Festschrift 400 Jahre Klosterbrauerei Baumburg

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Das Festjournal

Prosit400 1612 - 2012: Die Zeitung zum Jubiläum 400 Jahre Klosterbrauerei Baumburg

Jetz‘ werd gscheid gfeiert! 400 Jahre Klosterbrauerei Baumburg. Das ist eine Zahl, vor der wir erst einmal ziemlich überwältigt stehen. Betriebe, die so lange Bestand haben, findet man kaum. Und wenn man noch ein bisschen tiefer eintaucht in die Geschichte, stellt man fest, dass die Brauerei schon deutlich länger als ein halbes Jahrtausend existiert – lange bevor Columbus Amerika entdeckt hat, wurde in Baumburg schon Bier gebraut. Das macht uns, die wir heute für die Geschicke des Unternehmens verantwortlich sind, ehrfürchtig und stolz. Doch nicht nur das: Es nimmt uns in die Pflicht, sorgsam mit unserer Vergangenheit und nicht weniger sorgsam mit der Zukunft umzugehen. Deshalb schauen wir gemeinsam mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in diesem Fest-

journal nicht nur zurück in die bewegte Historie der Klosterbrauerei Baumburg; wir wollen sie als Gradmesser für unsere Arbeit im Hier und Jetzt verstehen und verstanden wissen. Die Klosterbrauerei Baumburg ist – wie unser Leitspruch lautet – „im Chiemgau ganz oben“. Eine erhöhte Warte erlaubt den Überblick – und der ermöglicht nicht nur nachhaltiges Handeln, er verpflichtet uns dazu. Eine Pflicht, die wir mit Freude wahrnehmen. Im Zentrum unseres unternehmerischen Tuns stehen unsere Produkte – und damit der Kunde mit seinen Wünschen und Bedürfnissen. Alle Bierspezialitäten werden vor Ort in bester Handwerkstradition gebraut, ob Klosterweiße, Dunkle Weiße, Weißbierböcke, Helles, Dunkles, Pils oder Festbier.

Tradition ist uns wichtig. Dabei sehen wir uns nicht als Bewahrer der Asche, nein, wir wollen das Feuer weitergeben. So wie die Klöster jahrhundertelang sowohl ökonomische Zentren als auch kunst- und kulturtragend waren, möchten wir das kulturelle Leben wieder in den ehrwürdigen Mauern pulsieren lassen. Mit unserer Galerie im historischen Gutshof haben wir den ersten Schritt getan. Es folgten der Baumburger Kultursommer, der heuer bereits zum vierten Mal stattfindet, und der Baumburger Biomarkt, ebenfalls bereits im vierten Jahr. Kultur, Genuss und Lebensfreude – das wird hier wieder zu einer Einheit. 400 Jahre Klosterbrauerei sind zu feiern. Und das können wir Ihnen versprechen: Jetz‘ werd gscheid gfeiert!

Aus dem Inhalt

Braukunst in Baumburg Die Geschichte der Braukunst in Baumburg ist eine bewegte: Angefangen hat alles mit dem übermäßigen Gallenfluss eines Propstes. Der Wein war halt gar so sauer. Was sich im Laufe der Jahrhunderte getan hat, lesen Sie ab Seite 2.

Nach vorn schauen Baumburg hat nicht nur Geschichte, es hat natürlich auch Zukunft. Dafür muss man in der Gegenwart was machen. Was die Klosterbrauerei für Kulturfreunde, Kunden, die Alzäsche und die Umwelt tut, lesen Sie ab Seite 11.

Da rührt sich was! 400 Jahre, Geschichte, Gegenwart, Zukunft. Alles schön und gut. Wer hat denn da was davon? Ja, hoffentlich wir alle. Feiern wollen wir. Mit Musik, Bierzelt und allem drum und dran. Was wir vorhaben, lesen Sie ab Seite 18.


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Die Geschichte der Braukunst in Baumburg... Sehr verehrte Gäste aus Nah und Fern, liebe Freunde der Baumburger Biere, zur 400-Jahr-Feier der Klosterbrauerei Baumburg darf ich Sie ganz herzlich in Baumburg begrüßen. Dank der Augustiner Chorherren, die überwiegend für den Eigenbedarf des Klosters Bier gebraut haben, und Dank der Tüchtigkeit meiner Vorfahren mit ihren Mitarbeitern kann die Klosterbrauerei Baumburg 2012 ihr 400-jähriges Bestehen feiern. Wie Sie sehen, haben wir uns eine bunte Palette von Veranstaltungen ausgedacht, zu denen wir Sie herzlich einladen. Höhepunkte werden sicher das Historische Markt- und Mittelalterfest, die Festwoche vom 1. bis 9.September im Festzelt und als Abschluss das Drachenbootrennen um den Baumburger KlosterpokaI. Wir freuen uns darauf, Sie recht zahlreich in Baumburg begrüßen zu dürfen, wo Sie natürlich unsere mit Preisen ausgezeichneten Biere verkosten können. Allen ehemaligen und aktiven Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen danke herzlich für ihre lang jährige, konstruktive und erfolgreiche Mitarbeit zum Wohle der Klosterbrauerei Baumburg. Ganz besonders darf ich mich für die lang jährige Treue aIIer Freunde der Baumburger Biere bedanken. Kommen Sie nach Baumburg, wir freuen uns auf Sie

Ludwig Dietl

Geschäftsführer

Altenmarkt ohne Baumburger Bier – undenkbar. Wer am Ort aufgewachsen ist, dem ist das „Baumburger“ seit Kindheit vertraut. Den Älteren wird noch die Aufforderung des Vaters oder Großvaters gegenwärtig sein: „Geh weida, laaf umi zum Wirt und hoi ma a Maß“! So oder ähnlich dürfte die Aufforderung an die noch zahlreichen Nachkommen unserer durstigen Vorväter gelautet haben. „Aber verschütt nix und schaug, ob aa guat eingschenkt is, “, dürfte dem Kind, das sich schon mit dem irdenen Krug auf den Weg gemacht hatte, hinterhergerufen worden sein. Rechts, gleich nach der Tür zur Wirtschaft zog das Kind kräftig am Geläut und alsbald öffnete sich das Schankfensterl und umnebelt von rauchgeschwängerter Wirtshausluft erschien das Gesicht der Bedienung. „ A, du bist‘s Fanni, dirscht an Vatern wieda, gib her an Krug dann schenk i ei“. Die Fanni nahm den schäumenden Maßkrug entgegen: „Schreib‘s bittschön auf Rosl, da Vata hat grad koa Geld dahoam, kriagst as aba scho danachst.“ Der Rosl war dieser Vorgang nicht fremd und mit einem „Is scho recht, schickst an Vata aba boid a moi uma, s‘steht scho a weng wos aufm Kerbholz“, ging das Fenster zu. Ja, der Durst war zu allen Zeiten größer als das Einkommen. Aber diesem Verlangen haben wir auch unsere Brauereikultur zu verdanken. Mönche waren es, so haben wir schon im Geschichtsunterricht gelernt, die das Bier-

brauen seit jeher betrieben. Ob das Gebräu, das die Forschung als erstes Bier bezeichnet und in Mesopotamien seinen Ursprung hatte, mit unserem Hellen oder Dunklen geschmacklich in Verbindung zu bringen ist, ist zu bezweifeln. Der heutige Standard des Bieres ist einem langen Entwicklungsprozess geschuldet. Getreide dürfte dabei die wichtigste Rolle gespielt haben. Daraus Alkohol in durstlöschender Form zu erzeugen, war das Ansinnen zahlreicher Kulturepochen.

Flüssiges bricht das Fasten nicht Bier gebraut wird im Augustinerchorherrenstift Baumburg schon lange. Unter dem Motto „Liquida non frangunt ienum“ – Flüssiges bricht das Fasten nicht – etablierten die Augustiner das Bier in ihren Klöstern quasi als Grundnahrungsmittel, und das spätestens seit dem 14. Jahrhundert. Besonders während der Fastenzeit galt das Bier den Mönchen, die körperlich hart arbeiten mussten und deren Mahlzeiten sehr karg ausfielen, als flüssige Nahrung. Täglich waren bis zu fünf Maß erlaubt. Man darf also mit Fug und Recht davon ausgehen, dass die Baumburger Braugeschichte schon weit länger als 400 Jahre währt. Die Mönche waren also dem Bier sehr zugetan. Schon nach kurzer Zeit begannen sie damit, Bier nicht nur für den eigenen Bedarf


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oder Die Baumburger Bierzech‘ zu brauen. Gegen eine Gebühr erhielten die Mönche das Recht, Bier gewerblich zu vertreiben und somit entwickelten sich viele Klöster zu gut geführten Wirtschaftsbetrieben. In Klosterschenken wurde das Bier ausgeschenkt. Da die Klöster die Bierbrauerei sehr vorantrieben, waren die Biere entsprechend gut und beliebt. Dabei entwickelten sich einige Mönche zu anerkannten Spezialisten auf dem Gebiet des Brauens.

„Pier zu ain pfund pfennig“ Zu Baumburg bezeugt ein Rechnungsbeleg – die so genannte Baumburger Bierzech‘ – vom 28. April 1406 die eigene Bierherstellung. Dem Klostertafernwirt Kaspar Haitenthaler wird „pier zu ain pfund pfennig“ in Rechnung gestellt. Das Brauwesen im Kloster dürfte aber schon seit langem betrieben worden sein. Ein Friedrich Kurz war schon 1435 Leitgeb, also Wirt zu Baumburg. Vermutlich wurde mit der Entwicklung der Ökonomie durch Landübertragungen an das Kloster auch das Brauen angefangen. Interessant ist, dass für das Kloster aber nie eine Brauereigerechtigkeit bestand. Diese wurde erst mit der Säkularisation 1803 dem Käufer des Klosters zugesagt, um den Verkauf zu erleichtern. Bedarf an „flüssigem Brot“ hatte zu Baumburg bestimmt zu allen Zeiten bestanden. Die Chorherren selbst labten sich

vornehmlich am Wein, den sie aus eigenen Gütern bezogen. Auch der Schulmeister bekam für sein schwieriges Amt täglich ein Kännchen Wein. Als gesichert gilt die Existenz der Brauerei im Jahr 1612. Die Brauerei ist in den äußeren nördlichen Gebäudeteilen des ehemaligen Klosters untergebracht. Der Zugang durch ein heute zugemauertes Tor am nordwestlichen Trakt war auch der Gesindezugang in den Klosterbereich. Das große, jetzt noch bestehende Tor war den Besuchern und Klosterangehörigen sowie den Fuhrwerken vorbehalten. Die etwa 200 Personen im Stift, das auch Heim und Schule beherbergte, sowie die angegliederten Betriebe wie zum Beispiel die Altenmarkter Waffen - und Nagelschmiede waren getreuliche und dankbare Abnehmer des Klosterbieres.

