Ausgabe 4 | April 2018 | B7011 | 117. Jahrgang www.rw-textilservice.de
Reinigung Ausrüstung von Textilien: Imprägnierung? Am besten beim Profi! Wäscherei Ausgabe- und Sortiersysteme für mehr Effizienz beim Wäschemanagement
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Editorial
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Wissen teilen
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er liest in Ihrem Betrieb eigentlich R+WTextilservice? Nur der Chef? Der leitende Angestellte? Was ist mit dem Azubi? Fachmagazine wie unseres richten sich an Fachpersonal, also werden sie von Mitarbeitern jeder Hierarchiestufe gelesen, die sich fachlich auskennen sollten. Oder?! Erfahrungsgemäß bleiben viele Exemplare in der Geschäftsführungsebene „hängen“, weil sich im Tagesgeschäft keine Zeit findet, das Fachmagazin zu lesen. Das ist vor allem für die Mitarbeiter schade; kann aber auch weitreichendere Konsequenzen mit sich bringen. Haben Sie schon mal überlegt, dass in Ihrem Betrieb vielleicht ein Schaden entstanden ist, den Ihr Betriebsleiter hätte verhindern können, wenn Sie das Vormonatsexemplar nicht noch unter „zu erledigen“ abgelegt hätten? Man muss nicht jeden Fehler selber machen. Man darf auch aus den Fehlern anderer lernen. Oder aus positiven „Best-practice“-Beispielen von Kollegen. In R+WTextilservice stellen wir jeden Monat solche Fälle vor.
An die Mitarbeiter weitergeben „Wissen ist Macht“, sagte der englische Philosoph Francis Bacon im 16. Jahrhundert. Geben Sie diese Macht an Ihre Mitarbeiter weiter und entlasten Sie sich selber. Warum muss eigentlich die Geschäftsführung R+WTextilservice zuerst lesen? Weil sie so schön jungfräulich ist? Soll sie aber doch nicht bleiben! Sie schaffen es nicht, das Fachmagazin nach Erhalt innerhalb von 24 Stunden zu lesen? Dann geben Sie es zuerst an Ihre Mitarbeiter. Sie wollen wissen, wer die Zeitschrift schon gelesen hat? Kleben Sie einen Verteiler auf die Titelseite und geben einen Zeitraum vor, in welchem Ihre Führungskräfte das Fachmagazin gelesen haben müssen. Und manchmal lohnt sich auch die Bestellung weiterer Exemplare. Fachkenntnisse werden vertieft, Gespräche angeregt und schließlich kann eine höhere Leistung erzielt werden, wenn mehr Mitarbeiter Zugang zur Fachlektüre haben, davon bin ich überzeugt. Ihre
Elena Schönhaar | Chefredakteurin elena.schoenhaar@holzmann-medien.de
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Inhalt
April 2018
Branche
19 7 Nachrichten
14 DSGVO ab 25. Mai 2018 Die neuen Regeln für den Datenschutz 16 Neues Fachbuch für professionelle Textilpflege Textilpflegewissen kompakt in einem Buch
Imprägnierung vom Profi Beim Thema Imprägnierung kommen in Textilreinigung und Wäscherei häufig dieselben Fragen auf: Was können Kunden von imprägnierten Textilien wirklich erwarten? Warum sollte auf eine Ausrüstung zuhause verzichtet werden? Antworten darauf gibt R+WTextilservice ab Seite 19.
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Textilleasing
46 Smart Textiles im Fokus Die sichere Zukunft der smarten Textilien?! Schwerpunkt: Berufsbekleidung und PSA 50 Aus der Forschung Optimale Passform und Funktionalität – geht das? 51 Hohenstein-Group Nach neuer Verordnung für PSA zertifizieren 52 Deutscher Textilreinigungs-Verband Projekt zu EU-Vorschriften für PSA und Textilpflege 52 Produktinformationen Engel Workwear, Ötscher, Engelbert Strauss, Kansas, Weitblick, HB Protective Wear, Carrington, Melchior, AS system
Textilreinigung 19 Ausrüstung von Textilien Imprägnierung? Am besten beim Profi! 22 Im Gespräch mit Tatjana Preitschopf, ptex – meine Reinigung in Wolfratshausen Wer viel gibt, bekommt mehr zurück! 24 Serie: Onlinetextilreinigungen (Teil 4) Jonny Fresh: In sieben Städten am Start
Schadensfall 26 Anzug verfärbt Materialkennzeichnung gibt Aufschluss
Wäscherei 29 Antibiotikaresistente Erreger in Haushaltsgeräten Gefährliche Keime in der Waschmaschine?
Schwerpunkte Mangel-, Bügel-, Finishtechnik 30 Warener Waschfee Neue Mangeltechnik bringt mehr Produktivität 32 Produktinformationen Multimatic, Eco Impact, Veit, Fintec Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme 36 Neues Verpackungsgesetz ab 2019 Mehr Recycling ist das Ziel
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38 Onlinetipp Sauber verpacken
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39 Textilpflege Kokkinos, Ratingen Verfügbar zu jeder Tages- und Nachtzeit 41 Produktinformationen Texomatic, ABG Systems, Polytex, Düchting, ThermoTex
Azubi 57 Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode Schadensfallworkshop für Textilreinigerazubis
Service 6 R+W Textilservice online
Azubis beim Schadensfallworkshop In einem Workshop lernten die Textilreinigerazubis der Frankfurter Modeschule verschiedene Schadensfälle kennen und versuchten sich selbstständig an einer Schadensanalyse. Auf der Azubiseite lesen Sie mehr zur momentanen Situation an der Schule sowie über den Workshop – mehr dazulernen auf Seite 57.
28 Mittendrin 66 Terminforum 67 Weitere Produktinformationen 68 Stellen- und Gelegenheitsanzeigen 70 Bezugsquellen 73 Impressum 74 Cartoon
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Österreich
58 Teppichreinigung Stepanek GmbH Hilfe bei Brand- und Wasserschäden 59 Armin Kuttler Zu Besuch im Pelzgeschäft in Graz 59 Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Für eine schnelle Umsetzung im Betrieb 60 Neue Verordnung Geoblocking: Regelungen ab Dezember 2018 61 „Barrierefreie Unternehmen“ Unterstützung bei Umbauten für mehr Barrierefreiheit 62 Angleichung für Arbeiter und Angestellte Das gilt bei Krankheit und Dienstverhinderung
Beilagenhinweis: Bitte beachten Sie in dieser Ausgabe die Beilage der Firma Büfa Reinigungssysteme GmbH & Co. KG, Oldenburg.
62 Arbeitnehmerschutz-Deregulierungsgesetz Aufzeichnungs- und Meldepflichten entfallen 62 EU-Entsenderichtlinie Leichtere Vollstreckung von Strafen im Ausland
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www.rw-textilservice.de Aktuell. Informativ. Nützlich. Kostenloser Newsletter
Danke, liebe Fans!
Mit R+WTextilservice sind Sie immer topinformiert! Die Printausgabe erscheint jeden Monatsanfang – zwölfmal im Jahr. Um Sie auch zwischendurch auf dem Laufenden zu halten, gibt es den Newsletter R+WTextilservice aktuell. Er erscheint ebenfalls monatlich und informiert Sie immer zwischen den Erscheinungsterminen des Heftes über Aktuelles aus der Textilpflegebranche. Kurz und bündig erfahren Sie hier Neuigkeiten, Trends, Veranstaltungstermine usw. Auch nutzwertige Praxistipps für den Betrieb sind im Newsletter mit dabei.
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Nutzwertige Inhalte als Onlineservice Egal ob Messetermine, Nachberichte zu Events, Neues aus der Forschung oder interessante Best-Practice-Beispiele aus Reinigung, Wäscherei oder Textilservice – in R+WTextilservice aktuell haben wir viele interessante Themen parat und in gut lesbarer Onlineform aufbereitet. Regelmäßig mit dabei sind auch Steuertipps, die in der betrieblichen Praxis helfen. R+WTextilservice aktuell ist ein Service, den nicht nur Heftabonnenten nutzen können – jeder Interessierte kann den Newsletter kostenlos abonnieren. Gleich auf die Website gehen und keine News mehr verpassen! Auf www.rw-textilservice.de finden Sie in der rechten Spalte ein Eingabefeld, über das Sie den Newsletter abonnieren können. www.rw-textilservice.de
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26.03.2018 08:31:44
Elis-Group
Übernahme von BW-Textilservice Elis, international tätiges Textilserviceunternehmen mit Hauptsitz im französischen Puteaux, hat nach eigenen Angaben einen Vertrag zur Übernahme von 100 Prozent der BW-Textilservice GmbH unterzeichnet. Der Abschluss des Geschäfts unterliege den standardmäßigen behördlichen Prüfungen. BW-Textilservice ist ein deutsches Familienunternehmen, gegründet 2007. Der textile Vollversorger aus dem baden-württembergischen Sulz am Neckar hat sich auf Krankenhäuser sowie Alten- und Pflegeheime spezialisiert. Laut Elis erwirtschaftete BW-Textilservice 2017 einen Ertrag von etwa 24 Millionen Eur. Mit der Transaktion will Elis die Region Stuttgart be-
setzen. Xavier Martiré, CEO von Elis, sagte: „Elis festigt weiter seine Marktstellung in Deutschland mit dieser neuen, gezielten, wertschaffenden Übernahme. Die Akquise von BW-Textilservice wird die Präsenz von Elis im deutschen Healthcare-Segment verstärken.“ Die schnelle Integration des Unternehmens und seiner rund 500 Mitarbeiter sowie ein entsprechender Know-how-Transfer sollen zur Wachstumskurve von Elis beitragen. „Der deutsche Markt bleibt sehr fragmentiert“, so Martirè. Elis wolle deshalb weiterhin seinen Marktanteil vergrößern, sowohl durch organisches als auch durch externes Wachstum. de.elis.com
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Textilserviceverbund stellt sich neu auf
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Der Textilserviceverbund Servitex hat laut Presseinformation die Gesellschafteranzahl reduziert. Servitex biete weiterhin alle Serviceleistungen und eine bundesweite Betreuung der Hotels. Die Zeichen stünden sogar auf Wachstum: Der Verbund hat eigenen Angaben zufolge 2017 weitere Rahmenvertragskunden für die Mitgliedsbetriebe abgeschlossen. Durch die Verringerung von neun auf fünf Gesellschafter könne sich der Wäschereiverbund nun flexibler auf Veränderungen einstellen. Rolf Slickers, Geschäftsführer der Servitex GmbH, sagt: „Mit den insgesamt zehn Produktions-
• Hilfsmittel für einen effizienten Mangeldurchfluss
stätten ist eine Flächendeckung weiterhin garantiert. Unsere verbleibenden weißen Flecken auf der Landkarte – im Südwesten der Republik sowie im Ruhrgebiet – können wir über Kooperationen mit ausgewählten Partnern bedienen.“ Laut Slickers sind seit April 2018 noch folgende Unternehmen Gesellschafter der Servitex GmbH: y Wäschereien Fliegel Textilservice y Wäscherei Diener y Fleischmann Textilmietservice y Wäscherei Max Stich y Karl-Heinz Hesse www.servitex.de
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GermanFashion
Moderates Plus für Modebranche Die Gesamtumsätze der deutschen Modeindustrie verzeichnen für 2017 ein Plus von 2,5 Prozent. Das gab der Verband GermanFashion bekannt. Im Jahr 2017 erwirtschaftete die deutsche Bekleidungsindustrie demnach einen ge4 | 2018 R+W Textilservice
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schätzten Umsatz von rund zwölf Milliarden Euro. Gewinner der Branche seien die Unternehmen der Arbeits- und Berufsbekleidung, die auf ein zweistelliges Umsatzplus schauen können. www.germanfashion.net
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26.03.2018 12:09:13
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Nachrichten
Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege
Dr. Timo Hammer ist neuer Geschäftsführer Mit Wirkung zum 7. Februar 2018 wurde Dr. Timo Hammer zum neuen Geschäftsführer der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.V. ernannt. Bei der Hohenstein-Group verantwortet er als Mitglied der Geschäftsleitung parallel dazu den Bereich Life Science & Care, der sich über die Themenfelder Bekleidungsphysiologie, Biomedizin, Forschung, Hygiene und Wäscherei erstreckt. Mit Dr. Timo Hammer übernimmt ein Naturwissenschaftler und Betriebswirt in Personalunion die Spitze der Gütegemeinschaft. Er hat sich laut einer Pressemitteilung die weitere Stärkung der Marktposition der Gütegemeinschaft durch eine zeitgemäße strategische Weiterentwicklung auf die Fahnen geschrieben. Bisheriger Geschäftsführer der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschpflege war Ludger von Schoenebeck. Er hatte den Posten seit 1. September 2006 inne. Zum stellvertretenden Geschäftsführer berief der Vorstand der Gütegemeinschaft Andreas Janning, der im operativen Bereich weiterhin seinen Erfahrungsschatz einbringen soll. Bei der Hohenstein-Group hat Janning darüber hinaus die Leitung des Hohenstein-Wäschereibereiches übernom-
Dr. Timo Hammer (li.) ist Leiter des Bereichs Life Science & Care bei der Hohenstein-Group sowie neuer Geschäftsführer der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege. Sein Stellvertreter sowie Leiter des Hohenstein-Wäschereibereichs ist Andreas Janning. Fotos: Hohenstein-Group
men und berichtet an Hammer. Dass die Hohenstein-Group ihre Geschäftsbereiche zum 14. November 2017 neu strukturiert hat (R+WTextilservice berichtete in Ausgabe 1/2018), sieht Hammer als klaren Vorteil auch für die Mitgliedsbetriebe der Gütegemeinschaft. „Durch die schlankere Organisationsstruktur und das konsequente Zusammenführen von Arbeitsbereichen, die sich mit ähnlichen Projekten befassen, können wir unsere Kunden auch in Zukunft optimal in allen textilen Belangen unterstützen. Dies gilt auch und gerade für die Gütezeichenbetriebe, deren unternehmerischer Erfolg eng an das Know-how und die Expertise der
Hohenstein-Group gekoppelt ist. Als neuer Geschäftsführer der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege stehe ich damit auch für kurze Wege, die die Zusammenarbeit künftig noch mehr prägen werden.“ Mit einem Bündel an zielgerichteten Maßnahmen will der frischgebackene Geschäftsführer den Gütezeichenbetrieben einen echten Mehrwert an die Hand geben. Neue Akzente sollen vor allem in den Bereichen Qualitätssicherung, Marktbearbeitung und Weiterbildung gesetzt werden. Im Mittelpunkt des neuen Bereichs Life Science & Care der Hohenstein-Group steht die Wechselwirkung zwischen textilem Produkt, Mensch und Umwelt, so das Unternehmen. Ausgehend vom direkten Hautkontakt von Textilien (Hautsensorik, haut- und allergikerfreundlich) über die direkte Interaktion Textilien/Mensch (Funktionalität, Atmungsaktivität, Schweißgeruchsmanagement), die Beschaffenheit von Textilien selbst (hautphysiologische und textilphysikalische Eigenschaften, Barriere gegen Keime) bis hin zur (Wieder-) Aufbereitung von Textilien (Waschverfahren, Waschgangkontrollen, Leasingfähigkeit) reicht das Spektrum der Hohenstein-Wissenschaftler. www.waeschereien.de
Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO)
Wechsel in der Verbandsgeschäftsführung Der Vorstand des Industrieverbands Hygiene und Oberflächenschutz (IHO) hat Dr. Thomas Rauch zum neuen Geschäftsführer berufen. Er hat seine Arbeit für den Verband der Hersteller von Reinigungs-, Desinfektionsund Waschmitteln für professionelle Anwendungen am 1. Januar 2018 aufgenommen. Rauch tritt beim IHO die Nachfolge von Dr. Heiko Faubel an, der die Geschäfte des Verbands seit 2010 führte und nun in den Ruhestand geht. Der
neue Verbandsgeschäftsführer Rauch war zuvor Leiter für Forschung und Entwicklung beim Reinigungsmittelhersteller Buzil-Werk Wagner. Der IHO ist der deutsche Branchenverband der Reinigungs- und Desinfektionsmittelhersteller für den Großverbrauch in Deutschland. Der Verband repräsentiert seit 1992 überwiegend kleine und mittelständische Unternehmen einer Branche. www.iho.de
Dr. Thomas Rauch ist neuer Geschäftsführer des Industrieverbands Hygiene und Oberflächenschutz (IHO). Foto: IHO R+W Textilservice 4 | 2018
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Dieckhoff
Wechsel im Außendienst Klaus Pessing verstärkt seit Februar 2018 das Außendienstteam von Dieckhoff Textilsysteme. Im April 2017 übernahm er die alleinige Verantwortung für sein Verkaufsgebiet. Der 51-Jährige stammt aus Lünen, hat Betriebswirtschaft studiert und Seit Februar 2018 eine Ausbildung zum technischen verstärkt der 51-jähriTextilkaufmann absolviert. Er bringt ge Klaus Pessing den 27 Jahre Erfahrung im Vertrieb von Außendienst bei Textilien mit. Mit seiner neuen PositiDieckhoff Textilsysteme. Foto: Karl Dieckhoff on löst Pessing seine Vorgängerin Marion Vogt ab, die das Unternehmen Karl Dieckhoff nach zwei Jahren aus privaten Gründen verließ. www.dieckhoff-textil.de
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INNOVATION Die neuen Waschmaschinen PERFORMANCE und PERFORMANCE PLUS für 10-20 kg Beladungsmenge machen einiges anders. Und vieles besser.
Messe Frankfurt
Beteiligung an Messetrio Die Messe Frankfurt beteiligt sich mehrheitlich an der Middle East Cleaning Technology Week in Dubai und baut damit nach eigenen Angaben ihre Position im Mittleren Osten aus. Man werde die Veranstaltung vom 13. bis 15. November 2018 gemeinsam mit VIS Exhibition and Conferences Dubai durchführen. Die jährlich stattfindende Middle East Cleaning Technology Week bündelt drei Fachmessen unter einem Dach: Die Gulf Laundrex für die Wäscherei- und Textilreinigungswirtschaft, die Clean Middle East für die Gebäudereinigungsbranche sowie die Gulf Carwash für die Autopflege. Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt, will mit der Beteiligung am Messertrio das weltweite Portfolio für Textilpflegemessen vergrößern. Neben der Weltleitmesse Texcare International in Frankfurt am Main würde die Messe Frankfurt nun mit der Texcare Asia in Shanghai und der Gulf Laundrex zwei führende regionale Fachmessen für die Branche organisieren. Außerdem unterstütze die Messe mit den Konferenzen Texcare Forum Russia und Texcare Forum India den Austausch in weiteren wichtigen Textilpflegemärkten, so Marzin. Knapp 150 Unternehmen präsentieren in Dubai auf den drei Fachveranstaltungen ihre Produkte und Dienstleistungen. Elgar Straub, Geschäftsführer von VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies, befürwortet die Beteiligung der Messe Frankfurt. Die Golfregion sei für die Branche ein wichtiger Zukunftsmarkt, gerade hinsichtlich des kontinuierlichen Wachstums im Hotel- und Tourismussektor. www.messefrankfurt.com www.mectw.com 4 | 2018 R+W Textilservice
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Info 0800 22 44 644 | www.miele.de/pro/benchmark
26.03.2018 12:09:14
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Nachrichten
Hochschule Niederrhein
Textilwesen: Meilenstein für öffentliche Prüfstelle Die Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach hat Grund zum Feiern: Die öffentliche Prüfstelle für das Textilwesen der Hochschule konnte Ende Januar 2018 in den Rang einer staatlich benannten Prüfstelle, die Industrieerzeugnisse prüft und zertifiziert, aufsteigen. Nach der Akkreditierung gemäß DIN EN ISO/ IEC 17025 im Juli 2014 ist sie nun auch als „Notified Body“ zertifiziert worden. Die von der Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik vergebene Auszeichnung bezieht sich im Fall der öffentlichen Prüfstelle auf persönliche Schutzausrüstung (PSA). Diese darf innerhalb der EU nicht ohne CE-Kennzei-
chen in den Verkehr gebracht werden. Hersteller von PSA können sich ab sofort an die öffentliche Prüfstelle für das Textilwesen der Hochschule Niederrhein wenden, um prüfen zu lassen, ob ihr Produkt die CE-Kennzeichnung bekommen kann. Dabei werden je nach Art der PSA unterschiedliche Anforderungen geprüft: Schützt die Bekleidung vor Hitze und Feuer? Ist sie elektrostatisch aufladbar oder ableitfähig? Hat sie eine ausreichende Retroreflektion (z.B. Warnschutzwesten)? Erst mit der CE-Konformitätserklärung ist der Weg für den europäischen Markt frei. www.hs-niederrhein.de
Prof. Dr. Lutz Vossebein ist Leiter der öffentlichen Prüfstelle für das Textilwesen der Hochschule Niederrhein. Eine Akkreditierungsurkunde bestätigt den neuen Rang als staatlich benannte Prüfstelle. Foto: Hochschule Niederrhein
DTV
Erneut Workshop für Berufsberater veranstaltet Nachdem im vergangenen Jahr erstmalig ein Workshop für Berufsberater aus Jobcentern durchgeführt wurde, fand Ende Februar 2018 ein zweiter Termin statt. 15 Berufsberater aus der Region Berlin/Brandenburg folgten der Einladung des Deutschen TextilreinigungsVerbands (DTV) nach Berlin und wurden in den Räumen von Greif Textile Mietsysteme über das Berufsbild Textilreiniger informiert. Es gehört zum Konzept, dass die Workshops in Betrieben durchgeführt werden. Das bietet die Möglichkeit,
bei einer Besichtigung die Arbeitsabläufe und die vielseitigen Tätigkeiten eines Textilreinigers mitzuerleben. Henrik Bier, Vorsitzender des DTV-Beirates und des Ostdeutschen Textilreinigungs-Verbandes, lieferte zunächst einen theoretischen Einblick in den Beruf. Bier stellte neben den fachlichen Anforderungen auch die zahlreichen Geschäftsmodelle der Textilpflegebranche vor und machte auf die Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten aufmerksam.
Der Deutsche Textilreinigungs-Verband (DTV) lud dieses Jahr 15 Berufsberater zu einem Workshop ein. In Berlin erhielten sie Einblicke in die Abläufe einer Textilreinigung. Foto: DTV
Im Anschluss an den Vortrag konnten die Berufsberater die anspruchsvolle Technik sowie die Logistik eines großen Textildienstleisters bei einer Betriebsbesichtigung kennenlernen. Thomas Zobler, Geschäftsführer des Berliner Standortes, führte durch seinen Betrieb und erläuterte die einzelnen Prozesse. Ein ehemaliger Azubi, der mittlerweile fest beim Unternehmen Greif beschäftigt ist, sowie ein Textilreinigermeister berichteten zudem über ihre Karrierewege und Erfahrungen in der Branche. Das Fazit der Berufsberater war positiv – viele hatten davor keine Vorstellung von den komplexen und hochtechnisierten Abläufen eines modernen Textilpflegebetriebes. Eine Fortsetzung der Workshops in den übrigen Regionen Deutschlands ist geplant. Eine enge Kooperation mit den Landesverbänden und Innungen ist dabei wesentlicher Bestandteil des Konzepts. Interessierte Landesverbände und Innungen können sich an Marco Seifen (seifen@dtv-bonn. de) aus der DTV-Geschäftsstelle wenden. www.dtv-bonn.de www.mietwaesche.de R+W Textilservice 4 | 2018
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DTV-Branchenkampagne
Werbung mit farbenfrohem Eyecatcher „Schlechtes Wetter? Macht nichts! Wir stärken Ihre Abwehrkräfte durch beste Pflege und eine professionelle Impägnierung.“ Dieser und ähnliche Sprüche sind auf den neuen Plakaten des Deutschen Textilreinigungs-Verbands (DTV) zu finden. Die Werbemittel zur Branchenkampagne im Corporate Design sind farbenfroh und sollen zum Frühjahr passen. Die Aufforderung, die Wäsche in die Reinigung zu bringen soll charmant, aber doch unübersehbar rüberkommen.
Nicht nur emotional, sondern mit konkreten Informationen flankiert der DTV die Werbung seiner Mitgliedsbetriebe wie immer auch auf www.reinigen-lassen.com. Auf der Verbraucherseite geht es diesmal um alle Vorzüge textiler Dienstleistungen als attraktives Gesamtpaket – inklusive Gründe, die dafür sprechen, Textilien in einem DTV-Fachbetrieb waschen oder reinigen zu lassen, statt im Haushalt zu experimentieren. www.dtv-bonn.de
Der Deutsche Textilreinigungs-Verband (DTV) startet mit einem neuen Branchenmotiv ins Frühjahr 2018. Foto: DTV
Veranstaltungstipp Infotag Textilpflege in München
Textilhersteller und Textilpflegebetriebe im Dialog Der Infotag Textilpflege soll helfen, Reklamationen zu vermeiden. Dazu ist es wichtig, die Bedeutung der Pflegesymbole und -verfahren zu kennen. Dies ist die Grundlage für die richtige Kennzeichnung der Textilien. Ebenfalls interessant ist diesbezüglich das veränderte Verbraucherverhalten in Bezug auf die
Pflege. Branchenexperten referieren beim Infotag zu diesen und weiteren Themen. Die Gemeinschaftsveranstaltung des Dialog Textil-Bekleidung (DTB) und der Europäischen Forschungsvereinigung Innovative Textilpflege (EFIT) will eine Plattform für den Austausch zwischen Textil-/Bekleidungsherstel-
lern und Textilpflegebetrieben bieten. y Termin: 26. April 2018 y Ort: München Infos gibt es bei der Moderatorin Birgit Jussen (b.jussen@fashioncare.de bzw. Telefon +49-211-24860750). www.efit-textilpflege.de www.dialog-dtb.de
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Nachrichten
Jensen-Group
Wachstum durch neue Technologien und Produkte Neue Produkte und Dienstleistungen, geografische Expansion, die Erholung der europäischen Märkte sowie Bemühungen, lokaler zu werden, haben im Jahr 2017 zum Wachstum der Jensen-Group beigetragen. Nach Unternehmensangaben verzeichnete Jensen ein Umsatzplus von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt betrug der Umsatz 338 Millionen Euro. Der Jensen-Group zufolge sind die Umsätze in den letzten Jahren mehr als 50 Prozent gestiegen. Um dieses Wachstum zu unterstützen, investierte das Unternehmen in die Stärkung der Organisation, in den Ausbau der Produktionskapazitäten und in langfristiges Wachstum. Die jüngste Beteiligung am Unternehmen Inwatec soll die Marktposition in den Bereichen Wäschereirobotik, Künstliche Intelligenz und Automation stärken sowie komplementäre Produkte wie Mattenrollmaschinen, Mattenhandlingsysteme und
Röntgengeräte liefern. Zur weiteren Fokussierung auf die Wäschereilogistik hat die Jensen-Gruppe außerdem alle Aktivitäten im Bereich Material Handling in der neuen „Business Unit Material Handling und Automation“ zusammengefasst. Damit verfügt Jensen jetzt über drei Business Units in den Bereichen Waschraumtechnik, Finishingtechnik und Material Handling. Die zweistufige Vertriebsstrategie mit HightechProdukten aus den westlichen Werken und Einzelmaschinen, die unter der Marke „Alpha by Jensen“ aus China exportiert werden, wurden weiterentwickelt. „Alpha by Jensen“ soll sich an Kunden richten, die hohe Qualität und Produktivität mit einer begrenzten Anzahl von Optionen erwarten. Außerdem zeigt das Joint Venture „Gotli Labs“ mit ABS, Anbieter von Wäschereisoftware, der Jensen-Group zufolge erste positive Ergebnisse. Ziel sei
Die Jensen-Group bringt regelmäßig Neuerungen auf den Weg. Die Marke „Alpha by Jensen“ beispielsweise wurde 2017 auf der Texcare Asia in Shanghai vorgestellt. Foto: Jensen-Group
es, die Softwarelösung „Globe“ weiterzuentwickeln, um die Produktivität der Kunden zu verbessern und das Angebot an modernen Softwarelösungen für die Wäschereiindustrie weiterzuentwickeln. Die neue Software bringe die Branche auf eine neue Ebene des Datenmanagements, Industrie 4.0 und das Internet der Dinge. www.jensen-group.com
Weitblick
RFID-gesteuertes Logistikzentrum für Berufsbekleidung Bei Weitblick – der Marke der Gottfried Schmidt OHG aus dem unterfränkischen Kleinostheim – ist der Markenname Programm. Der Produzent von Arbeitsbekleidung ist ein Familienunternehmen in vierter Generation. Im In- und Ausland sind insgesamt rund 1.300 Mitarbeiter mit der Konzeption und Produktion von Berufsbekleidung beschäftigt. Dabei setzt Weitblick nach
Das neue Logistikzentrum von Weiblick ist RFID-gesteuert. Foto: Weitblick | Gottfried Schmidt OHG
eigenen Angaben vor allem auf Qualität, wozu auch die Lieferbedingungen zählen. Das Ziel sei „just in time“, also eine Lieferung binnen 24 Stunden. Ein hoher Anspruch, den es logistisch umzusetzen gilt. Zu diesem Zweck erfolgte 2016 der Bau eines automatischen, RFID-gesteuerten Logistikzentrums in Alzenau mit einer Einlagerungskapazität von mehr als zwei Millionen Fertigteilen und mit über 60.000 Stellplätzen für Kartons. Jedes hier gelagerte Bekleidungsstück ist mit einem RFID-Tag versehen, der eine fehlerfreie Kommissionierung gewährleisten soll. Obwohl das Kleinteilelager computergesteuert ist, sind vor Ort 50 Mitarbeiter beschäftigt. In Nachbarschaft des neu erbauten Logistikzentrums, das etwa 10 km von der Hauptverwaltung in Kleinostheim entfernt ist, stehen 2,5 ha Land für weiteres Wachs-
tum zur Verfügung. Ab 2018 soll in Alzenau ein Bestellshop mit Showroom etabliert werden – weitere Innovationen zur Stärkung des Unternehmens und der Region seien geplant. www.weitblick.vision
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Die neuen Regeln für den Datenschutz Am 25. Mai 2018 wird die EU-Datenschutz-Grundverordnung – kurz: DSGVO – verbindlich. Textilpflegebetriebe sollten ihre Abläufe schnellstmöglich auf DSGVO-Konformität überprüfen.
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iele haben es schon von ihrem Steuerberater gehört: Am 25. Mai 2018 läuft die Übergangsfrist für die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) aus. Der Kölner Rechtsanwalt Christian Solmecke, Partner in der auf Medienrecht spezialisierten Kanzlei Wilde Beuger Solmecke, erläutert, welche Änderungen für Textilpflegebetriebe wichtig sind. R+WTextilservice: Was ist die DSGVO? Christian Solmecke: Die neue Datenschutz-Grundverordnung regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten neu und ersetzt das bisherige Bundesdatenschutzgesetz. Damit soll der Datenschutz EU-weit vereinheitlicht werden. Inhaltlich bleiben aber zahlreiche Kernelemente der bisherigen Rechtslage erhalten. Es gibt nur wenige grundsätzliche Neuerungen, viele Änderungen betreffen eher die Details. Was sind personenbezogene Daten? Vereinfacht gesagt sind das alle Informationen, die einer natürlichen Person direkt zuzuordnen sind. Typische Beispiele sind Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse oder Bankverbindung. Darunter fällt aber auch die IP-Adresse eines Nutzers, der im Internet surft. Ist mein Textilpflegebetrieb überhaupt von der DSGVO betroffen? Ja, praktisch jedes Unternehmen fällt unter die DSGVO, alleine schon wegen der Mitarbeiterdaten in der Personalakte und der Lohnbuchhaltung. Auch wenn das Textilpflegeunternehmen Kartenzahlungen akzeptiert, E-Mails versendet, eine Website hat, Apps für den
Wäschereien, Reinigungen und Textilserviceunternehmen arbeiten mit Daten. Deshalb sind auch für sie die Regelungen der Datenschutz-Grundverordnung relevant. Foto: Schlierner – stock.adobe.com
Kundenservice bereitstellt oder Social Media nutzt, fällt dies unter die DSGVO. Was ändert sich bei der Website? Hier sind zwei Punkte wesentlich: Zum einen muss die Datenschutzerklärung angepasst werden, da die Vorgaben der DSGVO detaillierter sind als bislang. Zum anderen gibt es Änderungen beim Setzen von sogenannten Cookies. Üblich ist ja eine Infobox, in der sinngemäß steht: „Mit die Nutzung unserer Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.“ Will der Nutzer die Seite nutzen, hat er vielfach keine Wahl und muss die Cookies akzeptieren. Dies ist nach der neuen Rechtslage nicht mehr zulässig. Auch wenn jemand die Cookies ablehnt, muss die Nutzung der Website grundsätzlich möglich sein. Hier sind häufig auch technische Anpassungen nötig. Was ändert sich bei Einwilligungen und Nutzerinformationen?
