Energie. Effizient. Nutzen. Energieeffizienz-Netzwerk Chiemgau Rupertiwinkel
Inhalt Vorwort des Landrats Siegfried Walch
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30 Pilot-Netzwerke Voneinander lernen, miteinander Verantwortung leben, Wirtschaftlichkeit steigern
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Aufbau des Lernenden Energieffizienz-Netzwerkes Intensiver Austausch im geschützten Rahmen des Netzwerks
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Die Projektteilnehmer Kooperatives Handeln statt Konkurrenzdenken
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Das Netzwerk-Team Erfolg planen, sichern und weiterentwickeln
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Initialberatung und Zielfindung Potenziale identifizieren, Maßnahmen umsetzen, gemeinsam Energie sparen
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Die Energieeffizienz-Tische Erfahrungen austauschen und Lösungsansätze gemeinsam diskutieren
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Monitoring Effizienz-Zugewinn wird exakt dokumentiert
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Netzwerk-Ergebnisse Effizienz-Steigerung weit über dem Durchschnitt
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Die beteiligten Unternehmen Von Adelholzener bis Stangelmayer
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LEEN im Kontext der Energiewende Netzwerk Chiemgau-Rupertiwinkel leistet wertvolle Pionierarbeit
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Ansprechpartner für weitere Fragen, Literatur und Internetverweise, Impresssum
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Vorwort
Energieeffizienz-Netzwerk Chiemgau Rupertiwinkel
Der Landkreis Traunstein ist stolz auf eine vielfältige Bandbreite internationaler und regionaler Unternehmen, die sich im Chiemgau und Rupertiwinkel entwickelt oder angesiedelt haben. Eine zukunftssichere und bezahlbare Energieversorgung ist für alle Betriebe eine wichtige Voraussetzung, den Standard hoch zu halten und immer wieder mit neuen Innovationen punkten zu können.
durch das Bundesumweltministerium erhalten zu können.
Dabei leben und arbeiten wir in einer der schönsten Regionen Bayerns, das wissen auch Gäste und Besucher sehr zu schätzen. Es gilt unsere einzigartige Umwelt intakt zu halten. Deshalb ist es ein großes Ziel, die Energie wenn möglich regional zu erzeugen und vor allem noch effizienter als bislang zu nutzen.
Ein verantwortlicher Umgang mit Ressourcen und Energie zeichnet alle 12 teilnehmenden Unternehmen aus. Die Beispiele von geplanten und durchgeführten Maßnahmen in den beteiligten Unternehmen belegen: Die Investition in Energieeffizienz lohnt sich, und trotz großer Unterschiede in den Unternehmenssparten der beteiligten Firmen zeigt sich, dass vom Informationsaustausch aller Akteure unter einander ein besonderer Profit entsteht, der die Konkurrenz- und Entwicklungsfähigkeit der Betriebe langfristig sichert.
LEEN – regionale Energie-EffizienzNetzwerke versuchen gemeinsam über die wichtigsten Themen- und Aufgabenstellungen hierzu zu informieren und durch gezielte Investitionen den Energieverbrauch in der Erzeugung zu senken.
Siegfried Walch Landrat des Landkreises Traunstein
Ich freue mich sehr, dass es mit Unterstützung des Landkreises Traunstein, sowie der regionalen IHK- und HWK-Gremien gelungen ist, ein Netzwerk für unsere Region zu gründen – und dafür für unsere Unternehmen eine bundesweite Förderung
Innovation und regionale Energieerzeugung ist eine Stärke unserer Unternehmen. Der aktuelle Energiemarkt und der Ausstieg aus der Atomkraft bringen aber auch eine große Herausforderung mit sich. Bayern ist hier ganz besonders betroffen.
Ich möchte den am Netzwerk beteiligten Unternehmen für ihr Engagement als Vorreiter für die betriebliche Energieeffizienz herzlich danken! Gerne werden wir die Eigeninitiativen der Unternehmen unserer Region über die Klima- und Energiekonferenz und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Traunstein auch in Zukunft unterstützen.
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30 Pilot-Netzwerke
Erfolg für alle: Voneinander lernen, miteinander Verantwortung leben, Wirtschaftlichkeit steigern Effiziente Energienutzung spart Kosten – doch diese Chance wird oft nicht genutzt. Die Suche nach geeigneten Ansatzpunkten ist aufwändig. Sind die Möglichkeiten identifiziert, müssen eine Auswahl und Entscheidungen getroffen werden. Und dann muss man diese Maßnahmen auch noch durchführen. Dieser langwierige Prozess schreckt mittelständische Unternehmen bisweilen davon ab, die Energieeffizienz, die ja nicht auf den ersten Blick zum Kerngeschäft gehört, auf die Agenda zu nehmen. Nicht so bei den Teilnehmern von Lernenden-Energieeffizienz-Netzwerken (LEEN). Die wissenschaftliche Begleitung von 30 Pilot-Netzwerken in Deutschland beweist: Gemeinsam geht es besser. Die Auswertung von 366 Maßnahmenübersichten weist im Durchschnitt pro Betrieb ein Potenzial von 10 wirtschaftlichen Energieeffizienzmaßnahmen (interne Verzinsung >12 %) auf – und dies allein im Bereich der Querschnittstechnologien (z.B. Druckluft-, Wärme-, Kältesysteme, Beleuchtung). Die durchschnittliche interne Verzinsung dieser beim Energieaudit vorgeschlagenen Maßnahmen beträgt 31 %. Damit lassen sich Energiekosten in Höhe von durchschnittlich 180.000 €/a einsparen – bei Investitionen in Höhe von rund 580.000 €. Die Monitoring-Ergebnisse der Netzwerke zeigen, dass die selbstgesteckten Ziele der Energieeffizienzsteigerung und CO2-Minderung in der mindestens dreijährigen Laufzeit der Netzwerke meist erreicht oder übertroffen wurden. Im Durchschnitt liegt die Energieeffizienzsteigerung bei 2,1 % pro Jahr und damit etwa doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Industrie. Die CO2-Min-
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derung beträgt im Durchschnitt 2,4 % pro Jahr. Die Wiege der Energieeffizienz-Netzwerke steht in der Schweiz. Bereits seit über 25 Jahren werden LEEN dort mit Erfolg durchgeführt. Derzeit arbeiten in der Schweiz rund 85 Netzwerke. Ein erstes Netzwerk in Hohenlohe demonstrierte den Nutzen auch unter den in Deutschland geltenden Rahmenbedingungen. In einem Folgeprojekt wurden die Grundlagen für ein Managementsystem entwickelt, das eine rationelle Durchführung mit Mindestqualitätsstandard sichert (gefördert durch Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Umweltministerium Baden-Württemberg). Ziel des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) zwi-
schen 2008 und 2014 geförderten Projekts der 30 Pilot-Netzwerke (www.30pilot-netzwerke.de) war es, den Ansatz in Deutschland bekannt zu machen und auf eine breite Basis unterschiedlicher Initiatoren zu stellen. Zudem wird das LEEN-Managementsystem weiterentwickelt und interessierte Moderatoren und energietechnische Berater werden hierauf geschult. Das Fraunhofer Institut für System- und Innovations-
forschung in Karlsruhe hinterfragt bei der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts die breite Umsetzbarkeit und prüft die Ergebnisse. 366 Betriebe mit insgesamt 860 Millionen € Jahresumsatz arbeiten in den 30 Pilot-Netzwerken. 75 % der Teilnehmer sind Betriebe des verarbeitenden Gewerbes, aber auch Krankenhäuser, Altenheime, Wohnungsbaugesellschaften oder städtische Energieversorger mit einem Standort ihres Dienstleistungsbereichs sind vertreten. Bei rund der Hälfte der Teilnehmer liegen die Energiekosten zwischen 500.000 und 4 Millionen €. Mit den meist sehr rentablen Energieeffizienz-Investitionen gehen zugleich die CO2-Emissionen aus den nicht mehr benötigten fossilen Energieträgern zurück. Dieser Rückgang beträgt nach einer Netzwerkteilnahme über vier Jahre im Durchschnitt pro Betrieb knapp 1.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Derzeit arbeiten knapp 60 lernende Energieeffizienz-Netzwerke in Deutschland. Das Potenzial aufgrund der Größe der Zielgruppe liegt bei bis zu 700 Netzwerken. Einen Anstoß zur weiteren Diffusion leistete das Projekt der 30 Pilot-Netzwerke und ab 2014 das Folgeprojekt „LEEN 100“. Aufgabe des Folgeprojektes ist die Erfolge des LEEN-Systems bekannter zu machen sowie weitere Netzwerke zu unterstützen (vgl. www.energie-effizienz-netzwerke.de). Darüber hinaus unterstützt die LEENGmbH die Initiierung und die Betreuung von Energieeffizienz-Netzwerken. Sie aktualisiert und erweitert in Zukunft das LEEN-Managementsystem zusammen mit dem Projektteam.
→ www.30-pilot-netzwerke.de → www.energie-effizienz-netzwerke.de → www.leen-system.de
Aufbau des Lernenden Energieeffizienz-Netzwerks (LEEN)
Intensiver Austausch im geschützten Rahmen des Netzwerks
In der Initiierungsphase wird das Netzwerk aufgebaut. Sie endet mit der Auftaktveranstaltung und geht in die Phase der Energieeffizienz-Tische und Initialberatungen über. Der zertifizierte energietechnische Berater ermittelt in den Betrieben Einsparpotenziale im Bereich der Querschnittstechnologien. Dazu kann er Investitionsberechnungstools nutzen, die im Projekt 30 Pilot-Netzwerke entwickelt wurden. Er baut auf die vom Unternehmen erhobenen Daten auf. Vorlagen wie Musterinitialberatungsbericht und Maßnahmentool helfen dabei, den Mindestqualitätsstandard einzuhalten, und sind zudem ISO-50001konform. Die Effizienzziele der Teilnehmer bis zum Ende der mindestens dreijährigen Laufzeit des Netzwerks werden zu einem gemeinsamen Energieeffizienz- und CO2-Reduktions-Ziel verdichtet und im jährlichen Monitoring überprüft. Drei bis vier Mal im Jahr bereitet der LEEN-zertifizierte Moderator die Energieeffizienz-Tische vor und moderiert sie. Sie finden jeweils bei einem anderen Netzwerkteilnehmer statt. Bei der Betriebsbesichtigung werden durchgeführte Maßnahmen vor Ort diskutiert. Fachvorträge und Informationsaustausch zwischen den Unternehmen erleichtern es, geeignete Realisierungswege für Effizienzmaßnahmen zu entwickeln, Schwierigkeiten zu erkennen und Fehler zu vermeiden. Der intensive Austausch im geschützten Rahmen
der Netzwerktreffen ermöglicht den Aufbau gegenseitigen Vertrauens, regionaler Kompetenz und Zusammenarbeit auch über die Netzwerkarbeit hinaus. Das jährliche Monitoring dokumentiert die realisierten Einsparungen auf zwei Wegen: Das Bottom-up-Monitoring erfasst die realisierten Maßnahmen und deren Beitrag zur Energieeffizienzsteigerung, das Top-down-Monitoring weist die Gesamtproduktion sowie den Gesamtenergieverbrauch mit resultierenden Kennwertbildungen aus. Bei gravierenden Unterschieden der Ergebnisse lohnt der Blick auf die Gründe (z.B. Änderung der Produktion oder deren Tiefe; Energieverluste, die auf einen Handlungsbedarf hinweisen). Der energietechnische Berater dokumentiert die Ergebnisse in einem ISO-50001-konformen Bericht und in der Maßnahmenübersicht des Monitoringtools. Die Unternehmen selbst können letzteres ebenfalls kontinuierlich
nutzen. Die Ergebnisse sind direkt sichtbar, grafische Darstellungen der Ergebnisse sind integriert und bieten eine Übersicht über den Jahresverlauf der Ergebnisse. Darüber hinaus kann es zur Energie-(effizienz)-planung für Folgejahre durch vorausschauende Maßnahmeneinträge genutzt werden. Parallel zur Netzwerkarbeit kümmert sich der Träger um die Öffentlichkeitsarbeit: Das Engagement der Betriebe für den Klimaschutz muss kommuniziert werden, um zum einen das Unternehmensimage zu verbessern und zum anderen Firmen außerhalb des Netzwerks zu ähnlichen Maßnahmen zu animieren. Am Ende der geplanten Laufzeit entscheiden die Unternehmen, ob sie das Netzwerk weiterführen wollen. Die Effizienz des Austauschs und die Weiterentwicklung der Möglichkeiten zur Energieeffizienzsteigerung bieten auch weiterhin eine gute Basis zur Standortsicherung durch Kostenreduktion.