Braunbier bekömmlicher als Wein Wie wird sich in dieser Frühzeit des Baumburger Bieres der Brauablauf vollzogen haben? Machen wir eine Zeitreise. Der Kellermeister war ein wichtiger Mann im Konvent der Chorherren. Die Zeiten waren unruhig und Visitationen der Obrigkeiten machten dem Propst Urban Stamler schwer zu schaffen. Streitereien mit dem Geschlecht der Törringer, dessen Oberhaupt Ladislaus Rechte innerhalb des Klosters, aber auch an der Traun für sich

Liebe Festgäste, liebe Freunde, 400 Jahre Klosterbrauerei Baumburg – selbstverständlich ist das ein Anlass, mit Euch zu feiern. Ich hoffe, dass wir mit unserem Festprogramm Euren Geschmack treffen, so wie ihn die Baumburger mit ihrem Bier offensichtlich schon die vergangenen vier Jahrhunderte lang getroffen haben. Wir sind nicht nur stolz auf unsere Tradition, wir sehen sie als Ansporn und fühlen uns ihr verpflichtet. Konsequent haben wir unsere Biere ins 21. Jahrhundert geführt. Dazu gehört für uns, Verantwortung dafür zu übernehmen, was wir den nächsten Generationen hinterlassen. Für unsere Bierproduktion wurde und wird kein Atom gespalten, nicht bei uns, nicht in Tschechien oder Frankreich. Unseren Strom liefert die Alz. Nachhaltigkeit bestimmt unsere Qualitätspolitik: Wir brauen mit unserer eigenen Gerste. Wertschöpfung in der Heimat für die Heimat – das ist unsere Devise. Baumburg hat viel zu bieten: Unsere Wirte sorgen dafür, dass Sie mehr als das Übliche bekommen. Und auch unsere Biere sind preisgekrönt: Einen European Beer Star in Silber gab‘s kürzlich für unseren Weißbierbock, und sogar das Wein-Fachblatt „Selection. Das Genussmagazin“ bedachte unser Weißbier beim Degustationswettbewerb mit drei Sternen und dem Prädikat „ausgezeichnet“. Genießt mit uns unser Jubiläum, wir freuen uns auf Euch,

Dominik Tapper Geschäftsführer

Familie Mayerhofer - Altenmarkter Str. 10 - 83370 Seeon - Tel. 0 86 24 / 15 67 www.zum-alten-wirt-seeon.de - info@zum-alten-wirt-seeon.de


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beanspruchte, sorgten dafür, dass dem Propst in unschöner Regelmäßigkeit die Galle überging. Dem Bruder Kellermeister schien es vernünftig, seinem Konventobersten aus gesundheitlichen Gründen vom sauren Kremsländer abzuraten und zu den Mahlzeiten lieber ein Seidel Braunbier anzubieten. Murrend, aber sich dem Kellermeister fügend, ertrug der diese Zumutung. Die Laune des Propstes besserte sich aber nicht, obschon auch das Baumburger Klosterbier nach dem vor 100 Jahren in Ingolstadt erlassenen Reinheitsgebot der bayerischen Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. gesiedet wurde. Zu schlecht waren die Gerste und damit das Malz vom letzten Jahr gewesen.

Hilfe aus Andechs angefordert Auch der Brauer schien sein Handwerk liederlich gelernt zu haben. Nicht selten kam es vor, dass die Knechte ihrer Arbeit nicht gerecht werden konnten, da sie nach dem abendlichen Genuss eines Kruges Gerstensafts morgens „siechend“ waren. Er, der verantwortliche Kellermeister, musste diesen elenden Zustand beenden. Ein Bote, ausgesandt zum Kloster Andechs, dessen Brüder – wie man wusste – ein „bekömlich pier“ zu brauen verstanden, sollte einen kundigen Mitbruder nach Baumburg holen. Der Propst, entsetzt einen Benediktiner um Rat zu fragen, zeigte sich ob der Aussichtslosigkeit des jetzigen Zustandes bereit, sein Siegel auf das Pergament zu setzen. Propst Urban Stamler sollte die Früchte dieser weisen Maßnahme seines Kellermeisters nicht mehr erleben dürfen. Zu sehr hatten ihn die missgünstigen Anklagen des streitsüchtigen Grafen Törring vor dem Konsistorium in Salzburg in schlechtes Ansehen gebracht. Eine angesetzte Visitation des Salzburger Fürsterzbischofs und von weltlicher Seite des Herzogs Maximilian I. von Bayern führte zur Suspension des Propstes. Hauptmissstand sei die Einlassung des Propstes mit zweier Weibern, eine zu Baumburg, die andere zu Gars. Der Klosterrichter ließ darauf die zwei Frauen im Alten Markt in Eisen schlagen. 1622 schloss der Kirchenmann, der so „übel gehaust“ hatte, seine Augen nach 35-jährigem Wirken als Propst in Baumburg. Düstere Wolken zeigten sich, ein Krieg war ausgebrochen. Aus unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen bekriegten sich die Fürsten der deutschen Lande, und das

Die Baumburger Bierzech‘ von 1406 gewähren. Auch wollten die Reiter verpflegt werden, was dem Kloster und Ort teuer zu stehen kam. Von einem Chorherren, in dessen Namen heute noch den Altenmarktern zur Fastenzeit der Spiegel vorgehalten wird, wird hier noch berichtet werden. Johann Albert Poyssl, ein wortgewaltiger wie auch schreibgewandter Chorherr war 1634, als landesweit die Pest wütete, ins Kloster eingetreten. Mit wachem Geist beobachtete er seitdem das Klosterleben. 1641 Und plötzlich lief ‘s... legte er die Profess ab und blieb Baumburg Zwei Jahre waren jetzt seit Bruder Meinrads bis zu seinem Tode 1692 eng verbunden. Weggang verstrichen und der Kellermeister Poyssl war ein kritischer Zeitgenosse, der das hatte zu seiner Verwunderung festgestellt, Vorgehen des Salzburger Rates Schreph in eidass seitdem das „pier“ verträglicher war. nem Schreiben anprangerte. „Schreph ist für Die Bräuburschen und der Sieder hatten dem Baumburg das, was Attila für Italien war.“ Andechser zugehört. Nach seinem Weggang brach ihnen kein Zacken mehr aus der Krone, ... aber nicht immer das Bier nach seiner Anweisung zu brauen. Das Mälzen und Sieden bei gleichbleibender Kommen wir wieder zum Brauhaus. Nicht Temperatur und Ofen und Kessel nicht zu jeder Brauvorgang gelang zur Zufriedenheit überheizen – das waren die Geheimnisse. Bei des Sieders, zu viele Faktoren spielten eine diesen Prozessen hatte Schluderei oft zu ei- Rolle. Verregnete Sommer genauso wie Dürnem schlechten Sudergebnis geführt. reperioden zur Wachstumszeit der Gerste, „Feurio, Feurio!“ Erschrocken liefen die minderwertiges Wasser auf dem Hochplateau Bediensteten über den Klosterhof. Der som- und abgestandene Hefen verhinderten des mermialige (sommersprossige) Gänshirt Pe- öfteren den erwarteten Biergenuss. Auch der terl hatte Feuerschein im Markt unten im Tale selber angebaute Hopfen war von wechselnbemerkt und brüllte nun das ganze Kloster der Qualität und konnte einen minderen Sud zusammen. Es war ein schrecklicher Anblick natürlich nicht retten. Guter Hopfen wurde vom sicheren Kloster aus, hoch über den ge- aus Böhmen bezogen, was sich im Preis nieduckten Häusern der Bauern und Handwerker. derschlug. Der Feuersbrunst fielen 1632 fast alle Häuser Nicht immer waren die vom eigenen Prozum Opfer. dukt benebelten Biersieder am Misslingen Im folgenden Jahr „durften“ das Kloster eines Sudes schuld. Aber die Kehlen der Verund die Bewohner der notdürftig wieder braucher, die der Knechte, Handwerker und hergestellten Häuser zu Altenmarkt, 700 Fuhrleute zeigten sich nicht verwöhnt, sonReitern der kaiserlichen Kavallerie Quartier dern durstig. mächtige Heer der Schweden zog brandschatzend durch die Fluren. Der Bruder vom Benediktinerorden war nach fünf Jahren entmutigt nach Andechs zurückgekehrt. Diese Sturköpfe von Augustinern schienen dem gutmütigen Bruder Meinrad entgegenzuwirken, wo es ihnen nur möglich war. Von einem minderen Benediktiner sich sagen lassen, wie man „pier praut“, ging entschieden zu weit.

Das Zeitgeschehen lief gemächlich, aber es lief. Das Baumburger Klosterleben unter seinen Pröpsten erfuhr bessere und schlechtere Zeiten. Vieles veränderte der Zeitgeist. Auch das Aussehen der altehrwürdigen Kirche erhielt mit seiner barocken Ausstattung ein neues Gesicht. Das Kloster bekam durch den Bau neuer Gebäude gewaltige Ausmaße. Diese Bauvorhaben bedurften zahlreicher Handwerker, und auch die Bauern wurden zu Spanndiensten herangezogen. Durch die schwere Arbeit bekamen sie entsprechenden Durst. Die kleine Siederei wurde notwendigerweise erweitert, der Mälzofen neu und größer gemauert, sechs Bräuburschen hatte der Meister um sich geschart und in der Klostertaverne lief das braune Bier in Strömen aus dem Eichenfass. Auf einem Buckel zu Füßen der Klosterkirche ließ der Propst ein Häusl errichten, in dem der Fasslbinder seine Behälter fertigstellte und qualmend auspichte. In einem größeren Keller lagerte nun das Eis. Es wurde nach frostigen Wintertagen aus den Weihern in der Laufenau geschnitten. Für die Rossknechte war es eine gefahrvolle Arbeit, das Eis auf dem verschneiten, glatten Knüppelweg zum Keller zu bringen. Die schweren Kaltblüter kamen schnell ins Rutschen und es bedurfte langer Erfahrung, so eine Eisladung unbeschadet auf den Berg zu bringen. Auch die Eissäger begleiteten ihre Fuhre, um bei Bedarf an den Speichen kraftvoll anzuschieben.

Das Kloster wächst und wächst Die Bautätigkeit in Baumburg hatte Hochkonjunktur. Propst Michael Degger, der von 1688 an 19 Jahre lang die Geschicke des Stiftes leitete, erwies sich als großer Bauherr. In der Kirche gab er Grabplatten für verstorbene Vorgänger und Chorherren, so auch für den Chorherrn Poyssl, dessen Wirken er zu würdigen wusste, in Auftrag. Neben anderen Änderungen in der Kirche erbaute er das Konventgebäude und den gewaltigen Ökonomiebau. 1706 resignierte Propst Degger – das heißt, er trat von seinem Amt als Propst ab. Waren es die gewaltigen Schulden von 15.000 Gulden oder weltpolitische Ereignisse, die auch auf das beschauliche Baumburg einwirkten, die zu einem solchen Entschluss führten? Das 17. Jahrhundert war für die Menschen, aber auch für Baumburg eine düstere Epoche. Erstaunlich, was in dieser von Kriegen und Epidemien gebeutelten Zeit der Mensch


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geschaffen hatte. Die folgenden Pröpste – der nächste hieß wiederum Degger, aber mit Vornamen Patricius und dessen Nachfolger Maximilian Zindl, ein besonders frommer und gelehrter Mann – konnten die finanzielle Situation nicht verbessern. Zindl wird als bescheiden lebender Mensch beschrieben, dessen Lebensstil sich nicht von dem seiner Mitmenschen unterschied. Umso erstaunlicher erscheint die Schuldenanhäufung auf 35.000 Gulden bei seinem Ableben 1748.

Das Kloster in seiner ganzen Pracht.

Schulden zur Ehre Gottes Als Nachfolger wurde Joachim Vischer gewählt. Dieser Joachim Vischer würde auch in die heutige politische Landschaft passen – nach dem Motto: „Sind Schulden erst schon da, wird ungeniert gleich weitergemacht.“ Nicht zur eigenen Ehr, sondern zur Verherrlichung Gottes, wurde in der Totenrede sein Wirken beschrieben. Das mag ihn allerdings von heutigen Politikern gänzlich unterscheiden. Was Zeitgenossen unverständlich als Prass- und Prunksucht erscheinen mag, erweist sich für spätere Generationen, die mit dem Abtragen der Schulden nicht belastet sind, als Weitsicht. Wie viele Menschen besuchen heute die Stiftskirche ihrer barocken Ausstattung wegen, die ein Propst Vischer in Auftrag gab. Der Umbau der Kirche unter dem Trostberger Baumeister Franz Alois Mayr und dem Prager Hofmaler Felix Anton Scheffler sollte rechtzeitig zur 600-Jahr-Feier 1756 fertig

werden. Propst Vischer hatte den bayerischen Landesherrn, Kurfürst Max III. Josef, für 1756 zur großen Feier eingeladen. Er schien aber mit der Gepflogenheit aller Baumeister, nie rechtzeitig fertig zu werden, nicht so recht vertraut zu sein. Mayr und Scheffler überschritten ihren Termin nur minimal um zwei Jahre.

den Konvent und für ganz Altenmarkt war das ein herausragendes, bisher nie dagewesenes Ereignis. Der Kellermeister zu Baumburg, die Mundköche und auch der Braumeister waren auf das äußerste gefordert. Fischer und Jäger hatten ihre Beute auf den Resten des Kühleises zur Frischhaltung gelegt, was wiederum den Braumeister wegen des oft geöffneten Kühlkellers ärgerte. Es war ein heißer August und das wenige Bier, das noch bevorratet war, Der Kurfürst kommt! drohte Schaden zu nehmen. Welch ein ÄrgerDer Kurfürst weilte aber zum angesagten nis für den Sudmeister! Termin in der Nähe zur Jagd in Kling und statEs ist nichts Schriftliches hinterlegt, was tete dem Chorherrenstift einen Besuch ab. Für auf eine solche Situation hinweisen würde,

Wir stemmen für Sie jede Aufgabe!

aber es könnte sich durchaus so oder ähnlich abgespielt haben: Zur Einweihung der fertiggestellten Kirche 1758 wird sich der Braumeister besser vorbereitet haben, obwohl im Oktober auch noch das „alte“ Bier herhalten musste. Gebraut werden konnte damals ja nur im Winter. Die zur Gärung benötigten kühlen Temperaturen bekam man nur durch die Zuführung kalter Luft von außen. Der welsche Rote und der Weiße aus der Kremser Gegend waren rechtzeitig beschafft und eingelagert worden. Fuhrleute hatten in Schwerarbeit alles Nötige für die Feierlichkeiten herbeigeschafft.