Wie bisher darf das Textilpflegeunternehmen nur dann personenbezogene Daten verarbeiten, wenn dies zur Durchführung des Vertrages notwendig ist oder wenn der Betreffende seine Einwilligung dazu gegeben hat. Das gilt sowohl für Mitarbeiterdaten als auch für Kundendaten, etwa wenn das Unternehmen Kunden per E-Mail oder SMS benachrichtigt, Kundenkonten führt, Newsletter verschickt, Gewinnspiele durchführt und Ähnliches. Allerdings stellt die DSGVO höhere Anforderungen an eine wirksame Einwilligung, insbesondere bei Minderjährigen. Auch die Informationspflichten sind im Vergleich zu den bisherigen Regelungen deutlich erweitert. Diese gelten auch, wenn man personenbezogene Daten bei Dritten einholt, etwa Bonitätsprüfungen über die Schufa oder Creditreform durchführt. Deshalb sollten Textilpflegebetriebe überprüfen, ob das bisherige Vorgehen sowohl bei den Einwilligungen als auch bei den Informationen noch den neuen Vorgaben entspricht. Auch nach der neuen Rechtslage hat der Nutzer weiterhin ein umfassendes Auskunftsrecht darüber, was mit seinen Daten geschieht, allerdings ändern sich hier einige Details. Neu ist außerdem, dass es nun einen gesetzlichen Anspruch auf das „Vergessenwerden“ gibt. Unter bestimmten Bedingungen muss das Textilpflegeunternehmen also Nutzerdaten löschen, beispielsweise wenn es einen Blog oder Ähnliches betreibt. Darf man die Angebote von Facebook, WhatsApp, Google Analytics usw. nutzen? Grundsätzlich ist die Nutzung solcher Dienste von US-Unternehmen weiterR+W Textilservice 4 | 2018
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hin legal, wenn und insoweit sie entsprechend dem „Privacy Shield“ zertifiziert sind. Neu ist allerdings, dass es keine Rolle mehr spielt, wo ein Anbieter seinen Hauptsitz hat. Wenn ein solches Unternehmen innerhalb der EU seine Dienste anbietet, muss es auch die Vorgaben der DSGVO einhalten. Dies umzusetzen, ist natürlich Aufgabe der jeweiligen Konzerne. Was gilt bei der Nutzung externer Dienstleister, z.B. für die Lohnbuchhaltung? Diese sogenannte Auftragsverarbeitung bleibt auch nach dem neuen Recht möglich. Für die jeweiligen Anbieter gelten zukünftig jedoch strengere Regelungen, beispielsweise müssen sie ein „Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten“ führen. Das Textilpflegeunternehmen sollte deshalb prüfen, ob bestehende Verträge DSGVO-konform sind. Aktuell gibt es noch keine entsprechend zertifizierten Unternehmen, daran wird gerade gearbeitet. Die DSGVO sieht jedoch die Möglichkeit zu Zertifizierungen ausdrücklich vor, dies wird also kommen. Was hat sich beim Thema Datenschutz und Datensicherheit geändert? Hier sind die Anforderungen strenger geworden. Die DSGVO verlangt sowohl technische als auch organisatorische Schutzmaßnahmen. Geräte und IT-Anwendungen müssen z.B. jetzt grundsätzlich so voreingestellt sein, dass nur die Daten erhoben werden, die für den jeweiligen Vorgang auch tatsächlich notwendig sind. Welche Nachbesserungen hier im Einzelnen notwendig sind, hängt aber von den jeweiligen Abläufen in Wäscherei oder Textilreinigung ab und muss individuell geklärt werden. Völlig neu ist die sogenannte Datenschutzfolgeabschätzung. Das bedeutet, dass ein Unternehmen in bestimmten Fällen bereits vorab analysieren muss,
welche Risiken für den Nutzer mit der geplanten Verarbeitung von Daten verbunden sind. Das wäre z.B. der Fall, wenn das Textilpflegeunternehmen Kundenprofile oder Mitarbeiterstatistiken erstellen will. Selbstverständlich müssen dazu auch alle anderen Anforderungen der DSGVO erfüllt sein, u.a. eine wirksame Einwilligung. Was gilt beim Datenschutzbeauftragten? Im Wesentlichen ist die Rechtslage hier unverändert. Nach wie vor braucht ein Unternehmen einen Datenschutzbeauftragten, wenn mindestens zehn Personen regelmäßig mit der Datenverarbeitung beschäftigt sind. Dazu gehört z.B. auch die Bedienung von elektronischen Kassen, der Versand von E-Mails oder die Nutzung dienstlicher Smartphones. Dabei werden 450-Euro-Kräfte voll gezählt. Neu ist, dass größere Unternehmen mit mehreren Filialen nur noch einen einzigen Datenschutzbeauftragten bestellen müssen, vorausgesetzt, dass dieser jederzeit erreichbar ist. Was ist bei Datenpannen, z.B. bei Hackerangriffen oder bösartigen Apps? Bei Datenpannen gelten verschärfte Informationspflichten. In bestimmten Fällen muss das betroffene Unternehmen den Vorfall jetzt innerhalb von 72 Stunden mit genau vordefinierten Informationen an die zuständige Aufsichtsbehörde melden. Außerdem muss es unter bestimmten Bedingungen auch die betroffenen Nutzer informieren. Wenn so etwas geschieht, sollte sich das Textilpflegeunternehmen umgehend beraten lassen. Wann sollte ein Textilpflegebetrieb seine Abläufe auf DSGVO-Konformität überprüfen? Unternehmer sollten so schnell wie möglich aktiv werden, denn die neue
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Rechtslage wird bereits ab dem 25. Mai 2018 angewandt. Für juristische Laien ist es nicht empfehlenswert, die DSGVO auf eigene Faust umzusetzen, denn dabei können zu viele Fehler passieren. Vor allem wenn es um den Außenauftritt des Textilpflegebetriebs im Internet geht, kann man davon ausgehen, dass die gefürchteten Abmahnkanzleien nur darauf warten, systematisch nach Verstößen gegen die DSGVO zu suchen und Unternehmen gegebenenfalls gnadenlos zur Kasse zu bitten. Welche Strafen drohen bei Verstößen gegen die DSGVO? Hier sind die Bußgelder drastisch erhöht worden, je nach Schwere des Verstoßes können sie bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes betragen. Im Zweifel muss ein Betrieb nachweisen, dass er DSGVO-konform arbeitet. Ich kann nur jedem Unternehmen empfehlen, detailliert zu dokumentieren, wie es die neuen Vorgaben umgesetzt hat. Silke Becker
DSGVO Onlinetipps Informationen und Unterlagen zum Thema Datenschutz und DSGVO gibt es z.B. beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Online bietet der Verband u.a. einen Leitfaden für die betriebliche Praxis. www.zdh.de/fachbereiche/ organisation-und-recht/datenschutz/ datenschutz-fuer-handwerksbetriebe/ Das Bayerisches Landesamt für Datenschutzaufsicht hat zur Vorbereitung auf die DSGVO ein Onlinetool entworfen, mit dem Unternehmen prüfen können, wie gut sie aufgestellt sind. www.lda.bayern.de/tool/start.html
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Neues Fachbuch für professionelle Textilpflege
Textilpflegewissen kompakt in einem Buch Im Februar 2018 ist das Buch „Fachwissen Professionelle Textilpflege“ erschienen. R+WTextilservice hat mit einem der Autoren, Meinrad Himmelsbach, gesprochen. Er verrät auch, welche Hürden es bei der Entstehung gab.
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in ganzes Stück Arbeit war die Erstellung des neuen Fachbuchs für die professionelle Textilpflege, das seit Februar 2018 erhältlich ist. Präsentiert wurde das Buch auf der Bildungsmesse Didacta, die von 20. bis 24. Februar 2018 in Hannover stattfand. Mitautor Meinrad Himmelsbach verrät im Interview mehr zur Entstehung des Werks. R+WTextilservice: Herr Himmelsbach, das neue Fachbuch „Fachwissen Professionelle Textilpflege“ ist endlich da. Wie fühlt sich das an? Meinrad Himmelsbach: Super! Das ganze Team freut sich riesig, dass die Arbeit endlich präsentiert werden kann. Das Team? Ja, zunächst die Autoren, die alle in ihrer Freizeit das doch recht umfangreiche Buch geschrieben und bebildert haben. Und das Team vom Verlag, angefangen beim Arbeitskreisleiter Werner Ring über die Verlagslektorin Anke Horst, zum Hersteller Nico Freitag bis zu den vielen Mitarbeitern aus dem Zeichenbüro des Verlags in Ostfildern, Grafik und Druck. Und als geschäftsführender Gesellschafter des Verlags Europa-Lehrmittel hat Dr. Jacob Kloepfer das Projekt stets unterstützt und uns gleich gratuliert. Foto: Verlag Europa-Lehrmittel
Warum sahen Sie die Notwendigkeit, ein neues Fachbuch zu erarbeiten? Da muss ich bei unserem Familienunternehmen anfangen. Wir sind seit mehr als 130 Jahren ein Ausbildungsbetrieb. Unser Vater und Großvater waren bereits in den Prüfungsausschüssen für die angehenden Gesellen. Wir hatten
immer den Brauch, unseren Lehrlingen das jeweils aktuelle Fachbuch zu schenken – zu unserer Zeit die „Bildungsfibel“ des Deutschen Textilreinigungs-Verbands (DTV), die dann als Loseblattsammlung „Der Textilreiniger“ hieß.
Nachdem wir also wieder vor etwa 15 Jahren das Buch an unseren damaligen Azubi verschenkt hatten, hieß es plötzlich: „Tut uns leid, das Fachbuch ist nicht mehr erhältlich.“ Dadurch waren wir in der misslichen Lage, selbst kein R+W Textilservice 4 | 2018
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Fachbuch Hier bestellen Am 20. Februar 2018 ist „Fachwissen Professionelle Textilpflege“ im Verlag Europa-Lehrmittel erschienen. y Preis inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten: 40 Euro. y 1. Auflage, 419 Seiten, vierfarbig, DIN A4, ISBN 978-3-8085-6060-0. Der Fachverband Textilpflege (FATEX) hat das Buch für seine Mitglieder gekauft und kostenlos zusenden lassen. Das Buch ist im Medienshop von Holzmann Medien, dem Verlag von R+WTextilservice, erhältlich. www.holzmann-medienshop.de
Fachbuch mehr in die Hand nehmen zu können. Für die Ausbildung und die eigene Weiterbildung sehen wir es jedoch als erforderlich an, immer mal wieder etwas nachzulesen und neu zu durchdenken. Auch Kollegenbetriebe hatten ähnliche Probleme. Nachdem der DTV aus unterschiedlichen Gründen das Buch nicht mehr zugänglich machen konnte, sahen wir uns vor etwa sechs Jahren gezwungen, es selbst in die Hand zu nehmen. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, mit dem Verlag Europa-Lehrmittel dieses Buch zu erarbeiten? Die Idee, diesen Verlag anzusprechen, kam mir beim Lesen des Buches „Fachwissen Bekleidung“, einem Lehrbuch zum Thema Textil und Bekleidung. Dort entdeckte ich Inhalte wie die Faser- und Stoffkunde, die wir für unser Buch komplett übernehmen konnten – und es dann auch weitgehend getan haben. Dadurch, dass nicht alles neu gemacht werden muss, so hoffte ich, ist der Verlag eher bereit, sich auf das Projekt einzulassen. Und der Verlag war begeistert? Der Verlag fragte zunächst interessiert nach Idee und Zielgruppe. Als ich ein Konzept erstellt hatte, bat mich der Verlag um ein Probekapitel. Ich hatte noch nichts, Weihnachten stand vor der Tür und Zeit für die Erarbeitung gab es im Prinzip keine. Aber es hat dann doch ge-
klappt und das Probekapitel konnte pünktlich abgegeben werden. Wie ging es dann weiter? Der Verlag hat das Kapitel begutachtet, eine Marktanalyse durchgeführt und mit Werner Ring, der auch das Buch Fachwissen Bekleidung betreut, einen Arbeitskreisleiter gefunden, der das Projekt zusammen mit Verlagslektorin Anke Horst vorangetrieben hat. Somit konnten Sie loslegen? Zuerst musste noch ein Autorenteam gebildet werden, da mein Bruder und ich das Buch nicht alleine schreiben konnten und wollten. Mein Bruder Christian Himmelsbach und ich waren gesetzt, Werner Ring hat dann noch drei Berufsschullehrerinnen gewinnen können – Heike Gläßer und Sabine Ruchhöft aus Dresden sowie Michaela Rößler aus Frankfurt am Main. Wir wollten gerne noch jemanden aus einem anderen deutschsprachigen Land dabei haben und sind schließlich auf Rudolf Gämperle aus der Schweiz gestoßen. Er ist ein bekannter Fachmann in der beruflichen Bildung im Textilbereich. Eine vielfältige Zusammensetzung, die mit großer Diskussionsfreude gut harmoniert hat. Hätte man nicht einfach die alten Bücher aktualisieren können? Das dachte ich zunächst auch. Das meiste war ja in irgendeiner Form bereits beschrieben worden. Man sucht das zusammen, fügt die Aktualisierungen hinzu und fertig. Es stellte sich aber heraus, dass die Anforderungen an ein Lehr- und Fachbuch heute deutlich höher sind als zu Zeiten der „Fibel“, auch weil die Branche sich so professionalisiert hat: Neueste Entwicklungen, viele zusätzliche Abbildungen, die Farbdarstellung sind nun wesentlich aufwändiger und moderner. Und bei der Erstellung eines professionellen Fachbuches sind Urheberrechte ein großes Thema. Relativ einfach ist es, sofern die Urheber bekannt und willig sind, dass Teile unverändert mit Quellenangabe übernommen werden. Textteile gleichsam als „Steinbruch“ zu benutzen, ist jedoch leider nicht möglich.
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Auf der Bildungsmesse Didacta 2018 in Hannover wurde das neue Fachbuch präsentiert (v.li.): Arbeitskreisleiter Werner Ring, Mitautor Meinrad Himmelsbach und Verlagsleiter Dr. Jacob Kloepfer. Foto: him
Wie sah dann die Zusammenarbeit aus? Wir haben uns alle zum ersten Mal im November 2013, also ein Jahr nach dem ersten Kontakt zum Verlag, zu einer Tagung getroffen und dort bereits den Umfang, die erste Gliederung und die Verteilung der Kapitel an die Autoren vorgenommen. Es gab im Verlauf insgesamt vier Tagungen, die der Verlag organisiert hat. Alles andere ging per E-Mail und auf einer vom Verlag gestellten Arbeitsplattform im Internet. Welcher Autor hat welche Inhalte erarbeitet? Nach außen verantworten wir gemeinsam die Inhalte. Jeder Autor hat alle Seiten der anderen Autoren mehrmals durchgearbeitet und mit Verbesserungsvorschlägen versehen, sodass der persönliche Sprachstil und die jeweilige fachliche Ansicht mehrfach gegengeprüft und sozusagen „vereinheitlicht“ wurden. Dabei war die Mischung aus Fachpraktikern und Lehrkräften ideal. Die letztliche Verantwortung lag aber
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beim jeweiligen Autor. Diese Vorgabe des Verlags sollte dazu führen, dass das ganze Buch wie aus einem Guss wirkt. Es gab ja einige Fachbücher in der Vergangenheit. Welches sind die Besonderheiten dieses neuen Buches? Zunächst die Aktualität, beispielsweise was die PSA-Textilien und deren Kennzeichnung betrifft, aber auch aktuelle Wäschereitechnik, neue Lösungsmittel, Reinigungstechnik, Gesetzgebung usw. Die Gliederung der Inhalte wurde neu erarbeitet und ist nun leicht nachvollziehbar. Es wurde seitengenau gearbeitet, d.h., einzelne Themen werden jeweils übersichtlich auf einer oder zwei Seiten dargestellt. Der Leser behält damit den Überblick. Es gibt mehr als 1.000 farbige Abbildungen, Tabellen und Grafiken. Die Inhalte sind kompakt dargestellt und in einem einzigen Werk zusammengefasst. Welche Inhalte erwarten den Leser? Einzig Fachrechnen und Kalkulation haben wir ausgeklammert. Ansonsten
Das Fachbuch soll ein wertvolles Hilfsmittel für alle Kollegen sein. Meinrad Himmelsbach, Textilreinigermeister, Sachverständiger und Mitautor von „Fachwissen Professionelle Textilpflege“
glauben wir, alle Inhalte, die für die professionelle Textilpflege relevant sind, erfasst zu haben. Es gibt einen großen Teil Textil- und Warenkunde. Auch chemische Grundlagen für unseren Beruf nehmen den ihnen gebührenden Platz ein. Die Praxis des Waschens mit Maschinen, Anlagen und Verfahren, mit Finishtechnik und Qualitätskontrolle sind weitere Schwerpunkte. Reinigung und Detachur werden ebenfalls ausführlich dargestellt. Arbeits- und Gesundheitsschutz sind heute keine Randthemen mehr, sondern rücken immer stärker in den Fokus. Dem trägt das Buch genauso Rechnung wie den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie Qualitätsmanagement. Im Kapitel Kundenservice werden die Verkaufs- und Serviceprozesse ausführlich und anschaulich beschrieben, bis hin zur Reklamationsbearbeitung. Haben Sie denn genug Unterstützung für Ihr Vorhaben bekommen? Wir wurden von vielen Institutionen, Firmen und Einzelpersonen sehr gut und zeitnah mit Informationen und Bildmaterial unterstützt. Dafür sind wir außerordentlich dankbar. Ohne diese vielfältigen Hilfen wäre ein solches Unterfangen schlicht nicht möglich gewesen. Darüber hinaus stellen im hinteren Teil viele Unternehmen der Branche ihre Leistungen vor und tragen damit zum Gelingen des Projektes bei. Was wünschen Sie sich für das Fachbuch? Zunächst, dass es für die Kollegen, ob im ersten Lehrjahr oder bereits im Beruf stehend, ein wertvolles Hilfsmittel ist. Dann, dass es sich für die Berufsschulen, die Meisterkurse und andere Fortbildungen als nützlich herausstellt und sich als ein Standardwerk etabliert, das auch gerne an alle Marktteilnehmer und Zulieferer weitergegeben wird. Dass sich viele Kollegen und andere Brancheninteressierte für das Fachbuch engagieren, Verbesserungsideen einbringen und ihr Wissen dadurch teilen. Ich sehe darüber hinaus in diesem Fachbuch und der Zusammenarbeit mit dem Verlag Europa-Lehrmittel großes Entwicklungspotenzial zu Gunsten der gesamten Branche. R+WTextilservice R+W Textilservice 4 | 2018
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Eine Imprägnierung bedeutet, dass Textilien wasserabweisend, aber nicht wasserdicht sind. Foto: Viktor – stock.adobe.com
Ausrüstung von Textilien
Imprägnierung? Am besten beim Profi! Beim Thema Imprägnierung kommen in Textilreinigung und Wäscherei häufig dieselben Fragen auf: Was können Kunden von imprägnierten Textilien wirklich erwarten? Warum sollte auf eine Ausrüstung zuhause verzichtet werden? Wieso ist eine Behandlung beim Profi ergiebiger? Antworten darauf gibt R+WTextilservice.
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nter die Dusche stellen können Sie sich damit nicht“, das sagt Gabriele Drechsler ihren Kunden, wenn sie für Skihose, Wintermantel und Co. eine Imprägnierung wünschen. „Die Bekleidung weist Wasser ab, ist aber nicht wasserdicht. Man kann keine Wunder erwarten“, fügt die Textilreinigungsmeisterin und öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für das Textilreinigerhandwerk von der Handelskammer Mittelfranken hinzu. Auch Sigrid Förster-Henze, Inhaberin von Förster – Ihre gute Textilpflege in Wetter, ist der Meinung, dass man mit Kunden sprechen muss, um Irrtümern vorzubeugen: „Wir verkaufen Imprägnierungen mit Erfolg. Das liegt auch daran, dass wir offen über die Möglichkeiten dieser Ausrüstung reden.“ Sie und ihr Team kommunizieren, dass eine Imprägnierung nicht nur einen Wasser-, sondern ebenfalls einen Fleckenschutz darstellt. „Deswegen werden bei uns nicht nur Skihosen, sondern beispielsweise auch Anzüge, Krawatten und Blusen behandelt“, ergänzt Förster-Henze. Es sei aber auch wichtig, mit Vorurteilen aufzuräumen. „Viele Menschen denken ja noch, dass eine Ausrüstung Bekleidung steif macht, obwohl das nicht der Fall ist“, erklärt sie.
Mehr als wasserabweisend Eine Imprägnierung stellt eine Ausrüstung, meist gegen Wasser und Schmutz, dar. Sie kann auch öl- und chemikalienabweisend sein. Gerade bei Chemikalienschutz setzt die Industrie oft auf Mittel auf Fluorcarbonbasis. Die Fluorchemie findet besonders in der Ausrüstung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) Anwendung, steht aufgrund von problematischen Stoffen aber in der Diskussion (Näheres dazu im Kasten auf S. 20). 4 | 2018 R+W Textilservice
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Hintergrund Fluorcarbon in Imprägniermitteln Bei einer Imprägnierung handelt es sich um eine Ausrüstung gegen Wasser und Schmutz. Sie kann aber auch öl- und chemikalienabweisend sein. Um vor Chemikalien zu schützen, wird häufig auf Mittel auf Fluorcarbonbasis gesetzt. Fluorcarbon bieten ein hohes Schutzniveau gegenüber Öl, Wasser und Chemikalien. Sowohl bei Feuerwehruniformen und Chemikalienschutzbekleidung als auch bei OP-Textilien erfüllen Ausrüstungen auf Fluorcarbonbasis die geforderten Normen für Schutztextilien. Polymere auf C8-Telomerbasis enthalten jedoch Spuren von PFOA, weshalb sie auf dem europäischen und amerikanischen Markt weitestgehend verschwunden sind. Seitz bietet eigenen Angaben zufolge Ausrüstungen für PSA-Textilien, die z.B. im Bereich der Feuerwehr oder der chemischen Industrie benötigt werden, auf C8-Basis an. Ausreichende Werte für eine wasserabweisende und chemikalienabweisende Ausrüstung könnten nur so erreicht werden. Als Alternative entwickelten Chemiehersteller Produkte mit C4- oder C6-Polymeren. „All diese Maßnahmen bringen zwar eine gute Wasserabweisung. Sie erreichen aber weder die geforderte Öl- und Chemikalienabweisung noch die Waschpermanenz, die die C8-Chemie vorlegt“, sagte Stefan Thumm vom Verband der Bayerischen Textil- und Bekleidungsindustrie in einem Gespräch mit R+WTextilservice im Jahr 2016 (siehe Ausgabe 10/2016). Thumm war zum damaligen Zeitpunkt der Überzeugung, dass fluorfreie Alternativen für den Arbeitsschutz gültige Standards aus physikalischen Gründen nicht erfüllen könnten. Ihre Effekte würden höchstens für die Imprägnierung von Outdoorartikeln reichen. „Wir müssen aber alle Möglichkeiten nutzen, die Grundausrüstung und Nachimprägnierung noch umweltverträglicher zu gestalten“, sagte Thumm. Einen Weg, den beispielsweise die CHT-Gruppe einschlägt. So biete die Geschäftseinheit Textilpflege in erster Linie fluorcarbonfreie Produkte zur Imprägnierung an. In Ausnahmefällen arbeite man allerdings mit C6-Chemie.
Imprägnierungen sind nicht permanent. „Nach jeder Pflegebehandlung müssen Bekleidungsstücke nachimprägniert werden. Der Wachprozess wäscht nicht nur Schmutz, sondern auch Ausrüstungen herunter“, erklärt Drechsler. Bei älteren Textilien, bei denen das Material bereits aufgeraut ist – z.B. bei Skihosen vom Liftsitzen oder bei Jacken an Scheuerstellen wie Kragen und Ärmeln –, sollte auch darauf hingewiesen werden, dass das Material die Imprägnierung nicht mehr richtig aufnimmt. Die Oberfläche müsse glatt sein. Häufig bekommt Drechsler von Kunden zu hören, dass Goretex-Produkte nicht imprägniert werden müssen. „Ein Irrtum. Goretex ist eine Membran, die Wasserdampf beim Schwitzen von innen nach außen transportiert, aber kein Wasser von außen nach innen lässt. Auch Goretex-Bekleidung ist im-
prägniert, damit das Wasser, das sich auf der Bekleidung absetzt, nicht wieder eindringen kann“, erklärt sie. Goretex selbst gibt online auf auf seiner Website (www.gore-tex.de/service/impraegnierung) ebenfalls an, dass eine
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In der professionellen Textilpflege gibt es zwei Wege, Bekleidung zu imprägnieren: mittels Nassreinigung oder im Sprühverfahren. Welche Methode wählt man? Dazu sagt Förster-Henze: „Textilien, die nur gereinigt werden können, werden sprühimprägniert. Textilien wie z.B. Outdoorbekleidung und Daunenjacken werden in der Nassreinigung ausgerüstet.“ Bei der Nassreinigung – die laut Drechsler etwas stärker ausgeprägt ist – wird die Imprägnierungslösung nach der Wäsche in einem Spülbad hinzugefügt. Das Bad wird aufgewärmt und danach abgeschleudert. Bei gereinigten Textilien wird die Imprägnierung erst nach dem Reinigungsprozess aufgetragen. Sie wird beim Rollieren auf die abgeschleuderte, aufgelockerte Ware aufgesprüht und anschließend getrocknet.
Sauber muss es sein Mittel zur Imprägnierung gibt es auch für den Heimgebrauch. „Die sind aber häufig nicht wirklich wirkungsvoll“, erklärt Drechsler. Ein Faktor: Weichspüler. „Imprägnierungen und Weichspüler sind wie Salz und Zucker, das hebt sich auf“, fügt die Sachverständige hinzu. „Weichspüler setzen sich immer in den Kammern von Haushaltswaschmaschinen ab und gelangen dann auf die Textilien. Für eine ordentliche Imprägnierung ist eine professionelle Pflegebehandlung daher am besten geeignet.“ BÜFA bestätigt: Um eine Imprägnierung optimal aufzubringen, benötigt man Textili-
Imprägnierungen und Weichspüler sind wie Salz und Zucker, das hebt sich auf. Gabriele Drechsler, Textilreinigermeisterin sowie öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für das Textilreinigerhandwerk
Ausrüstung nicht unbegrenzt anhält. „Regelmäßiges Tragen, Abnutzung, Schmutz, Waschmittel, Insektenschutzmittel oder andere Verunreinigungen können ihre Lebensdauer verkürzen“, schreibt der Hersteller W. L. Gore & Associates.
en frei von Tensiden und anderen in Waschmitteln vorkommenden Substanzen. Dies sei oft mit Haushaltswaschmaschinen nicht zu gewährleisten. Zusätzlich erfordere eine Imprägnierung eine starke Unterbeladung sowie eine längere Ausrüstzeit bei höheren TempeR+W Textilservice 4 | 2018
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Kurz und knapp Warum Imprägnierung Profisache ist
raturen. Gerade bei größeren Artikeln wie Skibekleidung sei das Volumen von Haushaltsgeräten zu gering. „Die Wäsche sollte wirklich sauber sein. Wer verschmutzte Textilien imprägniert, überzieht auch die Flecken mit einem Schutz“, sagt Gabriele Vongries, Leiterin der Anwendungstechnik bei Kreussler.
Egal ob Imprägnierung mit einem Spray oder im Spülbad in der Haushaltswaschmaschine, die Ausrüstung wird selten so gut wie beim Profi. Hier ein paar Gründe: y Sauberkeit: Bei der Wäsche in Haushaltswaschmaschinen bleiben häufig Waschmittel- und Weichspülerreste in Textilien. Diese entkräften eine Imprägnierung. y Dosierung: Die richtige Menge des Imprägniermittels entscheidet über den Wirkungsgrad der Ausrüstung. Bei der Nassreinigung in der Haushaltsmaschine oder bei der Verwendung von Sprays kann die Dosierung von Anwendern oft nur geschätzt werden. y Maschinenleistung: Haushaltswaschmaschinen erfüllen meist nicht die Anforderungen für eine professionelle Imprägnierung. Für optimale Ergebnisse müssen Haushaltsmaschinen bei einer starken Unterbeladung laufen und längere Spülzeiten bei höheren Temperaturen bieten. y Gesundheit: Bei Imprägniersprays besteht die Gefahr, dass sie bei Anwendung in die Atemwege gelangen und sich in der Lunge absetzen. y Ökosystem: Imprägniermittel gelangen bei Anwendung im Privathaushalt ungefiltert in die Umwelt. y Auskondensieren: Für eine optimale Imprägnierung ist eine richtige Trocknung entscheidend. Haushaltstrockner sind oftmals nicht leistungsstark genug, um Textilien richtig auszukondensieren.
Auf die Menge kommt es an Die professionelle Imprägnierung hat den Vorteil der genaueren Dosierung und des gleichmäßigen Auftragens der Mittel auf die Textilien, gibt Seitz an. Durch einen definierten Spülprozess werde die Grundlage für das Aufziehen der Imprägniermittel auf die Textilfasern gelegt. „Wichtig ist, die richtige Konzentration des Imprägniermittels in der Flotte sicherzustellen“, sagt auch Vongries. Textilien, die nicht waschbar sind, können laut BÜFA zuhause nur mit Sprays imprägniert werden. Diese seien oft teuer und würden nicht auf dem Textil landen, sondern eher in der Lunge. „Ein Vorteil der gewerblichen Anwendung von Imprägniermitteln besteht darin, dass die Anwendung nicht außerhalb der Maschine stattfindet“, so Vongries.
Richtig trocknen Ein weiter Grund, sich für die professionelle Imprägnierung zu entscheiden? Die optimale Auskondensierung der Textilien ist mit Haushaltsgeräten nur schwer zu gewährleisten. „Bei der gewerblichen Ausrüstung mit fluorcarbonhaltigen Imprägniermitteln im Badverfahren müssen die notwendigen Trocknungstemperaturen erreicht werden, damit die Ausrüstung ihre volle wasserabweisende Wirkung entfaltet“, fügt Vongries hinzu.
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Für die CHT-Gruppe beinhaltet eine professionelle Imprägnierung neben besseren Trocknungs- und Fixierbedingungen auch den Umweltaspekt. Wäschereien hätten ihr Abwasser besser im Griff als Privatpersonen mit handelsüblichen Haushaltswaschmaschinen. Textilveredlungsbetriebe seien nach dem Ausziehverfahren aufgrund einer Zwangsapplikation sogar noch besser aufgestellt. Auch Seitz gibt an, dass bei einer Imprägnierung in Lösungsmitteln kein Eintrag der Wirkstoffe in die Umwelt erfolgt. Woran eine optimale Imprägnierung im Privathaushalt scheitert, zeigt, worauf in einem professionellen Betrieb wertgelegt wird. Neben gut gespülter Wäsche, einer richtigen Dosierung und Trocknung achten Profis noch darauf, dass keine anderen Ausrüstungspro-
dukte verwendet werden, so BÜFA. Außerdem müsse auf den richtigen pHWert geachtet werden. Dieser sollte schwach sauer sein und mit einprotonigen Säuren eingestellt werden. Die Vorteile einer professionellen Imprägnierung überwiegen. Doch auch hier gilt: Ehrlich währt am längsten. Wenn Kunden etwas suchen, womit sie auch unter der Dusche trocken bleiben, sollte man vielleicht einen Ostfriesennerz empfehlen. Wer seine Kunden richtig informiert, beugt derartigen Anfragen jedoch vor. Andrea Mateja www.buefa.de www.cht.com www.foerster-textilpflege.de www.kreussler.com www.seitz24.com www.sv-drechsler.de
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Textilreinigung
Im Gespräch mit Textilreinigermeisterin Tatjana Preitschopf, ptex – meine Reinigung in Wolfratshausen
Wer viel gibt, bekommt mehr zurück! Textilreinigermeisterin Tatjana Preitschopf liebt, was sie tut. Das spüren die Kunden, deren Erwartungen in der Reinigung ihres Vertrauens stets übertroffen werden. Mutter Uschi Preitschopf, die den Familienbetrieb gründete, hat es vorgelebt. Heute arbeiten beide Hand in Hand und mit der gleichen Leidenschaft für saubere Textilien.
