Weisen erwartet, kennt Salut Salon schlecht. Auch Stücke von Brahms und Debussy oder der Swing-Hit „Mr. Sandman“ sind dabei, aber auch passendes Klassisches wie zum Beispiel eine eigene Version von Corellis berühmtem „Weihnachtskonzert“.
Außerdem gibt’s einen Slawischen Tanz von Antonín Dvořák und eine „Goldberg-Variation“ von Bach, natürlich wie immer in eigenen Arrangements. Alles trägt die unverwechselbare Handschrift des erfolgreichen Ensembles, das keine stilistischen Grenzen kennt – und auch gern mit weihnachtlichen Klischees aufräumt. Zum Beispiel mit dem typischen Schnee-, Eis- und Kerzen-Szenario des winterlichen Festes. In ihrem eigenen Weihnachtssong lassen sie Santa Claus kurzerhand in eine Badehose steigen und träumen vom Fest unter Palmen …
Warner Classics CD 2564618870
klassikerleben 19
NEUERSCHEINUNGEN Thomas Quasthoff Mein Weihnachten Thomas Quasthoff hat sein Karriereende als Lied- und Opernsänger bekanntgegeben. Doch immer noch tritt er mit seiner Jazz-Combo auf, er rezitiert öffentlich. Was viele daran erinnert, dass seine Karriere gar nicht als Sänger, sondern als Sprecher beim NDR begonnen hat. Nun verbindet er Jazz und Text auf seinem neuen Album „Mein Weihnachten“ – einerseits ein vokaler Ausflug in die coolbeschwingte Vorweihnachtszeit der USA, andererseits ein literarischer Blick auf unsere deutsche Weihnacht: Bing Crosby und „White Christmas“ treffen auf Ringelnatz, Rilke und Bertolt Brecht. Quasthoff kehrt zu den US-amerikanischen Christmas-Klassikern zurück, die er auf den Sound der Band um Bruno Müller, Frank Chastenier, Dieter Ilg und Wolfgang Haffner zuschnitt, mit der er bereits das Album „Tell It Like It Is“ aufnahm.
Deutsche Grammophon / Universal Music CD 4793418
José Carreras, Plácido Domingo, Sissel Kyrkjebo Christmas in Moscow
Weihnachtskonzerte im Glanz großer Metropolen. Zur Tradition geworden ist dies ja als „Christmas in Vienna“, doch nun kommt die russische Variante – ebenfalls als Livemitschnitt –, und die heißt „Christmas in Moscow“. Unter der Stabführung von David Gimenez spielt das Russische Staatsorchester, und es singen wie in Wien drei große Solisten – José Carreras, Plácido Domingo und die norwegische Sängerin Sissel Kyrkjebo, die schon Anfang der Neunziger Domingo begeisterte und mit ihm zusammen den Eröffnungssong der Olympischen Winterspiele in Lillehammer interpretierte. Lang, lang ist‘s her. Das Moskauer Weihnachten ist natürlich neben den bekannten Traditionstiteln auch russisch geprägt – mit Tschaikowsky, russischen Volksmelodien und dem Titellied aus „Doktor Schiwago“.
Sony Classical CD 88697183152
Nils Kaiser Kinder Klassik Weihnachten
Klassik ist gute Musik, und wenn Kinder gute Musik hören, ist das eine schöne Sache. Studien belegen, dass besonders klassische Musik die Entwicklung von Kindern fördert - und das nicht nur beim aktiven Musizieren, sondern auch beim passiven Musikhören. Die Doppel-CD „Kinder Klassik“ war schon eine große Hilfe dabei. Jetzt folgt „Kinder Klassik Weihnachten“. HR2-Sprecher Nils Kaiser führt zusammen mit seinem lustigen Klangkobold Goggi durch die Welt der sogenannten E-Musik. Gemeinsam mit ihm können die Kinder die aufregende und stimmungsvolle Vorweihnachtszeit erleben und erfahren interessante und lustige Dinge über Weihnachtsbräuche und das Weihnachtsfest. Eingebettet in eine unterhaltsame Geschichte hören die Kinder Weihnachtslieder, aber auch Klassiker wie zum Beispiel Ausschnitte aus Bachs „Weihnachtsoratorium“.
Sony Classical 2CD 88875033242
Maria Callas Carmen
1964: Maria Callas steht auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Ihre Diskografie umfasst eine Fülle von Werken des italienischen Repertoires. Zusammen mit einem Starensemble mit Nicolai Gedda als Don José an ihrer Seite und unter der Leitung von Georges Prêtre sorgt sie für eine Überraschung: Sie widmet sich zum ersten und einzigen Mal in einer Aufnahme einer französischen Oper! Aus Bizets „Carmen“ hatte Maria Callas bis dahin nur einzelne Arien öffentlich gesungen. Die Einspielung sollte ihre letzte Operngesamtaufnahme werden. Ein Jahr später beendete sie ihre Bühnenkarriere. Bis zuletzt hielt sich das Gerücht, sie würde „Carmen“ doch noch live singen. Es blieb die Einspielung, die jetzt im perfekten Remaster-ing und in einem besonders edlen Format erscheint: Als Kassette mit drei Vinyl-LPs.