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Zwei Jahre nach dem Kurfürstenempfang erwarteten Baumburg und Altenmarkt erneut ein Großereignis. Der Fürsterzbischof Graf von Schrattenbach hatte bereits im Vorjahr die Weihe der Kirche vollzogen. Acht Tage lang dauerten Ende August 1758 die Feierlichkeiten, an denen klerikale Würdenträger vor allem augustinischer Herkunft unter anderem auch das Hochfest des Hl. Augustinus am 28. August zelebrierten.

24.000 Gäste zu Baumburg Alle entbehrlichen Hilfskräfte hatten auf Baumburg zu erscheinen, um in mancherlei Dienste eingespannt zu werden. Wie bei heutigen Festen wurden Fahrzeuge auf den Abstellplätzen eingewiesen. Man stelle sich aber die große Anzahl von Karossen mit den dazugehörigen Pferden vor, mit denen die Festgäste aus Gars, Raitenhaslach, Burghausen, Höglwörth, Traunstein, Seeon, von den Chiemseeinseln Frauen- und Herrenwörth sowie aus allen umliegenden Pfarreien anreisten. Für die nächtliche Unterbringung nicht zuletzt die der vielen Pferde wurde im Ökonomiegebäude, aber auch in Altenmarkter Stallungen Platz geschaffen. Die Pferde mussten zudem mit Futter versorgt werden.

Bei täglichen Festgottesdiensten mit gezählten 24.000 Kommunikanten erhielten alle Teilnehmer den vom Papst gewährten Ablass. In den dicht belagerten Beichtstühlen wurde den Sündern umfangreiche Buße auferlegt. Der große Bauherr und Propst Joachim Vischer hinterließ nach seinem Tode 1761 seinem Nachfolger einen Schuldenberg von etwa 120.000 Gulden. Das war für das Kloster eine nicht mehr zu bewältigende Summe. Im Baumburger Konvent kehrte Ernüchterung ein. Die Chorherren waren sicher hochgeistige Würdenträger; von Finanzen und Buchhaltung hatten sie jedoch keine Ahnung – davon aber sehr viel und das schon seit Jahrhunderten. Die Regierung in Burghausen und der Geheime Rat zu München sahen sich genötigt einzuschreiten, um Wege aus der Misere zu finden. Verschiedene vernünftige Vorschläge der Burghauser, wie zum Beispiel den Bauern ihre Höfe als Erbrecht zu verkaufen, anstatt sie auf Leibrechtbasis auszugeben, wurden vom Geheimen Rat verworfen. Es war wie heutzutage: Wenn verschiedene Behörden mitmischen, kommt nichts Rechtes zustande. Bezeichnend für die Administration der Chorherren ist eine Notiz von 1780, in der dem Klosterwirt und Interimsadministrator Anton Lechner, der acht Monate lang die Ge-

schäfte führte, erstmalig eine einwandfreie Aber neue Wolken zogen über Baumburg Kassenführung bestätigt wurde. auf: Revolutionskriege bescherten zwischen 1797 und 1801 dem im Kloster eingerichteten Lazarett zahlreiche Verwundete. KurbayDen Münchnern reicht‘s erische, kaiserliche und französische SoldaIn München wurde für das Kloster eine Ins- ten wurden zur Behandlung nach Baumburg truktion erlassen, in dem den Angehörigen in gebracht. Dieser Belastung sah sich der ge27 Punkten strengste Disziplin, Sparsamkeit schwächte Prälat Krumb nicht gewachsen und und genaueste Rechnungsbelegung angeord- bat um seine Resignierung. Das Kloster überstand auch diese Belastunnet wurde. Der Propst hatte dem Geistlichen Rat in regelmäßigen Abständen Bericht zu gen, und 1801 schien wieder der klösterliche Alltag einzukehren. Seraph Lindemann wurde erstatten. Ein auswärtiger, auch in wirtschaftlichen in regulärer Wahl von den KonventangehöriAngelegenheiten erfahrener Propst, Franz gen zum Propst gewählt. Er sollte der Letzte Krumb, sollte das Schiff wieder in ruhiges sein. Fahrwasser leiten, was dem selbstbewussten Konvent ein Dorn im Auge war. Der Geist Die Chorherren werden enteignet der Zwietracht herrschte im Kloster und verDas Kriegsende und die Verbindung mit hinderte ein einvernehmliches Miteinander. Verschiedene Konventangehörige rebellierten Frankreich hatten in München einen neuen und verließen verbotenerweise das Kloster, Geist einziehen lassen. Napoléon Bonaparte um sich in München oder Salzburg zu be- hatte seinen Verbündeten für die Abtretung linksrheinischer Güter klösterlichen Ersatz schweren. Noch nicht einmal das gute Klosterbier versprochen. In München beeinflusste der konnte zur Beruhigung im Konvent beitragen. Minister Maximilian von Montgelas seinen Und dennoch: Allen Widrigkeiten zum Trotz frankophilen Kurfürsten und späteren König konnte der Baumburger Prälat den Schulden- von Bayern, Max I. Joseph, fast alle Klösstand in fünf Jahren um 20.000 Gulden ver- ter aufzuheben. Diesen nicht nur in Bayern einmaligen Vorgang nennt man Säkulariringern. sation (Einziehung aller kirchlichen Güter). 1802 besuchte ein Abgesandter der Regierung, Hofrat Maier aus München, Baumburg. Er versammelte alle Klosterangehörigen, um ihnen den Übergang von kirchlicher in kurfürstliche Regentschaft zu bekunden. Alles Inventar und Vermögen wurde protokolliert und gelistet.

Wie soll‘s weitergehen? Im Klosterstüberl wurde von der Anwohnerschaft, den Bediensteten, Handwerkern und Knechten dieses Ereignis ausgiebig diskutiert. Wie sollte es weitergehen? Waren zwar oft schwierigste Zeiten vorübergegangen, so war stets ein gewisses Einkommen unter dem „Krummstab“ garantiert. Der Binder bangte mit seinem Weib, der Kreszenz, um den Fortbestand seiner Tätigkeit. Nicht einmal Eichenholz durfte er aus den Klosterwäldern beschaffen. Acht hungrige Bälger bekamen schon zu normalen Zeiten kaum ihre Bäuche voll, und die zwei Fassler, die mit aushalfen, wenn ein größeres Gebinde entstehen musste, zeigten sich an der Suppenschüssel flinker als bei der Arbeit. Verzeichnis einiger Baumburger Pröpste.


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Auch die Brauer und Mälzer bedurften der Nachfrage beim Kommissär Endorfer, der inzwischen die Abwicklung in die Wege geleitet hatte. Ob und wie viel an Gerste sollten die Mälzer darren, verließen doch viele Menschen Baumburg. Der Kommissär prüfte erst ausgiebig das Klosterbier, um sich sofort Notizen ob seines Gehaltes zu machen. Er müsse erst die Entwicklung der Veräußerungen abwarten und dann eine Entscheidung treffen. Auch der Fassbinder blieb nicht von der Auflösung des Klosters verschont und einige seiner wichtigsten Gerätschaften wurden versteigert. Der Braubetrieb kam nun gänzlich zum Erliegen, lediglich das im Keller gelagerte Bier durfte verbraucht werden. Der Verkauf der Ländereien 1803 ließ sich nach anfänglichen Schwierigkeiten bewerkstelligen, da die Flächen nun in kleineren Parzellen angeboten wurden. Auch die Brauerei sollte als Einzelstück einen Käufer finden. Die Kaufkraft im Ort war jedoch für solche Projekte zu gering. Im ganzen Land herrschte aus gegebenem Anlass ein Überangebot. Die Lage hoch über dem Tal mit der schwierigen Wasserversorgung und dem einfachen Keller schreckte potenzielle Käufer ab. Auch der Absatz stagnierte und das Gebräu drohte zu versauern.

Silberstreif am Horizont Die Rettung erschien im September mit dem Kurfürstlichen Hofkammerassessor Franz Joseph von Röckl. Nachdem ein Kauf des Gesamtkomplexes außer der Kirche durch seine

Niggl aus Bad Tölz. Es gilt von alters her der Spruch: „Was du dir erheiratest, brauchst du nicht erarbeiten.“ Die Söhne Ludwig Niggls, Ludwig und Anton, erbten die Baumburger Ökonomie, Brauerei und das Wirtshaus mit Posthalterei in Altenmarkt. Anton wurde die Landwirtschaft zugesprochen, Ludwig bekam Brauerei und Wirtshaus. Vermutlich wurden sie nicht nach ihren beruflichen Wünschen befragt. Die Brüder glichen aber ihre Interessen durch Tausch aus. Ludwig wurde Besitzer des Meierhofs, während Anton die Altenmarkter Postwirtschaft zugesprochen bekam. Brauerei und Landwirtschaft waren wieder in einer Hand.

Die Ära Dietl beginnt Der Fassbinder, auch Schäffler oder Bötticher genannt. geforderten Sonderbedingungen scheiterte, beteiligte er sich an der Versteigerung – diesmal ohne Klostergebäude – und überbot einen einheimischen Mitbieter. Seine Barschaft reichte aber nicht zur Begleichung der Summe von 20.038 Gulden. Er konnte nur 3.501 Gulden bezahlen. Erst nach Androhung des Entzuges konnte von Röckl im Februar 1804 mit Hilfe eines Kredites bezahlen. Der neue Möchtegern-Ökonom erwies sich als unfähig, die Brauerei zu führen. Auch alle anderen Einnahmequellen versiegten durch Misswirtschaft. Die Brauerei lag still, die Felder blieben unbebaut und die Bediensteten, die keinen Lohn mehr bekamen, bedienten sich an dem Wenigen, das noch da war.

Von Röckl halfen selbst die zahlreichen Prozesse gegen den Fiskus – 84 an der Zahl – nicht. 1814 gingen die Baumburger Realitäten in neue, diesmal einheimische Hände über. Der Fuhrmannkramer Egid Daxenberger ersteigerte die Landwirtschaft. Die Brauerei übernahm ein Mann vom Fach, der Wirt Michael Widl, beide aus Altenmarkt. Schon 1812 hatte der betuchte Johann Georg Stadler aus Wasserburg fast alle Klostergebäude gekauft und ließ noch im selbigen Jahr die ehemalige Bibliothek, die Propstei, die Elisabeth-Kapelle und den Kreuzgang abbrechen. Die Witwe von Michael Widl heiratete den Bürgermeistersohn und Kaufmann Ludwig

Ein junger Mühlenbesitzersohn aus Abensberg hatte auf seiner Studienreise Maria, die einzige Tochter von Ludwig, kennen und lieben gelernt. Außer Liebe war sicher auch ein wenig Geschäftssinn im Hinterkopf der beiden, wie es seinerzeit durchaus üblich war – und heute bisweilen auch noch. Johann freite Maria 1873. Aus dieser Verbindung ging die Dietlsche Dynastie hervor, die bis heute in der vierten Generation fortbesteht. Die erste Tochter wiederum ist ein Vorfahre der Familie Parzinger. Ihr Sohn war der Amtsrichter und frühere Staatsanwalt Dr. Peter Paul Parzinger. Landwirtschaft und Brauerei wurden mit großem Geschäftssinn behutsam modernisiert und das Baumburger Bier Hell und Dunkel erwarb sich einen breiten Freundeskreis. Ein Bierkeller, im Tal in den Auberg getrieben


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und noch von Ludwig Niggl 1840 mit einem schönen Sommerlokal versehen, trug wesentlich zur verbesserten Bierqualität nach längerer Lagerzeit bei. Nach Johann Dietl übernahm sein Sohn, der besseren Unterscheidung wegen Hans Dietl genannt, 1913 das Erbe. 1933 tritt mit der 3. Generation in Erbfolge Dr. Ludwig Dietl in die Verantwortung. Nach dessen fast 40-jähriger Regentschaft folgte 1972 der heutige Besitzer Ludwig Dietl nach. Der vormalige Verwalter, Herr Hemberger, legte noch auf dem Totenbett dem Besitzer die Aufgabe der Milchwirtschaft nahe. Die älteren Altenmarkter werden sich noch an die Dietlsche Kuhherde erinnern, wenn sie – angeführt vom peitschenknallenden Melkermeister Althaus auf dem Fahrrad vorausfahrend – auf die „Dietl Wies“ zur Beweidung geführt wurde. Die Viehwirtschaft wurde aufgegeben, die Felder vorerst noch mit Getreideanbau bewirtschaftet. Zur Erhaltung des umfangreichen Waldbestandes wurde ein Baumeister, Josef Semmler eingestellt. Die zwischendurch verpachteten Felder wurden vom Baumeister wieder selbst genutzt.