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atjana Preitschopf erinnert sich gut an die ersten anstrengenden Jahre. Schon damals war sie stolz auf ihre „Mum“, die sich im Jahr 2000 mit einer Franchisefiliale selbstständig gemacht hatte. Sieben Jahre später startete Uschi Preitschopf mit der unabhängigen „ptex – meine Reinigung“ noch einmal durch. „Die Kunden, deren Erwartungen wir übertreffen, kommen wieder!“ So lautet ihr Leitsatz, der sich seit 18 Jahren bewährt und den auch die Juniorchefin nicht nur im Kopf, sondern im Herzen trägt. Sie stand 2009 vor der Frage, ihren beruflichen Werdegang als Gymnastiklehrerin fortzusetzen oder ihr Interesse an der Textilpflege zu professionalisieren. Beide Bereiche waren spannend und so versuchte sie zunächst, sie unter einen Hut zu bringen. Tagsüber arbeitete sie in der Reinigung, abends gab sie Fitnessunterricht. Ziemlich bald wuchsen die Anforderungen im Familienbetrieb und Tatjana Preitschopf setzte Prioritäten. Der Sport wurde Hobby. Den Beruf ohne Ausbildung auszuüben, kam für die ambitionierte junge Frau trotz umfassender Praxiserfahrungen nicht in Frage. Im Frühjahr 2015 begann sie mit den Vorbereitungskursen zur Textilreinigermeisterprüfung, die sie im Jahr 2016 erfolgreich bestand. Seither sind Mutter und Tochter ein unschlagbares Erfolgsduo mit einem kleinen, bestens geschulten Mitarbeiterteam. Im nächsten Jahr wird Tatjana Preitschopf 30, gehört seit zehn Jahren zum Team und wird das Geschäft der Mutter übernehmen. Wir fragten sie:
R+WTextilservice: Frau Preitschopf, freuen Sie sich auf Ihre Zukunft als Chefin? Tatjana Preitschopf: Definitiv! Damit ist die Nachfolge unseres Betriebes gesichert. Mein oberstes Ziel wird es sein, den Betrieb gut zu übernehmen. Wenn
Tatjana Preitschopf ist eine junge Textilreinigermeisterin mit vielen Plänen. Foto: Preitschopf
das alles klappt, darf die eine oder andere Veränderung kommen. Stehen bleiben ist nicht unser Motto. Der Betrieb läuft gut und es gibt keinen Tag, an dem ich nicht gerne arbeiten gehe. Ich kenne unseren Kundenstamm genau, die Gespräche sind meist sehr persönlich und wir lachen viel miteinander. Ich liebe es, wenn Kunden ihre Lieblingsstücke mit einem Grinsen abholen. Was natürlich auch an der guten Zusammenarbeit mit meiner Mutter liegt. Sie ist offen für Neues, lässt mich ausprobieren und schenkt mir das Vertrauen, dass ich ihren Betrieb erfolgreich weiterführen kann. Von Anfang an hat sie mein Vertrauen in mich selbst gestärkt. Nun freue ich mich auf neue Herausfor-
derungen und Neuerungen der Branche. Dabei ist es gut zu wissen, dass meine Mum mich weiterhin unterstützen wird. War Fleckentfernen für Sie immer schon spannend? Ja, darum habe ich auch mein Fachwissen in der Meisterausbildung ausgebaut. Mich haben die Hintergründe interessiert. Warum ich zum Beispiel einen Blutlöser leicht „einklopfe“. Heute weiß ich, dass ich die Eiweißketten im Blut mit dem Klopfen durchtrenne. Ich wusste zwar immer, was ich machen muss, aber nicht warum. Das wollte ich ändern. Eine kompetente Kundenberatung gehört für uns zum Service und den will ich langfristig gewährleisten. Meinen Beruf sehe ich als eine Mischung aus Wissen und Erfahrung. Mit beidem kann ich selbstbewusst auftreten und sicher arbeiten. Das gibt auch unseren Kunden Sicherheit. Sie wissen, dass ihre Textilien bei uns bestens aufgehoben sind. Sind Sie mit Ihrer Textilreinigung für die Zukunft gut aufgestellt? Durchaus. Wir sind eine klassische Textilreinigung, vor allem aber serviceorientiert – und das wird in Zukunft vor allem bei jungen Menschen die entscheidende Rolle spielen. Zufriedene Kunden sind beständige Kunden. Bei uns können sie die Ware am selben Tag bringen und abholen; das wird speziell für Hemden und Anzüge genutzt. Unsere Logistik macht es möglich. Und die jungen Männer, die heute ihre Hemden waschen lassen, bringen früher oder R+W Textilservice 4 | 2018
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später andere Sachen, womöglich bald das Brautkleid ihrer Frau. Oberbekleidung, Bettenreinigung und Vorhänge sind momentan unser Kerngeschäft, sowohl für Privatkunden als auch für gewerbliche Geschäftspartner. Im Oberbekleidungsbereich sind wir richtungstechnisch starke Vertreter und Liebhaber der Nassreinigung! Das funktioniert in optimaler Zusammenarbeit mit unserem Hilfsmittellieferanten und einer neuen, hochmodernen Flüssigdosieranlage. Ob Anzüge oder Trachtengilets, alles kein Problem. Seit gut einem Jahr behandeln wir sogar die trendigen UGG-Boots in der Nassreinigung. Damit haben wir eine kleine Marktnische gefunden. Das kommt total gut an, der Vorher-nachher-Effekt ist für uns und die Kunden immer wieder ein Aha-Erlebnis. Bei Ihnen im Betrieb lässt selbst der Pfarrer reinigen! Stimmt, wir versorgen Privatkunden und Businesskunden in unterschiedlichen Berufszweigen und dazu gehören auch Pfarreien. Ich selbst war früher Ministrantin und so lernten wir zwei Pfarreien unseres Landkreises gut kennen. Durch diese Vernetzung kam es dazu, dass wir heute tatsächlich alles reinigen, von den klassischen Ministrantengewändern über die Kostüme der Heiligen Drei Könige bis zu den Alben des Pfarrers. Das ist für mich ein schönes Beispiel dafür, wie wichtig eine gute Vernetzung und die regelmäßige Werbung für unsere Branche sind. Sie haben ein Faible für kreative Marketingideen, richtig? Ja, für unser Video auf unserer Website, das als Kinospot gedreht wurde, haben wir im Jahr 2014 den „RWin“ bekommen. Unsere „Symphonie der Sauberkeit“ zeigt, wie Sauberkeit klingt, und bleibt im Ohr. Ich bin davon immer noch begeistert, da sie zu unserer Idee passt, Kunden zu überraschen. Das haben wir auch mit unserem Gewinnspiel zu Weihnachten erreicht, einem kreativen Onlineadventskalender. Die Mitspieler hatten viel Spaß mit den fleißigen Wichteln auf unserer Internetseite – und wir haben neue Adressen poten-
zieller Kunden. Wir wollen nicht als steriler Reinigungsbetrieb gesehen werden, sondern als lebendiges, menschliches Unternehmen mit Wohlfühlcharakter. Vertrauen ist das Wertvollste, was unsere Kunden uns geben können. Wenn uns das gelingt, vertrauen sie uns über kurz oder lang all ihre Schätze zum Reinigen an. Etwas Besseres kann uns nicht passieren. Wie pflegen Sie Ihre eigene Dienstleistungsmentalität? Indem ich mir immer wieder die Frage stelle: Was erwartet mein Kunde von mir? Als Unternehmerin, die noch am Anfang steht, ist es wichtig, dass ich mich kontinuierlich fortbilde, derzeit in der Buchhaltung und Finanzplanung. So gewinne ich Sicherheit in der unternehmerischen Zahlenwelt. Ich will die Auswertungen meines Steuerberaters richtig lesen und definieren können, damit ich meinen Betrieb schützen und die richtigen Entscheidungen treffen kann. Für mich ist außerdem meine persönliche Entwicklung in der Selbstständigkeit spannend. Gerade in unserer Branche muss man ein wenig robust sein, vor allem aber Energie und Lebensfreude mitbringen, um das hohe Arbeitspensum zu bewältigen. Wie es außerdem gelingt, Privatleben und Beruf miteinander in Einklang zu bringen, um in allen Lebensbereichen zufrieden zu sein, habe ich bei meiner Mutter gesehen. Von ihr habe ich gelernt, wie viel Freude es macht, Wissen weiterzugeben.
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dass wir nicht nur waschen und reinigen. Sie sind Mitglied im Arbeitskreis der Junioren. Ist das Teil Ihrer Vernetzung? Ja, der Austausch im AKJ hilft ungemein. Dort wird Wissen vermittelt und geteilt. Wir können Kontakte zu unterschiedlichen Unternehmen knüpfen und die Verbindungen zu Zulieferern, Herstellern und Beratern festigen. Das bringt letztendlich die ganze Branche nach vorne. Netzwerken ist für mich das A und O; daher sind wir auch in der Innung und im Deutschen Textilreinigungs-Verband (DTV). Überall kann ich Eindrücke und Informationen sammeln und aus vielen Kontakten entstehen Freundschaften. Jede Fortbildungsveranstaltung ist eine Auszeit vom betrieblichen Alltag, aus der ich mit neuer Energie aufgeladen zurückkomme. Das liebe ich. Gabriele Rejschek-Wehmeyer www.ptex-meinereinigung.de
Werden Sie Ihr Wissen weitergeben, beispielsweise Branchennachwuchs ausbilden? Das möchte ich in den nächsten Jahren angehen, nicht nur, weil unsere Branche dringend Nachwuchs braucht, sondern auch, um meine Erfahrungen zu teilen. Mein Beruf bietet mir alles, was ich mir immer gewünscht habe. Er ist abwechslungsreich, vermittelt handwerkliche Fähigkeiten und technisches Verständnis, erklärt chemische Zusammenhänge, fördert logistisches Denken und bietet die Chance zum direkten Kundenkontakt. Man muss sicherlich genauer hinsehen, um zu entdecken,
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Serie: Onlinetextilreinigungen (Teil 4)
Jonny Fresh: In sieben Städten am Start Sie wollen ein junges Publikum erreichen, das keine Zeit hat, in die stationäre Textilreinigung zu gehen. Onlinereinigungen und mobile Wäschereiservices setzen auf die Digitalisierung. Immer mehr Start-ups drängen auf den Markt. Damit Sie nicht den Überblick verlieren, bietet R+WTextilservice zusammen mit der Europäischen Forschungsvereinigung Innovative Textilpflege eine Serie. Im vierten Teil geht es um Jonny Fresh.
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m Bereich der Onlinetextilreinigungen tut sich ständig etwas. Deshalb wollen die Europäische Forschungsvereinigung Innovative Textilpflege (EFIT) und R+WTextilservice gemeinsam Orientierung geben. In der vierten Folge der Serie zu Onlinetextilreinigungen geht es um Jonny Fresh, einen Lieferdienst, der 2013 gegründet wurde und seitdem expandiert (siehe auch R+WTextilservice Ausgaben 4/2014, 6/2015).
Jonny Fresh: www.jonnyfresh.com y Claim: Deine mobile Wäscherei & Textilreinigung y Standorte: Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, München, Köln, Wien y Zielgruppe: Geschäfts-/Privatkunden y Leistungen: Abholung, Reinigung und Lieferung von Montag bis Samstag; Lieferzeiten abhängig von Stadt und Postleitzahl; in der Regel innerhalb von zwei Tagen y Konzept: Buchung über Website, kostenlose Hotline oder App (Android/iOS. y Preisliste (Auszüge für Postleitzahl 80333 München; Preise variieren je nach Gebiet) – Hose/Rock: 6,49 Euro – Hemd: 2,39 Euro – Hemd gelegt: 2,99 Euro – 10-Hemden-Paket: 19,90 Euro – Sakko/Blazer: 9,99 Euro y Zahlungsarten: PayPal, Kartenzahlung, Barzahlung. Für Geschäfts- und Stammkunden auch auf Rechnung
In der Serie Onlinetextilreinigungen stellen R+WTextilservice und EFIT verschiedene Konzepte vor. Logo: R+WTextilservice
y Unternehmen/Geschäftsführer: Jonny Fresh GmbH/Geschäftsführer und Gründer: Stefan Michaelis und Sebastian Schmidt y Corporate Design: Website und App in eigenem Jonny-Fresh-CD. Teilnehmende Textilpflegebetriebe treten mit eigenen Fahrern beim Kunden auf. y Konditionen für teilnehmende bzw. interessierte Textilreiniger sind nicht öffentlich. Jonny Fresh bekommt eine Transaktionsgebühr je Order, also eine prozentuale Umsatzbeteiligung der von Jonny Fresh vermittelten Aufträge. Jonny Fresh gibt es seit fünf Jahren; gestartet ist das Unternehmen in Berlin. 2016 wurde der Konkurrent WashNow aus München übernommen. Aktuell besteht der Onlinewäscheservice aus einem 35-köpfigen Team. Die Gründer Stefan Michaelis und Sebastian Schmidt kommen von der ökonomisch-theoretischen Seite, sind Spezialisten für Betriebswirtschaft bzw. Logistik. IT bildet laut Website den Kern im Bemühen um automatisierte Prozesse. Auch das Marketing übernimmt Jonny Fresh, beispielsweise über Social-Media-Kanäle
oder Google Analytics. Zudem arbeitet das Unternehmen mit Suchmaschinenoptimierungen und Google Adwords. Durch eine „Trusted Shop“-Zertifizierung können Kunden Jonny Fresh bewerten. Für Reklamationen gibt es einen eigenen Kundenservice, der Probleme am Telefon oder per E-Mail behebt. Online gibt es ein Kontaktformular, mit dem man innerhalb von 14 Tagen ab Lieferdatum mit Foto des Reklamationsgrunds reklamieren kann. Ein Vorteil bei einer Zusammenarbeit mit Jonny Fresh liegt in der Erschließung neuer Zielgruppen, vor allem jüngerer, onlineaffiner. Auch Umsatzsteigerungen verspricht das Unternehmen: So sei es Jonny Fresh nach eigenen Angaben durch seinen Service bereits gelungen, den teilnehmenden Reinigungsbetrieben zusätzlichen Millionenumsatz zu verschaffen. Jonny Fresh braucht Partner, die die eigentliche Dienstleistung erbringen – im Namen von Jonny Fresh. Dadurch entsteht das Risiko, sich selbst zu kannibalisieren: also eigene Kunden an Jonny Fresh zu verlieren, obwohl man weiterhin die Arbeit macht. Auf der Webseite werden die Textilreinigerpartner nicht genannt und bleiben so für die Kunden zunächst „unsichtbar“. Die Fahrer und Fahrzeuge stellt aber die Textilreinigung. Jonny Fresh unterstützt bei der Logistik. Der komplette Ablauf vom Auftragseingang über die Fleckenbehandlung bis zur Auslieferung soll in einer eigenen App nachverfolgbar gemacht werden. Damit will das Unternehmen R+W Textilservice 4 | 2018
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seinen Partnern ein Tool bieten, das Jonny Fresh einfach in den Ablauf der Reinigungen integrieren lässt. Dies werde notwendig, da die Reinigungspartner aufgrund der Zusammenarbeit ein starkes Auftragsplus verzeichnen. Interne Prozesse müssten weitestgehend digitalisiert werden. Und so funktioniert die App nach Angaben von Jonny Fresh: Abholung: Jonny Fresh stellt den Lieferfahrern Smartphones zur Verfügung mit der integrierten „Jonny Fresh Driver App“, in der alle Aufträge verfolgt und nach Bedarf um Informationen ergänzt werden können. So befindet sich nach Anbieterangaben auf jedem Abholschein im Wäschesack ein QR-Code, der mit der Tablet-Kamera gelesen werden kann. Dieser sei eindeutig einem Auftrag bzw. Kunden zugewiesen. Die geplante Abholung könne vom Fahrer entweder als „erfolgt“ oder „gescheitert“ markiert werden. Am Ende seiner Tour entlädt der Fahrer sein Fahrzeug nicht nur physisch, sondern auch virtuell. In diesem Moment werden die bestätigten Abholungen in der neu konzipierten „Dry Cleaner App“ sichtbar und können nun durch den Wareneingang in der Textilreinigung weiterverarbeitet werden, verspricht Jonny Fresh. In der Textilreinigung: Für jedes abgegebene Teil wird im Wareneingang ein wasch- und reinigungsbeständiges Label (inklusive QR- Code) gedruckt. Bei besonderen Wünschen können laut Anbieter auch Sonderlabels angefertigt werden, die z.B. anzeigen, wenn ein Bekleidungsstück zusammengelegt wer-
Mit der „Driver App“ können Fahrer alle Aufträge nachverfolgen. Grafiken: Jonny Fresh
Auch die „Dry Cleaner App“ soll die Partnerreinigungen von Jonny Fresh bei ihren Prozessen unterstützen.
den soll. Auch Wareneingangsinformationen zu einzelnen Textilien (defekt, Fleck etc.) können in der App hinterlegt werden und sind sofort für das Supportteam von Jonny Fresh in der Berliner Zentrale sichtbar. Von hier aus könne nun der Kunde direkt dazu informiert werden. Die eigens entwickelte, an die Bedürfnisse der Reinigungsbetriebe angepasste „Dry Cleaner App“ soll die Wertschöpfungskette in der Reinigung optimieren. Durch die Integration der App werden Medienbrüche – wie die Bekanntgabe von Änderungen des Wä-
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schekorbes via Telefon – vermieden. Nach erfolgter Bearbeitung werden die komplettierten Aufträge durch das Drucken eines Bonlabels (QR-Code integriert) als fertig markiert und können zur Lieferung bereitgestellt werden. Je nach Anzahl der Pakete (Hängeware als auch Wäschepakete) können mehrere Bons gedruckt werden. Dieser Schritt soll das vollständige Ausliefern mehrteiliger Aufträge erleichtern. Auslieferung: Bei der Auslieferung arbeiten die Fahrer wieder mit den bereitgestellten Smartphones und der „Jonny Fresh Driver App“. Zu Beginn seiner Tour wird der Fahrer dazu aufgefordert, alle auf seiner Tour befindlichen Lieferungen in umgekehrter Reihenfolge in sein Auto zu Laden. Durch dieses „Last In – First Out“-Verfahren sollen das Handling an der Tür des Kunden erleichtert und die Abwicklung effizienter werden. Bei der Lieferung hat der Fahrer neben den Grundfunktionen (erfolgt & gescheitert) auch die Möglichkeit, Reklamationen an der Tür anzunehmen und zu dokumentieren sowie Änderungen bei Bezahlprozessen zu vermerken. Als weiteres Feature kann der Fahrer auch selbst Aufträge annehmen, sollte der Kunde ihm an der Tür direkt neue Schmutzwäsche mitgeben wollen. Wie sehen die Zukunftspläne des Unternehmens aus? Nach der Etablierung in allen deutschsprachigen Millionenstädten hat der Abhol- und Lieferservice weitere Expansionspläne in der DACH-Region, insbesondere in Städte mit 500.000 bis einer Million Einwohner. Robin Schmitt/Elena Schönhaar
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Der Schadensfall
Der graumelierte Anzug wird nach der Reinigung vom Kunden wegen Verfärbung reklamiert. Fotos: Himmelsbach
Hier ist der Farbunterschied deutlich zu sehen. Ursache: Sakko und Hose bestehen aus unterschiedlichem Gewebe.
Anzug verfärbt
Materialkennzeichnung gibt Aufschluss Ein Kunde gibt einen grauen Anzug in der Textilreinigung zur Auffrischung ab. Nach erfolgter Reinigung hat sich das Sakko bläulich verfärbt. Der Kunde reklamiert und schaltet einen Antwalt ein. Ein Sachverständigengutachten klärt den Fall: Der Reiniger ist nicht schuld und der Anzug eigentlich kein Anzug.
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m März des Jahres gekauft und im Juni zur Textilreinigung gebracht. Ein graumelierter Anzug eines graumelierten Kunden soll „aufgefrischt“ werden.
Schadensbild Nach der Reinigungsbehandlung ist das Sakko bläulich verfärbt, wie man auf der gut ausgeleuchteten Ladentheke deutlich erkennen kann. Der Kunde, sachlich, kühl und distanziert, sucht nicht das Gespräch, sondern wendet sich sofort an einen Anwalt. Dieser fordert Schadensersatz und zusätzlich die Erstattung der Reinigungskosten sowie der Kosten für seine Bemühungen in dieser Angelegenheit. Binnen zehn Tagen soll der Gesamtbetrag überwiesen sein, andernfalls, so droht der An-
walt, wird er seinem Mandanten raten, seine Ansprüche gerichtlich geltend zu machen. Die Textilreinigung ist der Meinung, alles richtig gemacht zu haben, und vermutet, dass die Gewebe aus unterschiedlichen Stoffchargen zu Hose und Sakko verarbeitet wurden. Schließlich handelt es sich auch bei industriell gefertigten Geweben nicht um endlose Stoffe. Auch dort endet eine Bahn beispielsweise nach 500 m und eine neue beginnt. Sofern die Produktionsstraßen der Spinnerei, Weberei und Veredelung gut eingestellt sind, erhält man pro Charge ein weitestgehend einheitliches Produkt. Bahnen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit differierenden Einstellungen, einer abweichenden Wasserqualität oder dem Farbstoff ei-
nes anderen Chemlieferanten gefärbt werden, können Abweichungen in der Farbgebung zeigen. Aufgrund dieser verschiedenen Einschätzungen beider Parteien wird ein öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Textilreinigerhandwerk mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt.
Schadensanalyse Bei der Durchmusterung der Teile zeigt sich, dass beide Teile aus unterschiedlichen Geweben bestehen, die sich zwar ähnlich sind, jedoch einen deutlichen Farbunterschied aufweisen. Obwohl die Material- und Pflegekennzeichnung – gesetzeswidrig – bereits nach dem ersten ReinigungsproR+W Textilservice 4 | 2018
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Schadensfall
zess kaum noch lesbar ist, kann auf dem Etikett der Hose abgelesen werden: „Oberstoff: 60 Prozent Schurwolle, 30 Prozent Polyester, 2 Prozent Elastan.“ Die noch sehr gut lesbare Materialkennzeichnung des Sakkos lautet: „Oberstoff: 53 Prozent Polyester, 44 Prozent Schurwolle, 3 Prozent Elastan.“ Deshalb handelt es sich bei diesem Schadensfall formal nicht um einen Anzug, sondern lediglich um eine Kombination aus zwei fast gleich aussehenden Bekleidungsstücken.
Schadensklärung Eine Verfärbung, wie sie der Kunde reklamiert hat, liegt in diesem Fall nicht vor. Typisch für Verfärbungen ist die unterschiedliche Intensität der Farbaufnahme, wenn beispielsweise nur das Sakko gereinigt oder nassgereinigt wurde. Dies ist hier nicht festzustellen. In seltenen Fällen zeigt sich sowohl im innenliegenden als auch am außenliegenden Stoff eine einheitliche Farbaufnahme bei Verfärbungsprozessen. Ein Lichtschaden liegt ebenfalls nicht vor, da auch die dem Licht abgewandten Stellen die jeweilige gleiche Farbgebung wie die dem Sonnenlicht ausgesetzten Stoffpartien aufweisen. Da der Reklamationsgrund entspre-
chend den Kundenangaben noch innerhalb der zweijährigen Gewährleistungsfrist aufgefallen ist, kann die Reklamation mit Erfolgsaussichten beim Einzelhändler vorgebracht werden. Die Farbabweichung ist, je nach Lichtverhältnissen, deutlich erkennbar. Sie kann durch die korrekte Bearbeitung in der Textilreinigung deutlicher hervorgetreten sein, da nicht reinigungsbeständige Ausrüstungschemikalien im Rahmen der Reinigungsbehandlung abgetragen worden sein können. Ein Verschulden der Reinigung liegt laut dem Sachverständigen jedenfalls nicht vor.
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Bemerkenswertes zum Fall Material- und Pflegekennzeichnungen enthalten in kompakter Form wichtige Informationen. Auch wenn sie nicht immer korrekt sind, geben sie doch in vielen Fällen entscheidende Hinweise zur Klärung von Schadensursachen wie auch bei diesem Schadensfall. www.sv-himmelsbach.de
Gerichtliche Klärung Wie gut, dass die Reinigung mit dem Kunden eine Gutachterkostenregelung getroffen hatte. Die Vereinbarung beinhaltet, dass die Kosten für das Gutachten – wie im Falle gerichtlicher Auseinandersetzungen üblich – zu Lasten der unterliegenden Partei gehen. Der reklamierende Endkunde muss in diesem Fall also vereinbarungsgemäß sowohl die Anwaltskosten als auch die Kosten für die Erstellung des Sachverständigengutachtens tragen. Ob er diese Beträge vom Einzelhändler
Dipl.-Betriebswirt (BA) Meinrad Himmelsbach ist Textilreinigermeister und von der Handwerkskammer Freiburg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger. Foto: privat
erstattet bekommt, darf zumindest angezweifelt werden. Meinrad Himmelsbach
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Mittendrin Facebookpost des Monats Die Wäscherei Düren in Bonn-Bad Godesberg hat auf ihrer Facebookseite Fotos zur Bearbeitung eines ganz besonderen Textils gepostet: Die 100 Jahre alte Tischdecke war bei den Profis in besten Händen. In der Wäscherei Düren wird garantiert, dass die Wäsche getrennt von anderer Kundenwäsche gewaschen wird. Aus diesem Grund arbeitet der Betrieb ausschließlich mit Waschmaschinen, deren Fassungsvermögen 5 bis 13 kg nicht überschreiten. Das anschließende Bügeln erfolgt von Hand. www.facebook.com/ Wäscherei-Düren-1520440077989202/
Wäsche Wäsche ist von des Menschen Umäußerung Das Innerste, also das Feinste, Und sollte immer das Reinste Sein, wie im Menschen selber die Seele. Was immer ihr fehle, Die Sauberkeit fehle ihr nie. Und schön und schöner, wenn außerdem sie Noch Wohlgeschmack, einen freien Geist Und das Verständnis für neueste Zeit Und für die Gesetze der Ewigkeit Beweist. Wie doch die innersten Blättchen der Blüten Die innigsten sind. Wäsche sollst du wie dein Gewissen Und wie dein Kind Peinlich pflegen und zärtlich behüten. Joachim Ringelnatz
Entwickelt, um zu liefern. Ist das auch was für die Wäscherei? Das Start-up Nuro hat einen autonomen Lieferwagen namens „Nuro R1“ vorgestellt. Das futuristische Gefährt soll Wäsche, Lebensmittel und andere Waren besonders schnell und einfach von A nach B bringen. Die Gründer versprechen sich davon, Transportkosten stark zu senken. Denn der Wagen soll sich ohne menschliche Hilfe sicher im Straßenverkehr zurechtfinden und Waren bis zu 110 kg bis zur Haustür der Kunden fahren. Diese können den Lieferwagen, der etwa halb so groß wie ein gewöhnlicher PKW ist, mit Hilfe einer App öffnen und ihre Bestellung entnehmen. Entwickelt wurde der „Nuro R1“ von Dave Ferguson und Jiajun Zhu. Die beiden sind ehemalige Google-Ingenieure und Experten in Sachen autonomes Fahren. 18 Monate Arbeit haben sie in die Entwicklung gesteckt. Ziel war es von Beginn an, den lokalen Handel zu transformieren und an eine moderne Welt anzupassen. „Wir leben in besonderen Zeiten mit enormen Fortschritten in der Robotik, künstlichen Intelligenz und Rechenleistung, sodass Produkte und Dienstleistungen vorstellbar sind, die vor gerade einmal zehn Jahren noch nicht möglich erschienen”, erklärt Zhu. www.nuro.ai R+W Textilservice 4 | 2018
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Antibiotikaresistente Erreger in Haushaltsgeräten
Gefährliche Keime in Waschmaschinen? Die Fakultät Life Sciences der Hochschule Rhein-Waal prüfte Wasch- und Spülmaschinen aus privaten Haushalten hinsichtlich Hygiene. Die beruhigende Nachricht: Hinweise auf eine direkte Gesundheitsgefährdung bestehen nicht. Doch man muss auch etwas dafür tun. In Kooperation mit dem medizinischen Versorgungszentrum Dr. Stein + Kollegen aus Mönchengladbach untersuchte die Arbeitsgruppe „Hygiene und Mikrobiologie“ die Haushaltsgeräte auf antibiotikaresistente Keime. Im Fokus der Untersuchungen standen neben Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Stämmen (MRSA) auch von Bakterien gebildete Enzyme, sogenannte Beta-Laktamasen. Diese Enzyme sind in der Lage, verschiedene Antibiotika wie Penicilline oder Carbapeneme zu zerstören und unwirksam zu machen.
Höhere Temparatur beseitigt Keime Während MRSA in den Hausgeräten nicht nachgewiesen werden konnten, waren Wasch- und Spülmaschinen häufiger als erwartet von Beta-Laktamase-bildenden Mikroorganismen besiedelt. Etwa 96 Prozent der Spülmaschinen waren davon betroffen. Bei den Waschmaschinen wurden die Hygieniker in 79 Prozent der untersuchten Geräte fündig. Um die Wirkung von Waschvorgängen auf resistente Keime zu überprüfen, versah die Arbeitsgruppe in einem weiteren Schritt Baumwollteststoffproben mit nicht resistenten sowie resistenten Bakterienstämmen. Sie ließen die Proben in Waschgängen sowohl mit als auch ohne aktivierte Sauerstoffbleiche und bei Temperaturen zwischen 20 und 50 °C durchlaufen. Ein Waschgang bei höheren Temperaturen konnte die Verunreinigung durch die Keime zu nahezu 100 Prozent beseitigen. Generell fiel die Reduktion bei den resistenten Bakterien etwas geringer aus.
Die Fakultät Life Sciences der Hochschule Rhein-Waal untersuchte Waschmaschinen auf antibiotikaresistente Keime. Foto: Dirk Bockmühl
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Waschmaschinen regelmäßig reinigen „Die Ergebnisse legen keinesfalls eine direkte gesundheitliche Gefährdung durch die Haushaltsgeräte nahe, allerdings ist es sinnvoll, Wasch- und Spülmaschinen regelmäßig zu reinigen und nicht ausschließlich Niedrigtemperaturprogramme zu nutzen“, rät Prof. Dr. Dirk Bockmühl, Professor für Hygiene und Mikrobiologie an der Hochschule Rhein-Waal und Leiter der Studie. „Antibiotikaresistente Bakterien können den üblichen Waschbedingungen zwar besser standhalten als nicht resistente Stämme, aber höhere Temperaturen und der Einsatz von Waschmitteln mit Sauerstoffbleiche können selbst diese Keime sicher entfernen“, so Bockmühl weiter. Die Studie empfiehlt daher, dass in Haushalten mit Säuglingen oder zu pflegenden Angehörigen regelmäßig Waschprogramme von mindestens 40 °C in Zusammenhang mit pulver- oder perlenförmigen Vollwaschmitteln genutzt werden sollten. www.hochschule-rhein-waal.de
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Mangel-, Bügel-, Finishtechnik
Warener Waschfee
Neue Mangeltechnik bringt mehr Produktivität Bis zu 800 Großteile pro Stunde. Das schafft die Warener Waschfee mit einer neuen Mangelstraße. Die Anlage ist softwaregesteuert. Die Vernetzung bietet neben Prozesskontrolle auch eine Datenauswertung hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, wie Geschäftsführer Dirk Müller beim Vor-Ort-Besuch von R+WTextilservice erläutert hat. Früher konnten Großteile nur einbahnig gemangelt werden. Auf der neuen „Kannegiesser Highpower EMT Synchro“ mit drei Eingabestationen würden jetzt großformatige Bettlaken einbahnig quer, Bettbezüge aber längs in zwei Bahnen bearbeitet, so Müller. Da im Mangelsaal der Platz begrenzt ist, musste die Trockenfaltmaschine (TFS II) zusammen mit Kannegiesser in akribischer Maßarbeit angepasst werden.
Große Posten Flachwäsche
Für die Längseingabe großer Teile wird die Eingabestation mit bis zu drei Mitarbeiterinnen besetzt.
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or gut zwei Jahren wurden in der Warener Waschfee GmbH & Co. eine neue Drei-Roller-Mangelstraße sowie eine Trockenfaltmaschine mit Stapelanlage von Kannegiesser installiert. Dank innovativer Technik haben sich die Effizienz und die Produktivität in dem Betrieb in Waren (Müritz) wesentlich verbessert, wie Geschäftsführer Dirk Müller berichtet.