Initiierungsphase Energieeffizienztische
Abschlussphase
3 bis 9 Monate
ca. 3 Jahre
1 bis 2 Monate
Informationsveranstaltung LEEN-Konzept
Regelmäßige Treffen (4 pro Jahr) • Betriebsbegehungen beim jeweiligen Gastgeber • Fachvorträge von Experten (gemeinsames Festlegen relevanter Themen) • Ergebnispräsentation realisierter Maßnahmen • Erfahrungsaustausch
Präsentation und gegebenenfalls Veröffentlichung der Ergebnisse
ä Letter of Intent / Vertrag
ä Offizieller Start des LEEN
Initialberatung 7 bis 10 Monate
Zielvereinbarung
Drei Akteure organisieren das LEEN-Netzwerk und führen es durch: Der Netzwerkträger kümmert sich um Administration und Öffentlichkeitsarbeit, der Moderator organisiert und leitet die Netzwerktreffen, und der energietechnische Berater ist verantwortlich für Initialberatung und Monitoring. Das LEEN-Managementsystem unterstützt die Akteure mit Ausarbeitungen, Mustern und Vorlagen und sichert durch Vorgaben einen Mindestqualitätsstandard.
Identifizierung von wirtschaftlichen Energieeinsparpotenzialen • Initialfragebogen • Betriebsanalyse • Initialbericht
Monitoring der Ergebnisse jährlich Top-down- und bottomup-Quantifizierung der Energie- und CO2-Einsparungen
Energietechnische Hotline
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Die Projektteilnehmer
Kooperatives Handeln statt Konkurrenzdenken Adelholzener Alpenquellen GmbH St.-Primus-Straße 1-5 83313 Siegsdorf Branche: Mineralbrunnen und Erfrischungsgetränke AKR Alz Kies und Recycling GmbH Wagenau 1 83342 Tacherting Branche: Gewinnung und Aufbereitung von Kies und Schutt Bergader Privatkäserei GmbH Weixlerstraße 16 83329 Waging a. See Branche: Käserei HAWE Hydraulik SE (Werk Sachsenkam) Tegernseer Weg 5 83679 Sachsenkam Branche: Metallverarbeitung, Maschinen- und Anlagenbau himolla Polstermöbel GmbH Landshuter Straße 38 84416 Taufkirchen (Vils) Branche: Möbelherstellung Hofbräuhaus Traunstein Josef Sailer KG Hofgasse 6 83278 Traunstein Branche: Brauerei und Gastronomie Leimer KG Kotzinger Straße 16 83278 Traunstein Branche: Nahrungsmittelindustrie Regnauer Fertigbau GmbH & Co.KG Pullacher Straße 11 83358 Seebruck Branche: Holzfertigbau Rosenberger Hochfrequenztechnik GmbH & Co.KG Hauptstraße 1 83413 Fridolfing Branche: Hochfrequenztechnik, Maschinenbau Rovita GmbH Mühldorfer Straße 10 84549 Engelsberg / Wiesmühl Branche: Lebensmittelindustrie J.Schaumaier Nachf. GmbH Industriestraße 12 83278 Traunstein Branche: Entsorgung und Recycling Textilservice Stangelmayer GmbH Werkstraße 1 83059 Kolbermoor Branche: Mietwäscheservice 6
Das Netzwerk-Team
Erfolg planen, sichern und weiterentwickeln
Die Wirtschaftsförderungs GmbH des Landkreises Traunstein ist zentraler Ansprechpartner und Lotse für die regionale Wirtschaft. Sie unterstützt Betriebe und Ansiedlungswillige – ob bei der Suche nach Flächen oder Immobilien für Expansion und Neuansiedlung oder bei Genehmigungsverfahren. Die Wifö informiert über staatliche Fördermöglichkeiten und Finanzierungswege, fördert Kooperationen, stellt Kontakte zu Behörden, Kammern, Verbänden, Banken und Netzwerken her. Gründungsberatung, Unterstützung bei Existenzsicherung und Unternehmensnachfolge gehören zum Dienstleistungsangebot wie allgemeine Infos zum Wirtschaftsstandort. Ansprechpartner: Harald Schwarzbach Telefon: 0861 / 58-213 E-Mail: wifoe@lra-ts-bayern.de Internet: www.wifoe-ts.de
Energieeffizienz, Ressourcenschonung und regionale Wertschöpfung – das sind Ziele der Klima- und Energiekonferenz des Landkreises Traunstein. Durch gezielte Förderung und Aufklärungsarbeit will die Einrichtung die Chancen für eine Zunahme umweltfreundlicher Energiegewinnung erhöhen und Kommunen, Betriebe sowie alle Bürgerinnen und Bürger bei der effizienten Nutzung von Energie unterstützen. Dafür regionale Kompetenzen zu nutzen und durch Informationsaustausch dieses Wissen und innovative Technologien für eine vielfältige Energieerzeugung und -nutzung dauerhaft einbinden zu können, bringt große Vorteile – für die Umwelt, die Menschen der Region und unsere Betriebe.
Die Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH bietet Gutachten und Beraterleistungen für Unternehmen (Industrie und Gewerbe, Handel und Dienstleistung), Kommunen, öffentliche Einrichtungen und Energieversorger an. Als Tochterunternehmen der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V., die über eine 65-jährige Forschungstradition in Bereichen der Energietechnik und Energiewirtschaft sowie deren Auswirkungen auf die Umwelt verfügt, kann die FfE GmbH Ingenieurdienstleistungen mit größtmöglicher Kompetenz durchführen. Im operativen Geschäft sind derzeit mehr als zehn Mitarbeiter tätig, die sich größtenteils aus Ingenieuren unterschiedlicher Fachrichtungen zusammensetzen. Die energietechnischen Berater der FfE GmbH führen die Initialberatung bei den teilnehmenden Unternehmen durch. Aktiv werden derzeit sieben Netzwerke mit mehr als 70 teilnehmenden Firmen betreut.
Die Gesellschaft für Arbeitssicherheits-, Qualitäts- und Umweltmanagement mbH (Arqum) berät Unternehmen und Kommunen auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Wirtschaftsweise. Kernpunkt ihrer Dienstleistungen ist die Beratung zum betrieblichen Umweltschutz. Bei Gruppenprojekten wie ÖKOPROFIT© und Nachhaltiges Wirtschaften hat Arqum über 1.900 Unternehmen betreut. Zu den Teilnehmern zählen KMU und große Unternehmen unterschiedlicher Branchen. Mehr als 430 Unternehmen hat Arqum auf eine erfolgreiche Erst-Zertifizierung nach ISO 9001, ISO 14001, ISO 50001, OHSAS 18001, OHRIS oder EMAS vorbereitet. Außerdem hilft die Gesellschaft bei speziellen umweltrelevanten Themenfeldern wie Stoffflussmanagement, integrierter Produktpolitik, Product Carbon Footprint und Mobilität. Beim LEEN Chiemgau-Rupertiwinkel ist Arqum für die Leitung und Durchführung der Energieeffizienz-Tische verantwortlich.
