STOCKKAMPF WORKSHOP

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Koordinieren, Rhythmisieren, Kooperieren – Bewegungsbildung mit zwei Stöcken Andreas Güttner


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Koordinieren, Rhythmisieren, Kooperieren – Bewegungsbildung mit zwei Stöcken mit Diplomsportlehrer Andreas Güttner 1. vorbereitenden Übungen 1.1. Zickzack Die Stöcke werden im Zickzack auf den Boden gelegt. Die Schüler stellen sich hintereinander an einem Ende auf. Es sind verschiedene Laufvariationen möglich. • Überlaufen • Überspringen beidbeinig und einbeinig • Ablaufen der Ecken, wobei immer beide Füße geschlossen werden, Blick nach vorne • Ablaufen der Ecken, wobei immer beide Füße geschlossen werden, Blick nach innen

Wenn ein Schüler einen Stock zum Wackeln bringt, führt er eine Zusatzaufgabe aus. Z.B. 10 Liegestütz, 10 Hampelmänner o.ä. 1.2. Parallel Die Stöcke liegen parallel hintereinander auf dem Boden und werden überlaufen und übersprungen. • Überlaufen, 1 Schritt pro Stock • Überspringen beidbeinig und einbeinig, vorwärts und seitwärts • Überlaufen mit je 2 oder mehr Schritten pro Feld

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1.3. weibliches Dreieck Die Stöcke werden im Dreieck auf den Boden gelegt. Die Spitze zeigt dabei nach hinten. Es können verschiedene Schrittmuster ausgeführt werden: • Ausfallschritte von der Spitze nach vorne rechts und links entlang der Stöcke • Von der Basis beginnend Rücksetzen eines Beins in Schrittstellung • Ablaufen der Ecken mit Schließen der Füße

1.4. männliches Dreieck Die Stöcke werden im Dreieck auf den Boden gelegt. Die Spitze zeigt dabei nach vorne. • Rücksetzen eines Beins in Schrittstellung. Das Gewicht bleibt dabei auf dem vorderen Bein • Von der Basis wird ein Fuß nach vorne gesetzt in die Spitze • Ablaufen der Ecken mit Schließen der Füße

1.5. Chaos Die Stöcke werden frei im Raum verteilt • Überlaufen er Stöcke • Slalom um die Stöcke • Überspringen der Stöcke beidbeinig und einbeinig • Liegestütz mit umsetzen der Hände über die Stöcke hinweg sport@andreas-guettner.de


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1.6. Rudern Bei der Bauchmuskelübung Rudern werden die Beine über und unter den gehaltenen Stock geführt. 1.7. Balancieren Der Stock wird in unterschiedlichen Variationen balanciert • stehend auf der Hand • stehend auf dem Fuß • liegend auf der Hand, dem Arm, der Schulter oder dem Kopf 1.8. Partnersäge Zwei Stöcke werden gegenüber gehalten und zügig vor und rück bewegt. Ohne die Sägebewegung zu unterbrechen bewegen sich beide Partner durch den Raum. 1.9. Drehung Zwei Partner halten gemeinsam beide Stöcke und drehen sich Rücken zu Rücken und wieder zurück.

1.10. Übersteigen mit Partner Beide Partner übersteigen zuerst mit einem Bein denselben Stock, drehen sich Rücken an Rücken und übersteigen dann den anderen Stock.

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1.11. Übersteigen solo Ein Stock wird mit beiden Händen gehalten und überstiegen. Wer sich traut, kann den Stock auch überspringen. 1.12.

Langstock „Tanz“

1.13. Reaktion Mit einem Partner wird eine Aufstellung gegenüber gewählt. Der Stock steht senkrecht auf dem Boden. Auf Kommando wechseln beide Partner die Position und greifen den Stock, bevor er umfällt. Im Kreis wird auf Kommando der Stock des linken (rechten) Partners gegriffen. Wer den Stock verfehlt kann eine Zusatzaufgabe bekommen. Ebenso ist ein Wettkampf möglich, bei dem ausscheidet, wer den Stock nicht greifen kann. Wer bleibt übrig?

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1.14. Weitergeben/Werfen Alle Stehen im Kreis und haben einen Stock. Auf das Kommando „Und“ halten beide Hände den Stock. Auf das Kommando „Hopp“ wird der Stock nach rechts weitergegeben, links nimmt den Stock an. Auch andersherum. Der Stock wird nun auf das Kommando „Hopp“ nach rechts geworfen. Diese Übung ist auch mit zwei Stöcken möglich, wobei der linke Stock in die eigene rechte Hand geworfen wird.