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In der Großwäscherei bearbeiten mehr als 50 Mitarbeiter täglich bis zu 12 t Wäsche für Rehakliniken, Pflegeeinrichtungen, die Hotellerie und die Gastronomie. Mit 60 Prozent habe Mietwäsche den größeren Anteil an der Auftragsdecke – darunter große Posten Bett- und Frotteewäsche sowie Tischtücher, Servietten etc., erklärt der Geschäftsführer. Da in Drei-Roller-Mangeln die Mangelbänder Abdrücke hinterlassen, werden hochwertige Tischwäsche und Kopfkissenbezüge auf einer Ein-Roller-Mangel mit Handauflage – ebenfalls von Kannegiesser – bearbeitet. Die neue Mangelstraße zeichnet sich durch eine höhere Leistungsfähigkeit gegenüber dem Kannegiesser-Drei-Roller einer früheren Generation, auf dem in der Vergangenheit gemangelt wurde, aus: „Wir können jetzt bis zu 800 Großteile pro Stunde bearbeiten“, erläutert Müller. Möglich machen dies eine höhere Geschwindigkeit, insbesondere aber die Arbeitsbreite von 3,50 m, die eine Quereingabe auch großformatiger Wäschestücke mit einer Länge bis zu 3,30 m erlaubt. Ein weiterer Vorteil: „Früher musste jedes Teil durch zwei Mitarbeiterinnen synchron eingelegt werden. Das war mitunter sehr anstrengend“, erinnert sich der Geschäftsführer. Jetzt erfolgt die Eingabe durch jeweils eine Mitarbeiterin pro Teil. Die Synchro-Klammern leiten es auf die Vakuumablegeleiste über. Nach dem Mangelprozess wird es bei gleicher Geschwindigkeit in die Faltmaschine überführt. Sollen Großteile in kleineren Posten gemangelt werden, kann die Eingabestation auch auf Handauflage umgestellt werden. Auf Grund der hohen Eingabegeschwindigkeit ist im Gegensatz zur vorherigen Mangel eine Sichtkontrolle kaum möglich. Mit weniger als zwei Prozent sei die Reklamationsquote aber sehr gering, sagt Müller. R+W Textilservice 4 | 2018
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Mangel-, Bügel-, Finishtechnik
Dirk Müller freut sich über die gesteigerte Effizienz und Produktivität durch die neue Mangeltechnik.
Flexibilität ist bei der Warener Waschfee wichtig: Für kleinere Posten kann die Eingabestation der Mangelstraße von den Mitarbeitern auf Handauflage umgestellt werden. Fotos: Wylegalla
Großteile ein- oder zweibahnig falten
Tischwäsche und Kleinteilen. Auf der Stapelanlage können Posten mit bis zu zehn Teilen gestapelt werden. Die gesamte Anlage wird durch Software von
Auf der neuen Hochleistungsfaltmaschine mit Stapelanlage werden Großteile ein- oder zweibahnig gefaltet. Gegebenenfalls können hier aber auch Kleinteile in mehreren Bahnen bearbeitet werden. Durch ein Welle-Gurt-Prinzip wird der Faltprozess automatisch an die jeweilige Artikeldicke angepasst. Je nach Bahnigkeit sind bis zu drei Kreuzfaltungen möglich. Die automatische Faltspaltanpassung erlaubt die Bearbeitung eines breiten Artikelspektrums von Laken und Bezügen in allen Größen bis zu
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Prozesse gut kontrollieren und auf Störungen – zum Beispiel einen Mangelbandriss – sofort reagieren“, erklärt Müller. Darüber hinaus sei nach Aus-
Durch die Vernetzung können wir bei Störungen sofort reagieren. Dirk Müller, Geschäftsführer der Warener Waschfee
Kannegiesser gesteuert und überwacht. So können die Daten sowohl im Mangelsaal als auch in der Geschäftsleitung jederzeit eingesehen werden. „Durch die Vernetzung können wir die
wertung der Daten jederzeit eine Überprüfung der Prozesse auf ihre Wirtschaftlichkeit möglich. Reinhard Wylegalla www.warener-waschfee.de
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Mangel-, Bügel-, Finishtechnik
Multimatic
Finishen – das „Happy End“ der Textilpflege Der Finishbereich ist in doppelter Hinsicht entscheidend für den Erfolg einer Textilreinigung: Er beeinflusst sowohl die wahrgenommene Qualität der Dienstleistung als auch die Kostensituation. Kunden nehmen das Finishergebnis als Erstes wahr. Wenn dieses nicht stimmt, entsteht ein schlechter erster Eindruck – und auf Dauer ein Umsatzverlust. Außerdem entstehen beim Finishen etwa 50 Prozent der Gesamtkosten der Dienstleistung Textilpflege, davon sind ein wesentlicher Teil Personalkosten, rechnet Maschinenanbieter Multimatic vor. Mit den Finishgeräten des Unternehmens aus Melle sollen Textilreinigungen ihre Bügelqualität sicherstellen können. Zudem erleichtern sie die nachträgliche handwerkliche Finisharbeit und senken so die Personalkosten, verspricht Multimatic. Mit den Bügeltischen, Garderobenformern, Hosentoppern, Kittel- und Hemdenfinishern des Anbieters sollen hohe Stückleistungen bei erstklassiger, langlebiger Finishqualität erzielbar sein. Außerdem weiß man in Melle: Beim Vorfinishen nassgereinigter Garderobe sind Spann- und Streckvorrichtungen wichtig, denn das Wasser hat die Fasern quellen lassen. Außerdem wurden sie beim Schleudern und Trocknen stärker verformt als beim Reinigen im Lösungsmittel. Die folgenden Innovationen machen Multimatic zufolge die maßgeblichen Unterschiede. Computersteuerung: Sie soll einfach zu bedienen und zu parametrieren sein sowie automatisch konstante Arbeits-
Die Computersteuerung soll konstante Arbeitsabläufe gewährleisten. Fotos: Multimatic
Durch Wärmerückgewinnung ist der Bediener einer geringeren Arbeitsplatztemperatur ausgesetzt.
abläufe gewährleisten. Für jedes Material, jede Größe und Schnittform gibt es laut Multimatic das passende Programm. Handsteuerung für Sonderfälle sei jederzeit möglich, ebenso die Erfassung von Stundenleistung. Absaugung im Bereich der Büste: Diese Funktion ist beim Hochleistungsfinisher 484 nicht mehr erforderlich, da speziell konstruierte Patschen das schnelle und glatte Aufziehen des Hemds auf die Büste ermöglichen sollen. Dadurch kühle die Büste nicht mehr aus und es werde zusätzlich neben der Kondensatdoppelnutzung Energie eingespart. Beheizte Andruckleiste: Sie soll an Hemden, Universal- und Kittelfinishern ein glattes, perfektes Finishen der Knopf- und Knopflochleiste gewährleisten. Außerdem verhindere sie das Knittern, senke die Trockenzeit und steigere die Finishqualität. Manschettenschlitzpatschen: Dieses Detail am MaxiShirty ist mit Dampf bzw. elektrisch beheizt. Sie werden nicht angepresst, sondern liegen mit einem
Die beheizte Andruckleiste sorgt laut Multimatic für ein perfektes Finish.
In der geschlossenen Kabine kann die Wärmeenergie besser genutzt werden.
so geringen Abstand über der Manschette, dass sie – so die Erfahrung von Multimatic – helfen, die Feuchtigkeit aus den mehrlagigen Stofflagen (Zuschnittteile) schneller zu verdampfen und die Oberfläche sanft zu glätten. Wärmerückgewinnung: Beim MaxiMulti-Shirty wird die ausgeblasene Heißluft an einer energetisch optimalen Stelle in der Nähe der Büste angesaugt und ein Teil der Wärmeenergie wieder in den Trocknungskreislauf eingebracht. Zudem ist der Bediener einer geringeren Arbeitsplatztemperatur ausgesetzt, so Multimatic. Energiedoppelnutzung: Eine Nutzung der Kondensatwärmeenergie soll bei den Hemdenfinishern Shirty 484 und 435 zu höheren Finishleistungen, mehr Qualität und zu einem noch niedrigeren Energieverbrauch führen. Saug-/Blas-Funktion an Bügeltischen: Sie ermöglicht nach Unternehmensangaben schnelles, glanzloses Handbügeln auch bei empfindlicher Ware. Für spezielle Garderobe gebe es die Option einer Unterdampffunktion, um die Textilien komplett ohne Druck zu formen. Geschlossene Kabine der Finisheräte: Beim Doppelfinisher (Formfinisher und Hosentopper) sowie beim Hochleistungsdoppelhemdenfinisher RO 882 verfügt die Kabine über eine Wärmerückhaltung im Innenraum. Das bedeutet dem Anbieter zufolge eine bessere Nutzung der Wärmeenergie, eine Leistungssteigerung sowie eine Verbesserung des Raumklimas und Geräuschminderung. www.multimatic.de
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Mangel-, Bügel-, Finishtechnik
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Eco Impact
Hemdenfinisher auch für Damenblusen Es gibt Neuerungen auf dem Markt der Bügelgeräte: Die Eco Impact Bügelsysteme GmbH in Haan bietet eine optimierte Version des Hemdenfinishers an. Mit Hilfe einer neuen Schulterverstellung können nun auch Damenblusen gefinisht werden, verspricht das Unternehmen. Mit dem Hemdenfinisher sollen sich pro Stunde etwa 25 bis 30 Hemden oder Blusen einfach und effizient bügeln lassen – und dies ohne zusätzliche Kragenund Manschettenpresse. Durch die einfache Bedienung sei die Anlernzeit des Personals kurz. Die ergonomische Körperhaltung beim Bedienen des Finishers erleichtere den Mitarbeitern die körperliche Arbeit. Gegenüber Handarbeit können mit dem Finisher rund 50 Prozent der benötigten Zeit eingespart werden, so der Anbieter. Der Hemdenfinisher sei zudem führend im Bereich Energie- und Kosteneinsparung. Durch die Wärmerückgewinnung im Luftkanal soll weniger Energie benötigt werden und die Wärmeentwicklung im Raum sei geringer. Kleine Reparaturen können laut Unternehmen vor Ort durchgeführt wer-
Der Hemdenfinisher von Eco Impact mit der neuen Schulterverstellung für das Finish von Damenblusen. Foto: Eco Impact
den; eine Ersatzteilversorgung durch die Eco Imapct Bügelsysteme GmbH sei dauerhaft gewährleistet. Alle Bügelgeräte der Eco Impact Bügelsysteme GmbH
werden nach Unternehmensangaben in Deutschland hergestellt und können in Haan besichtigt und getestet werden. www.eco-impact.de
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Mangel-, Bügel-, Finishtechnik
Veit
Kunden schätzen perfekt gepresste Hemden
Mit der Veit Hemdenpresse 8900 soll auch die Bearbeitung von Slimline-Hemden möglich sein. Foto: Veit
Nähte sorgen. Die neue, optionale Manschettenfaltenpresse ermögliche ein Topfinish der Ärmel. Die Pressplatten fahren schräg nach unten auf den Büstenkörper. Das eingegossene Heizsystem soll eine gute Temperaturverteilung und Energieeinsparung zur Folge haben. Das Hemd wird während des Pressvorgangs nach unten gestreckt. Es können Kurz- und Langarmhemden bearbeitet werden, so Veit. Die „Veitouch“-Steuerung hat ein als Touchscreen steuerbares 5,7 Zoll großes Farbdisplay mit allen wichtigen Funktionen und Parametern auf einen Blick. Darüber hinaus seien Programme abspeicherbar und bei Bedarf aufrufbar. Für Service und Wartung können die Funktionen über das Display manuell gesteuert werden. Somit sollen im Servicefall eventuell defekte Bauteile schnell lokalisiert werden können. Der Veit-Fernzugriff zur Ferndiagnose und Zustandsabfrage ist laut Hersteller mitenthalten. Abgerundet wird das Veit-Konzept durch professionelle Schulung. www.veit.de
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Info Pay per Piece (PPP) Stellen Sie sich vor, sie müssen ein Finishgerät nur dann bezahlen, wenn Sie es auch benutzen! Bei Veit heißt das Konzept „Pay per Piece“ (PPP). Was passiert bei diesem neuen Abrechnungssystem? Täglich werden die Stückzahlen erfasst; anhand des Zählerstandes erfolgt eine Übermittlung der Stückzahlen über das Internet zur Veit GmbH. Anhand dieses Zählerstandes errechnet Veit die tägliche Miete des Hemdenfinishers. Der Veit-Kunde zahlt also nur pro produziertem Hemd. Der Fernzugriff zur Ferndiagnose und Zustandsabfrage ist mit enthalten, so das Unternehmen. Damit sollen Fehlerdiagnosen, Service und Updates gleich online durchgeführt werden können. Der Textilreiniger sei auch online in der Lage, den Zählerstand abzufragen. Für eine absolute Planungssicherheit seien die gesamte Wartung und Reparatur der Anlage während der Laufzeit auch noch enthalten, verspricht Veit.
Walzenlängen:
Illustration: G. Korge
Die Veit GmbH aus Landsberg am Lech ist einer der international führenden Hersteller von Maschinen und Anlagen im Bereich der Bügeltechnik, Pressen und Aufbereiten von Bekleidung. Neben den bekannten Saug-und-Blas-Bügeltischen der Reihen Varioset und Varioline bietet das Unternehmen weitere Technik, darunter Hemdenfinisher, Tunnelfinisher usw. Veit 8900 Kragen-/Manschettenpresse: Die Dreikopfpresse mit ihrem speziell ausgeformten Oberschuh soll ein ausgezeichnetes Finishergebnis bringen. Die vertikale Schließbewegung wird mit einem Fußschalter ausgelöst. Das Softbezugssystem verhindert nach Herstellerangaben unnötige Abdrücke und Knopfbrüche. Die kompakte Bauweise spare zudem Platz. Veit Hemdenpresse 8900: Das Finanzierungskonzept PPP (siehe Kasten) ist laut Veit jetzt auch mit der Hemdenpresse 8900 möglich. Ein gepresstes Hemd hat einen besseren Stand als ein normal gefinishtes Hemd. Viele Kunden des Hemdenservice mögen dies, so die Erfahrung der Finishexperten bei Veit. Mit der neuen Pressplattengeometrie der Veit 8900 soll es auch im Bereich des Rückens Topergebnisse geben – egal ob das Hemd über eine Mittelfalte oder zwei Seitenfalten verfügt. Auch ein Slimline-Hemd sei jetzt möglich. Als eine der wenigen Pressen im Markt verfügt die Veit 8900 dem Hersteller zufolge über eine Höhenverstellung der Ärmelspanner. Diese verbessere das Ergebnis und die Qualität; Nachbügeln entfalle. Ärmelspanner für Kurz- und Langarmhemden sind laut Veit serienmäßig. Das Hitzestaublech soll für eine schnelle Trocknung der
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Fintec
Polos formstabil und ohne Höcker aufbügeln Die Devise der Fintec Textilpflege GmbH lautet „Maßarbeit im Prozes“. Für einen sicheren, reibungslosen Formteiletransport innerhalb des ganzen Prozesses soll der Fintec-Spezialbügel sorgen, jetzt auch für Polos und T-Shirts. Er ist wie alle Module im Vario-System mit Anlagen anderer Markenanbieter kompatibel, verspricht Fintec. Das leidige Thema in vielen Wäschereien heißt „Höckerbildung“. Die sogenannten Höcker bilden sich bei der Bearbeitung von Polos und T-Shirts, die auf herkömmlichen Bügeln „aufgebügelt“ und gefinisht werden. Bisher hatten Wäschereien die Wahl, diese leichten Warenarten manuell nachzubearbeiten oder Reklamationen zu riskieren. Damit soll jetzt Schluss sein. Mit dem neuen Bügel sollen sich Wäschereien viele arbeitsintensive Schritte sparen und eine
höhere Effektivität bei gesteigerter Kundenzufriedenheit erreichen. Von dem Fintec-Spezialbügel profitieren dem Unternehmen zufolge nun alle Betriebe, die mit einem Fintec-Bügel arbeiten oder einem Markenprodukt, das sich aufgrund seiner Bauart ebenfalls mit den flexiblen Schulterelementen nachrüsten lässt. Denn die Passform des Bügels entscheide letztendlich über die Gesamtqualität aller Formteile, betont Claudia Pollauf, Geschäftsführerin der Fintec Textilpflegesysteme GmbH: „Der Bügel führt jedes Teil durch den gesamten Prozess, von der Warenaufgabe an der Aufbügelstation bis hin zur maschinellen Faltung und Sortierung. Der Vario-Spezialbügel ist ein echter Allrounder.“ Mit nur wenigen Handgriffen lasse er sich mit den neuen Schulterelementen nachrüsten. Das Handling
Der Fintec-Vario-Automatikbügel in der Spezialausführung für T-Shirts. Foto: Fintec
durch die wahlweise Chipmontage links oder rechts sei einfach. „So ermöglichen wir ein waren- und materialgerechtes Aufbügeln und einen kontinuierlichen Durchlauf der Ware: vom superleichten T-Shirt bis zur schweren Latzhose“, so die Fintec-Chefin. www.fintec-gmbh.de
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Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme
Folien oder Kleiderbügel fallen unter das neue Verpackungsgesetz.
Foto: devaul – stock.adobe.com
Neues Verpackungsgesetz ab 2019
Mehr Recycling ist das Ziel Die Deutsche Bundesregierung will Verpackungsmüll reduzieren und Recycling fördern. Mit dem 1. Januar 2019 trtitt deshalb ein neues Verpackungsgesetz in Kraft. Was Textilpflegebetriebe wissen sollten.
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eniger Verpackungsabfälle, mehr Wiederverwertung und zusätzliche Anreize für ökologische Verpackungen – das sind die Ziele des neuen Verpackungsgesetzes. Das „Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die hochwertige Verwertung von Verpackungen“, kurz Verpackungsgesetz oder VerpackG, wird am 1. Januar 2019 in Kraft treten und die derzeit geltende Verpackungsverordnung ablösen. Dieses Gesetz gilt auch für Verpackungen, die in der professionellen Textilpflege verwendet werden. Dazu zählen u.a. Kleiderbügel oder Kunststofffolie
für gereinigte Bekleidung (siehe hierzu VerpackG Anlage 1 Verpackungskriterien und -beispiele). Ob Verkaufs-, Service-, Versand- oder Umverpackung – all diese Verpackungen sind im dualen System beteiligungspflichtig. Das heißt: Um sicherzustellen, dass in Umlauf gebrachte Verpackungen zurückgenommen und wiederverwertet werden können, müssen sich Hersteller von Verpackungen an einem dualen System beteiligen. Solch ein System ist mit der Aufgabe betraut, die Verpackungen zurückzunehmen und wiederzuverwerten. Das wohl bekannteste System in Deutschland ist „Der Grüne Punkt – Duales System
Deutschland GmbH“. Die Rücknahmeund Verwertungspflichten sind nicht neu – sie waren bereits in der VerpackV enthalten. Das VerpackG verschärft die Regelung aber und weitet die zu erzielenden Verwertungsquoten aus.
Duale Systeme müssen höhere Quote erreichen Die von Industrie und Handel finanzierten dualen Systeme müssen zukünftig deutlich höhere Recyclingquoten für die bei ihnen lizenzierten und von ihnen erfassten Verpackungen erreichen. So steigt z.B. die (Fortsetzung auf Seite 38) R+W Textilservice 4 | 2018
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Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme
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Kurzinterview Stefan Rauner, Geschäftsführer REWAKON GmbH
Müllvermeidung, mehr Transparenz, aber auch höhere Kosten Die REWAKON GmbH ist einer der führenden Fachgroßhändler in der Branche und liefert Produkte im Bereich des Verbrauchsmaterials und Zubehörs für Textilreinigungen und Wäschereien. Im Portfolio stehen u.a. Drahtbügel, Folien, Waschmittel und Verpackungsmaterialien wie Einschlagpapier und Tragetaschen. Geschäftsführer Stefan Rauner erläutert im Interview, welche Auswirkungen das neue Verpackungsgesetz auf die Textilpflegebranche hat. R+WTextilservice: Das neue Verpackungsgesetz tritt am 1. Januar 2019 in Kraft. Müssen sich Textilpflegebetriebe in Deutschland auf gravierende Änderungen einstellen? Stefan Rauner: Das Verpackungsgesetz ist der Sache nach ja nicht ganz neu. Denn auch nach der alten Verpackungsverordnung bestand die Pflicht, die in Umlauf gebrachten Verpackungen bei einem dualen System lizenzieren zu lassen. Daran hat sich aber nicht jeder inverkehrbringer gehalten. Durch
die neu geschaffene Zentrale Registrierungsstelle wird das aber nun überwacht und ist auch von jedem einsehbar. Hier gilt jetzt der Grundsatz: „Gleiches Recht für alle“, was wir nur unterstützen können. Was die Meldung bei der Zentralen Stelle betrifft, so sind die Textilreinigung und die Wäscherei als letzter Inverkehrbringer von Verpackungsmaterialien nicht in in jedem Fall betroffen. Nur wenn der Betrieb als Hersteller oder Importeur von Verpackungsmaterialien gewertet wird, muss er sich dort registrieren lassen. In jedem Fall werden die Verpackungsmaterialien für die Reinigung oder Wäscherei teurer, nämlich um die Lizenzgebühren, die die Zulieferer an die dualen Systeme zahlen müssen. Was bedeutet für Sie als Zulieferer von Verpackungsmaterial das neue Verpackungsgesetz? Für uns als Zulieferer bedeutet es erst einmal deutlich mehr Aufwand für alle
Verpackungsprodukte, die aus dem Ausland importiert werden. Da zählen wir dann nämlich zu den sogenannten Herstellern von Verpackungsmaterialien. Daher besteht für uns auch eine Registrierpflicht bei der Zentralen Stelle. Außerdem müssen wir auch die Produkte, welche wir bei deutschen Herstellern kaufen, alle neu kalkulieren, da auch unsere deutschen Zulieferer die Produkte um die zu zahlende Lizenzgebühr verteuern. Halten Sie das neue Verpackungsgesetz für sinnvoll? Die Idee der Müllvermeidung ist natürlich grundsätzlich zu unterstützen. Auch wir setzen mit verschiedenen wiederverwendbaren Verpackungssystemen darauf und haben einiges dazu in unserem Angebot. Leider ist der zu erwartende Verwaltungsaufwand eine weitere Belastung neben den vielen bereits bestehenden Auflagen und Meldungen, die jedes Unternehmen schon jetzt zu erfüllen hat.
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Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme
Das neue Verpackungsgesetz soll das Recycling fördern. Foto: JiSign, Fotolia.com
(Fortsetzung von Seite 36) Recyclingquote für Kunststoffverpackungen von bisher 36 Prozent bis zum Jahr 2022 auf 63 Prozent. Bei Metall, Glas und Papier erhöht sich die Quote auf 90 Prozent. Zum ersten Mal seit den 1990er Jahren werden die Recyclingziele damit verändert. Außerdem sind laut Bundesumweltministerium bei den Lizenzentgelten der dualen Systeme ökologische Aspekte stärker zu berücksichtigen. Hersteller sollen somit Anreize erhalten, bei der Gestaltung von Verpackungen das Recycling bzw. „Ökodesign“ zu berücksichtigen. Zudem werden Mehrwegverpackungen besonders gefördert.
Registrierungspflicht für Hersteller Hersteller systembeteiligungspflichtiger Verpackungen sind künftig ver-
pflichtet, sich vor dem Inverkehrbringen dieser Verpackungen bei der „Zentralen Stelle“ registrieren zu lassen. Diese Behörde ist ein Grund, warum es ein neues Gesetz gibt und eine wiederholte Novellierung der Verpackungsverordnung nicht ausreicht. Die Zentrale Stelle soll für mehr Kontrolle, einen besseren Vollzug sowie fairen Wettbewerb sorgen. Sie soll von den Produktverantwortlichen, also Industrie und Handel, finanziert werden und dient als Registrierungs- und Standardisierungsstelle. Die Zentrale Stelle wird Hersteller systembeteiligungspflichtiger Verpackungen vor Inverkehrbringen registrieren sowie ein Prüferregister für Sachverständige, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und vereidigte Buchprüfer führen. Das Herstellerregister soll im Internet veröffentlicht werden und für jedermann einsehbar sein. Damit sollen die Transparenz gesteigert und das Unterlassen der Systembeteiligung verhindert werden. Übergangsregeln zum Verpackungsgesetz gibt es nicht. Deshalb ist es ratsam, sich zeitnah mit dem Gesetz zu befassen, da im Vergleich zur aktuell noch gültigen Verpackungsverordnung einige Vorgaben verschärft wer-
Onlinetipp Sauber verpacken Plastiktüten sind schlecht für die Umwelt. Aber sind Papier- oder Stofftaschen wirklich „grüner“? Die EU jedenfalls will den Plastiktütenverbrauch reduzieren. In Deutschland gibt es deshalb eine freiwillige Selbstverpflichtung des Handels und ein neues Verpackungsgesetz. Es tut sich also einiges in Sachen Verpackung und Textilpflegebetriebe sollten auf dem Laufenden sein. Deshalb bietet R+WTextilservice online einen umfassenden Artikel rund um Verpackungen für Textilreinigungen und Wäschereien, den die Redaktion fortlaufend aktualisiert. Reinklicken lohnt sich! Neben Kunststofftüten und entsprechende Beschränkungen sind auch Alternativen ein Thema. Welche Vor- und Nachteile haben Tüten aus Papier, Baumwolle oder biologisch abbaubaren Materialien? Wie funktioniert das System mit einer Pfandtasche aus Baumwolle? Der Onlineartikel gibt Antworten. Auch verschiedene konkrete Lösungen für Textilpflegeunternehmen werden vorgestellt, z.B. wiederverwendbare Kleiderhüllen oder eine Mehrwegkunststofftasche zum Transport der Garderobe. Thema ist auch edles Einschlagpapier mit individuellen Motiven; ebenso wie automatisierte Verpackungslösungen. Abgerundet wird der Onlineartikel mit einigen Best-Pratctice-Beispielen aus der Textilpflegepraxis. www.rw-textilservice.de/verpackung
Gesetzestext VerpackG Auszüge aus dem Verpackungsgesetz (VerpackG), § 3 Begriffsbestimmungen: (9) 1 Inverkehrbringen ist jede entgeltliche oder unentgeltliche Abgabe an Dritte im Geltungsbereich dieses Gesetzes mit dem Ziel des Vertriebs, des Verbrauchs oder der Verwendung. 2 Nicht als Inverkehrbringen gilt die Abgabe von im Auftrag eines Dritten befüllten Verpackungen an diesen Dritten, wenn die Verpackung ausschließlich mit dem Namen oder der Marke des Dritten oder beidem gekennzeichnet ist. (14) 1 Hersteller ist derjenige Vertreiber, der Verpackungen erstmals gewerbsmäßig in Verkehr bringt. 2 Als Hersteller gilt auch derjenige, der Verpackungen gewerbsmäßig in den Geltungsbereich dieses Gesetzes einführt.
den. Jeder, der eine Verpackung als Erster in Verkehr bringt, muss sich bei der neu geschaffenen Zentralen Stelle registrieren.
Anfallstelle Verbraucher, aber auch Gewerbe Am dualen System beteiligt werden müssen alle mit Ware befüllten Verkaufsverpackungen (inklusive Versandund Serviceverpackungen) und Umverpackungen, die nach Gebrauch typischerweise beim privaten Endverbraucher als Abfall anfallen (also z.B. nicht für Waschmittelkanister). Laut VerpackG zählen zu vergleichbaren Anfallstellen aber auch Gaststätten, Hotels, Verwaltungen, Kasernen, Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen, karitative Einrichtungen, Kinos, Opern, Museen, Ferienanlagen oder Sportstadien. Wichtig: Es gibt keine Frei- oder Mindestmengen. Wer seine Verkaufsverpackungen nicht ordnungsgemäß lizenziert, muss mit Strafen rechnen. Bei Verstoß gegen das VerpackG kann ein Bußgeld in Höhe von bis zu 200.000 Euro erhoben werden. Elena Schönhaar R+W Textilservice 4 | 2018
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Textilpflege Kokkinos, Ratingen
Verfügbar zu jeder Tagesund Nachtzeit Lage, Lage, Lage. Diese Immobilienregel gilt auch für die Wahl eines Textilreinigungsstandorts. Die Textilpflege Kokkinos hat die Standorte ihrer Filialen strategisch gewählt und geht auf die Anforderungen der jeweiligen Kunden vor Ort ein. Für eine Filiale in einem Einkaufszentrum gibt es beispielsweise einen Annahme- bzw. Ausgabeautomaten. R+WTextilservice hat das erfolgreiche Familienunternehmen besucht.
An der 24-Stunden-Anlage kann der Kunde seine Garderobe jederzeit abgeben und abholen. Fotos: Jussen
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atingen: Eine Stadt mit gut 90.000 Einwohnern im Speckgürtel von Düsseldorf. Im Herzen des wirtschaftlichen Ballungszentrums Nordrhein-Westfalen gelegen und verkehrstechnisch im Personen- wie Güterverkehr bestens angebunden. Den Schwund einiger traditioneller Industriezweige hat die Stadt durch die Ansiedlung moderner Betriebe wie aus der Dienstleistungs- und Computerindustrie kompensieren können. Mehr und mehr Unternehmen entscheiden sich für den Gewerbestandort Ratingen. Die Stadt verfügt daher über eine vergleichsweise hohe Arbeitsplatzdichte, eine überdurchschnittlich hohe Kaufkraft und viele Berufspendler. Die Entwicklung der Stadt, ihrer Einwohner und Pendler stets im Auge, entwickelt sich auch das Textilpflegeunternehmen Kokkinos kontinuierlich weiter. Ziel ist es, die ganze Stadt strategisch mit der Dienstleistung Textilpflege abzudecken. Die Textilpflege Kokkinos ist ein Familienbetrieb: 1981 gegründet und vom Vater 2009 an die zwei jüngeren der drei Söhne weitergegeben. Bis heute arbeiten Vater, Mutter und die beiden Söhne gemeinsam im Unternehmen. Jedes Familienmitglied hat seine klar definierte Aufgabe.
Standort Ratingen-Homberg Der Hauptbetrieb der Textilpflege Kokkinos ist immer noch da, wo alles anfing: in Ratingen-Homberg. Das Ladengeschäft mit etwa. 75 m2 war zunächst gemietet. Im Jahr 2006 kaufte
die Familie Kokkinos dann die Immobile. Seit der Übernahme des Betriebs durch die beiden Söhne Georgios (Jahrgang 1985) und Christoforos (Jahrgang 1990) ist der Betrieb kontinuierlich vergrößert worden – mittlerweile um das Dreifache. In den Jahren 2009 und 2017 ergab sich für die Brüder die Gelegenheit, die angrenzenden Ladenlokale zu kaufen. Im Wachstum begriffen, bot sich die Investition an und der Standort in Homberg konnte entsprechend wachsen. Auch aus weiteren strategischen Gründen kam ihnen die Option gelegen. Zum einen, da es ihnen wichtig ist, den Hauptbetreib „in den eigenen Händen“ zu haben – also nicht von einem Vermieter abhängig zu sein. Zum anderen hat sich der Standort in Homberg bereits etabliert. Homberg ist ein 1975 eingemeindeter Stadtteil östlich vom Kern Ratingens und geprägt von Einwohnern mit der bereits eingangs erwähnten hohen Kaufkraft, wie Georgios Kokkinos berichtet. Da ihre Kundschaft überwiegend aus Privatpersonen besteht, ist der Bedarf an der angebotenen Dienstleistung dort groß. Aber nicht nur der Bedarf ist groß, auch der Anspruch an die Arbeit. „Wir konnten die Textilpflege Kokkinos in Ratingen als Marke etablieren“, sagt Georgios Kokkinos. Dadurch hat das Unternehmen viele Stammkunden. „Selbst Kunden, die bereits weggezogen sind, nehmen trotzdem den langen Weg zu uns auf sich“, berichtet er.