Der Tradition verpflichtet

Auch wenn die Geschichte Baumburgs wechselhaft verlief: Eines bleibt – das Bier.

bei Betriebsbesichtigungen im Mittelpunkt Betrieb beständig modernisiert steht. Modernisierung und Erneuerung, im Trend der Zeit nicht daneben zu stehen, neue In der Brauerei waren inzwischen die höl- Absatzquellen zu erschließen – das sind die zernen Gärbottiche und Lagerfässer gegen Aufgaben des eingesetzten GeschäftsfühAluminiumbehälter ausgetauscht und die rers Dominik Tapper, der als gelernter Brauveraltete Flaschenfüllanlage gegen eine neue meister die Risiken und die Trends einzuersetzt. Einen großen Schritt wagte Ludwig schätzen hat. Dietl 1982 mit der Erneuerung der SudanlaMit dem Braumeister Peter Schöne hatte ge im westlichen Bautrakt, die heute noch Ludwig Dietl einen Meister seines Fachs ein-

gestellt. Entgegen der bisherigen Meinung, Braunbier und Weißbier könnten nicht in einem gemeinsamen Brauhaus hergestellt werden, überzeugte Peter Schöne seinen Chef mit der Kreierung eines hervorragenden Hefeweißbieres. Diesem Getränk verdankt vermutlich die Brauerei ihre weitere Existenz im Spektrum der Braulandschaft. Aber das ist ein anderes Kapitel der Baumburger Geschichte.

Das heutige Unternehmen hat sich aus der langen klösterlichen Tradition entwickelt, und Besitzer wie Angestellte fühlen sich nach wie vor der alten Brautradition verpflichtet. Das heißt selbstverständlich auch, dass die Baumburger ihre Biere nach dem Bayerischen Reinheitsgebot von 1516 brauen und dazu nur beste Rohstoffe verwenden – wenn möglich aus dem Chiemgau, zumindest aber aus Bayern. Alle Bierspezialitäten werden vor Ort in Baumburg in bester Handwerkstradition gebraut. Die Klosterbrauerei Baumburg ist heute wie seit jeher eine regional orientierte Brauerei, die gewachsene, gute Tradition mit den Anforderungen und Möglichkeiten der heutigen Zeit optimal zu verbinden weiß. Hopfen, Wasser und Malz sowie das klare, reine Wasser aus der Region sind nach wie vor die wichtigsten Grundzutaten für die Baumburger Biere. Das verwendete Wasser ist vergleichsweise weich: Es weist eine Gesamthärte von nur 11 Grad auf und ist fast nitratfrei. Das Baumburger Tafelwasser zum Beispiel ist aufgrund dieses niedrigen Werts zur Herstellung von Säuglingsnahrung geeignet. Die Gerste fürs Baumburger Gerstenmalz wird traditionell auf den Baumburger Feldern angebaut. Weil die Baumburger keine eigene Landwirtschaft mehr betreiben, wurde Landwirt Parzinger aus Salit dafür gewonnen, die Braugerste weiterhin auf den Baumburger Feldern anzubauen. So konnte eine jahrhundertealte Tradition weitergeführt werden.


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Die Augustiner-Chorherren zu Baumburg Das Kloster St. Margaretha zu Baumburg verdankt seine Existenz einem Gelöbnis von Berengar von Sulzbach aus dem Jahr 1105, das seine Frau, Gräfin Adelheid von Marquartstein, einlöste. Um 1107/09 wurde das Stift gegründet und mit Augustiner-Chorherren besetzt, die Berengar zuvor zur Errichtung des Stifts Berchtesgaden aus Rottenburg berufen hatte. Die Augustiner-Chorherren wirkten vor allem als Seelsorger. Zum Stift gehörten die Pfarreien in Baumburg-Altenmarkt, St. Georgen, Truchtlaching, Traunwalchen, Neuenchieming, Kienberg, Poing (heute Truchtlaching) sowie Besitzungen in Niederösterreich. Die Augustiner-Chorherren sind ein Zusammenschluss mehrerer katholischer Männerorden, die nach der Regel des Heiligen Augustinus von Hippo – auch Augustinus von Thagaste genannt (* 13. November 354 in Thagaste in Numidien, † 28. August 430 in Hippo Regius in Numidien) – leben. Augustinus war neben Hieronymus, Ambrosius von Mailand und Papst Gregor dem Großen einer der vier lateinischen Kirchenlehrer der Spätantike und ein wichtiger Philosoph an der Schwelle von der Antike zum Mittelalter. Die so genannte Augustinusregel schreibt vor, dass das Leben in der Ordensgemeinschaft von Liebe und Eintracht geprägt sein soll. Die Brüder sollen einander mahnen und über die Einhaltung der Regeln wachen. Beim Eintritt in den Orden müssen die Augustiner-Chorherren auf persönlichen Besitz verzichten und alles dem Orden vermachen. Sie müssen enthaltsam leben, fasten und dürfen kein sinnliches oder materielles Begehren zulassen. Dazu kommt

die Unterordnung unter die Gemeinschaft und die Anerkennung der Autorität des Oberen sowie regelmäßiges Beten. In Baumburg erlangte die Schule des Stifts besondere Bedeutung, die überwiegend von Söhnen des regionalen Adels besucht wurde. Baumburg erlebte im 15. Jahrhundert und insbesondere während der Reformation einen religiösen und wirtschaftlichen Verfall. Mit Ende des 16. Jahrhunderts entfaltete Baumburg neues Leben: Die Stiftsschule genoss wieder einen guten Ruf beim Adel; die Zahl der Kanoniker nahm wieder zu. Die barocke Umgestaltung der vormals gotischen Gebäude des Stifts begann um 1600 mit der Renovierung der mittelalterlichen Kirche. Dabei erhielten die Turmabschlüsse ihre charakteristischen Zwiebelhauben. Anlässlich des 600. Weihejubiläums errichtete der Baumeister Franz Alois Mayr aus Trostberg unter Probst Joachim Fischer eine völlig neue Kirche im Stil des Rokoko mit filigranen Stuckierungen und Fresken. 1803 wurde das Stift im Zuge der Säkularisation durch den bayerischen Staat aufgehoben. Bis 1812 wurden Stifts- und Wirtschaftsgebäude sowie die stiftseigenen Grundstücke versteigert. Die Stiftskirche diente fortan als Pfarrkirche von Altenmarkt. Viele Gebäude des Klosters wurden abgerissen. Seit 1910 wird ein Flügel der Anlage als Pfarrhof genutzt. Ein anderer Flügel war lange ein Erholungsheim der Englischen Fräulein. Heute ist dort ein privates Seminarhotel untergebracht, das gern von Chören und Orchestern genutzt wird.

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Wie das Weißbier nach Baumburg kam Im bayrischen Raum war Weißbier bis ins 15. Jahrhundert unbekannt. Aus der kurpfälzischen Stadt Cham ist ein Ausschank, aber noch keine Braugerechtigkeit überliefert. Aus dem nachbarlichen Böhmen wissen wir, dass bereits im frühen Mittelalter Weißbier gebraut wurde. Bier aus Weizen durfte nach einem 1567 ergangenen herzoglichen Erlass nur nördlich der Donau hin zum Bayrischen Wald gebraut werden. Auch das Reinheitsgebot von 1516, nach dem Bier nur aus Wasser Gerste und Hopfen hergestellt werden darf, widersprach dem Gebräu aus Weizen. Herzog Albrecht V. begründete 1567 seinen Erlass mit folgenden Worten: Das Weißbier sei „gar ein unnuez getrank / das weder fueert noch nert / weder sterck / krafft noch mach gibt / und dahin gericht ist / das es die Zechleut / oder diejenigen dies trincken / nur zu mehrerm trincken raizt und verursacht“. Die Adelsfamilie der Degenberger aus dem vorderen Bayrischen Wald erhielt aufgrund ihrer wirtschaftlichen Verdienste und ihrer Nähe zu den Wittelsbacher 1548 das Privileg der Weißbierherstellung. An der Donau besaßen die adeligen „von Schwarzenberger“ Ländereien. Auch ihnen wurde die Braugerechtigkeit für Weißbier erstattet. An ihrem Stammsitz in Winzer brauten sie ab 1586 obergäriges Bier. Der Vorteil des wegen des Weizens teureren Bieres liegt im Brauverfahren. Das übliche Braunbier konnte aus Temperaturgründen nur in den Wintermonaten gebraut werden. Die Gärtemperatur liegt bei dem obergärigen Verfahren mit Temperaturen zwischen 15° und 20°Celsius wesentlich höher als bei der untergärigen Art, die nur maximal 9° verträgt. Das Weißbier wurde zum Wohlergehen der beiden Adelsfamilien gerne verzecht, was auch der Hofkammer in München nicht verborgen blieb. Das Jahr 1596 zeigt in finanzieller Hinsicht eine verblüffende Parallele zur derzeitigen Situation. Das Herzogtum stand vor der Pleite. Der regierende Kurfürst Maximilian I. prüfte alle Möglichkeiten neuer Steuereinnahmen. Das Ableben des letzten männlichen Erbfolgers der Degenberger 1602 erlaubte nach alten Verträgen den Übergang des Braurechts an den Wittelsbacher Hof. Maximilian war nun bestrebt, alle zum Teil illegalen Weißbierbrauhäuser in seinen Besitz zu bekommen. Auch neue Brauhäuser wurden errichtet. Der Erfolg des teuren Weißbiers zeigt sich

an der dynamischen Entwicklung zwischen 1602 und 1612, derzufolge neun herzogliche und neun zahlungspflichtige Brauhäuser dem Wittelsbacher willkommene Einnahmen bescherten. Das Braunbier hatte Konkurrenz bekommen. Das günstigere Braunbier behielt aber wohl mengenmäßig die Dominanz, da sich die Trinkgewohnheiten nicht so schnell wie die Kleidermode änderten. Das Weißbier, auch Weizenbier genannt, fand erst allmählich Zugang in die Kehlen bayrischer Biertrinker. In der Altenmarkter Gegend wurde nur von einzelnen kleineren Weißbierbrauereien das Weizen gebraut. In Baumburg dominierte bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts das dunkle Bier. Warum der leicht malzige Geschmack immer weniger Anhänger fand, ist unklar; das helle Bier wurde aber nun das beliebtere Getränk. Doch schon in den 60er Jahren zeigte sich ein neuer Trend: Weißbier. Die Eigenschaft, dass sich das quirlige Weißbier nicht gut aus der Flasche trinken lässt, verhinderte allerdings dessen Einzug bei den Beschäftigten des Baugewerbes. Der Verbrauch an Flaschenbier auf diversen Baustellen war immens. Der Siegeszug des Weizenbiers begann etwa mit den 60er Jahren. Anfangs wurde noch das Krist a l l we i zen mit einer Z i tro-

von Günther Roßmanith

nenscheibe bevorzugt. Die starke Kohlensäure führte oft zu unliebsamen menschlichen Nebengeräuschen. Zurzeit ist das Hefetrübe der klare Favorit. 1967 fand Peter Schöne, ein junger, dynamischer Braumeister auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung, in Baumburg seinen Arbeitsplatz. Vorher bei den gräflichen Brauereien Moy in Diensten,

zeichnete er nun für die Baumburger Getränkepalette verantwortlich. Die Zahlen ve rd e u t l i c h te n dem Bräu und seinem Meister den Geschmack der Kundschaft, der immer mehr zum Weißbier tendierte. Baumburg kam der Kundschaft mit dem Bezug und Vertrieb umliegender Weißbiersorten entgegen. 1979