Ansprechpartnerin: Dr. Birgit Seeholzer Telefon: 0861 / 58-7050 E-Mail: dr.birgit.seeholzer@lra-ts.bayern.de www.sonnenkreis-traunstein.de
Ansprechpartnerin: Anna Gruber Telefon: 089 / 158121-62 E-Mail: agruber@ffe.de Internet: www.ffegmbh.de
Ansprechpartner: Philipp Poferl Telefon: 089 / 12109940 E-Mail: poferl@arqum.de Internet: www.arqum.de
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Initialberatung und Zielfindung
Potenziale identifizieren, Maßnahmen umsetzen, gemeinsam Energie sparen Die nach LEEN® zertifizierten energietechnischen Berater der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH (FfE) haben zu Beginn der Netzwerksarbeit in den teilnehmenden Unternehmen in den Jahren 2012 und 2013 umfassende Initialberatungen mit Vor-Ort-Begehungen durchgeführt. Dabei wurden zunächst der Ist-Zustand des Betriebs abgebildet und anschließend Maßnahmen, mit deren Hilfe die Energieeffizienz des jeweiligen Betriebes gesteigert werden kann, identifiziert, diskutiert und – soweit möglich – quantifiziert. Der Fokus bei der Initialberatung liegt auf den Querschnittstechnologien, die branchenübergreifend eingesetzt werden. Das sind beispielsweise Wärme- und Kälteerzeugung und -verteilung, Druckluft, Lüftung und Klimatisierung, Beleuchtung und elektrische Antriebe. Bei der Beratung wird auch der Produktionsprozess einbezogen. Beispielsweise können oft Abwärmequellen aus dem Prozess weiter genutzt werden. Noch vor den jeweiligen Vor-Ort-Begehungen erhielten die Energieverantwortlichen der Betriebe einen umfangreichen Fragebogen, in dem alle energetisch relevanten Anlagen der Energieversorgung und -verteilung abgefragt wurden. Neben Verbrauchsdaten wurden Angaben zu installierter Leistung, Betriebsdauer, Art der Regelung, mittlerer Last, Last-/Leerlaufzeiten und ähnliches eingeholt. Weitere
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Dokumente wie Pläne oder Schemata, Verbrauchsmessungen oder Lastgänge wurden ebenfalls von den Betrieben mitgeschickt. Anhand der vorliegenden Daten bereiteten die Mitarbeiter der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft anschließend die Initialberatungen vor. „Durch den Erfahrungsaustausch mit den anderen LEEN-Partnern konnten wir eigene Projekte beschleunigen und unser Detailwissen verbessern.“ Andreas Stadler, Technischer Leiter und LEEN-Projektverantwortlicher bei Stangelmayer
Die Initialberatung vor Ort begann jeweils mit der Durchsicht und Diskussion des umfangreichen Fragebogens zur für die Energieversorgung eingesetzten Technik im Betrieb. Dadurch verschafften sich die energietechnischen Berater bereits einen Überblick über die Einsatzweise der Anlagen. Darauf aufbauend erfolgte im Anschluss die Vor-Ort-Begehung, bei der die einzelnen Anlagen begutachtet wurden. So konnten die energietechnischen Verantwortlichen der Betriebe viele neue Erkenntnisse im Hinblick auf mögliche Einsparpotenziale sowohl in den Querschnittstechnologien als auch in den Prozess- bzw. Produktionsabläufen gewinnen. Zudem wurden auch einige sehr gute, bereits vorhandene Ideen der Betriebe aufge-
griffen und diskutiert. Es wurde ersichtlich, dass sich in vielen Bereichen Überschneidungen hinsichtlich der Einsparpotenziale ergaben, obwohl die Unternehmen in völlig unterschiedlichen Branchen tätig sind. Im Anschluss an die Vor-Ort-Begehungen erstellten die energietechnischen Berater eine Auflistung sowie eine technische und wirtschaftliche Bewertung der identifizierten Effizienzmaßnahmen. Als Bewertungskriterium für die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen wurde die interne Verzinsung berechnet. Maßnahmen mit einer internen Verzinsung von weniger als zwölf Prozent wurden als nicht wirtschaftlich eingestuft. Für alle zwölf Betriebe konnten insgesamt 374 Maßnahmen identifiziert werden. Bei 163 Maßnahmen war es möglich, die energetischen und wirtschaftlichen Einsparpotenziale konkret zu quantifizieren. Insgesamt 117 „Maßgebender Startschuss war unser Initialberatungsbericht mit den daraus resultierenden Maßnahmen. Der Mix aus individueller Beratung vor Ort, ergänzt mit zahlreichen Energieeffizienztischen, ermöglichte uns ein breites Spektrum an Optimierungsmaßnahmen und deren Umsetzung.“ Engelbert Regnauer, Regnauer-Geschäftsführer und LEEN-Projektverantwortlicher
Initialberatung und Zielfindung
Energieeffizienzmaßnahmen wiesen eine interne Verzinsung von mindestens zwölf Prozent auf. Bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von etwa 3,9 Millionen € können so insgesamt 5.100 MWh Energie bzw. 6.800 Tonnen CO2 eingespart werden. Sämtliche Maßnahmen wurden in einem „Durch eine sehr umfangreiche und detaillierte Grunddatenerfassung, die für die Initialberatung notwendig war, haben wir ein besseres Verständnis für die Energieverteilung entwickelt. Die Hauptverbraucher wurden eindeutig bestimmt und werden nun laufend energetisch überwacht.“ Robert Novak, LEEN-Projektverantwortlicher der HAWE Hydraulik SE Werk Sachsenkam
abschließenden Initialberatungsbericht für die Betriebe ausführlich beschrieben. Auf dieser Basis wurden betriebsspezifische Energie- und CO2-Einsparziele definiert, die in den Diagrammen auf der nächsten Seite dargestellt sind. Nachdem unternehmensspezifische Ziele definiert wurden, galt es im Anschluss, ein gemeinsames Ziel für das gesamte Netzwerk zu definieren und festzuhalten. Da die Energieverbräuche der unterschiedlichen Netzwerkteilnehmer zum Teil deutlich voneinander abweichen, wurde als Zielvorschlag nicht das gewichtete Mittel, sondern das arithmetische Mittel gewählt. Dadurch können alle
Der stellvertretende Landrat Sepp Konhäuser unterzeichnet für den Lankreis Traunstein die Zielvereinbarungsurkunde. Betriebe, unabhängig von deren Energieverbrauch, ihren Beitrag zum Netzwerkziel leisten. Erstaunlich war die schnelle Festlegung auf das Netzwerkziel. Kein Betrieb hatte Einwände gegen das vorgeschlagene Ziel. Es wurde sogar diskutiert, ein noch höheres Ziel anzustreben. Letztlich einigte sich das Netzwerk darauf, die Energieeffizienz um 7 % zu steigern und 9 % CO2 einzuparen. Diese Zielvereinbarung wurde durch Unterzeichnung der Geschäftsführer auf einer gemeinsamen Presseveranstaltung gefestigt.
„In Bezug auf die Energieeffizienz eines Unternehmens ist eine Teilnahme an einem LEEN-Netzwerk immer sinnvoll. Die Netzwerkarbeit ist eine der besten Methoden im Bereich Energie und Technik, um Erkenntnisse zu gewinnen und Erfahrungen zu sammeln.“ Markus Fischer, LEEN-Projektverantwortlicher der himolla Polstermöbel GmbH
Im Hofbräuhaus Traunstein trafen sich die Vertreter der beteiligten Unternehmen und Institutionen am 24. Oktober 2013, um die Zielvereinbarung feierlich zu unterzeichnen.
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Die Energieeffizienz-Tische
Erfahrungen austauschen und Lösungsansätze gemeinsam diskutieren Neben der Initialberatung bildeten regelmäßige Energieeffizienztische den wesentlichen Baustein des Energieeffizienznetzwerkes. Dazu trafen sich die Teilnehmer vierteljährlich zu diversen Energiethemen. Der Morderator des Netzwerks, Philipp Poferl von Arqum, bereitete die gewünschten Themenschwerpunkte inhaltlich vor, fragte Maßnahmenbeispiele im Netzwerk ab und lud gegebenenfalls externe Referenten ein. Organisatorisch waren die Energieeffizienztische aufgebaut aus dem Erfahrungsaustausch untereinander, Fachvorträgen sowie Betriebsbesichtigungen. „Mein Tipp: Nicht dem Tagesgeschäft zum Opfer fallen und regelmäßig die Kostenträger im Unternehmen auf den Prüfstand stellen.“ Claus Egger,
Geschäftsführer und LEEN-Projektleiter der J. Schaumaier Nachf. GmbH
Themenschwerpunkte Die Wahl der Themenschwerpunkte und deren Priorisierung wurden durch regelmäßige Diskussionen unter den Teilnehmern ermittelt. Pro Energieeffizienztisch wurden ein technischer Schwerpunkt festgelegt und darüber hinaus über energiepolitische Entwicklungen, Fördermöglichkeiten sowie über organisatorische Fragestellungen und Maßnahmen diskutiert. Wie motiviert man seine Mitarbeiter zu energieeffizientem Verhalten am Arbeitsplatz? Welche Anreize wurden in anderen Unternehmen geschaffen und wie kamen diese an? Sind diese auf das eigene Unternehmen übertragbar? Welche Lösungsansätze gibt es im Spannungsfeld niedrige Investitionskosten vs. niedrige Lebenszykluskosten? Dadurch hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, Themen einzubringen, für die sie im eigenen Unternehmen noch Lösungsansätze benötigten oder die ihnen ganz
Themen der Energieeffizienz-Tische •
Messen und Visualisieren
•
BHKW
•
Nutzung von Abwärme
•
Mitarbeitermotivation
•
Optimierung von Lüftungsanlagen
•
ISO 50001 und Druckluft
•
Beleuchtung
•
Beschaffung von Energie
•
Kältetechnik
•
Energiespeicherung und Mobilitätsmanagement
•
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Managementorganisation
einfach am Herzen lagen. Auch seitens des Netzwerkteams wurden Themenvorschläge eingebracht, über die abgestimmt werden konnte. Erfahrungsaustausch Im Netzwerk war das Thema „Energieeffizienz“ kein fremdes Terrain für die Unternehmen. Ein wichtiges Ziel der Treffen war es deshalb, den Erfahrungsaustausch zwischen den Projektverantwortlichen von Unternehmen unterschiedlicher Branchen zu fördern. Dieser Austausch ermöglichte es, gemeinsame Schnittpunkte zu entdecken. Oft konnte auf vorhandenes Wissen und Erfahrungen innerhalb der Gruppe zurückgegriffen werden. Dies half dabei, ein breites fundiertes Wissen bei allen Beteiligten aufzubauen. Es bestand die Möglichkeit, den anderen Netzwerkteilnehmern in Kurzvorträgen über zwischenzeitlich umge-
Die Energieeffizienz-Tische
setzte Maßnahmen – vielleicht sogar Best-Practice-Maßnahmen – zu berichten. Hierbei wurden Erfahrungen mit der eingesetzten Technik und der Funktionsweise weitergegeben, aber auch über Schwierigkeiten und negative Erfahrungen berichtet. Neben Hinweisen zu Erfahrungen mit Projektplanern, Herstellern oder ausführenden Betrieben waren vor allem Informationen über die Investitionen, die damit verbundenen Einsparmöglichkeiten und die Auswirkungen auf die Energieeffizienz für die Planungen der anderen Teilnehmer wichtig. Im geschützten Rahmen der Netzwerktreffen konnten die Teilnehmer voneinander lernen, da offen über individuelle Handlungsempfehlungen, Vorteile einer Technik oder auch Hemmnisse gesprochen wurde. Dadurch können Such- und Entscheidungskosten, die vor der Realisierung einer Energieeffizienz-Investition entstehen, „Bei den Netzwerktreffen konnte man interessante Einblicke in die anderen teilnehmenden Unternehmen gewinnen.“ Manuel Pichler, LEEN-Projektverantwortlicher bei der Bergader Privatkäserei
in den Betrieben reduziert werden. Greift der Energieverantwortliche auf Erfahrungen und das Wissen seiner Netzwerkkollegen zurück und muss die erforderlichen Abschätzungen gegebenenfalls nicht alleine ausarbeiten, können Investitionen beschleunigt werden. Fachreferenten Zur Vermittlung von aktuellen Entwicklungen und zu innovativen Energieeffizienztechniken wurden externe Fachre-
Die Teilnehmer des Energieeffizienz-Tischs bei der Firma Rosenberger in Fridolfing. ferenten eingeladen. So bekamen die Teilnehmer die Möglichkeit, vorgestellte Effizienzpotenziale für ihr eigenes Unternehmen zu überprüfen und neue Ideen zu generieren. Fachreferenten waren insbesondere hilfreich für die Klärung von spezifischen Fragestellungen zur Ergänzung des Wissens des Teilnehmerkreises. Betriebsrundgänge Neben dem Austausch von Best-Practice-Beispielen zeigten Betriebsrundgänge bei den Teilnehmern die praktische Umsetzung der Maßnahmen und verschiedenste neue Anregungen für die anderen Betriebe. Dafür wurden die Energieeffizienztische abwechselnd bei den Teilnehmern vor Ort durchgeführt.