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Standort Ratingen-Ost Gut eingeschätzt haben die Brüder die Entwicklung des Gewebegebiets Ratingen-Ost und den auf ihre Profession bezogenen, daraus resultierenden Bedarf. Auf dem ehemaligen Balcke-Dürr-Areal hat in jüngster Zeit ein klarer Strukturwandel von der industriellen zur tertiären Nutzung stattgefunden. Ein noch immer stetig wachsendes Gewerbegebiet ist entstanden. Seit 2003 befindet sich dort die Europazentrale des Textilund Modeunternehmens Esprit inklusive Lager und Showroom. Später kam noch der Outlet-Store dazu. Weitere namhafte Firmen wie Hewlett-Packard, Keramag, Mitsubishi Electric Europe, Sun Microsystems sowie TOI TOI & DIXI Sanitärsysteme haben sich mittlerweile dort angesiedelt. Auch mehr und mehr Unternehmen aus Düsseldorf verlagern ihren Standort in die Nachbarstadt. So hat z.B. Coca-Cola 2010 Vertrieb und Marketing von Düsseldorf-Rath nach Ratingen verlegt, ebenso ist 2011 DKV Euro Service mit dem Firmensitz dorthin umgezogen. Viele Geschäftsleute, Einheimische wie Pendler, bieten eine gute Grundlage für das Angebot einer Textilreinigung. So suchte die Familie Kokkinos 2009 im nahe des Industriegebiets gelegenen Einkaufszentrum eine Immobile – und fand eine, die sich für eine kalte Filiale mit 24-Stunden-Annahme- und Abholservice eignet. An der Station kann der Kunde mit einer Karte, personalisiert oder anonym, seine Garderobe zu jeder Tages- und Nachtzeit bringen oder abholen. Per SMS wird ihm zuvor mitgeteilt, wann die Ware fertig ist. Ein hoher Servicegedanke steht im Vordergrund, verbunden mit Rabattfunktionen durch bestimmte Kartentypen.
Standort RatingenTiefenbroich Der Standort Ratingen-Ost ist genau 6,5 km gen Osten vom Hauptbetrieb entfernt. Weitere 6,5 km Richtung Osten von dort gelegen, befindet sich die dritte Filiale der G & C Kokkinos GbR: in Ratingen-Tiefenbroich nahe des Düsseldorfer Flughafens. Diese lauwarme Filiale liegt
Georgios Kokkinos ist es wichtig, die Wünsche seiner Kunden zu kennen, um eine optimale Dienstleistung zu bieten.
in einem Einkaufscenter und deckt dadurch den gegebenen Bedarf des Kundenstroms, der ansässigen Gewerbeeinheiten sowie der angrenzenden Stadtteile Düsseldorfs ab. Diese Filiale wurde 2009 von den Kokkinos’ eröffnet. Derzeit steht eine umfangreiche Sanierung des Einkaufscenters an – inklusive der Filiale der Textilreinigung.
Das Konzept Kokkinos Wie eine Ost-West-Achse ziehen sich die Textilpflegebetriebe der Kokkinos-Brüder durch Ratingen. Ein strategisch klares Konzept ist deutlich erkennbar. Part zwei und drei des Konzepts, die den Erfolg ausmachen, gehen über die Standortfrage hinaus. Georgios Kokkinos bezeichnet Ratingen als „anspruchsvolles Pflaster“. Um dem gerecht zu werden, setzen die Kokkinos’ auf Qualität und Präsenz. Die aus Griechenland stammende Textilreinigerfamilie hat einen hohen Anspruch an ihre Arbeit. „Wir wollen unbedingt dem Qualitätsanspruch der Kunden gerecht werden“, so Georgio Kokkinos. Nur so sei auch die schon erwähnte „Marke“ der Textilpflege Kokkinos zu etablieren. Es gibt ein quasi familieninternes Kontrollsystem: Jedes Teil wird von einem Familienmitglied vor der Pflege begutachtet und kein Teil verlässt das Haus, bevor es nicht ebenfalls von einem Mitglied der Familie endkontrolliert wurde. Dass die gepflegten Teile die Kontrolle auf hohem Niveau bestehen, setzt
voraus, dass die Prozesse dazwischen ebenso fachmännisch und sorgfältig erfolgen. Den Maschinenpark dafür ständig auf dem Stand der Technik zu halten, ist eine der Grundvoraussetzungen. Bezüglich der Technik greifen die Brüder auch gerne auf die Erfahrungen ihres älteren Bruders zurück. Emmanouil Kokkinos (Jahrgang 1982) betreibt ebenfalls ein Textilpflegecenter. Sein eigenständiger Betrieb ist in Dormagen, etwa 45 km südlich von Ratingen. Der Älteste ist technikaffin und berät in Bezug auf sinnvolle Neuanschaffungen, deren Installation und Verfahrenstechnik. So sind innerhalb der Familie Erfahrungswerte vorhanden, die zum Erfolg des Unternehmens beitragen und nicht zuletzt auch die weitere Aufgabenverteilung bestimmen. Zuständig für die Detachur und die chemische Reinigung sind Vater und Sohn Christoforos. Darüber hinaus ist der jüngere Sohn der wichtige Mann im Hintergrund und kümmert sich um die Disposition und technische Belange. Neben der Pflege im wässrigen Medium und den kaufmännischen Dingen ist Georgios Kokkinos eher im Vordergrund tätig. Er zeichnet sich für das Marketing und den Verkauf verantwortlich. Ganz wichtig ist ihm dabei, jederzeit für den Kunden ansprechbar zu sein. „Der Privatkunde ist häufig ein großer Kritiker“, sagt er. Um den Kundenanforderungen gerecht werden zu können, muss bekannt sein, was gewünscht wird. Das könne nur durch ständigen Kontakt erfolgen. Präsenz in allen Filialen zu zeigen, die Bedürfnisse seiner Kundschaft zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren, sei somit das A und O. Aber zukünftig soll nicht mehr nur den Bedürfnissen der Privatkunden Rechnung getragen werden: Der Aufbau eines weiteren Geschäftsbereichs im B2B-Bereich ist in vollem Gange. Die räumliche Erweiterung des Hauptbetriebs macht es möglich, entsprechende Technik für eine Wäscherei unterzubringen. Erste Projekte für diesen Bereich sind laut Georgios Kokkinos bereits akquiriert. Birgit Jussen www.textilpflege-kokkinos.de R+W Textilservice 4 | 2018
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Ausgabe von Mietberufsbekleidung
Schränke mit System MBK-Schränke, Ausgabeschränke, Wäscheverteilschränke oder Fächerschränke – es gibt viele Bezeichnungen für Schränke für Mietberufsbekleidung. Alle dienen einer Aufgabe: personenbezogene Mietberufsbekleidung einem bestimmten Träger am Arbeitsplatz sicher, sauber und geschützt zur Verfügung zu stellen.
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reitag, 11.30 Uhr, bei Texomatic klingelt das Telefon. Stefan W., Betriebsleiter einer Wäscherei irgendwo im Süden Deutschlands hat ein Problem: „Wir müssen am Dienstag einen Kunden mit Mietberufsbekleidung für 110 Mitarbeiter ausstatten. Wegen eines Krankheitsfalls im Einkauf ist die Bestellung für elf Schränke mit zehn Fächern leider liegen geblieben. Was können wir machen?“ Texomatic-Geschäftsführer Peter Theis nimmt Rücksprache mit seinem Logistikpartner und der Schrankmontage. Die Schränke werden noch am selben Tag montiert und ein Transporteur, der die fertigen Schränke am folgenden Montag abholt, ist auch gefunden. Eine halbe Stunde später kann Peter Theis dem dankbaren Stefan W. bestätigen: „Die Schränke werden am Dienstag früh bei Ihrem Kunden angeliefert.“ Dabei betont Theis: „Das ist natürlich nicht die Regel.“ Sein Mitgeschäftsführer Frank Engbers ergänzt: „... und klappt auch nicht immer! Normalerweise ist bei Standardbestellungen mit einer Lieferzeit von ein bis zwei Wochen zu rechnen, aber wir kennen die Anforderungen einer Wäscherei. Da muss auch mal unkompliziert und schnell geholfen werden.“ „Und das können und tun wir“, so Peter Theis. „Wenn es darauf ankommt, stellen wir uns auch mal selbst mit in die Montage und helfen hier mit.“ Das Geschäftsführerduo Theis und Engbers ist seit 20 Jahren in der Wäschereibranche aktiv, vor allem im Bereich Schränke für Mietberufsbekleidung. Sie kennen den Markt und seine Anforderungen. Theis: „Vor gut einem Jahr stellte sich mir die Frage: Wieso jetzt nicht etwas Eigenes auf die Beine stellen? Etwas, mit dem ich mich auskenne?“ Die Antwort folgte schnell: Anfang 2017 gründete er die Texomatic GmbH.
„Mir war klar, dass dies eine Herausforderung sein würde. Aber ich kenne die Wünsche einer Wäscherei an einen Lieferanten für Mietberufsbekleidungsschränke und weiß, wie ich sie erfüllen kann!“ Für Theis sind das qualitativ hochwertige Schranksysteme zu attraktiven Preisen, ständige Produktverfügbarkeit, eine auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene Logistik und vor allem ein hohes Serviceniveau mit persönlicher Erreichbarkeit und der Fähigkeit, schnell und flexibel reagieren zu können. Und so funktioniert das Schranksystem: Schränke für Mietberufsbekleidung machen dem Träger geleaste Bekleidungsteile am Arbeitsort an sieben Tagen in der Woche, 24 Stunden täglich verfügbar. Die Bekleidungsteile liegen vor
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Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme
äußeren Einflüssen und fremdem Zugriff geschützt in einem Schrankfach, zu dem kundenseitig nur der jeweilige Träger Zugriff hat. Die einzelnen Türen zu den Fächern sind in einer Servicetür integriert. Mit ihr kann der Mitarbeiter der Wäscherei alle Fachtüren gleichzeitig zentral öffnen – für den direkten Zugriff auf jedes einzelne Fach. Die Schränke werden regelmäßig vom Fahrer der Wäscherei, die diesen Textilservice anbietet, mit frischen Teilen bestückt. Im Gegenzug werden die
getragenen Teile, die von den Trägern in einen Sammelschrank abgeworfen werden, zur Wäscherei gebracht und dort aufbereitet. Die Größe eines Schrankfaches richtet sich nach Anzahl und Volumen der Teile, mit denen die einzelnen Träger auszustatten sind, und dem Rhythmus, in dem der Kunde angefahren wird. Die Wäscherei hat bei Texomatic eine große Auswahl an Schränken mit unterschiedlicher Fächeranzahl – je nach Bedarf des Kunden zum Beispiel zehn Fächer oder
fünf für das doppelte Fachvolumen. Alle Systemschränke haben die gleichen Außenmaße. So kann eine bestehende Installation beim Kunden später erweitert oder einzelne Schränke ausgetauscht werden. Die kompakten Schränke von Texomatic sollen durch ihr handliches Gewicht von einer Person zu bewegen sein, was die Verräumung vor Ort erleichtert. „So wollen wir eine einfache praxisnahe Lösung bieten“, fasst Peter Theis zusammen. www.texomatic.de
ABG Systems
Ausgabeschrank für gelegte Wäsche Das Unternehmen ABG Systems GmbH aus Frechen bietet mit der White Box ein Schrankmodul für gelegte Wäsche. Gerade für Bereiche im medizinischen und industriellen Umfeld, wo ein intensiver Bekleidungstausch sowie eine schnelle und kontrollierte Ausgabe mit gleichzeitiger Rückverfolgbarkeit ohne viel Personalaufwand erforderlich ist, sei die Ausgabelösung geeignet, so ABG Systems. Die Funktionsweise der White Box beschreibt das Unternehmen wie folgt: Jeder Schrank kann einen Mix an unterschiedlichen Wäscheteilen enthalten, die in den Stammdaten hinterlegt werden. Der Nutzer meldet sich mittels RFID-Ausweiskarte (oder Magnetstreifenkarte) am PC-Terminal an, wählt seine gewünschte Wäsche aus und kann nun die Tür öffnen und die korrekte Wäsche entnehmen. Die entnommenen Teile werden auf sein/ihr Konto gebucht und die Bestände im Schrank aktualisiert. Nimmt der Nutzer Wäsche über sein Guthaben hinaus, kann er keine weiteren Teile entnehmen bis Schmutzwäsche abgeworfen wurde und das Guthaben wieder positiv ist. Optional erfolgt eine Meldung an den Systemadministrator, wenn eine festgelegte Grenze der Entnahme überschritten wurde. Es handelt sich um einen Stahlschrank mit drei Türen und maximal zwölf Ablagen für die Wäsche. Optional
Das Ausgabesystem White Box soll die hygienische Lagerung von Wäsche auf einer kleinen Fläche ermöglichen. Foto: ABG Systems
kann das System laut Anbieter auch mit sechs Türen ausgestattet werden. Auf jeder Ablage passen maximal 30 Wäscheteile. Die Höhe und die Einteilung der Fächer seien kundenspezifisch gestaltbar. Bis zu vier Schränke werden von einem Bedienpult mit einem 8“-PC-Bildschirm inklusive Windows 7 embedded und einer SQL-Datenbank gesteuert. Wenn mehrere Schränke zum Einsatz kommen, werden sie über Ethernet vernetzt. Die Befüllung soll einfach und schnell sein. Zunächst wird in der Software die Sollmenge pro Artikel und pro Tür festgelegt. Danach wählt der Administrator die Tür aus und bekommt auf dem Bildschirm die zu befüllende Menge angezeigt. Ein Stapel mit Wäsche in identischer Größe wird auf die Ablage gelegt. Nachdem alle Ablagen befüllt
wurden und die Tür geschlossen wurde, führt das System eine automatische Inventur innerhalb von fünf Sekunden durch und speichert die Daten in der Datenbank, so ABG Systems. Durch den Einsatz von UHF-RFIDChips soll eine schnelle Pulklesung mit hoher Reichweite möglich sein. Die Stahlausführung des Schrankes schirme gleichzeitig das Lesefeld ab. Somit sei die Befüllung in wenigen Minuten erledigt. Ebenfalls sei es möglich, die Einteilung und Konfiguration der Ablagen jederzeit anzupassen, sollte sich – durch Personalwechsel – die Größenverteilung im Bekleidungsmix ändern. Die Aufstellung und Installation erfordert wenig Platz und Aufwand; die Schränke können einfach umgestellt werden, verspricht ABG Systems. Ein Netzwerkanschluss sei notwendig. R+W Textilservice 4 | 2018
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Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme
White Basket – Rückgabeschrank Modell L und C: Der White Basket ist ein Rückgabeautomat für schmutzige Wäsche mit einem Schrank für einen Rollcontainer mit den Abmessungen 800 × 1.700 × 700 mm. Die geringe Größe soll die Aufstellung in schmalen Gängen ermöglichen, ohne den Fluss von Personal oder Ware zu behindern. Bei Einwurf der Bekleidung wird der Chip gelesen, eine LED leuchtet und das Teil fällt in den integrierten Rollcontainer. Der Rollcontainer kann zwischen 300 und 350 Bekleidungsstücke aufnehmen, je nach Größe und Material. LSC – Rückgabeschrank Modell Kompakt: Das Modell Kompakt ist der kleinste Rückgabeautomat von ABG Systems. Die Bekleidungsstücke werden in einem halbhohen Rollcontainer unterhalb des Einwurfes gesammelt. Der Rollcontainer hat die Abmessungen 600 × 1.100 × 600 mm und kann gegen Aufpreis mitgeliefert werden. Standardmerkmale: Für jeden Automaten können nach Anbieterangaben die Schwellenwerte für die Entleerung individuell festgelegt werden. Über das Ethernet-Netzwerk werde ein Alarm an den Zentralrechner geschickt, wenn die Container voll sind. Der integrierte Chipleser speichere die Anzahl der gelesenen Bekleidungsstücke auch intern, damit, im Falle eines temporären Netzwerkausfalles, die Daten nicht verloren gehen. Jede White Box enthält laut ABG Systems eine Lizenz der ONE-Softwareplattform zur Interaktion mit dem Ausgabeschrank (z.B. Steuerung der Befüllung, Festlegen des Guthabens pro Nutzer, Sollmengen für jeden Artikel, etc.). Auch könne hierüber eine erste Fehlerdiagnose erstellt werden. Zusätzlich gebe es die Möglichkeit einer Fernwartung, wenn die IP-Adresse für Fernzugriff freigeschaltet ist. Softwarelösung ONE: ONE ist eine Softwareplattform für die Verwaltung, Steuerung und Überwachung der Logistik von Wäsche und Berufsbekleidung in Gesundheitseinrichtungen. Die Lösung soll es ermöglichen, die gesamte Verwaltung und Rückverfolgung der Wäsche für die Stationen und den OP, der Clogs und der persönlichen Schutzausrüstung von der Reinigung in der Wäscherei bis zur endgültigen Verwendung im Krankenhaus unter Kontrolle zu haben. ONE ermöglicht laut ABG Systems zudem die Steuerung jeglicher Hardware, die im Logistikmanagementprozess eingesetzt wird, zu zentralisieren: Die gesamte Linie White und alle anderen Lösungen von ABG Systems zum Zählen der Textilien sollen über die ONE-Schnittstellen direkt konfigurierbar und anwendbar sein. Die Plattform ONE sei ein neues Modell der Kontrolle: y Sie ermögliche es den Krankenhäusern, den Verbrauch der Wäsche, die Verwendung der Berufsbekleidung, die Liefermodalitäten und die Verwaltung des Verteilungsdienstes zu verifizieren. y Sie biete Wäschereien die Möglichkeit, den gesamten Prozess der Verwaltung und Nutzung von Wäsche in einer einzigen IT-Umgebung zu überwachen. ONE verfügt über eine eigene App, die auf jedem Android-Gerät verwendet werden kann, so ABG Systems. www.abg.systems
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Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme
Polytex
Große Nachfrage nach Vollautomaten für Berufsbekleidung Vollautomaten für das Management von Berufsbekleidung sind gefragt. Anbieter Polytex aus Bielefeld spricht von „rasant wachsender Akzeptanz“ seit dem Jahr 2016. Die Wäscheautomaten von Polytex ersetzen laut Unternehmen entweder die händische Ausgabe oder alte Automatensysteme, die nicht mehr wirtschaftlich sind. 2017 konnte Polytex nach eigenen Angaben eine Verdoppelung der Auftragseingänge verzeichnen. Der Auftragsbestand für 2018 liege jetzt schon weit über dem Vorjahresumsatz. „Und wir rechnen mit einer weiteren Umsatzverdoppelung“, sagt William Howard, Geschäftsführer von Polytex Technologies GmbH. Auch international habe man sich weiter durchsetzen können. „Wir freuen uns über die hohe Kundenzufriedenheit, insbesondere bei Unikliniken, die sehr hohe Anforderungen in Bezug auf Leistung und Hygiene stellen. Neue Erfolge im Industrie- und Reinraumbereich haben unsere Erwartungen übertroffen“, so Howard. Überzeugen konnte Polytex laut seiner Einschätzung mit den modularen Produkten und dem Service. Die D300-Ausgabeautomaten fassen etwa 800 Teile auf 2,6 m² Grundfläche,
Die Polytex-Rückgabetechnik gibt es freistehend oder für Wandeinbau von 100 bis 600 Artikeln pro Station. Foto: Polytex Technologies GmbH
alles unter Verschluss. Die Ausgabe von rund sechs Teilen pro Minute erfolgt ohne händische Kontakte und lässt sich nicht durch unerlaubte Entnahmen „austricksen“, verspricht Polytex. Die Aufstellung erfolge barrierefrei, in offenen Räumen oder im Flur. Die händefreie Ausgabe spielt laut Polytex eine zentrale Rolle im Hygienekonzept der Zukunft. Deshalb werde die geschlossene Aufbewahrung, die nur durch Vollautomaten möglich ist, zu einem wichtigen Kaufkriterium. „Mittlerweile werden mehr als 75.000
Träger in unserem Verkaufsgebiet versorgt“, berichtet Howard. Die Polytex-Technik sorge dafür, dass eine dreifache Ausstattung erzielt werden kann. Als physische Anlage seien Mietkauf oder Leasing möglich. Polytex biete außerdem eine Rückkaufmöglichkeit für Wäschereikunden nach vier oder fünf Jahren. Trotz der hygienischen Schwachpunkte durch offene Regale bzw. Boutique-Lösungen bietet Polytex ab 2018 mit dem TrafCon-System eine begehbare Kleiderkammer als Einstiegsversion. Vorzüge sind nach Unternehmensangaben folgende: y Die Polytex-Manager-Software wird einheitlich über alle Systeme eingesetzt. y Die schnelle und sichere Polytex-Rückgabetechnik kombiniert doppelte Rückgabe mit hoher Kapazität und 100 Prozent RFID-Erfassung sowie Zuordnung zum Nutzer. y Spätere Aufrüstung mit Polytex-Vollautomaten und Beibehaltung der Polytex-Rückgabetechnik ist möglich. www.polytex-technologies.com
Düchting
Fehlerfreie Sortierung von Kundenaufträgen Die Düchting Software & Consulting GmbH bietet Soft- und Hardware für Reinigungsbetriebe und Wäschereien, darunter die Software M-Sort. Das Modul Automax M-Sort soll zusammen mit dem Kassensystem Caesar die Geschwindigkeit bei der Sortierung von Kundenaufträgen erhöhen und die fehlerfreie Zusammenstellung von Kundenkommissionen ermöglichen. Dadurch ist nach Unternehmensangaben gewährleistet, dass sich kein „falsches Teil“ in einen Kundenauftrag einschleicht. Dies wiederum führe zur Entlastung der Personalkosten, der Verbes-
serung von Arbeitsabläufen und erhöhe die Zufriedenheit der Kunden. Das Automax-M-Sort-Modul soll eine noch schnellere Vorsortierung möglich machen – durch den gleichzeitigen Einsatz von bis zu drei Barcodescannern. So können die Mitarbeiter parallel die einzelnen Bekleidungsstücke einscannen und auf die zugewiesenen Vorsortierplätze hängen. Die vom Kunden abgegebenen Teile werden bei der Annahme in der Reinigung mit einem wasch- und reinigungsbeständigen Teilebon ausgezeichnet, auf dem ein Barcode aufgedruckt wird.
Die Software M-Sort von Düchting hilft beim Sortieren von Kundenaufträgen in Reinigung und Wäscherei. Foto: Düchting
Alternativ können auch RFID-Transponder in die Ware eingenäht werden, so R+W Textilservice 4 | 2018
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Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme
Düchting. Diese passiven Transponder werden bei der Annäherung an eine Antenne aktiviert und übertragen eine weltweit eindeutige Identifizierungsnummer in das M-Sort-Modul. Mit der RFID-Technologie können nach Angaben von Düchting vor einer Leseantenne bis zu zehn Teile gleichzeitig identifiziert werden. Ein weiterer Vorteil der RFID-Kennzeichnung sei die Kosteneinsparung, weil die Kasse keine Teilebons bei der Annahme der Wäsche druckt.
Das spart Papier und Arbeitszeit, da die Ware nicht mehr ausgezeichnet werden muss. Durch die automatische An- und Abmeldung der Mitarbeiter an den einzelnen Sortierstationen sollen die Verfolgung der Bearbeitung von Bekleidungsstücken sowie die Auswertungen nach Anzahl und Qualität der gereinigten Ware für den Textilreiniger per Knopfdruck möglich sein. Sobald das erste Teil eines neuen Auftrages eingelesen wird, druckt M-Sort laut Anbieter automa-
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tisch den zugehörenden Sammler. Dies erspare den Mitarbeitern das Sortieren der Sammler nach der Abgabe der Kundenware an der Kasse. Mit M-Sort könne man auf Sortierstangen vorsortieren, jedoch können Düchting zufolge auch Kleiderbänder unterschiedlicher Hersteller für das automatische Vorsortieren angesprochen werden. Ebenso könne das LED-Sortiersystem von Düchting angesteuert werden. www.duechting-gmbh.de
ThermoTex
Wäsche sortieren und digital erfassen Die richtige Sortierung der Wäsche ist das A und O in jeder Wäscherei. Denn egal ob kleine Socke vom Altenheimbewohner oder schmutzige Latzhose vom Automechaniker: Jedes Wäschestück muss – schon bevor es in der Waschmaschine landet – dem richtigen Waschprozess zugeordnet werden. Ist das Textil wieder sauber und trocken, geht es mit dem Sortieren weiter. Der Altenheimbewohner möchte schließlich seine Socke wieder im Kleiderschrank finden und nicht die Latzhose vom Automechaniker. Egal ob Altenheim, Krankenhaus oder Wäscherei: Professionelle Sortierhilfen sind aus einer optimalen Wäschelogistik nicht wegzudenken. ThermoTex bietet nach eigenen Angaben effiziente Lösungen für ein sicheres und hygienisches Wäschemanagement. Mit dem Produkt In-SorTexx setzt ThermoTex auf fehlerfreie Sortierung im Wäscheeingang. Damit das Wäschestück dem korrekten Waschprogramm zugeordnet wird, scannt der Mitarbeiter das Textil. Ein Lichtsensorrahmen zeigt mit einer aufleuchtenden LED an, in welchen Sammler das Wäschestück gehört. Falls das Wäschestück trotz LED in einen anderen Sammler gesteckt wird, ertönt ein Warnsignal, bis das Wäschestück an den richtigen Ort gelangt. Gewaschen und getrocknet steht das saubere Wäschestück vor der nächsten Sortierung. Mit Hilfe von Out-SorTexx soll auch diese Sortierung fehlerfrei ge-
Mit In-SorTexx soll eine fehlerfreie Sortierung im Wäscheeingang möglich sein. Foto: ThermoTex
lingen. Ähnlich wie bei In-SorTexx erfasst ein Scanner das Wäschestück. Anschließend zeigt eine aufleuchtende LED im Sortierregal an, in welches Fach das Textil gehört. Auch hier muss die Wäsche im richtigen Fach abgelegt werden, ansonsten ertönt ein Warnsignal. Die digitale Erfassung lässt den Verbleib und Bestand der Wäsche jederzeit nachvollziehen, so ThermoTex. Dementsprechend biete dieses durchdachte System Wäschereien mehr Sicherheit. Zudem verschaffe es den Mitarbeitern einen einfacheren und schnelleren Arbeitsablauf. Weniger Fehler im schnelleren Prozess senken die Kosten und steigern den Gewinn, so Systemanbieter ThermoTex. Mittlerweile 30 Jahre Erfahrung im Bereich Textilkennzeichnung und Wäschelogistik kann die Firma aus Schutterwald vorweisen. Dass die Schwarzwälder den Tüftlergeist im Blut haben, bestätigen auch die Geschäftsführer Dietmar Nagel und Helmut Czichon. Kann eine Socke der Waschma-
schine sagen, wie sie gewaschen werden möchte? „Theoretisch kann sie das heute schon, wenn die Software entsprechend programmiert ist. Das ist eigentlich kein Problem, dass man der Socke beibringt: Du bist schwarz, du wirst jetzt mit 40 °C gewaschen. Dann teilt sie das mit und dementsprechend kann die Sortierung exakt und fehlerfrei durchgeführt werden“, erläutert Czichon. ThermoTex bietet auch diese erwähnte Wäscheverwaltungssoftware namens Saturn an. Zudem gehören zum Produktsortiment Wäschetransportsysteme, Wäschesammler, verschiedene Wäschesäcke und -netze sowie ergonomische Transportwagen. www.thermo-tex.de
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Textilleasing
Textilleasing
Oben In der Automobilbranche werden leuchtende Keder bereits verbaut. Rechts Eine dynamische Matte erlaubt die kollisionsfreie Zusammenarbeit von Mensch und Roboter; jede Zone ist mit Befehlen zur Anlagensteuerung belegbar.
Smart Textiles im Fokus
Die sichere Zukunft der smarten Textilien?! Textilien 4.0, Smart Textiles, intelligente Textilien – wie auch immer man sie nennt, sie sind in aller Munde. Es gibt viele neue Entwicklungen, so auch beim 6. Anwenderforum Smart Textiles in Berlin wie auch bei einer Ausschusssitzung des DIN im Frühjahr 2018. R+WTextilservice-Autorin Sabine Anton-Katzenbach war dabei.
T
extilprodukten, die eine elektronische, smarte Komponente enthalten, wird eine glänzende Zukunft prognostiziert. Im Jahr 2025 soll das Umsatzvolumen intelligenter, textilbasierter Artikel weltweit bei fünf Milliarden Euro liegen. Dieses wird in so ziemlich jedem Bereich generiert werden, in dem Gewebe, Maschenwaren oder Vliese zum Einsatz kommen. Um das Potenzial sogenannter Smart Textiles abschätzen zu können, muss man gar nicht so weit in die Zukunft blicken. Schon heute gibt es eine Vielzahl von
Anwendungsbeispielen. So werden Outdoor- und Bikerjacken zur Ausweitung der Freizeitaktivitäten in die Schlechtwettersaison mit Heizflächen ausgestattet. Warnbekleidung wird mit zusätzlichen Lichtelementen versehen, wie auf der A+A 2017 verschiedenfach zu sehen war. Auch im Interieur haben clevere Textilien Zulauf: Aktiv leuchtende Vorhänge und Kissen, textile Heizungen für Fußböden und Wände sind bereits erhältlich und können quasi als erste Generation der smarten Lösungen betrachtet werden. Inzwischen steht aber schon
die nächste Gruppe der mit Elektronikkomponenten ausgestatteten Textilien in den Startlöchern. Sie wendet sich aber nicht an den Endverbraucher, sondern an die Industrie. Eine geeignete Anwendung ist die kollisionsfreie Zusammenarbeit von Mensch und Roboter an automatisierten und teilautomatisierten Arbeitsplätzen. Für genau diesen Einsatzbereich hat der Automatisierungsspezialist Pilz (Ostfildern) eine Lösung entwickelt und stellte sie anlässlich des 6. Anwenderforums Smart Textiles am 1. März 2018 in Berlin vor. Das UnternehR+W Textilservice 4 | 2018
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men hat eine dynamische Matte zur individuellen Steuerung von Maschinen entwickelt. Sie ist in verschiedene Zonen aufgeteilt, die mit einzelnen Steuerungsbefehlen belegt werden können. Tritt ein Mitarbeiter beispielsweise in den Arbeitsbereich eines Roboters oder einer Maschine, kann die Matte zur Verlangsamung der Maschinengeschwindigkeit bis zum Ausschalten der Anlage führen.
Normung leuchtender Schutzbekleidung Der Gewinn an Sicherheit hat aber nicht nur im Eintrittsbereich von Roboterarbeitsplätzen Chancen. Vor allem im Arbeitsschutz sollen smarte Textilien zur Verringerung von Unfällen oder Überwachung von Personen in Gefahrenbereichen führen. Eine entsprechende Lösung kommt beispielsweise von Uvex in Fürth. Bereits zur A+A hat das Unternehmen eine aktiv leuchtende Warnschutzjacke und -weste vorgestellt. Beide reihen sich in ein Gesamtkonzept cleverer persönlicher Schutzausrüstung (PSA) ein, die mit Hilfe digitaler Sicherheitsassistenzsysteme zur Verringerung von Stress und Belastung am Arbeitsplatz beitragen sollen. Während der „Smart Helmet“ (kluge Helm), der weiß, ob er getragen wird oder einen Schlag abbekommen hat, und die Schutzbrille mit OLED-Display sich noch im Prototypenstadium befinden, hat es aktiv leuchtende Schutzbekleidung zu Marktreife gebracht. Damit sie aber als „sicheres“ Produkt angeboten werden konnte, hat das Unternehmen einen langen Weg der Zertifizierung auf sich genommen. Der einfachere Teil war die Zertifizierung der Warnbekleidung nach ISO 20471. Deutlich schwieriger war eine Zulassung der verbauten elektrischen Komponenten. Der Grund dafür liegt in fehlender Normung und uneindeutigen Regularien für elektronische Textilien. Immerhin soll hier Abhilfe geschaffen werden – auf Normebene. Am 13. Februar 2018 fand im Deutschen Institut für Normung (DIN) in Berlin die konstituierende Sitzung des Normausschusses (NA) 07505-07-01 GAK „Aktiv leuchtende Warnwesten“ statt.
Arbeit des DIN braucht Experten Das DIN mit Sitz in Berlin ist die unabhängige Plattform für Normung und Standardisierung in Deutschland und weltweit. Die fachliche Arbeit des DIN wird in Arbeitsausschüssen bzw. Komitees durchgeführt, die stets nur für eine Normungsaufgabe zuständig sind. Die fachliche Arbeit leisten externe Mitarbeiter, die dabei von hauptamtlichen Bearbeitern des DIN und seiner Normenausschüsse unterstützt werden. Die externen Mitarbeiter sind Fachleute aus sogenannten interessierten Kreisen, zu denen Hersteller ebenso wie Anwender, Behörden, Berufsgenossenschaften und gesetzliche Unfallversicherungen, Hochschulen, Prüfinstitute, Umweltschutzverbände und andere zählen. In den Arbeitsausschüssen werden unterschiedliche Aufgaben erledigt. Eine der wichtigsten ist die Spiegelung der europäischen und internationalen Normung. Hinzu kommen die Erarbeitung von Vorschlägen für die europäische und internationale Normung, die Erstellung von Normentwürfen und die Erarbeitung von nationalen Nor-
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men (DIN). Weiterhin wird in den Normausschüssen an Stellungnahmen zu Normungsprojekten, an der nationalen Übernahme von ISO-Normen (DIN ISO) und der administrativen Organisation der Normungsarbeit gearbeitet.