Warner Classics Vinyl-3LP 82564624294
klassikerleben 20
KLASSIKERLEBEN.DE
NEUERSCHEINUNGEN neu ab 28.11.2014
Katherine Jenkins
Von Beethoven bis „Barcelona“ Ihr Start vor zehn Jahren war schon eine Sensation. Das erste Album von Katherine Jenkins mauserte sich nicht nur zum erfolgreichsten KlassikDebüt aller Zeiten, es verkaufte sich auch so gut, dass es in der Kategorie „Verkaufsgeschwindigkeit“ ebenfalls Rekorde brach. Die charismatische Sängerin aus Großbritannien startete daraufhin eine Erfolgsgeschichte jenseits der Zwänge und Repertoiregrenzen, in denen sich Klassik normalerweise bewegt. Katherine Jenkins verbindet lieber Welten, anstatt sie zu trennen. So finden sich auf ihrem neuen Album neben Melodien von Beethoven, Gustav Holst und Edward Elgar auch Welthits des 20. Jahrhunderts wie die Hymne „We Are The Campions“ der Gruppe Queen oder der Titel „Barcelona“, mit dem schon Queen-Frontmann Freddie Mercury und die Operndiva Montserrat Caballé ihren ganz eigenen Beitrag zum Klassik-Pop-Crossover leisteten.
Die Britin suchte sich für ihr Projekt eines der großen traditionsreichen Studios, wo noch der Geist der Beatles weht, die hier ebenfalls ihre Musik aufnahmen: die legendären Abbey Road Studios. Es sei ein „absoluter Traum“ gewesen, gerade hier das neue Album aufzunehmen, erklärt die Künstlerin. „Ich bin so dankbar, an einem Ort zu sein, wo man zur Kreativität ermutigt wird, wo man klassische Musik versteht und wo man mir ermöglicht hat, dahin zurückzukehren, wo mein Herz musikalisch schlägt.“ Ihr Album ist auch eine Liebeserklärung an ihre Heimat: Der Titel „Land Of My Fathers“ ist die walisische Nationalhymne. Mit ihrer Absicht, viele musikalische Gefilde miteinander zu verbinden, hat sie einiges mit ihrem deutschen Kollegen David Garrett gemeinsam – und das beweist sie in einem Titel, den sie zusammen mit dem Stargeiger aufgenommen hat. Es ist eine eigene Fassung von Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“ aus der 9. Sinfonie, die ja auch als Europa-Hymne gilt.
eutsche Grammophon / Universal Music 2CD D 3799071
klassikerleben 21
NEU AB 02.01.2015 Riccardo Muti, Nikolaus Harnoncourt Neujahrskonzerte Wien, 1. Januar, Goldener Saal des Musikvereins: Diese Eckdaten gehören zu einem Ereignis, das Menschen in aller Welt kennen. Das Wiener Neujahrskonzert, live übertragen in viele Länder! Dieses Album stellt die großen Wiener Neujahrskonzertauftritte zweier Maestros vor, die ganz unterschiedliche Spuren in dieser Tradition hinterlassen haben: Riccardo Muti und Nikolaus Harnoncourt. Riccardo Muti, Jahrzehnte enger künstlerischer Partner der Wiener Philharmoniker, gehört zu den Traditionalisten im Reigen der Neujahrskonzert-Dirigenten. Anders Nikolaus Harnoncourt, der bekanntlich aus der anfangs belächelten Nische der Originalklang-Verfechter stammt. Er sorgte bei seinem Neujahrsauftritt 2001 dafür, dass das Publikum endlich zur lange vernachlässigten Originalversion des berühmten Radetzkymarsches mitklatschen konnte.
Warner Classics CD 2564619354
NEU AB 16.01.2015 Philippe Jaroussky Agostino Steffanis Oper „Niobe“ Die Welt der Barockmusik ist eine Welt der Entdeckungen – und einer der mutigsten Entdecker ist der Countertenor Philippe Jaroussky – einer der absoluten Superstars seines Fachs, der jetzt in der Weltersteinspielung einer Barockoper zu hören ist: „Niobe“ des italienischen Meisters Agostino Steffani – einem der berühmtesten Opernmeister der Zeit vor Händel und Vivaldi. Steffani brachte zum Münchner Karneval 1688 mit diesem Werk die Pracht der italienischen Oper nach Deutschland. 320 Jahre lang schlummerte „Niobe, Regina di Tebe“, so der volle Titel, in den Archiven. 2008 grub der Barockspezialist Thomas Hengelbrock die Geschichte um die legendäre Königin von Theben, die den Mord ihrer Kinder verkraften muss, aus. Bei einer Produktion beim Boston Early Music Festival entstand diese Aufnahme. Neben Philippe Jaroussky sind mit Karina Gauvin und Amanda Forsythe führende Stars der Barockszene dabei. Paul O´Dette und Stephen Stubbs leiten mit dem Orchester des Festivals eines der renommiertesten
Alte-Musik-Ensembles der USA. Philippe Jaroussky verkörpert Niobes Gatten Anfione, den das Geschehen in den Selbstmord treibt – in einer extrem dramatischen und hochemotionalen Partie. Die Veröffentlichung dürfte Anlass für die Wiederentdeckung Steffanis und seines schillernden Lebenslaufes sein: Im Dienste mehrerer deutscher Fürsten, war er gegen Ende seines Lebens sogar als Diplomat in geheimer Mission unterwegs.