In den Rundgängen wurden Maßnahmenbeispiele aus Produktion, Verwaltung und vor allem den eingesetzten Querschnittstechnologien betrachtet. Dabei kamen die Teilnehmer ins Gespräch und individuelle Fragen konnten direkt beantwortet werden. Es gab Möglichkeiten fachzusimpeln und auch Anregungen aus der Gruppe zu Verbesserungsmöglichkeiten zu diskutieren.
„Aufgeschlossen und mutig neue Wege zu gehen lohnt sich und bringt unglaubliche Dynamik ins Unternehmen.“ Thomas Braun
Betriebsleiter und LEEN-Projektverantwortlicher der Leimer KG
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Monitoring
Effizienz-Zugewinn wird exakt dokumentiert Zur Beantwortung der Frage „Befinden wir uns als Gruppe auf unserem Ziel-Pfad?“ wurde die jährliche Evaluierung des Netzwerkerfolges – basierend auf den Effizienzfortschritten der einzelnen Netzwerkteilnehmer – durchgeführt. Hierzu erfolgte bei den Betrieben ein jährliches Monitoring als Grundlage für das gemeinsam festgelegte Netzwerkziel. Der jährliche Energiebedarf eines Betriebes hängt von unterschiedlichen Einflussfaktoren ab, z.B. von Neuanschaffung und Inbetriebnahme von Maschinen und Anlagen in der Produktion, von Witterungsschwankungen, der Auslastung der Produktion oder von geänderten Betriebsabläufen bzw. der veränderten Nutzung des betrachteten Gebäudes. Das Netzwerkmonitoring besteht aus zwei verschiedenen Herangehensweisen zur Bewertung des Energieeffizienzfortschritts, einerseits dem Top-down-Monitoring und andererseits dem Bottom-up-Monitoring. Die Ergebnisse der beiden Methoden werden jeweils zu einem Firmenergebnis aggregiert. • Beim Top-down-Monitoring wurde der gesamte jährliche Energiebedarf jedes Betriebes in Relation zu seiner Produktion bzw. seiner Gebäudenutzung gesetzt. Dieser spezifische „Das Thema Energieeffizienz hat uns alle im Unternehmen sensibilisiert. Produktivitätssteigerungen in allen Bereichen sind realisiert worden – weit mehr als nur reine Energiekosteneinsparungen.“ Thomas Braun,
Betriebsleiter und LEEN-Projektverantwortlicher der Leimer KG
Energiebedarfswert des Analysejahres wurde mit dem des Basisjahres 2011 verglichen (Kennzahlentwicklung). Dieses Verfahren erfasst somit die Veränderungen auf der Energie-
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verbrauchs- und Produktions- bzw. Gebäudenutzungsseite (d.h. auch Veränderungen in der Produktionsbzw. Gebäudeauslastung und -größe). Vor der Berechnung der Relation werden Witterungs- bzw. Flächenbereinigungen vorgenommen. • Das Bottom-up-Monitoring bewertet alle in einem Jahr umgesetzten Energieeffizienzmaßnahmen der Unternehmen. Jede Maßnahme wird einzeln in ihrer Wirkung bewertet und dann zu einer Gesamteinsparung bzw. -emissionsminderung zusammengefasst. Die daraus über die Jahre resultierende Gesamteinsparung ergibt das Ergebnis des Bottomup-Monitorings. „Ein Energieeffizienz-Projektteam, unterstützt durch externe Berater, bringen schon in kurzer Zeit Erfolge. Nicht nur kostenintensive Großprojekte, sondern bereits kleinere Maßnahmen ermöglichen nachhaltige Energieeinsparung.“ Engelbert Regnauer,
Regnauer-Geschäftsführer und LEEN-Projektverantwortlicher
Zur Ermittlung des Netzwerkergebnisses wurden die Jahre 2012, 2013 und 2014 in einem Monitoring analysiert. Für diese Analysejahre haben die energietechnischen Berater und der Moderator die Daten zum Verbrauch der eingesetzten Energieträger, den Produktionsdaten bzw. den Gebäudeveränderungen und den umgesetzten Maßnahmen erfasst und ausgewertet. In jährlichen Monitoringberichten wurden für jedes teilnehmende Unternehmen die Entwicklungen der Energieeffizienz und der betriebsspezifischen CO2-Emissionen analysiert und dokumentiert. Zusätzlich zu den Monitoringberichten der einzelnen Unternehmen wurden jährliche Netz-
werk-Monitoringberichte erstellt, in denen der Fortschritt und die Zielerreichung des gesamten Netzwerkes dargestellt und bewertet wurden. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, das arithmetische Mittel der Firmenergebnisse oder ein gewichtetes Gruppenergebnis auf Basis der einzelnen Firmenergebnisse zu bilden. „Wir konnten Einblicke in andere Firmen gewinnen und unsere Abläufe aus diesen Eindrücken heraus optimieren.“ Claus Egger,
Geschäftsführer und LEEN-Projektverantwortlicher der J. Schaumaier Nachf. GmbH
Da die teilnehmenden Unternehmen aus verschiedenen Branchen stammen und sich in ihren Energieverbräuchen deutlich unterscheiden, wurde das arithmetische Mittel zur Bewertung des Netzwerkergebnisses angesetzt. Durch dieses Verfahren gehen die relativen Einsparerfolge von großen und kleinen Firmen mit gleichem Gewicht in das Gesamtergebnis ein.
Netzwerk-Ergebnisse
Effizienz-Steigerung weit über dem Durchschnitt Nach dem abgeschlossenen Monitoring für das Analysejahr 2014 steht fest, dass bis zum Ende der Netzwerklaufzeit durch die umgesetzten Maßnahmen Energieeffizienzsteigerungen von 3.915 MWh/a und CO2-Minderungen von 2.300 t CO2/a erreicht werden konnten. Das entspricht in etwa dem jährlichen Endenergieverbrauch von 130 Haushalten1). Somit wurden eine Energieeffizienzsteigerung von 5,1 % und eine CO2-Minderung von 6,1 % erreicht. Das gesteckte und sehr ambitionierte Netzwerkziel von 7 % Energieeffizienzsteigerung (arithmetisch) wurde bis Ende 2014 zwar noch nicht ganz erreicht, die Unternehmen sind jedoch schon auf einem sehr guten Weg, da die Ergebnisse weit über dem Durchschnitt der Industrie (Effizienzsteigerung von 0,8 % pro Jahr) liegen. Zudem sind einige weitere Maßnahmen für die kommenden Jahre geplant.
xere Maßnahmen wie Wärmerückgewinnungen umgesetzt.
den mussten. Einige Teilnehmer befanden sich bereits auf einem sehr guten Stand.
Die Einsparungen von insgesamt 3.915 MWh/a werden zu etwa einem Drittel im Bereich der Prozesswärme erreicht. Auch in den anderen Technologien wurden erhebliche Einsparungen erzielt.
Die Beiträge der einzelnen Teilnehmer zum Netzwerkerfolg liegen zwischen 0 und 16 Prozent im Bereich der Energieeffizienz und zwischen 0,1 und 16 Prozent bei den CO2-Emissionen. Es gibt eine Vielzahl von Gründen für die unterschiedlichen Einzelergebnisse der Teilnehmer, z.B. die Produktionsentwicklung oder die Art ihrer umgesetzten Energieeffizienz-Maßnahmen.
Verteilung der Einsparungen der umgesetzten Maßnahmen 10 %
7%
Ein weiteres Kriterium ist die Verfügbarkeit von Personal zur Verfolgung, Konzeption und Umsetzung der Maßnahmen. Auch die Entwicklung der Produktion oder die Veränderungen des Marktes können sich auf die Umsetzung von Maßnahmen auswirken.
23 %
36 % 8%
Verteilung der Anzahl der umgesetzten Maßnahmen 4%
3%
15 % 35 % 1% 7% 1% 3% 31 % Installation effizienter Technik Prozessoptimierung Vermeidung unnötigen Verbrauchs Energetische Gebäudesanierung WRG / Mehrfachnutzung Energie Organisatorische Maßnahmen Regelungstechnische Maßnahmen Energieträgerwechsel Aufbau / Optimierung Energiemonitoring
Im betrachteten Zeitraum wurden bei den teilnehmenden Unternehmen 108 quantifizierte Maßnahmen umgesetzt. Zusätzlich dazu wurden auch organisatorische Maßnahmen umgesetzt, die oft nicht quantifiziert werden konnten, aber trotzdem positive Auswirkungen auf die Energieeffizienz hatten. In Summe wurden 149 Maßnahmen (bewertet und organisatorisch) realisiert. Etwa zwei Drittel der Maßnahmen sind auf den Einsatz effizienter Techniken oder die Vermeidung unnötigen Verbrauchs zurückzuführen. Allerdings wurden auch komple-
5% Beleuchtung Druckluft Elektro Klimakälte
10 %
1%
Lüftung Prozesskälte Prozesswärme Raumwärme
Der Ausgangszustand bei den beteiligten Unternehmen war unterschiedlich. Während einige beim Start der Netzwerkarbeit schon in der Planungsphase zur Umsetzung von Maßnahmen waren, hatten andere noch keine konkreten Pläne. Oftmals beanspruchten die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz einen längeren Zeitraum, vor allem, wenn es sich um höher investive Maßnahmen handelte, deren Mittel erst bewilligt wer-
Ein Teilnehmer plant Blockheizkraftwerk. Das wird zwar mit einem erhöhten Brennstoffbezug einhergehen, doch gleichzeitig wird der Strombezug aus dem Netz aufgrund der Eigenerzeugung vermindert. Um der kombinierten und somit effizienteren Erzeugung von Wärme und Strom Rechnung zu tragen, wird in diesem Fall eine primärenergetische Betrachtung durchgeführt. Die CO2-Emissionen reduzieren sich, da Strom aus dem Netz deutlich höhere spezifische CO2-Emissionen aufweist als Brennstoffe. Insgesamt wurde ein sehr gutes Netzwerkergebnis erzielt. Die durchweg positiven Erfahrungen der Netzwerkteilnehmer führen dazu, dass eine Fortführung des Netzwerks bereits in Planung ist. 1) Angesetzt wurde ein Energieverbrauch pro Einfamilienhaushalt von 29,5 MWh/a (4,5 MWh/a Strom und 25 MWh/a Brennstoffe)
Verbesserung der Energie-Effizienz und der spezifischen CO2-Emissionen (Analysejahr 2014) Gesamtergebnis (arithmetisch) Energieeffizienz
Gesamtergebnis (arithmetisch) spez. CO2-Emissionen
Gesamtergebnis (gewichtet) Energieeffizienz
5,1%
6,1%
1,6%
Gesamtergebnis (gewichtet) spez. CO2-Emissionen
3,3%
Zielmarke Energieeffizienz
‘12
Zielmarke CO2-Emissionen
‘13
‘14
‘12
0%
1%
‘13
2%
3%
4%
‘14
5%
6%
7%
8%
9%
10%
13
Die beteiligten Unternehmen
Adelholzener Alpenquellen GmbH St.-Primus-Straße 1-5 83313 Siegsdorf Ansprechpartner Rudolf Kropf, Energiemanagement-Beauftragter Telefon: 08662 / 62-286 E-Mail: rudolf.kropf@adelholzener.de Internet: www.adelholzener.de
Führend mit Adelholzener und Active O2 Die Adelholzener Alpenquellen GmbH ist im Chiemgau beheimatet und bietet Mineralwasser und Heilwasser sowie zahlreiche Erfrischungsgetränke unter den Marken Adelholzener und Active O2 an. Die Adelholzener Alpenquellen gehören zur Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul. Mit den Erlösen des Unternehmens – nach Investitionen zur Erhaltung langfristiger Arbeitsplätze – finanziert die Ordensgemeinschaft ihre sozialen Projekte. Unter anderem betreiben die Barmherzigen Schwestern auch Krankenhäuser und Altenheime.