Große gesetzliche Spielwiese Mit der konstituierenden Sitzung des Normausschusses für „Aktiv leuchtende Warnwesten” ist nun also der Grundstein für eine Standardisierung einer ebensolchen Schutzbekleidung gelegt worden. Die Satzung verlangt, dass über die teilnehmenden Experten Stillschweigen herrscht. Soweit sei jedoch angemerkt, dass alle Interessengruppen in dem Gremium vertreten sind und daher ein breites Wissen über PSA und textile Elektronik in den Ausschuss einfließt. Dementsprechend lebhaft ging es am 13. Februar 2018 im Sitzungsraum 088 beim DIN zu. Bevor sich die Mitglieder des Ausschusses aber an die Gliederung der Norm machten, präsentierte Dr. Michael Thierbach von der Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN, Sankt Augustin) eine ganze Reihe an gesetzlichen Regelungen, die in aktiv leuchtende Warnbekleidung eingreifen (siehe Kasten Seite 48). Sie machten die Komplexität der anstehenden Normungsarbeit deutlich. So führte allein der Hinweis auf § 17 (5) der Straßenverkehrsordnung zu einer Diskussion. Dieser besagt, dass wer zu
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Fuß geht und einachsige Zug- oder Arbeitsmaschinen an Holmen oder Handfahrzeuge mitführt, mindestens eine nach vorn und hinten gut sichtbare, nicht blendende Leuchte mit weißem Licht auf der linken Seite anzubringen oder zu tragen hat.
Die Gliederung der DIN SPEC steht Was aber bedeutet „nicht blendend“? Diese Frage gehört zu einer ganzen Reihe von Punkten, die während der eintägigen Sitzung besprochen wurden. Am Ende des Tages stand trotzdem eine Gliederung des geplanten Standards für
Smart Textiles Gesetze & Co. Welche gesetzlichen Regelungen greifen bei Smart Textiles? Unter anderem folgende: y PSA-Verordnung (PSA VO 2016/425) y Textilkennzeichnungsverordnung y Pflegekennzeichnung y PSA-Gesetzgebung y REACH y Niederspannungsrichtlinie (gilt zwischen 50 und 1.000 V Wechselstrom und 75 bis 1.500 V Gleichstrom) y Allgemeine Produktsicherheitsrichtlinie 2001/05 y elektromagnetische Verträglichkeit (EMV-RL 2014/30) y Beschränkung zur Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten (ROHS 2011/65) y Elektro- und Elektronikgeräte Altgeräte-WEEE 2012/19 y Straßenverkehrsordnung (StVO 2013, § 17 (5) Beleuchtung) y Photobiologische Sicherheit von Lampen und Lampensystemen – DIN EN 62471 y Preisangabenverordnung y Bedarfsgegenständeverordnung y Ursprungskennzeichnung (UWG) y Kennzeichnung nach Biozidverordnung y Warnung des Instituts für Risikobewertung
aktiv leuchtende Warnbekleidung. Dieser wird vorerst keine eigene Norm bekommen, sondern als DIN SPEC zur ISO 20471 für Warnbekleidung veröffentlicht werden. Die DIN SPEC ist eine Art Vorstufe zur DIN-Norm und hat den Vorteil, dass sie schneller umgesetzt werden kann. Da sie in einer überschaubaren Arbeitsgruppe erarbeitet wird, kann sie – anders als eine DIN-Norm – deutlich schneller auf den Weg gebracht werden. Im Fall der aktiv leuchtenden Warnbekleidung sind 18 Monate geplant. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob der selbstgesetzte Zeitrahmen reicht. Immerhin müssen die Experten eine ganze Reihe von Festlegungen treffen. Zu regeln sind beispielsweise die Leuchtmittel, deren Fixierung, deren maximale Oberflächentemperatur sowie die zulässige Spannung von Leuchten und Akku. Neben weiteren Aspekten steht auch die Waschbarkeit einer aktiv leuchtenden PSA auf der Agenda. Sie wird die zukünftige Herausforderung für den Textilservice und die Reinigungsbranche werden.
Neue Prüfverfahren, umfangreiche Untersuchungen Solche Feinheiten beschäftigen Hersteller von Schutzbekleidung, Outdoor- und Sportswear. Auch die einschlägigen Textilprüfinstitute haben großes Interesse an der Entwicklung von Standards zur Zertifizierung elektronischer Textilien, ebenso wie der TÜV Süd (Frankfurt/Main) – auch wenn der Verein bereits Zertifizierungen „kluger Bekleidung“ vornimmt. Durchgeführt werden chemische Prüfungen auf gefährliche Inhaltsstoffe bei allen verwendeten Komponenten. Dazu kommen physikalische Prüfungen der textilen Bestandteile sowie elektrische Prüfungen. Auch andere Institute sind nicht untätig und führen Tests am Textil durch. Zu diesen gehört das Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland in Greiz (TITV), Vorreiter bei der Erforschung und Entwicklung cleverer Textillösungen und Initiator des Anwenderforums Smart Textiles. Das Institut hat eigene Prüfverfahren entwickelt, denen stromleitende Flächen zur Überprüfung ihrer Leistungseigenschaften unterzogen werden können.
Längst steht außer Frage, dass smarte Textilien in alle Lebensbereiche vordringen werden. Bisher sind die meisten Produkte fernab einer Serienreife; es steckt noch zu viel Handarbeit in den Produkten. Dessen ungeachtet warten aber viele neue Ideen darauf, wie ein Schatz gehoben zu werden. Diesem Ziel verschreibt sich das Textile Prototyping Lab (TPL), ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ gefördertes Projekt. Mit der Kunsthochschule Weißensee, dem TITV, dem Sächsischen Textilforschungsinstitut (STFI, Greiz), dem Fraunhofer IZM und dem Fab Lab (Berlin) als Netzwerkpartner will das TPL fachübergreifend neue Ideen entwickeln. Getrieben wird es von drei übergeordneten Gedanken: y Textilgestalter wirken als Impulsgeber für innovative und marktfähige Entwicklungen im Sinne von „Design-to-Value“-Kompetenzen. y Es wird ein umfangreicher Ideenpool geschaffen, der forschend weiterentwickelt und von der Industrie genutzt werden kann. y Fab-Lab-Prinzip – Textiltechnologien werden einer breiten und hochqualifizierten Nutzergemeinde zugänglich gemacht und wiederum durch das Feedback hochqualifizierter Nutzer ständigen und nichtregulierten Qualitätskontrollen unterzogen. Hinter dem Konzept des TPL verbirgt sich die Vorstellung, dass Designer viele neue Ideen für smarte, textilbasierte Produkte kreieren, die der Industrie zur Verfügung gestellt werden. Die Umsetzung erfolgt im Fab Lab. Auf die Frage, wie dort die vielfältigen Technologien der Textilindustrie dargestellt werden, kam eine simple Antwort: quasi virtuell. Sollte es wirklich stimmen, dass die Technologie zur Nebensache mutiert und Designer die Produktentwicklung übernehmen? In diesem Fall sollten sich Textilpflegebetriebe auf Schlimmes gefasst machen. Wer die Prozesse einer Textilfertigung, Konfektion und Textilpflege nicht kennt, kann nicht im Ernst glauben, diese in einer virtuellen Welt neu erfinden zu können. Dipl.-Ing. Sabine Anton-Katzenbach R+W Textilservice 4 | 2018
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Kommentar Textilien 4.0
„Lieber etwas misstrauisch, als etwas tot“ Bekleidung, die sensorische Eindrücke aufnehmen, auswerten und in Aktion umsetzen kann, klingt erstmal futuristisch – könnte aber schon bald Wirklichkeit werden. Einige wenige solcher Artikel sind bereits im Handel erhältlich. Weitere Hersteller haben Prototypen entwickelt und planen, mit ihren Produkten möglichst bald auf den Markt zu gehen. Was kommt da auf uns zu? Die Textilien 4.0 sind so innovativ, dass sie Bestandteil des neuen JamesBond-Films sein müssten. So werden sie auf dem 6. Anwenderforum Smart Textiles in Berlin am 1. März 2018 angepriesen. Hier kommen Hersteller, Forscher, Entwickler und Anwender zusammen, präsentieren und diskutieren ihre neusten Erfindungen und Erkenntnisse. Produkte entwickeln, die mit Sensoren arbeiten, Daten erfassen und, natürlich, mit dem Smartphone kompatibel sind – das scheint hier die Devise zu sein. Eines der auf dem Anwenderforum vorgestellten Produkte ist eine Einlegesohle, die die Bewegung des Trägers analysiert. Die Sohle wird mit einer App verbunden, die die Ergebnisse der Analyse darstellt und Tipps gibt, wie man mehr körperliche Betätigung in den Alltag integrieren kann. Eine App, die zu mehr Bewegung anregen soll – gibt es sowas nicht schon längst? Ja, allerdings seien diese meist für aktive Sportler ausgelegt,
beteuerte der Hersteller, stAPPtronics. Aber nicht nur die alltägliche Bekleidung soll revolutioniert werden, sondern auch die Arbeitsbekleidung. Uvex präsentierte ein komplettes Schutzoutfit an Prototypen von Wearable Technologies. Vom Helm, der erfassen kann, ob er getragen wird, über Schutzbrillen mit eingebautem Display bis hin zu Schuhen mit Müdigkeitswarnung: Es scheint nichts zu geben, was es nicht gibt. Was wohl passiert, wenn die PSA die erforderliche Belastbarkeit nicht erfüllt? Wird der Hersteller zur Rechenschaft gezogen oder doch der Arbeiter, der die Fähigkeiten seiner Ausrüstung überschätzt hat? Ein weiterer Punkt sind die Fortschritte im Bereich „Textile Heating System“ (THS). In Berlin wurde die „E-Softshell“ demonstriert, die flexibel beheiz- und zuschneidbar ist. Bei dem Gedanken, mit einem sich erwärmendem Stoff durch die Gegend zu laufen, ist einem etwas mulmig zumute, schließlich sind in Flammen aufgehende Heizdecken ja keine Seltenheit. Diese Gefahr bestehe hier aber in keinem Fall, da leitfähige Materialien direkt in den Stoff eingearbeitet seien. Dadurch könne ein Stromkreis erzeugt und eine gleichmäßig verteilte Wärmefunktion gewährleistet werden, führte der Hersteller, Schoeller Technologies, aus. Und – selbstverständlich – lasse sich die Wärmeregulierung per App steuern.
Wie sieht es mit der Reinigung der smarten Textilien aus? „Bei 60 °C waschbar“, heißt es bei fast allen Herstellern. Allerdings weiß jeder, dem sein Handy schon mal ins Klo gefallen ist, was passiert, wenn Elektronik auf Wasser trifft: Nichts Gutes. Wie soll das also bei dieser mit elektronischen Sensoren übersäten Bekleidung funktionieren? Da die stromdurchlässigen Materialien direkt in die Textilien eingearbeitet sind, sei das überhaupt kein Problem – nur die Batterien müssen natürlich vor der Wäsche entfernt werden. Und was, wenn ich das mal vergesse? Oder wenn die Elektronik einen Kurzschluss hat, während sich das Bekleidungsstück in der Reinigung befindet? Wer haftet dann für den Schaden? Die Wäscherei, der Hersteller? Oder gebe ich meine neue Jacke mit integrierter Heizung gar auf eigene Gefahr aus den Händen? Die vorgestellten Wearables bringen sicherlich viele innovative Möglichkeiten mit sich. Allerdings bleiben einige Fragen zu klären, bevor die smarte Bekleidung auf den breiten Markt vordringt. Bis dahin ist es nicht verwerflich, den neuen Entwicklungen mit gewisser Skepsis gegenüberzutreten. Denn selbst James Bond war der Meinung: „Lieber etwas misstrauisch, als etwas tot.“ Antonia Opelt/ Sabine Anton-Katzenbach
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Berufsbekleidung und PSA
Aus der Forschung
Optimale Passform und Funktionalität – geht das? PSA soll dem Träger passen und ihn schützen. Ziel eines neuen Forschungsprojektes der Hohenstein-Group ist es, die Wechselbeziehungen zwischen Körpergröße, Körperform, Aktivität und Materialien künftig computergestützt bei der Konstruktion und Auslegung funktioneller Outdoor- und Schutzbekleidung zu berücksichtigen.
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utdoor- und Schutzbekleidung muss harten Bedingungen standhalten, soll zudem bequem sitzen und sich angenehm anfühlen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sollten in der Produktentwicklung der konstruktive Aspekt (Passform, ergonomischer Tragekomfort) und der funktionelle Aspekt (Wetterschutz, thermischer Tragekomfort) in eine ganzheitliche Betrachtungsweise einfließen. Das ist bislang nicht der Fall, so die Hohenstein-Group. Eine ganzheitliche Betrachtung konstruktiver und thermophysiologischer Aspekte sei derzeit in der Produktentwicklung von Outdoor- und Schutzbekleidung nicht möglich. Zwar lasse sich die Passform bereits simulieren, für eine realitätsnahe Vorhersage des thermischen Komforts liegen jedoch kaum computergestützte Lösungen vor. Dieses fehlende Bindeglied soll jetzt ein neues Forschungsprojekt erstellen. Das Vorhaben soll die Wechselbeziehungen zwischen Körpergewicht, -größe, -form und Aktivität sowie der Bekleidung bzw. der eingesetzten Materialien erforschen. Denn alle diese Faktoren beeinflussen die Wärmebelastung des Menschen und damit die Bilanz aus Wärmebildung und -abgabe. Ziel des Forschungsprojektes ist es, diese Wechselwirkung künftig computergestützt bei der Konstruktion und Auslegung funktioneller Outdoor- und Schutzbekleidung zu berücksichtigen. Um individuelle Körperformen und Nutzungssituationen besser in Schnittkonstruktionen einfließen zu lassen, werden schon Methoden der computergestützten 3D-Konstruktion/Passform-
Das Hautmodell simuliert das Schwitzen der menschlichen Haut und den Transport durch textile Flächen und Polsterschäume. Foto: Hohenstein-Group
simulation erforscht. So ist es heute möglich, über die Darstellung der Produktform auf virtuellen Formkörpern und mit Analysetools den ergonomischen Komfort zu beurteilen. Thermische Kennwerte der Materialien, der menschliche Aktivitätslevel sowie die Umgebungsbedingungen werden bei dieser Bekleidungssimulation dagegen laut Hohenstein nicht berücksichtigt. Outdoor- und Schutzbekleidung weist über die Fasern, Garne, Flächenbildung und einzelne Bekleidungsschichten ein komplexes System aus Mikro-, Meso- und Makroporen bis hin zu Megaporen auf. Dieses multimodale Porensystem beeinflusst maßgeblich die thermodynamischen Prozesse und damit den thermischen Tragekomfort der Outdoor- und Schutzbekleidung. Bisher können bei der Konstruktion von Outdoor- und Schutzbekleidung geometrische, mechanische und thermische Parameter weder in Kombination simuliert noch in ihrem Einfluss auf die Passform und die Funktion bewertet werden, so Hohenstein. Im Rahmen des Forschungsprojektes sollen daher
neuartige Methoden und Modelle entwickelt werden, um die Passformsimulation von Outdoor- und Schutzbekleidung hinsichtlich thermischer Kenngrößen zu erweitern und mit diesen zu kombinieren, so dass eine Aussage zum thermischen Tragekomfort möglich wird. Das so geschaffene Basiswissen soll zukünftig die Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen optimieren. Bisher sehr aufwendige und teure Trageversuche mit Probanden könnten somit deutlich reduziert werden. Das Forschungsprojekt endet im Frühjahr 2019. An dem Projekt beteiligt sind folgende Forschungsstellen: y Technische Universität Dresden, Institut für Textilmaschinen und textile Hochleistungswerkstofftechnik y Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) – Institut für Textil- und Verfahrenstechnik y Hohenstein Institut für Textilinnovation gGmbH Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. www.hohenstein.de R+W Textilservice 4 | 2018
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Berufsbekleidung und PSA
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Hohenstein-Group
Nach neuer Verordnung für PSA zertifizieren Persönliche Schutzausrüstung (PSA) hat gerade in der Arbeitswelt eine gesundheitsschützende Funktion – das gilt für Handwerker ebenso wie für Laboranten und die Feuerwehr: PSA soll aufgrund ihrer hohen Qualität und besonderen Technologie vor möglichen Gefahren schützen. Die Sicherheitsbekleidung muss hohen Anforderungen und einheitlichen Normen entsprechen. In regelmäßigen Abständen werden deshalb akkreditierte und notifizierte Stellen im Produktbereich PSA überprüft und erhalten nach bestandener Prüfung die erneute Zulassung zur Akkreditierung und Notifizierung. Die Hohenstein-Group hat diese Prüfung nach eigenen Angaben erfolgreich bestanden und kann fortan gemäß der neuen PSA-Verordnung 2016/425 zertifizieren. Mit dieser neuen Verordnung wird der Anwendungsbereich um private Verwendungen erweitert. Bis zum 20. April 2018 ist die bisherige PSA-Richtlinie 89/686/ EWG für die Zertifizierung von PSA gültig. Danach stellt die Zertifizierungsstelle der Hohenstein-Group nur noch EU-Baumusterprüfbescheinigungen gemäß der neuen Verordnung aus. PSA benötigt in der EU grundsätzlich eine CEKennzeichnung. Da die Anwendungsbereiche der PSA sehr unterschiedlich sind, werden sie in drei verschiedene Kategorien eingeteilt: Persönliche Schutzausrüstung der Schutzkategorie II und III
(hohe/tödliche Risiken) muss Konformitätsbewertungsverfahren durch eine Zertifizierungsstelle oder Benannte Stelle wie der Hohenstein-Group unterzogen werden. Nach eigenen Angaben bestätigt das Unternehmen durch die EU-Baumusterprüfbescheinigungen, dass die PSA den Bestimmungen der Verordnung entsprechen.
Als notifizierte Stelle führt die Hohenstein-Group außerdem Qualitätssicherung in Form von Produktprüfungen durch, so das Unternehmen. Damit will das Prüfinstitut die Einheitlichkeit der Fertigung und die Konformität der PSA mit dem zertifizierten Baumuster überprüfen. www.hohenstein.de
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Berufsbekleidung und PSA
Deutscher Textilreinigungs-Verband
Projekt zu EU-Vorschriften für PSA und Textilpflege Der Deutsche Textilreinigungs-Verband (DTV), die Organisation Small Business Standards (SBS) und der Europäische Verband der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die Sicherheitsprodukte herstellen (SME Safety), haben ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen. Sie wollen die Bedürfnisse von KMU, die persönliche Schutzausrüstung (PSA) herstellen, vertreiben oder reinigen, in den relevanten Normierungsgremien vertreten. Darüber hinaus werden sich die Organisationen laut Pressemitteilung auch in der Regulierung von Medizinprodukten engagieren, da hier u.a. auch OP-Textilien thematisiert werden. Der gemeinsame sektorale Ansatz werde Teil des SBS-Arbeitsprogrammes von 2018 sein, das von der Europäischen Kommission und den EFTA-Län-
dern kofinanziert wird, um europäische KMU bei der Normung zu unterstützen. Das Projekt soll sich auf zwei Themen konzentrieren: 1. Gewährleistung, dass die KMU die europäischen Rechtsvorschriften und die einschlägigen Normen einhalten. Das bezieht sich insbesondere auf die Textilpflege und die Wiederaufbereitung von Schutzbekleidung, die in der Normierung häufig wenig beachtet werden. Textilpflegedienste (Wäscherei, chemische Reinigung usw.) sind jedoch von grundlegender Bedeutung, um die Versorgung, Wiederaufbereitung und Sterilisation wiederverwendbarer Schutzbekleidung sicherzustellen. 2. Sicherstellung eines reibungslosen Übergangs für KMU von den Regelungen der PSA- und Medizinprodukterichtlinien zu denen der neuen
Verordnungen. Darüber hinaus soll gewährleistet werden, dass PSA-Hersteller und Anbieter von Textilpflegedienstleistungen auf europäischer Ebene angemessen vertreten sind, damit der Übergang von Richtlinien zu Verordnungen KMU-freundlich gestaltet werden kann. Während des Projekts wollen sich DTV und SME Safety regelmäßig mit SBS austauschen und der Branche kontinuierlich Informationen über Standardisierungsaktivitäten und regulatorische Aktualisierungen im Bereich der Normung für PSA und Textilpflege liefern. Gemeinsam wollen die Organisationen so den Austausch zu Standardisierungsthemen innerhalb der Branche intensivieren. Zu diesem Zweck wird auch ein europäischer Workshop am 7. November 2018 in Brüssel organisiert werden. www.dtv-bonn.de
Engel Workwear
Elastische Kollektion in Slimfitdesign Die Kollektion „Enterprise“ von Engel Workwear bekommt eine elastische Schwesterkollektion in Slimfitdesign. Damit wendet sich das Unternehmen auch an Textilserviceanbieter. Sie schätzen Engel zufolge die unaufdringliche „Enterprise“ für ihre Robustheit und Industriewaschbarkeit. Mit der Ergänzung der Linie um Jacken und Hosen mit Stretcheffekt erweitert sich das Anwendungsfeld um Bereiche, in denen
Ein leistungsfähiges, leasinggeeignetes Stretchgewebe verleiht der Kollektion „Enterprise Stretch“ weitere Nutzeffekte. Foto: F. Engel K/S
ein höheres Maß an Bewegungsfreiheit verlangt wird. Die Workwearlinie „Enterprise“ hat nach Angaben von Engel im Textilservice viele Anhänger, denn die robuste Bekleidung erledige beim Kunden und im Wäschereibetrieb zuverlässig ihren Job. Die Akzeptanz verdanke das Sortiment einer guten Verarbeitung und stabilen Qualitätsgeweben (300 g/m²). Hinzu komme das Design, das auf Funktion und Passform abgestimmt ist sowie eine dezent zweifarbige Gestaltung. Um die Nutzeffekte der „Enterprise“ auszubauen, hat Engel Workwear das Sortiment um die Linie „Enterprise Stretch“ erweitert. Ein leistungsfähiges, leasingtaugliches, dehnbares Gewebe soll Jacken, Bund- und Latzhosen ein neues Maß an Flexibilität und Bewegungsfreiraum geben. Dieser Extraaktionsradius sei dauerhaft, denn die Elastizität des Polyester-Baumwoll-Gewebes werde als mechanischer Stretch in der
Weberei erzeugt. Die eingearbeitete Dehnung zeigt selbst bei ständigem Tragen und häufiger industrieller Aufbereitung der Bekleidung keinerlei Ermüdungserscheinungen, verspricht Engel. Aus diesem Grund haben die in Slimfitdesign geschnittenen Kollektionsteile der „Enterprise Stretch“ eine gute Passform. Sie wird laut Anbieter durch das etwas leichtere Gewebegewicht von 250 g/m² und elastische Hosenbunde zusätzlich optimiert. „Enterprise“ und „Enterprise Stretch“ haben in puncto Farbigkeit, Design und Funktion die gleiche Handschrift. Beide Sortimente können frei untereinander kombiniert werden, so Engel. Die beiden Kollektionen werden in 27 Größen und neun Farbkombinationen geliefert: Marine/Azurblau, Grün/Schwarz, Weiß/ Marine, Azurblau/Schwarz, Rot/Grau, Schwarz/Rot, Schwarz/Grau, Grau/ Schwarz, Schwarz/Anthrazitgrau. www.f-engel.com/de/ R+W Textilservice 4 | 2018
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Ötscher
Frischer „Spirit“ für Damen Ötscher ist ein internationaler Hersteller von Berufsbekleidung mit eigener Produktion, Logistik und Lagerhaltung in Österreich. Das Unternehmen bietet mit der Linie „spirit_line women“ eine auf Frauen ergonomisch angepasste Profiberufskleidung. Bei der „spirit_line women“ findet die Dame nicht nur eine eigene Passform; auch die Taschenlösungen wurden angepasst und im Ho-
Die „spirit_line women“ von Ötscher kommt mit eigenen Passformen für Damen. Foto: Ötscher
senbund ein seitlicher Gummizug angebracht, so Ötscher. Modern, mit Stretcheinsätzen für Bewegungsfreiheit, robust (industriewäschetauglich) und funktionell soll die lässige Kollektion sein. Sie bietet laut Anbieter Cordura-Verstärkungen, geformte Knie, Knietaschen, Schenkeltaschen, eine patentierte Handytasche und eine sportliche Optik. Ab Lager wird „spirit_ line“ in Grau/Schwarz mit orangen Reißverschlüssen angeboten. Die Kollektion gibt es auch im „custom made light“-Paket. Ein Serienmodell, adaptiert nach den Farbwünschen des Kunden – und schon hat man eine maßgeschneiderte CI-Bekleidung, verspricht Ötscher. Das Angebot gelte ab 150 Stück ohne Aufpreis, Nachproduktionen seien ab einem Stück mit Aufpreis möglich. www.oetscher.com
Engelbert Strauss
Kollektionen für Handwerkerinnen Die Zahl weiblicher Azubis im Handwerk steigt. Auch legen mehr Frauen ihren Meistertitel ab. Ein schöner Trend, finden die Designer von Engelbert Strauss, Markenhersteller für Berufsbekleidung. Mit Damenpassformen und eigenen Kollektionen will das Unternehmen gezielt auf die Wünsche von Handwerkerinnen eingehen. Frauen in Männerbekleidung? Für den hessischen
Mehr Frauen arbeiten im Handwerk. Die Designer von Engelbert Strauss folgen diesem Trend und gehen auf die Wünsche von Handwerkerinnen ein. Foto: Engelbert Strauss
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Hersteller ist das nicht mehr denkbar. Mit der Kollektion „e.s. motion 2020“ soll eine möglichst große Bandbreite an Modellen, Farben und Funktionen erreicht werden. Bundhosen in zehn Farbkombinationen oder für den Winter warm gefüttert in sechs Farben, Latzhosen, Regenhosen, Shorts: sportlich geschnitten und ausgestattet mit praktischen Taschen und Details sind die Hosen Engelbert Strauss zufolge die ideale Basis für individuelle Kombinationen. Außerdem bietet das Unternehmen Softshelljacken und -westen für den Winter, 3-in-1-Funktionsjacken sowie verschiedene Fleeceprodukte. Das Schöne an der „e.s. motion 2020“-Linie sei die Vielfalt an Kombinationsmöglichkeiten. Je nach persönlichem Stil und Vorlieben können individuelle Looks entstehen. Die gesamte Kollektion präsentiert Engelbert Strauss auf 160 Seiten im „Women Magazin“ sowie online. www.engelbert-strauss.de
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Kansas
Bequem und funktional: Sweatpants für Handwerker Die dänische Workwearmarke Kansas findet, dass Arbeitsbekleidung dann Sinn macht, wenn sie gerne getragen wird. Eine neue Handwerkersweatpant soll deshalb sportlichen Schnitt, bequemes Material mit leistungsfähigem Cordura, hohe Strapazierfähigkeit und Komfort kombinieren. Klassische Funktionen wie höhenverstellbare Kniepolster, eine große Beintasche mit Reißverschluss oder reflektierende Details bleiben laut Unternehmen auch im neuen Design Standard. Der Cordura-Polyamid-Anteil soll für Langlebigkeit sorgen sowie für eine hohe Abriebfestigkeit, beispielsweise bei innenliegenden Taschenverstärkungen. Der
Designer hinter den Sweatpants ist Anastasios Lappas. Lappas zufolge vereinen die Sweatpants klassische Merkmale wie Feinstrickbeinabschlüsse und Taillenzugband mit einem modernen Schnitt und der Haltbarkeit einer robusten Handwerkerhose. Zertifiziert nach EN 14404 in Verbindung mit dem Kansas-Knieschutz und für die Industriewäsche bei 60 °C geprüft, erfüllen die Sweatpants laut Unternehmensangaben entscheidende Vorgaben. Die Sweatpant für Handwerker „2086 CCK“ ist seit 1. April 2018 in den Farben Armygrün/Schwarz sowie in schlichtem Schwarz erhältlich. www.kansasworkwear.com
Das dänische Unternehmen Kansas will bequeme und funktionale Bekleidung kombinieren und bringt deshalb Sweatpants für Handwerker auf den Markt. Foto: Kansas
Weitblick
Zeitgemäße Outfits für „Sie“ und „Ihn“
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Ein Trend, der bei den zahlreichen Eigenschaften von Berufsbekleidung nicht außer Acht gelassen werden sollte, sind Damenpassformen. Der Berufsbekleidungshersteller Weitblick bietet speziell für Arbeiten im Servicebereich einer Gastronomie, im Rezeptionsbereich eines Hotels oder am Empfangsbereich eines Automobilverkäufers Outfits für „Sie“ und „Ihn“ an. Modern geschnittene Chinos und Cardigans, ergänzt durch klassische Slimfit-Hemden und -Blusen sollen sich optimal zu einer Teambekleidung zusammenstellen lassen. Chinos als Herren- und Damenhose gibt es in den Farben Dunkelblau, Grau, Beige und Weiß sowie mit Stretchanteil. Einer Casual-Freizeithose ähnlich, wirken die Chinos von Weitblick nicht zu „business-like“, aber haben dennoch Stil, so das Unternehmen. Passende Herrenund Damen-Cardigans in Schwarz und Dunkelblau sollen eine optimale Kombinationsgrundlage bieten. In Ergänzung mit einem klassischen Hemd oder einer Bluse wirke das Outfit originell und zeitgemäß. Dabei sei die Auswahl zwischen 100 Prozent Baumwolle oder Mischge-
Ob für Gastronomie, Hotelrezeption oder Automobilverkauf: Weitblick bietet eigene Damenpassformen. Foto: Weitblick | Gottfried Schmidt OHG
webe gegeben. Durch die ausschließliche Produktion in Europa, Qualitätskontrollen im Ausland sowie vor Ort in Aschaffenburg und der Eignung zur Reinigung bei textilen Mietdienstleistern will Weitblick Qualität gewährleisten. Die Auswahl geeigneter Stoffe, Garne und Zutaten werde dabei sorgfältig durchgeführt und auf die Ansprüche der Industriewäschereien geachtet. www.weitblick.vision R+W Textilservice 4 | 2018
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HB Protective Wear
Reflexe jetzt auch in Blau Seit dem Frühjahr 2017 ist der Störlichtbogenschutz „HB-MODarc“ mit Reflexstreifen in den Farben Schwarz und Grau auf dem Markt. Jetzt hat HB Protective Wear die Farbpalette erweitert und bietet zusätzlich eine Bundhose in Navyblau sowie eine Jacke in der Farbkombination Navyblau/Royalblau an. Design und Verarbeitung von „HB-MODarc+Reflex“ sind den Anforderungen der Anwender angepasst. Jacken und Hosen seien komfortabel geschnitten – für viel Bewegungsfreiheit. Das Material ist aufgrund der ausgewogenen Baumwoll- bzw. Modacrylmischung, die 275 g/m² wiegt, angenehm
zu tragen, so HB. Auf Schultern, Ärmeln, Vorder- und Rückseite der Jacke sowie unten an den Hosenbeinen sind auch bei der neuen Farbkombination 50 mm breite, leasingfähige „3M Scotchlite“-Reflexstreifen angebracht. „HB-MODarc+Reflex“ verfügt HB zufolge über die Störlichtbogenschutzklasse 1 (4 kA) und ist zertifiziert nach EN 11612, EN 11611, EN 1149-5 und EN 13043. Für noch bessere Sichtbarkeit lasse sich die neue blaue Hose flexibel mit zwei verschiedenen HB-Jacken in fluoreszierendem Gelb kombinieren, die ebenfalls Navyblau-Anteile haben. www.hb-online.de
HB bietet den Störlichtbogenschutz „HB-MODarc“ nun auch in Blau an. Foto: HB Protective Wear
Carrington
Passende Gewebeausrüstung Als einer der größten Hersteller von Berufsbekleidungsgeweben in Europa verfügt Carrington über vielfältige Möglichkeiten, Gewebe mit maßgeschneiderten Eigenschaften auszurüsten. Um hohe Leistungen bei Chemikalien- und Wetterschutz zu erreichen, setzt Carrington die „Splashguard C6“-Technologie ein. Diese waschbeständige Fluorcarbonausrüstung soll eine gute Abweisung gegenüber Wasser, Öl und den von der EN 13034 geforderten Chemikalien erzielen. Auch trockener Schmutz habe eine geringe Haftung und lasse sich abbürsten. Für einen langlebigen Nässeschutz bietet das Unternehmen nach eigenen Angaben außerdem eine umweltfreundliche Alternative an: Die fluorfreie Ausrüstung soll eine verlässliche, langlebige Schutzwirkung bieten und für den Standard 100 by Oeko-Tex geeignet sein. Wird lediglich ein Fleckschutz mit gutem Auswaschverhalten gefordert, könne zwischen verschiedenen Soil-Release-Ausrüstungen gewählt werden. Gewebe zum Einsatz in Hygienebereichen rüstet Carrington mit „Sanitized Silver“ aus. Durch diese Technologie erhalten die Textilien antibakterielle Eigenschaften, die auch nach vielen Industriewäschen erhalten bleiben, verspricht der Anbieter. Der Finish sei umweltfreundlich, nanopartikelfrei und erfülle den Bluesign-Standard sowie den Standard 100 by Oeko-Tex. Gute Trocknungseigenschaften und eine hohe „Saugwirkung“ gegenüber dem an Hochleistungsarbeitsplätzen unvermeidlichen Schweiß soll eine Moisture-Management-Ausrüstung bieten. Sie verleihe einem Textil, unabhängig von dessen Materialzusammensetzung, waschbeständige, hydrophile Eigenschaften, Atmungsaktivität und Weichheit. www.carrington.co.uk/de/
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Berufsbekleidung und PSA
Melchior
Gewebe für Workwear mit eigener Note Branchenbezogene Arbeitsbekleidung in typischen Farbwelten und den bewährten Köpergeweben ist heute nicht mehr ausreichend. Stattdessen suchen Unternehmen funktionale, aktuelle und komfortable Bekleidung, die ihr Corporate Design widerspiegelt und zu ihrer Corporate Identity beiträgt. „Durch diese Verschiebung ist auf Seiten der Gewebehersteller enorme Vielfalt und Flexibilität gefordert“, weiß Manfred Seeber, Geschäftsführer von Melchior Textil. „Gewebe in ansprechenden Strukturen, Farben, Webdesigns und verschiedenen Gewichtsklassen sollen einen einheitlichen Auftritt von Hemd bis Hose ermöglichen.“ Melchior Textil hat sich nach eigenen Angaben mit seinen Gewebesortimenten auf die wachsende Nachfrage nach Imagewear vorbereitet. Das Gewebeportfolio umfasse ansprechende Unigewebe in diversen Strukturen und Materialmischungen in bis zu 79 attraktiven
Farben. Zum Sortiment des Unternehmens zählen weiterhin Buntgewebe. Einen neuen Look sollen außerdem moderne, leinwandbindige Melangen und Fil-à-Fil-Optiken sowie coole Denimqualitäten bieten. Webstreifen in Anthrazit-, Mokka- und Schwarzkombinationen oder schlichtem „Weiß-Bunt“ sowie klassische Karos bieten eine große Vielfalt für einzigartige Berufsbekleidung, so Melchior. Für Individualisten mit dem Wunsch nach eigenen Designs bietet das Unternehmen außerdem Sonderanfertigung nach Maß an; dabei gilt eine Mindestabnahmemenge von 1.000 lfdm. Berufsbekleidungsgewebe von Melchior sind dem Unternehmen zufolge für anspruchsvolle Einsätze entwickelt, in denen hohe Anforderungen an die Haltbarkeit, den Tragekomfort und die Pflege gestellt werden. Alle Gewebelinien des Unternehmens werden daher aus Garnen mit intimen Fasermischun-
Funktionale, aktuelle Gewebe für Corporate Fashion kommen von Melchior Textil. Foto: Melchior Textil
gen aus Baumwolle, Tencel und Polyesterstapelfasern gefertigt, so Melchior. Diese sollen den Geweben die geforderte Leistungsfähigkeit verleihen – inklusive hoher Reißfestigkeitswerte, Pillingarmut und Leasingeignung. www.melchior-textil.de
AS system
Kochfeste Transferembleme für die Industriewäsche Als Full-Service-Partner für Textilveredelung mit eigener Transferproduktion in Deutschland und mehr als 25 Jahren Erfahrung im Bereich der Corporate Fashion steht AS system nach eigenen Angaben allen Kunden als kompetenter und zuverlässiger Partner zur Verfügung. Speziell für die Industriewäsche hat das Unternehmen zwei Produkte entwickelt: y Trans Plast 75 i H y Trans Plast 75 FR i H (zusätzlich flammenhemmend EN ISO 14116, 11611, 11612) Beide Artikel sind laut Anbieter besonders strapazierfähig, haben eine hohe Deckkraft und gehen durch die Verwendung von Spezialklebern eine starke Verbindung mit dem jeweiligen Gewebe ein. Freistehende Motive oder Schriftzüge sollen problemlos umgesetzt werden
können. Die hohe Waschbeständigkeit und Überbügelbarkeit mache die Transfers für den Einsatz auf industriewaschbeständiger Berufsbekleidung interessant – die Transfers seien geprüft nach der ISO 15797 mit Tumbertrocknung (75 bis 80 °C). Ein weiteres Produkt ist Trans Plast 95 H. Der Transfer soll bei 95 °C waschbar sein und mit Kochfestigkeit sowie Überbügelbarkeit punkten. Häufig komme er bei der Bedruckung von Blusen, Hemden, Kitteln, Kasacks, Schürzen und sämtlicher Berufsbekleidung aus Baumwolle oder Baumwollgemisch zum Einsatz. Kunden von AS system entscheiden individuell, ob sie nur die Transferembleme ordern oder eventuell auch das professionelle Aufbringen mit in Auftrag geben möchten. Zusätzlicher Ser-
Mit Trans Plast 75 FRiH soll sich u.a. Berufsbekleidung für die Industriewäsche veredeln lassen. Foto: AS system
vice: Da Gewebe und Waschverfahren sich unterscheiden, haben Interessenten und Kunden im Vorwege die Möglichkeit, kostenlose Bestandsmuster zum Testen anzufordern, verspricht AS system. www.assystem.de R+W Textilservice 4 | 2018
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Azubiseite
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Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode
Schadensfallworkshop für Textilreinigerazubis In der Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode fand in diesem Jahr zum ersten Mal ein Schadensfallworkshop statt. Das Berufsbildungszentrum liegt nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Unterrichtet werden hier vor allem Textil- und Modeberufe. Das mehr als 100 Jahre alte Schulgebäude macht einen imposanten Eindruck. Die Textilreiniger genießen hier jedoch eine Sonderstellung, da sie in einem eigenen, bungalowartigen Gebäude auf dem Schulhof mit Klassenraum, Lehrvorbereitungsraum, Toiletten und einem auf dem aktuellen Stand befindlichen Technikum mit allem, was eine kleine Wäscherei und Reinigung an Geräten, Anlagen und Betriebsmitteln benötigt, untergebracht sind.