Stottercamp 2010

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2. Doppelstock

„Safety first“ Um sicher und angstfrei üben zu können, steht Sicherheit an erster Stelle. Wir wollen neue Bewegungen ausprobieren und mit der Angst, sich weh zu tun sind wir gehemmt und verspannen. Bei einem richtigen Sicherheitsabstand kann auch mal ein Schlag daneben gehen, ohne dass einer was auf die Finger kriegt. Distanz: Die Stockspitze des eigenen Stockes berührt bei ausgestrecktem Arm die Finger des Partners. Zu nah: Aus Angst getroffen zu werden lehnt man sich zurück, es ist zu eng. Zu weit: Oft treffen sich die Stöcke nicht und man lehnt sich weit nach vorne. Abstand nochmals messen, evtl. Bodenmarkierungen machen. 2.1. 8er Schwung 2.2. 8er Schwung / Stöcke horizontal 2.3. 8er Schwung / Stöcke vertikal

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2.4. Sinawali Beide Übenden versuchen ein gemeinsames Tempo zu finden. Der Schnellere muss sich bremsen und an seinen Partner anpassen. Im Laufe des Übens wird sich das Tempo allmählich erhöhen. 2.4.1. 4er Sinawali

„Figure 8“ mit zwei Stöcken ∞ li-re re-li mit Partner, der beide Stöcke in einem 90° Winkel horizontal vor dem Körper hält: „Figure 8“ ∞

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mit Partner, der beide Stöcke in einem 90° Winkel senkrecht vor dem Körper hält: 4 count rechts: Vorhand (high) – Rückhand (low); links: Vorhand (high) – Rückhand (low)

beide: 4 count Sinawali

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2.4.2. 6er Sinawali

„Figure 8“ mit zwei Stöcken re-li-re li-re-li mit Partner, der beide Stöcke in einem 90° Winkel horizontal vor dem Körper hält: „Figure 8“ Die Schläge 1-3 zielen auf den Stock in der rechten Hand Die Schläge 4-6 zielen auf den Stock in der linken Hand mit Partner, der beide Stöcke in einem 90° Winkel senkrecht vor dem Körper hält: 6 count Vorhand (high) – Rückhand (low) – Rückhand (high); Vorhand (high) – Rückhand (low) – Rückhand (high) Beide: 6 count Sinawali

2.5. Verkettung Sämtliche Schlagmuster lassen sich miteinander verketten. Das fordert die Konzentrationsfähigkeit heraus und macht Spaß. Z.B.: 4count und 6count Wichtig: Nach dem letzten Schlag des ersten Schlagmusters werden beide Stöcke in die Ausgangsposition für das nächste Schlagmuster genommen.

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2.6. andere Sinawali

2.7. Es gibt eine schier unendliche Zahl von Sinawalis/Schlagmustern. Die Kreation von eigenen Variationen ist gar nicht so schwer. Ein paar Beispiele gibt’s im Anhang. 2.8. 3er Team

2.8.1. Impuls weitergeben Aufstellung im Dreieck. Das gewählte Sinawali wird zuerst einmal von A und B geschlagen, dann wendet sich B im Uhrzeigersinn C zu, schließlich C zu A. Auch in größeren Gruppen möglich.

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2.8.2. ein gemeinsames Ziel Aufstellung im Dreieck. Das gewählte Sinawali wird von allen gleichzeitig zur Mitte geschlagen. Ziel ist es, die Schläge gleichzeitig auszuführen. 2.8.3. 1 gegen 2 A schlägt mit je einem Stock gegen B und C. B und C schlagen mit jeweils beiden Stöcken. Hier am Beispiel 4count Sinawali. • B und C schlagen in gleichem Tempo und starten beide mit rechts. A führt mit beiden Stöcken parallel ein Schlagmuster aus, das an einen „Scheibenwischer“ erinnert. • B beginnt mit rechts, C beginnt mit links. Beide schlagen in gleichem Tempo. A führt ein Schlagmuster aus, bei dem sich beide Stöcke gespiegelt bewegen. „Schlüsselloch“ • Bei gleichbleibendem Tempo schlagen B und C um einen Schlag versetzt. Anfangs eine große Herausforderung für A, lässt sich das Schlagmuster aber nach kurzer Zeit finden und stabilisieren. • Für Profis: B und C schlagen in unterschiedlichem Tempo. • Für Meister: B und C schlagen unterschiedliche Schlagmuster, z.B. B: 4count, C: 6count. 3. Rhythmus Verschiedene Anregungen zum Arbeiten mit Rhythmen gibt’s in der Anlage. Siehe auch: http://www.stockkampfkunst.de/downloads/Artikel_Stock.pdf