Unsere beste Maßnahme Wärmerückgewinnung aus den Sterilluftkompressoren zur Heizung von Verwaltung und neuer Kantine Durch Umstellung der Steuerungstechnik war es möglich, die Wärmerückgewinnung an vier Sterilluftkompressoren auf eine Austrittstemperatur von 75 °C anzuheben. Dadurch können wir unsere Heizkreisläufe und die Warmwasserbereitung
Weitere Maßnahmen
Druckluftverbundsteuerung; Absenkung um 0,5 bar Heizkastenoptimierung Blasmaschine A9
Stromreduzierung Kistenwascher
Beleuchtung Außenanlagen
Beleuchtung Lagerhalle 3: Umrüstung auf LED
14
über die Abwärme der Kompressorstation versorgen. Zudem können wir jetzt das Verwaltungsgebäude und die neue Kantine bis zu einer Außentemperatur von 0 °C ohne die Unterstützung aus dem Heizungssystem beheizen. Gesamtinvestition: 83.300 €; Wärmerückgewinnung: 472,5 MWh/a; Umgerechnete Heizölkosten ca. 32.000 €/a; ROI < 3 Jahre.
Gründungsjahr: Mitarbeiter am Standort: Energie-/Umwelt-Zertifikate:
1907 400 ISO 50001
Das Adelholzener Projektteam (von links): Herbert Schrobenhauser, Christian Stephan, Rudolf Kropf und Gerhard Holzner.
Umsetzung
Investition
Ökonomischer Nutzen (Einsparung/Jahr)
Ökologischer Nutzen Einsparungen CO2-Einsparung pro Jahr (Tonnen pro Jahr)
Juli 2011
–
50.000 €
300,0 MWh Strom
162
November 2013
15.000 €
13.000 €
80,0 MWh Strom
43
Juni 2014
5.000 €
10.000 €
60,0 MWh Strom
32
November 2014
9.000 €
2.500 €
15,0 MWh Strom
8
März 2015
15.000 €
5.000 €
30,0 MWh Strom
16
Die beteiligten Unternehmen
AKR Alz Kies und Recycling GmbH Wagenau 1 83342 Tacherting Ansprechpartner Dieter Wolfmeier, Geschäftsführer Telefon: 08634 / 62 43-11 E-Mail: dieter.wolfmeier@a-k-r.com Internet: www.a-k-r.com Mitarbeiter am Standort:
45
AKR Alz Kies und Recycling GmbH Die AKR ist ein kleines mittelständisches Unternehmen mit ca. 45 Mitarbeitern inklusive Lehrlingen und Aushilfskräften. Haupttätigkeitsfelder sind Transportdienstleistungen, Entsorgungen, Herstellung güteüberwachter RC Baustoffe und Kiesgewinnung/ Kiesaufbereitung. Die Herstellung von Baustoffen und die abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten unterliegen jeweils einer Güteüberwachung und Zertifizierung. Der Maschinenund Gerätepark besteht aus stationärer und mobiler Aufbereitungstechnik, Lastkraftwagen und Baumaschinen.
Unsere beste Maßnahme Elektrifizierung der mobilen Aufbereitungs- und Recyclingtechnik Durch die Umstellung zweier Siebanlagen von diesel-hydraulischem auf dieselelektrischen Antrieb wurde zum einen der spezifische Dieselverbrauch von 10 auf 8 l/h
reduziert, zum anderen kann der durch die PV-Anlage erzeugte Strom für diese Antriebe genutzt werden. Bei einer Investition von ca. 60.000 € ergeben sich Einsparungen von 44 MWh/a (= 4.400 l/a) an Diesel, was etwa 5.000 €/a entspricht.
AKR-Geschäftsführer Dieter Wolfmeier mit dem VW T1 Bulli (Baujahr 1967), der im Betrieb von Benzin- auf Elektroantrieb umgerüstet wurde.
Weitere Maßnahmen
Umsetzung
Investition
Ökonomischer Nutzen (Einsparung/Jahr)
Ökologischer Nutzen Einsparungen CO2-Einsparung pro Jahr (Tonnen pro Jahr)
Optimierung der Beleuchtung in Werkstätten und Büroräumen
2012 - 2013
keine Angabe
1.000 €
5,0 MWh Strom
3
Ersatz der E-Heizung durch regelungstechnisch optimierte Fußboden- und Wandheizung
Januar 2013
keine Angabe
1.000 €
5,2 MWh Strom
3
Einsatz eines rein PV-gespeisten Elektrobullys in der Verwaltungs-Fahrzeugflotte
April 2014
ca. 15.000 €
1.000 €
9,0 MWh Diesel
2
15
Die beteiligten Unternehmen
Bergader Privatkäserei GmbH Weixlerstraße 16 83329 Waging a. See Ansprechpartner Dipl.-Ing. Manuel Pichler, Technische Planung, Energiebeauftragter Telefon: 08681 / 404-0 E-Mail: info@bergader.de Internet: www.bergader.de Gründungsjahr: 1902 Mitarbeiter am Standort: 440 Energie-/Umwelt-Zertifikate: EMAS, ISO 14001, Umweltpakt Bayern
Bergader – Bayerisches Käsehandwerk Die Bergader Privatkäserei GmbH mit Sitz in Waging am See/Oberbayern wurde 1902 von Basil Weixler gegründet und ist seither in Familienbesitz. Das mittelständische Familienunternehmen produziert und vermarktet qualitativ hochwertige Käsespezialitäten aus der Milch des Alpenvorlandes in der Käsetheke und im SB-Kühlregal. Zu den wichtigsten Marken und Innovationen gehören Bergader Edelpilzkäse, Bavaria blu, Bonifaz, Bergader Almkäse und Bergader Bergbauern. Heute stellt die Bergader Privatkäserei mit circa 580 Mitarbeitern jährlich mehr als 30.000 Tonnen Käse nach traditionellen Rezepturen und Verfahren her.
Unsere beste Maßnahme Optimierung der Eiswasserversorgung Um den Strombedarf der Eiswasserpumpen zu reduzieren, wurden diese mit Frequenz-Umrichtern ausgestattet. Durch eine extra für diesen Zweck programmierte Steuerung können die Pumpen nun genau dem Kältebedarf angepasst werden, der in
Das LEEN-Projektteam der Bergader Privatkäserei: Franz Berwein (links) und Teamleiter Manuel Pichler.
Weitere Maßnahmen
Umsetzung
Investition
Ökonomischer Nutzen (Einsparung/Jahr)
Wärmerückgewinnung bei Druckluftkompressoren
August 2013
6.600 €
5.400 €
Optimierung der Betriebsweise der Eiswasseranlage (Zusammenschalten der Kompressoren)
Januar 2014
3.000 €
Mai 2014
9.300 €
2.800 €
17,6 MWh Strom
10
Januar 2014
12.500 €
5.900 €
37,3 MWh Strom
20
Ersatz Leuchtstoffröhren durch LED-Beleuchtung Ersatz einer Druckluft-Abblasung durch ein Gebläse
16
der Produktion gerade gebraucht wird. Mit Hilfe dieser Maßnahme können jährlich etwa 49 MWh Strom eingespart werden. Dies entspricht einer jährlichen Einsparung von rund 8.000 €, wodurch sich die Maßnahme in drei bis vier Jahren amortisiert hat.
Ökologischer Nutzen Einsparung CO2-Einsparung pro Jahr (Tonnen pro Jahr) 147,0 MWh Erdgas
29
Einsparung nicht quantifizierbar
Die beteiligten Unternehmen
HAWE Hydraulik SE (Werk Sachsenkam) Tegernseer Weg 5 83679 Sachsenkam Ansprechpartner Robert Novak, EHS-Energiemanager Telefon: 089 / 37 91 00-16 80 E-Mail: r.novak@hawe.de Internet: www.hawe.de Gründungsjahr: Mitarbeiter am Standort: Energie-/Umwelt-Zertifikate:
1977 202 ISO 14001, ISO 50001
Das HAWE-Projektteam: Knut Krekemeyer (Werkleiter), Klaus Walchetseder (Energiebeauftragter), Stefan Krader (verantwortliche Elektrofachkraft), Peter Zinnsmeister (Teamleiter Haus-Betriebstechnik) und Robert Novak (Energiemanager; von links).
Weitere Maßnahmen
Solutions for a World under Pressure HAWE Hydraulik entwickelt und produziert Hydraulik-Komponenten und -Lösungen für viele Branchen des Maschinen- und Anlagenbaus. Das Leistungsspektrum reicht von Beratung, Projektierung und umfassender Dokumentation bis hin zum Bau von Prototypen. Die Struktur der Werke ist auf die Fertigung und Montage von Produkten in großen Stückzahlen genauso wie in Losgröße 1 ausgerichtet. Das Familienunternehmen wurde 1949 gegründet und besteht heute aus dem Hauptsitz in München, sieben Produktionsstandorten und fünf Vertriebsbüros in Deutschland sowie 14 internationalen Tochtergesellschaften. 30 Vertriebspartner in vielen Ländern der Erde unterstützen zusätzlich den weltweiten Vertrieb. Am Standort Sachsenkam fertigt HAWE Hydraulik auf 6.000 Quadratmetern Dreh- und Schleifteile in großen Serien.
Unsere beste Maßnahme Optimierung Wärmerückgewinnung Kompressoren Im Zuge des Neubaus 2008 wurden die Kompressoren erneuert und mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet. Im laufenden Betrieb wurde festgestellt, dass die berechneten Werte nicht erreicht werden. Nach Messungen und Änderungen (Anpassung der Pumpenlaufzeiten und der Kompressorensoftware sowie Einbau
eines Regelventiles) konnte das Problem ermittelt werden. Der vom Hersteller in den Kompressoren verbaute Wärmetauscher wurde falsch dimensioniert und konnte die geforderte Leistung nicht übertragen. Durch Ersatz des Wärmetauschers können im Mittel zusätzlich 132 MWh/a Heizöl und 35 t CO2/a eingespart werden. Bei einer Einsparung von 7.800 €/a rechnet sich die Maßnahme nach wenigen Jahren.