war es dann endlich soweit: Das erste selbst gebraute Baumburger Weizen wurde in den belieferten Wirtshäusern ausgeschenkt. Dieser gewagte Schritt erwies sich als Erfolg. Bräu Ludwig Dietl war bislang noch der altüberlieferten Meinung gewesen, unter- und obergäriges Bier vertragen sich der verschiedenen Gärungsabläufe wegen nicht in einem Braugebäude. Der neue Braumeister Schöne suchte einige ihm bekannte Weißbierbrauer auf, fand auch stets Unterstützung und überzeugte sich jeweils gleich an Ort und Stelle vom Gebräu. Besonders beim Lohmeyer z‘ Loh, einer kleinen Weißbierbrauerei bei Wasentegernbach, wurde er bestens beraten. Dieser uneigennützige Einsatz gepaart mit eigenen Experimenten führte alsbald zu einem befriedigenden Abschluss. Allein, der Geschmack des Erzeugers ist nicht ausschlaggebend für den erfolgreichen Absatz. Das wusste auch Peter Schöne. Es kam ihm gelegen, dass im nahen Bräustüberl gerade zwei erfahrene Bierkenner ihre Halbe tranken. Der „Hirnbeiß“ und der „Graf “ ließen sich nicht lange bitten, ins Brauereibüro zu wechseln, um die Premiere des neuen Getränks vorzunehmen. Als ihnen auf dem Hof auch noch der Meister über den Weg lief, war die unvoreingenommene Bierprobe gesichert. Zwei Tragerl Testbier und ein Laib Baumburger Brot standen zu Verfügung. Das Quartett testete lang und ausgiebig bis weit in die Nacht hinein. Dem Braumeister wurde klar, dass eine gesicherte Aussage heute nicht mehr möglich war. Am nächsten Tag konnten auch die sonst oft negativen Auswirkungen einer längeren Zeche in die Beurteilung einfließen. Da jede Testperson ohne Katerstimmung und gut ansprechbar war, beschloss der Braumeister unverzüglich mit dem kommerziellen Brauen zu beginnen. Das Baumburger Weißbier war kreiert. Der erste Ausschank fand im Bräustüberl bei einer kleinen Feier statt. Der damalige Postwirt Ferdinand Pongratz und seine Mannschaft waren mit einem kalten Büffet für das leibliche Wohl der zahlreichen Gäste verantwortlich.


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Kultur und Bioqualität aus der Region vernetzen Er will Kultur und nachhaltige Bioqualität aus der Region vernetzen: Vor drei Jahren hat sich Johann Nepomuk Heigl mit seiner „Muk Heigl Veranstaltungs-Organisation“ selbstständig gemacht. „Im Jahr der Wirtschaftskrise“, wie er betont. Davon lässt er sich aber nicht bremsen. Vom ersten Bio-Frischemarkt der Region über mittlerweile vier Ausgaben des Baumburger Kultursommers bis hin zu Bayerns größtem Maisfeldlabyrinth, der Baumburger MaisBase – seine Bilanz ist respektabel. Der gelernte Möbelschreiner hat zusätzlich eine Ausbildung zum Werbekaufmann absolviert. Das organisierte, rationelle Arbeiten des Schreiners verknüpft Heigl mit seiner Marketing-Erfahrung. Er weiß seine Unternehmungen nicht nur bis ins Detail durchzuorganisieren – er präsentiert sie dann auch effektiv. Seit April 2009 firmiert Heigl unter „Muk Heigl Veranstaltungs-Organisation“. Innerhalb von sechs Monaten etablierte er im Baumburger Gutshof den ersten Bio-Frischemarkt der Region. Und das Grußwort sprach nicht irgendwer – Sepp Daxenberger, damals Fraktionsvorsitzender der Grünen-Landtagsfraktion, kam, um dem Baumburger Biomarkt Glück zu wünschen. Und auch im Jahr darauf ließ es sich der beliebte Waginger Politiker nicht nehmen, den Startschuss für den Biomarkt zu geben. Den Zugang zu potenziellen BiomarktTeilnehmern hat Heigl leicht gefunden. Hier hat er aus seiner Zeit bei der Chiemgauer Naturkosthandel GmbH in Unterreit-Grünthal

beste Kontakte. Dort war er Koordinator der Großhandelslagers und Gesellschafter. Davon profitiert der Altenmarkter Biomarkt. Bis zum vergangenen Jahr wurden jeden ersten Samstag im Monat von Mai bis Oktober in Baumburg biologisch erzeugte Lebensmittel und Produkte aus der Region gehandelt. „Das spart Transportwege und unterstützt die heimische Wirtschaft“, so Heigl. Weil es wegen des Festjahres der Klosterbrauerei Terminüberschneidungen gegeben und der Innenhof des historischen Gutshofs während des Kultursommers wegen zweier Theaterproduktionen an zwei weiteren Terminen nicht zur Verfügung gestanden hätte, wurden heuer die Termine reduziert, die Intensität aber dafür erhöht: „Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, heuer statt des monatlichen Biomarkts zwei große Biomarktfeste zu veranstalten: ein Bio-Frühlingsfest und ein Bio-Erntedankfest“, so Heigl. Im historischen Baumburger Gutshof hat Heigl einen der „magischen Orte“ gefunden, die ihn anziehen und inspirieren. Jahrelang blieb der Hof der Familie Dietl weitestgehend ungenutzt. Im Juni 2008 war Heigl zum ersten Mal dort. „Von da an hat mich die Vorstellung begleitet, diesen magischen Platz wieder mit Leben zu füllen.“ Die Familie Dietl ließ ihn nicht nur gewähren, sie unterstützte ihn auch

dabei. So wurde 2009 nicht nur der Biomarkt, sondern auch gleich noch der „Baumburger Kultursommer“ aus der Taufe gehoben. „Gerade mit der Örtlichkeit, dem historischen Gut Baumburg, hat man eunen großen Treffer gelandet. Ein altes Gemäuer mit Tradition wird gepaart mit modernen Klängen Beides geht hier eine gelungene Symbiose für den ,Baumburger Kultursommer‘ ein. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher sowie die eingebundenen Künstlerinnen und Künstler hauchen dem ,Baumburger Kultursommer‘ Leben ein und machen die Veranstaltungsreihe zu dem, was sie geworden ist: eine feste Größe im kulturellen Leben des Landkreises Traunstein“, schrieb Landrat Hermann Steinmaßl

in seinem Grußwort zum Baumburger Kultursommer 2012. Konzerte zu organisieren ist Heigls zweite Leidenschaft – und das schon seit seinem 16. Lebensjahr. Musik spielt eine wichtige Rolle in seinem Leben: Von 1969 bis 1971 war er DJ – einer der ersten in der Region. Von 1995 bis 1998 betrieb er eine eigene Kleinkunstbühne. Inzwischen ist er für die Konzerte auf mehreren „magischen Bühnen“ zuständig: Heigl ist unter anderem Programmgestalter in der Burghauser Szenekneipe „Knoxoleum“ und bei der Montagsmusi im Seeoner „Rauchhaus“ sowie Initiator und Taktgeber des Kulturbredls in der Dokumentations- und Begegnungsstätte Hilgerhof bei Pittenhart.

Voll besetzter Innenhof beim Baumburger Kultursommer.

Fotos: fal


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Klosterbrauerei Baumburg – im Chiemgau eine Maß oder zwei in Baumburg einschenken einer anschaulichen Ortsdarstellung sowie lang nicht übertroffen werden. Der Herzog ganz oben. Der Werbespruch ist zwar noch lassen. Das Kartenwerk, das 1568 nach Holz- einer Fülle von topographischen Details. Die Albrecht V. dürfte mit seinem Kartografen relativ neu, gegolten hat er aber auch schon schnitten gedruckt wurde, beeindruckt mit mathematische Genauigkeit sollte 200 Jahre zufrieden gewesen sein. vor 400 Jahren. Man braucht ja Auf den Stichen finden sich nur auf die Landkarte schauen. selbstverständlich Alten Marckt, Gut, Petrus Weinerus kannte Seon, Truchtlacing und Vahendorff. den Begriff „Chiemgau“ woWenn‘s die Ortschaften gab, dann möglich nicht, als er 1579 seigab‘s da auch Gasthäuser. Logisch. ne Bayerischen Landtafeln in Bei genannten Ortschaften verhält Kupfer stach. Dass Baumburg es sich sogar so, dass die Gasthäuüber dem Alztal thront, muss ser heute immer noch existieren. der Weiner Peter jedenfalls Und woher bekommen sie ihr Bier? gewusst haben – man kann Selbstverständlich. Von der Klosauf seiner Karte deutlich erterbrauerei Baumburg. In Altenkennen, wie sich „Paembürg“ markt das Gasthaus zur Post und bei „Alten Marckt“ erhebt. Kardas Bräustüberl, in Truchtlaching tografiekenner sind – ganz nedas Gasthaus zur Post, in Seeon benbei bemerkt – begeistert der Alte Wirt und in Vachendorf von der feinen Wiedergabe der ebenfalls das Gasthaus zur Post. Schriften und die punktierten Dazu kommt in Altenmarkt noch Seeflächen der Weinerus-Stider Dietl-Keller, den es 1579 noch che. nicht gab und der heute LiBella Basis für die Weinerus-Arund Bergwerk heißt. Seit 1953 ist beit waren die auf Pergament die Husarenschänke in Altenmarkt gezeichneten Landkarten von eine Baumburger Gastwirtschaft, Philipp Apian aus dem Jahr seit 1955 die Waldschänke in 1563. Auch der hatte BaumTrosperg, das sich auch da schon burg selbstverständlich schon Trostberg schrieb, und seit 1905 auf dem Zettel. „Schier sieben der Mooswirt im Weitmoos – heuSummerzeit“ hatte der Mathete s‘kleine Wirtshaus – bei Eggsmatiker, Astronom und Kartotätt, das Weinerus als „Eckstet“ graf Apian das Land bereist, vermerkte. um die erste auf wissenschaftJedenfalls macht die alte Karlicher Grundlage beruhende te deutlich, was heute noch gilt: Karte Bayerns zu erstellen. Baumburg – im Chiemgau ganz Vielleicht hat er sich sogar oben. Oiwei scho.

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„Die Umwelt gleich vor unserer Haustür schützen“ Der „Fisch des Jahres 2011“ ist in der oberen Alz ausgestorben. „Da dürfen wir jetzt nichts mehr anbrennen lassen“, warnt der 1. Vorsitzende des Bezirksfischereivereins Traunstein, Josef Hartl aus Surberg. Der Verein will ein neu entwickeltes Projekt realisieren, das die Äsche wieder zwischen Seebruck und dem Altenmarkter Katarakt heimisch macht. Unterstützt werden die Fischer dabei von der Klosterbrauerei Baumburg und deren

Besitzer Ludwig Dietl. „Die Alz war vor 40, 50 Jahren ein europäisches Spitzengewässer für Äschen“, erzählt der 2. Vorsitzende, Herbert Hoffmann aus Siegsdorf. Bis in die 90er Jahre hatte die Alz eine sehr starke Äschenpopulation; etwa seit 2000 ist dieser Fisch verschwunden. Dafür gibt’s mehrere Gründe: Er ist als Freiwasserfisch leichte Beute für Waller und fischfressende Vögel. Wegen des Ringkanals

am Chiemsee gibt’s weniger Nahrung. Laichplätze fielen Flussbegradigungen und Uferverbauungen zum Opfer. Und der Druck auf die Tiere durch Freizeitaktivitäten ist laut Hartl stark gewachsen: „Wenn im Sommer täglich hunderte Boote die Alz runterfahren, werden die Fische immer wieder bei der Nahrungsaufnahme gestört. Seit rund 50 Jahren hat der Bezirksfischereiverein das Fischwasser von der Familie Dietl

gepachtet. Dabei konnten die Fischer die Entwicklung genau mitverfolgen. Weil der Pächter für Hege und Pflege der Bestände verantwortlich ist, wurden unter anderem jedes Jahr 500 Äschen eingesetzt – ohne Erfolg. Im vergangenen Jahr waren’s 1500 Jungfisch, heuer nochmal 1000. Die Landesfischzuchtanstalt Mauka hat im Frühjahr 2010 aus den spärlichen Beständen, die noch am unteren Alzlauf im Bereich der Alzwerke Burgkirchen vorhanden waren, Laichäschen abgefischt und den Nachwuchs aufgepäppelt. Im vergangenen Jahr waren in der Unteren Alz keine Laichtiere mehr gefunden worden. Das erhöht natürlich den Druck auf den Verein: Gelingt es nicht, den Fisch in Altenmarkt wieder anzusiedeln, ist die Alzäsche vermutlich ausgestorben. Ursache dafür ist eine Besonderheit der Alz: Der Fluss ist ein sommerwarmes Gewässer. Daran hat sich die Alzäsche im Laufe der Jahrhunderte angepasst. „Werden Äschen eingesetzt, die beispielsweise aus der Isar stammen, dann kommen die mit den Gegebenheiten in der Alz nicht zurecht“, schildert Hartl. Das wesentlich Neue am Projekt des Bezirksfischereivererins ist die Vorgehensweise beim Einsetzen der Fische: Ein großer Teil der Setzlinge wurde in den von der Alz gespeisten unteren Mühlbach in Altenmarkt eingesetzt. Weil der schmal und stark bewachsen ist, können ihn fischfressende Vögel kaum bejagen. Man erhofft sich zum einen, dass die Äschen dort relativ ungestört heranwachsen und sich gleichzeitig ans Alzwasser, die Temperaturen und die Nahrung gewöhnen. Zum