Erato / Warner Classics 3CD 2564634354
Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker Die Aufnahmen 1978-2010 Eine Streichergruppe aus einem Top-Orchester macht sich selbstständig und tritt als eigenes Ensemble auf. Eigentlich nichts Besonderes, aber im Fall der zwölf Cellisten der Berliner Philharmoniker war es eine Sensation. 1976 gaben sie ihr erstes Konzert, sie gewannen Millionen Fans. Für ihre ausgefallene Besetzung beschäftigten sie geniale Arrangeure, die in die Albenkonzepte mit eingebunden waren. Beatles-Melodien reihten sich an Musik aus Südamerika, Filmhits an Jazz. Auch hochkarätige Gastkünstler waren dabei – etwa der Jazztrompeter Till Brönner oder die Sopranistinnen Arleen Auger und Juliane Banse. Die Box mit acht Alben des Ensembles spiegelt dessen 40-jährige Geschichte wider. Das zweite Album von 1981 erscheint hier übrigens erstmals auf CD.
Warner Classics 8CD 2564620749
klassikerleben 22
KLASSIKERLEBEN.DE
NEUERSCHEINUNGEN LABEL-PORTRÄT
Musik als ganzheitliches Erlebnis Dieser Maxime folgend produziert Klanglogo innovative CD-Aufnahmen, die durch klangliche Brillanz bestechen. Das Portfolio zeichnet sich durch erlesene, ausgefeilte Veröffentlichungen aus. Von Kammermusik bis Jazz, von Sinfonik bis Crossover – Klanglogo steht für selbstverständlich hohen Anspruch an künstlerische und klangliche Qualität sowie für ein unverwechselbares Design. Die Bandbreite ist grenzenlos: Herausragende Solisten wie Jermaine Sprosse (KL1505 – „Im Dienste des Königs“, Cemba-
lo und Hammerklavier) und Flötist Simon Borutzki (KL1509 – Telemann-Fantasien) überzeugen mit kristallklarem Klang, Howard Griffiths’ „Orchestral Lollipops“ (KL1506 – Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Fine Arts Brass) sprühen nur so vor Spielfreude. Das isländische Jazz-Ensemble Úngút (KL1406 – Songs of Iceland) verzaubert den Zuhörer mit warmen, sphärischen Klängen. So unterschiedlich die einzelnen Produktionen sind: In der Serie spiegeln sie eine tiefe Leidenschaft für lebendiges Musizieren wider.
Aktuelle Highlights aus dem Label-Katalog La Dresda galante Zürcher Barockorchester, Miriam Feuersinger Die Dresdner Hofmusik des 18. Jahrhunderts zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit aus: Antonio Vivaldi, Johann Adolph Hasse, Giovanni Alberto Ristori, Wilhelm Friedemann Bach waren allesamt hoch geschätzt. Nun hat sich das Zürcher Barockorchester dieses anspruchsvollen Repertoires angenommen und versetzt den Zuhörer eindrucksvoll ins Dresden des Augustinischen Zeitalters. KL1508
Im Dienste des Königs Jermaine Sprosse – Cembalo, Hammerklavier solo Veränderte Reprisen als Spiel mit dem Notentext und aktiver Dialog mit dem Komponisten ist das Merkmal dieser Einspielung mit Werken für Tasteninstrumente aus dem Umfeld der Königlichen Hofkapelle Friedrichs des Großen. KL1505
Orchestral Lollipops Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt, Fine Arts Brass, Howard Griffiths Mit herausragend interpretierten Coverversionen für Blechbläserquintett und Orchester kreiert Howard Griffiths einen originellen und von hintersinnigem Witz gekennzeichneten musikalischen Lollipop, der dank Titeln wie „Puttin’ On The Ritz“, „The Typewriter“ und „Strike Up The Band“ kein Auge trocken lässt. KL1506
12 Fantasias – 12 Recorders Simon Borutzki – Flöte solo Telemanns zwölf Fantasien sind ein herausragendes Beispiel barocker Sololiteratur „senza basso“. Simon Borutzki interpretiert diesen Zyklus auf zwölf verschiedenen Blockflöten und verleiht damit jeder Fantasie eine ganz eigene Klangfarbe. KL1509
Im Vertrieb von NAXOS Deutschland
klassikerleben 23
Philippe Jaroussky Ensemble Artaserse
Pietà – Geistliche Werke Vivaldis
Das neue Album als CD+DVD jetzt erhältlich