Umsetzung
Investition
Ökonomischer Nutzen (Einsparung/Jahr)
Optimierung Betriebszeiten der Produktionslüftung: Abschaltung am Wochenende
Januar 2012
–
17.900 €
89,0 MWh Strom 85,0 MWh Heizöl EL
71
Austausch alter IT-Geräte; Abbau alter Drucker und Scanner, Druckermanagement
Januar 2012
keine Angabe
4.684 €
27,6 MWh Strom
15
–
4.216 €
35,0 MWh Strom
19
Reduzierung von Leuchtmitteln in der ProdukSeptember 2012 tionshalle
Ökologischer Nutzen Einsparungen CO2-Einsparung pro Jahr (Tonnen pro Jahr)
Druckbandreduzierung um 0,4 bar und Abschaltung von WZ-Maschinen während der Betriebsruhe
2013/2014
1.440 €
5.491 €
32,3 MWh Strom
17
Nachrüstung der Brunnenpumpe mit einem Frequenzumrichter
April 2014
3.823 €
3.502 €
20,6 MWh Strom
11
17
Die beteiligten Unternehmen
himolla Polstermöbel GmbH Landshuter Straße 38 84416 Taufkirchen (Vils) Ansprechpartner Markus Fischer, Techn. Planung / Engineering Telefon: 08084 / 2 56 86 E-Mail: markus.fischer@himolla.com Internet: www.himolla.com
himolla – Polster für Menschen „Qualität made in Bavaria“ ist das Versprechen, das himolla seinen Kunden gibt. Ein Versprechen, das einen kleinen Familienbetrieb zu einem der größten Polstermöbelhersteller Europas hat wachsen lassen. So werden auf einer Produktionsfläche von ca. 83.000 Quadratmetern täglich über 1.600 Polstermöbel produziert. Und das in einer unglaublichen Vielfalt: Mehr als 500 verschiedene Modelle, mit unzähligen Variationsmöglichkeiten, bilden das einmalige Spektrum des himolla-Sortimentes. Der Vertrieb unserer Kollektionen erfolgt dabei ausschließlich über den renommierten Möbelfachhandel, der wie wir auf hohe Qualität und umfassenden Service setzt.
Unsere beste Maßnahme Installation einer PV-Anlage Sonnenlicht soll die Energieversorgung des Unternehmens unterstützen. Im Dezember 2013 erfolgte der Startschuss für den PV-Ausbau auf zwei Gebäuden. Im ersten Schritt wurde der erste Teil der Anlage mit 900 PV-Modulen auf der Lagerhalle Ost und ca. 1.600 Modulen auf unserem neu erstellten Zentrallager verbaut. Der zweite Schritt komplettiert die Anlage 2015 mit insgesamt 3.708 PV-Modulen, 46 Wechselrichtern und einer eigenen PV-Trafostation. 6.000 m² PV-Fläche mit einer zukünftigen Leistung von 945 kWp werden so den regenerativen Anteil unseres
18
Strombezuges deutlich erhöhen. Mit einem Eigenverbrauchsanteil von 98,2 % können wir die Bezugskosten für elektrische Energie senken und somit ca. 100.000 €/a einsparen. Investiert wurden in das Projekt ca. 1.200.000 €. Mit einem um 623 MWh geringeren Strombezug aus dem Netz und einer Einsparung von 336 Tonnen CO2 (2014) eine sinnvolle Maßnahme: Wir agieren energetisch unabhängiger, stärken die umweltorientierte Ausrichtung des Unternehmens und leisten mit unserem vorhandenen Umweltund Energieprogramm einen entscheidenden Beitrag zu einem Alleinstellungsmerkmal in der Polstermöbelbranche.
Gründungsjahr: 1948 Mitarbeiter am Standort: 980 Energie-/Umwelt-Zertifikate: EMAS, ISO 50001, ISO 14001
Das Umwelt- und Energieteam mit Anton Lechner (Umwelt- und Energiemanagementbeauftragter), Kerstin Engel (stellv. Umwelt- und Energiemanagementbeauftragte), Florian Degener (Betriebsbeauftragter für Abfallwirtschaft) und Markus Fischer (Energiemanager).
Weitere Maßnahmen
Umsetzung
Investition
Ökonomischer Nutzen (Einsparung/Jahr)
Ökologischer Nutzen Einsparungen CO2-Einsparung pro Jahr (Tonnen pro Jahr)
Optimierung des Hackschnitzelkessels, dadurch geringere Laufzeiten Heizölkessel
September 2013
20.000 €
49.000 €
1.313,0 MWh Heizöl EL*
348
Umbau Serverraum
2013 - 2015
keine Angabe
3.000 €
19,0 MWh Strom
10
Optimierung Beleuchtung
2012 - 2013
keine Angabe
2.200 €
14,0 MWh Strom
8
* Reduzierung Heizölverbrauch, gleichzeitig entsprechende Erhöhung des Hackschnitzelverbrauchs
Die beteiligten Unternehmen
Hofbräuhaus Traunstein Josef Sailer KG Hofgasse 6 83278 Traunstein Ansprechpartner Bernhard Sailer Telefon: 0861 / 9 88 66 11 E-Mail: bernhard@hb-ts.de Internet: www.hb-ts.de Mitarbeiter am Standort:
ca. 50
Hofbräuhaus Traunstein – Echt wia ‘s Leben „Wir sind Brauer und sind immer Brauer gewesen. Aus Hopfen von unseren eigenen Feldern aus der Hallertau, Gerste und Weizen von bayerischen Feldern und Wasser aus unserer Quelle vom Traunsteiner Hochberg brauen wir seit über 400 Jahren mit Liebe und Leidenschaft zum Handwerk. Mit der nötigen Zeit und Ruhe und den Menschen, die das Werk mit Leben füllen, lassen wir unsere Biere zu höchster Vollendung reifen.“ Familie Sailer
Zuständig für Energiethemen beim Hofbräuhaus Traunstein: Bernhard Sailer (Geschäftsführer, links) und Nik Mayrshofer (Technik).
Weitere Maßnahmen
Unsere beste Maßnahme Erneuerung der Großkälteanlage Im Jahr 2012 wurde eine Rundumerneuerung der Großkälteanlage durchgeführt. Beispielsweise wurde der NH3-Abscheider ersetzt, außerdem wurden ein neues Glykolbecken und ein Eisspeicher installiert. In diesem Zuge konnte die NH3-Menge der
Kälteanlage von 1.800 kg auf 100 kg reduziert werden. Darüber hinaus wurden neue Leitungen verlegt und die Kälteverteilung mit hocheffizienten Pumpen ausgestattet. Lediglich die vier Verdichter blieben bestehen. Insgesamt werden durch diese Maßnahme 120 MWh/a Strom eingespart.
Umsetzung
Investition
Ökonomischer Nutzen (Einsparung/Jahr)
April 2013
55.000 €
7.200 €
185,7 MWh Erdgas
37
Nachtabsenkung Dampfdruck, Abstellung Fegedampfverluste, Einsatz neuer Dampfventile
Jan. bis Juli ‘14
2.000 €
11.000 €
277,3 MWh Erdgas
55
Einbau von lastangepassten Speisewasserpumpen zur optimalen Nutzung des Economisers
Juni 2013
keine Angabe
2.000 €
50,1 MWh Erdgas
10
Reduzierung Kompressor-Leerlauf, Nachrüstung automatischer Absperrventile für Druckluftnetz-Teilstränge
Juli 2014
2.500 €
650 €
3,6 MWh Strom
2
Einsatz hocheffizienter Leuchtmittel in verschiedenen Bereichen
Juni 2013
keine Angabe
200 €
1,0 MWh Strom
1
Economiser für Abwärmenutzung Abgas Dampfkessel
Ökologischer Nutzen Einsparungen CO2-Einsparung pro Jahr (Tonnen pro Jahr)
19
Die beteiligten Unternehmen
Leimer KG Kotzingerstraße 16 83278 Traunstein Ansprechpartner Thomas Braun, Betriebsleiter, Mitglied der Geschäftsleitung Telefon: 0861 / 70 91-210 E-Mail: thomas.braun@leimer.de Internet: www.leimer.de
Ja, bei Leimer da bleim’mer. Spezialitäten für die feine Küche
Gründungsjahr: Mitarbeiter am Standort:
1919 ca. 100
Die Firma Leimer KG blickt auf eine fast 100-jährige Firmengeschichte zurück und ist mittlerweile in der dritten Generation als inhabergeführtes Unternehmen im Bereich Nährmittel erfolgreich tätig. Die Produktion wird durch die Leimer-Philosophie „Qualität durch Frische“ bestimmt. Das Kerngeschäft umfasst die Produktion und den Vertrieb von Semmelbrösel/Paniermehl, Croutons, Backerbsen und Suppeneinlagen, wobei täglich ca. 300 Tonnen Weißbrot gebacken und weiterverarbeitet werden. Von Traunstein aus werden Kunden in rund 40 Ländern beliefert. Sowohl der Lebensmittelhandel, als auch die Gastronomie und die verarbeitende Lebensmittelindustrie schätzen die Spitzenqualität aus dem Hause Leimer.
Unsere beste Maßnahme LED-Umrüstung in der Bäckerei Halle 1 In der Bäckerei Halle 1 bestand die Beleuchtung aus T8-Leuchtstoffröhren mit konventionellen Vorschaltgeräten. Insgesamt waren 91 zweiflämmige Leuchten mit einer Anschlussleistung von 116 W pro Leuchte installiert. Durch die
20
Umrüstung der vorhandenen Beleuchtung auf 90 LED-Leuchten des Typs FRWL mit einer Anschlussleistung von 60 W können 38,4 MWh/a Strom bzw. 6.500 €/a pro Jahr eingespart werden. Bei einem Invest von 18.000 € liegt die Amortisationszeit bei drei Jahren.
Das Leimer-Energieeffizienz-Projektteam: Technischer Leiter Markus Riedl, Energiemanagement-Beauftragter Nebojsa Petrovic und Betriebsleiter Thomas Braun (von links).