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anderen erwarten sich die Fischer Aufschluss darüber, wie hoch der Fraßdruck tatsächlich ist. Deshalb wurde der Mühlbach elektrisch abgefischt, bevor die Äschen eingesetzt wurden. Aale und andere Fische, die den Jungtieren gefährlich werden könnten, wurden in die Alz umgesiedelt. Im Januar 2011 hatten die Verantwortlichen der Klosterbrauerei versprochen, pro verkauftem Träger Bier zehn Cent zur Rettung der Äsche zu spenden. Im Mai überreichten die Geschäftsführer Dominik Tapper und Ludwig Dietl sowie der für

die Baumburger Gebäude und Liegenschaften zuständige Wolfgang Noneder dem Fischereiverein 1.000 Euro – passenderweise auf dem renaturierten Gelände zwischen Alz und Mühlbach. Denn nicht nur um die Äsche kümmert sich die Klosterbrauerei, sie hat auch eine Fläche der Größe von knapp vier Fußballfeldern dauerhaft der Natur zurückgegeben: Um Lebensraum-Strukturen für Fische und Insekten, aber auch um lebenswerten Raum für den Menschen zu schaffen, renaturierten

Der Fisch des Jahres 2011 Der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF), das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) haben die Äsche zum „Fisch des Jahres 2011“ gewählt. Damit wiesen die Verbände auf die Gefährdung der Bestände in den heimischen Gewässern hin. Die Äsche reagiert von allen einheimischen Fischen mit am empfindlichsten auf Umweltverschmutzung. Wenn die Wasserqualität schlechter wird, ist sie bei den ersten, die abwandern. Die Äsche gehört zur Familie der Lachsfische (Salmoniden). Sie hat einen mäßig langgestreckten, seitlich abgeflachten Körper. Der Kopf ist klein und hat eine spitze Schnauze. Der Rücken ist graugrün oder bläulichgrau, Flanken und Bauch silberweiß bis

messingfarben. Besonders auffällig ist die große Rückenflosse beim Männchen, die als Fahne bezeichnet wird und dazu dient, in der Laichzeit die Aufmerksamkeit der Weibchen zu erregen. Eine ausgewachsene Äsche kann bis zu 1,5 Kilo wiegen und 50 Zentimetern lang werden. In seltenen Fällen erreichen sie 70 Zentimeter und bis zu drei Kilo. Die Äsche frisst Insekten und Bachflohkrebse, größere Exemplare auch schon mal Kleinfische wie Elritzen. Zur Vermehrung im März oder April sucht die Äsche in ihrer direkten Umgebung geeignete Laichplätze mit Sand-Kies-Sedimenten auf. Nur in ökologisch funktionierenden Flusslebensräumen wird es langfristig möglich sein, die Äsche als wichtiges Element der heimischen Tierwelt zu schützen und zu erhalten.

Dominik Tapper, Wolfgang Noneder und Brauereibesitzer Ludwig Dietl überreichten dem 1. Vorsitzenden des Bezirksfischereivereins, Josef Hartl (2. von rechts), auf dem frisch renaturierten Gelände in der Altenmarkter Laufenau 1000 Euro, mit deren Hilfe die Äsche wieder in der Oberen Alz angesiedelt werden soll. Foto: fal die Baumburger knapp zwei Hektar Grund in der Altenmarkter Laufenau. „Die reinen Baukosten belaufen sich dabei auf rund 35.000 Euro“, sagte Tapper. „Uns ist es wichtig, die Umwelt vor unserer Haustür zu schützen“, so Tapper. „Aber wir müssen selbstverständlich auch wirtschaftlich handeln: Die Renaturierungsmaßnahme, die wir im Rahmen des Erneuerbare-EnergieGesetzes durchgeführt haben, bringt eine höhere Einspeisevergütung für den Strom, den wir aus Wasserkraft erzeugen.“ Die 35.000 Euro Baukosten und der Flächenverbrauch würden sich aber durch die erhöhte

Einspeisevergütung nur auf ganz lange Sicht amortisieren. Mit den Maßnahmen haben die Baumburger den Zustand der Alz als Muttergewässer und des Laufenauer Mühlbaches ökologisch wesentlich verbessert. Es wurden Verbindungen zwischen Alz und Mühlbach und dem Altwasser dazwischen geschaffen und die Durchgängigkeit eines bereits vor einigen Jahren neu hergestellten Bachlaufs, der bisher durch eine Rohrleitungsstrecke unterbrochen war, hergestellt sowie bachnahe Flächen zu naturnahen Bereichen im Beziehungsgefüge wassergebundener Lebensräume entwickelt.

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Wertschöpfung in der Region, für die Region gestoßen, seit 2010 sind er und Brauereibesitzer Ludwig Dietl gleichberechtigte Geschäftsführer. Tapper setzt die erfolgreiche Firmenpolitik kontinuierlich fort, behutsam hat er sein Konzept eingebracht – mit Erfolg: Die Absatzzahlen wurden zwischen zehn und 15 Prozent gesteigert. „Das ist umso bemerkenswerter, weil wir damit gegen den Branchentrend gewachsen sind.“ Dabei bleiben die Baumburger ihrer Linie treu: „Wir brauen streng nach dem Reinheitsgebot. Wir sind der Meinung, dass uns das genügend Spielraum lässt, neue und erfolgreiche Sorten zu brauen.“ „Das Festjahr ist eine ideale flankierende Maßnahme für unsere Marketingaktionen, die

Mit ihren Marketingaktionen ist es Geschäftsführer Dominik Tapper, Veranstaltungsorganisator Muk Heigl und Geschäftsführer Ludwig Dietl gelungen, Baumburg wieder als kulturelle Veranstaltungsstätte zu etablieren. Foto: fal

wir in den letzten Jahren gestartet haben“, sagt Tapper. Gemeinsam mit dem Werbefachmann Muk Heigl hat es die Brauerei geschafft, dem ehemaligen Augustiner-Chorherrenstift etwas von seiner früheren kulturellen Bedeutung zurückzugeben. Konzerte, Theateraufführungen und Lesungen haben Baumburg in den Fokus gerückt. In der Galerie im Gutshof stellten unter anderem die renommierten Künstler Walter Angerer d.J. und Franz Heigl aus. Ein weiterer Schritt auf dem Erfolgsweg ist es, die Produktpalette zeitgemäß weiterzuentwickeln. „Inzwischen haben wir zehn Biere im Angebot. Der Massenbiermarkt ist rückläufig – also bauen wir unser Spezialbiersortiment aus. Wir bieten ganzjährige einen hellen, einen dunklen und einen weißen Bock an – in Kleinbrauereiqualität: frisch, schonend behandelt und mit Rohstoffen aus der Region hergestellt.“ „Nachhaltigkeit bestimmt unsere Qualitätspolitik: Wertschöpfung in der Heimat für die Heimat – das ist unsere Devise“, so Tapper. Das schlägt sich auf die Produktqualität nieder: Einen European Beer Star in Silber gab‘s bei der Bier-EM in Nürnberg für den Weißbierbock. „Und das Wein-Fachblatt ,Selection. Das Genussmagazin‘ hat unser Weißbier beim Degustationswettbewerb mit drei Sternen und dem Prädikat ,ausgezeichnet‘ bedacht.“ Aber auch über das Brauwesen hinaus agieren die Baumburger regional: „Ein Dauerbrenner ist für uns der Erhalt der historischen Immobilien. Wir haben in den letzten Jahren die Gebäudesituation deutlich verbessert.“ In die

Arbeiten an Fassaden und Dach wurden in den vergangenen drei Jahren 250.000 Euro gesteckt. Im Sinne des geschlossenen regionalen Wirtschaftskreislaufs wurden diese Aufträge ausschließlich an Handwerker aus der Region vergeben. Das war so bei der kürzlich bewältigten Aufgabe – die Sanierung des 800 Quadratmeter großen, denkmalgeschützten Dachs des ,Alten Wirts‘ in Seeon –, und das ist auch nicht anders bei der Restaurierung der Klosterhoffassade, mit gerade begonnenen wurde. Ein weiteres Feld, das Tapper und seine Mannschaft beackern, ist die ländliche Wirtshauskultur: „Es ist uns gemeinsam mit unseren tatkräftigen Pächtern, den Familien Mayerhofer, Schaller und Obermaier, gelungen, unsere Gasthäuser in Seeon, Truchtlaching und bei Eggstätt wiederzubeleben.“ Kerngeschäft sind und bleiben natürlich die Brauerzeugnisse. Biere mit exotischen Aromen wird’s von der Klosterbrauerei wahrscheinlich nie geben. Das heißt aber nicht, dass die Baumburger nicht experimentieren: „Wir haben in unserem Archiv ein ,Technologiebuch‘ aus dem Jahr 1843 mit einem Braunbierrezept entdeckt.“ Nach diesen Vorgaben arbeitet Braumeister Andreas Goblirsch am neuen alten Produkt, das im kommenden Jahr vorgestellt werden soll. „Er soll sich so exakt wie möglich ans Buch halten. Wir wollen das – mit einem Schmunzeln natürlich – filmisch festhalten und auf YouTube einstellen. Das Ganze ist eine Riesengaudi für uns: Wir machen zwar volle Pulle, wissen aber nicht, was dabei rauskommt.“

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Geschlossene Wirtschaftskreisläufe sind Dominik Tapper wichtig: „Wir achten bei der Umsetzung unseres Konzepts darauf, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt“, sagt der Geschäftsführer der Klosterbrauerei Baumburg. Die Zutaten für seine Biere stammen – bis auf den Hopfen natürlich – aus einem Umkreis von 40 Kilometern um die Brauerei, den zum Brauen benötigten Strom erzeugt man selbst aus Wasserkraft, Aufträge zur Instandhaltung der denkmalgeschützten Gebäude vergibt man ausschließlich an heimische Handwerker. Aus der Region, für die Region – das ist Tappers Credo. Vor knapp zehn Jahren ist Tapper als Betriebsleiter zur Baumburger Mannschaft

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Klasse statt Masse: Vize-Europameister mit dem Weißbierbock Braumeister Andreas Goblirsch und Baumburger-Geschäftsführer Dominik Tapper hatten Ende letzten Jahres eine angenehme Aufgabe in Nürnberg bei der Fachmesse „Brau Beviale“: Sie durften sich den „European Beer Star Award“ in Silber für ihren Weißbierbock abholen. Das ist nicht irgendein Preis: Ihr Bier hat damit den zweiten Platz in der offenen Bier-Europameisterschaft geholt. Ein schöner Erfolg für eine kleine Brauerei. „Wir können mit Fug und Recht behaupten, eines der besten Biere zu brauen“, so Goblirsch. Klasse statt Masse – darin sehen die Baumburger einen guten Weg, auf einem schwierigen Markt bestehen zu können. Kleine Brauereien müssen den Konsumenten im Blick behalten, aber natürlich auch den regionalen Wirtschaftsraum und die eigene Stellung darin. „Wir sehen die Notwendigkeit, die Position der regionalen Marken zu stärken. Durch den Einsatz von regionalen Produkten sorgen wir für kurze Wirtschaftskreisläufe. Die Wertschöpfung bleibt hier“, sagt Tapper. Man müsse sich nur die Verwaltungsgebäude und Produktionsstätten der Großbrauereien in Belgien oder Holland anschauen, die die Discounter beliefern, um zu verstehen, wo „das Geld der Verbraucher landet“. Dagegen seien die regionalen Brauer beispielsweise nicht nur verlässliche Partner der Landwirtschaft vor Ort – die Traditionsbetriebe bieten qualifizierte Arbeitsplätze und stellen Ausbildungsplätze. Auch dafür müsse der Verbraucher sensibilisiert werden. Den Druck der Großen spüren selbstverständlich nicht nur die hiesigen Bierbrauer.