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4. Einzelstock 4.1. Schlagübungen mit einem Stock Beider Partner Schlagen jeweils im Wechsel. Der Partner blockt den Schlag, wobei er den Stock mittig mit der zweiten Hand unterstützt. Es werden die Schläge 1-6 benutzt. 1: Schlag von außen zur Schulter 2: Schlag von innen zur Schulter 3: Schlag von außen zum Körper 4: Schlag von innen zum Körper 5: Stich zum Bauch 6: Schlag von oben zum Kopf Die Ausführung der Schläge und Böcke ist langsam und geführt. Die Abfolge ist | A: Schlag | B:Block | B: Schlag | A: Block Q

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5. „Pompfen“ Softstick Sparring Material: Schwimmnudeln, zugeschnitten auf ca. 60 cm

Erste Runde: Auf einer Linie stehend versuchen beide Partner im Wechsel das Knie / den Oberschenkel des Gegners zu treffen. Dieser versucht, das Bein weg zu ziehen, um den Treffer zu verhindern. Es kann nur der aktive Partner einen Punkt erzielen.

In der zweiten Runde können beide Partner punkten. Der Verteidiger zieht sein Bein weg und schlägt gleichzeitig zum Ellenbogen / Unterarm. Wenn beide gleichzeitig treffen, erhält keiner einen Punkt, ebenso, wenn keiner der beiden trifft.

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Freies Sparring in der freien Bewegung

Der Kopf ist Tabu. Der Rest des Körpers ist Zielfläche. Jeder Treffer ergibt einen Punkt. Es wird gekämpft, bis einer der Kontrahenten drei Punkte erreicht hat. Verliert einer von beiden seinen Softstick, hat er sofort verloren.

Tunierform: Der Verlierer bleibt und ein neuer Gegner kommt auf die Kampffläche. (auch möglich: der Sieger bleibt) Bei Gruppen ab 20 Teilnehmern auch möglich: Kaiserturnier

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6. Choreographie 6.1. Doppelstock Kampfchoreographie 3 count Angreifer ■ Kampfstellung: Der Stock in der linken Hand in Vorhalte als Schild, Der Stock in der rechten Hand an der Hüfte ■ Das rechte Bein zieht ran, groß werden, die rechte Stockspitze zeigt zum Gegner. Schritt rechts vor, Vorhandschlag diagonal mit rechts. ■ Das rechte Bein zieht zurück, groß werden, der Stock holt links aus, die Stockspitze zeigt zum Gegner. Schritt rechts vor, diagonaler Rückhandschlag mit rechts. ■ Das linke Bein zieht ran, groß werden, Schritt links vor, diagonaler Vorhandschlag links.

Verteidiger ■ Kampfstellung wie Angreifer ■ Schritt rechts zurück, Block mit links ■ stehen bleiben, Block rechts ■ Schritt links zurück, Block rechts

Beide Partner greifen im Wechsel an. Variation ■ In der Ausholphase von Schlag 1 und 3 wird das Knie angehoben ■ kurze Flugphase vor Schlag 1 und 3

6 count ■ Teil 1 wie 3 count Teil 2 beginnt mit einem Uppercut (Schlag diagonal aufwärts) rechts der Verteidiger blockt tief dann weiter wie Teil 1

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7. Anhang 7.1. Doppelstock 7.1.1. 4count Sinawali mit Schrittarbeit

7.1.2.

6count Sinawali Variation

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7.1.3.

6count Sinawali mit Wirbel

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7.2. Einzelstock 7.2.1. Punio Sumbrada

7.2.2.

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7.2.3. Sumbrada

Schlag 1 – Sweep Block

Drop Stick – Schlag 4

Wing Block – Abanico 6

Sweep Block– Angriff 1

Schlag 6 – Roof Block

Angriff 4 – Drop Stick

Abanico 6 – Wing Block

Stich 5 – Cross Block

Cross Block – Stich 5

Roof Block – Schlag 6

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7.3. Langstock 7.3.1. 4er und 8er Drill

Startposition

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Endposition

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Stockkampf AG 2009

Der GruĂ&#x; mit Doppelstock

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