Aus fünf Bundesländern Aktuell findet man an der Frankfurter Schule nicht mehr nur hessische Lehrlinge. Textilreinigerauszubildende aus fünf Bundesländern werden hier unterrichtet, so auch aus Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz sowie aus dem Saarland. Insgesamt bereiten sich dieses Jahr 13 Azubis hier auf die Gesellenprüfung vor. Der Schadensfallworkshop, der in den vergangenen Jahren an der Ker-
schensteiner Schule in Stuttgart ausgerichtet worden war, wurde von Meinrad Himmelsbach geleitet. Der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für das Textilreinigerhandwerk und Leiter der Schiedsstelle für Textilpflege Baden-Württemberg besuchte die Berufsschulklasse mit einem ganzen Koffer voll mit Schadensfällen. Jeder Schüler bekam ein Exemplar des bei Holzmann Medien erschienenen Buches „Schadensfälle in der Textilreinigung“ von Himmelsbach als Schulungsunterlage überreicht. Ziel des Workshops war es, die Azubis dazu anzuregen, sich eigenständig in einen Schadensfall hineinzudenken. Nach einer kurzen Einführung wurde deshalb jedem Schüler ein Schadensfall zugeteilt. Als erste Aufgabe erfassten die Schüler die Schäden mithilfe eines von der Klassenlehrerin Stefanie Neu erstellten Schadensformulars. Anschließend stellten die Schüler die Schadensfälle der Klasse vor. Nach einer kurzen Mittagspause standen dann einige von Sportwissenschaftlern empfohlene Körperübungen an, um Verspannungen abzubauen und Konzentrationsschwächen und Ermüdung vorzubeugen. In einem zweiten Schritt versuchten sich die Schüler an einer Schadensanalyse unter Verwendung verschiedener
In einem Workshop lernten die Textilreinigerazubis der Frankfurter Modeschule verschiedene Schadensfälle kennen und versuchten sich selbstständig an einer Schadensanalyse.
Hilfsmitteln, beispielsweise einer Lupe und einer Brennprobe. Außerdem ermittelten sie anhand der branchenüblichen Zeitwerttabelle der Sachverständigen sowie aus den Angaben zum jeweiligen Textil den Zeitwert. Auch diese Ergebnisse wurden in der Runde vorgestellt und diskutiert.
Immer mehr dazulernen Am Ende der Veranstaltung hob Himmelsbach hervor, dass die angehenden Textilreiniger die berufliche Elite ihres Jahrgangs in ganz Süddeutschland seien. Er hoffe deshalb, dass sich die Azubis auch nach der Gesellenprüfung um ihre Weiterbildung kümmern würden. „Das Schöne an diesem Beruf ist, dass man, sofern man dazu bereit ist, immer mehr dazulernt und im Laufe der Jahre einen großen Erfahrungsschatz bekommen kann. Das macht dann immer mehr Spaß“, so Himmelsbach. Die Klassenlehrerin Stefanie Neu fand den Workshop gelungen, mit den Rückmeldungen der Azubis sei sie zufrieden: „Das Feedback der Schüler war durchgehend positiv. Sie fanden es toll, dass ein Fachmann sich mit so anschaulichen Beispielen Zeit für sie genommen hat.“ www.modeschule.de
Die mittlerweile traditionelle Veranstaltung wurde von Meinrad Himmelsbach, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger, geleitet. Fotos: him
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Österreich April 2018
Der Textilreiniger Offizielle Zeitschrift der österreichischen Textilreiniger, Wäscher und Färber
Teppichreinigung Stepanek GmbH
Hilfe bei Brand- und Wasserschäden Im Falle eines Brandschadens weisen Teppiche und andere Textilien einen starken Rauchgeruch auf, der sich mit herkömmlichen Reinigungsmethoden kaum neutralisieren lässt. Dasselbe gilt für Modergeruch bei Nässeschäden. Die Textilsanierung Mag. Stepanek aus Leobersdorf ist auf derartige Fälle vorbereitet. Das Unternehmen hat sich auf die Reinigung von Textilien jeder Art nach Brand- und Wasserschäden spezialisiert. Bundesinnungsmeister KommR Walter Imp stattete Mag. Camillo Stepanek einen Besuch ab. Nach eigenen Angaben verfügt die Textilsanierung über alle nötigen
Maschinen, die es ermöglichen, Textilien von Brand- und Schimmelgerüchen zu befreien.
Komplettpaket für Kunden Für die Betreuung der Kunden bietet das Unternehmen ein Komplettpaket an: y Abholung der Ware, y Polstermöbel- und Spannteppichreinigung vor Ort, y Begutachtung und Etikettierung jedes einzelnen Stückes, y transparenter Kostenvoranschlag, y Tiefenreinigung der Textilien und
KommR Walter Imp (re.) stattete der Textilreinigung Stepanek einen Besuch ab. Die Geschäftsführer Mag. Camillo Stepanek (li.) und Christian Stepanek (Mitte) informierten über die spezielle Reinigung. Fotos: Bundesinnung
Geruchsneutralität durch spezielle Behandlungen, y Expresslieferung der wichtigsten Bekleidungsstücke innerhalb von drei Werktagen, y Lagerung der Ware bis zur Fertigstellung der Baustelle, y Abrechnung nach Auslieferung. Das spezielle Angebot des Unternehmens schlägt sich auch im Preis nieder. Bei Brandschäden wird ein Zuschlag von 25 Prozent und bei Wasserschäden ein Zuschlag von zehn Prozent auf den Reinigungspreis verrechnet. www.teppichmeister.at
Die Textilsanierung Stepanek in Leobersdorf ist spezialisiert auf die Reinigung von Brand- und Wasserschäden. Dabei bietet das Unternehmen den Kunden ein Komplettpaket inklusive Abholung der Ware usw. an. R+W Textilservice 4 | 2018
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Österreich
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Armin Kuttler
Zu Besuch im Pelzgeschäft in Graz Pelz ist schön, wertvoll und kommt wohl nie ganz aus der Mode. Das Meisterbetrieb Armin Kuttler stellt in der dritten Generation jegliche Art von Pelzbekleidung her. KommR Walter Imp, Bundesinnungsmeister der österreichischen Textilreiniger, Wäscher und Färber, und Michael Klamminger, Innungsgeschäftsführer der Wirtschaftskammer Steiermark (Landesinnung Steiermark Mode und Bekleidungstechnik), statteten kürzlich dem Betrieb in der Sackstraße in Graz einen Besuch ab.
KommR Walter Imp (li.) besuchte zusammen mit Michael Klamminger (re.) den Pelzhändler Armin Kuttler in Graz. Foto: Bundesinnung
Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)
Für eine schnelle Umsetzung im Betrieb Am 25. Mai 2018 tritt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Kraft. Bestimmte Daten sollen dadurch besser geschützt werden. Daraus ergeben sich einige Verpflichtungen für Unternehmer. Der Wirtschaftskammer Wien zufolge muss zum Beispiel ein Verarbeitungsverzeichnis für die Daten erstellt werden und die Rechte Betroffener, wie das Recht auf Löschung und das Recht auf Auskunft, werden ausgeweitet. Auch das Bußgeld bei Verstößen wird deutlich erhöht. Die für die Verhängung von Bußgeldern verantwortliche Datenschutzbehörde hat allerdings klargestellt, dass der Grundsatz „Beraten statt Strafen“ im Vordergrund steht. Von der neuen Regelung betroffen ist prinzipiell jedes Unternehmen, das Daten von Personen verarbeitet. Die Wirtschaftskammer gibt eine Schritt-fürSchritt-Anleitung mit an die Hand: 1. Erstellen Sie ein Verarbeitungsverzeichnis – welche Daten verarbeiten Sie im Unternehmen? Eventuell haben Sie schon einmal eine Meldung an das Datenverarbeitungsregister
(DVR) gemacht. Diese können Sie als Basis heranziehen. 2. Sorgen Sie dafür, dass Kunden auf ihre Anfrage eine Auskunft erhalten, welche Daten Sie von ihnen verarbeiten (binnen eines Monats) – und dass diese Daten berichtigt und gelöscht werden können. 3. Ein Gedanke zur Löschung der Daten: Oft muss die Löschung mit dem Anbieter der Software geklärt werden, die Sie verwenden. Manche Datenbanken sind nicht auf Löschung ausgelegt. 4. Geben Sie Daten an externe Dienstleister weiter? Etwa an Ihren Steuerberater? Oder speichern Sie Kundendaten online in Clouds? Dann sichern Sie sich vertraglich ab, dass dieser Dienstleister die Daten mit ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen behandelt. Informieren Sie die Kunden außerdem darüber, etwa mit einem Merkblatt (www.dsgvo-informationsverpflichtungen.wkoratgeber.at). Dieses Merkblatt können Sie gleich zur Erfüllung der Informationspflichten
bei Erhebung von Kundendaten heranziehen. 5. Datensparsamkeit: Erheben Sie ab jetzt nur die Daten von Kunden, die Sie wirklich für Ihren Geschäftsbetrieb brauchen. 6. Haben Sie die Zustimmung des Kunden zur Datenverarbeitung, und zwar schriftlich? Falls nicht, misten Sie Ihren Datenbestand aus und lassen Sie nur Daten übrig, bei denen nachweislich eine Zustimmung des Kunden gegeben ist. Bei Vertragsverhältnissen reicht übrigens der Vertrag an sich aus. Denn für die Ausführung eines Vertrags ist die Erhebung der nötigen Daten einfach erforderlich. Das heißt aber: Fällt der Vertrag weg, müssen Sie die Daten löschen (Ausnahme: gesetzliche Fristen wie etwa sieben Jahre in der Buchhaltung). Welche Änderungen für die Textilpflegebranche wichtig sind, erklärt R+WTextilservice in dieser Ausgabe ausführlich auf Seite 14 im Gespräch mit Rechtsanwalt Christian Solmecke. www.wko.at
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Österreich
Neue Verordnung
Geoblocking: Regelungen ab Dezember 2018 Geoblocking ist eine Technik zur regionalen Sperrung von Internetinhalten durch den Anbieter. Nachdem das Europäische Parlament Anfang Februar 2018 den Trilogergebnissen für eine Geoblockingverordnung zugestimmt hatte, wurden diese am 27. Februar 2018 auch vom Rat bestätigt. Die Geoblockingverordnung wird aller Voraussicht nach Mitte März im Amtsblatt veröffentlicht. Neun Monate nach der Veröffentlichung, also Mitte Dezember 2018, soll sie zur Anwendung kommen.
Wesentliche Inhalte Die wesentlichen Inhalte der Verordnung zusammengefasst: y Die Verordnung untersagt, Kunden aus Gründen der Staatsangehörigkeit, des Wohnsitzes oder der Niederlassung den Zugang zu Websites zu sperren oder zu beschränken, beispielsweise anhand der IP-Adresse. Dies bezieht sich auf Websites, die eine Vertragsabschlussmöglichkeit bieten, nicht auf reine Informationswebsites (siehe
Definition von „Online-Benutzeroberfläche in Art. 2 Z. 16). Eine Weiterleitung zu spezifischen Länderseiten, falls solche betrieben werden, ist nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Kunden zu lässig. Die vor einer Weiterleitung aufgesuchte Website muss weiterhin leicht zugänglich sein (Art 3). y Aus Gründen der Staatsangehörigkeit, des Wohnsitzes oder der Niederlassung dürfen keine unterschiedlichen (Geschäfts-)Bedingungen (siehe Definition in Art. 2 Z. 14 umfassend auch Nettoverkaufspreise) für den Zugang zu Waren und Dienstleistungen in bestimmten umschriebenen Fällen angewendet werden (Art. 4). Dies gilt, wenn Kunden Waren kaufen wollen und diese in einen Mitgliedstaat geliefert werden, an den der Unternehmer (ohnehin) liefert. Beispiel: Ein österreichischer Onlinehändler liefert Waren an Kunden in Österreich. Wenn ein Kunde aus Spanien eine Bestellung vornimmt und die Waren an eine Lieferadresse in Österreich
Marketing Download
Logo der Textilreiniger Für einen einheitlichen Branchenauftritt steht das Logo der Textilreiniger. Alle Mitgliedsbetriebe Logo: Bundesinnung können das Logo für ihre Werbung nutzen. Dazu können sie es von der Internetseite der Bundesinnung runterladen. Es ist unter textilreinigung.at, Aktuelles, Logo zu finden. Das Logo Textilreiniger ist als Verbandsmarke beim österreichischen Patentamt geschützt. Alle aktiven Mitglieder des Berufszweiges Textilreiniger, Wäscher und Färber sind berechtigt, im Rahmen der Statuten diese Marke zu nutzen. Die schönsten Fotos vom Logo in Ihrem Laden, auf Ihrem Firmenwagen oder auf sonstigen Flächen publiziert R+W Textilservice. Nutzen Sie das Branchenlogo und senden Sie uns ein Foto. Kontakt unter E-Mail: redaktion@rw-textilservice.de Download unter: www.textilreiniger.at
geschickt haben möchte, dann muss er genauso behandelt werden wie ein Kunde mit Wohnsitz in Österreich. Dasselbe gilt bei Selbstabholung, wenn diese Möglichkeit angeboten wird. Ein Lieferzwang in Länder, die nicht zum Liefergebiet des Unternehmers zählen, besteht jedenfalls nicht. Die Regelung gilt außerdem für elektronisch erbrachte Dienstleistungen (z.B. Webhosting und Clouddienste) oder wenn Kunden sonstige Dienstleistungen von einem Anbieter an einem physischen Standort in Anspruch nehmen wollen, so beispielsweise bei Hoteldienstleistungen. y Auch im Zusammenhang mit Zahlungen ist eine unterschiedliche Behandlung aus Gründen der Staatsangehörigkeit, des Wohnsitzes oder der Niederlassung für einen Zahlungsvorgang im Rahmen der vom Unternehmen akzeptierten Zahlungsmethoden verboten, wenn bestimmte Umstände gegeben sind (Art. 5). y Vertragliche Regelungen in Vertriebsverträgen, die gegen die in der Geoblockingverordnung vorgesehenen Verbote verstoßen, sind nichtig (Art. 6). Klarstellend wird im Hinblick auf die Thematik des anwendbaren Rechts und des Gerichtsstandes ausgeführt, dass aufgrund der Einhaltung der Vorgaben der Verordnung allein nicht davon ausgegangen werden darf, dass der Anbieter seine Tätigkeit auf den Wohnsitzstaat des Verbrauchers ausrichtet (Art. 1 Abs. 6). Vom Anwendungsbereich sind jene Bereiche nicht erfasst, die auch von der Dienstleistungsrichtlinie ausgenommen sind (Art. 1 Abs. 3, z.B. Verkehrsdienstleistungen, Finanzdienstleistungen). Die Verordnung betrifft auch B2B-Verträge, wenn Waren zur Endnutzung erworben werden, also unter anderem nicht zum Weiterverkauf oder zur Weiterverarbeitung, wie sich aus der Definition des Begriffs „Kunde“ ergibt (Art. 2 Z. 13). www.wko.at R+W Textilservice 4 | 2018
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„Barriere:freie Unternehmen“
Unterstützung bei Umbauten für mehr Barrierefreiheit Im Rahmen der Aktion „Barriere:freie Unternehmen“ werden Unternehmen bei Umbauten zur Herstellung von mehr Barrierefreiheit unterstützt. Insgesamt werden im Jahr 2018 für diese Maßnahme 500.000 Euro zur Verfügung stehen. Das gab das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz bekannt. Gegenstand der Förderung sind Maßnahmen zur Herstellung der Barrierefreiheit im Sinne des Behindertengleichstellungsrechts. Zu den Kosten für bauliche und nichtbauliche Vorhaben zur Umsetzung von Barrierefreiheit kann ein einmaliger Kostenzuschuss gewährt werden. Dieser betrifft beispielsweise Rampen, Eingangstüren, Einbau von Liften zur
Personenbeförderung, vertikale Erschließungen zur Überwindung von Niveauunterschieden, Orientierungs- und Leitsysteme, aber auch die barrierefreie Adaptierung von bestehenden Webseiten, Induktionsschleifen oder die Nachrüstung von Liftanlagen.
Investitionen zur Herstellung der Barrierefreiheit für zuwendungsfähige Ausgaben ab einer getätigten und bereits saldierten Investition in Höhe von 1.000 Euro vergeben werden. Der Zuschuss beträgt maximal 2.500 Euro pro Aktionszeitraum und Unternehmen.
Zuschuss beantragen
Sind Sie antragsberechtigt?
Unternehmen können für ihre Vorhaben, bei Vorliegen saldierter Rechnungen mit einem Zahlungsdatum ab 1. Jänner 2018 unter Vorlage vollständiger Unterlagen für barrierefreie Investitionen, um einen Zuschuss beim Sozialministeriumservice ansuchen. Der Kostenzuschuss ist gedeckelt und kann für
Wer wird gefördert? Antragberechtigt sind Unternehmen mit maximal 49 Mitarbeitern, die gemäß § 5 Behinderteneinstellungsgesetz (BEinstG) im Kalendermonat des Rechnungsdatums (Stichtag) ihre Beschäftigungspflicht zur Einstellung begünstigter Behinderter erfüllen bzw. die keiner Einstellungspflicht unterliegen und die sich in keinem Insolvenzverfahren befinden. Die Vergabe der Förderung erfolgt nach dem „First-comeFirst-serve“-Prinzip, also chronologisch in der Reihenfolge des Vorliegens der vollständigen Unterlagen. Unternehmen können für ihre Vorhaben bei Vorliegen einer saldierten Rechnung mit einem Zahlungsdatum ab 1. Jänner 2018 Anträge über den Sozialministeriumservice stellen. www.sozialministerium.at
Barrierefreiheit wird immer wichtiger. Die Initiative „Barriere:freie Unternehmen“ will dies vorantreiben. Foto: Minerva Studio – stock.adobe.com
Statistik I
Immer mehr Ausgaben für Gesundheit In den Jahren zwischen 2005 und 2016 sind die österreichischen Gesundheitsausgaben laut Statistik Austria stetig angestiegen. Im Jahr 2005 betrugen sie 26 Milliarden Euro und erhöhten sich bis 2016 auf über 39,6 Milliarden Euro. 72,5 Prozent der Gesundheitsausgaben entfallen auf den öffentlichen Bereich, beim Rest handelt es sich um private Ausgaben. Der Anteil der Gesundheitsausgaben am österreichischen BIP bewegte sich seit dem Jahr 2005 im Bereich von 10,3 Prozent bis 11,2 Prozent im Jahr 2016. www.statistik.at
Gesundheitsausgaben in Österreich 2005–2016 in Mrd. Euro
6,6
6,8
8,4
8,8
9,1
9,7
8,2
10,9
7,2
7,4
7,5
7,9
24,6
25,8
26,2
28,7
24,0
27,9
23,4
27,1
22,6
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
19,2
20,0
21,3
2005
2006
2007
öffentliche Gesundheitsausgaben
private Gesundheitsausgaben
Der Anteil der Gesundheitsausgaben am österreichischen BIP lag 2016 bei 11,2 Prozent. Quelle: Statistik Austria, Grafik: R+WTextilservice
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Österreich
Angleichung für Arbeiter und Angestellte
Das gilt bei Krankheit und Dienstverhinderung Eine Gesetzesnovelle soll dafür sorgen, dass Arbeiter und Angestellte im Arbeitsrecht gleichgestellt werden. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hat wichtige Änderungen zusammengefasst.
I
m Oktober 2017 beschloss der Nationalrat eine punktuelle Angleichung der arbeitsrechtlichen Bestimmungen für Arbeiter und Angestellte. Hierbei sind vor allem die Änderungen zur Entgeltfortzahlung bei Krankheit und Dienstverhinderung maßgeblich, so die Wirtschaftskammer Österreich. Die neuen Regelungen gelten erstmals in den Arbeitsjahren, die nach dem Stichtag 30. Juni 2018 beginnen. Die wichtigsten Fragen im Überblick.
Bei Krankheit Was ändert sich für die Entgeltfortzahlung bei Krankheit?
Derzeit gelten unterschiedliche Regelungen für Arbeiter und Angestellte im Falle der Entgeltfortzahlung bei Krankheit und damit verbundener Dienstverhinderung. Bis zum 30. Juni 2018 stellt das Angestelltengesetz (AngG) für Angestellte im Falle einer Dienstverhinderung durch Krankheit auf die Qualifikation als Erst- oder Folgekrankheit ab. Jeweils sechs Monate nach Wiederantritt der Arbeit nach einer Ersterkrankung entsteht ein neuer voller Entgeltfortzahlungsanspruch von – in den ersten fünf Jahren – sechs Wochen. Für Folgekrankheiten innerhalb dieser Sechsmonatsfrist steht nach Ausschöpfung des Grundanspruches noch ein
Anspruch in halber Höhe des Grundanspruches zu. Für Arbeiter regelt das Entgeltfortzahlungsgesetz (EFZG) bis 30. Juni 2018, dass pro Arbeitsjahr ein Grundanspruch – in den ersten fünf Jahren – von sechs Wochen zusteht. Mit 1. Juli 2018 tritt die Neuregelung betreffend Entgeltfortzahlung bei Krankheit in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt werden die bisherigen Regelungen betreffend Entgeltfortzahlung im Krankenstand der Arbeiter auch für die Angestellten übernommen. Das bedeutet, dass es auch für Angestellte nur mehr einen Grundanspruch pro Arbeitsjahr gibt. Allerdings kommt durch die Gesetzesänderung sowohl für Arbeiter als auch Angestellte eine neue Vergünstigung hinzu. Der Entgeltfortzahlungsanspruch erhöht sich nunmehr bereits im zweiten, statt wie bisher im fünften, Arbeitsjahr auf acht Wochen.
Bei Dienstverhinderung
Ab 1. Juli 2018 gelten die neuen Regelungen zur Angleichung der arbeitsrechtlichen Bestimmungen für Arbeiter und Angestellte. Vor allem die Änderungen zur Entgeltfortzahlung bei Krankheit und Dienstverhinderung sind hier maßgeblich. Foto: underdogstudios – stock.adobe.com
Was gilt für die Entgeltfortzahlung bei Dienstverhinderung? Auch bei der Entgeltfortzahlung bei Dienstverhinderung gibt es ab 1. Juli 2018 eine Änderung. Bis zum 30. Juni 2018 regelt das AngG für Angestellte und das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch (ABGB) für Arbeiter die Pflicht zur Entgeltfortzahlung durch den Arbeitgeber, wenn aus wichtigen, in der Person des Arbeitnehmers liegenden Gründen die Arbeitsleistung ausfällt, wie beispielsweise bei Arztbesuchen, Geburten oder Behördenwegen. Ein wesentlicher Unterschied zwischen diesen beiden gesetzlichen Regelungen besteht bisher R+W Textilservice 4 | 2018
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darin, dass die Dienstverhinderungsgründe bei Angestellten durch Kollektivvertrag, Betriebsvereinbarung oder Arbeitsvertrag nicht eingeschränkt werden können. Die Regelung für Arbeiter im ABGB hat hingegen eine Einschränkung durch Kollektivvertrag erlaubt. In diesen werden die Dienstverhinderungsgründe abschließend aufgezählt. Nun hat auch hier eine Angleichung stattgefunden, wodurch ab dem 1. Juli 2018 die günstigere Regelung aus dem Angestelltengesetz auch für Arbeiter zur Anwendung gelangt. Das bedeutet, dass auch bei Arbeitern die Dienstverhinderungsgründe durch Kollektivvertrag, Betriebsvereinbarung oder Arbeitsvertrag nicht mehr beschränkt werden können.
Für Auszubildende Und was gilt für Lehrlinge? Die Entgeltfortzahlungsbestimmung für Lehrlinge ist nach wie vor im Berufsausbildungsgesetz (BAG) geregelt und wurde nicht an die Regelung für Arbeiter und Angestellte angeglichen, trotzdem kommt es auch hier zu einer Änderung. Bis zum 30. Juni 2018 gilt, dass einem Lehrling im Fall der Arbeitsverhinderung durch Krankheit (Unglücksfall) bis zur Dauer von vier Wochen die volle Lehrlingsentschädigung und bis zur Dauer von weiteren zwei Wochen ein Teilentgelt in der Höhe des Unterschiedsbetrages zwischen der vollen Lehrlingsentschädigung und dem aus
der gesetzlichen Krankenversicherung gebührenden Krankengeld zu gewähren ist. Für Lehrjahre ab dem 1. Juli 2018 kommt es nun zur Verdoppelung des Anspruches. Somit haben Lehrlinge ab diesem Zeitpunkt einen Anspruch auf ein Krankenentgelt für acht Wochen in der Höhe der vollen Lehrlingsentschädigung und einen Folgeanspruch für vier Wochen auf Teilentgelt pro Lehrjahr.
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Rotes Telefon Dienstleistung
Service für Konsumenten
Einvernehmliche Auflösung
Mit dem Roten Telefon ist Bundesinnungsmeister KommR Walter Imp jeden Dienstag von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr unter der Rufnummer 0590/9003100 österreichweit für alle Verbraucherfragen zu erreichen.