Die Verbände Private Brauereien Deutschland e. V., Private Brauereien Bayern e. V. und Association of Small and Independent Breweries in Europe (S.I.B.) wollen gegensteuern: Man besinnt sich auf seine Stärken, um sich gegen die Massenproduzenten abzugrenzen – und die liegen eben nicht in der Quantität, sondern in der Produktqualität. Deshalb etablierten die Vereinigungen im Jahr 2004 eine Bier-Europameisterschaft. Mit dem European Beer Star werden Biere ausgezeichnet, die die jeweiligen Kriterien einer Biersorte am besten erfüllen sowie geschmacklich und qualitativ die Tester am meisten überzeugen. Die besten drei Biere einer Biersorte werden jeweils mit Gold, Silber und Bronze prämiert. Der Vergleichskampf hat sich sowohl bei den Brauereien als auch bei den Verbrauchern Renommee erarbeitet und gilt inzwischen als bedeutendster Bier-Wettbewerb in Europa. Startete man 2004 mit 271 Bieren, waren es im vergangenen Jahr 1.113 Biere aus 39 Ländern. Die Verkostung fand in der Brau-Akademie Doemens statt, wo man schon Wochen vorher damit beschäftigt war, die Biere zu sortieren, kategorisieren und sie für die Blind-Verkostung vorzubereiten.

Braumeister Andreas Goblirsch und Geschäftsführer Dominik Tapper bei der Prämierung. 49 Kategorien wurden von 98 Verkostern, Braumeistern, Bier-Sommeliers und Fachjournalisten bewertet. Der European Beer Star ist dabei nicht eine rein europäische Angelegenheit: Der Wettbewerb richtet sich an Brauereien aus der ganzen Welt, die sich der traditionellen, europäischen Brauart verpflichtet fühlen. So stammen die teilnehmenden Brauereien aus Australien, Belgien, BosnienHerzegowina, Brasilien, Bulgarien, Chile, Dänemark, Deutschland, der Elfenbeinküste, Georgien, Großbritannien, Island, Italien, Japan, Kambodscha, Kanada, von den Kaiman-Inseln, aus Kolumbien, Laos, Lettland, Liechtenstein, Myanmar, Namibia, Holland, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, der Schweiz,

Singapur, Spanien, Südkorea, Taiwan, der Türkei, Tschechien, der Ukraine, den USA und Weißrussland. Beim European Beer Star bewertet die Jury die Biere in einer Blindverkostung ohne Kenntnis der Marke nach rein sensorischen und damit verbrauchernahen Kriterien: nach Farbe, Geruch, Schaum und Geschmack. Das sind exakt die Kriterien, die für den Verbraucher eine Rolle spielen. Analytische Werte wie Stammwürze und Alkoholgehalt fließen nicht ins Urteil ein – die sind auch für den Konsumenten in der Regel nicht von Bedeutung. Die Silbermedaille für den Weißbierbock ist übrigens schon die dritte Auszeichnung für die Baumburger.

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Die Jubiläumsfeierlichkeiten

Auf A Wort - die S.T.S.-Coverband

Weisenblasen: A gscheide Blosmusi Bis zum Einbruch der Dunkelheit werden die Besucher des Weisenblasens am Samstag, 18. August, ab 18 Uhr mit Blasmusik aus Österreich und Bläserklängen vom Nachwuchs des Musikvereins Altenmarkt unterhalten. Dazu gibt‘s im stimmungsvoll beleuchteten Innenhof zu Baumburg frische Grill- und Kuchenspezialitäten und selbstverständlich das süffige Baumburger Bier. Ab Einbruch der Dunkelheit werden die ver-

schiedenen Bläsergruppen dann das eigentliche Weisenblasen aus Dachgauben, Balkonen und Terrassen im Klosterhof von Baumburg gestalten. Schon seit 1979 steht der Musikverein Altenmarkt für traditionelle und konzertante Blasmusik, bodenständiges Brauchtum und kontinuierliche Jugendarbeit: Rund 35 Jugendliche besuchen derzeit die Bläserklassen und Vorstufenorchester in Altenmarkt.

Die Cover-Formation Auf A Wort, bestehend aus dem Wipe-Out-Gitarristen Christian Huber, dem Austrixler Mathias Rasch und BaeckIn-Town-Frontman Peter „Schutti“ Schuster, widmet sich seit geraumer Zeit der akustischen Interpretation der Songs von Steinbäcker, Timischl und Schiffkowitz, kurz S.T.S. Im Ursound der österreichischen Legenden überzeugen Auf A Wort musikalisch auf ganzer Linie. Auf A Wort spielen am Freitag, 31. August, um 20 Uhr im Baumburger Festzelt. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Die Band ist entstanden aus der Liebe zur Musik der steirischen Ikonen S.T.S. Mit ihrem dreistimmigen Gesang, den Gitarren und seit 2009 auch mit der dazugehörigen Band bereiten sie ihrem Publikum unvergessliche Abende. Mit drei hervorragend klingenden Akustikgitarren und ihrem harmonischen,

mehrstimmigen Gesang beeindrucken die Drei ihre Zuhörer. Unterstützt werden sie vom Schlagzeuger Robert Ertl (Wipe Out), dem Bassisten Bernhard Schmied und dem Pianisten Martin Zunhammer (2x2). Das reichhaltige Programm der Band umfasst nicht nur alle Klassiker wie „Großvater“ oder „Kalt und kälter“, sondern auch weniger bekannte S.T.S.-Stücke wie „Wohin die Reise“ und „Neuer Morgen“ stehen auf dem Programm von AufAWort. Liebhaber des Austro-Pop sind bei diesem Konzert genau an der richtigen Adresse. Karten gibt‘s bei den Vorverkaufsstellen (Seite 23), in der Brauerei Baumburg, Tel. 0 86 21 / 98 26-0, sowie an der Abendkasse. Vorverkauf: 9 € zzgl. VVK-Gebühr; Abendkasse: 12 €


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Die Festwoche: Im Bierzelt wird gefeiert - aber so scho Was läge näher, als ein Brauerei-Jubiläum mit einem ordentlichen Bierzeltbetrieb zu feiern? Nichts. Das haben sich die Verantwortlichen der Klosterbrauerei Baumburg selbstverständlich auch gedacht. Und natürlich ist‘s mit dem Aufstellen eines Bierzelts allein nicht getan: Vom „O‘zapft is“ über diverse Frühschoppen und Konzerte bis hin zur Modenschau ist bei der Baumburger Festwoche von Samstag, 1., bis Sonntag, 9. September, einiges geboten.

Frühschoppen und Seniorentag am Sonntag, 2. September Die Blaskapelle des Altenmarkter Musikvereins spielt ab 10 Uhr im Baumburger Festzelt auf. Ab Mittag gibt‘s für jeden Gemeindebürger ab 65 Jahren eine Freimaß und ein Freihendl. Helden der Region am Sonntag, 2. September Fünf lokale Bands werden unter dem Motto „Helden der Region“ am Sonntag, 2. September, ab 18 Uhr aufspielen. Weitere Infos dazu finden Sie auf den Seiten 20 und 21.

Bieranstich am Samstag, 1. September Das erste Fass mit dem Baumburger Festbier wird um 18 Uhr im Festzelt angezapft. Begleitet wird das Ganze selbstverständlich Auerbergler-Abend am Dienstag, 2. September von einer zünftigen Blasmusik. So wia ses Die Kinder- und Jugendgruppe sowie die ghert. Aktiven des Altenmarkter Trachtenvereins

„Auerbergler“ zeigen ab 20 Uhr im Festzelt verschiedenen Trachtentänze und Plattler. Dazu wird selbstverständlich musiziert – echte Volksmusik in verschiedenen Besetzungen. Freunde des Brauchtums kommen mit absoluter Sicherheit voll auf ihre Kosten. Übrigens: Die Auerbergler feiern im kommenden Jahr auch ein Jubiläum: Dann wird der GTEV 75 Jahre alt. Schon mal vormerken: Das Gründungsfest dauert von Donnerstag, 13., bis Sonntag, 16. Juni 2013.

Uhr beim Tag der guten Nachbarschaft das 400-jährige Bestehen der Klosterbrauerei mitzufeiern. Organisiert wird die Veranstaltung von der Gemeinde Altenmarkt und der Klosterbrauerei. Zum Wohlsein! Prosit 400.

Ü-30-Party der Oidnmarkta Bochratz‘n am Freitag, 7. September Nachdem die Oidnmarkta Bochratz‘n im Fasching Britannien erobert haben, kapern sie am 7. September ab 20 Uhr das Baumburger Festzelt. Wahrscheinlich haben die DJs Diva Tag der guten Nachbarschaft und Bertl Braun den Briten beim Beutezug für am Donnerstag, 6. September ihre Ü-30-Party auch ein bisserl Musik abgeDie Gemeinden und Städte rund um Al- nommen. Lossmas kracha. Let‘s fetz. Aber so tenmarkt sind herzlich eingeladen, ab 20 scho. Eintrittspreis: Überschaubar. Sehr.


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Die Jubiläumsfeierlichkeiten

Helden der Region: Mia ham ganz sche wos drauf MHMK kürzlich zum zweiten Mal ausrichtete, im Münchner „Backstage“ den Sieg davongetragen. 500 Euro Startkapital zur Finanzierung eines Projektes auf der Musik-Internetseite „Sellaband“, ein Musikvideodreh mit der Produktionsfirma Weiss Entertainment und ein Studiotag im „Musikzimmer“ des Tonstudios München sowie ein professionelles Bandmanagement durch die MHMK-Studenten sind die Unter dem Motto „Helden der Region“ zei- Belohnung für die Leistung der LischKapelle. gen fünf Combos am Sonntag, 2. September, ab Die Zuendler sind eine Band, die seit mehr 18 Uhr, dass wir eine spannende Musikszene haben. Eine überaus spannende. Den Anfang macht die LischKapelle aus Trostberg. Der erste Gedanke, der einem bei dem Namen durch den Kopf schießen mag: Bayrische Gemütlichkeit und eine frische Mass. Nicht ganz! Die vier jungen Musiker spielen zwar mit traditionellen Instrumenten, und gegen Gemütlichkeit haben sie auch nichts einzuwenden. Aber ihr Sound ist weit entfernt vom Bierzelt-Um-TaTa. Die LischKapelle passt in keine Schublade, außer vielleicht in eine selbst gezimmerte – die hieße dann „Bayrischer Indie-Pop“. Eine Band, die Lust auf mehr macht. Das sehen übrigens auch Jurys so: Das aufstrebende junge Quartett hat beim „House of Music“-Wettbewerb, den die Münchner Medienhochschule

als 15 Jahren Musik als das Ventil für den Überdruck der Seele erlebt und dabei einen ganz eigenständigen Stil jenseits der gängigen Klischees entwickelt hat: Liedermacher-

rock gepaart mit Jazz-Trompete, Didgeridoo, Blues Harp und Saxofon. Darauf werden provokante, witzige, abstruse und romantische Texte gelegt, die die Zuhörer mitdenken, mitsingen, und mittanzen lassen. Furios-fulminant, filigran-philosophisch – wohldosiert und würzig. Wer Blasmusik erwartet, der täuscht sich. Bajuvarix spielen Rock ‘n Soul auf Gitarren, Bass und Schlagzeug und die Texte sind auf Bairisch. In den Liedern von Bajuvarix geht es um heitere, teils skurrile Geschichten. Das wichtigste Element ist die Rockmusik – doch die Band mischt ihre Musik mit Soul, der am ehesten die bayrische Seele trifft. Und eine gute Brise Blues und Reggae ist auch mit drin. Robert Winhart und Sigi Grasser sind seit Anfang der 80er aktiv. Mit der Zeit erkannten sie, dass bairische Sprache, Geschichten und Mentalität auch ihren Platz in der populären Musik brauchen.