Weitere Maßnahmen
Umsetzung
Investition
Ökonomischer Nutzen (Einsparung/Jahr)
Ökologischer Nutzen Einsparungen CO2-Einsparung pro Jahr (Tonnen pro Jahr)
Croutons-Kühlturm: Automatische Anpassung der Solltemperatur bei längerem Stillstand
Februar 2014
600 €
2.000 €
12,0 MWh Strom
6
Müllerei Halle 1: Umrüstung von T8-Leuchtstoffröhren auf LED-Beleuchtung
April 2014
1.200 €
1.000 €
6,0 MWh Strom
3
Croutons: Abbau eines Formenlüfters
Mai 2014
–
7.500 €
44,0 MWh Strom
24
Croutons-Röster: Ausbau eines defekten Wärmetauscherrads
Juni 2014
–
1.200 €
5,0 MWh Strom 10,0 MWh Erdgas
5
Condux A1: Reduzierung der Antriebsleistung des Motors
Juli 2014
1.100 €
5.700 €
33,0 MWh Strom
18
Die beteiligten Unternehmen
Regnauer Fertigbau GmbH & Co.KG Pullacher Straße 11 83358 Seebruck Ansprechpartner Dip.-Ing. Engelbert Regnauer, Geschäftsführer Telefon: 08667 / 72-211 E-Mail: mail@regnauer.de Internet: www.regnauer.de Gründungsjahr: Mitarbeiter am Standort:
1929 220
Regnauer Vitalgebäude – Holzbau in Perfektion. Die Unternehmensgruppe Regnauer aus Seebruck am Chiemsee zeigt ihre Kompetenz in der schlüsselfertigen Erstellung von modernen Zweckbauten und vitalen Wohnhäusern in Holz-Fertigbauweise. Das Unternehmen gehört in der Sparte Wirtschaftsgebäude bundesweit zu den führenden Anbietern. Als Familienunternehmen in dritter Generation setzt Regnauer seit 1929 auf gewachsene Baukultur, jahrzehntelange Erfahrung und Kontinuität, modernste Fertigungstechnik, innovative Umsetzung sowie gesunde und nachhaltige Bauweise.
Das Regnauer-Projektteam (von links): Markus Bauer (Projektleiter Elektrotechnik), Michael Porschitz (Projektleiter), Engelbert Regnauer (Geschäftsführer), Uwe Eidmann (Projektleiter HLS) und Gottfried Löw (Leiter Betriebstechnik).
Unsere beste Maßnahme Dacherneuerung der gesamten Produktionshalle In drei Bauabschnitten wurde unser gesamtes Hallendach (ca. 12.600 m²) gedämmt und mit neuer Folienbedachung versehen. Um zukunftsweisend die Wärmeverluste über die Dachfläche zu minimieren, wurde eine Aufdachdämmung in Höhe von 120 bis 200 mm (Durchschnitt 160 mm) eingesetzt.
Eine Einsparung von 578 MWh an Brennstoff pro Jahr wurde rechnerisch über die Energieeinsparverordnung (EnEV) ermittelt. Um den Einsatz von künstlichem Licht in der Produktionshalle zu reduzieren, wurden 136 Lichtbänder erneuert. Zudem erfolgte eine Umstellung auf neue Hallenlufterhitzer; dies ermöglichte eine weitere Einsparung von ca. 49 MWh/a.
Weitere Maßnahmen
Umsetzung
Investition
Ökonomischer Nutzen (Einsparung/Jahr)
Einsatz hocheffizienter, drehzahlgeregelter Heizungsumwälzpumpen in der zentralen Wärmeverteilung
August 2012
6.320 €
13.839 €
70,0 MWh Strom
38
Wärmedämmung von Rohrleitungen und Pumpen in der Heizzentrale
Dezember 2013
3.926 €
1.768 €
52,0 MWh Hackschnitzel
0
Einsatz hocheffizienter, drehzahlgeregelter Heizungsumwälzpumpen (dezentrale Wärmeverteilung)
September 2013
1.800 €
2.175 €
11,0 MWh Strom
6
Oktober 2013
12.000 €
7.710 €
39,0 MWh Strom
21
Dezember 2014
28.000 €
1.186 €
6,0 MWh Strom
3
250W-Halogenmetall- statt 400W-Quecksilberdampflampen für die Hallenbeleuchtung Ersatz von dezentralen Druckern durch zentrale Multifunktionsgeräte
Ökologischer Nutzen Einsparungen CO2-Einsparung pro Jahr (Tonnen pro Jahr)
21
Die beteiligten Unternehmen
Rosenberger GmbH & Co.KG Hauptstraße 1 83413 Fridolfing
Hochfrequenztechnik
Ansprechpartner Franz Jäger, Bereichsleiter Werkserhaltung Telefon: 08684 / 18 11 42 E-Mail: franz.jaeger@rosenberger.de Internet: www.rosenberger.de Gründungsjahr: Mitarbeiter am Standort: Energie-/Umwelt-Zertifikate:
Hochfrequenztechnik weltweit
1958 1.500 ISO 14001
Rosenberger ist als führender Anbieter von Hochfrequenz-Koaxial-Steckverbindern ein wichtiger Zulieferer für Branchen wie Telekommunikation, Automobil-Elektronik, Datentechnik, industrielle Messtechnik und Medizinelektronik. Die 1958 von Hans Rosenberger sen. gegründete Schlosserei ist der Ursprung des heutigen Geschäftsbereiches Maschinenbau. 1967 stieg das Unternehmen in die Hochfrequenztechnik ein. In den 70er Jahren entwickelte sich der Geschäftsbereich Hochfrequenztechnik zum Hauptumsatzträger. Fertigungsstandorte sind in Deutschland, Ungarn, Schweden, Dänemark, Spanien, Großbritannien, USA, Brasilien, China und Indien.
Unsere beste Maßnahme Einbindung weiterer Drucklufterzeuger ins WRG-System Durch den Austausch von alten Drucklufterzeugern durch Maschinen der neuesten Generation mit integriertem WRG-System konnte die zurückgewonnene Wärmemenge aus der Drucklufterzeugung um insgesamt 36 MWh/a erhöht werden. Dies bedeutet eine Einsparung bezogen auf Heizöl von rund 3.600 Litern pro Jahr. Insgesamt werden aktuell ca. 500 bis 600 MWh/a an Wärme aus der Drucklufter-
Weitere Maßnahmen
Austausch alter Kompressoren gegen leistungsstärkere mit hocheffizienten Motoren und WRG Austausch der Beleuchtung durch LED im Gebäude 24 Abgaswärmetauscher für Hackschnitzelheizkessel
22
zeugung zurückgewonnen und im Heizkreislauf genutzt. „Der Stellenwert der Energieeffizienz hat sich in unserem Unternehmen durch die Teilnahme am LEEN weiter erhöht – nicht zuletzt, weil wir unsere Verbrauchsdaten noch intensiver erfasst haben.“ Franz Jäger LEEN-Projektverantwortlicher der Rosenberger Hochfrequenztechnik GmbH & Co.KG
Das Rosenberger-Energieeffizienz-Projektteam: Rudolf Osl (links), zuständig für die Datenerfassung und Datenverwaltung, und Franz Jäger, Leiter des Teams.
Umsetzung
Investition
Ökonomischer Nutzen (Einsparung/Jahr)
Ökologischer Nutzen Einsparungen CO2-Einsparung pro Jahr (Tonnen pro Jahr)
Juli 2013
89.000 €
25.380 €
182,0 MWh Strom 36,0 MWh Heizöl EL
108
November 2013
20.700 €
3.339 €
26,5 MWh Strom
14
Februar 2014
13.000 €
390 €
15,0 MWh Hackschnitzel
0
Die beteiligten Unternehmen
Rovita GmbH Mühldorfer Straße 10 84549 Engelsberg / Wiesmühl Ansprechpartner Michael Weiß, Molkereitechniker und Projektleiter Telefon: 08634 / 62 09-49 E-Mail: m.weiss@rovita.de Internet: www.rovita.de Gründungsjahr: 1956 Mitarbeiter am Standort: 100 Energie-/Umwelt-Zertifikate: SpaEfV § 5 (Testat über die Nachweisführung in der Einführungsphase gemäß Spitzenausgleich Effizienzsystemverordnung)
Das Rovita Projektteam (von links): Projektleiter Michael Weiß, Produktionsleiter Wolfgang Moser, Wolfgang Meier (Abt. EMSR) und Werkstattleiter Johann Linner.
9000 Weitere Maßnahmen
Wir geben Ihren Lebensmitteln Geschmack und Konsistenz Wir beschäftigen uns seit über 50 Jahren mit der Herstellung von Zutaten zur Stabilisierung von Lebensmitteln. Die Rovita hat folgende Produktionsbereiche: Walzentrocknung, Sprühtrockung und einen Mischbetrieb. Unser Fokus liegt dabei vor allem darauf, dass unsere Kunden Produkte und Leistungen in jener Qualität erhalten, die sie von uns wünschen und erwarten. Wir streben an, die Bedürfnisse unserer Kunden und Konsumenten auf eine möglichst umweltverträgliche und nachhaltige Weise zu erfüllen.
Unsere beste Maßnahme Brennstoffumstellung im Kesselhaus Unseren Hauptkessel 2 haben wir von schwerem Heizöl auf Erdgas und Mischgasfeuerung umgestellt. Dazu wurden ein Erdgasanschluss installiert und der Brenner des Kessels auf die neue Befeuerung eingestellt. Wir können nun entweder Erdgas oder CO-Gas sowie ein Gemisch der beiden Gase einsetzen. Dadurch wurde die Verfügbarkeit der Anlage erhöht.
Insgesamt werden so bei einem Brennstoffverbrauch dieses Kessels von ca. 5.200 MWh/a durch den Erdgaseinsatz jährlich etwa 410 Tonnen Kohlendioxid vermieden. Zudem ist die Verschmutzung (Beläge) des Kessels deutlich zurückgegangen. Bei Investitionen von 120.000 € und jährlichen Einsparungen von 31.000 € rechnet sich die Maßnahme in weniger als vier Jahren.
Umsetzung
Investition
Ökonomischer Nutzen (Einsparung/Jahr)
Oktober 2014
120.000 €
31.000 €
keine energetische Einsparung
412
Juni 2014
1.500 €
300 €
2,0 MWh Strom
1
Januar 2013
–
13.800 €
92,0 MWh Strom
50
Optimierung Lüftungsanlage Mischbetrieb
November 2014
500 €
8.000 €
53,0 MWh Strom
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Einkauf von hocheffizienten Motoren in IE3-Ausführung
2013 und 2014 keine Angabe
900 €
6,0 MWh Strom
3
Brennstoffumstellung im Kesselhaus von Heizöl (schwer) auf Erdgas Installation von Bewegungsmeldern im Turmgebäude Turm 2 Optimierte Betriebszeiten Lüftung Abwassertanks
Ökologischer Nutzen Einsparungen CO2-Einsparung pro Jahr (Tonnen pro Jahr)
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Die beteiligten Unternehmen
J.Schaumaier Nachf. GmbH Industriestraße 12 83278 Traunstein Ansprechpartner Claus Egger, Geschäftsführer Telefon: 0861 / 1 66 86-0 E-Mail: info@schaumaier.de Internet: www.schaumaier.de Gründungsjahr: Mitarbeiter am Standort:
Entsorgen und Verwerten mit Verantwortung
1949 50
Individuelle Entsorgungskonzepte für Kunden aus Handel, Gewerbe, Industrie und Kommunen. Als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb kümmern wir uns um das Sammeln, Lagern, Behandeln und Verwerten von Rest- und Wertstoffen. Gemeinsam mit unseren Kunden aus Handel, Gewerbe, Industrie und Kommunen erarbeiten wir dafür maßgeschneiderte, bedarfsgerechte Lösungen. Jedes unserer individuellen Entsorgungskonzepte verfolgt eine wirtschaftliche und umweltgerechte Optimierung.