Beendigung des Dienstverhältnisses während des Krankenstandes durch einvernehmliche Auflösung. Die bereits bestehende Regelung der Entgeltfortzahlung bei Arbeitgeberkündigung während des Krankenstandes wird nunmehr auch auf die einvernehmliche Auflösung ausgedehnt. Bisher bestand bei Beendigung des Dienstverhältnisses eine Entgeltfortzahlungspflicht des Arbeitgebers über das Ende des Dienstverhältnisses hinaus nur, wenn er den Arbeitnehmer während eines Krankenstandes gekündigt, den Arbeitnehmer unberechtigt entlassen oder einen vorzeitigen Austritt des Arbeitnehmers verschuldet hatte. Wurde das Dienstverhältnis hingegen einvernehmlich während eines Krankenstandes aufgelöst, verlängerte sich die Entgeltfortzahlung des Arbeitgebers nicht über das Ende des Dienstverhältnisses hinaus. Ab dem 1. Juli 2018 gilt, dass auch bei einer einvernehmlichen Beendigung während eines
laufenden Krankenstandes ein Anspruch auf Entgeltfortzahlung über das Ende des Dienstverhältnisses hinaus besteht. Gleiches gilt bei einer einvernehmlichen Beendigung des Dienstverhältnisses im Hinblick auf eine Dienstverhinderung wie eine Kur, eine geplante Operation oder eine Reha. In solchen Fällen verlängert sich der Entgeltfortzahlungsanspruch ebenso über das arbeitsrechtliche Ende des Dienstverhältnisses hinaus. www.wko.at
Arbeitnehmer/-innenschutz-Deregulierungsgesetz
Aufzeichnungs- und Meldepflichten entfallen Die Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit der Wirtschaftskammer Österreich hat an den Entfall von Aufzeichnungsund Meldepflichten erinnert. Viele Betriebe seien über die seit 1. Juli 2017 entfallenen Meldeverpflichtungen nicht ausreichend informiert. Daher würden sie weiterhin nicht mehr notwendige Meldungen erstatten. Das sogenannte „Arbeitnehmer/-innenschutz-Deregu-
lierungsgesetz“ (BGBl. I 2017/126) hatte verschiedene bürokratische Erleichterungen zur Folge: y Entfall der Aufzeichnungspflicht für Beinaheunfälle (§ 16 (1) Z. 3 ASchG). y Entfall der Meldepflicht bei zulässiger Wochenend- und Feiertagsarbeit bei Bauarbeiten im öffentlichen Interesse sowie bei Messen (§§ 12 (3) und 17 (7) ARG).
y Entfall der Meldepflicht für Reiniguns-, Instandhaltungs- oder Instandsetzungsarbeiten am Samstag nach 15 Uhr (§ 10 (2) ARG). y Entfall der Antrags- und Bescheidpflicht für Beschäftigung von Schwangeren, die ausschließlich am Wochenende oder an Feiertagen beschäftigt sind (§ 7 (2) Z. 4 MSchG). www.wko.at
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Österreich
EU-Entsenderichtlinie
Leichtere Vollstreckung von Strafen im Ausland Die EU hat sich auf mehr Schutz vor Lohndumping geeinigt. Zu der am 1. März 2018 präsentierten vorläufigen Einigung zur EU-Entsenderichtlinie betont Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), dass nach einem ersten Überblick ein grundsätzlich vernünftiger Entwurf auf dem Tisch liege. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort bedeute, dass zwangsläufig nationale Regelungen zur Anwendung kommen müssen. „Das ist aber auch der Knackpunkt, denn dieser Grundsatz muss auch exekutierbar sein. Österreich hat beispielsweise bereits die schärfste Gesetzgebung gegen Unterentlohnung. Verhängte Strafen gegen ausländische Mitbewerber sind in der Regel aber nicht vollstreckbar“, sagt die Bundesspartenobfrau. Gewerbe und Handwerk haben sich vor diesem Hintergrund immer dafür
starkgemacht, Kompetenzen zu bündeln und die Kommunikation auch mit den ausländischen Behörden zu vernetzen. Parallel hierzu sollte die Finanzpolizei ermächtigt werden, an ausländische Sozialversicherungsträger mitzuteilen, in welchem Ausmaß der kontrollierte ausländische Arbeitnehmer laut Lohnunterlagen angemeldet war. So könnten Fälle abgestellt werden, in denen ein ausländischer Arbeitnehmer in seinem Herkunftsland für zehn Stunden sozialrechtlich angemeldet ist und tatsächlich in Österreich 40 Stunden oder mehr arbeitet, so ScheichelbauerSchuster. „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort ist aus Sicht der Unternehmen wie der Arbeitnehmer eine einfache Gleichung. Schlussendlich kommt es aber darauf an, dass wir hier zu einer Verbindlichkeit kommen. Was wir benötigen, ist eine Verbesserung der Vollziehung, also eine leichtere Vollstreckung der Strafen im Ausland, eine ver-
Nach der Einigung über die Abänderung der EU-Entsenderichtlinie wies KommR Ing. Renate Scheichelbauer-Schuster auf die fehlende Vollstreckbarkeit der Strafen im Ausland hin. Foto: WKÖ
besserte Kooperation der ausländischen Behörden und die Bekämpfung von Scheinfirmen bereits im Herkunftsland. Lohn- und Sozialdumping dürfen nicht dazu führen, dass faire Wettbewerbsbedingungen zu existenzbedrohenden Nachteilen für redliche Unternehmen führen“, fasst Scheichelbauer-Schuster zusammen. www.wko.at
Statistik II
Unternehmen sind größte Unterstützer der Forschung Etwa 11.325 Millionen Euro wurden in Forschung und experimentelle Entwicklung im Jahr 2017 investiert, be-
richtet die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Sie bezieht sich dabei auf einer Globalschätzung von Statistik
Bruttoinlandsausgaben für F&E
2000
11.325
2016
5.458
10.906
2015
5.295
10.613
2014
5.137
10.222
2013
4.901
9.571
2012
4.666
9.288
2011
4.243
8.276
2010
3.821
8.066
2005
3.639
6.030 2.751
1.684
4.029
Finanzierung der in Österreich durchgeführten Forschung und experimentellen Entwicklung 2000 –2017 in Mio. Euro
2017
Bruttoinlandsausgaben für F&E (in Mio. Euro) Bruttoinlandsausgaben für F&E (in Mio. Euro) des Unternehmenssektors
Knapp die Hälfte der Finanzmittel für Forschung und Entwicklung stammten im Jahr 2017 von Unternehmen. Quelle: Statistik Austria, Grafik: R+WTextilservice
Austria. Demnach stellen Unternehmen mit 48,2 Prozent (5.458 Millionen Euro) die meisten Finanzmittel für Forschung und Entwicklung zur Verfügung. Im Vergleich zum Vorjahr sollen die Ausgaben in diesem Sektor um 3,1 Prozent gestiegen sein. Der öffentliche Sektor, bestehend aus Bund und Bundesländern, finanzierte 34,9 Prozent der Ausgaben für Forschung und Entwicklung, so die Ergebnisse der Schätzung. 15,4 Prozent wurden durch ausländische Investoren und 1,5 Prozent durch den privaten gemeinnützigen Sektor zur Verfügung gestellt. Beim Vergleich der Ausgaben des Unternehmenssektors für Forschung und Entwicklung zwischen 2000 und 2017 zeigt sich eine Steigerungsrate von 224 Prozent, so die WKÖ. www.wko.at www.statistik.at R+W Textilservice 4 | 2018
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Onlinetipp QR-Code
Hier geht’s zur Webseite der Textilreiniger und Wäscher Haben Sie in letzter Zeit die Webseite der österreichischen Textilreiniger besucht? Wenn nicht, dann können Sie das jetzt ganz schnell tun. Denn hinter diesem QR-Code verstecken sich die Daten der Internetpräsenz. Mit Ihrem Handy können Sie ganz einfach darauf zugreifen.
So funktioniert es: Um den Code zu entschlüsseln, benötigen Sie ein Smartphone. Darauf müssen Sie einen QR-Code-Scanner installieren. Scannen Sie einfach das Bild mithilfe dieser App. Sofort danach werden Sie auf die Webseite der Textilreiniger mit Kontakt-
daten und zusätzlichen Informationen weitergeleitet. Ganz schnell und einfach. Viel Spaß beim Ausprobieren! www.textilreiniger.at
Statistik III
Exportquote: Österreich im Mittelfeld In einem internationalen Vergleich der Exportintensität 2017 (Warenexporte in Relation zum Bruttoinlandsprodukt) liegt Österreich mit einem Wert von 37,4 Prozent im Mittelfeld, so die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Sie bezieht sich dabei auf Daten von Eurostat und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Höher sei die Warenexportquote u.a. in der Slowakei, Ungarn, der Tschechischen Republik, den Niederlanden, Irland, Slowenien, Litauen und Belgien. www.wko.at www.oecd.org
Exportintensität 2017 Slowakei Ungarn Tschech. Rep. Niederlande Irland Slowenien Litauen Belgien Estland Bulgarien Lettland Polen Deutschland Österreich Dänemark
Warenexporte in % des BIP, Prognose
85,3 72,7 68,6 67,0 65,9 65,1 60,9 60,7 52,0 49,3 42,8 42,3 38,7 37,4 34,6
Luxemburg Rumänien Schweden Portugal Finnland Italien Malta Kroatien Spanien Frankreich Griechenland Großbritannien Japan Zypern USA
32,0 31,7 30,5 30,2 27,2 25,5 24,5 23,9 23,5 21,4 17,4 17,1 13,8 12,7 7,9
Österreich liegt im internationalen Vergleich der Exportintensität 2017 zwischen Deutschland und Dänemark. Quelle: OECD, Eurostat, Grafik: R+WTextilservice
Der Textilreiniger Impressum Herausgeber: Bundesinnung Mode & Bekleidungstechnik – Berufszweig Textilreiniger, Wäscher und Färber A-1045 Wien, Wiedner Hauptstr. 63, Tel. +43(0)590900-3285, Fax +43(0)590900-249, mode@wko.at Redaktion: Bundesinnungsmeister KommR Walter Imp (verantwortlich), Mag. Erwin Czesany, Mag. Wolfgang Muth A-1045 Wien, Wiedner Hauptstr. 63, Tel. +43(0)590900-3283, Fax +43(0)590900-249 Redaktionskontakt: Elena Schönhaar, Telefon +49(0)8247/354-261, E-Mail: elena.schoenhaar@holzmann-medien.de
Anzeigenkontakt: Claudia Baur-Kaltenmaier, Telefon +49(0)8247/354-162, Fax +49(0)8247/354-4162, E-Mail: claudia.baur-kaltenmaier@holzmann-medien.de Verlag: Holzmann Medien GmbH & Co. KG, Postfach 13 42, D-86816 Bad Wörishofen, Gewerbestraße 2, D-86825 Bad Wörishofen, Telefon +49(0)8247/354-01, Fax +49(0)8247/354-170, E-Mail: info@holzmann-medien.de, www.holzmann-medien.de, www.handwerk-info.de Herstellung: Holzmann Druck, D-86825 Bad Wörishofen
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Terminforum
Veranstaltung
Ort | Region
Information
Kontakt
14. bis 18.05.2018
IFAT 2018
München
www.ifat.de
15. bis 18.05.2018
Interclean
Amsterdam
www.intercleanshow.com
Messen
Tagungen | Kongresse | Verbandstage 13. bis 14.04.2018
FATEX-Jahresmitgliederversammlung und Fachtagung
Rastatt
Fachverband Textilpflege (FATEX)
www.fachverband-textilpflege.de
13. bis 15.04.2018
BTV-Verbandstag
Beilngries
Bayerischer Textilreinigungsverband
www.btv-online.de
20. bis 22.04.2018
OTV-Verbandstag 2018
Bad Saarow
Ostdeutscher Textilreinigungs- www.otv-erfurt.de Verband
25.04.2018
4. Max-Tex Forum
Berlin
MaxTex
www.maxtex.eu
26. bis 27.04.2018
10. Fachtagung für die Waschmittel- und Reinigungsmittelindustrie
Mainz
Akademie Fresenius
www.akademie-fresenius.de/2400
07. bis 09.05.2018
8. Europäische PSA-Konferenz
Porto (Portugal)
17.05.2018
Sitzung der Schiedsstelle für Textilpflege Baden-Württemberg
Freiburg
zu begutachtende Teile bitte zwei Tage vorher eingehend
www.sv-schiedsstelle.de
wird noch bekannt gegeben
Textilreiniger-Innung Hamburg
www.textilreinigerinnunghamburg.de
Hohenstein Institute
www.hohenstein.de
www.ecpc2018.com
Lehrgänge | Seminare | Workshops 28.04.2018
Gefahrstoffunterweisung
10. bis 11.04.2018
Grundlagen der praktischen Farbmessung Bönnigheim
24. bis 25.04.2018
Beseitigung von Prozessstörungen durch genaue Kontrolle des Waschverfahrens
Bönnigheim
14. bis 18.05.2018
Grundlehrgang Hygienebeauftragter
Bönnigheim
28. bis 29.04.2018
Sachkunde für die Bedienung und Wartung von Trockennreinigungsmaschinen gemäß BGR 500, 2. BImSchV
Rheine
Textilreiniger Bildungszentrum Münsterland (TBZ)
www.tbz-rheine.de
16.04.2018
WIRTEX-Nachhaltigkeitsforum
Frankfurt am Main
www.wirtex.de
19.04.2018
Unternehmerstammtisch bei CWS-boco
Sulzemoos
Wirtschaftsverband Textil Service (WIRTEX)
25.04.2018
Unternehmerstammtisch bei Bardusch
Ettlingen
26.04.2018
Informationstag Textilpflege – Textil-/Bekleidungshersteller und Textilpflegebetriebe im Dialog
München
Europäische Forschungsvereinigung Innovative Textilpflege (EFIT)
www.efit-textilpflege.de, www.dialog-dtb.de
08.05.2018
Textilien in der Profiwäsche: Zukünftige Anforderungen und neuartige Testmethoden
Fulda
Application Lab Weber & Leucht GmbH
www.weber-leucht.com
15.05.2018
Reinigung von Oberflächen im Spannungsfeld zwischen Umweltschutz und Effizienz
Fulda
19.06.2018
Validierung von desinfizierenden Waschverfahren nach EN 14065 und Validierungshandbuch
Oldenburg
wfk – Cleaning Technology Institute
www.wfk.de
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Produktinformationen
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Ratioplan
Weniger Gewicht bei gleicher Tragkraft Das Unternehmen Ratioplan führt verschiedene Transportgeräte. Neu im Programm ist beispielsweise der Wäschecontainer „Light“. Ratioplan zufolge ist der Behälter leichter als herkömmliche Container, besitzt aber dieselbe Tragkraft und Komfortleistung. Viele Kunden hätten derzeit außerdem besondere Rollbehälter im Einsatz, die speziell für die Bedürfnisse der Kunden konstruiert und gebaut wurden. Neben den Neuheiten hat Ratioplan weiterhin 25 Standardrollbehälter in tausenden Varianten in petto, wie das System „G2“ in unterschiedlichen Standardgrößen mit der abklappbaren und schwenkbaren Vorderwand oder das System „R“ mit bereits zwei integrierten und abklappbaren Zwischenböden. Auch die fahrbaren Regalwagen sind weiterhin Teil des Sortiments. Alle Rollbehälter sind aus Stahl gefertigt. Rohre, Drähte und Bleche wer-
den laut Ratioplan auf halb- und vollautomatischen Fertigungsstraßen in höchster Präzision gemäß ISO 9000 produziert. Dabei würden moderne Schweiß- und Biegeautomaten zum Einsatz kommen. Besondere Aufmerksamkeit wird nach Unternehmensangaben bei der Konstruktion auf stabile und langlebige Produkte gerichtet, die Glanzverzinkung und die Lackierung sollen eine hohe Lebensdauer garantieren. Zusätzlich gibt es einiges an Zubehör: Von Zwischenböden, Kleiderstangen, Beschriftungstafeln (auch mit Logo oder Name), Wäschereieinhängesäcken und Stoffabdeckhauben aus der eigenen Näherei bis hin zu Gummi- und Textilspannbändern oder Wandabweisrollen. Ratioplan präsentiert die Produkte im neuen Showroom am Standort Raisting. Das bayerische Unternehmen stellt seit 40 Jahren Rollbehälter her, die
Der neue Wäschecontainer „Light“ von Ratioplan soll deutlich leichter und dabei genauso tragfähig sein. Foto: Ratioplan
für die Anlieferung, das Verladen, Sortieren und Kommissionieren von Textilien verwendet werden. www.ratioplan.eu
ZIMTEC
Waschmaschine für Menschen mit Sehbehinderung Das Leben sehbehinderter Menschen zu vereinfachen, hat sich die ZIMTEC GmbH Wäschereitechnik aus Andernach nach eigenen Angaben auf die Fahne geschrieben. Das Unternehmen präsentiert die neue „Miele GuideLine“ als barrierefreie Waschmaschine. Eigenständigkeit und Komfort bedeuten Lebensqualität – unter dieser Prämisse hat Miele gemeinsam mit sehbehinderten und blinden Menschen die Waschmaschine „GuideLine“ entwickelt. Die Bedienung des Geräts ist laut Hersteller auf die besonderen Bedürfnisse abgestimmt, u.a. durch den Einsatz akustischer Signale sowie haptischer Elemente. Auf der Bedienblende und dem Drehwahlschalter befinden sich erhabene Linien und Symbole, die ertastet werden können und sicher durch die Einstellungen führen, verspricht Miele. Zusätzlich werde jede Eingabe von ei-
Die „GuideLine“-Waschmaschine von Miele ist speziell für Menschen mit Sehbehinderung entwickelt worden. Foto: Miele
nem akustischen Signal begleitet. Die Töne unterscheiden sich dabei für die unterschiedlichen Einstellungen, so dass die eigenständige Bedienung möglich sein soll. Jeder Waschmaschine liegt ein USB-Stick bei, auf dem eine ge-
sprochene Gebrauchsanweisung im MP3-Format gespeichert ist. ZIMTEC ist eigenen Angaben zufolge u.a. als Systemlöser in Werkstätten für behinderte Menschen bekannt. www.zimtec-gmbh.de
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Die CWS-boco Deutschland GmbH gehört mit den Marken CWS und boco zu den führenden Anbietern textiler Serviceleistungen in den Bereichen Waschraumhygiene, Schmutzfangmatten und Berufskleidung im Mietservice. Wir beschäftigen bundesweit rund 3.600 Mitarbeiter aus 59 Nationen. Die Zentrale des Unternehmens befindet sich in Dreieich, bei Frankfurt am Main. Unser unternehmerisches Handeln richten wir an sechs Kernwerten aus: Nachhaltigkeit, Integrität, Menschen, Leidenschaft für Service, Qualität und Ergebnisorientierung. Für unseren HealthCare-Betrieb am Standort Warburg suchen wir eine/n
Standortleiter (m/w) Ihre Aufgaben: • Operative Umsetzung der strategischen und operativen Vorgaben sowie Einflussnahme auf die Weiterentwicklung des Standortes • Verantwortung für Budgetpläne und Forecasts • Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen zur kontinuierlichen Effizienzsteigerung • Einhaltung von Qualitätsstandards und gesetzlicher Anforderungen • Führung aller kaufmännischen und gewerblichen Mitarbeiter • Gewährleistung der Maschinenverfügbarkeiten und der Betriebssicherheit Ihre Fähigkeiten: • Abgeschlossenes technisches oder betriebswirtschaftliches Studium oder vergleichbare Ausbildung mit technischem Schwerpunkt • Mehrjährige relevante Berufserfahrung im Produktions-, Beschaffungs- und Logistikmanagement, idealerweise eines im Dienstleistungssektor tätigen Unternehmens mit Personalverantwortung • Nachweisbare Erfolge in der Optimierung von Geschäftsprozessen • Erfahrung in der Mitarbeiterführung • Fundierte Kenntnisse in der Produktion, Logistiksektor und Kundenbetreuung • sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift • Führerschein Klasse B Wir bieten: • Einen Arbeitsplatz in einem erfolgreichen Dienstleistungsunternehmen in angenehmer Arbeitsatmosphäre • Abwechslungsreiches Spektrum an Aufgaben • Sozialleistungen eines modernen Unternehmens • Leistungsgerechte Bezahlung Sie sind interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung unter Angabe Ihres möglichen Eintrittstermins und Ihrer Gehaltsvorstellungen. Bitte verwenden Sie für Ihre Bewerbung auch gerne unser Online-Bewerberformular auf unserer Homepage. Dieses finden Sie unter: www.cws-boco.de/Unternehmen/Karriere/Stellenangebote CWS-boco HealthCare Gmbh & Co.KG | Billbrookdeich 216 | 22113 Hamburg Ulrike Mundt
R+W Textilservice 4 | 2018
2
26.03.2018 09:19:59
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Glückstädter Werkstätten
Die Glückstädter Werkstätten bieten Menschen mit Behinderungen unterschiedliche Ausbildungs-, Förder- und Arbeitsplätze sowie betreute Wohngemeinschaften und Assistenz im Alltag an. Für die fachgerechte Textilpflege, Anleitung der Produktionskräfte und zukünftigen Auszubildenden, Einstellung und Bedienung der Maschinen sowie Organisation des Warenflusses suchen wir für unsere neue Wäscherei WASCHBOTE in Horst eine|einen
Textilreiniger|-in Nähere Informationen zu dieser verantwortungsvollen und vielseitigen Vollzeittätigkeit entnehmen Sie bitte unserer Internetseite. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Unterlagen bis zum 24.04.2018 an die Personalabteilung. Glückstädter Werkstätten
T 0 41 24 | 6 07 - 109 F 0 41 24 | 6 07 - 188
Stadtstraße 36 25348 Glückstadt
www.glueckstaedter-werkstaetten.de www.ngd.de
Die Glückstädter Werkstätten sind eine Einrichtung der Norddeutschen Gesellschaft für Diakonie e.V. (NGD e.V.). Die NGD e.V. gehört zur Gruppe Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie.
Tel.:04955-5434 | E-Mail: floeter.textilpflege@t-online.de
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aus Altersgründen zu verpachten/zu verkaufen, evtl. mit Immobilie, Umsatz 650.000 Euro p. A., alteingesessener Betrieb mit zuverlässigen Mitarbeitern, Kunden von privat bis Industrie. Zuschriften erbeten an: R+WTextilservice, Chiffre rwt 01 04 18, Postfach 13 42, 86816 Bad Wörishofen. Textilreinigung-Zentralbetrieb in Köln. Seit mehr als 40 Jahren im Familienbesitz, aus Altersgründen zu verkaufen. Der Betrieb ist voll ausgestattet, mit festem Kundenstamm und zuverlässigen Mitarbeitern. Jahresumsatz 325.000 Euro. VB 120.000 Euro. Zuschriften erbeten an: R+WTextilservice, Chiffre rwt 02 04 18, Postfach 13 42, 86816 Bad Wörishofen.
Sie suchen einen qualifizierten Mitarbeiter oder möchten ein Stellengesuch aufgeben?
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Die Anzeigenschlusstermine der nächsten Ausgaben: 5 / Mai 2018: 18. April 2018 | 6 / Juni 2018: 17. Mai 2018
Gerne beraten wir Sie unter Tel. 08247/354-162 oder Sie senden uns eine E-Mail an claudia.baur-kaltenmaier@holzmann-medien.de
Inserentenverzeichnis | R+WTextilservice 4/2018 Inserent
Seite
Inserent
Seite
AdvanTex Software GmbH & Co. KG
15
Kansas Workwear
49
antex-Partner
33
HB Protective Wear GmbH & Co. KG
53
aurora Objektwäsche GmbH
19
Inwatec ApS
39
Bierbaum-Proenen GmbH & Co.KG
55
KAAN Laundry Equipment Expert
34
BurnusHYCHEM GmbH
11
Herbert Kannegiesser GmbH
Carrington Textiles Ltd
51
Lange/Multitex
Titel + 37
Miele & Cie. KG
CHRISTEYNS GmbH
4. US 23 9
Inserent Sauerhammer Wäschereibedarf & Service GmbH Seitz GmbH
Seite 7 25
Socom Informationssysteme GmbH
21
Thermopatch Deutschland GmbH
54
ThermoTex Nagel GmbH
41
VEGA Systems Wash Technology Germany GmbH
3
deister electronic GmbH
43
Multimatic iLSA Deutschland GmbH & Co. KG
17
Veit GmbH
31
Eco impact Bügelsysteme GmbH
29
Polytex Technologies GmbH
35
Vetter-Fördertechnik GmbH
45
Fintec Textilpflegesysteme GmbH
27
Rohrbach Elektrotechnik GmbH
30
Vorel corporate textiles GmbH
47
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26.03.2018 09:20:00
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Bezugsquellen
Alles für Textilreinigungen und Wäschereien
Berufsbekleidung
Kassensysteme
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Mangelzubehör
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Benzstrasse 6 · 71691 Freiberg am Neckar Tel. 07141 688 986-0 · Fax 07141 688 986-86 Internet: www.bay-boiler.de
Kassensysteme
Sankosha-Vertretung für Bezüge und Ersatzteile Reiner Kettner Technischer Kundendienst in der Textilreinigung Telefon 07551-308326, Fax 07551-308642 E.Mail: Info@reiner-kettner.de www.sankosha.de
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Wilhelm Wäschereibedarf GmbH Eichenweg 8 · 74321 Bietigheim-Bissingen Tel.: (07142) 9341-0 · Fax: (07142) 9341-25 info@wilhelm-network.de
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26.03.2018 10:32:36
Bezugsquellen
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26.03.2018 10:32:37
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Bezugsquellen
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REINIGUNGSTECHNIK Maschinentechnik für alle Bereiche vom Ladenbetrieb bis zur Großindustrie von PER bis alternative Lösemittel
WÄSCHEREITECHNIK
Professionell waschen und nassreinigen
Kosteneinsparung durch optimierte Bügeltechnik Technik internationaler Spitzenklasse
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Einzelmaschine von 8 bis 80 kg Modul- und Twinanlagen bis 160 kg
FINISHTECHNIK
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HEPROTEX Maschinen GMBH Alexander-Wiegand-Str. 18 63911 Klingenberg Tel. 0 93 72 / 92 16 44 · Fax 92 12 93 info@heprotex.de · www.heprotex.de
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HEPROTEX Maschinen GMBH Alexander-Wiegand-Str. 18 63911 Klingenberg Tel. 0 93 72 / 92 16 44 · Fax 92 12 93 info@heprotex.de · www.heprotex.de
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Fachliteratur
Schäden rechtzeitig erkennen und vermeiden! Schadensfälle in der Textilreinigung sind keine Seltenheit. Die meisten betrieblich verursachten Schäden entstehen jedoch nicht mutwillig, sondern aus Unkenntnis oder Unwissenheit. Der vorliegende Ratgeber liefert eine praxisgerechte Aufbereitung von 35 Schadensbildern mit Schadensanalysen, Schadensursachen und wertvollen Hinweisen zur Schadensregulierung. Unverzichtbar für die Textilreinigerpraxis, wenn es darum geht,
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• Schadensmechanismen zu erkennen und zu vermeiden, • aufgetretene Schäden sicher zu analysieren, • Schadensfälle zu bearbeiten und abzuwickeln.
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R+W Textilservice 4 | 2018
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26.03.2018 10:32:38
Vorschau und Impressum
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Vorschau Ausgabe 5/2018
Ausgabe 6/2018 y Finanzierung von Maschinentechnik: Kaufen oder leasen? y Ökonomie und Ökologie, Dampf- und Energieerzeugung y Nachhaltige Textilien und Berufsbekleidung, Gewebe Redaktionsschluss: 9. Mai 2018 Anzeigenschluss: 17. Mai 2018
y Maschinen für Moppwäsche, leasingfähige Reinigungstextilien y Betriebslogistik, Transport- und Fuhrparkmanagement y Mehrwegprodukte für Heime und Kliniken Messen: y Nachbericht zur Messe Altenpflege 2018 y Vorbericht zur Messe ISSA/Interclean 2018 y Vorbericht zur Messe IFAT 2018
Ausgabe 7/2018 y Waschmittel, Reinigungs-, Lösungs- und Detachiermittel y Kassen- und Abrechnungssysteme y Softwarelösungen y Flach-, Tisch- und Bettwäsche Redaktionsschluss: 12. Juni 2018 Anzeigenschluss: 19. Juni 2018 R+WTextilservice erscheint monatlich. Wir machen keine Sommerpause und informieren Sie auch im Juli und August wie gewohnt aktuell und nutzwertig mit je einer Ausgabe.
Redaktionsschluss: 11. April 2018 Anzeigenschluss: 18. April 2018
Impressum R+W Textilservice ist das Fachmagazin für Unternehmer und Führungskräfte in Wäschereien, Textilreinigungen und Textilleasingunternehmen. R+W Textilservice ist offizielles Organ der österreichischen Textilreiniger, Wäscher und Färber. www.rw-textilservice.de Herausgeber: Alexander Holzmann, alexander.holzmann@holzmann-medien.de Chefredakteurin: Elena Schönhaar (sel) (verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Presserechts), Telefon: 08247/354-261, Fax: 08247/354-4261, elena.schoenhaar@holzmann-medien.de Redaktionsanschrift: Holzmann Medien GmbH & Co. KG, Gewerbestraße 2, 86825 Bad Wörishofen Redaktion: Tanja Bürgle (tb), Telefon: 08247/354-239, redaktion@rw-textilservice.de Redaktionsassistenz: Monika Lattner, Telefon: 08247/354-187, monika.lattner@holzmann-medien.de Layout: DTP-Büro, Holzmann Medien Verlagsleitung Anzeigen/Vertrieb/ Marketing: Jan Peter Kruse, jan-peter.kruse@holzmann-medien.de Verlag: Holzmann Medien GmbH & Co. KG, Gewerbestraße 2, 86825 Bad Wörishofen, Telefon: 08247/354-01, Fax: 08247/354-170, info@holzmann-medien.de, www.holzmann-medien.de HR Amtsgericht Memmingen HRA 5059 Ust-ID-Nr.: DE 129204092 Handelsregister Amtsgericht Memmingen HRA5059 Vollhafter: Holzmann Verlag GmbH, Handelsregister Amtsgericht Memmingen HRB5009 Anzeigenleitung: Claudia Baur-Kaltenmaier (verantwortlich), Telefon: 08247/354-162, Fax: 08247/354-4162, claudia.baur-kaltenmaier@holzmann-medien.de Holzmann Medien GmbH & Co. KG, Gewerbestraße 2, 86825 Bad Wörishofen
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 45 vom 1. Januar 2018. Produktmanagement: Manuela Mayer, Telefon: 08247/354-280, Fax: 08247/354-4280 manuela.mayer@holzmann-medien.de Vertriebsleiter: Dieter Kämpfle, Tel. +49 8247 354-296 dieter.kaempfle@holzmann-medien.de
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Marken: Deutsche Handwerks Zeitung, handwerk magazin, boden wand decke, GFF – Das Praxismagazin für Produktion und Montage, sicht+sonnenschutz, Estrich-Technik & Fußbodenbau, Die Fleischerei, rationell reinigen, Health&Care Management. Verbreitete durchschnittliche Monatsauflage 4.760 Exemplare (IV/2017). Geprüft durch IVW, Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.
4 | 2018 R+W Textilservice
1
26.03.2018 10:10:11
Die letzte Seite
Cartoon: Kai Felmy
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R+W Textilservice 4 | 2018
2
26.03.2018 09:20:54
Gewinnspiel
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Meine neue
Foto: Rido – stock.adobe.com
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Seit Januar erscheint R+WTextilservice in neuem Glanz. Zu diesem Anlass würden wir gerne wissen, wie Sie unser neues Magazin finden und vor allem wo Sie Ihre neue R+WTextilservice am liebsten lesen. Senden Sie uns dazu einfach ein Foto oder schreiben Sie uns. Unter allen Einsendungen küren wir bis 30.04.2018 die insgesamt elf besten Bilder oder Beschreibungen. Lassen Sie sich die Chance nicht entgehen und teilen Sie mit uns Ihren Lieblings-Leseplatz. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme!
Teilnehmen auf www.rw-textilservice.de/gewinnspiel-relaunch
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26.03.2018 09:23:04
Partner in Wäschereitechnik
UNSERE KUNDEN UND WIR: Weltweite Spitzenpartner für das gesamte Feld der Wäscherei-Technologie. Am 1. April 1948 startete Herbert Kannegiesser mit 4 Mitarbeitern in einer angemieteten kleinen Schlosserei bei Vlotho mit dem Basteln von elektrisch beheizten Oberhemden-Bügelpressen. Zunächst für Hemdenfabriken und ab 1950 auch für Wäschereien. Heute ist Kannegiesser weltweit führender Technologie Partner für die gesamte Wäschereitechnik – ist ständig in 54 Ländern aktiv, davon in 16 mit eigenen Firmen, beschäftigt 1600 Mitarbeiter, betreibt 6 Fabriken in Deutschland und jeweils eine in Großbritannien und USA und erzielt am deutschen Stammsitz einen Jahresumsatz von 400 Mio. Euro.
Unser Anfang im Jahr 1948
Unser Stammbetrieb heute
Herbert Kannegiesser GmbH • Postfach 1725 • D-32591 Vlotho • Telefon +49 (0) 5733/12-0 • Telefax +49 (0) 5733/12-8204 • kannegiesser.com • E-Mail: info@kannegiesser.de
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