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Oldtimer, Moden- & Altenmarktschau Risiko-Minimierer, strategische Lebensund Karriereplaner und eingefleischte Nesthocker sollten sich vor den Nebenwirkungen der Songs von Weltenbummler Chris Columbus alias Jürgen Eibl hüten. Denn der spontane Lockenkopf mit dem Faible für Sonne, Meer und Kitesurfen ermutigt zur Nachahmung seiner Entdeckerfreuden. Er besingt aus dem Bauch heraus, was er gelebt und ausprobiert hat, was wohl in vielen Bäuchen wohnt oder zumindest latent schlummert. Begleitet wird Chris Columbus vom Schlagzeuger Josy Friebel. Dylan on the Rocks sind eine Bob-DylanTribute-Band auf dem Streifzug durch Musik und Leben Dylans. Die Band bringt Werk und Geschichte der leben-den Legende auf die Bühne – von den Protesthymnen der frühen 60er bis zu den Songs der Gegenwart. Dylan hat unsterbliche Songs und Texte geschrieben, die Folk- und Rockmusik beeinflusst wie kein zweiter. On the rocks ist das, was die

Träume aus Blech und Chrom sind am Samstag, 8. September, von 10 bis 18 Uhr beim Oldtimertreffen im Baumburger Klosterhof aus der Nähe zu sehen. Fahrende Schätze, geliebte Gefährte, edle Karossen, Personenwagen, Laster, Traktoren und Motorräder längst vergangener Tage werden erwartet. Gekrönt wird das Ganze von einer Ausfahrt von 14 bis 16.30 Uhr nach Amerang zum EFA-Museum für deutsche Automobilgeschichte, in dem mehr als 220 deutsche Autolegenden aller Marken ausgestellt sind. Für die Teilnehmer an der Ausfahrt wird eine Führung durchs Museum organisiert. Während des Oldtimertreffens findet am Festzelt ein Teilemarkt statt. „Für die alteingessenen Altenmarkter Firmen Strohmayer und Erl Mode Atelier ist es selbstverständlich, die Brauerei Vorverkauf: 12 € zzgl. VVK-Gebühr; Abend- Baumburg und ihr Jubiläum kasse: 15 €. mit einer aufwändigen Modenschau zu bereichern“, sagt Wolfgang Erl, Chef des Mode-Ateliers. So wird Christiane Schirmer, die mit ihrer Firma auf eine 66-jährige Firmengeschichte zurückblicken kann, mit ihrem eingespielten ModenschauTeam eine abwechslungsreiche und spannende Modenschau choreografieren, bei der die ganze Bandbreite der Firma Strohmayer gezeigt wird: Tracht, Mode und Band um Winnie Klima abliefert, weil Dylans Songs immer noch abgehen wie eine Dampflok. Und weil man sich zurücklehnen und sie genießen sollte wie einen jahrzehntelang gereiften Whiskey – on the rocks. Karten gibt‘s bei den Vorverkaufsstellen (siehe Seite 23), in der Brauerei Baumburg, Tel. 0 86 21 / 98 26-0, sowie an der Abendkasse.

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Schuhe. Erl wird zusammen mit den Fußballern des TSV Altenmarkt sein stilvolles Sortiment auf den Laufsteg zaubern. Seit 1959 ist das Erl Mode Atelier dafür bekannt, den Männern dieser Welt die perfekte Bekleidung zu verpassen. Dass die Fußballer auch im schmal geschnittenen Anzug eine gute Figur abgeben werden, ist sicher. Der ModenschauAbend ab 20 Uhr in Baumburg bietet einen spannenden Spagat zwischen traditioneller Tracht und stilvoller Herrenmode. Unter dem Motto „Altenmarkt – lebens- & liebenswert“ präsentieren bei der Altenmarktschau Vereine und Unternehmen sich und ihre Leistungen in Baumburg – und zwar am Samstag, 8. September, von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag, 9. September, von 10 bis 15 Uhr.


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Die Jubiläumsfeierlichkeiten

Vorverkauf

Karten

Für die Konzerte von Auf A Wort und den Helden der Region bekommen Sie die Eintrittskarten in folgenden Vorverkaufsstellen: EDEKA Böhr in Altenmarkt Tel. 08621 / 50 87 50

Blumen Furtner in Altenmarkt Tel. 08621 / 22 24

Scherer‘s tägliche Frische in Trostberg Tel. 08621 / 50 85 95-0 Schreibwaren Brandl in Trostberg Tel. 08621 / 31 81 Traunreuter Anzeiger Tel. 08669 / 40 44 Weinhaus Schmidtner in Traunreut Tel. 08669 / 90 16 77 Wochenblatt Traunstein (Kartenversand) Tel. 0861 / 20 93 80 Wir bedanken uns bei unseren Medienpartnern herzlich für die gute Zusammenarbeit. Auf die nächsten 400 Jahre!

Tanz- und Showkapelle Hilbern Ein Showkonzert gibt die Trachtenkapelle Hilbern aus Oberösterreich am Sonntag, 9. September, ab 9.45 Uhr im Baumburger Klosterhof. Danach geht‘s nahtlos zum Frühschoppen. Die große Aufbruchszeit der Trachtenkapelle Hilbern waren die 70er Jahre: Der damalige Jugendreferent Franz Maier hatte sich 1972 zum Ziel gesetzt, Musiker im Volksschulalter heranzubilden. Die Nachwuchsmusikanten hatten bald erste Auftritte in einer kleinen Bläsergruppe. Wenige Jahre später war daraus eine eigene Jugendkapelle entstanden, die schon 1976 erstmals auf Tournee ging, und zwar in die Schweiz. Hilbern gehört zur Gemeinde Sierning in Oberös-

terreich. Der eigentliche Dorfkern ist klein, umfasst in seiner breiten Streuung aber doch rund 400 Häuser. Die Eigentümlichkeit seiner Lage und seiner Struktur hat es mit sich gebracht, dass die Einwohner Hilberns ihre kulturelle Selbstständigkeit anstrebten – und

in einem hohen Maß auch verwirklichten. Ein Zeichen dafür ist die Kapelle. Während der 1000-Jahr-Feier von Sierning leistete die Jugendkapelle wichtige musikalische Beiträge. Von 1977 bis 1982 nahmen die Jungmusiker an sechs Wertungen teil, von denen sie fünf mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden. Bereits 1980 bekamen sie eine Anerkennung des Landes. Der Jugendkapelle Hilbern kommt innerhalb der Hilberner Musiker eine wichtige Rolle zu, weil sich die Trachtenkapelle Hilbern eher mit „klassischer“ Literatur auseinandersetzt, während die Jugendkapelle neuere Literatur forciert und damit das Repertoire ideal ergänzt.

Drachenbootrennen & Familienfest

Die farbenfrohen Drachenboote mit ihrer fast 2000-jährigen chinesischen Tradition faszinieren Jung und Alt. Als Teamsportart gewinnen Drachenbootrennen immer mehr Fans. Das Drachenbootrennen um den von Walter Angerer d.J. gestalteten Baumburger Klosterpokal ist das Herzstück des Familienwochenendes in Seebruck am 15. September 2012. Auf 30.000 m2 Berg- und Seeblick wird von 10 Uhr bis in die Nacht das große

Familienfest auf dem Gelände des SeebruUnd weil das Ganze ein Fest für die Famicker Strandbades gefeiert – mit buntem lie ist, wird für Kinder einiges geboten sein: Programm für Groß und Klein. Danach gibt’s Hüpfburgen, Streichelzoo, KinderschminLive-Musik der Band Baeck in Town. ken... Der Eintritt ist natürlich frei! Beim Drachenbootrennen kann jeder mitmachen; ganz ohne Erfahrung und Training werden Rhythmus und Gleichklang im Team erlebt. Gemeinsame Ziele und grenzenlose Gaudi schweißen die Gruppe zusammen.

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Dank an die Mitarbeiter der Klosterbrauerei Baumburg! Zahllose Menschen haben mit ihrem Einsatz, ihrer Arbeitskraft dafür gesorgt, dass wir heute unser 400-jähriges Bestehen feiern dürfen. Dafür sagen wir herzlich Dankeschön! Es ist schlicht unmöglich, alle Mitstreiter hier namentlich aufzuführen. Aber der Großteil der fest angestellten Brauereimitarbeiter seit 1920 soll hier stellvertretend für alle einen ehrenden Platz in unserem Festjournal finden.

Impressum Prosit400 – Festjournal zum Jubiläum 400 Jahre Klosterbrauerei Baumburg Herausgeber: Klosterbrauerei Baumburg GmbH & Co.KG, Baumburg 20, D-83352 Altenmarkt, Tel. 0 86 21 - 98 26 - 0, Fax 0 86 21 - 98 26 - 24; E-Mail: info@baumburger.de, Internet: www.baumburger.de Verantwortlicher für den Inhalt: Dominik Tapper, Geschäftsführer der Klosterbrauerei Baumburg Redaktion, Satz und Layout: Pressebüro Falkinger, Trostberg Anzeigenleitung: Muk Heigl, Traunreut Quellen: Ludwig Dietl, Dr. Christian Soika, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Jolanda Engelbrecht, Günther Roßmanith, „Baumburg an der Alz“ (Verlag Schnell+Steine), „Bier und Landesherrschaft“ (Lipp Verlag) Druck : Linus Wittich KG, Marquartstein

Rosina Steger Franz Xaver Karrer Engelbert Hemberger Josef Schrettenbrunner Josef Maierhofer Friedrich Weiß Georg Rehrl Peter Maier Adolf Althaus Mathias Fellermeier Johann Größ Johann & Annelies Maier Georg Hohenester Georg Baumgartner Emil Bieringer Elisabeth Maurer Erwin Kaiser Peter Schöne Ludovica Popp Rudolf Mooshammer Maria Feiler Engelbert Auer Alois Wimmer Karl Baumann Josef Semmler Bianca Schöne Alfred Wimmer Josef Kaiser Peter Grafetstetter Wolfgang Noneder Irmengard Loder Heinrich Harecker Ingrid Plank Stefan Brandstätter Dominik Tapper Michael Mayer Iris Tögel Andreas Goblirsch Gerhardt Königsrainer Alfons Limmer

Buchhalterin landwirtschaftlicher Arbeiter, hatte wegen einer Kriegsverletzung ein Holzbein Verwalter landwirtschaftlicher Arbeiter, genannt „Himmelzahn“, geboren 1877 Schreiner Landwirtschaft und Brauerei Schlosser und E-Werkwärter Kraftfahrer Melkermeister Maler, wohnte im Binderhäusl Maurer Brauer, Biersieder & Hauswirtschaft Braumeister Schreiner, Schlosser, Kraftfahrer, Installateur, Elektriker und „Zauberer“ Diplom-Braumeister Wirtschaftsführerin, Bräustüberlwirtin Melker, Brauerei Diplom-Braumeister Buchhalterin Brauerei Buchhalterin Maler, Kraftfahrer Maler Schreiner landwirtschaftlicher Baumeister Buchhalterin Brauer, Braumeister Maler Spengler, Heizungsbauer und Installateur Forstwirt, Betriebsleiter Buchhalterin Maurer kaufmännische Angestellte Brauer und Biersieder Braumeister, Geschäftsführer Brauer Außendienst Braumeister, Betriebsleiter Braulehrling Bierfahrer

1920 – 1968 († 1979) 1923 – 1959 (†) 1925 – 1966 1927 – 1963 1934 – 1976 1945 – 1974 1945 – 1966 1937 – 1976 († 2007) 1947 – 1967 1952 – 1970 1957 – 1996 († 2010) 1954 – 2002 1957 – 1960 1958 – 1985 († 2002) 1960 – 1967 1962 – 1971 1966 – 2002 († 2012) 1967 – 2000 1967 – 1993 1968 – 2006 1971 – 1985 seit 1973 1973 – 1991 1976 – 1980 († 2011) 1974 – 1995 1980 – 1999 seit 1984 1984 – 2009 († 2009) 1985 – 2012 seit 1989 seit 1993 seit 1997 1999 – 2011 seit 2001 seit 2003 seit 2008 seit 2008 seit 2009 seit 2010 seit 2012

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Petra Grafetstetter Hauptstr. 1 83377 Vachendorf Tel. 0861/91360



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