Unsere beste Maßnahme Tausch Heizölkessel gegen Gas-Brennwertkessel (inkl. Wirkungsgradsteigerung) und Erneuerung der Wärmeverteilung Durch den Tausch des alten Heizölkessels aus dem Jahr 1980 gegen einen modernen Gas-Brennwertkessel ließen sich der Wirkungsgrad von schätzungsweise 80 auf etwa 100 % steigern und somit der
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Energieverbrauch reduzieren. Durch den Energieträgerwechsel von Heizöl auf Erdgas können zudem die CO2-Emissionen vermindert werden. Die Brennstoffeinsparung beläuft sich auf 14 MWh/a, was einer Energiekostenreduzierung von ca. 3.300 €/a entspricht. Bei einer Gesamtinvestition von ca. 15.100 € rechnet sich diese Maßnahme nach 4,5 Jahren.
Das Energieeffizienz-Projektteam der J. Schaumaier Nachf. GmbH: Geschäftsführer Claus Egger (links) und Johann Hunglinger (Leiter Technik/Platzmeister).
Weitere Maßnahmen
Umsetzung
Investition
Ökonomischer Nutzen (Einsparung/Jahr)
Ökologischer Nutzen Einsparungen CO2-Einsparung pro Jahr (Tonnen pro Jahr)
Bewegungsmelder für Umkleide / Waschraum, Brotzeitraum und Büros
Februar 2013
380 €
74 €
0,4 MWh Strom
0,2
Erfassung von Verbrauchern und Reduzierung November 2013 des Druckluftniveaus
100 €
185 €
1,0 MWh Strom
0,5
Abschaltung des Druckluftkompressors am Wochenende
November 2013
35 €
25 €
0,1 MWh Strom
0,1
Erneuerung Heizungsverteilung: Einsatz hocheffizienter, drehzahlgeregelter Pumpen
Februar 2015
1.260 €
185 €
1,0 MWh Strom
0,5
Dämmen von Rohrleitungen, Pumpen, Armaturen
Februar 2015
2.810 €
511 €
7,0 MWh Heizöl EL
1,9
Die beteiligten Unternehmen
Textilservice Stangelmayer GmbH Werkstraße 1 83059 Kolbermoor Ansprechpartner Andreas Stadler, Technischer Leiter Telefon: 08031 / 90 97-502 E-Mail: andreas.stadler@stangelmayer. com Internet: www.stangelmayer.com Gründungsjahr: 1965 Mitarbeiter am Standort: 370 Energie-/Umwelt-Zertifikate: ISO 14001
Mietwäscheservice mit Herz und Verstand Textilservice Stangelmayer ist der textile Vollversorger in der Region Oberbayern. Das Liefergebiet erstreckt sich von Innsbruck und Salzburg über Passau und Rosenheim bis nach München. Am Hauptsitz in Kolbermoor werden täglich von rund 370 Mitarbeitern mehr als 60 Tonnen Wäsche bearbeitet. Zu den Kunden zählen das Gesundheitsund Sozialwesen, das Handwerk und die Industrie sowie Hotels und Gastronomiebetriebe.
Die Abteilung Technik der Textilservice Stangelmayer GmbH (von links): Mohammed Balawan, Peter Jakel, Rainer Kumberger, Janusz Zmyslowski, Tamas Simon, Josef Hamberger, Olaf Scheuner und Rüdiger Duntsch.
Weitere Maßnahmen
Unsere beste Maßnahme Economiser – Wärmerückgewinnung aus dem Rauchgas Am Standort ist ein 4,5-t-Kessel zur Dampferzeugung in Betrieb. Das Rauchgas wird in den zweistufigen Economiser geleitet. Die Temperaturen liegen hier bei Volllast bei etwa 50 bis 80 °C über der Sattdampftemperatur im Kessel. In diesem Fall (10 bar Dampfdruck) liegt das im Eco nutzbare Temperaturniveau zwischen 140 und
240 °C. Etwa 5 % des Energieeinsatzes (Gasbefeuerung) können zurückgewonnen und zur Vorwärmung des eigenen Waschwassers genutzt werden. Zudem wird ein beträchtlicher Teil in ein Nahwärmenetz zur Wärmeversorgung des Kolbermoorer Rathauses eingespeist. Durch diese Maßnahme ist es gelungen, jährlich 108 MWh Gas und somit rund 19 Tonnen Kohlendioxid einzusparen.
Umsetzung
Investition
Ökonomischer Nutzen (Einsparung/Jahr)
Ökologischer Nutzen Einsparungen CO2-Einsparung pro Jahr (Tonnen pro Jahr)
Nachrüstung von WRG-Einheiten für zwei Trockner
September 2012
30.000 €
5.000 €
155,5 MWh Erdgas
31
Austausch Hallenbeleuchtung durch LED
Juli 2014
28.000 €
13.782 €
79,9 MWh Strom
43
Trockner 8: effizientere Energierückgewinnung
Dezember 2014
24.000 €
1.200 €
33,4 MWh Erdgas
7
Dämmen von Rohrleitungen, Pumpen und Armaturen
Mai 2013
8.440 €
11.515 €
329,0 MWh Erdgas
65
Nachrüstung von WRG-Einheiten für zwei Trockner
Mai 2013
9.000 €
2.730 €
78,0 MWh Erdgas
15
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LEEN im Kontext der Energiewende
Netzwerk Chiemgau-Rupertiwinkel leistet wertvolle Pionierarbeit Um die in Deutschland angestrebte Energiewende voranzutreiben, haben das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesumweltministerium im Dezember 2014 gemeinsam eine „Vereinbarung mit Verbänden und Organisationen der Wirtschaft zur flächendeckenden Einführung von Energieeffizienz-Netzwerken“ unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung ist es, bis 2020 rund 500 neue Netzwerke zu etablieren und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Steigerung der Energieeffizienz in Industrie, Handwerk, Handel und Gewerbe zu leisten. Das macht deutlich: Das Energieeffizienz-Netzwerk Chiemgau-Rupertiwinkel hat auf dem Gebiet der Energiewende Pionierarbeit geleistet. Die von der Bundesregierung beschlossene Novellierung des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) setzt die eu-
ropäische Richtlinie zur Steigerung der Energieeffizienz um. Kernstück der Neufassung des EDL-G ist die Anforderung, dass alle Unternehmen, die nicht als Kleinstunternehmen oder kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eingestuft werden, ein Energieaudit nach DIN EN 16247-1 durchführen müssen. Alternativ erfüllt ein zertifiziertes Energiemanagementsystem (ISO 50001) oder Umweltmanagementsystem (EMAS) ebenfalls die Anforderungen des EDL-G. Es gibt verschiedene Wege, ein Energiemanagement im Unternehmen aufzubauen. Das Lernende Energieeffizienz-Netzwerk kann dabei durch seine strukturierte Vorgehensweise unterstützen. Darüber hinaus bietet LEEN die Möglichkeit, den Aufbau eines Energiemanagementsystems mit anderen Unternehmen aus der Region gemeinsam anzugehen. Einige Betriebe des Netzwerkes haben bereits die Erfahrungen
genutzt und ein zertifiziertes Energiemanagement nach ISO 50001 eingeführt. Der Datenerhebungsbogen zur Initialberatung, der Initialberatungsbericht sowie der Maßnahmenüberblick als Grundlage der Maßnahmenplanung und Zielsetzung sowie das Monitoringtool mit Bericht als Erfolgsnachweis wurden als Komponenten anerkannt, die für die Zertifizierung nach ISO 50001 eingesetzt werden können. Auch für die Umsetzung des geforderten Energieaudits bieten der Initialbericht und der Datenerhebungsbogen eine ideale Grundlage. Die Energiepolitik stellt Unternehmen immer höhere Anforderungen, was den Umgangs mit Energie und der Steigerung der Energieeffizienz betrifft. Die teilnehmenden Unternehmen haben die Möglichkeit genutzt, sich diesen Anforderungen in einem regionalen Netzwerk gemeinsam zu stellen und dabei von den praktischen Erfahrungen der anderen Unternehmen zu profitieren.
Verbesserung der Energie-Effizienz und der spezifischen CO2-Emissionen (Analysejahr 2014) 2%
4%
6%
8%
10%
12%
14%
16%
18%
Betrieb 01: Energie-Effizienz spez. CO2-Emissionen Betrieb 02: Energie-Effizienz spez. CO2-Emissionen Betrieb 03: Energie-Effizienz spez. CO2-Emissionen Betrieb 04: Energie-Effizienz spez. CO2-Emissionen Betrieb 05: Energie-Effizienz spez. CO2-Emissionen Betrieb 06: Energie-Effizienz spez. CO2-Emissionen Betrieb 07: Energie-Effizienz spez. CO2-Emissionen Betrieb 08: Energie-Effizienz spez. CO2-Emissionen Betrieb 09: Energie-Effizienz spez. CO2-Emissionen Betrieb 10: Energie-Effizienz spez. CO2-Emissionen Betrieb 11: Energie-Effizienz spez. CO2-Emissionen Betrieb 12: Energie-Effizienz spez. CO2-Emissionen
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Ansprechpartner bei weiteren Fragen Bei Rückfragen zum Energieeffizienz-Netzwerk Chiemgau-Rupertiwinkel wenden Sie sich bitte an die energietechnische Beraterin: FfE Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH Anna Gruber Telefon: 089 / 158121-62 agruber@ffe.de
den Moderator: Arqum Gesellschaft für Arbeitssicherheits-, Qualitäts- und Umweltmanagement mbH Philipp Poferl Telefon: 089 / 12109940 poferl@arqum.de
den Netzwerkträger: Klima- und Energiekonferenz Landkreis Traunstein Dr. Birgit Seeholzer Telefon: 0861 / 58-7050 dr.birgit.seeholzer@lra-ts.bayern.de
Literatur und Internetverweise Informationen zum Projekt 30 Pilot-Netzwerke www.30pilot-netzwerke.de
Informationen zum Netzwerkmanagementsystem LEEN www.leen-system.de
Impressum Herausgeber Wirtschaftsförderungs GmbH des Landkreises Traunstein Papst-Benedikt-XVI.-Platz 83278 Traunstein
Texte und Bilder Teilnehmer des LEEN Chiemgau-Rupertiwinkel Netzwerk-Team des LEEN Chiemgau-Rupertiwinkel Pressebüro Falkinger
Stand April 2015
Druck
Konzept Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH und Arqum GmbH Redaktion, Layout & Satz Pressebüro Falkinger Auenstr. 4 83308 Trostberg
gedruckt auf Recyclingpapier aus 100% Altpapier